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Corona Magazine #353: April 2020

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Aus der Reihe: Corona Magazine #353
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Star Trek: Discovery – Ein roter Engel und ein klingonisches Begräbnisschiff

Auch rund zehn Jahre vor Kirk & Co. kommt man im Star Trek-Universum nicht ohne zumindest gelegentliche Beschäftigung mit religiösen Themen aus: So erfahren wir gleich in der Eröffnungsfolge Leuchtfeuer einiges mehr über die Religion der Klingonen, die nach verschiedenen Intermezzi als Verbündete wieder voll und ganz den Status waschechter Bösewichter innehaben. Die Klingonen hängen einem mystisch anmutenden Totenkult an und bestatten zumindest die Leichname ihrer wichtigsten Vertreter auf einer Art Mausoleumsschiff, das der fanatische T’Kuvma kommandiert.

In Episoden von The Next Generation war bislang nur die Rede vom Glauben der Klingonen an das mythische Sto’Vo’Kor, das gewisse Parallelen zum Walhalla der nordischen Religionen aufweist, und seine finstere Entsprechung, das höllische Gre’thor. In der zweiten Serienstaffel wird auch das klingonische Kloster auf dem Planeten Boreth vorgestellt, dessen Mönche ihre Schüler (wie nicht anders zu erwarten) zu erbarmungslosen, aber auch geistig geschulten Kriegern heranziehen (Tal der Schatten). Ein weiteres Mal wird auch das Thema der Religionen auf der Erde behandelt, allerdings geht es erneut um die Anfangszeit der Sternenflotte: Auf dem Planeten New Eden (so auch der Titel der Folge) entdecken Captain Pike und seine Crew Nachfahren von Überlebenden, die von der Erde des 21. Jahrhunderts stammten. Zu Beginn des verheerenden Krieges sind diese Menschen vom geheimnisvollen »Roten Engel« hierher gerettet worden und haben im Gedenken an die mystische Entität ein Gotteshaus errichtet, in dem allen Weltreligionen zugleich gehuldigt wird. Der Rote Engel erweist sich letztlich jedoch – wie so oft der Fall bei Star Trek – als ein Erzeugnis missverstandener Hochtechnologie.

Star Trek: Picard: Romulanische Kriegernonnen

Stand in den beiden ersten Staffeln von Star Trek: Disocvery die Religion der Klingonen zeitweise im Vordergrund, so nimmt man sich in der gegenwärtig neuesten Serie des Franchises nunmehr der Romulaner an. In Star Trek: Picard machen wir Bekanntschaft mit den Qowat Milat, einem Ordens von Kriegernonnen, die nach dem Untergang der romulanischen Heimatwelt auf dem Planeten Vashti angesiedelt wurden. Die Qowat Milat zelebrieren den »Weg der absoluten Offenheit« und sprechen ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste alles deutlich aus, was sie denken, ferner lehnen sie tiefere Bindungen ab. Dennoch verbindet Jean-Luc Picard eine langjährige Freundschaft mit der Vorsteherin des Ordens, Zani. Die Qowat Milat bilden schier unbesiegbare Schwertkämpferinnen aus, welche »Tan Qalang« genannte Schwerter tragen und die sich einer bestimmten Sache verschreiben können, für die sie dann bis zum Tode kämpfen. Die einzige männliche Ausnahme bei den Qowat Milat ist der Waisenjunge Elnor, der bei den Nonnen aufwächst und ausgebildet wird, sich aufgrund der Traditionen des Ordens jedoch nicht als vollwertiges Mitglied desselben bezeichnen darf. In einigen Punkten ähneln die Qowat Milat damit den buddhistischen Shaolin-Mönchen, welche jedoch keine Frauen in ihren Orden aufnehmen – eine recht deutliche Referenz zu den (bis auf Elnor) rein weiblichen Qowat Milat.

Man kann also unschwer erkennen, dass das Thema Religion – je nach Serie mal mehr, mal weniger – immer ein zentrales Thema bei Star Trek geblieben ist, auch wenn Serienschöpfer Roddenberry dies ursprünglich anders geplant hatte. Themen, die so fest in der menschlichen Natur verwurzelt sind wie Glauben oder auch Nicht-Glauben, sind nun einmal unumgänglich – auch im 23. Jahrhundert und darüber hinaus.

Star Trek News 04/2020

von Thorsten Walch

Kurz nach dem Ende der ersten Staffel von Star Trek: Picard und vor dem Start der 3. Staffel von Star Trek: Discovery gibt es nur vergleichsweise wenige News zu unserem Lieblings-Franchise in dieser Ausgabe zu vermelden.

