Fire&Ice 9 - Luce Suarez

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Aus der Reihe: FIRE & ICE #9
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Sie atmete tief und gleichmäßig. Nur ihre Hand, die sich ein wenig an seinem Bauch anspannte, sagte ihm, wie sehr sie ihn begehrte.

Er ließ seine Lippen zu ihrem Kiefer wandern, über ihre Wange, zu ihrem Kinn.

Endlich erreichten seine Lippen ihre. Er strich darüber, biss sie leicht in die volle Unterlippe und zog spielerisch an ihr.

Er forderte Einlass, wollte ihre Zunge auf seiner spüren, mehr von ihr schmecken, mehr von ihr haben. Sie schmiegte sich enger an ihn und öffnete mit einem leisen Seufzen ihren Mund.

Das Geräusch hallte in seinem Schwanz wider, pumpte mehr Blut in ihn und machte ihn noch heißer auf sie.

Er legte seine zweite Hand auf ihren unteren Rücken und presste ihren Unterleib an sich.

Ihre Hände schoben sich auf seine Schultern, krallten sich fest, während ihr Kuss immer intensiver und leidenschaftlicher wurde.

Ein Vibrieren an seinem Unterschenkel irritierte ihn. Erst versuchte er es noch zu ignorieren, doch dann löste sie ihre Lippen von seinen.

"Du vibrierst", sagte er und grinste dann dreckig. Ihre Augen waren glasig. Es dauerte einen kleinen Moment, ehe sie sich klärten und auch Tia lächelte.

"Ich spiele gerne kleine Vibratorspielchen mit dir, Luce, aber das ist nur mein Handy."

Sie zog es aus ihrer Tasche. Nach einem Blick auf das große Display verzog sie das Gesicht und hob dann einen Finger, um ihm zu bedeuten, dass er einen Moment warten sollte.

Dann entfernte sie sich einige Schritte. Er konnte nicht verstehen, was sie sagte, aber sie schien sichtlich aufgebracht.

Mit einer frustrierten Geste schob sie das Handy zurück in die Tasche.

Dann kam sie zurück zu ihm. "Ich muss los", sagte sie ein wenig bedauernd.

"Was?"

"Ja, ich hab einen Termin, der sich nicht aufschieben lässt."

"Du willst mich jetzt nicht ernsthaft so hängen lassen, oder?", sagte er, nahm ihre Hand und legte sie auf seinen harten Schwanz.

Lachend drückte sie zu, entzog sich ihm aber dann. "Ich glaube hier sind genügend von diesen kleinen Prinzessinnen, die dir gern dabei helfen werden." Dann tätschelte sie seine Wange, beugte sich zu ihm und küsste seinen Mundwinkel.

"Vielleicht bis morgen", sagte sie, wandte sich ab und ging in Richtung Ausgang.

Ihr herrlicher runder Hintern schwankte bei jedem Schritt von rechts nach links.

Viel hätte nicht gefehlt und er wäre ihr einfach hinterher gedackelt, um sie an sich zu ziehen und nicht gehen zu lassen.

Er schüttelte den Kopf und wandte sich seinem Whisky zu.

Also dann … für heute stehen wohl Geier auf der Tageskarte.

Ein Blick durch den Raum sagte ihm, dass keines der Mädchen auch nur annähernd an Tia heranreichen konnte.

Eigentlich sollte ihm das Sorgen machen …

Dann fing er Daves Blick auf, der ihn prüfend musterte. Er nickte ihm zu, hatte aber bei Gott kein Interesse daran irgendwelche Fragen über Tia und ihn zu beantworten.

Also machte er sich lieber schnell auf die Suche nach einem Geier.

Er sah die beiden Mädchen vom Vorabend und entschloss sich, bei ihnen sein Glück zu versuchen. Lust hatte er keine, aber es gab auch kaum Alternativen. Vor allem keine wie Tia.

Schlag sie dir verdammt nochmal aus dem Kopf! Heute nicht!

TIA

Es gab absolut keinen Anrufer, den Tia weniger sprechen wollte als Salvatore.

Schon allein seinen Namen auf ihrem Display zu lesen, ließ ihren Magen verkrampfen.

Sie hatte noch versucht sich herauszureden, hätte den Abend so viel lieber mit Luce verbracht, aber mit Salvatore konnte man nicht handeln.

Friss oder stirb. Also machte sie sich schweren Herzens auf den Weg zu ihm.

