Tingas Reise durch Feuerland

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Tingas Reise durch Feuerland
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa


o

Tingas Reise durch Feuerland

Zum Leuchtturm am Ende der Welt

Wiebke Sohst


o

Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - papierfresserchen.de

© 2020 Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstraße 10, 88085 Langenargen

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2009

Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM

Titelbild: Kim Kluge

Illustrationen: Wiebke Sohst und Kim Kluge

ISBN: 978-3-940367-80-8 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-96074-316-3 - E-Book

*

Inhalt

Guten Morgen, Feuerland!

Das Lagerfeuer-Treffen

Der Kondor erzählt vom Leuchtturm

Eine interessante Frage

Professor Uhu kommt ins Grübeln

Tinga geht auf Forschungsreise

Das kleine Dorf

Kio und Tio

Picta, die nette Gans

Mit dem Eisvogel Fische grillen

Der grantige Tausendfüßler

Im unheimlichen Südbuchenwald

Die Guanakos

Mit dem Auto zur Schaffarm

Der See

Der Biber und das Floß

Über die Berge in die große Stadt

Am Ende der Welt

Mit dem Lufttaxi zum Leuchtturm

Auf der Insel

Beim Königspinguin

Kapitän Fips und das große Schiff

Tinga wird seekrank

Die rettende Idee

Wieder zu Hause

Die Autorin

Nachwort

*


*

Guten Morgen, Feuerland!

„Haatschii, Haaatschiieee!“ Die ersten Sonnenstrahlen des Tages kitzelten Tingas Nase und er musste kräftig niesen. Ganz verschlafen drehte er sich noch einmal um und begrub seinen Kopf unter seinem weichen, buschigen Schwanz. „Es ist sicher noch viel zu früh zum Aufstehen“, dachte er. Ein mächtiges Gähnen brachte Tinga jedoch kurze Zeit später dazu, die Augen allmählich zu öffnen. Zuerst das rechte, dann das linke. Dann reckte und streckte er sich und kroch langsam aus seiner winzigen Erdhöhle ins Freie.

Dort, unter einem kleinen Busch, saß bereits Pichi. Wie jeden Morgen - nur einen Steinwurf von Tingas Bau entfernt.

„Hey Pichi, du unverbesserlicher Frühaufsteher, was ist das bloß für ein wunderschöner, sonniger Morgen heute!“, blinzelte Tinga. Das grelle Sonnenlicht blendete ihn. Er schüttelte sich, rieb sich den Schlaf aus den Augen und kratze sich mit der linken Hinterpfote an einem seiner Ohren. Um seinen verschlafenen Körper fit für den Tag zu bekommen, machte er einige flotte Gymnastikübungen. Anschließend streckte er die Vorderbeine über den Kopf in die Höhe, gähnte noch einmal und rief munter in die Landschaft: „Guten Morgen, Feuerland!“

Tinga war ein kleines Stinktier. Er hatte dichtes, schwarz-weiß gestreiftes Fell und eine rosa, leicht knubbelige Nase. Er war sehr sportlich. Am liebsten rannte er einfach so aus Spaß im Zickzack über die weitläufige Ebene. Das sah immer sehr komisch aus. Denn nur sein wehender, buschiger Schwanz lugte beim Laufen aus dem Gras hervor und verriet, wo er gerade entlang düste.

„Wenn du nicht immer so lange schlafen würdest, hättest du heute einen wunderschönen Sonnenaufgang beobachten können“, begrüßte Pichi ihn mit seiner hohen, näselnden Stimme. Er war damit beschäftigt, die im Gras liegenden Beeren gerecht aufzuteilen. Pichi war Tingas bester Freund. Er machte jeden Morgen für beide das Frühstück unter einem gelb blühenden Busch zurecht.

Für das Abendessen war dagegen Tinga zuständig. Die beiden trafen sich immer zu gemeinsamen Mahlzeiten. So brauchte jeder nur einmal am Tag auf Nahrungssuche gehen.