Star Trek: Picard räumt ab

Star Trek: Picard auf Platz 1 der Streaming-Dienst-Hitliste

Mit der Abschlussepisode Et In Arcadia Ego, Teil 2, bei uns in Deutschland seit dem 26. März bei Amazon Prime verfügbar, kehrte die bislang 7. Serie des Franchises auf den 1. Platz der hierzulande meistgesehenen Programme des Streaming-Bereiches zurück. Kurzzeitig hatte Picard diesen Platz für die Star Wars-Realserie The Mandalorian räumen müssen, die diesen nach dem Start des neuen Streaming-Dienstes Disney+ ab dem 24. März eingenommen hatte.


Geordi La Forge in der 2. Staffel von Star Trek: Picard?

Nachdem bereits offiziell bestätigt wurde, dass Whoopi Goldberg für die kommende 2. Staffel von Star Trek: Picard in ihre Rolle als Guinan zurückkehren wird, kamen jetzt Gerüchte auf, dass es eventuell auch ein Wiedersehen mit Geordi La Forge geben könne. Sein Darsteller LeVar Burton (63) war als Schauspieler zuletzt zwischen 2017 und 2019 in 7 Episoden in der wiederkehrenden Gastrolle des Rufus Nero in der Serie Navy CIS: New Orleans zu sehen gewesen, die er als Regisseur auch inszenierte. Die Hauptrolle in dieser Serie des Special Agent Pride wird übrigens von Burtons Star Trek-Kollegen Scott Bakula (Captain Archer aus Star Trek: Enterprise) gespielt.

»Gastauftritt« der Enterprise?

Wie Produzent Michael Chabon in einem Interview äußerte, halte man es durchaus für möglich, dass das Raumschiff Enterprise in der zweiten Staffel von Picard zu sehen sein werde. Allerdings, so Chabon weiter, werde die Serie auch danach keine Raumschiff-Show werden. Dies wirft allerdings die Frage auf, welche Version der Enterprise zu sehen sein wird. Bisher war bekanntlich lediglich die aus TNG bekannte Enterprise-D in einer Traumsequenz in der allerersten Episode zu sehen.

Start von Staffel 2 noch ohne Termin

Die Dreharbeiten der zweiten Staffel von Star Trek: Picard hatten laut Hauptdarsteller Sir Patrick Stewart ab März starten sollen. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass sie aufgrund der aktuellen COVID-19-Krise verzögert beziehungsweise unterbrochen werden mussten. Ein Starttermin vor frühestens 2021 erscheint derzeit unwahrscheinlich.

Corona-Pandemie kein Thema in Staffel 2

Die gegenwärtige Corona-Pandemie beziehungsweise eine Star-Trek-gemäße Entsprechung davon soll laut Aussage der Produzenten in der zweiten Staffel kein Thema bilden. Das Konzept für deren Gesamthandlung stehe bereits fest und werde nicht allegorisch auf die aktuelle Lage eingehen.

Teaser zu Star Trek: Discovery Season 3

Mitte März wurde ein etwas über eine Minute langer Teaser zur nach wie vor für 2020 angekündigten 3. Staffel von Star Trek: Discovery veröffentlicht. Neben den bereits bekannten Charakteren wie Burnham, Saru, Tilly und Georgiou ist darin Neuzugang David Ajala (Supergirl) zu sehen. Dieser spielt die Rolle des aufsässigen Cleveland »Book« Booker, ein Mann aus der 930 Jahre entfernten Zukunft, in die es die Discovery am Ende der 2. Staffel verschlagen hat.

Dreharbeiten abgeschlossen, Starttermin noch ungewiss

Die Dreharbeiten für Staffel 3 wurden mittlerweile abgeschlossen, doch legt man sich derzeit aufgrund der aktuellen Lage noch nicht auf einen Starttermin fest. Dieser wird jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach noch in 2020 liegen.

