Träume - Spiegel der Seele, Krankheiten - Signale der Seele

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Träume - Spiegel der Seele, Krankheiten - Signale der Seele
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Reinhold Ruthe

Träume - Spiegel der Seele

​Krankheiten - Signale der Seele

Zwei Bestseller in einem Band


Impressum

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

ISBN 9783865064530

© 2007 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

Titelfoto: Getty Images

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

www.brendow-verlag.de

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Träume – Spiegel der Seele

Vorwort

Kapitel 1: Traum und Schlaf

Was ist der Traum?

Der Anlass für den Traum kann ein Reiz oder ein Tagesrest sein

Die Heilfunktion der Träume

Träume stellen Empfindungen bildlich dar

Der vernachlässigte Traum

Kapitel 2: Die Symbol- und Bildersprache des Traumes

Bilder beschreiben die Gefühlslage

Symbole sind vieldeutig

Symbole für weibliche und männliche Geschlechtsorgane

Die Archetypen

Die Traumumgebung als Symbol

Die Farbsymbolik

Symbole enthüllen

Erwecken Sie die Bilder zum Leben!

Kapitel 3: Der Traum und der Träumer

Wie der Mensch ist, so träumt er

Wozu träumen wir?

Das Verhalten entspringt unserer Meinung

Viele Träume verraten unsere religiöse Einstellung

Was bringt der Traum zur Sprache?

Der Traum – die Vorbereitung auf das Morgen

Der Traum offenbart unsere Lebenslügen

Kapitel 4: Begriffe in der Praxis der Traumdeutung

Manifester Traum – latenter Traum – Traumarbeit und Traumanalyse

Die Traumentstellung – die Traumzensur

Der Traum als Wunscherfüllung

Lebensstil und Traum

Die Zielrichtung des Traums

Der Traum und das Unbewusste

Traumassoziationen

Kapitel 5: Nackt- und Entblößungsträume

Ich gehöre da nicht hin

Ich schäme mich zu Tode!

Nackt auf der Kanzel

Kapitel 6: Der Tod im Traum

Mutters Beerdigung

Katharina Luther träumt vom Tod

Ein Wunsch wird zu Grabe getragen

Ein vorausschauender Traum

Ich werde im Traum umgebracht

Der Mord im Traum

Kapitel 7: Wiederholungsträume

Ich laufe hinter dem Berg her

Kapitel 8: Träume – Gottes vergessene Sprache

Ich habe die Strafe verdient

Der Traum meint den ganzen Menschen

Träume – Gottes ungebetene Boten

Willst du einmal die Hölle sehen?

Gott hat sein Schaf zurückgeholt

Kapitel 9: Wie Gott im Traum zu uns redet

Was ich für Gott opfere, kann ich nicht zurückfordern

Ein Laden im Norden Skandinaviens

Wie Sprengstoff verwandelt wird

Krieg in der Gemeinde

Kapitel 10: Gott spricht zu Jakob im Traum

Was geht dem Traumgeschehen voraus?

Gott gibt Wegweisung durch Träume

Gott bestätigt den Betrüger

Welche Rolle spielen die Engel?

Gott redet im Traum verbindlich

Erwählung trotz Verfehlung

Jakob prüft, ob sich der Traum bestätigt

Kapitel 11: Traumdeutung und Lebensstilkorrektur

Ich fühle mich allein und abgelehnt

Ich schaffe es nie!

Hinweise für den Beratungsprozess

Krisen in der Lebensmitte – Chancen zum Neubeginn

Womit hängen die Krisen zusammen

Die Zeit der Wende, die Zeit der Wandlung

Kapitel 12: Konkrete Hilfen für die therapeutisch-seelsorgerliche Traumdeutung

Die Verknüpfung von Problem, Traum und frühkindlichen Erinnerungen

Welche Leitideen kennzeichnen Problem, Traum und frühkindliche Erinnerung?

 

Welches Lebensgefühl vermittelt das Problem?

Welches Lebensgefühl vermittelt die frühkindliche Erinnerung?

Welches Lebensgefühl vermittelt der Traum?

