Das Kreuz mit dem Kreuz

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Das Kreuz mit dem Kreuz
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Thomas Werk

Das Kreuz mit dem Kreuz

Wirbelsäulen- und Rückenschmerzen loswerden

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Volkskrankheit Rückenschmerzen

Gestern und heute

Beschwerden im Urlaub

Falsch verstandene Scham

Übungen

Alltagssorgen belasten das sensible Kreuz

Was hilft noch bei Rückenschmerzen?

Schlusswort

Impressum neobooks

Volkskrankheit Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind längst zur Volkskrankheit geworden und ein volkswirtschaftlicher Faktor obendrein. Denn Millionen von Arbeitsstunden fallen jährlich wegen Bandscheibenbeschwerden aus, und Milliarden von Euro verschlingen Arztbesuche, Medika­men­te, Fangopackungen, Massagen und Krankengymnastik. Man schätzt mittlerweile, dass das Kreuz mit dem Kreuz unsere Volkswirtschaft alljährlich insgesamt 10 Milliarden Euro Behand­lungs­kosten aufbürdet und noch einmal 15 Milliarden Euro für die Spätfolgen. Eine „Dekade der Knochen und Gelenke“ hat gar die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2004 ausgerufen, so dramatisch ist das Problem bereits. Dabei sind die meisten Patienten heute im Alter von 30 bis 50 Jahren betroffen. Aber auch zunehmend jüngere Menschen werden immer öfter von Rückenleiden gepiesackt, selbst Jugendliche und Kinder. Jährlich schreiben Ärzte zwischen 10 und 15 Prozent der Patienten einmal krank. Bandschei­ben­beschwerden sind nach einer Statistik mittlerweile die häufigste Ursache für Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Nach Unterlagen der Rentenversicherung werden 50 Prozent der Rentenanträge mit Bandscheibenbeschwerden be­grün­det. Dabei ist das tatsächliche Leid, die Befindlichkeit der betroffenen Patienten, gar nicht einmal berücksichtigt. Wie kommt es in unserer Zeit und überwiegend in den Industrie­ländern eigentlich dazu, dass Rückenleiden und Bandscheiben­beschwerden so krass zunehmen? Sind es nur der Bewegungs­mangel und die falsche Körperhaltung vor dem Computer? Ist es eine Folge der mehr und mehr übergewichtigen Nation? Und wie kann man dagegen vorgehen? Was hilft wirklich gegen Rückenbeschwerden und nachweisbaren Bandscheibenproble­men?

Dabei haben viele Kreuzschmerzen auch einen psy­chi­schen Hintergrund. So stellen Psychologen immer häufiger fest, dass bestimmte psychische Erkrankungen ihren „Ausweg“ - rein körperlich – in Magengeschwüre, Migräne oder eben auch in Rückenprobleme suchen. Deshalb raten sie in manchen Fällen auch zu einer psychosomatischen Behandlung, die den Körper als ganzes berücksichtigt und mit einbezieht, also neben der psychischen Erkrankung auch die rein körperlichen Beschwer­den berücksichtigt. Sie sprechen dann gern von der ganzheitlichen Medizin. Kann man das Kreuz mit dem Kreuz wirklich nachhaltig in den Griff be­kom­men? Wenn ja, wie? Und wie lebt es sich leichter mit Bandscheiben­be­schwerden? – Viele Fragen, auf die dieses Ebook Antworten gibt. Dabei zeichnet sich seit Jahren eine Trendwende im Kampf auch gegen die quälenden Rückenschmerzen ab: Weg von harten chirurgischen Eingriffen und hin zu einer entspannteren Haltung. Angeblich soll der Mix aus psychologisch-physiotherapeutischer Beratung und Spritzen in akuten Schmerzsituationen ausreichend sein. Operationen hingegen würden das Risiko wiederkehrender Beschwerden deut­lich erhöhten.

