Akupressur für die Seele

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Akupressur für die Seele
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Dr. Pierre-Noël Delatte

Akupressur für die Seele



Die Soforthilfe mit 5 Punkten








VAK Verlags GmbH

Kirchzarten bei Freiburg




Titel der französischen Ausgabe:




Inhalt





Vorwort: Warum dieses Buch?







Kapitel 1: Was ist Psycho-Bio-Akupressur (PBA)?







Anwendungsbeispiele







Wirkungsweise







Entstehung







Kapitel 2: Die fünf goldenen Regeln







Regel 1: Stress vermeiden







Regel 2: Sich nicht in etwas hineinsteigern







Regel 3: Verantwortung übernehmen, aber sich nicht Schuld unterschieben lassen







Regel 4: Sich vor negativen Menschen schützen







Regel 5: Im Augenblick leben







Kapitel 3: Die zehn wichtigsten Punktesequenzen







Die Vorgehensweise







Sequenz Nr. 1 gegen Depression







Sequenz Nr. 2 gegen negatives Denken und Zweifel







Sequenz Nr. 3 gegen Ängste und Panikattacken







Sequenz Nr. 4 gegen zwanghafte Gedanken und fixe Ideen







Sequenz Nr. 5 gegen Überempfindlichkeit







Sequenz Nr. 6 zum Auflösen von „Narben“ früherer Traumata







Sequenz Nr. 7 zum Wiederaufladen aller energetischen Zentren







Sequenz Nr. 8 zum Freischalten der Ausdrucksfähigkeit







Sequenz Nr. 9 zum Ausbalancieren von Yin und Yang







Sequenz Nr. 10 gegen unterdrückte Wut







Kapitel 4: Die sieben nützlichsten Sequenzkombinationen für Stress- und Krisensituationen







Bei Notfällen







Bei Depressionen







Bei Panikattacken







Bei zwanghaften Gedanken







Bei Prüfungsangst oder Lampenfieber







Bei Übergewicht







Bei Überempfindlichkeit







Blütenessenzen zur energetischen Unterstützung







Wenn noch Zweifel bestehen







Die Sequenzkombinationen im Überblick







Kapitel 5: Elf weitere Punktesequenzen







Sequenz Nr. 11 für bessere Koordination der Gehirnhälften







Sequenz Nr. 12 gegen Allergien







Sequenz Nr. 13 gegen Ekzeme







Sequenz Nr. 14 gegen Akne







Sequenz Nr. 15 für die Stärkung der Blase







Sequenz Nr. 16 für die Stärkung des Darms







Sequenz Nr. 17 für das Ausbalancieren der Schilddrüse







Sequenz Nr. 18 für Kreativität







Sequenz Nr. 19 für das Lenden-Kreuz-Geflecht







Sequenz Nr. 20 für das Sonnengeflecht (Solarplexus)







Sequenz Nr. 21 gegen Impotenz und Verlust der Libido







Kapitel 6: Sequenzkombinationen für die häufigsten psychosomatischen und emotionalen Probleme







Schlusswort







Anhang






      Von der „Akupunktur der fünf Punkte“ zur Psycho-Bio-Akupresur






Danksagungen







Verzeichnis der Abkürzungen







Die Fünf-Punkte-Sequenzen im Überblick







Über den Autor






Hinweis des Verlags



Dieses Buch informiert über die Anwendung der Psycho-Bio-Akupressur bei emotionalen Belastungen. Die dargestellten Verfahrensweisen haben sich als sicher und effektiv bewährt. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Autor und Verlag beabsichtigen hier nicht, individuelle Diagnosen zu stellen oder Therapieempfehlungen zu geben. Die Informationen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für professionelle therapeutische Hilfe bei gesundheitlichen oder psychischen Problemen zu verstehen.





Vorwort: Warum dieses Buch?



Nouméa, 25. Dezember 2005, 8:43 Uhr am Morgen meines Geburtstags: Ich habe den Klassiksender des australischen Rundfunks eingeschaltet, höre Weihnachtslieder und Pavarotti – genau der richtige Zeitpunkt, um mit diesem Buch zu beginnen.



