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Das Horoscop

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»Ihr!« sagte Catharina, indem sie ihn anschaute wie eine Schlange, die im Begriff ist loszufahren, »Ihr . . . König . . . Und Ihr werdet mir beweisen, daß Ihr es seid, sagt Ihr?«

Sie brach in ein höhnisches abgestoßendes Gelächter aus.

»Ihr werdet es mir beweisen . . .und auf welche Art? Glaubt Ihr Euch denn fähig es Elisabeth von England und Philipp II. von Spanien in der Politik gleichzuthun? Ihr werdet mirs beweisen! Wie? Indem Ihr die gute Harmonie zwischen den Guisen und den Burbonen, zwischen den Hugenotten und Katholiken wiederherstellt? Ihr meidet es mir beweisen! Etwa indem Ihr Euch an die Spitze der Armeen stellt, wie Euer Ahnherr Franz I. oder Euer Vater Heinrich II,? Armer Junge! Ihr König! Wisset Ihr denn nicht, daß ich Euer Schicksal und Eure Existenz zwischen meinen Händen halte? Ich brauche bloß ein Worts zu sagen, und die Krone gleitet von Eurem Haupte; ich brauche blos ein Zeichen zumachen, und die Seele entfliegt aus Eurem Körper. Schaut und höret, wenn Ihr Augen und Ohren habt, und Ihr werdet sehen, mein Herr Sohn, wie das Volk seinen König behandelt. Ihr! König! Unglücklicher der Ihr seid! Der König, das ist der Stärkere . . .und nun schaut Euch selbst und dann schaut mich an.«

«Catharina war furchtbar anzusehen als sie diese letzten Worte sprach.

Sie trat drohend wie ein Gespenst auf den jungen König zu, der drei Schritte zurück wich und sich auf die Stuhllehne stützt, wie wenn er im Begriff wäre in Ohnmacht zu fallen.

»Ha!« sagte hie Florentinerin, »Ihr seht wohl, daß ich noch immer die Königin bin und daß Ihr blos ein dummes schwaches Rohr seid, das der geringste Hauch zu Boden beugt; und Ihr wollt regieren . . . aber suchet doch um Euch her Diejenigen die in Frankreich regieren, Diejenigen welches die Könige sein würden wenn ich nicht da wäre, um sie mit der Faust zurückzustoßen, so oft sie ihren Fuß auf die erste Stufe Eures Thrones setzen wollen. Seher Herrn von Guise zum Beispiel, diesen Schlachtengewinner, diesen Städteeroberer: aber er ist hundert Fuß hoch, mein Herr Sohn und Ihr reicht ihm mit Eurem Kopf sammt Eurer Krone nicht an die Ferse.«

»Nun, wohl meine Mutter, ich werde Herrn von Guise in die Ferse beißen. An der Ferse wurde Achilles getötet, wie man mir gesagt hat, und ich werde ihn und Euch zum Trotz regieren.«

»Ja, ja, und wenn ihr Herr von Guise in die Ferse gebissen haben werdet, wenn Euer Achilles nicht an dem Biß, sondern an dem Gift gestorben sein wird, wer wird dann die Hugenotten bekämpfen? Täuschet Euch nicht hierin, Ihr seid weder schön wie Paris, noch tapfer wie Hector. Wißt Ihr, daß Ihr nach Herrn von Guise nur noch einen einzigen großen Feldherrn in Frankreich habt, denn ich hoffe doch, daß Ihr Euren Dummkopf von einem Connetabel von Montmorency, der sich sich noch in allen Gefecht wo er commandirte hat schlagen lassen, und Euren Höfling von einem Marschall von St. André, der nur in den Vorzimmern gesiegt hat, nicht darunter zählen werdet. Nein, Ihr habt nur noch einen einzigen großen Feldherrn, und Dieß ist Herr von Coligny. Nun wohl, dieser große Feldherr mit seinem Bruder Dandelot, der beinahe eben so groß ist wie er, wird, wenn nicht schon heute, doch morgen an der Spitze der furchtbarsten Partei stehen, die jeweils einen Staat bedroht hat. Betrachtet dieses Leute und denn betrachtet Euch; vergleicht Euch mit ihnen, so werdet Ihr sehen, daß sie gewaltige, in der Erde festgewurzelte Eichen sind, während Ihr blos ein erbärmliches Rohr seid des sich unter dem Hauch aller Parteien krümmt und biegt.«

»Aber was verlangt Ihr denn eigentlich von mir? Bin ich denn blos ein Werkzeug in Euren, Händen, und soll ich mich darein ergeben ein Spielzeug Eures Ehrgeizes zu sein?«

Catharina unterdrückte das vergnügte Lächeln das im Begriff war auf ihre Lippen zu schweben, um sie zu verrathen. Sie begann ihre Macht wieder zu ergreifen, sie berührte mit den Fingerspitzen den Faden der war Marionette, die einen Augenblick sich vermessen hatte allein handeln zu wollen, und sie traf Anstalten sie von Neuem nach ihrem Beliebe in Bewegung zu setzen. Aber sie wollte ihren Triumph nicht zeigen, und entzückt über diesen Anfang der Niederlage ihres Gegners beschloß sie ihren Sieg zu vervollständigen.

