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Thomas Werk

CHILL

Ruhe bewahren, wenn die Kinder am Rad drehen

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Erziehungsprobleme

Wir alle sind geprägt

Glaubenssätze

Pubertät

72 nützliche Tipps und Tricks, um gechillt zu bleiben

Schlusswort

Impressum neobooks

Vorwort

Millionen geplagter Eltern schlagen sich mit Schreibabys und ausrastenden pubertierenden Heranwachsenden herum. Oft stehen sie dabei dem Problem ratlos gegenüber oder sie reagieren aus eigener Erfahrung mit fragwürdigen Konzepten aus ihrer eigenen Erziehung.

Und dabei passieren dann eklatante Fehler. Wer bringt einem auch schon Erziehung bei? Das ist dann häufig eine explosive Mischung aus Spontanreaktion, eigener schlechter Erinnerung und Glaubenssätzen.

Was sollen diese überforderten Eltern auch machen? Manche haben Glück, weil sie das Fach Pädagogik rechtzeitig vor dem Abitur belegt oder es gar studiert haben. Da bleibt dann auch noch etwas für eigene Erziehungsmaßnahmen hängen. Doch das Gros der Eltern kann allenfalls aus der verstaubten Klamottenkiste ihrer eigenen Erziehung wenig Hilfreiches greifen.

Wer schon als Kind geschlagen wurde, wird das dann auch als probates Mittel für eigene Methoden abgreifen („Ein Schlag auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet!“). Wer selbst in antiquierten Glaubenssätzen aufgewachsen ist, wird die im Zweifel auch als Allheilmittel für die eigenen Problemlagen einsetzen.

Nun gut, es gibt auch Erziehungsberatungsstellen der Kommunen und Sozialverbände, aber bevor man deren Hilfe in Anspruch nimmt, ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen. Da landen dann die ganz krassen Fälle, wo es bereits kurz vor der Eskalation steht. Es ist gut, dass es sie gibt, aber im normalen Alltag sind echte Hilfen und zumal spontane Mangelware. Man ist auf sich und sein Gefühl allein gestellt. Es gibt nervenstarke Eltern, die rührend geduldig mit ihrem Nachwuchs umgehen. Aber mal ehrlich: Möchten Sie in der Haut der Mutter stecken, die hilflos vor einem ausflippenden Kind steht, das sich auf den Boden wirft, schreit und strampelt, dann auch noch kluge Jungfern mit altbackenen Ratschlägen bissige Kommentare wie „Das arme Kind, man sollte das Jugendamt einschalten“ abgeben? Wohl eher nicht!

Man hat es nicht leicht, vor allem wenn einem der Sachverstand fehlt zu deuten, was dem Schreibaby nun fehlt: Ist es die feuchte Windel, der Pups, der querliegt und nicht raus will, sind es Blähungen (die häufigste Ursache!), hat das Kleine Durst oder Hunger, ist es übermüdet? Man weiß es nicht, denn es kann ja nicht sagen: „Ich habe Hunger!“

Also ist es oft Bauchgefühl, mit dem man das Schreien zu unterbinden versucht. Schlimm sind natürlich solche Situationen, wo andere Mitmenschen total davon betroffen und angefressen sind, etwa bei einem langen Nachtflug über Kontinente hinweg. Das kann schon mal nerven.

Statt der hilflosen Mutter dann dabei zu helfen, damit alle einen angenehmen Flug haben, kommen gerade die gereizten und absolut nicht hilfreichen Kommentare wie „Schlechte Mutter, sie sollte doch ihr Kind kennen und wissen, was zu tun ist!“

Gottseidank gibt es Flugbegleiter, die hier hilfreich mit allen möglichen Mitteln eingreifen. Was aber, wenn man allein im Kaufhaus oder in der Fußgängerzone ist? Manchmal ist man selbst mit den Nerven am Ende, und da kann einem schon die Hutschnur platzen. So mancher wird dann laut und versucht sein Kind so zur Raison zu rufen, was zwangläufig überflüssige „Tse-Tse-Bemerkungen“ der Umgebung zur Folge hat.

Und wenn die Kleinen größer werden, können pubertäre Konflikte noch viel schlimmer ausarten und Eltern zur Weißglut treiben. Wohl dem, der hier Nerven zeigt und das aushält – einfach bewundernswert. Aber die Wenigsten sind so gestrickt. Hier liegt auch der Schwerpunkt dieses eBooks, weil die Probleme Heranwachsender uns wirklich alles abverlangen. Pubertät bringt so manche Erziehung durcheinander. Baby- und Kleinkind-Probleme runden das Thema ab.