Gestern und heute

Früher weniger Bandscheibenbeschwerden

Waren es nur die fehlenden Möglichkeiten wie das Fernsehen oder die stundenlange Computerarbeit, die Menschen früher weniger über Bandschei­benbeschwerden klagen ließen? War es das Mehr an Bewegung ohne Auto, Bahn und Flugzeug? War es die regelmäßige körperliche und bisweilen harte Arbeit? Fest steht jedenfalls, dass Rückenschmerzen in jüngster Zeit und vor allem in den Industrieländern extrem zugenommen haben. Viele Strecken sind einst zu Fuß oder auf dem Rücken eines Pferdes oder eines Kutsch­wagens zurückgelegt worden.

Der Mensch hatte eine natürliche regelmäßige Bewegung. Das Vieh wurde versorgt, die Weiden umzäunt, das Gras mit der Sense gemäht, das Holz gehackt, der Ofen mit Holz oder Kohle geheizt. Heute helfen Motorsäge und Fernheizung, Rasenmäher und Autos. Man bewegt sich selbst gar nicht mehr so viel und bekommt einiges im Leben durch Maschinen abgenommen.

Rückenprobleme in Entwicklungsländern

Das Problem mit den Rückenbeschwerden findet man hingegen in Entwicklungsländern eher seltener, um nicht zu sagen: Da taucht es fast gar nicht auf. Man mag schnell behaupten: Weil sie dort auch weniger Fernseher und Computer haben und nicht stunden­lang unbequem und in falscher Kör­per­haltung bewe­gungslos verharren. Aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Eine andere Lebensweise, ob in der Ernährung oder Bewegung, kommt ebenso hinzu wie äußere Bedingungen die durch z.B. Klima einen Einfluss haben. Dazu zählt ebenso die Grundeinstellung von mehr Gelassenheit, positivem Denken, Psyche, Emotion und Lebensfreude.

Nachkriegsbeschwerden

Nach dem Krieg haben sich viele Menschen in Europa und Übersee kräftig anstrengen und oft doppelt arbeiten müssen. Frauen in Deutschland, bekannt als die Trümmerfrauen, haben auf Schutthalden „Steine gekloppt“, wie man so schön sagte. Männer kamen von der Arbeit nach Hause und haben sofort entweder mit einer zweiten Beschäftigung weiter gemacht oder daheim ihr eigenes Häuschen aufgebaut. Und es gab kaum Maschinen. Muskelkraft ersetzte die heute überall tätigen Automaten. Man war in Not und kannte nichts anderes, als zu überleben. Viele Flüchtlinge sind nur mit dem Notwendigsten oft tagelang bei bitterer Kälte marschiert mit kleinen Kindern am Rockzipfel. Man hat zum Teil Raubbau am eigenen Körper betrieben. Oft hörte man den Spruch „Da muss ja was in den Knochen stecken bleiben“, und das war dann die Umschreibung für ein Rückenleiden.

Die Rückenbeschwerden im Alter waren Ursache von Überarbeitung, nicht vom Faulenzen, falschen Sitzen oder schlechtem Gang.

Immer noch harte körperliche Arbeit

Manche Tätigkeiten wie beispielsweise das Pflastern von Wegen, der Gartenbau oder die Landwirtschaft sind auch heute noch harte Arbeit, die nur mit menschlicher Kraft erledigt werden können. Aber man weiß inzwischen um die Folgen falscher Bewegungen und Belastungen. So gibt es hilfreiche Ratschläge – ob beim Kistenschleppen oder in der Landwirtschaft. Selbst beim Melken der Kühe hatte man längst den Melkschemel erfunden, weil man erkannte, dass sonst die Wirbelsäule darunter leidet. Schwere Arbeit gibt es auch heute noch, doch man versucht sie mit Köpfchen erträglich und vor allem für den Knochenbau schadensfrei zu machen.