Short Treks auf BluRay

Die insgesamt 8 thematisch an Star Trek: Discovery orientierten Short Treks werden am 2. Juni in den USA auf BluRay veröffentlicht. Bislang waren nur die beiden Kurzfolgen Entlaufen und Der hellste Stern über die Veröffentlichung bei CBS All Access beziehungsweise Netflix hinaus als Bestandteil der Specials auf der Heimkino-Veröffentlichung der zweiten Discovery-Staffel erhältlich gewesen. Einzig die Short-Treks-Episode Children Of Mars, die die Vorgeschichte zu Star Trek: Picard schildert, wird nicht in der Kollektion enthalten sein: Es ist davon auszugehen, dass sich diese in den Specials der Heimkino-Veröffentlichung der Picard-Serie finden wird. Bisher wurde die BluRay mit den Short Treks noch nicht in einer deutschen Version angekündigt; damit dürfte spätestens kurz nach dem US-Start zu rechnen sein.

Serie um Captain Pike in Vorbereitung

Obwohl die ganz große offizielle Ankündigung noch fehlt, so ist mittlerweile tatsächlich eine eigene Star Trek-Serie über die Abenteuer der Enterprise unter Captain Pike (Anson Mount, Marvel’s Inhumans) in Vorbereitung. Mögliche Titel lauten unterschiedlichen Gerüchten zufolge Star Trek: Enterprise (was angesichts der Tatsache, dass es bereits eine Star Trek-Serie dieses Titels gibt, sehr unwahrscheinlich ist) sowie Star Trek: Strange New World. Alles andere steht noch in den buchstäblichen Sternen: Weder gibt es einen geplanten Dreh-, geschweige denn einen Veröffentlichungstermin, noch ist bekannt, ob neben Anson Mount als Pike auch »Spock« Ethan Peck (The Holiday Calendar) in der neuen Serie mit von der Partie ist. Wir vom Corona Magazine werden weiter berichten.

 

Star Trek für William Shatner »erledigt«

Das Thema Star Trek habe sich für ihn erledigt, äußerte der kürzlich 89 Jahre jung gewordene Ur-Captain-Kirk-Darsteller William Shatner via seines Twitter-Accounts. »Nein, ich denke, Kirks Geschichte ist zu diesem Zeitpunkt ziemlich gut auserzählt!“, antwortete er dort auf die Frage eines Fans, ob nach Star Trek: Picard nicht auch eine Captain-Kirk-Serie denkbar sei. Dies habe er bereits in früheren Statements deutlich gemacht, so Shatner weiter. »Kirk ist in Treffen der Generationen gestorben. Was soll da noch kommen?«, schloss der Altstar schließlich.

Aprilscherz von George Takei

George Takei (Lt. beziehungsweise Captain Hikaru Sulu aus der klassischen Star Trek-Originalserie) hat die Star-Trek-Fangemeinde auf seinen Facebook- und Twitter-Accounts in den April geschickt: Der 82-jährige verkündete stolz, er werde bei den auf 2021 verschobenen Olympischen Sommerspielen in Tokio gekleidet in seine Star Trek-Uniform das olympische Feuer entzünden. Trotz des Datums verbreitete sich die Neuigkeit von »Uncle Georges« neuestem Projekt wie ein Lauffeuer.

Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen, Teil 46: Jonathan Del Arco

von Thorsten Walch

Im Nachgang zur kürzlich ausgelaufenen ersten Staffel von Star Trek: Picard soll in dieser Kolumne nochmals einer der Darsteller der neuesten Serie des Franchises im Mittelpunkt stehen. Zwar erhielt Jonathan Del Arco in Star Trek: Picard nach seinen beiden berühmten Auftritten in Star Trek – The Next Generation keine Serien-Hauptrolle; viele Trekkies und Trekker freuen sich dennoch über das Wiedersehen mit seiner beliebten Figur Hugh.


© CBS All Access / Paramount / Amazon

Geboren in Uruguay und schicksalhafte Jahre

Geboren wurde Jonathan Del Arco am 7. März 1966 im südamerikanischen Staat Uruguay. Im Alter von 10 Jahren siedelte er jedoch mit seiner Familie zusammen in die Vereinigten Staaten um. Hier lebte er in der relativen Nähe von New York City im Örtchen Port Chester. Schon in Jonathans Kindheit fiel seinen Eltern das eher feminine Verhalten ihres Sohnes auf, welches sie über Behandlungen durch einen Psychiater zu »korrigieren« versuchten. Glücklicherweise konnte der junge Jonathan seine Persönlichkeit jedoch beibehalten und weiterentwickeln. Bereits als Teenager schlug sein Herz für die Welt der Schauspielerei und des Theaters: Er reiste recht häufig mit dem Nahverkehrszug nach New York City, um dort Theateraufführungen zu besuchen. Nach seinem Schulabschluss schrieb er sich dort in verschiedenen Schauspielklassen ein und zog schließlich dauerhaft nach New York City um. In etwa dieser Zeit bekannte sich der junge Jonathan auch offen zu seiner Homosexualität. Ende der 80er-Jahre musste der junge Schauspielanwärter einen schweren Schicksalsschlag verkraften: Er verlor seinen damaligen Beziehungspartner an die damals noch kaum therapierbare Immunschwäche AIDS.