Pichi, ein Gürteltier, war etwas kleiner als Tinga. Sein harter Panzer, ähnlich wie der einer Schildkröte, war dünn und mit kleinen borstenartigen Haaren bewachsen. Sein Gesicht lief leicht spitz zu und war bis kurz vor der Nasenspitze mit einer Hornhaut bewachsen. Selbst der kleine schmale Schwanz war durch dicke Hornhaut geschützt. Zugegeben, Pichi könnte keinen Blumentopf bei einem Schönheitswettbewerb gewinnen. Aber seine kleinen pechschwarzen Augen funkelten verschmitzt. Und er wackelte zu gerne mit seinen lustigen, etwas abstehenden Ohren. Er war einfach ein pfiffiges, aufgewecktes Kerlchen.

Die beiden lebten in einer weitläufigen, landschaftlich schönen Ebene im Westen Feuerlands in Südamerika. Am Horizont tauchten ein paar Hügel auf, ansonsten war das Land in dieser Gegend flach. Bäume gab es weit und breit keine, nur ab und zu mal einen Busch.

In der Ebene wuchsen verschiedene Sorten Grasbüschel. Es gab graue, grüne, gelbe und braune Gräser. Auch einige Blumen und jede Menge merkwürdiger Pflanzen, die aussahen, wie große, flache Steine. Viele davon waren mit kleinen gelben Blüten übersät.

Die platte Landschaft hatte sich dem ewig wehenden Wind angepasst. Kaum eine Pflanze wuchs stark in die Höhe, denn je höher eine ragte, desto mehr wurde sie vom Wind durchgerüttelt. Und da Pflanzen Wind nicht so gerne mögen, wuchsen sie lieber in die Breite und bedeckten den Boden wie ein hübscher Teppich.

An diesem Morgen waren Tinga und Pichi besonders fröhlich, denn das Wetter meinte es heute sehr gut. Die Luft war angenehm mild. Pichi legte sich in die Sonne, die schon an Kraft gewonnen hatte, und seufzte zufrieden.

„Mmmmhhh, wo hast du denn diese leckeren Beeren gefunden?“, schmatze Tinga, der so etwas Feines lange nicht gegessen hatte.

„Tja, das ist mein Geheimnis.“ Pichi grinste vergnügt. Er freute sich, dass es seinem besten Freund so gut schmeckte. Dann hatte sich sein Morgenspaziergang zu dem weit entfernten Beerenbusch ja gelohnt.

Die beiden Freunde genossen das herrliche Frühstück und rätselten herum, wie wohl die schönen Farben von Sonnenauf- und -untergängen zustande kamen.

„Sag mal, Pichi.“ Tinga kaute schneller, weil er viel zu viel auf einmal in den Mund gesteckt hatte. „Was ist denn das da hinten am Himmel?“

„Na, der Sonnenaufgang jedenfalls nicht mehr, der ist vorüber.“ Pichi lehnte sich genüsslich an den Stamm des Busches und kaute nun auf einem Blumenstängel herum.

„Nein, nein, guck’ doch mal, da fliegt irgendetwas.“ Tinga legte beide Vorderpfoten um die Augen und starrte angestrengt in die Ferne.

Pichi folgte der Blickrichtung seines Freundes. Ganz weit entfernt konnte er einen kreisenden, schwarzen Punkt am Himmel erkennen. „Hm, was soll das schon sein? Ein Vogel oder eins dieser starren, lauten Ungetüme, die Professor Uhu Flugzeuge nennt.“

„Wohl eher ein Vogel. Der muss dann aber riesig sein!“ Tinga ließ die Pfoten sinken und schüttelte den Kopf. „Und er hat anscheinend irgendein Problem, er fliegt so planlos umher.“ Tinga legte sich ins Gras und streckte entspannt alle viere von sich. „Ach, egal.“

„Vielleicht ist es ein Raubvogel, der einfach nur nach Beute sucht.“ Pichi wollte genauer gucken und kletterte auf ein Grasbüschel. In der Hoffnung, von dort besser sehen zu können.

