Erste Hilfe bei Haarausfall

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Erste Hilfe bei Haarausfall
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Thomas Werk

Erste Hilfe bei Haarausfall

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Einfluss durch die Hintertür

Aufbau des Haares

Lebenszyklus der Haare

Wann ist Haarausfall krankhaft?

Medizinische Feststellung von Haarausfall

Phasen des Haarverlustes

Arten und Ursachen

Weitere Formen des Haarausfalls

Wie begegnet man Haarausfall?

Ausgewogene Ernährung

Eisen, Zink, Kupfer, Biotin und Folsäure

Ist Coffein für die Haare sinnvoll?

Chemische Keulen und Naturprodukte

Endstation: Haartransplantation

Schütt- und Zweithaar

Zukunftsmusik

Weitere Chancen, Haarverlust zu stoppen

Kurzhaarfrisuren

Haarpflegetipps

Fazit

Impressum neobooks

Vorwort

Rund 50 Prozent aller Männer leiden in irgendeiner Form an krankhaftem Haarausfall (Alopezie). Damit ist der Haarverlust für die Herren der Schöpfung eines der häufigsten Gesundheitsprobleme überhaupt. Haarausfall wirkt sich auf das Selbstbewusstsein aus, so die Meinung von 76 Prozent der deutschen Männer. Er verursacht Depressionen, meinen 21 Prozent europäischer Herren. Bei den Deutschen glauben sogar mehr als doppelt so viel daran. 46 Prozent sind der Ansicht, dass Haarausfall eine Flirtbremse sei, und 68 Prozent werden durch den Haarausfall unsicher.

Bereits im Altertum stand volles Haar für Lebenskraft und Vitalität. Haarausfall ist damit ein Problem, das so alt ist wie die Menschheit. Schon bei den Ägyptern und auch bei den Römern wurden deshalb Haarwuchsmittel angewandt.

Haarausfall als Krankheit hatte bereits Hippokrates (um 460 v. Chr.) beschrieben, der als berühmtester Arzt des Altertums gilt. Den Eid des Hippokrates schwört noch heute jeder angehende Arzt und verpflichtet sich damit ausschließlich dem Wohlergehen seiner Patienten. Hippokrates bezeichnete den Haarausfall als „Fuchskrankheit“, da dem Fuchs nach den damaligen Beobachtungen das Fell fleckenförmig ausfiel. So rieben sich die Menschen im Altertum Fette von Krokodilen, Schlangen, Steinböcken und anderen Tieren auf ihre Glatzen, um das Haarwachstum zu fördern. Über alle Jahrhunderte hinweg beschäftigten sie sich mit Haaren und versuchten, den Haarausfall zu behandeln. Verschiedenste Pflanzen und Samen wurden dabei angewandt.

Herrscher und Helden trugen stets fülliges, wallendes Haupthaar sowie Götter in den Darstellungen ebenfalls, um Lebenskraft und Macht zu demonstrieren. Sklaven und Gefangenen hingegen wurde der Kopf kahl geschoren - ein Zeichen der Entehrung und Entwürdigung. Auch wurde im Altertum Frauen, die abgeschnittenes Haar trugen, keine Zauberkraft zugesprochen. Sie galten daher als ungefährlich. Auch während der Inquisition im Mittelalter schnitt man vermeintlichen Hexen zuallererst die Haarpracht ab. Sie wurden überwiegend kahl geschoren auf den Scheiterhaufen geführt.

Viele Bräuche stehen auch heute noch in Verbindung mit Haaren. So glauben viele Inder, dass ein Verhüllen des Kopfes durch einen Turban die vitale Kraft schützt.

Insbesondere dann, wenn der Haarverlust in jungen Jahren auftritt, ist er für die meisten ein dickes Problem. Männer leiden darunter sehr und machen dies oft mit sich selbst aus.

Das alles muss aber nicht sein. Denn gegen Haarausfall kann man heutzutage vieles unternehmen. Aber die meisten finden sich damit einfach ab.

Auch in unserer Kultur steht volles Haar für Lebenskraft und Jugendlichkeit. Daher bietet die Möglichkeit, Haarausfall behandeln zu können, vielen Menschen Hoffnung und Zuversicht.

Wie Männer (und auch Frauen) wieder glücklich werden können, zeigt Ihnen dieses E-Book auf. Sagen auch Sie dem Haarausfall endlich adé!

Einfluss durch die Hintertür

Dass ein frühzeitiger Haarverlust durchaus Einfluss auf die Psyche haben kann, ist wissenschaftlich belegt. Viele junge Menschen leiden stark darunter, wenn sich ihr bis dato fülliges Kopfhaar plötzlich sichtbar lichtet. Beginnt der Haarausfall nämlich schon ab dem zwanzigsten Lebensjahr, dann fühlen sich Betroffene nicht mehr so sexy und anziehend auf das weibliche Geschlecht. Sie sehen buchstäblich mit dem Haarverlust auch einen Attraktivitätsverlust. Mit 25 schon Glatze? Um Gottes willen! – So denken viele. Sie trauen sich nicht mehr in Gesellschaft, sind verunsichert und tief betrübt über ihr Aussehen. Drei Sichtweisen lassen sich dabei beobachten:

 Das Fremdbild: Wie wirke ich auf andere?