Um Zeit zu sparen, verließ sie den Club durch die Hintertür. Einen Mann wie Salvatore, oder besser gesagt, einen Mann in Salvatores Position, ließ man nicht warten.

Trotzdem musste sie sich zwingen, sich ein Taxi heranzuwinken und dem Fahrer die Adresse zu nennen.

Die 15 Minuten lange Fahrt verging viel zu schnell. Sowohl ihr Körper als auch ihr Kopf waren noch immer bei Luce. Das war gefährlich. Sie musste voll konzentriert sein, wenn sie sich mit Salvatore auseinandersetzen musste.

Sie konnte nur hoffen, dass er zumindest einen guten Tag hatte.

4 Freundschaft Plus

TIA

Mit dröhnenden Kopfschmerzen stand sie unter der heißen Dusche. Der Abend war grausam gewesen, nachdem sie sich von Luce hatte verabschieden müssen.

Nun genoss sie das warme Wasser, in der Hoffnung, sich ein wenig entspannen zu können. Am Abend wollte sie erneut in den Club gehen.

Vielleicht würde es dieses Mal klappen, dass sie Luce mit zu sich nach oben nehmen konnte. Sie wollte noch einmal fliegen mit ihm, noch einmal alles unter seinen Händen vergessen. Abschalten und nur noch handeln, nicht mehr denken.

Mit Luce war alles ein wenig einfacher. Sie wusste, dass sie ihm zu einhundert Prozent vertrauen konnte. Er war durch und durch loyal. Sie kannte ihn besser als ihren eigenen Bruder.

Von dem wirklich hervorragenden Sex ganz abgesehen.

Drei Stunden später saß jede Strähne am rechten Fleck und sie konnte wieder in den Spiegel sehen, ohne sich vor sich selbst zu ekeln.

Ein paar Drinks würden helfen, die letzten Ausläufer ihrer Kopfschmerzen zu vertreiben. Also ging sie die wenigen Stufen von ihrem Apartment hinunter in Chris' Club.

Luce war nirgendwo zu sehen, als sie unten ankam.

Sie trieb sich lange an der Bar rum und unterhielt sich mit einigen ihrer Freunde.

Doch Luce tauchte nicht auf.

Leider, wo sie sich doch am heutigen Tag sicher sein konnte, nicht erneut unterbrochen zu werden. Es wäre schön gewesen, jemanden um sich zu haben, bei dem sie keine Angst haben musste, ein Messer in den Rücken zu bekommen.

Frustriert verzog sie sich Stunden später zurück in ihr Bett.

LUCE

Grübelnd stand er zwei Tage nach ihrer letzten Begegnung vor dem Spiegel und überlegte, ob er heute überhaupt in den Club gehen sollte.

Das Veilchen und die aufgeplatzte Augenbraue, die er vom Kampf am Vorabend davongetragen hatte, sahen nicht gerade schön aus.

Aber er brauchte Tia. Die Geier, die er zwei Abende zuvor gehabt hatte, konnten nicht annähernd mit ihr mithalten. Sein Schwanz stand jetzt seit zwei Tagen auf Halbmast. Am nächsten Abend würde er sie wieder nicht sehen können, da die Besprechung mit den Jungs von Fire&Ice bestimmt bis spät in die Nacht hinein gehen würde.

Also entschied er sich, zu der tief sitzenden Jeans und dem enganliegenden Muscle-Shirt eine Cappy zu tragen, die die größten Blessuren seines Kampfes ein wenig verbergen würde.

Er zog sich seine Lederjacke über und machte sich dann auf den Weg in den Club.

Tia war da, stellte er erleichtert fest, als er den VIP-Bereich betrat. Er erspähte sie sofort in der tanzenden Menge.

Sie tanzte wieder auf diese unheimlich sexy Art. Ohne Umwege ging er auf sie zu.

Fast ohne Umwege, denn Dave hielt ihn am Arm auf. "Hey." Luce nickte nur. Er hatte jetzt keine Zeit, sich mit ihm zu unterhalten.

Auch wenn Dave ihm erst am Abend zu vor wieder den Arsch gerettet hatte.

"Ich hab dich vor zwei Tagen mit Tia gesehen", sagte der blonde Arzt.

"Ja." Das wusste er bereits und Luce hatte sich an diesem Abend schon vor einem Gespräch gedrückt.

"Mehr willst du nicht dazu sagen?", fragte Dave ungeduldig.

"Was willst du hören?"

"Was da zwischen euch läuft."