»Was ich will, was ich von Euch verlange, mein Sohn,« sagte sie mit ihrer heuchlerischen Stimme, die in ihrer Fuchsschwänzelei vielleicht furchtbarer war als in der Drohung, »das ist höchst einfach: ich will daß Ihr mich Eure:Macht fest begründen, Euer Glück sicher stellen lasset, nicht mehr und nicht weniger. Was liegt mit an allem Übrigen? Denke ich etwa an mich selbst, wenn ich so spreche und wenn ich handle wie ich spreche ? Sind nicht alle meine Anstrengungen darauf gerichtet Euch glücklich zu machen? He, mein Gott! Glaubt Ihr denn, daß die Last einer Regierung in angenehm und so leicht sei, daß es mir Vergnügen mache sie zu tragen? Ihr sprecht von meinem Ehrgeiz. Ja, ich habe einen Ehrgeiz, nämlich so lange zu kämpfen, bis ich Eure Feinde niedergeworfen, oder bis sie sich wenigstens einer um den anderen abgenützt haben. Nein, Franz, sagte sie mit scheinbarer Gemüthlichkeit, »sobald ich in Euch den Manns sehe den ich wünsche, den König den ich hoffe, werde ich Euch mit Freuden, das könnt Ihr mir glauben, die Krone, aufs Haupt setzend und den Scepter in die Hände legen. Aber, wenn ich es heute schon thäte, so würde ich Euch statt: des Scepters, ein schwaches Rohr geben, statt der goldenen Krone eine Dornenkrone aufs Haupt setzen. Wachset heran mein Sohn! kommt zu Kräften reifet unter den Augen Eurer Mutter wie ein Baum unter dem Blick der Sonne, und dann, wenn Ihr groß, stark und reif seid, dann seid König.«

»Was muß ich also zu diesem Behuf thun, meine Mutter ?« rief Franz in beinahe verzweifeltem Tone.

»Das will ich Euch sagen, meins Sohn Ihr müßt vor allen Dingen dem, Weib entsagen das die erste Ursache von Allem ist.«

»Dein Fräulein von St. André entsagen!« rief Franz der sich auf Alles, nur auf diese Bedingung nicht gefaßt hielt; »dem Fräuleins von St André entsagen!i« wiederholte er mit concentrirter Wuth. »Ha! Darauf also wolltet Ihr hinauskommen?«

»Ja, mein Sohn,« sagte Catharina kalt, »Ihr müsst dem Fräulein von St. André entsagen.«

Niemals, Mutter?« antwortete Franz in entschlossenem Ton und mit der Energie; die er im Verlauf dieser Besprechung schon zwei oder dreimal bewiesen hatte.

»Ich bitte Euch um Verzeihung, Franz,« sagte die Florentinerin irr demselben sanften, aber absoluten Ton, »Ihr müßt ihr entsagen, das ist der Preis den ich auf unsere Versöhnung setze; wo nicht nicht!«

»Ihr wißt also nicht, daß ich sie hie zum Wahnsinn liebe, meine, Mutter ?«

Catharina lächelte über diese Naivität ihres Sohnes.

»Wo wäre denn das Verdienst Eurer Entsagung, wenn Ihr sie Nicht liebtet?« sagte sie.

»Aber warum denn ihr entsagen, mein Gott!«

»Im Interesse des Staates. «

»Was hat denn das Fräulein von St. André mit den Interessen des Staates zu schaffen?« rief Franz II.«

»Soll ichs Euch sagen?« fragte Catharina.

Aber der König unterbrach sie, wie wenn er zum Voraus nicht an ihrer Logik zweifelte, und sagte:

»Hört mich an, Mutter ich kenne den überlegenen Geist, den Gott in Euch gelegt; ich erkenne die Schlaffheit und Trägheit, womit er mich bedacht hat; kurz ich erkenne Eure gegenwärtige und zukünftige Autorität an, ich verlasse mich in politischen Dingen, und sobald es sich um die Interessen des Reiches handelt, das Ihr so weise verwaltet, blindlings auf Euch. Aber um diesen Preis, meine Mutter, um den Preis der Abtretung« all, dieser Rechte, die einem Andern, so kostbar wären, bitte ich Euch mir in meinen eigenen Angelegenheiten freie Hand zu lassen.«

