Entschlüssle Deine Träume

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Entschlüssle Deine Träume
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Das Buch

Ein Drittel seines Lebens verschläft der Mensch - und träumt, vergebens? Ganz und gar nicht! Während der "Traumzeit" ist ein Teil unseres Gehirns um bis zu 30 % aktiver als im Wachbewusstsein. Das muss doch etwas zu bedeuten haben! Die Frage ist nur: Wie lösen wir das Geheimnis, wie können wir unsere Träume erinnern und ihren Sinn, ihre Symbolik, ihre Botschaften besser verstehen?

Stephan Schumann weiß Antwort. Mehr noch, der von ihm beschriebene, neuartige Weg, hebt sein Buch weit über gängige Traumdeutungsliteratur hinaus. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigt der Autor nicht nur, wie die Träume, richtig gedeutet, unser Leben bereichern, Wahrheiten ans Licht bringen und Probleme zu Lösungen führen, so dass letztlich jeder Traum zum "Schlüssel-Erlebnis" werden kann. Schumanns eigentliches Verdienst ist es, für das Deuten der Träume eine Methode anzubieten, die für jedermann leicht erlernbar und erfolgreich anzuwenden ist - wovon er selbst sich zuvor auf vielen, von ihm durchgeführten Traumseminaren, überzeugt hat.

Wie er darüber hinaus schlüssig beweist, dass eine Frage, vor dem Einschlagen gestellt, mit Hilfe eines Traumes zur Antwort führt, die am nächsten Morgen tatsächlich erinnert wird, gehört zu den interessantesten Merkmalen des obendrein mit traumhaft schönen Zeichnungen illustrierten Büchleins.

Eine echte Bereicherung für alle Menschen, die wach genug sind - Nacht für Nacht, wie auch am Tage -, mit ihren Träumen zu arbeiten.

Claus Günther

Der Autor

Stephan Schumann wurde 1964 geboren und führt seid vielen Jahren ein Studio für Traumarbeit, Shiatsu und Releasing in Hamburg. Er gibt Seminare im deutschsprachigen Raum. Sein Hobby ist die Musik.

Stephan Schumann

Entschlüssle Deine Träume

und verstehe die Botschaften Deiner Seele


Inhaltsverzeichnis

Umschlag

Das Buch / Der Autor

Titel

Inhaltsverzeichnis

Hiob 33, 14-16

Widmung

Danksagung

Vorwort zur 3. Auflage

Einleitung

Träume, die Geschichte schrieben

Traumforschung

Die verschiedenen Bewusstseinszustände

Was ist der Traum?

Der Traum als Spiegel

Wie erinnere ich mich meiner Träume?

Loslass-Sätze zur Verbesserung der Traumerinnerung

Führen eines Traumbuches

Erläuterung zum ersten Traumbeispiel: “Mein übertriebener Ehrgeiz.“

Erläuterung zum zweiten Traumbeispiel: “Meine subtile Bequemlichkeit.“

Was ist ein Symbol?

Die Entschlüsselung des Traumes

Die Reise auf den Berg

Die Traumbotschaft Schwierigkeiten bei der Entschlüsselung eines Symbols und der Umgang mit ihnen

Es erscheint kein Berg

Du hast Angst, das Symbol zu berühren

Das Symbol weigert sich, auf den Berg oder durch die Wolken zu gehen

Das Symbol verändert sich in den Wolken

Du verstehst die Entschlüsselung nicht

Du hörst keine Antwort vom Symbol

Zusammenfassung, wie ein Traum entschlüsselt wird

Entschlüsselte Traumbeispiele Hilfen und Anregungen für die Entschlüsselung!

Zu folgenden Zeiten sind Träume sehr klar und von besonderer Bedeutung!

Symbole

Einige Symbole, die für das Höhere Selbst stehen können

Auto (Fahrrad)

Baby

Bahnhof

Baum

Blume/Pflanze

Farben

Feuer

Gebäude (Haus, Zimmer, Kirche, Gefängnis, Schloss, Stall...)