 

„Oh, das ist ein Kondor. Ganz bestimmt!“

„Ein Kondor? Du meinst einer dieser riesigen, seltenen Vögel?“ Tinga setzte sich begeistert auf. Diese Vögel sieht man nicht alle Tage. Sie haben tolle große Flügel und schweben herrschaftlich über die Landschaft hinweg. Eigentlich. Dieser hier machte ja nun nicht gerade einen entspannten Eindruck.

Pichi starrte weiter gebannt in die Luft. „Ja, und er kommt näher. Nein doch nicht. Hm, komisch, es sieht so aus, als wüsste er nicht, wo’s langgeht. Nach Beutefang sieht das nicht unbedingt aus.“

„Also hör’ mal“, sagte Tinga. „Ein Vogel weiß immer, wo es lang geht. Von da oben wird er ja wohl meilenweit sehen können. Vielleicht sogar bis ans Ende der Welt.“ Tinga hüpfte zu Pichi auf das Grasbüschel, fand jedoch keinen Halt. Wild mit den Vorderpfoten in der Luft rudernd, erfasste er in aller Not Pichis Schwanz, sonst wäre er hinuntergefallen. So war es aber auch nicht besser. Im Gegenteil! Tinga zog Pichi unsanft von seinem Aussichtspunkt und nun purzelten beide vom Grasbüschel.

„Tiiingaaa, du Idiot, was machst du denn?“, schimpfte Pichi. Sie lachten und halfen sich gegenseitig hoch. Klopften sich ordentlich den Dreck vom Körper und schauten noch einmal zum Himmel hinauf. Der Vogel kam mal näher, mal entfernte er sich. Mal flog er in die eine, mal in die andere Richtung. Die beiden kümmerten sich nicht weiter darum. Es gab schließlich noch jede Menge zu tun.

Tinga fing an, seine Behausung aufzuräumen, und Pichi machte sich auf zum nächsten Bach, um ein Bad zu nehmen.

Er war bereits einige Meter gelaufen, da rief ihm Tinga hinterher: „Pichiiii, wann kommst du denn heute Abend?“

Das kleine Gürteltier drehte sich um. „Etwas früher als sonst, damit wir in Ruhe essen und rechtzeitig zum Lagerfeuer-Treffen gehen können!“ Pichi winkte noch einmal, dann setzte er seine Wanderung zum Bach fort.


*

Das Lagerfeuer-Treffen

An diesem Abend fand mal wieder ein Lagerfeuer-Treffen statt. Die Bewohner der näheren Umgebung trafen sich dort, um die neuesten Nachrichten auszutauschen. Und wenn es einmal keine gab, dann plauderten sie eben über andere interessante Dinge. Meistens die ganze Nacht hindurch. Ein Lagerfeuer-Treffen war immer ein großes Ereignis. Jeder fieberte ihm entgegen und freute sich darauf, die anderen Tiere wieder zu sehen.

Als Tinga und Pichi dort eintrafen, war schon richtig was los. Komischerweise sprachen die vielen verschiedenen kleinen Tiere hektisch und wild durcheinander. Es herrschte aus irgendeinem Grund große Aufregung. Tinga sah als Erster, wieso. Ein riesiger schwarz-weißer Vogel war zu Gast. „Ein Kondor!“, stieß er atemlos hervor und stieß Pichi mit dem Ellenbogen in die Seite.

„Wahrscheinlich ist es der, den wir heute Morgen am Himmel beobachtet haben.“

Sie trauten ihren Augen nicht. Dies war wirklich ein verdammt riesiger Vogel! Nein, es war eigentlich ein Ungeheuer. Ein hässliches Monstrum. So sah also ein Kondor von Nahem aus. Ein enttäuschender Anblick. Das sollte der König der Lüfte sein? Na ja, als er in der Luft schwebte, sah er schon königlich aus. Und überhaupt, es können ja nicht alle Vögel hübsch sein.