Ich habe es schließlich versprochen; und zwar all denjenigen unter meinen Patienten, die mir immer wieder die Frage stellten, was sie tun sollten, wenn ich eines Tages nicht mehr praktizieren würde. Und auch denjenigen, die die Freundlichkeit hatten, zu den von mir organisierten Workshops zu kommen, und die etwas Schriftliches haben wollten, damit sie nicht alles gleich wieder vergessen. Und natürlich all denen, die noch nicht die Gelegenheit hatten, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen.



Dann sind da noch die guten Freunde und Bekannten, die mir von Familienmitgliedern oder Freunden berichteten, die mitten in einer Depression waren, aufgrund der räumlichen Distanz jedoch nicht die Möglichkeit hatten, mich aufzusuchen; diese Menschen fragten mich, ob ich ihnen jemanden empfehlen könne, der in der jeweiligen Gegend lebte und genauso arbeitete wie ich. Ihnen musste ich immer wieder antworten, dass ich leider niemanden kannte …



Vor allem aber schreibe ich dieses Buch, weil ich der Meinung bin, dass solche Kenntnisse und Erkenntnisse allen zugänglich gemacht werden sollten. Vielleicht war dies die entscheidende Botschaft in der Bemerkung eines befreundeten Psychiaters und Buddhisten, der einmal zu mir sagte: „Wir sind verpflichtet, das, was wir empfangen haben, weiterzugeben.“



Ich will versuchen – und dies empfinde ich als die größte Herausforderung –, dieses Buch so zu schreiben, dass es leicht verständlich und für jedermann anwendbar ist. Ich möchte, dass jeder Leser und jede Leserin in der Lage ist, sich aus eigener Kraft den Erlebnissen und Belastungen zu stellen, die ihn zu überwältigen drohen, oder beispielsweise seinem Baby zu helfen, das wegen ständiger Darmkoliken nicht schlafen kann und die Nächte zur Tortur werden lässt. Ich denke dabei auch an den Vater oder die Mutter, denen ich eine Möglichkeit an die Hand geben möchte, ihrem Sohn kurz vor seinem mündlichen Examen die Prüfungsangst zu nehmen, einfach indem sie ihm zeigen, welche beiden Sequenzen von fünf Punkten er bei sich selbst durchführen kann, während er darauf wartet, dass er an der Reihe ist …



Ich denke an die zahllosen Situationen, die uns jeden Tag das Leben schwer machen und die wir mithilfe der hier vorgestellten Punktesequenzen innerhalb von 5 Minuten in den Griff bekommen können …

 



Auch meinen Freunden und Therapeutenkollegen (Mediziner, Psychologen, Osteopathen, Akupunkteure oder Heilpraktiker) möchte ich mit diesem Buch ein zusätzliches Instrumentarium für ihre tägliche Arbeit an die Hand geben.



Ich bin übrigens weder Philosoph noch Theologe noch Guru. Es ist eigentlich ganz einfach: Nachdem ich mein reguläres Medizinstudium abgeschlossen hatte, musste ich, wie viele meiner Kollegen, akzeptieren, dass viele Menschen außerhalb der „offiziellen Medizin“ gesundheitliche Verbesserungen erzielten, die die klassische Medizin nicht erklären konnte; Erfolge, die sich unserem mathematisch geprägten Denken entzogen, jedoch nicht weniger real und verifizierbar waren.



Daraufhin begann ich, mich mit verschiedenen alternativen Methoden zu beschäftigen, etwa mit der Akupunktur nach Patrick Véret (Nutripunktur), der Mesotherapie und der Kinesiologie. Außerdem interessierte ich mich für …



– die Vibrationsmedizin;



– verschiedene Methoden der Farbtherapie (etwa das Auflegen optischer Fasern auf bestimmte Akupunkturpunkte oder die Projektion farbiger Lichtstrahlen auf bestimmte Körperteile – dies ist das Prinzip der Chromotherapie –, sowie die Methode, bei der Diapositive in die Aura projiziert werden);



– den Magnetismus;



– die Wirkung ätherischer Öle sowie von Blütenessenzen (hier sind natürlich in erster Linie die unvermeidlichen Bach-Blüten zu nennen, aber auch die Blütenessenzen einiger Bach-Schüler wie etwa Andrea Korte aus Deutschland, deren hervorragende Recherchearbeit sie von den Kanaren bis nach Amazonien führte; erwähnenswert sind hier auch Ian White und seine außergewöhnlichen australischen Buschblütenessenzen);



– die Wirkung von Kristallen und Ähnlichem.