»In jedem andern Fall, ja! Und ich glaubte sogar, daß Ihr in dieser Sache mir Nichts vorzuwerfen hättet. Aber heute, nein!«

»Und warum nicht heute? warum diese Strenge in Bezug auf die einzige Frau, die ich noch wahrhaft geliebt habe?«

»Weil diese Frau mehr als jede andere, mein Sohn, den Bürgerkrieg in Euren Staaten herbeiführen kann, weil sie die Tochter des Marschalls von St André, eines Eurer ergebensten Diener ist.«

»Ich werde Herrn von St. André als Commandant in irgend eine große Provinz schicken, dann wird er die Augen zudrücken. Ueberdieß ist Herr von St André in diesem Augenblick gänzlich von seiner Liebe zu seiner jungen Frau in Anspruch genommen, und seines junge Frau wird sehr froh sein, von einer Stieftochter getrennt zu werden, die an Geist und Schönheit ihr wetteifert.«

»Es ist möglich, daß dieß bei Herrn von St. André zutrifft, dessen Eifersucht sprichwörtlich geworden ist, und der seine Frau eingeschlossen hält gerade wie ein Spanier aus den Zeiten des Cid. Aber Herr von Joinville, der Fräulein von St. André leidenschaftlich liebte und sie heirathen sollte, wird er seine Augen auch zudrücken? und wenn er es selbst aus Achtung vor dem König thut, wird er wohl auch seinem Oheim, dem Cardinal von Lothringen, und seinem Vaters dem Herzog von Guise, die Augen verschließen können? In Wahrheit, Franz, erlaubt wir Euch zu sagen, Ihr seid ein armseliger Diplomat, und wenn Eure Mutter nicht wachte, so würde in den nächsten acht Tagen der erste beste Kronendieb Euch Eure Krone vom Haupt nehmen, wie ein nächtlicher Straßendieb einem Spießbürger seinen Mantel über die Schultern zieht. Zum letzten Mal, mein Sohn, Ihr müßt diesem Weib entsagen und um diesen Preis, versteht Ihr mich, versöhnen wir uns offen, das wiederhole ich Euch, und ich werde die Sache mit dem Herrn von Gleise beilegen. Begreifet Ihr mich und werdet Ihr mir gehorchen?«

»Ja meine Mutter, « sagte Franz II., »ich begreife Euch, aber ich werde Euch nicht gehorchen.«

»Ihr werdet mir nicht gehorchen!« : rief Catharina, die zum ersten Mal auf eine Hartnäckigkeit stieß, welche gleich dem Riesen Antäus neue Kräfte gewann, wenn man sie überwunden glaubte.

 

»Nein, « fuhr Franz II. fort, »nein ich werde Euch nicht gehorchen, und ich kann Euch nicht gehorchen. Ich;liebe, sage ich Euch; ich befinde mich in den ersten Stunden einer ersten Liebe, und Nichts kann mich zwingen ihr zu entsagen. Ich weiß, daß ich auf einen dornenvollen Weg gerathen bin; vielleicht führt er mich zu einem unglücklichen Ziel; aber ich sage Euch, ich liebe und ich will über dieses Wort nicht hinaussehen.«

»Das ist Euer fester Entschluß, mein Sohn?«

In diesen Worten mein Sohn, die gewöhnlich im Munde einer Mutter so sanft klingen, lag ein Ton unbeschreiblicher Drohung.

»Es ist mein fester Entschluß, Madame, « antwortete Franz II.

»Ihr nehmet die Folgen Eurer tollen Starrköpfigkeit, wie sie auch sein mögen, auf Euch?«

»Wie sie auch sein mögen, ich nehme sie auf mich, ja.«

»Dann, adieu, mein Herr ich weiß was mir zuthun übrig bleibt.«

»Adieu, Madame!«

Catharina that einige Schritte gegen die Thüre und hielt inne.

»Ihr werdet es blos Euch selbst zuzuschreiben haben, « sagte sie, indem sie es mit einer letzten Drohung versuchte.

»Ich werde es nur mir selbst zuschreiben.«

»Bedenket, daß ich keinen Antheil an diesem tollen Entschluß habe, den Ihr da faßt, gegen Eure wahren Interessen zu kämpfen; daß, wenn Euch oder mir ein Unglück widerfährt, die ganze Verantwortlichkeit auf Euch allein lasten wird.«

»Es sei, meine Mutter, ich nehme diese Verantwortlichkeit auf mich.«

»Adieu also, Franz, « sagte die Florentinerin mit einem furchtbaren Lachen und Blick.

»Adieu, meine Mutter, « antwortete der junge Mann mit einem nicht minder boshaften Lachen, einem nicht minder drohenden Blick.

Und Sohn und Mutter trennten sich voll von tiefem gegenseitigen Haß.