„Ahhh, da sind ja Tinga und Pichi“, begrüßte Professor Uhu die beiden Freunde. Er war der Älteste aus der Nachbarschaft und wurde von allen Tieren sehr geachtet. Professor Uhu wusste fast alles und hatte schon viel gesehen und erlebt. Er lebte schon sehr lange in Feuerland und kannte sich überhaupt sehr gut aus. Professor Uhu war Arzt, Lehrer, Bürgermeister, Eheberater und, und, und.

Und nun war er damit beschäftigt, die aufgebrachte Menge zu beruhigen. Viele Tierchen liefen hektisch und ängstlich um das Feuer herum. Vögel und Gänse flatterten in der Luft umher. Der Kondor machte ihnen große Angst. Schließlich könnte es sein, dass der ein oder andere eine prächtige Mahlzeit für den Vogel darstellte. Und gefressen werden wollte jetzt eigentlich niemand.

Professor Uhu klatschte die Flügel zusammen und rief so laut er konnte: „Ruuuuhe ... Ruhe bitte, Kinder, nun setzt euch hin und beruhigt euch wieder. Es besteht überhaupt keine Gefahr – ihr könnt mir glauben!“

Es half nichts. „Ja gibt’s denn das – seid ihr denn alle verrückt geworden?“ Der Professor war schon ganz verzweifelt. Er holte tief Luft und rief so laut er konnte: „Der Kondor frisst nur Aas!“

Die Bewohner der Ebene sahen sich verdutzt an. „Ja, ihr habt richtig gehört. Aas – tote Tiere. Er mag gar kein lebendiges Futter. Solange jetzt keiner vor Schreck tot umfällt, wird hier niemand verspeist.“

Nachdem sich alle beruhigt und dann auch anständig begrüßt hatten, nahm jeder am Lagerfeuer Platz. Der Kondor saß nun mitten unter ihnen. Dass er so einen Wirbel ausgelöst hatte, war ihm sehr unangenehm. Er ergriff gleich als Erster das Wort. „Guten Abend allerseits.“ Er räusperte sich und alle Anwesenden erstarrten vor Ehrfurcht. „Es ist mir eine Ehre und eine große Freude, an eurem Lagerfeuer-Treffen teilnehmen zu dürfen.“

Professor Uhu lächelte und nickte dem Gast aufmunternd zu. Der Kondor hatte eine eigenartige Stimme und er sprach sehr langsam. „Bitte habt keine Angst vor mir“, fuhr der riesige Vogel fort. „Ich bin nicht gefährlich.“ Er lächelte unsicher.

Da plötzlich kleine heiße Funken aus dem Feuer durch die Luft flogen, machte er einen Schritt rückwärts, um ihnen auszuweichen. Er stolperte jedoch über seine eigenen riesigen Füße und plumpste auf den Rücken. Verzweifelt ruderte er mit den Füßen in der Luft herum.

„Oh … oh je …“ Anscheinend hatte er keine Ahnung, wie er wieder in eine aufrechte Position kommen sollte. Einige Tiere kicherten und tuschelten. Es sah auch zu komisch aus. Zur Hilfe kam ihm im Moment niemand. Es traute sich keiner an den Vogel heran.

„Helft mir bitte … ich komme hier nicht klar …“, flehte der Kondor, dem die Situation äußerst peinlich war.

Pichi ging zuerst auf den großen Vogel zu. Tinga folgte mit Grison, dem Graufuchs, und zu dritt schafften sie es, das Monstrum wieder auf die Füße zu stellen.

„Danke … vielen Dank.“ Der Kondor atmete erleichtert auf.

Professor Uhu schüttelte den Kopf. „Ich muss schon sagen, ein Vorbild an Körperbeherrschung und Sportlichkeit bist du nicht gerade“, sagte er amüsiert.