"Wir vögeln miteinander, das ist alles", gab Luce zurück und sah Dave dabei direkt in die Augen. Es war ein bisschen mehr als das. Es war verdammt guter Sex mit jemandem, den man schon sein ganzes Leben kannte, was alles irgendwie verdammt einfach machte.

Dave musterte ihn. Er öffnete zweimal den Mund, als wollte er etwas sagen. Schließlich schloss er ihn aber, schüttelte den Kopf und wandte sich ab.

Komischer Kerl!

Sobald sein Blick auf Tia fiel, war Daves komisches Verhalten vergessen.

Nichts zählte mehr. Er trat hinter sie und legte einen Arm um ihre Mitte. Dann zog er sie an sich und küsste sie auf ihre nackte Schulter.

Sie reagierte nicht und tanzte einfach weiter, als wüsste sie genau, wer in ihrem Rücken stand.

Er passte sich ihrem Rhythmus an, wie sie es seit Jahren taten.

Er schmiegte sich eng an sie und machte diesmal keinen Hehl daraus, wie sehr er sie begehrte. Er ließ sie spüren, wie sehr sie ihn antörnte, roch an ihr und genoss den unverwechselbaren Geschmack ihrer Haut auf seiner Zunge.

Schweiß trat ihm auf die Stirn. Von der Hitze, vom Tanzen, aber vor allem vor Erregung.

Sie schob seinen Arm um ihre Mitte und die Hand, die ziemlich tief unter ihrem Hüftknochen lag beiseite. Erst dachte er, sie wollte sich umdrehen, doch dann entfernte sie sich einfach von ihm.

Wie von selbst setzten sich seine Füße in Bewegung und liefen ihr nach.

Sie ging zielstrebig auf die versteckte Tür zum Treppenhaus zu.

Noch immer hatte sie kein Wort gesagt. Ihm noch nicht einmal einen Blick gegönnt. Sie sah sich noch nicht einmal um, um sich zu vergewissern, dass er ihr folgen würde.

Für Tia bestand diese Möglichkeit wahrscheinlich noch nicht einmal. Jede andere Frau hätte er einfach stehen lassen, aber bei ihr war es sexy. Denn er wollte sie. Wollte sie jetzt, tief in ihr sein und immer wieder hart in sie stoßen.

 

Sie stieg die schmale Treppe zu ihrem Apartment nach oben, öffnete die Tür und ließ sie hinter sich offen stehen.

Auf dem Weg zum Bett streifte sie ihr Shirt ab, öffnete den BH und ließ ihn zu Boden fallen.

Mit durchgedrückten Beinen schob sie ihre enge Jeans über die Hüften hinunter bis zu ihren Füßen. Ihr runder knackiger Prachtarsch war nur noch in einem winzigen schwarzen String verpackt.

Sie schlüpfte aus der Hose und den Highheels und drehte sich dann zu ihm um.

Sie neigte den Kopf zur Seite und zog eine Augenbraue nach oben. "Was jetzt?", fragte sie herausfordernd und ihre Augen funkelten.

Luce lachte auf und schlenderte zu ihr. Er blieb vor ihr stehen und grinste sie frech an.

Sie erwiderte sein Grinsen nicht, griff lediglich nach seinem Shirt und zog es ihm mit einem Ruck über den Kopf. Seine Cappy flog mit davon und entblößte seine Blessuren vom Vortag.

Kurz öffnete sie den Mund, schüttelte dann aber den Kopf und widmete sich seinem Gürtel. Ihre geschickten Finger öffneten ihn und anschließend die Hose.

Dann schob sie beides nach unten und ging dabei auf die Knie.

Ohne Vorwarnung nahm sie seinen Schwanz tief in den Mund.

Stöhnend genoss er die heiße, nasse Enge. Das Spiel ihrer Zunge, den Druck ihrer Lippen. Ihr Blick war nach oben gerichtet. Sie ließ ihn keinen Moment aus den Augen, während sie ihn so perfekt mit Zunge und Lippen verwöhnte.

Er vergrub seine Hände in ihren Haaren und stieß einige Male vorsichtig in ihren Mund. Noch bevor er sich mehr und tiefer in sie schieben konnte, richtete sie sich auf.

Sie schubste ihn kräftig vor die Brust. Da seine Beine noch immer in der Hose gefesselt waren, fiel er rücklinks auf das Bett.

Mit den Füßen befreite er sich von der Hose. Tia kniete sich breitbeinig über seine Mitte.

