MeTime - eine Philosophie für mehr Lebensqualität

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MeTime - eine Philosophie für mehr Lebensqualität
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Thomas Graber

MeTime – eine Philosophie für mehr Lebensqualität

Zeitmanagement | Stressbewältigung | Burn-out-Prävention


Ein herzliches Dankeschön an alle, die mich für dieses Buch inspiriert und bei der Umsetzung unterstützt haben. Ein spezieller Dank geht an das Team von just für die Visualisierung meiner Gedanken und an Andreas Türk für die redaktionelle und inhaltliche Unterstützung sowie den kreativen Austausch.

Impressum

1. Auflage 2017

© 2017 by Holzmann Medien GmbH & Co. KG, 86825 Bad Wörishofen

Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, fotomechanischen Wiedergabe und Übersetzung nur mit Genehmigung durch Holzmann Medien.

Das Werk darf weder ganz noch teilweise ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm, elektronische Medien oder ähnliches Verfahren) gespeichert, reproduziert oder sonst wie veröffentlicht werden.

Diese Publikation wurde mit äußerster Sorgfalt bearbeitet, Verfasser und Verlag können für den Inhalt jedoch keine Gewähr übernehmen.

Illustrationen:

Art Direktion: Christian Geisler, just GmbH audiovisuelle produktionen München, www.just-online.de

Illustrator: Florian Mitgutsch Illustration München, www.mitgutsch.de

Redaktionelle Betreuung: Andreas Türk, www.mediaconsult-gmbh.de

Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag

Layout und Satz: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

ISBN (Print): 978-3-7783-1225-4 | Artikel-Nr. 1547.01

ISBN (E-Book): 978-3-7783-1226-1 | Artikel-Nr. 1547.99

Vorwort des Autors


Thomas Graber

Sie kennen das bestimmt auch: Es gibt Tage, da hat man einfach keine Lust, keine Kraft, würde am liebsten im Bett liegen bleiben und die Decke anstarren. Doch das geht nicht: Mitarbeiter warten, Besprechungen sind angesetzt, und Termine sind einzuhalten. Also steht man als pflichtbewusster Unternehmer schon beim ersten Klingeln des Weckers mit einem Bein draußen – und steht den ganzen Tag unter Druck, bringt seine Leistung, koordiniert, organisiert, terminiert …

Dass man abends meistens der Letzte ist, der den Betrieb verlässt, bekommt kaum einer mit. Wertschätzung? Dankbarkeit? Fehlanzeige. Meist nur ein langes Gesicht von Frau, Familie und Freunden, wenn man (wieder einmal) keine Zeit hat. Das Geschäft geht nun einmal vor!

Immer häufiger kommt es auch in meinem persönlichen Umfeld vor, dass sich Freunde mit den Worten „Ich kann nicht mehr.“ verabschieden Gut ist da ja noch, wenn Sie sich mit Burn-out für ein paar Wochen abmelden und eine Kur machen. Viel schlechter, wenn Sie vor lauter Stress einen Herzinfarkt haben oder gleich viel zu früh aus dem Leben gerissen werden. Auch das kommt leider immer häufiger vor.

Ich male schwarz? Keineswegs. Schauen Sie sich einmal in Ihrem persönlichen Umfeld um!

 Welcher Selbstständige bleibt denn wirklich zu Hause, wenn er krank ist? Nur wenige. Und das hat Folgen …

 Welcher Unternehmer nimmt sich wirklich all die Urlaubstage, die seine Mitarbeiter mit Recht einfordern? Kaum einer. Auf jeden Fall bleibt er mit einem Bein immer im Unternehmen.

 Welcher Selbstständige schaut auf die Uhr, wenn die gesetzlich vorgeschriebene Höchstarbeitszeit erreicht ist? Die meisten arbeiten bis zum Umfallen – und das manchmal sogar im wörtlichen Sinn.

Ich selbst habe es auch so gemacht. Ich habe den Betrieb meines Vaters mit 18 Jahren übernommen. Und ich habe alles gegeben. Alles war neu, spannend, aufregend. Deutschland wurde gerade wiedervereinigt, und neue Märkte taten sich auf. Ich bin gerannt und geflitzt, habe alle Höhen und Tiefen erlebt, die ein Unternehmer erleben kann. Ich habe das von meinem Vater gegründete und aufgebaute Unternehmen aus der drohenden Insolvenz geführt und zu einem erfolgreichen mittelständischen Handwerksbetrieb gemacht, der weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist.