„Ja, das gebe ich zu, ich bin oft sehr ungeschickt …“ Der Kondor lächelte gequält. „Vor allem beim nach Hause finden …“ Nun senkte er den Kopf und sah plötzlich traurig aus.

Tinga sah ihn mitfühlend an. „Wir haben dich heute Morgen in der Luft gesehen – das warst du doch, oder?“

Der Vogel nickte.

„Und wir haben uns gleich gedacht, dass irgendetwas nicht stimmt.“

„Ja, genau“, fügte Pichi heftig nickend hinzu.

„Es war zum Verrücktwerden.“ Der Kondor zuckte mit den Schultern. „Ich fand einfach nichts, woran ich erkennen konnte, dass ich noch in die richtige Richtung flog. Daher habe ich eine Pause eingelegt und bin hier auf der Ebene gelandet. Gott sei Dank traf ich gleich auf Professor Uhu. Er konnte mir helfen. Morgen früh starte ich Richtung Norden. Also hier entlang.“ Er zeigte mit einer Flügelspitze hinter sich.

Pichi wedelte mit der rechten Vorderpfote in der Luft herum. „He, Kondor.“ Der Vogel sah zu ihm herüber. „Gibt es denn keine Wegweiser für Vögel?“

Der Kondor lächelte amüsiert. „Doch schon, verschiedene Landschaften sind unsere Wegweiser. Normalerweise.“

„Hat denn Feuerland keine verschiedenen Landschaften?“, fragte Tinga.

„Oh doch, … doch, doch“, erwiderte er schnell. „Feuerland hat Wälder, Seen, Berge und Meer. Nur diese Ebene hier ist sehr weitläufig. Sie sieht aus der Luft bis zum Horizont gleich aus. Feuerland insgesamt ist unbeschreiblich schön und abwechslungsreich!“ Das hörte sich schon erheblich besser an.

„Auf dem Hinflug bin ich allerdings viel nachts geflogen. Daher konnte ich mir kaum Berge oder Seen oder so etwas für den Rückflug zur Orientierung merken.“

Es ging ein Raunen durch die kleine Menge, die anfängliche Angst vor dem Kondor war verflogen. Jetzt tat er ihnen allen leid. Es musste wirklich schlimm sein, nicht mehr nach Hause zu finden! Einer der Rotfüchse fragte mit kratzender Stimme: „Wo kommst du eigentlich her und wo bist du hingeflogen?“

„Ich komme aus Patagonien und habe meinen großen Bruder besucht. Der ist vor Kurzem auf eine kleine Insel im Süden von Feuerland gezogen.“

Patagonien sagte den meisten Tieren gar nichts. Kein Wunder, kaum jemand war bisher über die kleine Hügelkette rings um die Ebene hinausgekommen. Von Wäldern, Seen, Bergen und Meer hatte auch noch keiner etwas gesehen. Außer Professor Uhu natürlich. Viele Fragezeichen türmten sich über den Köpfen der Zuhörer auf. Und überhaupt – Patagonien. Wo war denn das? Professor Uhu mischte sich an dieser Stelle ein. Er erklärte, dass es im Norden liegt und zwischen Feuerland und Patagonien eine Wasserstraße, die Magellanstraße, fließt.

Tinga hörte aufmerksam zu. Das interessierte ihn alles sehr. Aber die Sache mit der Orientierung hatte er noch nicht ganz verstanden. Vorsichtig hakte er nach: „Ähm …, du bist im Dunkeln über Feuerland in Richtung Süden geflogen.“ Der Kondor nickte zustimmend. „Wie konntest du denn aber da wissen, ob du noch richtig fliegst?“

„Weil ich immer auf das Licht des Leuchtturms geschaut habe. Das kann man von ganz weit weg schon sehen. Es hat mich prima geleitet.“

Tinga runzelte die Stirn. Das wurde ja immer toller. Von einem Leuchtturm hatte erst recht noch niemand etwas gesehen oder gehört.

Professor Uhu schmunzelte.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?