Heirat

Insel

Landschaften

Nahrungsmittel

Personen

Du siehst Dich im Traum

Im Traum wird Dein Name gerufen

Andersgeschlechtliche Personen im Traum

Gleichgeschlechtliche Personen im Traum

Schienenfahrzeuge

Tiere

Schlange

Schwangerschaft (auch für Männer)/Babys

Wasser

Ozean

Schnee, Eis

Fluss

Toilette

Zahlen

Zähne

Zeit

Traumstruktur

Wie ist ein Traum aufgebaut?

Traumsituationen

Alptraum

Serientraum

Verfolgungstraum

Falltraum

Luzides Träumen

Nackttraum

Sextraum

Träume vom Töten und Sterben

Wir können bestimmte Körperteile nicht bewegen, verlieren sie durch Unfall usw.

Verstorbene

 

Vorankündigung, dass jemand stirbt

Krankheit

Träume führen uns durchs Leben

Zusammenfassung von Michaels und Susannes Träumen

Durch Träume Erkenntnisse bekommen, die uns im Leben weiterhelfen!

Zwischen Tag und Traum

Direkte und symbolische Aussage von Träumen

Sprich mit Deinen Traumsymbolen - es sind Anteile und Eigenschaften von Dir

Wie bekomme ich einen Traum, der mir bei einem Problem weiterhilft?

Die richtige Frage

Deute Dein Leben wie einen Traum

Die Umsetzung der Traumerkenntnis - das Loslassen Die Releasing-Loslass-Methode

Wie sieht das Loslassen praktisch aus?

Loslassen ist einfach

Verbinde Deine Träume mit dem Loslassen

Die heilende Kraft des Vergebens

Hinweise für eine Releasing-Loslasssitzung

Die Kraft des Gebets

Schlusswort

Quellennachweis

Fußnoten

Impressum



Denn auf eine Weise redet Gott und

auf eine zweite; nur beachtet man's nicht.

Im Traum, im Nachtgesicht,

wenn der Schlaf auf die Menschen fällt,

wenn sie schlafen auf dem Bett,

da öffnet Er das Ohr der Menschen...


Hiob 33, 14-16



Ich widme dieses Buch

Sri Sathya Sai Baba.



Danksagung


Für Annemarie Haas,

die mich liebevolle unterstützte

und unermüdlich redigierte.


Für Yolanda und Isa,

die mich lehrten, loszulassen.


Für Peter Schneider

für seine einfühlsamen Illustrationen

und für sein grandioses Titelbild.


Für meine liebe Frau

die kritisch, liebend und

geduldig mit mir ist.


Abbildung 1: Verstehe die Botschaften Deiner Seele

Vorwort zur 3. Auflage

Was sind die Träume? Welche Botschaften haben Sie für uns?

Wie in Märchen und Gleichnissen finden wir auch in den Träumen neben den offensichtlichen Inhalten eine Symbolsprache, die – einmal erkannt – tiefe Einsichten schafft.

Nichts ist uns näher als unser Traum. Er ist ein Spiegelbild unseres Selbst, das die verborgenen Kostbarkeiten wie auch die verdrängten Seiten unseres Wesens in liebevoller und manchmal sehr dringlicher Art zum Vorschein bringt. Überraschend ist es und ergreifend, dieser „vergessenen Sprache Gottes“ zu folgen. Sie weist uns den Weg, den wir zu gehen haben und wohin uns dieser Lebensweg führen möchte.

Mein Dank gilt Stephan Schumann, der die Initiative ergriffen hat, diese mir im Traum gewiesene individuelle Traum-Entschlüsselung in ein Buch zu fassen. Mit allen guten Wünschen für diesen Weg zum eigenen SEIN.