Vom Theater zu Film und Fernsehen: Beinahe Wesley Crusher?

Eines von Jonathans ersten Theaterengagements erhielt er in der Torch Song Trilogy des Autors Harvey Fierstein, weitere Bühnenauftritte folgten. Schon mehrmals äußerte Jonathan Del Arco in Interviews, er habe in den 80er-Jahren in Castings für Star Trek – The Next Generation für die Rolle des Wesley Crusher vorgesprochen, die bekanntermaßen letztlich an Wil Wheaton ging. Seinen ersten tatsächlichen TV-Auftritt hatte Jonathan Del Arco dann 1987 in einer Episode aus der 4. Staffel von Miami Vice mit dem Titel Familienbande. Hier spielte er den jungen Punk Ricky Diaz. Im Zuge seiner Mitwirkung in dem unabhängig produzierten Film Lost Angeles im Jahr 1990 zog Jonathan nach L.A. um. Erst 1991 folgte der nächste TV-Gastauftritt in einer Folge der Comedy-Serie Ein Strauß Töchter.

Ich bin … Du???

1992 verschlug es Jonathan Del Arco dann zum ersten Mal wirklich in das Star Trek-Universum, das damals einen ungeheuren Boom erlebte. In der Episode Ich bin Hugh aus der 5. Staffel von Star Trek – The Next Generation spielte er den titelgebenden jungen Borg, der durch eine Rettungsmission an Bord der Enterprise gelangt und in Lt. Geordi La Forge eine Art Vater-Ersatz findet. Die an und für sich eher anrührende Folge sorgte hier bei uns in Deutschland für amüsante Verwicklungen: Da man den Namen »Hugh« (sprich: Chjuh) als »You« (= »Du«) missverstanden hatte, adressierte die Enterprise-Crew in der ersten deutschen Fassung den jungen Mann dementsprechend schlicht in dieser Weise. Erst danach fiel der Fehler auf und wurde für eine neue Fassung wieder begradigt. Hugh wurde durch seinen Auftritt in der 5. Serienstaffel bei den Fans so populär, dass Jonathan Del Arco die Rolle 1 ½ Jahre später in Angriff der Borg, Teil II, der Auftaktfolge der 7. und letzten Staffel von TNG, ein weiteres Mal spielte. Danach jedoch sollte es volle 17 Jahre dauern, ehe man Jonathan Del Arco erneut in dieser Rolle zu sehen bekommen würde. Seine Rückkehr ins Star Trek-Universum fand jedoch bereits früher statt – wenn auch in einer anderen Rolle. Dazu aber an entsprechender Stelle noch einmal mehr.

Neue Rollen, neue Aufgaben

Zwar wurde Jonathan Del Arco durch seine Rolle als Hugh nicht zum TV-Superstar, doch war er danach häufiger in US-Serien der damaligen Zeit zu sehen. Es folgten 2 Episoden der Nostalgie-Serie Die wunderbaren Jahre (1993) sowie Auftritte in Blossom (1994), Pacific Blue – Die Strandpolizei (1996), Das Leben und ich (1997) oder Starlets (2000). Dazwischen spielte Jonathan häufig nach wie vor Theater und begann ferner damit, sich öffentlich für die Rechte von Schwulen und Lesben zu engagieren. Bis heute ist Jonathan Del Arco neben der Schauspielerei ein bekannter LGBT-Aktivist.

Erste Rückkehr zu Star Trek

2001 erfolgte die schon angesprochene kurzzeitige Rückkehr Jonathan Del Arcos zu Star Trek, allerdings nur für eine Folge: In der Episode Die Leere aus der 7. und letzten Staffel von Star Trek: Voyager spielte er die Rolle eines außerirdischen Gastes auf der Voyager, der vom holographischen Doktor aufgrund seiner Vorliebe für Opernmusik den Namen »Phantom« (in Anlehnung an das »Phantom der Oper«) erhält. Diese Rolle hatte vermutlich nicht ganz zufällig gewisse Ähnlichkeiten mit der des Hugh aus TNG.

