Das Schicksal der Straßenhure

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Das Schicksal der Straßenhure
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Robin Rotlaub

Das Schicksal der Straßenhure

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Anhang

Impressum neobooks

Inhalt

Sie schuldet ihm Geld – und er hat eine einfache Lösung für sie. Zuerst schluckt sie, in jeder Hinsicht, aber bald macht sie sich nach seinen Anweisungen an die Arbeit. Wird schon nicht so schlimm sein. Aber ihr erster Tag auf der Straße hat gerade erst begonnen …

Kapitel 1

Warum war Lisa nicht einfach abgehaut? Mit irgendwem mitgehen, in den nächsten Zug steigen, solche Sachen. Aber sie war wieder einmal in sein Büro gekommen – und jetzt stand sie hier, direkt vor ihm. Hatte sich sein Blick verändert? Ihr Puls stieg an, als er gerade zu einer Antwort ausholte.

„Na ja, wie sieht es aus?“, klang er doch anders als beim letzten Mal, wo er noch von dieser Ratenzahlung geredet hatte. Überhaupt anders als zu dieser Zeit, wo sie sich alles andrehen hatte lassen, auf Kredit. Diesmal schwang noch etwas mit, dass sie tief im Magen spürte. Nicht nur in ihrem Hals, der sich sowieso schon auf dem Weg zu ihm abgeschnürt angefühlt hatte. Da musste es doch eine Bestimmung dafür geben, was er machen durfte.

„Wie schon beim letzten Mal …“, antwortete sie erst mehrere Sekunden später. „Es ist momentan wirklich schwierig. Aber zu Beginn des nächsten Monats sollte sich die nächste Rate ausgehen.“

„Sie wissen aber schon, dass seit drei Monaten der ganze Betrag fällig ist?“

„Ja, schon, aber …“

„Warum kaufen Sie überhaupt Dinge, die sie sich nicht leisten können? Ist es überhaupt noch da? Dann könnten wir vielleicht …“

„Ja, schon, aber …“

„Ja, egal. Wie auch immer, aber wir müssen uns etwas überlegen. Ich darf doch?“

Zuerst war er nur bei ihrer Wohnung bei der Tür gelehnt. Nun war sie ständig bei ihm – und er stand auf und machte einen Schritt in ihre Richtung. Ziemlich gemütlich eingerichtet hatte er es hier. Ach, sie musste das endlich klären, bevor jemand vom Gericht an ihre Tür klopfte. Sie hätte diese Möbel und diese Küchengeräte rechtzeitig zurückgeben sollen, als sich zum ersten Mal etwas gelöst hatte. Hatte sie aber nicht. Dann noch der Wasserschaden … ein großer Teil ihrer Ersparnisse war so verschwunden. Und nun – sah sie dieser Typ direkt an.

„Bitte … da war dann ein Rohrbruch in der Küche, und dann auch noch …“

„Oh, klar. Und dann sicher auch noch eine Überschwemmung im Badezimmer.“

„Nein, aber …“

Dieses Gefühl in ihrem Hals verschwand nicht, aber es wurde irgendwie von einem Prickeln überlagert. Wenn sie dieser Mann nicht nerven und bedrängen würde, dann wäre er sehr … anziehend. Wie ein geiler, potenter Hengst. Was er da trug, ließ kräftige Muskeln erkennen. Was er dann wohl erst in der Hose hatte? Bitte, woran dachte sie auf einmal? Doch nur bei diesem Gedanken fühlte es sich für Lisa ganz langsam an, als würde bei ihr etwas feucht werden. Was wäre, wenn sie …? Aber besser wäre, sie würde ihn für heute loswerden. Oder sollte sie … vielleicht verschwinden und keine Spuren zurücklassen? So wie ihr Ex-Freund? Nur, wo sollte sie hin?

Er stand immer noch dort und schien genug Zeit zu haben. Und jedenfalls keine Pläne, sie einfach so hier weggehen zu lassen. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Wahrscheinlich machten dieser Vertreter und er ohnehin gemeinsame Sache, auch wenn sie keine Beweise dafür hatte. Sie wusste, wie das bei diesen Kaffeefahrten lief, und sie war ohnehin viel zu jung, um in die Zielgruppe dafür zu fallen. Warum war sie dann auf einen windigen Vertreter hereingefallen, der ihr dieses Zeug angedreht hatte? Hätte sie wenigstens das Kleingedruckte gelesen.

Der Mann vom Inkasso-Büro kam noch näher, während sie einen weiteren Schritt zurück machte und fast ganz mit dem Rücken an einer Wand lehnte. Er stand nun fast direkt vor ihr.