Ich entdeckte auch das Werk von Mohammed Haddad für mich, dessen Arbeiten zu Fraktalen uns ein neues medizinisches Universum der „Quantenmedizin“ mit spektakulären Erfolgen vor allem bei bestimmten Krebsarten erschlossen haben … All diese bekannten und unbekannten Menschen haben uns Erfolge präsentiert, denen die sogenannte klassische Medizin nichts entgegenzusetzen hat.



Gleichzeitig bin ich ein unverbesserlicher Individualist. Ich habe nie einer Kirche angehört oder eine bestimmte Lehre vertreten und am allerwenigsten kann ich mit Sekten anfangen; und so habe ich mich nie auf eine bestimmte dieser Methoden festgelegt, egal, wie offensichtlich ihre jeweiligen Vorzüge auch sein mochten. Ich habe mich immer an das gehalten, was sich für mich stimmig anfühlte. Aus der Verschmelzung all dessen entwickelte sich schließlich meine eigene individuelle Arbeitsweise. Ich habe immer wieder ausprobiert, ob etwa eine Methode eine andere nicht vielleicht ergänzen und dadurch effektiver machen konnte. Vor allem suchte ich nach Einfachheit und Schnelligkeit, weil ich fand, dass die Menschen, die zu mir kamen, schon genug gelitten hatten.



So kristallisierte sich in fünfzehn Jahren des Forschens und Ausprobierens die „Psycho-Bio-Akupressur“ (PBA) heraus; und nun ist der Zeitpunkt gekommen, meine Erfahrungen mitzuteilen, denn das, was ich damit tue, kann sich jeder von Ihnen aneignen, wenn Sie dieses Buch gelesen haben. Lassen Sie mich jedoch zunächst die Wortneuschöpfung Psycho-Bio-Akupressur erklären:



Psycho: Dieses Wort wurde deshalb gewählt, weil die oben erwähnte Stimulation unmittelbar Einfluss auf unsere Psyche hat; dies ermöglicht es uns zum einen, unsere Emotionen punktuell, also zu einem bestimmten Zeitpunkt und in einer bestimmten Situation zu beeinflussen; zum anderen können wir damit aber auch bereits fest verankerte (pathologische) emotionale Eigenarten wie etwa die Neigung zu Depressionen, chronische Ängste oder Zwangsverhalten verändern.



Bio: Die Silbe „Bio“ bedeutet „Leben“. Tatsache ist, dass wir in der Lage sind, unsere Lebensenergien zu steuern, wenn wir unseren psychischen Zustand beeinflussen, denn jedes Einwirken auf unsere Psyche wirkt sich auch auf unseren Körper aus und trägt dazu bei, möglichen psychosomatischen Erkrankungen vorzubeugen und unser Leben zu verändern. Wir kennen heute die „biologische Landwirtschaft“ – warum sollte es nicht auch „biologische Therapien“ geben, die verhindern, dass wir uns durch den Konsum von Psychopharmaka allmählich selbst vergiften?



Akupressur: Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte durch Druck. Seit Shiatsu in Mode gekommen ist, kennen wir alle diese Methode mehr oder weniger gut; in unserem Falle handelt es sich jedoch um eine ganz spezifische Vorgehensweise, bei der immer fünf Punkte am Körper gleichzeitig stimuliert werden – die „fünf Punkte“, die sozusagen das Markenzeichen meiner Methode darstellen.







Was ist Psycho-Bio-Akupressur (PBA)?

Kapitel 1



 Das ist der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wenngleich beides doch nicht getrennt werden kann.



PLATON



Die Psycho-Bio-Akupressur (PBA) ist eine einfache, schnelle, jedermann verfügbare Methode, leicht erlernbar und ebenso leicht anwendbar. Sie ermöglicht es Ihnen, …



•punktuell ganz bestimmte Emotionen wachzurufen und sich damit in ganz bestimmte Situationen zu versetzen; diese können relativ banal sein wie Prüfungsangst, aber auch so gravierend wie die Panikattacke vor einem Flug oder so dramatisch wie der Verlust eines geliebten Menschen. (Das Erlebnis als solches wird den Betroffenen dann keinesfalls gleichgültig, aber sie haben die Möglichkeit, den damit verbundenen Stress zu überwinden.)



•lange bestehende, in manchen Fällen tief in der Psyche verankerte negative Emotionen zu verändern und dadurch auch positiv auf krankhafte Zustände wie Depressionen, Zwangsverhalten oder chronische Ängste einzuwirken.