Einige Denkanstöße für die therapeutischseelsorgerliche Arbeit

Zehn hilfreiche Fragen, um Traumbotschaften zu entschlüsseln

Drei Hinweise für die Traumarbeit in der Seelsorge

Kapitel 13: Unterschiedliche Methoden der Traumdeutung

Der Tagtraum in der therapeutischen Seelsorge

Der Dialog zwischen dem »Topdog« und dem »Underdog«

Den Traum zum Leben erwecken

Traumdeutung auf der Objekt- und auf der Subjektstufe

Anmerkungen

Krankheiten – Signale der Seele

Vorwort

I. Wie gehen wir mit Problemen um?

Acht Hinweise zum Verständnis

II. Seele meint den ganzen Menschen

Die Seele in Sprichwörtern

Seelisch krank?

Viele Krankheiten sind „nur“ Symptome

Fragen zum Nachdenken

Wenn der Arzt missbraucht wird

III. Krankheiten haben und krank sein

Die Bedeutung des Krankseins

Ist Krankheit ein Segen?

IV. Die leib-seelischen Zusammenhänge von Leiden, Krankheit und Tod

Was beinhaltet Psychosomatik

Modekrankheit: vegetative Dystonie

Krankheit als Schicksal?

Krankheit als Lebenslüge?

Neurosen – eine veraltete Terminologie?

Krankheit und Tod als Folge fehlender menschlicher Zuwendung

Was setzt den Körper unter Druck?

Redewendungen zeigen Leiden auf

Die Organsprache

Wenn die Erde wackelt – ein Fallbeispiel

Die Nachahmung der Symptome

Ist der Organdialekt immer krankhafter Natur?

Leiden und Konflikte durch Stress

Punktliste für seelische Belastungen

Leben verlängernde Stressoren

Angina temporis und Angina pectoris – Zeitnot und Herztod

V. Glaube und Immunsystem

Wie arbeitet das Immunsystem?

Seele und Abwehrsystem

Besonderes Merkmal: Gesund

Mit-Teilen und Gesundheit

Loben und Lachen

Denkstrukturen ändern

Wie wir unser Immunsystem stärken

VI. Schmerzen haben einen Sinn

Der Schmerz in der Bibel

Muskelschmerzen

Auch Kränkung und Ablehnung tun weh

Dem Schmerz eine Stimme geben

Wenn der Rücken schmerzt

Fragen zum Nachdenken

Kopfschmerzen

Schmerzhafte Krisen – wie gehen wir damit um?

VII. Die Persönlichkeit des Asthmatikers

Der Atem

Luft und Atem in Redensarten

Was beim Asthmaanfall geschieht

Die unterschiedlichen Formen des Asthmas

Was den Asthmatiker kennzeichnet

Asthma und Ehebruch – ein Fallbeispiel

Fragen zur Selbstprüfung

Fragen an Eltern von Asthma-Kindern

VIII. Die Persönlichkeit des Herzinfarktgefährdeten

Risikofaktoren

Lebensstil und Organwahl

Die Verkalkung von Herzkranzgefäßen

Lebensstil und Managerkrankheit

Seelsorge an Managerkranken

IX. Die Persönlichkeit des Magenkranken

Der Pantoffelheld – ein Fallbeispiel

Der Lebensstil der Ulkus-Persönlichkeit

Wie ist die Geschwürbildung zu erklären?

Magengeschwür oder: Ich habe mein Bestes getan

Magengeschwürkranke in der Statistik

Erwartungsangst und Magengeschwüre

Sympathikotoniker und Vagotoniker

Die Selbstzerfleischung

Fragen zum Nachdenken

X. In Beziehungen leben – streiten lernen

Elf Denkanstöße

XI. Krankheit als Chance

Glaube: vorbeugend und heilend

Leid und Krankheit als Heim-Suchung

Selig sind, die da Leid tragen

Der aktive Kranke

Auf unsere Reaktion kommt es an

Trost im Leben und im Sterben

XII. So, wie ich bin, bin ich gut genug

Selbstannahme als Schlüssel zum Gesundwerden

Literaturhinweise

Stichwortverzeichnis

Reinhold Ruthe

Träume –

Spiegel der Seele

Wie Sie Ihren Träumen auf die Spur kommen


2. Auflage 2007

© 2004 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

Satz: Satzstudio Hans Winkens, Wegberg

www.brendow-verlag.de

Vorwort

»Ein ungedeuteter Traum ist wie ein ungeöffneter Brief«, heißt es im Talmud. Könnte es nicht auch sein, dass Gott uns in Träumen Briefe schreibt, die wir ungelesen liegen lassen? Viele Menschen, auch Christen sind skeptisch.