Aber ich habe auch gemerkt: Ich bin nicht der Nabel der Welt, als einsamer Wolf komme ich nicht weiter. Und vor allem: So kann es nicht weitergehen, ich muss achtsam zu mir selbst sein. Das ist der Punkt, an dem man nach Veränderung sucht. Ganz schnell tauchen schlaue Ratgeber auf und man ist versucht, irgendeiner Mode nachzulaufen: Mach Yoga, mach Sport, ernähr dich gesünder, fahr in Urlaub, such dir ein Hobby. Egal, wie und was: Der Erfolg solcher Maßnahmen ist, wenn überhaupt, meist nur kurzfristiger Natur. Denn darum geht es gar nicht.

Es geht um das Bewusstsein, sich nachhaltig um sich selbst zu kümmern, darum, eine Grundhaltung zu entwickeln, die die Basis für den Weg ist – egal, wie dieser Weg dann aussieht. Jeder muss dieses Bewusstsein erst für sich entwickeln, muss sich und sein Universum neu bzw. anders organisieren – und dann erst den Weg finden, der wirklich gut für ihn selbst ist.

Aus persönlichen Erfahrungen und vielen Gesprächen mit Unternehmerkollegen entstand die Idee zu MeTime. Um es klar zu sagen: Das sind nicht nur ein paar Tipps, wie man mehr Freizeit hat. MeTime ist eine Philosophie, die in ganz viele Bereiche des Lebens eingreift. Ein bisschen mehr Organisation, ein bisschen mehr Struktur und ein bisschen mehr Egoismus. Aber wer das Nachfolgende konsequent anwendet, der wird am Ende nicht nur mehr Zeit, sondern gleichzeitig auch mehr Erfolg haben. Und ich verspreche es Ihnen: Es ist ganz einfach. Sie brauchen eine klare definierte Strategie, einen guten Spielplan, ein paar Regeln und am Ende stehen ein paar Kästchen, die Sie nur „noch“ mit Häkchen füllen müssen. Wenn Sie – und alle in Ihrem Umfeld – nach diesen Regeln spielen, wird es für alle einfacher, entspannter und erfolgreicher sein.

Tauchen Sie mit mir in diese Philosophie ein. Diesen Ratgeber zu lesen, wird Ihnen ein bisschen Zeit abverlangen. Aber ich verspreche Ihnen: Diese Zeit ist gut investiert! Denn Sie werden sie mit einer ganz hohen Rendite zurückbekommen.

Rimsting, im September 2017

Ihr

Thomas Graber

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Vorwort des Autors


I. Einleitung

1. Das Unternehmer-Umfeld heute

1.1 Zeit

1.2 Leistung

1.3 Werte

1.4 Digitalisierung

1.5 Burn-out

2. Die Unternehmer-Realität heute

2.1 Persönlichkeit

2.2 Umfeld

2.3 Gesellschaft


II. Die MeTime-Philosophie

1. Einführung

2. MeTime ist eine Philosophie!

3. Drei Werkzeuge, die positiv wirken

3.1 Die 150er-Regel

3.2 Ich bin mir selbst der Wichtigste

3.3 Ich baue mir die Welt, wie sie mir gefällt


4. Drei Gefahren im Umfeld

4.1 Zeitdiebe

4.2 Fremdsteuerung

 

4.3 Werte

5. Drei Werkzeuge für Selbstmanagement

5.1 Methode 1: Das Eisenhower-Prinzip

5.2 Methode 2: SMART

5.3 Methode 3: Alpen

6. Neun Tipps für den Weg zu MeTime


III. Auswirkungen

1. Burn-out-Prävention

2. Qualität in der Arbeitswelt

3. Lebensqualität

IV. Ausblick

Der Autor

I. Einleitung
1. Das Unternehmer-Umfeld heute

Zeit, Leistung, Werte … Das sind alles Begriffe, die Unternehmern täglich über den Weg laufen. Aber auch mit Digitalisierung und Burn-out werden wir in unserem Alltag immer häufiger konfrontiert. Das Umfeld, in dem wir heute agieren, ist ein anderes als vor 100 Jahren. Es ist aber auch ein anderes als vor 10 Jahren.

Doch bevor wir uns mit den konkreten Herausforderungen des aktuellen Unternehmeralltags beschäftigen, sollten wir einen Blick auf das Umfeld werfen, damit die Begriffe klar definiert sind und wir alle wissen, worum es in den folgenden Kapiteln geht.

1.1 Zeit

Zeit ist eines der wertvollsten Güter. Wenn sie verbraucht ist, kann man sie nicht mehr zurückholen. Jede Sekunde kann nur einmal verschenkt oder vergeben werden, dann ist Sie weg. Die Zeit schreitet unaufhaltsam voran.