Sie stützte ihre Hände rechts und links von seinem Kopf ab und beugte sich dann zu ihm herunter, um ihn zu küssen.

Stürmisch, leidenschaftlich, beinahe verzweifelt.

Sie leckte über seine Lippen, kämpfte mit seiner Zunge und biss ihn ein ums andere Mal in die Unterlippe.

Dabei kreiste ihre Mitte unablässig auf seinem Schwanz. Er konnte ihre Feuchtigkeit spüren, fühlte, wie erregt sie war, doch das winzige Stückchen String trennte sie noch voneinander.

Mit einem Ruck zerriss er die hauchfeine Spitze. Er griff nach ihren Hüften, um sie noch fester auf sich zu pressen, mehr von ihr zu spüren. Sie löste sich von ihm, richtete sich auf und griff in die Schublade des Nachttischs.

"Das wirst du mir büßen, Luce. Das war einer meiner Lieblingsstrings!", sagte sie atemlos.

Mit geübten Fingern zog sie ihm das Kondom über. Platzierte die Spitze seines Schwanzes an ihrer Öffnung und ließ sich dann ruckartig auf ihn fallen.

"Gott, Baby, so büße ich liebend gern …", keuchte er und krallte sich in dem Bettlaken fest. Sie fühlte sich einfach zu perfekt an.

Sie stöhnten beide auf, bogen sich einander so entgegen, dass er noch tiefer in sie glitt.

Er griff erneut nach ihren Hüften, zog sie an sich und stemmte sich im gleichen Moment gegen sie, um bis zum letzten Millimeter in ihr zu versinken.

Sie stützte sich auf seiner breiten Brust ab und ließ ihre Hüften kreisen, was ihn nur noch mehr in den Wahnsinn trieb.

Er rutschte auf dem Bett nach unten, sodass sein Hintern über der Bettkante hing.

Dann begann er sich in ihr zu bewegen. Hielt sie so fest, dass sie ihm keinen Millimeter ausweichen konnte, während er immer schneller und härter in sie stieß. Er konnte sich nicht zügeln, brauchte mehr von ihr, wollte sie schnell und hart um seinen Schwanz spüren.

Ihre Arme gaben nach und er umschlang ihren Oberkörper mit beiden Armen, bis sie fest auf seine Brust gepresst wurde.

Dann beschleunigte er seine Stöße noch mehr.

Er drückte sie mit einer Hand an ihrer Schulter nach unten, um noch schneller und tiefer in sie stoßen zu können.

Sie keuchte und wand sich in seinen Armen. Brauchte noch ein bisschen mehr Reiz, sie sollte ihn haben.

Ohne den Rhythmus seiner Stöße zu verändern, schob er eine Hand tiefer, von hinten zwischen ihre Beine. Er streichelte mit zwei Fingern über ihre Schamlippen und den Damm.

Als seine Finger feucht von ihrem Saft waren, übte er sanften Druck auf ihren Anus aus. Sein Orgasmus rückte immer näher und es fiel ihm schwer sich noch auf sie zu konzentrieren.

Noch einmal zog er das Tempo seiner Stöße an und krampfte seine zweite Hand fester um sie, um sie ruhig zu halten. Dann endlich entspannte sie sich und er konnte die Spitzen seiner beiden Finger in sie gleiten lassen.

Sie stöhnte laut auf, warf ihren Kopf in den Nacken und stemmte sich gegen ihn.

"Du bist ein versautes kleines Mädchen, Tia", knurrte er und rammte seinen Schwanz mit voller Kraft in sie.

Sie stöhnte noch lauter und stemmte sich seinem Schwanz und seinen Fingern entgegen, sodass er mit beidem noch tiefer in sie glitt.

Es trieb ihn in den Wahnsinn und er konnte nicht mehr warten. Zwei Stöße später überrollte ihn sein Orgasmus unaufhaltsam.

Er presste sich mit aller Kraft in sie. Dann kam auch Tia schreiend und zitternd in seinen Armen.

Nur langsam und sehr schwer atmend entspannten sie sich wieder.

Sie rollte sich von ihm hinunter, entzog sich ihm und legte sich neben ihm auf den Rücken.

Es fühlte sich komisch an, ihre Wärme nicht mehr zu spüren und auf einmal allein zu sein. Er drehte den Kopf und beobachtete sie. Ihre schwarzen Locken waren auf dem Laken ausgebreitet. Ihre Brust hob und senkte sich heftig, während sie mit den letzten Wellen ihres Orgasmus kämpfte.