IX.
Wo Herr von Condé dem König Aufruhr predigt

Man erinnert sich des Versprechens, welches der Prinz von Condé am vorhergehenden Abend Robert Stuart gegeben, und daß er den jungen Mann bei einbrechender Nacht auf den Platz St. Germain l'Auxerrois beschieden hatte.

Der Prinz betrat den Louvre just in dem Augenblick, wo die Königin das Cabinet ihres Sohnes verließ. Er wollte sein Versprechen erfüllen und den König die Begnadigung des Rathes Dubourg bitten.

Man meldete ihn bei dem Könige.«

»Er, komme,« antwortete der Monarch mit schwacher Stimme.

Der Prinz trat ein und bemerkte den jungen Mann, mehr liegend als sitzend in seinem Lehnstuhl seine schweißbedeckte Stirne mit dem Schnupftuch abwischend.

Seine Augen waren erloschen, sein sein Mund stand offen, sein Gesicht war leichenblaß.

Man hätte ihn für eine Bildsäule der Furcht halten können.

»Ah, ah!« murmelte der Prinz, »das Kind hat Kummer.«

Man vergesse nicht, daß der Prinz dem Ende der Scene zwischen dem König und dem Fräulein von St. André angewohnt und die Versprechungen gehört hatte, die derselbe seiner Maitresse gegeben.

Als der König den Prinzen bemerkte; erheiterte sich, sein Gesicht auf einmal. Wäre die Sonne in eigener Person in das düstere Zimmer gekommen, sie hätte es nicht plötzlicher beleuchten können. Man hätte meinen sollen, der König habe eine große Entdeckung gemacht. Der Gedanke strahlte gleich einer Hoffnung auf seiner Stirne. Er erhob sich und ging dem Prinzen entgegen. Man konnte glauben, er wolle sich ihm an die Brust werfen und ihn umarmen.

Es war die Kraft, welche die Schwäche anzog, wie der Magnet das Eisen.

Der Prinz, dem sehr wenig an der Umarmung gelegen schien, verbeugte sich beim ersten Schritt, den der König auf ihn zumachte.

Franz, der jetzt selbst seinen ersten Drang nieder hielt, blieb stehen und bot dem Prinzen seine Hand hin.

Dieser konnte nicht umhin die gebotene Hand zu küssen; und entschloß sich also sogleich dazu.

Nur fragte er, als er seine Lippen daraufdrückte, sich selbst:

»Was zum Teufel kann ich ihm nützen, daß er mich heute so gut empfängt?«

»Oh,« wie freue ich mich Euch zu sehen, mein Vetter!« sagte der König zärtlich.

»Und ich, Sire, ich bin zu gleicher Zeit erfreut und geehrt.«

»Ihr hättet nicht gelegener kommen können, Prinz.«

»Wirklich ?«

»Ja, ich langweilte mich schrecklich.«

»Inder That« sagte der Prinz, »Euer Majestät trug im Augenblick als ich eintrat, Spuren gründlicher Langeweile auf Ihrer Stirne.«

»Es ist wahr. Ja, mein lieber Prinz, ich langweile mich abscheulich.«

»Mit einem Wort königlich, « sagte der Prinz, indem er sich lächelnd verbeugte.

»Und was das Traurigste bei all Dem ist, lieber Vetter« fuhr Franz II. mit tiefer Wehmuth fort, »Das ist, daß ich keinen Freund habe, dem ich meinen Kummer anvertrauen kann.«

»Der König hat Kummer?« fragte Condé«

»Ja, und zwar ernstlichen, wahren Kummer mein Vetter.«

»Und wer ist denn frech genug, um Euer Majestät Kummer zu bereiten ?«

»Eine Person, die unglücklicher Weise das Recht dazu hat, mein« Vetter.«

»Ich kenne Niemand, Sire, der das Recht hätte den König zu ärgern.«

»Niemand?«

»Niemand, Sire.«

»Nicht einmal die Königin Mutter ?«

»Ah! Ah!« dachte der Prinz; »es scheint, die Königin Mutter hat ihrem Püppchen die Ruthe gegeben.«

Dann erwiderte er laut:

»Nicht einmal die Königin Mutter Sire.«

»Ist das Eure Meinung, mein Vetter ?«

»Es ist nicht blos meine Meinung, Sire, sondern auch, wie ich überzeugt bin, die Meinung aller getreuen Unterthanen Eurer Majestät.«

»Wisst Ihr auch, daß Ihr mir da etwas sehr Wichtiges saget, mein Herr Vetter.«

»In welcher Beziehung ist es wichtig, Sire?«

»In so fern Ihr einem Sohn Aufruhr gegen seine Mutter prediget.«

Und bei diesen Worten schaute er um sich wie ein Mensch der gehört zu werden fürchtet, obschon er offenbar allein ist.

