Komasaufen + Drogen

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Komasaufen + Drogen
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Thomas Werk

Komasaufen + Drogen

Wie halten Sie Ihr Kind davon ab?

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Einführung

Herausforderung Pubertät

Immer auf Augenhöhe

Information ist alles

Schwierigkeiten ausloten

Vorbild sein

So schützen Sie Ihr Kind

Zusätzliche Strategien

Das brauchen Kinder

Im Fall der Fälle

Signale

Jugendliche brauchen Grenzen

Das Problem mit der Volljährigkeit

Höhere Anfälligkeit in Krisenzeiten

Schlusswort

Impressum neobooks

Vorwort

Waren es vor einigen Jahrzehnten die Zigaretten, die bei Jugendlichen als Einstiegsdroge für Härteres angesehen worden sind, ist die Gefahr des Drogenkonsums trotz der Rückläufigkeit von heranwachsenden Rauchern leider immer noch nicht gebannt. Drogen sind weiterhin ein Problem bzw. eine Versuchung für die junge Generation, sie einmal auszuprobieren.

Der Umgang mit dem Alkohol hat sich hingegen in den letzten Jahren extrem verändert. Zeitungsberichte über das Saufen bis zum Abwinken (das sogenannte Komasaufen) und Alkoholleichen im Schüleralter sind heutzutage im Gegensatz zu früher keine statistischen Ausreißer mehr, sondern weltweit Realität.

Als Eltern werden Sie mit diesen Phänomenen konfrontiert, ob Sie wollen oder nicht. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist, sondern reagieren Sie frühzeitig, um Ihr Kind von Komasaufen und Drogen abzuhalten.

Einführung

„Gebranntes Kind scheut Feuer“ sagt doch alles: Kinder sind neugierig und erkunden die Welt. Dabei geht manches schief, weil sie noch nicht alle Gefahren kennen. Gebranntes Kind meint: Sie haben schlechte Erfahrungen gemacht, sich vielleicht die Finger verbrannt oder die Hand eingeklemmt und so gelernt, bestimmte unangenehme Dinge nicht mehr zu wiederholen.

Neugier ist das Stichwort – „Neu“ und „Gier“ – Kinder und Jugendliche wollen Neues selbst ausprobieren und ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Sie treibt sprichwörtlich eine Gier nach Neuem an. Man kann jungen Menschen aus den Erfahrungen Älterer so oft man will etwas sagen, dass dies und jenes nicht funktioniert. Doch deshalb übernehmen sie es noch längst nicht einfach so. Nein, die Kinder wollen es selbst ausprobieren und eben auch feststellen, dass etwas nicht klappt. Dahinter steht der Wille, es vielleicht doch einmal den Altvorderen zeigen zu wollen und zu beweisen, dass das Gegenteil möglich ist. Erst nach eigener Erfahrung akzeptieren wir Dinge dann auch endlich.

Jedes Kind hat so gelernt. Denken Sie doch mal an sich selbst. Vielleicht finden Sie an Ihrem Körper noch Narben oder Brandwunden, die Sie an Ihre eigene Neugier und Erkundungstour erinnern.

Kinder orientieren sich an Vorbildern, manchmal leider auch an schlechten. Sie übernehmen oft ungeprüft solche Verhaltensweisen, die als „cool“ empfinden und mit denen sie den starken Mann markieren. Leider können das auch gefährliche Versuche sein wie etwa mal das Zigarettenrauchen auszuprobieren oder Drogen zu testen.

Kinder leben in ihren Familien, aber auch in Gemeinschaften wie Schule, Sportverein, mit Freunden und in Cliquen. Da ist der Gruppenzwang groß. Man will dabei sein und voll integriert in der Gruppe. Wer da nein sagt, gehört nicht richtig dazu. Aus reinem Gefallen lehnt man die angebotene Zigarette oder den Schluck aus der Pulle nicht ab. So fängt es an. Vom Joint ist man da nicht weit entfernt. „Such dir die richtigen Freunde aus“, predigen die Eltern einem ständig. Ja, schaut sie euch genau an, mit denen Ihr euch einlasst.

Und eben unter solchen „Freunden“ kommen junge Menschen schnell mit Alkohol und Drogen in Kontakt. So rutschen sie schneller in Abhängigkeiten als sie selbst es wahrhaben wollen.