Er ging in das kleine WC und säuberte sich. Als er zurückkam, lag sie noch genauso da, wie er sie verlassen hatte.

"Musst du los?", fragte sie.

Er lachte auf. "Wie, du schmeißt mich nicht raus?", fragte er.

"Später. Noch habe ich nicht genug."

Lachend ging er zu ihr. "Soll ich mich vielleicht lieber auf einen Stuhl setzten und warten? Ich meine, nur damit ich nicht einschlafe."

Wobei er in diesem Moment ganz bestimmt nicht an Schlaf denken konnte. Der befriedigte Ausdruck auf ihrem Gesicht törnte ihn an und er wollte mehr von ihr. Eine kleine Pause gönnte er ihr und sich selbst, dann brauchte er definitiv eine zweite, längere Runde mit dieser Wahnsinnsfrau.

Tia grinste mit geschlossenen Augen. "Kein Problem, ich wecke dich, wenn ich wieder soweit bin."

Kopfschüttelnd legte er sich neben sie.

Gern hätte er sie in seine Arme gezogen, auch wenn er absolut nicht wusste warum, aber er tat es nicht.

Sie wollte es nicht und es gehörte auch nicht zu ihrem Arrangement.

Seine Lider wurden bereits schwer, als sie aufstand und unter die Dusche stieg. Wann sie zurück ins Bett kam, merkte er nicht mehr. Aber es war nicht schlimm, Tia würde ihn wecken.

5 Immer Mehr

TIA

Kräftige Arme, die sich fester um sie schlossen, weckten Tia auf.

Erst konnte sie die Situation überhaupt nicht einschätzen. Nach und nach fielen ihr die Geschehnisse des Vorabends wieder ein.

Das Treffen im Club, der Sex, das Versprechen auf eine Wiederholung … die sie wohl irgendwie verschlafen hatte.

Wirklich seltsam, da sie seit beinahe zwei Jahren nicht mehr durchgeschlafen hatte.

Aber wie dem auch sein sollte, in Luces Armen zu schlafen kam definitiv nicht in Frage. Das kam einfach zu sehr an … eine Beziehung ran. Selbst in ihren Gedanken hörte sich das Wort seltsam an.

Sie versuchte sich von ihm zu lösen, doch er presste sie nur noch fester an sich. Also holte sie mit dem Ellenbogen aus und schlug ihn in den Bauch.

"Uff … verdammt."

Gut, also immerhin wach, aber los ließ er sie dennoch nicht.

Sie wollte gerade noch einmal ausholen, da hielt er ihren Ellenbogen fest.

"Lass das verdammt", knurrte er.

"Dann lass mich los!"

"Warum?" Er klemmte ihren Arm so an ihren Oberkörper, dass sie sich nicht mehr wehren konnte und kuschelte sich eng an sie.

Sie spürte seine Nase in ihrem Nacken, seinen Atem, seine Wärme und irgendwie fühlte sich all das verdammt gut an.

"Weil das nicht zum Deal gehört. Du solltest noch nicht einmal hier sein."

Er drückte seine Lippen auf ihre Haut. "Tja, zu spät, Baby. Du hast mich nicht geweckt und jetzt bin ich da. Jetzt abzuhauen wäre ungefähr so sinnvoll, wie einen Salat für die Diät nach dem Kuchen zu essen."

"Du redest wirres Zeug!", schimpfte sie, entspannte sich aber dennoch.

"Ja, das ist besser, Babe." Sein Daumen streichelte sanft über ihren Bauch.

"Das funktioniert so nicht, Luce. Wir haben keine Beziehung, das hier gehört einfach nicht dazu", sagte sie ernst.

"Ja, und das wissen wir beide und deshalb ist es auch kein Problem, wenn es mal passiert, oder?", fragte er ganz entspannt.

Theoretisch hatte er recht, aber sie hatte einfach zu viel Angst, in etwas hineinzurutschen, aus dem sie nicht mehr herauskam. Und seien es nur ihre eigenen Gefühle, die eine Richtung einschlagen konnten, die nicht zu ihrem Leben passte.

Allein die Tatsache, dass das hier überhaupt passierte, war besorgniserregend genug!

In diesem Moment klingelte sein Telefon. "Verdammt. Wenn das Mat ist, bring ich ihn um!", knurrte er, ließ sie los und drehte sich von ihr weg.

Tia nutzte die Gelegenheit und stand auf.