Annemarie Haas

1985 schrieb Annemarie Haas einen Brief an Sri Sathya Sai Baba mit der Frage, ob ihre bisherige Traumarbeit die richtige sei. Im Traum wurde ihr daraufhin eine Entschlüsselungs-Methode gezeigt, die sie anschließend in Seminaren weitergab. 1996 legte mir Sai Baba in einem Traum nahe, diese Traum-Entschlüsselungs-Methode in einem Buch einem breiteren Publikum vorzustellen.

Siddharta Stephan Schumann

Einleitung

Liebe Träumerin, lieber Träumer,

hast Du Dir einmal die Frage gestellt, wozu wir träumen und ob es hilfreich ist, sich mit den Träumen zu beschäftigen? Aus meiner Erfahrung heraus ist die Beschäftigung mit unseren Träumen unermesslich hilfreich! Sie sind ein Schlüssel für unsere geistige Weiterentwicklung.

Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Schlaf. Während wir schlafen, gibt es Perioden, in denen wir träumen, ob es uns bewusst ist oder nicht. In dieser Zeit, der sogenannten Traum- oder Rapid-Eye-Movement-Phase, ist unser Gehirn wesentlich aktiver als im Wachzustand. Der Traum möchte uns etwas mitteilen, das wir im Wachbewusstsein bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bemerkt haben oder nicht bemerken wollten. Er weist uns auf Dinge hin, die wir verdrängen, die uns nicht bewusst sind und unser Leben kontrollieren. Es können wertvolle Qualitäten und Fähigkeiten in uns sein, die wir nicht erkennen und leben - und die uns der Traum ins Bewusstsein bringen möchte. Er hilft Dir, Deine augenblickliche Lebenssituation klarer zu sehen und jeder Traum bietet Dir eine Lösung an, um diese Situation besser bewältigen zu können. Kommst Du mit Deinem Leben nicht zurecht, wirst Du die Ursachen und Lösungen in Dir finden. Die Träume helfen Dir, Deine innere Welt zu verstehen. Sie führen Dich zu Deinen Seelenbedürfnissen, von denen wir uns im Leben all zu oft entfernt haben und zeigen Dir einen Weg zu einem erfüllteren Leben.

Bist Du schon einmal mit dem Gefühl aufgewacht, etwas Großartiges, Überwältigendes oder auch Beängstigendes in Träumen erlebt zu haben ohne es in Worte fassen zu können? Du erinnerst Dich an einen Traum, der sich nicht zurückholen lässt? Das Erlebte lässt Dich aufgewühlt und beunruhigt aufstehen und verfolgt Dich in den Tag hinein? Hat dieses Erlebnis in der Nacht in Dir ein Empfinden hinterlassen, dass etwas Bedeutendes geschehen ist, dass Dir etwas sehr Wichtiges mitgeteilt wurde und Du konntest es nicht einfangen? Menschen erzählen mir immer wieder von Traumerlebnissen, die sich in ihnen "eingebrannt haben" und sie im Innersten berührten. Sie sprechen von einer tiefen Erfahrung, die in Worten nicht zu beschreiben ist.

Solche Träume haben seit frühster Kindheit eine bedeutende und z.T. beunruhigende Rolle in meinem Leben gespielt. Ich hatte lange das Gefühl, nicht an das Wesentliche im Traum heranzukommen. Es blieb mir verborgen. Die gängige Traumliteratur, die Beschäftigung mit Freud und besonders mit C.G. Jung brachten mir nicht die Erkenntnisse, die ich mir erhofft hatte. Es blieb das Gefühl, nur die besagte Spitze des Eisberges zu erfassen. Sollte es nicht jedem gegeben sein, seine Träume zu entschlüsseln? 1991 wurde ich über im wahrsten Sinn des Wortes unsichtbare Fäden zu Annemarie Haas geführt, die sich mit Träumen und ihren Erkenntnissen befasst. Durch diese Begegnung erhielt ich den Schlüssel für die Träume, die für mich zu einer hell erleuchteten Straße wurden. Mein Leben veränderte sich von dort an in einer rasanten Geschwindigkeit. Ich wurde zu ihrem Schüler und das Geschenk, das sie mir gab, möchte ich in Form dieses Buches weitergeben. Ich möchte Dir, liebe Leserin, lieber Leser, neue Wege aufzeigen, Dich Deinen Träumen anzunähern und eine engere Beziehung zu ihnen aufzubauen - um die Botschaften, die die Träume Dir mitteilen, besser zu verstehen und sie ins Leben, in den Alltag zu integrieren. Möge es Dich zu tieferen Erkenntnissen Deiner Träume hinführen und möge es helfen, Dir Deine inneren Schätze zu erschließen.