•den emotionalen Anteil abzuschwächen, der für eine Vielzahl von psychosomatischen Erkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis, Magengeschwüre oder Darmentzündungen mit verantwortlich ist, und somit deren Heilung zu erleichtern.



Die Methode ist einfach, denn Sie stimulieren mit deutlichem Druck lediglich fünf Akupunkturpunkte und aktivieren damit im Körper einen bestimmten (Energie-) Kreislauf, der für die Emotion, die Sie verändern möchten, spezifisch ist. Später genügt es dann, diese Fünf-Punkte-Sequenzen bzw. Kreisläufe in einer jeweils spezifischen Reihenfolge (= Kombination) zu aktivieren, je nach der Situation oder Problematik, für die Sie eine Lösung suchen.



Die Methode ist schnell, weil die Person, die sie anwendet, bereits nach wenigen Minuten Erleichterung verspürt und in der Lage ist zu reagieren, obwohl es ihr noch kurz zuvor unmöglich war, die Situation, mit der sie konfrontiert war, zu bewältigen.



Die Methode ist für jedermann verfügbar, weil alle, die dieses Buch lesen und sich die zu stimulierenden Akupunkturpunkte merken (detaillierte Übersichten befinden sich am Ende des Buches), diese ohne weitere Vorkenntnisse anwenden können. Sie brauchen kein medizinisches, psychologisches oder anatomisches Fachwissen.



Die Methode ist praktisch, weil sie keine Vorbereitungen, kein bestimmtes Ritual und keine Hilfsmittel erfordert. Hinzuzufügen ist noch, dass sie (wenn nötig) mitten in einer Menschenmenge, in der U-Bahn, im Flugzeug oder in einem Wartezimmer durchgeführt werden kann.



Und schließlich hat die Methode noch einen Vorteil, der nicht unterschätzt werden sollte: dass sie selbst bei Kleinkindern und sogar bei Babys angewandt werden kann.





Anwendungsbeispiele



Im Folgenden habe ich einige Beispiele aus der Praxis zusammengestellt, die veranschaulichen, wie die PBA etwa bei einer schweren Krise, bei einem Trauerfall oder in einer dramatischen Notsituation Hilfe leisten kann:



Zum Beispiel Martha



Eine Familie erschien geschlossen in meiner Praxis, um mir Martha vorzustellen, die einige Tage zuvor ihren Mann auf tragische Weise durch einen völlig unvorhersehbaren Hirnschlag verloren hatte. Sie war sehr tapfer; trotzdem war erkennbar, dass sie völlig am Ende war, sie konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen, denn sicher kennen Sie ähnliche Situationen.



Ich wandte bei ihr das „Notfallpaket“ an , das in Kapitel 4 detailliert erläutert wird: Hierbei werden nacheinander die Punktesequenzen gegen negatives Denken, gegen Depression, Panik sowie Hypererregbarkeit durchgeführt, außerdem die Schocksequenz und zum Abschluss die Sequenz zum Wiederaufladen der energetischen Zentren.



Bereits am Ende der dritten Sequenz, also weniger als 5 Minuten nach Beginn meiner Behandlung, spürte ich, dass sie sich entspannte. Sie gab mir die Rückmeldung, dass sie nicht mehr „diesen Druck im Kopf“ spüre. Bei der vierten Sequenz erklärte sie, dass sie den Eindruck habe, dass das Gewicht, das seit dem tragischen Ereignis auf ihrer Brust lastete, leichter geworden sei und dass sie wieder besser Luft bekomme. Am Ende der Sitzung sprach sie davon, dass sie große Ruhe und Gelassenheit spüre.



Martha wird sicher noch einen weiten Weg zu gehen haben, denn leider kann ich ihr ihren Schmerz nicht nehmen; doch sie hat ihre Energie zurückgewonnen und ist damit in der Lage, der Situation zu begegnen, vor allem, seit ich ihr gezeigt habe, wie sie die Sequenzen, die ihr helfen, bei sich selbst durchführen kann.



Wenden wir uns nun einem weniger dramatischen Beispiel zu, um zu zeigen, wie die PBA helfen kann, gegen eine in einer bestimmten Situation auftretende Emotion anzugehen, die uns massiv behindern kann, nämlich: Lampenfieber oder Prüfungsangst.



