Liebe

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BRIANZA
I

Du, Schattensüße — und die Brunnen perlen

Durch Araukarien dir das laue Lied,

Noch füllt ein Gold den höchsten Saum der Erlen,

Das schon die Wickenbüsche vor uns mied.

So kann gelöstes Atmen dich erreichen...

Du trinkst und träumst, geliebte Lässigkeit,

Auf meinen Knien, und meine Lippen streichen

Von Mund und Schulter — langsam — dir die Zeit,

Den Ort — Nun müßte plötzlich es geschehen

(Verzeihe meinem Glück den Übermut),

Daß, die uns täglich sehen und doch nicht sehen,

Obwohl ihr Auge vom Verdacht nicht ruht,

Die Treppen der Terrasse aufwärts stiegen

Und sähen uns, indes ihr Schritt versagt,

Achtlos als Götter aneinanderliegen,

Für die es niemals nachtet, niemals tagt.

II

Dies Duften der Gardenien durch die Nacht,

Die Lust als Tuch von Samt um uns geschlagen —

Die Palme hält im Fensterbogen Wacht,

O möchte niemals uns der Morgen tagen.

Nochmals beginnen? Nein: im Schoße ruhn

Der nie entzauberten Unsäglichkeiten‚

Umschlungene: nichts mehr wollen, nichts mehr tun:

Als Wolken der Verwandlung abwärts gleiten,

Wie wir zuweilen sie am Abend sehn,

Wenn sie, vom eignen Glühn davongetragen,

Noch einen Augenblick als Warter stehn,

Eh sie der Welt ihr Glück, zu sterben, sagen.

III

Glaubst du denn wirklich, weil ich oftmals schweige,

Ich liebe weniger als du? Mir ist das Streicheln,

Wie es dein Blut verlangt, versagt. Ich neige

Die Stirn, wenn deine schrägen Augen schmeicheln,

Wenn deine Lippen durch die Jahre wandern,

Die du nicht weißt: sie küssen alle Lieben,

Die ich vor deiner Zeit geliebt mit andern.

Der Traum ist tot, doch ich bin ich geblieben.

Es lebt mir unversehrt die Kraft, zu schenken.

Der Augenblick hält alle Seligkeiten

Als Dank an deine Milde. Niemals lenken

Den Schlag des Herzens mir erfüllte Zeiten.

Du bist mir du, und dieses heißt: Versinken

Im Goldlack meiner heimatlichen Beete...

Die Bläue flüstert, Tannentiefen winken,

Und ich verlösche, wenn ich sie betrete...

IV

Nein, nein. Das Haus ist still. Die Diener sind

Schon lang zu Bett. Es wird uns niemand stören

In diesem Abschied. Nur der graue Wind

In Palmenwedeln wird dein Weinen hören...

Ich sage nicht, du sollst die Tränen stauen

Am Lid. Sie sind das gleiche nicht für jeden.

Mir sind sie fremd. Ich kann nur wortlos schauen,

Wenn mir mein Gott verschließt die Zuflucht Eden.

Ich frage nie, warum. Der Gott muß wissen.

Ist es nicht besser, daß wir nie getrunken

Bis auf den Grund die Süße unsrer Kissen?

Nicht eine unsrer Nächte ist versunken,

Wenn morgen wir in die Verbannung gehn.

Was heißt uns Meer und andre Himmelzeichen?

Wir werden spüren, daß in Gnade stehn,

Die sich als Unvollendete erreichen.

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