»Träume sind Schäume!« sagen sie

»Träume sind verwirrende Gedankenfetzen!«

»Träume sind nächtliche Ergüsse ohne Sinn und Verstand!«

Liegt diese Skepsis daran, dass im Traum Zeit und Raum, Gegenwart und Vergangenheit, Kindheit und Erwachsensein, bekannte und völlig unbekannte Gesichter, unbekannte Plätze und nie erlebte Situationen das Geschehen beherrschen? Verständlich, wenn Menschen das nächtliche Durcheinander ärgerlich beiseite schieben.

Wollen sie mit ihren Lebenskonflikten, mit inneren Nöten und Ängsten nicht konfrontiert werden? Finden sie einen plausiblen Grund für ihren Traumwirrwarr?

Wie ganz anders beurteilt die Bibel den Traum! Die ganze Heilsgeschichte Israels bliebe ohne den Traum unverständlich. In Träumen warnt Gott den ägyptischen Pharao davor, das Volk Israel weiter festzuhalten. Im Traum schickt Gott Maria und Josef auf die Flucht und bewahrt so den Heiland der Welt davor, den Kindesmördern in die Hände zu fallen. Ein Traumgeschehen revolutioniert die Missionsstrategie des Paulus. Gottes Regie im Traum führt Paulus nach Europa. Ein Traum gibt Petrus, dem Jünger Jesu, die Gewissheit, er solle auch Nichtjuden die »gute Nachricht« bringen.

 

Ich bin nicht überzeugt, dass solche Traumerfahrungen der Vergangenheit angehören. Gott hat nicht nur zu Menschen aus der Bibel in Träumen geredet. Auch heute noch meldet er sich in Träumen, Visionen und Nachtgesichten zu Wort. Es liegt an uns, ob wir seiner Stimme Gehör schenken.

Als Verfasser fühle ich mich wesentlich von Alfred Adler, dem Begründer der Individualpsychologie, angesprochen, der Träume als wichtige Lebensstil-Aussagen auffasst. Aber auch die Deutungshilfen anderer Traumforscher kommen zur Sprache. Die hier geschilderten und gedeuteten Träume stammen aus der seelsorgerlichen Beratungspraxis, auch aus Einzelanalysen, dazu von Seminarbesuchern, die Träume von Ratsuchenden mit in den Kurs brachten. Der Inhalt der Träume wurde im Wesentlichen beibehalten. Umstände und Lebenszusammenhänge der Ratsuchenden wurden jedoch so verändert, dass Identifikationen nicht möglich sind.

Das Buch ist nicht nur für Seelsorger und Berater gedacht, die bei Gesprächen mit Ratsuchenden auch mit Träumen konfrontiert werden. Es will praktische Anregungen vermitteln, Träume mit dem Ratsuchenden gemeinsam hilfreich zu deuten. Ebenso will das Buch Christen dazu ermutigen, Träume ernst zu nehmen. Wir möchten die Leser neugierig darauf machen, die »vergessene Sprache Gottes« oder »Gottes ungebetene Boten« neu zu hören und ernst zu nehmen.

KAPITEL 1

Traum und Schlaf

Eine junge Frau schlief seit Tagen unruhig und wurde plötzlich durch einen Albtraum aus dem Schlaf gerissen. Der Oberkörper flog hoch. Angstschweiß stand ihr auf der Stirn. Zwiespältige Gefühle beschlichen sie. Der Traum war bedrückend.

Sie lief zögernd und ängstlich hinter einer männlichen Gestalt her, die sich entfernte, ohne sich umzudrehen. Die junge Frau empfand ein demütigendes Gefühl. Plötzlich hatte die Straße keinen festen Untergrund mehr, und sie fiel ins Bodenlose. Die männliche Gestalt war verschwunden, nur eine panikartige Angst begleitete ihren Fall in die Tiefe. Sie blickte im Fallen nach hinten und entdeckte eine lange Leiter, die an der Wand des Loches stand, in das sie stürzte. Mit dem Aufschlag auf dem Grund des tiefen Loches wurde sie wach.

Verwirrt schaute sie sich um. Sie lebte und war am Körper heil und unverletzt.

Sie ließ das Traumgeschehen noch einmal Revue passieren. Neben der schrecklichen Angst hatte sie besonders die Leiter in Erinnerung, die im Rücken stand und sie bis zum Boden begleitete. Neben dem Fall ins Bodenlose war die Leiter der stärkste Eindruck des Traums für die junge Frau.