In der That wußte Franz recht wohl, daß die Wände des Louvre für Jeden der ihr Geheimniß kannte die Töne hindurchließen, wie ein Seiher das Wasser durchläßt.

»Da er also nicht seinen ganzen Gedanken zugestehen wagte, so sagte er blos:

»Ah, es ist Eure Meinung, daß die Königin Mutter nicht das Recht habe mich zu ärgern. Was würdet denn Ihr thun, mein Vetter, wenn Ihr König von Frankreich wäret, und die Königin Mutter Euch ärgerte mit einem Wort, wenn Ihr an meinem Platz wäret?«

Der Prinz begriff, auf was die Furcht des Königs sich bezog; aber da er gewohnt war in allen Verhältnissen des Lebens so zu sprechen, wie erdachte, so antwortete er:

»Was ich an Eurer Stelle thun würde, Sire?«

»Ja.«

»An Eurer Stelle würde ich mich empören.«

»Ihr würdet Euch empören, rief Franz hochvergnügt.

»Ja, sagte der Prinz ganz einfach.

»Aber wie kann man sich empören mein lieber Ludwig?« sagte Franz, indem er auf den Prinzen zuging.

»Darüber müßt Ihr Diejenigen fragen, die sich ein Geschäft daraus machen. Die Mittel der Empörung sind sehr vielfach: zum Beispiel man, gehorcht nicht, oder man thut wenigstens Alles was man kann, um sich einer ungerechten Gewalt, einer drückenden Tyrannei zu entziehen.«

»Aber, Vetter;« sagte Franz nachdenklich und offenbar über die Worte des Prinzen nachsinnend, »ein Leibeigener kann sich auf diese Art gegen seinen Herrn empören, aber ein Sohn kann sich, scheint es mir, im eigentlichen Sinn des Wortes eben so wenig gegen seine Mutter empören als ein Unterthan gegen seinen König.«

»Was machen denn,« sagte der Prinz, »eben jetzt diese Tausende von Hugenotten, die aus einmal in Euren entferntesten Provinzen so wie in den Niederlanden und in Deutschland aus der Erde emporzuwachsen scheinen, was machen sie, frage ich anders als eine ungeheure Empörung gegen den Papst? Und dieser ist doch sicherlich ein König wie nur je einer.«

»Ja, Prinz,« antwortete Franz, dessen Nachdenklichkeit ins Düstere überging; »ja, Ihr habt Recht, und ich bin Euch dankbar, daß Ihr so Mit mir sprecht. Ich sehe Euch zu selten, mein Vetter; Ihr seid ein Mitglied meiner Familie, derjenige Mann dem ich das größte Vertrauen schenke, derjenige Herr am Hof dem ich mit der meisten Freundschaft zugethan bin. Schon von Kindheit auf, mein lieber Prinz, hatte ich eine sympathische Zuneigung für Euch, die in Eurer muthvollen Offenheit die vollkommenste Rechtfertigung findet. Kein Anderer hätte mit mir gesprochen, wie Ihr so eben gesprochen habt: ich danke Euch doppelt dafür, und um Euch einen Beweis meiner Erkenntlichkeit zu geben, will ich Euch Etwas anvertrauen was ich noch Niemand gesagt, ein Geheimnis, das die Königin Mutter mir so eben entrissen hat.«

»Sprecht Sire.«

Der König schlang seinen Arm um Condé's Hals.

»Mein lieber Prinz« fuhr er fort »vielleicht werde ich auch nicht blos Eures Rathes, um den ich so eben gebeten habe, sondern auch Eurer Unterstützung bedürfen.«

»Ich stehe in jeder Beziehung Eurer Majestät zu Befehl.«

»Nun wohl, Vetter, ich bin sterblich verliebt.«

»In die Königin Marie? Ich weiß Das, Sire,« sagte Condé, »und Dieß erregt wahren Scandal am Hofe.«

»Nicht in die Königin Marie, sondern in eines ihrer Ehrenfräulein.«

»Bah!« rief der Prinz, indem er sich äußerst erstaunt stellte. »Und es versteht sich von selbst, daß Euer Majestät mit Gegenliebe belohnt wird?«

»Man liebt mich unaussprechlich, Vetter.«

»Und man hat Euer Majestät Beweise von dieser Liebe gegeben ?«

»Ja.«

»Es würde mich überraschen, Sire, wenn es nicht so wäre.«

»Du fragst mich nicht wer, Ludwig ?«

»Ich werde mir nicht erlauben meinen König auszufragen; aber ich erwarte, daß er gütigst seine Mittheilung vervollständige.«

»Ludwig, es ist die Tochter eines der vornehmsten Herrn am Hofe Frankreichs.«

»Ah bah!«

»Es ist die Tochter des Marschalls von St. André Ludwig.«

»Empfangt meine aufrichtigen Glückwünsche, Sire. Fräulein von St. André ist eine der schönsten Personen des Königreichs.«

»Nicht wahr, nicht wahr, das ist Deine Ansicht, Ludwig?« rief der König in der größten Freude.