 Das Selbstbild: psychische Probleme und daraus resultierend psychologische Konsequenzen

 Die sozialen Konsequenzen, beispielsweise in Partnerschaft und Beruf.

Es gibt so genannte „hair-language-Studien“, in denen Probanden Eigenschaften von Personen mit vollem Haar oder unter Haarausfall in den unterschiedlichsten Verlaufsformen bewerten mussten, und zwar nach folgendem Katalog:

 Optimismus, Jugendlichkeit und Flexibilität

 Lebenszufriedenheit, soziale Aufgeschlossenheit, Spontanität und Durchsetzungsvermögen

 Gesundheitsbewusstsein, Sportlichkeit und Intelligenz

 eingeschätztes Selbstwertgefühl und physische Attraktivität

 Leistungsmotivation und berufliche Orientierung

 Ordnungswille

 Modebewusstsein und soziale Attraktivität

Danach werden Männer mit wenigen und keinen Haaren beispielsweise als älter und intelligenter, aber eben auch als weniger dominant, weniger maskulin und weniger dynamisch eingeschätzt als solche mit vollem Haar.

Die Betroffenen selbst empfinden in ihrer Eigenwahrnehmung einen Verlust an Selbstwertgefühl bei Haarausfall, ziehen sich in die Introversion zurück (Introvertierte Charaktere beobachten in sozialen Gruppen eher, als dass sie selbst handeln. Typische Eigenschaften sind hier still, sorgfältig, scheu, reflektierend und zurückgezogen.). Sie verfallen auch eher in eine Depression oder in den Neurotizismus: Gespannt, ängstlich, empfindlich, launisch, nervös, furchtsam und reizbar. So sind Menschen mit einem hohen Neurotizismuswert

 emotional labil,

 neigen zu Nervosität, die sich sogar in nervösen Störungen wie Neurosen manifestieren kann,

 klagen oft über körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindelanfälle oder Magenschmerzen,

 klagen oft über Ängste und Ärger,

 reagieren schnell auf Stress; Stressreaktionen klingen langsamer ab,

 fühlen sich schnell unsicher und verlegen und

 neigen situationsbedingt schneller zu Traurigkeit.

Gleichzeitig befallen Menschen mit Haarausfall auch Gefühle der Unattraktivität in ihrem Selbstbildnis. Auswirkungen hat diese negative Selbsteinschätzung auf die Partnerwahl, die berufliche Entwicklung und im sozialen Umfeld.

Den erstaunlichen Einfluss von Haarausfall auf Personalentscheidungen beweist eine EMNID-Studie. Das Meinungsforschungs-Institut hatte festgestellt, dass Bewerber mit vollem Haar auf ihrem Foto in der Bewerbungsmappe deutlich häufiger zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden als solche mit schütterem Haar auf dem Foto – bei sonst gleichen Voraussetzungen!

Aufbau des Haares

Was wir so einfach auf unserer Kopfhaut sehen, ist ein Wunderwerk der Natur: Im Durchmesser 0,1 Millimeter stark, wächst es 0,3 Millimeter pro Tag und einen Zentimeter im Monat. Unsere Haardichte beträgt rund 200 Haarfollikel (Wurzeln) pro Quadratzentimeter. Die Lebensdauer jedes einzelnen Haars beträgt zwischen zwei und fünf Jahren. Ein einzelnes Haar kann bis zu 100 Gramm tragen.

 

Was wir als Haar sehen, ist nur ein Teil der gesamten Haaranlage. Die Haarwurzel (Follikel) geht tief in die Haut hinein.

Das Haarorgan besteht aus der Haarwurzel und dem Haarfollikel. Im unteren Bereich unserer Lederhaut sitzt die Haarpapille. Sie bildet insgesamt das Haar und ist sozusagen das Samenkorn oder das Fundament des Haares. Der Haarschafft bildet sich dadurch, dass sich keratinreiche Hornzellen im Follikel nach oben zur Hautoberfläche schieben. Der Haarbalg, oder das Haarfollikel, ist eine längliche Einstülpung in der Oberhaut. In ihr verläuft der Haarschafft, und in den Follikel mündet die Talgdrüse.

Rund hunderttausend Haarfollikel haben Menschen mit schwarzem oder braunem Haar auf ihrem Kopf; Blonde haben mehr – etwa 150.000, Rothaarige etwas weniger - etwa 75.000. Der Farbstoff Melanin ist für die Haarfarbe verantwortlich, und dieser bildet sich in den Zellen der Haarzwiebel (Melanozyten) und gibt ihn an die Haarwurzeln weiter. Die unterschiedlichen Haarfarben werden vererbt. Sie entstehen durch die Verteilung, Menge und Art des Melanins, die bei jedem Menschen verschieden ist. Und warum ergrauen oft unsere Haare im Alter – und auch schon früher? Die Produktion von Melanin lässt im Alter nach. Dadurch gelangt weniger zum Färben der Haare an die Haarwurzeln.