Wie ist dieses Buch entstanden? Im Januar 1997 erhielt ich folgenden Traum: "Ich arbeite an einem Traumbuch. Ein Teil ist bereits als Manuskript ausgedruckt. Ich habe es achtlos auf einer Fußmatte im Treppenhaus liegengelassen. Eine Mitbewohnerin hat es gelesen und fragt mich, ob sie es haben könnte. Es würde ihr dabei helfen, ihre Träume besser zu verstehen. Ich sage ihr, ohne es wirklich zu glauben, das Buch wird hoffentlich im Sommer erscheinen." Ich wachte mit dem Gefühl auf, überfordert zu sein, ein Traumbuch zu schreiben und verfolgte den Gedanken nicht weiter. Ein dreiviertel Jahr später bat ich um einen Traum, mir zu zeigen, was ich tun darf, um meine finanzielle Situation zu verbessern. Am nächsten Morgen erwachte ich mit dem Namen einer Frau, die ich ein Jahr zuvor kennen gelernt, und die mir damals angeboten hatte, ich könnte sie gern anrufen, wenn ich einmal Hilfe bräuchte. Ich tat es, und sie sagte mir, sie bekommt sehr klar und ausdrücklich die Nachricht von "oben", ich hätte ein Buch zu schreiben. Sofort erinnerte ich mich an meinen damaligen Traum. Ich hatte mir eine andere Antwort auf meine Frage vorgestellt. Der Gedanke, ein Buch zu schreiben ließ mich seit dem Gespräch dann nicht mehr los. Ich bekam das Gefühl, dass es bereits geschrieben ist, dass ich mich an meinen Computer hinzusetzen, nach Innen zu lauschen und mit dem Schreiben zu beginnen hätte. Seitdem sind gute sieben Monate vergangen und wieder einmal überrascht mich die Weisheit und die Voraussicht, die uns über die Träume geschenkt wird. Über die Arbeit an diesem Buch bin ich mit Menschen in Berührung gekommen, die jetzt für mich Traumseminare organisieren und diese Form der Traumarbeit weitergeben. Ich bin mit vielen beglückenden Erfahrungen und Begegnungen beschenkt worden und der Traum hätte mir keine bessere Antwort auf meine Frage geben können.

Noch ein kurzes Wort, warum den unzähligen Traumbüchern hiermit ein neues hinzugefügt wird. In Gesprächen wird mir immer wieder deutlich, wie viele Menschen das Thema Traum anspricht und berührt. Es ist der Wunsch vorhanden, mehr über die eigenen Träume zu erfahren und auch die Skepsis, dass es unmöglich ist, diese z.T. wirren Träume allein entschlüsseln zu können. Bei Menschen, die sich mit ihren Träumen beschäftigen, stelle ich häufig fest, das es ihnen schwer fällt, ohne fremde Hilfe eine befriedigende Antwort oder Erkenntnis aus dem Traum zu gewinnen. Sie sind unsicher, ob sie wirklich verstehen, was der Traum ihnen sagen möchte oder ob es eigenes Wunschdenken ist. Die in diesem Buch beschriebene Form der Traumentschlüsselung führt uns unmittelbar und direkt an den Inhalt der Träume heran. Der wesentlichste Punkt ist, dass wir in Verbindung mit dem Höheren Selbst unsere Träume entschlüsseln. Annemarie Haas arbeitete bereits viele Jahre mit Träumen, bevor ihr, auch in einem Traum, diese neue Form der Entschlüsselung gegeben wurde.