»Schon lange, Sire, habe ich in Bezug auf Fräulein von St. André ganz dieselben Gedanken wie Euer Majestät.«

»Das ist eine weitere Sympathie zwischen uns Beiden mein Vetter.

»Ich möchte mich ihrer nicht zu rühmen wagen, Sire!«

»Du findest also, daß ich Recht habe?«

»Hundertmal Recht. Wenn man ein schönes Mädchen trifft so hat man, sei man König oder Bauer, immer das Recht sie zu lieben, und besonders sich ihre Liebe zu erwerben.«

»Das ist also Deine Ansicht?«

»Ja, und so wird Jedermann denken mit Ausnahme des Herrn von Joinville. . . Glücklicher Weise wird, denke ich, der König ihn nicht um Rath angehen, und da der Prinz wahrscheinlich niemals erfahren wird, welche Ehre der König seiner Braut angethan hat . . .«

»Hierin täuschest Du Dich, Ludwig, « sagte der König: »er, weiß es.«

»Eure Majestät will sagen, daß er Etwas vermuthe?«

»Ich sage Dir, daß er Alles weiß.«

»Oh, das ist unmöglich . . . «

»Wenn ich es Dir sage.«

»Dann ist es wenigstens unglaublich, Sire!«

»Und dennoch mußt Du es glauben.«

»Gleichwohl.« fuhr der König die Stirne runzelnd. fort, »würde ich der Sache keine große Bedeutung beilegen, wenn sie nicht Umstände von außerordentlicher Wichtigkeit zur Folge gehabt hätten, welches zwischen meiner Mutter und mir die heftige Scene herbeiführten, von der ich Dir einige Worte gesagt habe.«

»Ei, was hat denn sonst nach Wichtiges sich ereignen können Sire? Ich erwarte, daß Euer Majestät mich gütigst vollkommen in dieses Geheimniß einweihe, « sagte der Prinz von Condé der doch die Sache aufs Genaueste, kannte, im Treuherzigsten Ton.

Jetzt begann der König mit kläglicher Stimme die jedoch von Zeit zu Zeit wieder eine gewisse grimmige Festigkeit annahm, den Auftritt zu erzählen, der zwischen ihm und seiner Mutter stattgefunden hatte.

Der Prinz hörte mit tiefer Aufmerksamkeit zu; Als Franz geendet hatte, sagte er:

»Nun wohl, Sire, es scheint mir, daß Ihr Euch ganz gut aus der Sache gezogen habt, und daß Ihr endlich einmal Euer eigener Herr seid.«

Der König schaute den Prinzen an, steckte seinen Arm unter den seinigen und sagte:

»Ja, mein Vetter, ja ich habe mich gut herausgezogen; wenigstens hat mir, so lange sie das war, Etwas was der Freude eines Sclaven gleicht der seine Kette bricht, Kraft verliehen. Ich ließ die Königin mit dem Glauben weggehen, daß meine Empörung ernstlich gemeint sei. Aber als sie die Thüre hinter sich geschlossen hatte, als ich allein war – sehet, ich muß offen gegen Euch sein – da spannten sich alle Muskeln meines Körpers, alle Fibern meines Willens ab, und wenn Ihr nicht gekommen wäret, Vetter, so glaube ich, ich wäre wie sonst zu ihr gegangen, hatte mich ihr zu Füßen geworfen und sie um Verzeihung gebeten.«

 

»Oh, I thut das ja nicht, Sire!« rief Condé, »Ihr wäret verloren.«

»Ich weiß es wohl,« sagte der König, indem er Condé's Arm drückte wie ein Schiffbrüchiger das schwanke Brett festhält, von dem er sein Heil erwartet.«

»Aber um Euch eine solche Angst einzujagen, muß die Königin Mutter Euch mit irgendein einem großen Unglück, mit irgend einer schweren Gefahr bedroht haben.«

»Sie hat mich mit dem Bürgerkrieg bedroht.«

»Ah! und wo erblickte Ihre Majestät denn den Bürgerkrieg?«

»Nun, da wo Ihr selbst ihn so eben auch erblicktet, Vetter. Die Hugenottenpartei ist mächtig aber Herr von Guise, ihr Feind, ist auch mächtig. Nun wohl, meine Mutter, die Nichts als die Guisen sieht, die nur durch die Guisen das Königreich beherrscht, und mich mit einer Verwandten der Heeren von Guises verheirathet hat, meine Mutter hat mich mit dem Zorn der Herrn von Guise bedroht und mir sogar in Aussicht gestellt, daß sie mich gänzlich im Stich lassen würden.«

»Und das Resultat von alle dem Sire?«

»Daß die Ketzer Herren im Reiche würden.«

»Und Ihr habt darauf geantwortet, Sire?«

»Nichts, Ludwig. Was konnte ich antworten ?«

»Oh, sehr Viel, Sire.«

Der König zuckte die Achseln,

»Eines unter Anderem, fuhr der Prinz fort.