Zum Beispiel Virginia



Virginia ist vierundzwanzig Jahre alt und versucht zum vierzehnten Mal (!), die Führerscheinprüfung zu bestehen. Beim Üben mit dem Fahrlehrer klappt alles einwandfrei. Er kann ihr nur immer sagen, dass sie alles richtig mache und dass man meinen könne, sie fahre bereits seit vielen Jahren Auto. Und dennoch, am Tag der Prüfung, wenn sie sich dem Prüfer gegenübersieht, vergisst sie alles, was sie gelernt hat. Ihr Herz rast, sie bricht in Schweiß aus, sie weiß nicht mehr, wo sie sich befindet, sie kann nicht mehr klar sehen und ihr ist schlecht. Selbstverständlich fährt sie auch diesmal wieder an einem Stoppschild vorbei oder biegt gegen die Fahrtrichtung in eine Einbahnstraße ein … Es endet unweigerlich mit einem Fehlschlag, sie muss die Prüfung wiederholen. Inzwischen blickt sie auf dreizehn Fehlschläge zurück.



Dabei braucht Virginia ihren Führerschein wirklich dringend; sie hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert, alle Prüfungen bestanden, findet jedoch keine Anstellung, denn in ihrer Branche ist die Fahrerlaubnis unbedingt erforderlich. So steht es auch in sämtlichen Stellenanzeigen. Sie weiß, dass sie ohne Führerschein keine Stelle finden wird. Ihre berufliche Zukunft hängt somit davon ab, ob sie es schafft, dieses Dokument zu bekommen. Aber je deutlicher ihr dies wurde, je eindringlicher sie es sich selbst sagte, umso höher wurde der Druck … und sie machte am Tag der Prüfung wieder Fehler und fiel durch. So ging das nun schon ein ganzes Jahr.



Und da ein Unglück selten allein kommt, entwickelte sich parallel dazu auch noch ein Beziehungsproblem, da ihr Partner ihre vergeblichen Versuche finanzierte und mittlerweile das Gefühl hat, dass sie nicht genügend Entschlossenheit zeigt und sich nicht in der Hand hat; vielleicht fragt er sich sogar, ob sie die Prüfung gar nicht bestehen will.



Sie kam auf Empfehlung einer Freundin als aussichtsloser Fall in meine Praxis, ohne allzu viel Hoffnung: Sie hatte bereits alles probiert, Homöopathie ebenso wie Betablocker (ein Medikament, das bei Bluthochdruck den Herzschlag verlangsamt und das manche Mediziner auch bei Stress für das geeignete Mittel halten). Nichts hatte zum Erfolg geführt.



Ich konzentrierte mich auf ihren Pulsschlag, aus dem ich auf ihren emotionalen Zustand schließen konnte. Ich stellte ihr Gleichgewicht mithilfe einiger Punktesequenzen der PBA wieder her, wobei ich eine Reihenfolge einhielt, die ich später genau erläutern werde.



Dann zeigte ich ihr drei Punktesequenzen, die sie bei sich selbst durchführen sollte: Die erste gegen die Panik, die zweite zur Unterstützung jeder Form des Ausdrucks und die dritte zur Wiederherstellung des allgemeinen Gleichgewichts. Ich riet ihr, diese am Morgen der Prüfung sofort nach dem Aufstehen durchzuführen und sie während des Tages mehrmals zu wiederholen, zum letzten Mal unmittelbar vor Beginn der Prüfung.

 



Einige Tage darauf erreichte mich der Telefonanruf einer erleichterten und triumphierenden Virginia: Sie hatte ihre größte Hürde endlich genommen. Sie berichtete mir, dass sie zu keinem Zeitpunkt der Prüfung Angst gehabt habe. An einem Punkte hatte der Prüfer ihr sogar eine Falle gestellt, die sie früher vollständig aus der Fassung gebracht hätte. Diesmal war sie ruhig und gelassen geblieben, sie hatte sich selbst nicht wiedererkannt.