Bewegungsmangel

Nun ist es auch eine Sache der Tradition und Mentalität, ob sich ein Volk bewegt oder eher bequemer ist. Die Chinesen sind es von jeher gewohnt, Morgen­gymnastik im Park zu veranstalten. Japaner unternehmen gemein­schaftliche Turnübungen während der Pausen im Betrieb. Dieses kollektive Training ist uns anhanden gekommen, weil es teils auch durch die Nazizeit negativ belegt war.

Wir bewegen uns selbst immer weniger und halten so die Muskeln, Gelenke und Knochen nicht elastisch. Dazu kommt, dass sich in den westlichen Industrieländern eine Mentalität des passiven Konsumierens von Unterhaltung etabliert hat, die dazu verleitet, vor dem Fernseher zu sitzen und nebenbei auch noch ungesunde Nahrung aufzunehmen.

Intensive Computernutzung seit den Neunzigern

Seit den neunziger Jahren kommt eine intensive Computernutzung dazu, gepaart mit einer Menge von Tätigkeiten, die über den PC abgewickelt werden. Arbeits­medi­ziner nehmen zwar Jahr für Jahr Millionen von Computer-Arbeitsplätzen unter die Lupe, prüfen die richtige Einstellung von PC-Winkeln und Stuhlhöhe, um Wirbelsäu­len­schäden durch falsche Körper­haltung vorzubeugen, aber den­noch sind wir eine Nation mit Rücken­schmerzen geworden.

Wer ist anfällig?

Wer ist besonders empfänglich für Rückenschmerzen und Bandscheibenbeschwerden? Das sind vor allem unter Stress stehende Menschen, die dazu eine Neigung zur Depression haben. Wenn ihnen dann auch noch ein körperlicher Ausgleich fehlt und sie in verspannter Haltung im Büro sitzen, macht sich der Rücken mit Schmerzen bemerkbar. Kleine Veränderungen in jedem dieser Bereiche – Stressabbau, Motivation, etwas Sport – können große Wirkung zeigen. Zum Beispiel kann der Erschlaffung der Ober­schen­kel­muskulatur, die bei älteren Menschen leicht zu Stürzen führt, durch einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Treppen­steigen begegnet werden.

Das Fahrrad ist in „Rente“

 

Und es ist ja so bequem geworden, mal eben mit dem Auto zum Brötchen­holen zu fahren, statt zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad aus der Garage zu holen. Wir lassen uns eher berieseln, als selbst aktiv etwas zu unternehmen. Da helfen auch neue Volkssport­aktionen wie Tennis oder Golf wenig. Selbst die Trimm-Dich-Übungen, Waldläufe und neuerdings Nordic Walking scheinen nicht den erhofften Erfolg zu bringen. Fast Food und ungesunde Ernährung tun ein Übriges. Übergewicht zieht die Wirbelsäule nach vorne.

Hebe einen Kasten Bier nur aus der Hocke nach oben

Aber auch falsche Bewegungen und falsche Belastungen des Knochen­apparats führen zu Schmerzen und Fehlstellungen. Nehmen wir nur das Beispiel mit der Kiste Mineralwasser: Statt in die Hocke zu gehen und den Kasten anzuheben und so die Wirbelsäule weniger zu belasten, greifen wir schwungvoll mit im Hüftgelenk abgewinkelter Wirbelsäule zu – falsch! So bekommt das Kreuz in Fehlstellung die volle Härte ab.

Länger als drei Monate Rückenschmerzen sind bedenklich

Halten die Schmerzen im Rücken länger als drei Monate an, so muss eine tiefer wurzelnde Erkrankung vorliegen, in der Regel chronische Bandschei­ben­beschwerden, weil einzelne Wirbel aufeinander stoßen oder Gallertmasse aus der Bandscheibe ausgetreten ist und auf den Wirbelsäulen-Nerv drückt. Oder es fehlt die flexible Bandscheibe – ein gummiartiger Knorpel - zwischen den einzelnen Wirbeln ganz. Dies kann auch durch Übergewicht passieren.

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