»„Kommt Zeit, kommt Rat.“«

(Deutsches Sprichwort)

Doch was ist Zeit eigentlich? Was ist das, von dem wir denken, dass wir immer zu wenig davon haben?

Zeit ist das, was Uhren messen. Jede Sekunde rückt der Uhrzeiger eine Sekunde weiter vor. Unaufhörlich. Doch diese Sekunde ist nur eine Definition, die die Menschen geschaffen haben: Eigentlich ist es eine physikalische Definition. Ein Cäsium-Atom schwingt rund neun Billionen Mal in der Sekunde. Und deshalb ist das 9,192-Billionenfache dieser Schwingung als 1 Sekunde definiert – genau die Zeit, die es auf der Armbanduhr dauert, bis der Sekundenzeiger einmal weiterhüpft.

Schon erstaunlich, dass die Physiker die Zeit definiert haben. Zeit ist keine Sache, keine Eigenschaft von Dingen, sondern etwas Abstraktes. Ein Ordnungs- und Maßsystem, das die Menschen geschaffen haben, um eine Orientierung zu haben. Was passiert wann? Wie lange dauert etwas? Wer ist wann wo? Was war wann? Was wird wann sein?

Neben dieser rein objektiven und messbaren Zeit gibt es auch noch eine psychologische Zeit, die gefühlte Zeit. Da hat jeder ein anderes Empfinden, eine andere Wahrnehmung. Das wurde in einem Experiment in den 60er-Jahren herausgefunden. Mehrere Probanden wurden wochenlang in einen unterirdischen Bunker gesperrt – ohne Tageslicht und Uhren. Was die Wissenschaftler dabei herausfanden, waren zwei interessante Erkenntnisse: Die Menschen lebten lange Zeit im gleichen Rhythmus von Tag und Nacht weiter, nahmen sich im Laufe der Zeit allerdings ein wenig mehr Zeit als 24 Stunden für einen Tagesablauf. Also: Der Mensch hat eine ziemlich präzise innere Uhr, einen Automatismus, auf den der Körper eingestellt ist.

Die Probanden wurden aber auch gebeten, jeweils nach einer Stunde auf einen Knopf zu drücken. Und da zeigte sich, dass die Ergebnisse wesentlich unterschiedlicher waren. Jeder hatte seine eigene Wahrnehmung, wann die Stunde vergangen war – manche schon nach weniger als einer (realen) Stunde, manche drückten erst nach drei Stunden auf den Knopf.

»„Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.“«

(Johann Wolfgang von Goethe)

Daraus lässt sich folgern: Unser Körper tickt zuverlässig, aber unsere Wahrnehmung von Zeit ist unterschiedlich.

Das hat jeder schon einmal erlebt: Ein langweiliger Abend mit Freunden scheint manchmal eine Ewigkeit zu dauern. Andererseits sorgen angeregte und interessante Gespräche dafür, dass es uns vorkommt, als sei die Zeit viel zu schnell vorbei. Meist folgt nach einem Blick auf die Uhr der Satz: „Was? Schon so spät …?“ Vielen ergeht es auch bei der Arbeit so: Ein stressiger Tag mit vielen Terminen – und schon wird es draußen dunkel …

Doch unser Körper hat sich in den meisten Fällen gut auf diese Kombination aus zuverlässiger innerer Uhr und subjektivem Zeitempfinden eingestellt. Das Zusammenspiel passt und wird erst dann auf die Probe gestellt, wenn etwas aus dem Takt gerät. Schichtarbeiter mit Wechselschichten kennen das Thema. Oder Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden. Oder unter Stress. Denn meist entsteht der Stress ja dann, wenn zu wenig Zeit da ist.

Zu wenig Zeit? Das geht doch gar nicht. Zeit ist immer gleich viel vorhanden. 24 Stunden am Tag, 1440 Minuten oder auch 86.400 Sekunden. Das Problem ist nur, dass wir entweder

»„Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern viel Zeit,die wir nicht nutzen.“«

(Sokrates)

 zu viel Zeit verbrauchen,

 zu viel Zeit verschwenden oder

 zu viel in die Zeit, die zur Verfügung steht, hineinpacken.

Deshalb ist es wichtig, mit der Zeit richtig umzugehen. Denn sie ist unser wertvollstes Gut, sie kann nicht wiederhergestellt, kopiert oder zurückgedreht werden. Nicht wie bei Monopoly, bei dem es heißt: „Gehen Sie zurück auf Los!“ Das geht im richtigen Leben nicht. Alles fließt weiter, immer weiter, unaufhörlich.