Gastauftritte und feste Rollen

2003 gab es ein Wiedersehen mit Jonathan Del Arco in drei Folgen der kontroversen Serie Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis, die im Milieu der Schönheitschirurgie angesiedelt war. Hier konnte Jonathan Del Arco seine schauspielerischen Fähigkeiten in der Rolle der transsexuellen Sofia Lopez ausgezeichnet unter Beweis stellen. Es folgten jeweils einmalige Gastauftritte in Crossing Jordan – Pathologin mit Profil (2004), Huff – Reif für die Couch (2005), 24 (2005) sowie Die Sopranos (2006), ehe Jonathan Del Arco 2007 ab der 3. Serienstaffel der Krimiserie The Closer für 40 Episoden die Rolle des Gerichtsmediziners Dr. Morales übernahm, die er bis 2012 spielte. Dieser Seriencharakter wurde auch in die Nachfolgeserie Major Crimes übernommen, wo Del Arco sie bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2018 weiterhin verkörperte. Zwischenzeit sah man ihn lediglich in einer 2009 inszenierten Episode der Mystery-Serie Dollhouse.

Die Rückkehr von Hugh

2019 schließlich wurde bekannt, dass Jonathan Del Arcos beliebter Star Trek-Charakter Hugh auch in der bislang noch neuesten Serie des Franchises, Star Trek: Picard, mit von der Partie sein würde. In insgesamt vier Episoden erfahren die Trekkies, dass der Ex-Borg Hugh an Bord eines umgebauten Borg-Kubus an einem Geheimprojekt unter romulanischer Beteiligung als Wissenschaftler tätig ist. Zum Leidwesen seiner Fans verliert Hugh dabei jedoch sein Leben … Dennoch: Was sowohl im Fall von Spock als auch dem von Picard selbst gelungen ist, könnte vielleicht und unter Umständen auch bei Hugh eintreffen: Seine (selbstverständlich rein hypothetische und hochgradig-spekulative …) Rückkehr vom Serien-Tod … wer weiß, was die Zukunft bringt.

Jonathan Del Arco privat

Jonathan Del Arco ist seit langen Jahren glücklich mit seinem Schauspielagenten Kyle Fritz verheiratet, der neben ihm unter anderem auch Seven Of Nine-Darstellerin Jeri Ryan betreut. Wie bereits erwähnt engagiert sich der Schauspieler in verschiedensten Projekten zugunsten der rechtlichen Gleichstellung von Menschen aus der LGBT-Gemeinschaft.

Star Trek: Picard – Episodenguide Staffel 1

von Thorsten Walch

Das also war sie nun, die erste Staffel der lange und mit Spannung erwarteten Serie Star Trek: Picard. Zehn Episoden lang durften wir die neuen Abenteuer eines der ikonischsten Helden unseres Lieblings-Franchises miterleben und dabei auch einigen anderen Weggefährten aus den Glanzzeiten des Roddenberry’schen Universums wiederbegegnen. Eine zweite Staffel ist beim seit einer Weile wiedervereinigten Multi CBS/Paramount beschlossene Sache. Wann wir diese allerdings zu sehen bekommen werden, steht bisweilen noch in den sprichwörtlichen Sternen.

Aus diesem Grund möchten wir an dieser Stelle einen Episodenguide zu Staffel 1 präsentieren und am Ende auch ein Resümee der ersten Staffel ziehen. Wir wünschen dabei viel Vergnügen!

Folge 1.01: Gedenken (Remembrance)