Lebenszyklus der Haare

Von unseren rund 100.000 bis 150.000 Haaren auf dem Kopf fallen täglich zwischen 40 und 100 aus. Das ist normal, weil es dem natürlichen Wachstumszyklus unserer Haare entspricht. Erst wenn mehr als 100 Haare täglich ausfallen und ein erheblicher Unterschied zwischen nachwachsenden und endgültig abgestoßenen Haaren besteht, sprechen wir von einem krankhaften Haarverlust (Alopezie), dem schnell Einhalt geboten werden muss, bevor es zu spät ist. Denn zu spät ist es dann, wenn die „geputzte Platte“ einmal da ist. Dauerhaft weg ist weg, ein für alle mal.

Während sich ganz normaler Haarausfall wieder ergänzt, bleibt erblich bedingter für immer ein Verlust. Da wächst nichts mehr nach.

Den Haarwuchs kann man sich in etwa wie eine Rasenfläche vorstellen. Wir schneiden den Rasen, und er wächst wieder nach. An manchen Stellen verdorrt er, und auch dort wächst er wieder nach, wenn die Stellen befeuchtet werden. Wenn ich aber eine Rasenfläche an bestimmten Stellen dauernd beanspruche, etwa im Torraum eines Fußballplatzes, wächst nichts mehr nach. Ich muss solche Stellen mit Fertigrasen oder neuem Rasensamen ausbessern und ihm die Chance zum kräftigen Anwuchs geben.

In der Regel handelt es sich um einen erblich bedingten Haarausfall, der mit Geheimratsecken beginnt und oft mit einer Glatze endet. Schon bereits ab dem 16. Lebensjahr kann der Haarausfall bei stark veranlagten Männern beginnen. Zwischen dem 30. und 40 Lebensjahr verlieren die meisten Männer ihre Haare.

Jedes Kopfhaar wächst monatlich um etwa einen Zentimeter nach, und es lebt im Schnitt etwa sechs Jahre lang. Grundsätzlich kommt Haarausfall bei beiden Geschlechtern vor, allerdings sind die Männer davon weitaus häufiger betroffen. Bei der Mehrheit der Männer beginnt der Haarausfall zwischen 30 und 50 Jahren, jedoch wird bei manchen das Haar schon zwischen 20 und 25 Jahren lichter. Oft vollzieht sich der Verlauf des Haarausfalls nach einem bestimmten Muster. Bei den meisten beginnt es mit den so genannten Geheimratsecken und schreitet dann zu einer Haarlichtung im Bereich des oberen Hinterkopfs fort. Schließlich führt das Zusammenlaufen der Stirn- und Hinterkopf-Lichtung zur Glatze. Lediglich ein seitlicher oder hinterer Haarkranz bleibt bestehen.

Wie Wissenschaftler herausfanden, ist eine frühe Glatzenbildung ein über die Mutter vererbter Gendefekt. Demnach erbt ein Mann die Glatze nicht vom Vater, sondern vom Großvater mütterlicherseits. Doch warum sind eigentlich Männer häufiger von Haarausfall betroffen als Frauen? Gründe dafür gibt es viele. Jedoch hängt eine Alopezie maßgeblich von dem Alter, den männlichen Sexualhormonen und der individuellen Veranlagung ab. So sind bei einigen Männern die Haarfollikel auf die DHT-Anreicherung (Dihydrotesteron) besonders empfindlich. Auch reagieren die Herren der Schöpfung auf Stress häufig mit muskulärer Anspannung im Schädelbereich, weshalb der Haarausfall besonders deutlich und heftig in Erscheinung tritt (Frauen verfügen dagegen über ein anderes Stressmanagement).

Deshalb leiden besonders Männer mit zunehmendem Alter unter Haarausfall. Die Ursachen dafür sind breit gefächert. Oft steht der Haarverlust mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron in Zusammenhang. Aber auch rein emotionale Gründe, Infektionen und auch eine falsche Ernährung können eine Rolle spielen. Den normalen Alterungsprozess kann man zwar durch eine gesunde, vitaminreiche Ernährung und mit viel Bewegung verlangsamen, aber die grundsätzliche Veränderung im Körper eines älter werdenden Menschen kann man (noch) nicht aufhalten. Das Gen, das den Alterungsprozess in uns steuert, haben Wissenschaftler noch nicht entschlüsselt. Man muss leider auch zur Kenntnis nehmen, dass bestimmte körperliche Veränderungen im Laufe der Zeit hormonell und genetisch bedingt sind. Dazu gehört leider auch besonders der Haarausfall. Man kann den Prozess nur verlangsamen.

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