Beispiele wie das von Virginia kommen tagtäglich vor, die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen; etwa mit dem Anwalt, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, vor einem besonders schwierigen Plädoyer bestimmte Punktesequenzen zu stimulieren, oder mit dem Schauspieler, der jedes Mal kurz vor seinem Auftritt vom Lampenfieber überwältigt wurde; oder mit dem Studenten, der vor jeder schriftlichen oder mündlichen Prüfung wie gelähmt war. All diese Menschen haben von der Psycho-Bio-Akupressur profitiert. Dank der Punktesequenzen, die ich bei meinen Patienten einsetze, vor allem aber dadurch, dass ich ihnen zeige, wie sie diese bei sich selbst durchführen können, lassen sich die Emotionen, die uns das Leben schwer machen und die wir immer wieder durchleben, schnell und effektiv unter Kontrolle bringen.



Darüber hinaus hilft die PBA dabei, negative Emotionen, die chronisch zu werden drohen oder es bereits sind, ebenfalls in den Griff zu bekommen. Dies möchte ich am Beispiel von Jacques veranschaulichen.



Zum Beispiel Jacques



Jacques befand sich in einer sehr schwierigen persönlichen Situation. Seine berufliche Position hatte es erforderlich gemacht, dass er für zwei Jahre ins Ausland ging, während seine Familie zurückbleiben musste, weil die Kinder ihre Schullaufbahn nicht unterbrechen sollten. Hinzu kam, dass seine berufstätige Frau keine unbezahlte Freistellung erhielt. Damit war er gezwungenermaßen Strohwitwer, was nichts anderes bedeutete, als dass er nach Feierabend völlig allein war. Es boten sich nicht sehr viele Gelegenheiten auszugehen und er hatte auch nicht wirklich Lust dazu (er war kein „flatterhafter“ Charakter), und so verbrachte er seine Abende freudlos zwischen Fernseher und Whiskyflasche, einem gefährlichen Trostspender; von den Wochenenden wollen wir gar nicht reden. Er war einsam und langweilte sich.



Als er in meine Praxis kam, stand er an der Schwelle zur Depression und ich setzte bei ihm sofort die Kombination der Sequenzen gegen Depression ein. Daraufhin fühlte er sich einige Wochen lang recht gut. Da sich an seiner Situation jedoch nichts änderte, war klar, dass dieselben Ursachen weiterhin dieselbe Wirkung haben würden, und er erlitt sehr schnell einen Rückschlag. Da er sich nicht entschließen konnte, dem Rat seines Arztes zu folgen und ein Antidepressivum einzunehmen, kam er erneut zu mir.



Wohl wissend, dass meine Behandlung angesichts einer Situation, die sich noch lange hinziehen würde, nur punktuell wirken konnte, riet ich ihm, einen meiner Workshops zu besuchen und die Sequenzen selbst zu erlernen, um sich damit Schritt für Schritt von seiner Neigung zur Depression zu befreien.



Als ich ihn einen Monat später wiedersah, erzählte er mir die folgende Geschichte:



„Am Ende des Workshops ging es mir sehr gut; ich war jedoch noch nicht vollständig von der Wirksamkeit der PBA überzeugt. Außerdem hatte ich Ihren Rat vernachlässigt, die Sequenzen jeden Tag anzuwenden.



Zwei Wochen später hatte ich meinen Vorgesetzten zu mir eingeladen. Ich hatte zwar keine große Lust dazu, konnte die Einladung aber nicht mehr hinauszögern. Da kam mir der Gedanke, einige der Sequenzen auszuprobieren, die ich bei Ihnen gelernt hatte, vor allem die gegen Depression. Zu meiner großen Überraschung erlebte ich nicht nur einen viel angenehmeren Abend, als ich es je erwartet hätte – ich war sogar richtig entspannt, fast heiter, und dazu kam noch, dass die Wirkung anhielt: Den ganzen darauffolgenden Tag hatte ich eine Energie, wie ich es lange nicht erlebt hatte. Ich war positiv eingestellt, arbeitete effizient und war weniger niedergeschlagen. Inzwischen habe ich verstanden, wie ich mir selbst helfen kann, und ich habe es zu meinem Ritual gemacht, jeden Morgen ‚meine‘ Sequenzen durchzuführen.“



Sicher, die Situation von Jacques hat sich nicht verändert, er wird seine Familie erst in einem Jahr wiedersehen. Für die verbleibende Zeit hat er jedoch eine Möglichkeit, die ihm durchzuhalten hilft; er ist dem Dunstkreis der Depression entkommen.