Vor einigen Wochen hatte sie ihr Verlobter, den sie sehr liebte, verlassen. Gute Freunde hatten ihr geraten, den Mann zu vergessen, der sie im Stich gelassen hatte. Aber sie konnte den Schmerz nicht überwinden. Erst der Traum schockierte und beruhigte sie zugleich. Die Leiter wurde ihr zur inneren Gewissheit: Gott redete mit ihr. Sie solle sich umdrehen, eine völlige Kehrtwendung vornehmen. Gleichzeitig schenkte ihr Gott neuen Mut, aus der Tiefe der Verlassenheit wieder ans helle Sonnenlicht zu steigen.

Nach dem Albtraum konnte sie in der Tat die Blickrichtung ändern. Die Nächte mit dem unruhigen Schlaf waren ausgestanden. Die schmerzhaften Verlassenheitsängste waren weitgehend überwunden.

Schlaf und Traum sind geheimnisvolle Wunderwerke Gottes. Viele nehmen sie kommentarlos zur Kenntnis. Auch viele Christen, die Gottes Schöpferkraft besingen und bestaunen, gehen achtlos an diesen Wundern vorüber.

Traum und Schlaf sind eng miteinander verbunden. Seit etwa dreißig Jahren gibt es so etwas wie eine Schlafwissenschaft. Was für die Erforschung der Herzarbeit das EKG, also der zeitliche Verlauf der Herzstromkurve, bedeutet, ist für die Schlaf- und Gehirnforschung das Kurvenbild der Gehirnströme (EEG). Es ist damit möglich, den Schlaf von innen und natürlich auch von außen zu beobachten. Jeder Mensch hat sein persönliches Schlafprogramm, das in seinem EEG (Elektroenzephalogramm) sichtbar gemacht werden kann und wie ein Fingerabdruck des Gehirns zu werten ist.

Man entdeckte die Traumzeiten des Menschen und kam zu der Überzeugung, dass Träumen wesentlich für den Erholungseffekt des Schlafes ist. Wurden Versuchspersonen im Schlaflabor über längere Zeit am Träumen gehindert, veränderte sich ihre Persönlichkeit. Ängstlichkeit, Depression und mangelhafte Konzentrationsfähigkeit stellten sich ein.

Schlafen ist ein Naturbedürfnis, das man zwar einschränken, aber nie ganz abschaffen kann. Wie unser Gott Tag und Nacht, Sommer und Winter in den menschlichen Lebensprozess eingebaut hat, so wurde der Mensch auf Wachen und Schlafen programmiert. Gott hat diese Prozesse gewollt, wir können sie nicht einfach ignorieren. Menschen, die künstlich Tag und Nacht wach gehalten wurden, erlitten ohne Ausnahme schwere Zusammenbrüche. Der Schlaf ist also ein körperlicher Zustand der Erholung von der Ermüdung. Zeitweilig werden das Bewusstsein und die Tätigkeit der Skelettmuskulatur herabgesetzt.

Was ist der Traum?

Der Traum ist ein geistig-seelisches Geschehen während des Schlafes. Träumen ist eine lebensnotwendige Funktion, wie Wissenschaftler ermittelt haben. Jeder Mensch träumt. Auch Babys träumen. Das Ungeborene im Mutterleib träumt. Sogar Hunde, Katzen und Hühner träumen. Der Tagesverstand und der Wille üben keine Kontrolle über das Traumgeschehen aus. Das Bewusstsein ist fast ganz zurückgetreten. Gefühle und Reize aus der Umwelt werden nur noch stark gebremst wahrgenommen. Die Hirnzentrale hat die Wahrnehmung gebremst.

Nach dem Krieg begannen die Amerikaner systematisch, in Schlafkliniken mit modernsten technischen Hilfsmitteln Testpersonen zu untersuchen, die sich dem Schlaflabor zur Verfügung stellten. Über 10.000 Versuchspersonen wurden getestet und die Daten ausgewertet. Wissenschaftlich ist daher heute unbestritten, dass jeder Mensch träumt und in jeder Nacht etliche Male Traumphasen durchlebt. Das körperliche Ausruhen im Schlaf und das Träumen sind zweierlei. Der Schlaf ist die Vorstufe des Traumes.

Das Schlafverhalten des Menschen läuft in verschiedenen Episoden ab, die immer wieder von motorischer Unruhe gekennzeichnet sind. Je geringer die Schlaftiefe, umso mehr nähert sich das Traumerleben dem Wachzustand. Die Bilder nehmen realere Züge an.