Wir leben in einer Zeit, in der jedem von uns die Möglichkeit gegeben ist, einen direkten Zugang zum Höheren Selbst zu bekommen. Für C.G. Jung war das Selbst von zentraler Bedeutung. Er sagte, das Selbst könnte als "der Gott in uns" bezeichnet werden. Er versuchte mit diesem Begriff, die Einheit und Ganzheit eines Menschen zu beschreiben, in dem das Bewusste und Unbewusste mit einbezogen sind. Es ist der Teil in uns, der all-wissend, all-liebend und all-umfassend ist! Dieses innere Wissen, zu dem in vergangenen Zeiten nur wenige Zugriff hatten, wird uns mehr und mehr zugänglich. Wenn Du in diesem Buch vom Höheren Selbst, Gott, der inneren Stimme, dem inneren Führer oder dem inneren Wissen liest, ist damit immer die Quelle, das Allerhöchste gemeint. Bitte die Form Gottes um Hilfe, die Dich am meisten anspricht.

Nehmen wir Kontakt zu dem Höheren Selbst in uns auf, benötigen wir kein angelesenes Wissen über unsere Träume, um sie zu entschlüsseln und zu verstehen. Du wirst die Erfahrung machen, dass durch die Verbindung mit dem Höheren Selbst die Träume immer deutlicher werden. Du wirst beginnen, alles was in Deinem Leben geschieht, in einem anderen Licht zu sehen.

 

Die als Übung gekennzeichneten Abschnitte laden Dich zu einer inneren Erfahrung ein.

Träume, die Geschichte schrieben

In fast allen vergangenen Kulturen hatten Träume eine große Bedeutung. In der Bibel finden wir viele Verweise, z. B. die Träume des Pharao, die von Josef gedeutet wurden. 1

Der Pharao träumte, dass er sieben schöne und fette Kühe und anschließend sieben hässliche und magere Kühe aus dem Nil heraussteigen sah. Diese sieben hässlichen und mageren Kühe fraßen die sieben fetten Kühe auf und waren hässlich und dünn wie zuvor. In einem zweitem Traum erschienen ihm sieben volle Ähren, danach folgten sieben dürre Ähren, die die sieben dicken Ähren verschlangen. Josef, der Jude, wurde geholt und deutete den Traum. Er sagte dem Pharao, dass die vollen Kühe und vollen Ähren ein Zeichen sind, dass sieben reiche Jahre kommen und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers kommen. Josef machte den Vorschlag, Getreide aufzuschütten und es zu verwahren und hohe Steuern in den reichen Jahren zu nehmen, um in den sieben mageren Jahren nicht hungern zu müssen. Der Pharao folgte Josefs Rat und es trat ein, was der Traum vorhergesagt hatte.

Nach dem Gott der Heilkunst wurden die griechischen Äskulap- oder Asklepiustempel benannt. Sie gehörten zu einer Kultur, die von ca. 500 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr. dauerte. Pilger und Kranke machten Wallfahrten zu diesen kleinen Tempeln. Sie fasteten und beteten, baten um einen helfenden Traum und verbrachten die Nacht im Tempel. Am nächsten morgen kam der Priester und Heilkundige und nahm den Traum als Grundlage, um diese Menschen zu heilen.

Viele Künstler und Wissenschaftler sind durch ihre Träume inspiriert worden und haben große Werke geschaffen. Es ist überliefert, dass Händel z. B. einen Teil seines Messias im Traum erhielt. Mozart, Beethoven, Vivaldi und Wagner sollen musikalische Anregungen aus ihren Träumen erhalten haben. Viele Bilder von Dali, Chagall und Hyronimus Bosch haben wir ihren Träumen zu verdanken.