"Suarez?", hörte sie ihn sagen, während sie bereits unter die Dusche stieg.

"Natürlich komme ich … nein … was, warum? Wie spät ist es? … Verdammt!"

Von der Dusche aus schaute sie auf die Uhr der Mikrowelle. Bereits drei Uhr nachmittags. Wie hatte sie so lange schlafen können?

Er sprach noch einige Minuten lang mit dem Anrufer und sagte dann: "Ja, ja, ich bin sofort da."

Während sie aus der Dusche stieg und sich abtrocknete, zog er sich an. Eigentlich glich es einer Sünde diesen perfekt gebauten Körper mit Jeans und Shirt zu bekleiden. Nackt gefiel er ihr um einiges besser. Sie schüttelte den Gedanken ab, als er in seine Sneakers schlüpfte.

Dann kam er zu ihr und zog sie an sich.

"Ich würde gern noch bleiben und diesen herrlichen Körper genießen, Querida, aber ich muss los." Er küsste sie auf den Übergang zwischen Hals und Schulter.

Der Kosename schnürte ihr sofort die Kehle zu, alle lockeren Erwiderungen, die ihr auf der Zunge gelegen hatten, blieben ihr im Hals stecken.

Als sie nichts sagte, grinste er breit. "Ich komme nach der Besprechung und hol mir meine versprochene zweite Runde ab."

"Nein", sagte sie sofort.

Sie brauchte mehr Abstand von ihm. Luce schlich sich Stück für Stück in ihr Leben. Sie dachte viel zu oft an ihn und seltsamerweise nicht nur an den wirklich erstklassigen Sex, sondern an die Art, wie er lachte oder ihr ein Gefühl von Sicherheit geben konnte.

Das durfte sie nicht zulassen. Ihr Herz musste kalt bleiben.

Zusätzlich die Befürchtung, dass Salvatore sich bei ihr melden könnte. Zwei Tage Ruhe waren immer ein schlechtes Zeichen.

LUCE

"Nein?", fragte er. Er hätte so ziemlich jede Erwiderung erwartet, aber ein Nein stand definitiv nicht auf der Liste!

"Nein … ich … ich hab heute schon was vor", stotterte sie.

Er glaubte ihr nicht. Irgendwas an ihren Worten und ihrer Körpersprache passte einfach nicht zusammen. Zu defensiv. Zu wenig tough, zu wenig Tia.

Er ging die wenigen Schritte zu ihr zurück und packte ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger.

"Was ist los, Babe?" Er musterte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen.

"Nichts. Nichts ist los. Das hier gehört einfach nicht dazu. Wir werden uns nicht andauernd auf der Pelle sitzen, verstehst du? Wir haben keine Beziehung. Ich muss nichts erklären. Ich will nicht, Punkt!"

Mit jedem Wort wurde sie ärgerlicher. Ihr Gesichtsausdruck wurde immer härter und schlussendlich riss sie sogar ihr Kinn aus seinem Griff und wich einige Schritte zurück in Richtung Küche.

Dennoch erschien ihm das Ganze mehr wie eine Flucht als wirklicher Ärger.

Langsam ging er auf sie zu. Er schob seine Hand in ihren Nacken und strich dann sanft mit seinen Lippen über ihre.

 

"Wir schauen einfach später nochmal, okay? Kein Stress, alles entspannt. Wenn du dann wirklich keine Zeit hast, geh ich einfach in den Club."

Endlich wurde sie weicher in seinem Griff und küsste ihn leicht zurück.

"Okay. Wenn ich nicht kann, suchst du dir einfach eines der Mädels aus."

Er nickte, auch wenn er absolut nicht vorhatte, einen der Geier zu ficken, wenn er Tia haben konnte. Sie war besser als jede andere Frau.

Dass sie auf sein Nicken hin noch entspannter wurde, beunruhigte ihn ein wenig. Und dass es ihn beunruhigte, beunruhigte ihn noch mehr … falls das überhaupt Sinn machte …

Er zwang sich dazu, sie freizugeben und ohne einen weiteren Blick, oder ein weiteres Wort, die Wohnung zu verlassen. Leise zog er die Tür hinter sich ins Schloss und stieg die Stufen hinab.

Irgendetwas stimmte nicht mit ihm … er hatte eine Befürchtung was und deshalb brauchte er dringend jemand Unparteiischen zum Reden. Tia ging ihm einfach viel zu sehr unter die Haut.