Admiral a.D. Jean-Luc Picard (Sir Patrick Stewart) hat sich 14 Jahre zuvor aus der Sternenflotte auf sein Weingut zurückgezogen, nachdem diese seiner Meinung nach die einstmals verfeindeten Romulaner im Stich gelassen hat: Ihr Heimatplanet wurde durch eine Supernova zerstört (siehe Star Trek, 2009), und Picards Meinung nach fand die Rettungsaktion nur halbherzig statt. Dem verleiht er auch in einem Fernsehinterview Ausdruck, zu dem er sich überreden lässt. Noch immer träumt Picard von seinem Freund und früheren Crewmitglied Lt. Cmdr. Data (Brent Spiner, The Outcast), der ihm im Traum kryptische Botschaften übermittelt. In diesen geht es um eine junge Frau, die Data einst auf einem Bild gemalt hat. Androiden sind in der Sternenflotte inzwischen verboten, da eine Fraktion von ihnen 14 Jahre zuvor aus unbekannten Gründen die Utopia Planitia-Werft auf dem Planeten Mars zerstört hat. Zur gleichen Zeit wird die junge Wissenschaftlerin Dahj (Isa Briones, American Crime Story) von vermummten romulanischen Agenten in ihrer Wohnung angegriffen, wobei ihr Freund sein Leben verliert. Sie selbst kann jedoch die Angreifer töten und entkommen. In dem Fernsehinterview erkennt Dahj auf der Flucht Picard, von dem ihre Mutter ihr einst als ihrem Retter erzählt hat, und reist nach Frankreich, wo sie von Picard angehört und aufgenommen wird. Der Grund dafür ist, dass Picard in ihr die junge Frau wiedererkennt, die Data auf seinem Bild mit dem Titel »Tochter« gemalt hat. Noch ehe Picard mehr erfahren kann, verlässt Dahj sein Weingut, da sie befürchtet, dass auch Picard gefährdet sein könnte. Dieser macht sich auf die Suche nach Dahj und findet sie schließlich, doch muss er mitansehen, wie sie von weiteren romulanischen Agenten getötet wird. Picard begibt sich daraufhin zum Daystrom-Forschungsinstitut auf der Insel Okinawa, wo er die Bekanntschaft von Dr. Agnes Jurati (Alison Pill, American Horror Story) macht: Diese klärt ihn darüber auf, dass Dahj allem Anschein nach das Ergebnis eines geheimen Forschungsprojektes ist – und eine Zwillingsschwester haben muss. Was beide nicht wissen: Diese befindet sich augenscheinlich auf einem umgebauten Borg-Kubus …

Folge 1.02: Karten und Legenden (Maps And Legends)

 

In einem Rückblick ist die Zerstörung von Utopia Planitia durch Amok laufende Androiden 14 Jahre vor Beginn der Serienhandlung zu sehen. In der Gegenwart untersucht Picard zusammen mit seiner romulanischen Hauswirtschafterin Laris (Orla Brady, Into The Badlands) derweil Dahjs Wohnung und findet heraus, dass ihre Schwester den Namen Soji trägt und sich nicht auf der Erde aufhält. Ferner weist Laris Picard auf die mögliche Beteiligung der sagenumwobenen romulanischen Geheimorganisation Zhat Vash an der Angelegenheit hin. Kurz darauf erfährt Picard von seinem früheren Bordarzt von der Stargazer, dass die einstmals in seinem Gehirn festgestellte Anomalie (siehe TNG – Gestern, heute, morgen) nach wie vor aktiv ist. Picard möchte der Angelegenheit dennoch nachgehen und versucht beim Sternenflotten-Hauptquartier, von Admiral Clancy (Ann Magnuson, State Of Mind) das Kommando über ein Schiff zu erhalten. Seine frühere Kollegin weist ihn jedoch in schroffer Weise ab. Allerdings erfährt die vermeintliche Vulkanierin Commodore Oh (Tamlyn Tomita, The Good Doctor) von der Angelegenheit, welche Verbindungen zu den Romulanern hat. Nach einem weiteren Gespräch mit Dr. Jurati, von der Picard erfährt, dass Dahjs Bewusstsein erst vor drei Jahren geschaffen wurde, wendet er sich an seine ehemalige Adjutantin Raffi Musiker (Michelle Hurd, Ash Vs The Evil Dead). Diese ist durch Picards Austritt aus der Sternenflotte in Ungnade gefallen und fristet ein trostloses Leben in einem Trailer. Entsprechend ist sie nur wenig begeistert, dass ihr einstiger Vorgesetzter wieder in ihr Leben tritt. Der geheimnisvolle Borg-Kubus, auf dem sich Dahjs Schwester Soji aufhält, erweist sich derweil als von den Romulanern und der Sternenflotte betriebene Rückgewinnungsstation, auf der Borg-Drohnen wieder de-assimiliert werden. Soji beginnt eine Liebesbeziehung mit dem ebenso mysteriösen wie untypischen Romulaner Narek (Harry Treadaway, Mr. Mercedes)

Folge 1.03: Das Ende ist der Anfang (The End Is The Beginning)