Mithilfe des Elektroenzephalogramms werden diese episodenhaften Schwankungen gemessen. Wenn ein Mensch etwa acht Stunden schläft, zeigt das EEG etwa fünfmal eine Kurvenform an, die dem Wachzustand eines Menschen ähnelt. Diese zyklischen Schwankungen dauern etwa zehn bis sechzig Minuten. Man fand heraus, dass der Mensch in diesen Intervallen fest schläft und nur schwer aufzuwecken ist. Diesen Zustand bezeichnet man in der Schlafforschung als paradoxen Schlaf, weil das EEG einen wachähnlichen Zustand registriert.

Besonders in den Zeiträumen des paradoxen Schlafes reagiert der Mensch mit Muskelzuckungen und schnellen Augenbewegungen. Man hat herausgefunden, dass diese REM-Phasen (rapid eye movements = schnelle Augenbewegungen) im Traum stattfinden. Früher glaubte man, ein Traum dauere lediglich einige Sekunden oder nur Bruchteile von Sekunden. Heute weiß man, dass der Traum zehn bis fünfunddreißig Minuten dauern kann. Diese Traumperioden sollen drei- bis sechsmal eintreten.

Werden Versuchspersonen in dieser REM-Phase geweckt, können sie detailliert über ihre Träume berichten. Wird eine Versuchsperson außerhalb einer REM-Phase geweckt, weiß sie von keinen Träumen. Mit fortschreitender Nacht werden die Träume länger; der dritte und vierte Traum können bis zu einer halben Stunde dauern, während die früheren Traumphasen nur minutenlang sind.

Wenn wir die Traumstunden unseres Lebens überschlagen, kommen über 50.000 Stunden heraus. Können Sie sich vorstellen, dass Gott in seiner schöpferischen Weisheit einen Menschen ins Leben ruft, damit der einige Jahre seines Lebens sinnlos verträumt? Der Traum spielt im biblischen Denken eine enorme Rolle. Ist es nicht überheblich, die Traumstunden unseres Lebens als ein nutzloses Abfallprodukt im Schöpfungsplan unseres Gottes zu bezeichnen?

Der Anlass für den Traum kann ein Reiz oder ein Tagesrest sein

Träume können auf tausend verschiedene Weisen zu Stande kommen. Es gibt unzählige Reize, die das Traumgeschehen in Gang bringen. Diese Reize sind Anlass, sie sind aber nicht der Inhalt des Traumes. Reize werden vom Träumenden aufgegriffen, bearbeitet und vom Lebensstil integriert.

Welche Reize können den Traum beeinflussen?

 Der Träumer friert. Ihm ist das Bett weggerutscht. Das Traumgeschehen greift Kälte und Frost auf.

 Der Träumer schwitzt. Ihm ist es heiß. Die Nacht ist schwül. Die Temperatur ist hoch. Die Hitze kann in den Traum einfließen.

 Der Träumer nimmt Gerüche wahr. Sie können beißend oder lieblich, unangenehm oder angenehm sein. Unter Umständen finden sie im Traum ihren Niederschlag.

 Der Träumer nimmt Geräusche wahr. Der Wecker rasselt, die Glocken läuten, ein Feuerwehrauto jagt durch die Nacht, oder ein Polizeiauto hat die Sirenen eingestellt.

 Der Träumer hat Schmerzen. Krankheiten oder Verdauungsbeschwerden, Zahnschmerzen oder Herzschmerzen können den Traum beeinflussen.

Insgesamt: Die Reize können von außen oder von innen kommen. Herz und Eingeweide, Hunger und Durst können den Traum beeinflussen, aber selten das Traumgeschehen einschneidend bestimmen.

Selbstverständlich können auch die letzten Ereignisse vor dem Schlafengehen den Traum berühren. Tagesreste aus einem interessanten Kriminalfilm, einem eindrücklichen Gespräch oder einem Streit mit dem Partner, mit Eltern oder Kindern können den Traum anregen.

Es besteht auch kein Zweifel, dass Krankheiten, die den Menschen heimsuchen, wilde Träume oder Fieberträume hervorrufen können. Die Veränderung der Bluttemperatur und die Blutzusammensetzung erklären Fieberträume und sind Beweise, dass zwischen körperlichem Befinden und Traum Beziehungen bestehen.