Mit dem Kauf dieses eBooks beweisen Sie, dass Sie das Problem angehen und nach Lösungen suchen – eine gute Entscheidung. Denn Kinder in jedem Alter brauchen gute Lösungen in der Erziehung. So helfen Sie Ihrem Nachwuchs professionell auf die Sprünge. Damit wir uns gleich nicht falsch verstehen: Dieses eBook ist kein Allheilmittel. Aus der Fülle der Tipps und Tricks müssen Sie zu Ihrem individuellen Weg finden und ausprobieren, was in Ihrem Fall hilft. Denn Kindererziehung ist einzigartig, jedes Kind ist anders.

Erziehungsprobleme

Betrachten wir uns doch zunächst einmal selbst. Unsere Stimmung hängt zu einem hohen Teil von unserer Tagesverfassung ab, Laune nennt man das auch. Haben wir gut geschlafen, stehen wir auch befreit auf und gehen gut gelaunt ans Werk. Manche zehren einen ganzen Tag davon. Haben wir dagegen schlecht geschlafen, stehen wir schon übermüdet – vielleicht auch noch mit Kopfschmerzen – sozusagen auf dem falschen Fuß auf. Dann geht uns alles gegen den Strich.

Ein falsches (oder nur falsch verstandenes) Wort, schon gehen wir an die Decke. Menschen begegnen wir mürrisch; im Straßenverkehr sind wir aggressiv; bei der Arbeit passieren uns Fehler und so weiter. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch einen so genannten schlechten Tag. Sie sehen also: Unsere Stimmung beeinflusst unsere Befindlichkeiten. Genauso ist es bei den Kindern.

Dazu kommen Krankheiten, körperliche Unstimmigkeiten, menschliche Bedürfnisse wie Essen und Trinken sowie Toilettengänge und vieles mehr. Auch Kinder haben schlechte Tage, miese Laune. Sie bekommen ihren Willen nicht, weil Eltern auf sie aufpassen und sie beschützen, konsequent sind und sie erziehen. Denn die Kleinen brauchen Erziehung. So wie eine Katzenmutter ihren Jungen beibringt, aufs Katzenklo zu gehen und dort zu pinkeln, so sorgt eine gute Mutter dafür, dass ein Baby trocken wird und eben keine Windeln mehr braucht. Das ist jetzt nur ein winziges Beispiel, zeigt aber genau das Prinzip, wo es um Erziehung geht. Man will dem Nachwuchs möglichst viele positive, lebensnotwendige Eigenschaften mitgeben, damit er einmal auf eigenen Füßen stehen kann.

Probleme entstehen dann, wenn man nicht folgt und die Anweisungen ignoriert. Vor allem in der Pubertät passiert das häufig, weil hier Heranwachsende ihre Grenzen ausprobieren und Freiheiten fernab des engen Elternhauses suchen. Und die jungen Kinder sind ja selbst in einer so genannten Umbau-Phase, in der sie manchmal nicht wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind – nicht Fisch, nicht Fleisch. Sie sind in einem schwierigen Entwicklungsprozess vom Kind zum Erwachsenen – mit körperlichen Veränderungen und hormonellen Umstellungen, die sie selbst – oft mit Erstaunen – an sich plötzlich erkennen. Ihr Körper baut sich eben vom Kind zum Erwachsenen um.

Probleme in der Erziehung haben viele andere Gründe: Schwierigkeiten in der Schule, mit Mitmenschen/Klassenkameraden, Lehrern, schlechter Umgang, gesundheitliche Schwierigkeiten, erste Freunde/Freundinnen, Probleme der Eltern mit Alkohol, Drogen, aber auch durch Jobverlust und Trennung, finanzielle Sorgen, Existenzängste, Verlust naher Angehöriger und vieles mehr. Hieraus können Probleme erwachsen.

Und jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit – introvertiert oder extrovertiert – ruhig oder wild – klug oder dumm – psychisch labil oder energiegeladen. Es gibt wenig kommunikative Kinder, die den Frust in sich hineinfressen. Und es gibt die sprichwörtlichen Sonnyboys, denen alles einfach zufliegt. Natürlich hat das auch etwas mit dem Aussehen zu tun: sympathische Beautys oder eher graue Mäuse. Der eine hat´s schwerer im Leben, die andere eben leichter. Sympathie spielt hier eine große Rolle.

Wir alle sind geprägt

Kinder werden vielfältig geprägt, vor allem natürlich von den eigenen Eltern. Sie sind am nächsten dran und die ersten Bezugspersonen. Insbesondere Kleinkinder schauen sich dabei eine ganze Menge ab. Man muss sie nur mal reden hören – manche Sätze sind 1:1 die eigenen Eltern, negative wie positive. Später übernehmen mehr und mehr Kindergärtnerinnen, Lehrer, Ausbilder und Professoren diese Funktionen. In den ersten Jahren ist die Prägung eines Kleinkindes am intensivsten. So gesehen nehmen Kinder also in Kindergarten und Schule am meisten mit.