Der Grundstein wird im Elternhaus gelegt. Kommunizieren die Erwachsenen mit ihren Kindern oder ordnen sie einfach nur an, befehligen sie? Ein gutes Verhältnis zwischen den Generationen ist eine ausgezeichnete Basis. Das muss auf der Basis von Respekt auch zwischen Jung und Alt stattfinden, ein Kontakt also auf Augenhöhe. Kinder sind selbständige Individuen mit eigenem Willen, eigener Meinung und unverwechselbarem Charakter. Seien Sie stets loyal zu Ihrem Nachwuchs und respektieren Sie dessen Intimsphäre. Kinder ernst nehmen und stark machen beugt der Neugier nach Drogen und Alkohol vor.

Sie wollen sich intensiver über dieses Thema informieren, um Ihre Kinder noch besser begleiten zu können. Dazu ist dieser Ratgeber genau richtig. Mit den Tipps und Tricks aus diesem Buch fällt es Ihnen wesentlich leichter, Ihren Nachwuchs kompetent zu begleiten. Finden Sie mit diesen Hilfen Ihren eigenen individuellen Weg.

Herausforderung Pubertät

Gemeinhin weiß man, dass Kinder in der Pubertät selbst nicht so genau wissen, ob sie Fisch oder Fleisch sind. Manchmal geben sie sich unausstehlich und man lässt sie am besten in Ruhe. Sie kennen weder Vater noch Mutter und wissen oft mit sich selbst nichts anzufangen. „Was willst du eigentlich?“ Erwarten Sie bitte keine schlüssige Antwort darauf. Denn die Heranwachsenden können Ihnen oft selbst keine Erklärung geben.

Pubertierende sind dabei, ihren Weg im Leben zu suchen und zu finden. Das ist für sie selbst nicht so ganz einfach. Denn sie stellen plötzlich auch große Veränderungen und Umbrüche in und mit ihrem Körper fest. Scham- und Achselhaare wachsen. Mädchen bekommen ihre erste Monatsblutung, Jungen erleben zum ersten Mal einen Samenerguss. Die Stimme verändert sich. Man interessiert sich entweder fürs andere oder auch fürs gleiche Geschlecht. Hier finden die Weichenstellungen fürs weitere Leben und die persönliche Orientierung im Leben statt. In welche Richtung gehen wir?

Unzufriedenheit mit sich selbst und der Welt, Neugierde und Entdeckung, der Aufbau einer eigenen Intimsphäre, eine eigene Meinung, sich lossagen von Erwachsenen und die Unabhängigkeit suchen sind gepaart mit Unsicherheit und mangelnder Lebenserfahrung. Deshalb lauern hier große Gefahren, Leichtsinnigkeit und ein gewisses Verführungs-Potenzial.

Wer nicht genau weiß, was er will, irrt wie ein schwankendes Boot durch die raue See und wird getrieben vom zufälligen Wellenschlag der Gefühle und Begegnungen. Schnell folgt man den Rattenfängern, weil deren Ansichten und Art zu reden unsicheren Menschen einen Anker und Halt geben.

Immer auf Augenhöhe

Deshalb ist es im Elternhaus so wichtig, seine Kinder ernst zu nehmen. Seien Sie Partner auf Augenhöhe und vergessen Sie den Altersunterschied, Ihre Macht und Möglichkeiten sowie Ihre Erwachsenen-Autorität. Kinder in der Pubertät entwickeln ihre eigene Persönlichkeit. Sie suchen Vorbilder – und wenn sie sie in der Familie nicht finden, dann eben bei „starken“ Persönlichkeiten außerhalb.

Wer als Eltern nicht Vorbild ist, schafft labilen und unsicheren Nachwuchs. Und das muss nicht immer gut sein. Nehmen Sie Ihre Kinder nicht mehr ernst, verlieren Sie auch leicht den Anschluss. Sie verschließen sich ihnen und Sie bekommen kaum mehr etwas mit. Stellen Sie sich lieber unangenehmen, quälenden Diskussionen als plötzlich in Parallelwelten nur noch nebenher zu leben. Sie haben einen völlig anderen Zugang zu Ihrem Nachwuchs, wenn Sie Ihm ein loyaler Partner sind. Dann nimmt man sich auch gegenseitig ernst und wird vielleicht zum guten Berater in allen Lebenslagen.