»Nun Was ?«

»Daß es ein Mittel gäbe die Ketzer zu verhindern, daß sie die Oberhand im Reiche gewinnen.«

»Und dieses Mittel ?«

»Wenn Ihr Euch selbst an die Spitze der Ketzer stellet, Sire.«

Der junge König stand einen Augenblick nachdenklich und mit gerunzelter Stirne da.

»Ja, sagte er, »es liegt da eine vortreffliche Idee zu Grund, mein Vetter, es ist dieß eines jener Schaukelspiele, worin meine Mutter Catharina sich auszeichnet. Aber die protestantische Partei haßt mich.«

»Und warum sollte sie Euch hassen Sire? Sie weiß, daß Ihr bisher nur ein Werkzeug in den Händen Eurer Mutter gewesen seid.«

»Werkzeug! Werkzeug!« wiederholte Franz.

»Habt Ihr es nicht so eben selbst gesagt, Sire? Die hugenottische Partei führt Nichte; gegen den König im Schild: sie haßt die Königin Mutter, das ist alles.«

»Ich hasse sie auch, ich, « murmelte der junge Mensch leise.

Der Prinz fing diese Worte auf, so leise sie gesprochen waren.

»Nun wohl, Sire?« fragte er.

Der König sah seinen Vetter an.

»Wenn der Plan Euch gut dünkt,« fuhr der Prinz fort, »warum wollt Ihr ihn nicht annehmen?«

»Sie werden kein Vertrauen zu mir haben, Ludwig; ich werde ihnen eine Bürgschaft geben müssen; und welche Bürgschaft könnte ich ihnen geben?«

»Ihr habt Recht, Sire; aber die Gelegenheit ist gut ; Ihr könnt ihnen in diesem Augenblick eine Bürgschaft, eine wahrhaft königliche Bürgschaft geben, ein Menschenleben.«

»Ich, begreife nicht, « sagte der König.

»Ihr könnt den Rath Dubourg begnadigen.«

»Mein Vetter, « sagte der König erblassend, »auf dieser Stelle hier hat so eben meine Mutter zu mir gesagt, er müsse sterben.«

»Ihr sagtet also zu Eurer Mutter daß er am Leben bleiben müsse, Sire?«

»Oh, Anne Dubourg zu begnadigen !« murmelte der junge Mann, indem er um sich blickte, als ob schon dieser Gedanke ihn mit Furcht erfüllte.

»Nun wohl, ja, Sire, begnadigt Anne Dubourg! was sehet Ihr denn so Erstaunliches darin?«

»Allerdings Nichts, mein Vetter.«

»Ist es nicht Euer Recht?«

»Es ist das Recht des Königs, »ich weiß es.«

»Seid Ihr nicht der König?«

»Ich bin es wenigstens noch nicht gewesen.«

»Nun wohl« Sire, so könnt Ihr durch eine schöne Pforte in das Königtum eingehen, auf einer herrlichen Stufe zum Thron emporsteigen.«

»Aber der Rath Anna Dubourg . . .«

»Ist einer der tugendhaftesten Männer Eures Königreichs, Sire. Fragt Herrn de l’ Hospital, der sich darauf versteht.«

»Ich weiß in der That, daß er ein rechtschaffender Mann ist.«

»Ah, Sire! es ist schon viel, daß Ihr das sagt.«

»Viel?«

»Ja, ein König läßt einen Mann nicht sterben, den er als rechtschaffen anerkannt hat.«

»Er ist gefährlich.«

»Ein rechtschaffener Mann ist nie gefährlich.»

»Aber die Herrn von Guise verabscheuen ihn.«

»Ah!«

»Aber meine Mutter verabscheut ihn.«

»Ein weiterer Grund, Sire, um Eure Empörung gegen die Herrn von Guise und gegen die Königin Mutter durch Begnadigung des Rathes Dubourg zu beginnen.«

»Vetter!«

»Ich hoffe wahrhaftig, daß Eure Majestät sich nicht die Mühe nehmen wird sich gegen die Königin Mutter zu empören, um ihr angenehm zu sein.«

»Das ist wahr,, Ludwig; aber der Tod des Herrn Dubourg ist bewilligt; diese Sache ist zwischen den Herrn von Guise, meiner Mutter und mir abgemacht; sie läßt sich nicht mehr abändern.«

Der Prinz von Condé konnte nicht umhin einen Blick der Verachtung auf diesen König zu werfen, welcher den Tod eines der rechtschaffensten Beamten des Reichs als eine abgemachte und unabänderliche Sache betrachtete, während dieser Beamte noch lebte und er, der König nur ein Wort zu sagen brauchte, um ihn am Leben zu erhalten.