„Es gäbe aber schon eine Möglichkeit, das zu regeln“, sprach er sie an und wurde dabei leiser. „Und … da könnte sogar für dich noch etwas herauskommen.“

„Wie bitte? Also …“

„Ich vertrete da auch ganz andere Klientel, mit ganz speziellen Wünschen. Schulden zu haben muss nicht immer bedeuten, diese mit Geld zu begleichen. Da gäbe es genauso …“

Ihr wurde wieder heißer, als es fast so aussah, als wollte er sie küssen. Vor einer Minute hätte sie das noch strikt abgelehnt – aber nun nicht mehr unbedingt. Nur, um dieses aufgekommene Gefühl der Hitze zu besänftigen. Sie konnte sich ungefähr vorstellen, worauf er hinauswollte. Aber …

„Das …“, setzte er fort, „… würde natürlich an dir liegen, die Einnahmen korrekt zu versteuern. Geht mich nichts an.“

„Äh, welche Einnahmen?“

„Bist du immer noch so blöd, oder …?“

Wollte er sie als Hure losschicken? Oder als Escort-Dame zu seiner feinen Kundschaft? Lisa konnte kaum glauben, diesen Gedanken zu haben. Andererseits, sie hatte doch manchmal darüber fantasiert, wie das wäre. Wie oft war sie schon mit einem Mann mitgegangen, den sie mit ihren Reizen angezogen hatte? Für mehr als eine Nacht hatten die oft nicht getaugt. Wo wäre groß der Unterschied, wenn ihr jemand dafür Geld zusteckte? Verdammt, sie konnte so etwas doch nicht denken! Aber wie sollte sie sonst aus der Sache herauskommen? Der Vertrag war gültig, da waren noch tausende Euro offen, und sie hatte jede Frist versäumt, um da auszusteigen.

„Das war natürlich nur so ein Vorschlag“, setzte er halb lachend fort. „Aber wenn du willst, dann könnten wir schon über einen Nachlass reden. Ich wollte es nicht sofort sagen, könnte ja zu aufdringlich sein. Aber … ich finde dich wirklich sehr, sehr attraktiv. Schon die ganze Zeit. Wenn ich mir vorstelle, deine Lippen …“

Wollte nun er selbst etwas von ihr? Oder wollte er nur die Lage erkunden? Sie sollte sich umdrehen und gehen! Doch etwas hielt sie auf einmal davon ab. Wer sollte schon etwas davon erfahren? Sogar wenn, würde sie eben auch von seinem Angebot überall herumerzählen. Oder genau das eben nicht. Ja, nicht nur einmal hatte sie sich in der Disco und in solchen Lokalitäten von jemand überreden lassen, vor dem sie sich im völlig nüchternen Zustand nur umgedreht hätte. Manche hatten nicht einmal bis zuhause warten können und sie gleich dort auf die Toilette mitgenommen. Hier war es wenigstens angenehmer, und wenn sie damit ihre Schulden abbauen konnte, auch gut. Aber was sollte das nun genau werden?

Sein Blick auf sie wurde noch direkter, und er drehte sich kurz um, um die Zwischentür zu schließen. Schritt für Schritt kam er wieder auf sie zu, während sie rückwärts ging. Hatte der hier wirklich ein Bett? Sie stolperte fast – und hätte gehen sollen. Aber sie ließ sich auf die Matratze fallen. Der Inkasso-Typ sah sie noch strenger an – und begann damit, seine Gürtelschnalle zu öffnen. Für einen Moment schluckte Lisa, um dann seine Hände an ihn zu legen. Zuerst nur seitlich, und unter seiner stetigen Beobachtung ganz langsam in Richtung seines Intimbereiches. War das nur eine Falte im Stoff seiner Hose – oder bereits seine aufgerichtete Manneskraft?

Sie wagte sich noch näher heran – und spürte sein aufgeregtes Zucken. Nur kurz legten sich seine Hände an seinen Hosenbund, bis er sie gleich wieder wegzog. Erwartete er, dass sie den Rest erledigte? Offenbar ja. Sie erwischte auch gleich seine Unterhose – und sein hartes Ding sprang ihr auf einmal entgegen. Wahrscheinlich wirkte ihr Blick auf ihn etwas unsicher. Zumindest näherte sie sich nur langsam mit einer Hand – und spürte das Zucken nun direkt. Er ließ ein leises, aber umso tieferes Stöhnen los. So dünn wie die Wände hier womöglich waren, würden es sonst womöglich alles mitbekommen. Oder wussten ohnehin bereits alle, was sich hier abspielte?

Wenn Lisa es sich recht überlegte, hatte die gerade so erwachsene Frau in der Wohnung über ihr sicher auch Schulden, oder? Zumindest so wie sie das mitbekommen hatte – und der hatte doch auch jemand an der Tür etwas verkauft. Bis jetzt hatte sie das alles nicht für möglich gehalten, doch nun war der Grund völlig klar.

Sie haben die kostenlose Leseprobe beendet. Möchten Sie mehr lesen?