August Kekule von Stradonitz träumte von der Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Er arbeitete am Benzinmolekül und ihm wurde klar, dass es eine runde Struktur haben musste. 1896 in Paris hielt er vor Wissenschaftlern eine Rede. "Glaubt an eure Träume und wir finden vielleicht die Wahrheit". Durch seinen Traum ist das Benzin schneller zur Verwirklichung gekommen.

Albert Einstein soll durch Traumvisionen Klarheit über seine Grundsätze der Relativitätstheorie erhalten haben. Mahatma Gandhi suchte lange nach einer Lösung eines gewaltlosen Aufbegehrens. Über den Traum wurde ihm die Form des Massenstreiks offenbart.

Traumforschung

In den Fünfziger Jahren begannen Wissenschaftler, Träume zu erforschen. In Chicago und später New York wurden Schlaflabors eingerichtet, um Zehntausende freiwillige Studenten während des Schlafens zu beobachten. Dort fand man heraus, dass sich während der "Traumzeit" die Augen unter den geschlossenen Augenliedern bewegen. Man nannte dies die REM-Phase (Rapid-Eye-Movement). Sie stellten fest, dass diese Traumphase ca. 4 - 6 Mal in einer Nacht auftritt und insgesamt ca. 100 Minuten andauert.

Wurden die Studenten, die an verschiedenen Geräten zur Messung der Gehirnwellen angeschlossen waren, während dieser REM-Phase geweckt, waren sie verärgert, unruhig und aggressiv. Etwa die Hälfte der Versuchspersonen reagierten auf das Traumdefizit mit Angstzuständen bis hin zu Halluzinationen und Desorientiertheit, obwohl die Testpersonen von der Stundenanzahl her ausreichend Schlaf bekommen hatten. Die Versuche mussten nach der 5 - 6 Nacht beendet werden.

Die Untersuchungen zeigten, dass Träume absolut notwendig sind. Unterbrochene Träume wurden in den nächsten Nächten nachgeholt und die Zahl der REM-Phasen stieg um das 4 - 5fache. Diejenigen, die im Tiefschlaf geweckt wurden, waren zwar ärgerlich, hatten aber keine Entzugserscheinungen. D. h. wir brauchen physisch und psychisch die Träume zum Einordnen der Ereignisse des vergangenen Tages. Unverarbeitete Erfahrungen, ungelöste Konflikte, unbewusst aufgenommene Informationen werden im Schlaf noch einmal aufgearbeitet. Es werden Lösungen erarbeitet und uns über den Traum nahegebracht.

Bei Gehirnforschungen im Max-Planck Institut hat man folgendes festgestellt: Versuchspersonen wurde Zuckerwasser und Uran injiziert, um erkennen zu können, welche Teile des Gehirns schneller den Zucker verbrauchen. Es zeigte sich, dass in der REM-Phase das gesamte Gehirn um ca. 12 Prozent aktiver ist als im Wachbewusstsein. Der jüngste Teil des Gehirns, der vordere Stirnlappen, mache Dir diese Zahl bewusst, ist in der Traumphase um ca. 30 Prozent aktiver als im Wachbewusstsein. Vermutest Du, für welche Aufgaben dieser Teil unseres Gehirns verantwortlich ist? Für das Denken, das Sprechen, für das Vorausplanen, für das Lösen von Problemen usw. Kannst Du erahnen, was für eine Kraft durch unsere Träume in uns am wirken ist, und welch eine Bedeutung unsere Träume gerade für unsere Zukunftsplanung haben können? Unsere mögliche Zukunft zum Wohle für uns und allen anderen wird uns in unseren Träumen offenbart. Sie zeigen uns auf, was uns noch nicht bewusst ist und helfen uns, in unserer geistigen Entwicklung weiterzukommen.