Anstatt wie geplant in seine Werkstatt zu fahren, fuhr er zu Joey Parker, seinem Tätowierer, seit er in die Stadt gezogen war.

Vom Club aus war es nicht weit. Wenige Minuten später parkte er den BMW vor dem Backsteingebäude. Vom Schaufenster aus konnte er Destiny, die hinter der Theke aushalf, bereits sehen. Plötzlich überkamen ihn Zweifel.

Natürlich verstand er sich ausgesprochen gut mit Joey, aber er war kein richtiger Freund, wie Dave, Ty oder Tia … und zumindest die letzten beiden kamen absolut nicht infrage, um seine inneren Konflikte zu klären.

Und Dave … er schien nicht allzu gut auf sein Techtelmechtel mit Tia zu reagieren, zumindest wenn er sein Verhalten im Club richtig deutete.

Eigentlich schieden alle Fire&Ice Jungs aus, weil jeder von ihnen Tia und auch ihn zu gut kannte, um eine objektive Meinung abzugeben.

Aber wie zum Teufel sollte er das Gespräch mit Joey anfangen?

Ehe er sich versah, hatten ihn seine Füße vollautomatisch in das Studio getragen. Schritt um Schritt machte er, bis er vor der Theke stehen blieb.

Destiny, Joeys beste Freundin und gleichzeitig seine Teilzeitangestellte, strahlte ihm entgegen.

Sie war verdammt hübsch und Luce konnte gut nachvollziehen, warum Julien, Mats kleinerer Bruder, sie so unbedingt zur Freundin haben wollte. Und das, obwohl er im Allgemeinen nicht verstehen konnte, warum Männer sich überhaupt Freundinnen ins Haus holten!

Theoretisch könnten es doch alle Menschen so einfach haben, wie Tia und er!

Genau, theoretisch, du Trottel! Deswegen stehst du jetzt auch hier, um dich bei Joey auszuheulen!

Er schüttelte den Kopf und verstand erst bei Destinys zweitem Anlauf, was sie zu ihm sagte.

"Kann ich Ihnen helfen?"

"Hey De, wir kennen uns über Julien und den Chase Club."

Sie lächelte und nickte dann. "Ja, stimmt. Luce, oder?"

"Genau. Ich möchte zu Joey."

"Hast du einen Termin?"

"Nein … vielleicht kann er mich einschieben?"

Daran, dass er einen Termin bräuchte, wenn er mitten am Tag bei Joey vorbeischneite, hatte er überhaupt nicht gedacht.

"Hmm … warte einen Moment. Er müsste gleich fertig sein, dann kann er es selbst entscheiden. Eigentlich hat er erst in einer halben Stunde wieder etwas vor."

"Danke." Er nickte und setzte sich dann auf eines der Sofas im Wartebereich.

Wenige Minuten später ging die Tür zu Mikes Zimmer auf. Er verabschiedete sich von der Kundin und setzte sich dann zu ihm.

"Na, kann ich dich diesmal zu einem Piercing überreden?"

Luce lachte auf. "Nein, sorry. Chris' Gejammer reicht für das ganze Team mit! Niemand braucht einen Piercing … okay, Frauen vielleicht, aber kein Mann!"

"Du weißt gar nicht, wie scharf die Weiber darauf sind!", sagte Mike lachend und zwinkerte Destiny zu.

"Keine Chance, Mike! Julien wird niemals einen Prince Albert bekommen!", gab sie zurück und grinste dabei schelmisch.

Dann wandte Mike sich wieder an ihn. "Es muss ja nicht gleich ein Intimpiercing sein. Vielleicht die Brust, oder die Zunge."

"Nein. An der Brust würde es bei den Kämpfen nur Schaden nehmen und meine Zunge funktioniert einwandfrei."

"Gut zu wissen", rief Joey lachend, der gerade sein Zimmer verließ.

Luce wurde ernst, als er sah, wen Joey im Schlepptau hatte. "Chloe, was tust du hier?", fragte er Mats kleine Schwester.

Sie sah ihn mit großen Augen an. "Ähm … nichts! Äh … ich hatte nur ein Beratungsgespräch. Nichts von Bedeutung. Ich habe mich dagegen entschieden. Keine große Sache, Mat muss nichts davon wissen", sagte sie schnell. Viel zu schnell!

Er musste Mat Bescheid geben. Zumindest, dass er Chloe hier getroffen hatte oder was auch immer. Er hatte ja keine Ahnung, was sie hier wirklich getan hatte.