»Da dieß eine abgemachte Sache ist, Sire,« sagte er im Ton tiefer Verachtung, »so laßt uns nicht mehr davon sprechen.«

Und er schickte sich an Abschied zu nehmen, aber der König hielt ihn zurück.

»Ja, so ists, « sagte er, »sprechen wir nicht mehr von dem Rath, aber laßt uns von etwas Anderm sprechen.«

»Und von was, Sire?« fragte der Prinz, der nur in dieser Absicht gekommen war.

»Ei, nun, mein lieber Prinz gibt es denn blos einen einzigen Weg, um aus einer mißlichen Lage herauszukommen? Ihr habt einen erfindungsreichen Geist: ersinnet mir ein zweites Mittel.«

Sire, Gott hatte Euch das erste angezeigt, die Menschen werden nichts Aehnliches erfinden.«

»In Wahrheit, mein Vetter« sagte der junge König, »ich bin selbst tief bewegt bei dem Gedanken, daß ich einen Unschuldigen sterben lasse.«

»Dann, Sire, « sagte der Prinz mit einer gewissen Feierlichkeit, »dann höret auf diese Stimme Eures, Gewissens. Auch die Güte ist fruchtbar, auch sie macht im Herzen des Unterthanen die Liebe zu seinem König erblühen. Begnadiget Herrn Dubourg, Sire, und von dem Augenblicke an, wo Ihr Gnade geübt, das heißt von einem göttlichen Recht Gebrauch gemacht haben werdet, wird Jedermann wissen, daß Ihr souverän und in Wahrheit regieret.«

»Du willst es, Ludwig ?«

»Sieh ich erbitte mirs als eine Gnade und zwar, das schwöre ich Euch, im Interesse Eurer Majestät.«

»Aber was wird die Königin sagen?«

»Welche Königin, Sire?«

»Die Königin Mutter, bei Gott.«

»Sire, es darf keine andere Königin im Louvre geben, als die tugendhafte Gemahlin Eurer Majestät. Frau Catharina ist Königin, weil man sie fürchtet. Verschaffet Euch Liebe, Sire, und Ihr werdet König sein.«

Der König schien sich große Gewalt anzuthun und einen entscheidenden Entschluß zu fassen.

»Nun wohl, sagte er, »ich werde den Ausdruck wiederholen, den Ihr so gut erläutert habt. Es ist ausgemacht, mein lieber Ludwig ; Dank für Eure guten Rathschläge, Dank daß Ihr mich zu einem Act der Gerechtigkeit veranlaßt, Dank daß Ihr mir einen Gewissensbiß erspart. Gebt mir eine Feder und ein Pergament.«

Der Prinz von Condé rückte den Lehnstuhl des Königs an den Tisch.

Der König setzte sich.

Der Prinz von Condé reichte ihm das Pergament das er gefordert hatte; der König ergriff die Feder welche der Prinz ihm reichte, und schrieb die sacramentliche Phrase:

»Franz II., von Gottes Gnaden, König von Frankreich, allen Gegenwärtigen und Zukünftigen Unsern Gruß.«

So weit war er gekommen, als der Offizier, den er ins Hotel Coligny geschickt hatte, erschien und die Frau Admiralin anmeldete.

Der König unterbrach sich, stand plötzlich auf, und sein bisher sanftes Gesicht nahm einen unaussprechlich grimmigen Ausdruck an.

»Was habt Ihr, Sire?« fragte der Prinz von Condé, der über diese rasche Veränderung selbst erstaunt war.

»Ihr, sollt es sogleich erfahren, mein Vetter.«

Dann wandte er sich gegen den Offizier zurück und befahl:

»Laßt die Frau Admiralin eintreten.«

»Die Frau Admiralin hat Euer Majestät ohne Zweifel in einer persönlichen Angelegenheit zu sprechen, Sire? sagte der Prinz; »ich will abtreten, wenn Euer Majestät es erlaubt.«

»Nein!« Ich wünsche im Gegentheil, daß Ihr bleibet, mein Vetter, daß Ihr unserer Besprechung anwohnet, daß Ihr kein Wort davon verlieret. Ihr wißt bereits, wie ich verzeihe,« sagte er, auf das Pergament deutend, »ich will Euch jetzt zeigen, wie ich bestrafe.«