Zuletzt noch ein Beispiel dafür, wie die PBA auch Kindern und sogar Babys helfen kann. Den Beweis hierfür liefert Kevin:



Zum Beispiel Kevin



Kevin war acht Monate alt und schlief seit seiner Geburt nicht. Die ganze Familie war am Ende, die Eltern standen kurz vor der Trennung. Sie trugen Kevin Nacht für Nacht abwechselnd umher, er schlief nur an der Schulter von Vater oder Mutter ein; sobald er jedoch abgelegt wurde, begann die Schreierei erneut.



Nichts half. Man versuchte es damit, ihn schreien zu lassen, in der Hoffnung, dass er aus Erschöpfung irgendwann einschlafen würde, weil einige gute Seelen – einschließlich des Kinderarztes – den Eltern einzureden versuchten, dass er nur aus Launenhaftigkeit schrie … Das ständige Weinen machte jedoch alles nur noch schlimmer, der arme Kleine schrie, bis er rot anlief, er war verstört, schwitze, war kurz vor dem Erbrechen … Aber an Schlaf war nicht zu denken.



Auch die Homöopathie zeigte keinerlei Wirkung. Allein bestimmte Medikamente brachten Erleichterung. Die Eltern hatten sich jedoch trotz ihrer Erschöpfung ein gewisses Maß an Vernunft bewahrt und gaben sich nicht mit dieser Scheinlösung zufrieden.



Als sie Kevin zu mir brachten, fragte ich als Erstes nach dem Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt. Kevins Mutter hatte ihr erstes Kind im siebten Schwangerschaftsmonat verloren. Die zweite Schwangerschaft mit Kevin war daher von der ständigen Angst vor einer weiteren Fehlgeburt überschattet gewesen. Diese Angst war so übermächtig gewesen, dass die werdende Mutter frühzeitig aufhören musste zu arbeiten und ihr Gynäkologe sie als „Risikoschwangerschaft“ einstufte.



Die Entbindung war eine „Katastrophe“. Acht Tage nach dem errechneten Geburtstermin hatte sich Kevin noch nicht gedreht; noch schlimmer war, dass es Anzeichen für eine Überalterung der Plazenta gab, sodass die Geburt eingeleitet werden musste. Die Wehen waren lang und kräftezehrend. Die Periduralanästhesie wirkte nur zur Hälfte und die Geburtszange kam zu Einsatz. Man hätte meinen könnten – so drückte die Mutter es aus –, dass er nicht geboren werden wollte. (Tatsache ist aber, dass ich jede Woche mindestens einen solchen Fall zu sehen bekomme.)



Dieses Baby war also vollkommen verängstigt. Im Mutterleib hatte es die ganze Angst seiner Mutter miterlebt. Als sich dann die Geburt immer weiter hinzog, nahm es wieder ihre Angst wahr, es zu verlieren. Und schließlich erlebte es die aggressive Gewalt der Geburtszange. Unter diesen Umständen verwundert es nicht, dass Kevin nicht schlafen konnte.



Hierbei darf nicht vergessen werden, dass es eine der größten Ängste unserer frühen Vorfahren war, im Schlaf angegriffen zu werden. Und dass diese Angst im primitivsten Teil unseres Gehirns, dem sogenannten „Reptilienhirn“, das alle Erinnerungen der Menschheit seit ihren Anfängen bewahrt, fest eingraviert ist. Bei Angst besteht deshalb der erste Reflex darin, wach zu bleiben. Für unser Unterbewusstsein bedeutet Schlafen potenziell Gefahr, weil wir dann die Kontrolle über unsere Umgebung verlieren.



Nicht umsonst spricht man vom Schlaf als dem „kleinen Bruder des Todes“, von einem Zustand also, der Angst macht, weil er sich, ebenso wie eine Krankheit, unserem bewussten Einfluss entzieht; aus demselben Grund weckt auch die Liebe bei vielen Menschen Ängste, denn wenn wir uns verlieben, haben wir keine Kontrolle mehr über das, was da mit uns passiert; und welche Angst eine Schwangerschaft auslösen kann, die uns unsere Ohnmacht diesem neuen Leben gegenüber vor Augen führt, haben viele Frauen gewissermaßen „am eigenen Leib“ erfahren.



Wie ich Kevin mit PBA half



Kevin befand sich ganz offensichtlich in einem Zustand der Panik, also konnte er nicht schlafen. Ich wandte bei ihm diejenigen Punktesequenzen der PBA an, die die Panik regulieren, außerdem die Sequenzen