Ehe er eine Entscheidung hätte treffen können, was er tun sollte, war sie aus dem Raum verschwunden und Joey stand vor ihm.

"Hey, was kann ich für den Mann mit der Wunderzunge tun?", fragte Joey.

Ja … was eigentlich???

"Ich … äh … hast du kurz Zeit zum Reden?", stammelte er, während er krampfhaft versuchte, den richtigen Einstieg in ein Gespräch zu finden, von dem er nicht einmal wusste, um was es sich drehen sollte.

"Klar, komm mit."

Verdammt! Sonst hat er doch auch nie spontan Zeit!

Da er keine Ahnung hatte, was er erwidern sollte, folgte er ihm, in der Hoffnung, dass die letzten Meter ihm eine Eingebung bringen würden.

Nachdem Luce das Zimmer betreten hatte, schloss Joey die Tür hinter ihm.

"Gut, um was geht es?"

"Ähm … tja … also … Ty …"

"Um Ty? Was ist los mit dir? Ich habe dich noch nie Stottern hören? Ist was passiert?", fragte Joey mittlerweile sichtlich verwirrt.

"Äh, nein. Ich meine, nicht Ty direkt …" Um Gottes willen, er stotterte wirklich.

Vielleicht war er einfach noch nicht lange genug wach und sein Kopf funktionierte noch nicht. Ein Morgenmensch war er noch nie gewesen.

Um 4 Uhr nachmittags?

"Fire&Ice? Einen der Jungs?" Joey klang besorgt und ungeduldig zugleich.

Moment! Fire&Ice? Das ist es!

"Ja genau. Fire&Ice. Also es ist so, wir sind echt in Schwierigkeiten dieses Jahr."

Joey entspannte sich ein wenig. "Was ist passiert?"

"Wir wissen nicht genau, wer von den plötzlichen Familienmenschen nach Talin mitkommt. Ich kann auch nicht wegen der Bewährungsstrafe und Mat ist nicht davon überzeugt, dass meine Jungs die Richtigen dafür sind … nun und da dachte ich, dass du vielleicht dabei sein solltest!"

Die Idee war genial! Seine Jungs würden auf Joey auf jeden Fall hören. Er war für sie so etwas wie ein Vorbild. Joey war cool, durchtrainiert, immer umgeben von coolen Typen und heißen Frauen und dazu noch den für die Jungs ultimativen Job als Tätowierer.

"Ich und Feuerspucken?"

"Klar! Du hast das doch schon gemacht!", sagte er leichthin.

"Mal probiert, Luce, das ist alles", wiegelte Joey augenblicklich ab.

"Quatsch, du warst Klasse! Komm heute Abend zur Besprechung in Cats Hotel."

"Nein, Luce. Das geht nicht. Ich hab das Studio, ich muss arbeiten! Ich kann nicht einfach so für zwei Wochen abhauen!"

Verdammt! Der Plan war genial! Joey musste einfach mitziehen, er wäre bestimmt auch dafür, dass die Jungs mal von der Straße weg kämen. Er würde sich für sie einsetzen. Er kannte und mochte sie, hatte ihnen allen umsonst das Aussteiger Logo über das Gangtattoo gecovert!

Fieberhaft kramte Luce in seinem Kopf nach dem richtigen Argument.

Es dauerte einen Moment, aber dann fiel ihm der Todbringer ein!

"Weißt du, Julien hat mir erzählt, dass er mit Destiny zusammen fährt und Justin mit Candy", sagte Luce mit extra besorgter Stimme.

Joey hatte schon viele wilde Geschichten aus Talin gehört.

Joey runzelte die Stirn. "Die beiden wollen mit nach Talin?"

"Ja, Trish und Nicky haben wohl so lange geschwärmt, bis De, Candy und Amy auch unbedingt hin wollten", gab er zurück und zupfte dabei an seiner Hose, bis diese wieder richtig auf seinen Sneakers zum Fallen kam.

Joey grübelte eine Weile. "Aber was ist mit dem Studio … ich kann es nicht einfach schließen …", sagte er dann nachdenklich.

"Du hast doch Mike. Die Tattoo Termine verschiebst du einfach."

Luce sah den Moment, in dem er fast gewonnen hatte. Es fehlte nur noch das letzte Quäntchen.

"Weißt du … warum ich dich eigentlich bitte …", fing er an und wartete, bis er Joeys volle Aufmerksamkeit hatte. Der Typ hatte einfach ein Gespür für Probleme.