Zugegeben, es braucht starke Nerven. Hören Sie zu und stellen Sie sich den oft schwierigen Gesprächen und Diskussionen. Sprechen Sie sich als Eltern untereinander ab und bleiben Sie immer konsequent. Ein Nein muss ein Nein bleiben – bei beiden Partnern. Sonst spielen die Kinder Sie gegeneinander aus, wollen Sie nur der Gute sein, der auch mal was außer der Reihe erlaubt. Schaffen Sie lieber ein System von Belohnung für erfolgreiches Einhalten von Regeln und Absprachen. Denn Kinder brauchen auch Grenzen, und diese testen sie permanent aus. Das muss Ihnen als Erzieher bekannt sein. Halten Sie die buchstäblichen Trotzreaktionen Pubertierender aus. Ja es ist manchmal hart, von den eigenen Kindern angegiftet zu werden. Aber am Ende haben Sie damit Erfolg. So mancher ungenießbarer Halbstarker wurde hinterher zum ganz lieben Sohn oder zur entzückenden Tochter. Man findet später dann oft zum allerbesten Verhältnis untereinander zurück.

 

Wer seine Kinder ernst nimmt, macht sie auch stark. Und starke Kinder sagen Nein – wenn ihnen eine Zigarette, ein Joint oder Alkohol angeboten werden. Sie sind keine Ja-Sager und deshalb manchmal auch unbequem, weil sie einen eigenen Kopf haben und sich ihre Meinung selbst bilden, anderen nicht nachplappern und hinterherlaufen. Das ist auch gut so. Denn sie lassen sich dann auch nicht so leicht einfach überreden und manipulieren.

Stark machen Sie Ihre Kinder auch, wenn Sie ihnen immer wieder Feedback drüber geben, dass sie etwas besonders gut gemacht haben. Lassen Sie sie eigenständig Dinge erledigen, geben Sie ihnen kleine Aufträge. Bestätigen Sie Ihre Kids und loben Sie sie. Verteidigen Sie sie auch gegen Anfeindungen und Ungerechtigkeiten. Kämpfen Sie für Ihren Nachwuchs – auch gegenüber Lehrern und Trainern, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Sie sind der Fürsprecher Ihrer Kinder, also fighten Sie für sie.

Dabei müssen Sie auch in der Lage sein, neidlos anzuerkennen, dass Ihre Kinder in manchen Belangen sogar besser sein können als Sie. Kinder sind Individuen wie Sie auch, einzigartig und einmalig auf der Welt. Nur starke Jugendliche gehen unbeirrt und selbständig ihren Weg. Deshalb muss Ihnen alles daran gelegen sein, dass Kinder aufs Leben gut vorbereitet werden. Am besten geschieht das dadurch, dass Sie selbst nachahmenswerte Vorbilder sind. Denn Kinder schauen sich viel von den Erwachsenen ab. Es muss Ihr Ziel sein, selbständige Geschöpfe lebensfähig auf die Beine zu stellen – und dann auch im entscheidenden Moment loslassen zu können. Manche Eltern klammern sich ja an ihrem Nachwuchs und wollen sogar noch in deren Erwachsenenleben weiter mitbestimmen. Es gibt solche Klammeraffen. Dazu gehört es aber auch, dem eigenen Nachwuchs das Leben im Hotel Mama nicht zu angenehm zu machen, denn dann werden Sie Ihre „Brut“ garantiert nie los, weil es ja so bequem ist. Ihre Aufgabe ist es, Ihre Kinder auf ein eigenes Leben vorzubereiten und ihnen alle Gefahren vor Augen zu führen und die Konsequenzen daraus – zum Beispiel: Wenn du Drogen nimmst und einen Joint rauchst, rutscht du in die Abhängigkeit, kannst keinen Job gut erledigen, verlierst irgendwann mal deine Wohnung und bist obdachlost, ruinierst auf Dauer deinen Körper und stirbst früher, kannst unter Drogeneinfluss kein Auto mehr fahren und so weiter, verlierst am Ende alle Freunde und bleibst ein Außenseiter der Gesellschaft ohne Konto und eigenes Geld – ein total und in jeder Hinsicht abhängiger Mensch.

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