In einem Rückblick ist mehr über die genaueren Umstände zu erfahren, die das Ende der Sternenflotten-Karriere von Raffi Musiker herbeigeführt haben. Obwohl Raffi ihrem früheren Vorgesetzten noch immer grollt, stellt sie einen Kontakt zum ebenfalls ehemaligen Sternenflottenangehörigen Rios (Santiago Cabrera, Salvation) her, der das kleine Raumschiff La Sirena kommandiert. Währenddessen erhält Dr. Jurati Besuch von Commodore Oh, die sie über Picard und die Art ihrer Verbindung auszuquetschen versucht. Dr. Jurati sucht Picard daraufhin auf seinem Anwesen auf, um ihn davon zu unterrichten. Dort wird Picard bei den Vorbereitungen für den bevorstehenden Raumflug derweil ebenfalls von vermummten Romulanern angegriffen, derer er sich nur mit Hilfe seiner Haushälterin Laris und deren Mann Zhaban (Jamie McShane, The Passage) erwehren kann. Von einem überlebenden Romulaner erfahren Picard, Jurati, Laris und Zhaban, dass Dahjs Zwillingsschwester Soji als die prophezeite »Zerstörerin« der romulanischen Mythologie angesehen und aus diesem Grund gejagt wird. Auch Soji selbst erfährt auf dem Borg-Kubus davon, kann jedoch mit der Information für den Moment nichts anfangen. Ferner erfährt sie vom Tod ihrer Schwester, was von ihrer vermeintlichen Mutter jedoch bestritten wird: Diese versichert ihr, ihre Schwester sei wohlauf. Dr. Jurati schließt sich Picard inzwischen an, um ihn auf seiner Suche zu unterstützen. An Bord der La Sirena treffen die beiden recht überraschend auf Raffi, welche jedoch klarstellt, dass sie lediglich mitfliegen und die Crew danach verlassen will. Die La Sirena bricht zu einem Flug zum Planeten Freecloud auf. Dort soll sich der Wissenschaftler Dr. Bruce Maddox befinden, der Erschaffer jener Androiden, die für die Vernichtung von Utopia Planitia verantwortlich waren und der ferner der Lehrmeister von Dr. Jurati gewesen ist …

Folge 1.04: Unbedingte Offenheit (Absolute Candor)

In einem weiteren Rückblick erleben wir mit, wie der damalige Admiral Picard kurz vor dem Amoklauf der Androiden auf dem Planeten Vashti die Bekanntschaft der dorthin umgesiedelten Qowat Milat macht. Die diesem Orden angehörenden romulanischen Kriegernonnen gelten als die erbittertsten Gegner des Geheimdienstes Tal Shiar, was mit ihrer Philosophie der absoluten Offenheit zusammenhängt. Picard lernt dabei auch den kleinen Waisenjungen Elnor kennen, der seit dem Tod seiner Eltern bei den Qowat Milat lebt. Der alte Admiral und der kleine Junge freunden sich dabei an. In der Gegenwart setzt Picard durch, mit der La Sirena den in einer mittlerweile unsicheren und gefährlichen Raumregion liegenden Planeten zu besuchen: Picard möchte hier eine Qowat Milat als Unterstützung für die Mission gewinnen. Während die Qowat Milat, allen voran deren Äbtissin Zani (Amira Vann, Miss Virginia) Picard freudig empfangen, sind die restlichen auf Vashti lebenden Romulaner alles andere als begeistert, da sie der Sternenflotte vorwerfen, sie im Stich gelassen zu haben. Picard trifft hier auch wieder auf Elnor (Evan Evagora, Fantasy Island), der zum jungen Mann herangewachsen ist. Er hat mittlerweile seine Ausbildung bei den Qowat Milat abgeschlossen, kann jedoch nicht in den Orden aufgenommen werden, da er ein Mann ist. Zani erklärt Picard, dass lediglich Elnor in seinen Dienst treten könne, doch da sich auch der junge Mann von Picard enttäuscht fühlt, lehnt er dies zunächst ab. Elnor ändert seine Meinung jedoch, als Picard auf der Straße von einer Gruppe ehemaliger romulanischer Würdenträger angegriffen und von dem jungen Mann gerettet wird. Auf dem Borg-Kubus wird Narek derweil von seiner Schwester Narissa (Peyton List, Colony) bedrängt, Soji auszuspionieren. Die La Sirena wird nach ihrem Start von einem veralteten romulanischen Bird Of Prey angegriffen, dessen Pilotin sich als eine alte Bekannte erweist: Seven Of Nine (Jeri Ryan, Bosch)

Folge 1.05: Keine Gnade (Stardust City Rag)