Prägungen müssen aber nicht immer positiv sein. So können negative Einflüsse unsere Entwicklung beeinträchtigen, was sich dann unmittelbar in der späteren Erziehung bemerkbar macht – bis hin zur Schwer-Erziehbarkeit. Kinder können geschlagen oder missbraucht werden, wenig Gehör für ihre Sorgen finden oder auf völlig überforderte Eltern mit eigenen Problemen treffen.

 

Mütter oder Väter reagieren falsch, fahren schnell aus der Haut, wenn der Nachwuchs anhaltend schreit oder sich gegen irgendetwas beharrlich wehrt. Sie stopfen den Kindern das Essen hinein, obwohl diese längst satt sind oder es einfach nicht mögen. Schreiende Kinder bekommen dann schon mal einen Schlag aufs Hinterteil. Völlig genervte Väter schütteln schreiende Babys bis zur Bewusstlosigkeit. Ähnliche und andere Fälle sind durch die Presse gegangen – bis hin zu Kleinkindern mit Blutergüssen und Knochenbrüchen.

Viel subtiler sind aber psychische Schmerzen wie Demütigungen oder ständige Verbal-Attacken. Das verkraften die Kleinen nicht. Es prägt sie für ein Leben lang. Missbrauchte Kinder finden oft erst im späten Erwachsenenalter ein Ventil, über solche Erlebnisse zu reden, weil sie darüber psychisch krank geworden sind. Missbrauchte Kinder zum Beispiel können unter einem ständigen Waschzwang leiden, weil sie sich permanent von der „Beschmutzung“ reinwaschen wollen. Kinder schweigen, weil sie sich dabei noch schuldig fühlen und nicht riskieren wollen, dass sich Eltern trennen wollen.

Sie sehen also, wie Prägungen direkte Auswirkungen auf Probleme in der Erziehung und hier vor allem während der Pubertät haben können.

Glaubenssätze

Erziehung wird oft auch von falschen Glaubenssätzen geprägt und damit quasi in falsche Bahnen gelenkt. Wir übernehmen Sprüche wie „Ein Klaps auf den Po hat noch keinem Kind geschadet“ von unseren Eltern und wenden Sie dann in der Erziehung der eigenen Kinder an.

Kritisch hinterfragt wird das erst gar nicht, weil wir es ja so gewohnt sind. Es hat sich in unserem Kopf eingefressen – als falscher Glaubenssatz. So wie wir auch unseren kirchlichen Glauben – an wen oder was auch immer – gar nicht erst hinterfragen, werden diese fatalen Sprüche angewendet – und sie sind oft absolut falsch. Glaubenssätze können auch von Vorgesetzten und aus Tradition vermittelt werden wie beispielsweise der Spruch in jeder traditionellen chinesischen Familie „The blood must go on“, was nichts anderes bedeutet als: Das Kind muss heiraten und wieder ein Kind in die Welt setzen, erst dann hat es seine Pflicht gegenüber der Erzeugerfamilie erfüllt, damit der Fortbestand der Familie gesichert ist. Mit fatalen Folgen: Kinder werden massenhaft in unglückliche Ehen getrieben, die Hochzeit wird zum Geschäft, Ehen zerbrechen schnell wieder und der Nachwuchs wächst entweder alleinerziehend auf oder bei Oma und Opa. Weitere Folgen sind Gewalt in der Ehe, Rückzug vor allem der Väter in Alkohol und Spielsucht bis hin zur Verschuldung und schnellen Trennung. Das sind jetzt Auswüchse falsch verstandener Glaubenssätze in einem anderen Kulturkreis, aber ähnlich kann es auch bei uns passieren. Immer wenn wir ungeprüft solche Sprüche blind übernehmen, hat es fatale Folgen in der Erziehung – und Kinder werden dadurch dann zu Problemfällen. Deshalb sollte man jeden Glaubenssatz kritisch überprüfen, denn es gibt sicher auch solche, die gut sind und ihren Zweck erfüllen. „Jungen weinen nicht“ ist längst überkommen, denn auch Männer dürfen heute Gefühle zeigen und ihre menschliche Seite offenbaren. Kinder müssen nicht essen, was ihnen vorgesetzt wird. Seien Sie also vorsichtig mit Glaubenssätzen und Sprüchen; Erziehung hat handfeste Fundamente und ist nichts für Emotionen.

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