Man kann so vieles machen mit der Zeit …

 Zeit haben

 Zeit nehmen

 Zeit geben

 Zeit stehlen

 Zeit schenken

 Zeit finden

 Zeit bekommen

 Zeit einfordern

 Zeit lassen

 Zeit verschwenden

 Zeit managen

 Zeit „sinnvoll“ nutzen

 Zeit „sinnlos“ verstreichen lassen.

1.2 Leistung

Leistung ist die in einer Zeitspanne umgesetzte Energie. So zumindest ist die physikalische Definition. Aber den Begriff Leistung verwenden wir noch in viel mehr Zusammenhängen:

»„Beurteilt die Menschen nicht nach ihrer Herkunft, sondern nach ihrer Leistung.“«

(Perikles [ca. 500–429 v. Chr., athenischer Staatsmann])

 Leistung als Ergebnis einer Arbeit: Wir betrachten etwas und sehen darin eine Leistung. Wir können diese Leistung auch bewerten: eine gute Leistung, eine schlechte Leistung. Ein Urteil also über das, was jemand geleistet hat.

 Leistung als Prozess, bei dem jemand mit Arbeit etwas erreicht. Er „vollbringt eine Leistung“. Auch dieser Prozess unterliegt einer Bewertungsmöglichkeit: Ist der Prozess gut oder schlecht?

Im wirtschaftlichen Sprachgebrauch ist Leistung der zielgerichtete und produktive Einsatz von personellen, materiellen und/oder immateriellen Produktionsfaktoren sowie deren Kombination.

Was dabei deutlich wird: Es gibt – zumindest sprachlich – keinen Unterschied zwischen der Leistung, die eine Maschine, ein Auto oder ein elektrisches Gerät vollbringt, und der menschlichen Leistung. Immer hat es mit Arbeit zu tun, mit „Etwas erreichen wollen“ und mit einer Bewertung der Qualität der erbrachten Leistung.

Einen Unterschied sollte es aber geben, denn die Leistung eines Menschen ist – anders als bei einer Maschine – Schwankungen unterworfen: Jüngere sind häufig leistungsfähiger als Ältere, Männer können in der Regel schwerere Lasten heben als Frauen, und jeder ist auch nicht jeden Tag gleich gut drauf, um jeden Tag zu jeder Zeit das volle Maximum seiner Leistungsfähigkeit abzurufen.

Das sollte er aber, denn der Leistungsanspruch, der in der heutigen Arbeitswelt gestellt wird, ist enorm. Früher haben wir in der technischen Isolierung so kalkuliert, dass ein Mitarbeiter 30 Quadratmeter am Tag schaffen sollte. Heute sind es 45 Quadratmeter – weil der erzielbare Preis nicht entsprechend gestiegen ist. Aber: Trotz der Leistungserhöhung von 50 % ist das Pensum heute zu schaffen.

Doch woher kommt dieser Leistungsanspruch, dieses Leistungsdenken, das in vielen Fällen in wahren Leistungsdruck übergeht?

Die Herausforderungen für Unternehmen werden immer größer. Alles muss schneller gehen, perfekter sein – hier und jetzt und sofort. Fast fühlt man sich an die Sportlerdevise „Höher, schneller, weiter“ erinnert. Und genauso wie die Sportler alles geben, um dieses Ziel zu erreichen (und dabei manchmal auch zu unerlaubten Mitteln greifen), müssen heutzutage auch Unternehmer alles geben, um überhaupt noch dabei sein zu dürfen. Um Siege, Rekorde und Bestzeiten geht es dabei nicht unbedingt. Doch auch die Unternehmen müssen ihre Leistung bringen. Sie müssen heute schneller reagieren. Wo früher zumindest der Postweg zwischen Auftrag, Auftragsbestätigung und Auslieferung für ein paar Tage „Verzögerung“ sorgte, sind solche Sachen heute per E-Mail binnen weniger Sekunden erledigt.

Wenn also alle Unternehmen zu dieser Leistung gezwungen werden, muss auch jeder jederzeit die maximale Leistung erbringen. Nur dann ist die Bewertung gut, nur dann gilt man etwas in der Gesellschaft. Nur dann bringt man die Leistung, die erwartet wird.

»„Wir müssen endlich aufhören, Arbeitnehmer für Zeit zu bezahlen, und stattdessen Leistung honorieren.“«

(Heinz Fischer, Europa-Chef-Administration, Hewlett-Packard)

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