In der schon obligatorischen Rückblende erleben wir mit, wie Seven Of Nines Adoptivsohn Icheb (Casey King, NCIS: Los Angeles) bei vollem Bewusstsein von Unbekannten seine Borg-Implantate herausgerissen werden. Icheb wird dabei so schwer verletzt, dass Seven Of Nine nichts mehr für ihn tun kann, weshalb sie ihn mit einem Phaserschuss von seiner Qual erlöst. In der Gegenwart hat Dr. Bruce Maddox (John Ales, Sneaky Pete) auf der Flucht vor dem Tal Shiar auf dem Casino-Planeten Freecloud Zuflucht bei seiner Auftraggeberin Bjayzl (Necar Zadegan, Navy CIS: New Orleans) gesucht, wird jedoch stattdessen von dieser gefangengesetzt. Picard und seine neue Crew, die davon Wind bekommen haben, arbeiten einen Plan aus: Sie alle wollen undercover nach Freecloud beamen und Seven Of Nine dort zum Schein zum Verkauf anbieten, da Bjayzl auf der Suche nach Borg-Drohnen ist. Picard und seine Leute ahnen jedoch nicht, dass Bjayzl für den Tod von Icheb verantwortlich war und Seven dem Plan nur zustimmt, um Rache an der Gangsterin zu nehmen. Raffi trifft derweil auf ihren Sohn, der sich einst von ihr abgewandt hat, da sie ihre Mission weit wichtiger einzustufen schien als ihre persönliche Sorge um sein Wohlergehen. Nachdem er Raffi seine schwangere romulanische Freundin vorgestellt hat, wendet er sich endgültig von seiner Mutter ab. Seven droht mittlerweile Bjayzl damit, sie umzubringen. Bjayzl schlägt einen Deal vor: Wenn Seven sie am Leben lässt, will sie den gefangenen Dr. Maddox ausliefern und darauf verzichten, ein Kopfgeld auf die frühere Borg-Drohne auszusetzen. Picard kann Seven dazu überreden, auf das Angebot einzugehen. An Bord der La Sirena erfährt Picard von Maddox, dass sich Dahjs Schwester Soji auf dem »Artefakt« genannten Borg-Kubus befindet, wohin Maddox selbst sie geschickt hat, da er eine Verschwörung aufdecken will. Wie es sich jedoch zeigt, spielen weder Seven Of Nine noch Dr. Jurati mit offenen Karten …

Folge 1.06: Die geheimnisvolle Box (The Impossible Box)

An Bord des Artefakts hat Soji einen wiederkehrenden Traum, der sich auf ihre (real niemals stattgefundene) Kindheit bezieht. Narek glaubt, dass er durch eine Auswertung dieses Traums Sojis Heimatwelt finden wird. An Bord der La Sirena überzeugt Dr. Jurati Picard und die anderen davon, dass Dr. Maddox an den Folgen seiner auf Freecloud erlittenen Verletzungen verstorben ist. Raffi Musiker nutzt inzwischen ihre früheren Sternenflotten-Kontakte, um Picard einen zeitweiligen Diplomatenstatus zu verschaffen: Hierdurch soll er das »Artefakt« betreten und Kontakt zu Hugh (Jonathan Del Arco, Major Crimes) aufnehmen können. Der Plan gelingt, und Picard kann in seiner neuen Eigenschaft als Botschafter an Bord der Rückgewinnungsstation gehen, deren wissenschaftliche Teams vor einer ganzen Reihe großer Herausforderungen stehen. Narek dringt dagegen im Auftrag seiner Schwester weiter in Soji vor. Dies führt dazu, dass sie erkennen muss, dass keins ihrer Besitztümer älter als 37 Monate ist. Narek leitet sie daraufhin in einem romulanischen Geistes-Ritual zur Erkundung ihrer Träume an, was von seiner Schwester Narissa insgeheim mitverfolgt wird. Aufgrund von Visionen kann Narissa erste Schlüsse auf die Koordinaten von Sojis Herkunftsplanet ziehen. Picard ist inzwischen auf dem »Artefakt« auf seinen alten Freund Hugh getroffen. Narek hat mittlerweile den Versuch unternommen, Soji zu töten, da ihm ihre Gefährlichkeit vollends bewusst geworden ist. Diese jedoch kann in die Gänge des Artefakts entkommen, wo sie auf Picard, Hugh und Elnor trifft. Mittels eines Notfall-Transportersystem können Picard und Soji von dem Borg-Kubus entkommen, während Hugh und der bei ihm zurückbleibende Elnor die anrückenden romulanischen Sicherheitskräfte davon abhalten, ebenfalls das Transportersystem zu benutzen und den Flüchtigen zu folgen …