Wehrlose Begierde - Sind drei einer zuviel? | Erotischer Roman

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Aus der Reihe: Erotik Romane
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Wehrlose Begierde - Sind drei einer zuviel? | Erotischer Roman
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Wehrlose Begierde - Sind drei einer zuviel? | Erotischer Roman

von Nancy Greyman

Nancy Greyman wurde 1982 in Baden-Württemberg geboren und lebt und liebt derzeit auf einem Vulkan im Vogelsberg. Bereits als 12-Jährige verfasste sie Geschichten. Während sie damals noch für sich allein schrieb, fesseln ihre Geschichten heute ein breites Publikum. Die Inspiration für ihre Romane bezieht die Autorin aus dem Alltag, Träumen und privaten Erlebnissen. Sie liebt den Strand und das Meer, zeichnet gern und genießt die Natur. Doch die erotischen Fantasien, die ihre Gedanken beflügeln, ziehen Nancy immer wieder an den Schreibtisch zurück. Ihre Geschichten sollen erregen, Spaß machen und zum Nachahmen anregen. Deshalb geht raus und habt Spaß, eure Fantasien in die Tat umzusetzen!

Lektorat: Nicola Heubach

Originalausgabe

© 2019 by blue panther books, Hamburg

All rights reserved

Cover: © KDdesignphoto @ shutterstock.com © 4 PM production @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

ISBN 9783862779857

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1

Ich stand am Rand der Tanzfläche, als plötzlich Gabriel neben mir auftauchte. Eine Weile stand er nur da und beobachtete, genau wie ich, die Tanzenden.

Dann wandte er sich schließlich an mich. »Sag mal, was ist denn zwischen dir und Joseph los?«, fragte er, ohne mich direkt anzusehen.

Nach einigen Sekunden des Schweigens drehte ich mich zu ihm und entgegnete mit einem Stirnrunzeln: »Was meinst du? Was soll denn sein?«

»Keine Ahnung, deshalb frage ich ja. Er erwähnte bloß, dass ihr gestritten hättet.« Nachdem Gabe, wie ich ihn nannte, mich eine Weile anschaut hatte, zog er die Augenbrauen in die Höhe und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ich erinnerte mich natürlich an meine Differenzen mit meinem festen Freund Joseph als wir im Auto saßen und auf dem Weg zum Club waren. Wie so oft ging es um seine Arbeit und meine Überlegungen darüber, ob es Job oder schon Besessenheit wäre. Aber ich hatte nicht vor, Gabriel dies auf die Nase zu binden. Zum einen war er Josephs Freund und zum anderen arbeitete er im selben Job, sodass ich hier wenig Aussicht auf Verständnis haben konnte.

Also blickte ich stur zurück, verschränkte meinerseits die Arme vor der Brust und meinte mit erhobenem Kinn: »Das geht dich nichts an!«

Fast eine Minute fixierten wir uns gegenseitig, ohne ein Wort zu sagen, ehe Gabriel zwischen geschlossenen Lippen hervorstieß: »Sag es mir!«

Es war keine Bitte, sondern eher ein Kommando, und es fiel mir entsprechend schwer, meinen Mund zu halten. Ich drehte mich zur Tanzfläche um und tat, als wäre Gabe neben mir Luft, obwohl ich sowohl seine Anwesenheit als auch seinen brennenden Blick sehr deutlich spüren konnte.

Unvermittelt vernahm ich seine Stimme direkt neben meinem Ohr, gerade laut genug, dass ich mich anstrengen musste, um ihn zu verstehen: »Ich mag euch, und ich lasse nicht zu, dass diese ständigen Streitereien eure Beziehung kaputt machen.«

Diese Aussage stimmte mich schon fast wieder gnädig, weil sie deutlich zum Ausdruck brachte, dass Joseph und ich Gabriel wirklich am Herzen lagen, auch wenn er das sonst nie zugeben würde.

Aber sein nächster Satz ließ meine gnädige Stimmung in einer wütenden Rauchwolke verpuffen: »Also sag mir, was los war, oder ich schleife dich von hier weg und finde eine Möglichkeit, es aus dir herauszuholen!«

Die Art, wie Gabriel diese eindeutige Drohung mit einem leisen Knurren direkt an meinem Ohr hervorbrachte, bescherte mir eine Gänsehaut und das ärgerte mich noch mehr. Ich ließ mir niemals von irgendjemandem etwas vorschreiben und schon gar nicht, wenn mich jemand zwang, Dinge aus meinem Privatleben preiszugeben.

Empört fuhr ich herum, doch der wütende Satz, den ich Gabriel an den Kopf hatte schleudern wollen, blieb mir im Hals stecken, als ich in seine Augen sah. Mit offenem Mund starrte ich ihn an, dann fand ich meine Stimme wieder: »Du wagst nicht, mich von hier wegzuzerren! Was sollen denn die Leute denken?!«

Wieder hob er nur beide Augenbrauen und sah mich mit festem Blick an. Als ich nicht reagierte, sondern stattdessen versuchte, unauffällig einige Schritte Abstand zwischen uns zu bekommen, spürte ich, wie er mit eiserner Hand meinen Ellbogen umfasste.

Er raunte mir ins Ohr: »Entweder, du kommst mit, oder es gibt hier gleich eine Riesenszene.«

Ich bemerkte einen unerbittlichen Zug an meinem Arm. Nachdem ich vergeblich versucht hatte, stehenzubleiben, ließ ich mich widerwillig von Gabriel durch den Raum führen.

Wir befanden uns in einem riesigen Saal, der voller gut gelaunter Menschen war und ich spekulierte darauf, mit irgendjemandem in Blickkontakt zu kommen, aber niemand bemerkte, dass ich gegen meinen Willen weggebracht wurde. Und obwohl ich nicht gerade klein war und Gabriel kein Hüne, gelang es ihm völlig problemlos, mich mit gelassenem Gesichtsausdruck durch die Menge zu manövrieren. Ich stemmte die Füße in den Boden und versuchte, seinen Griff von meinem Ellbogen zu lösen. Vergeblich.

Durch einen langen Flur mit einer ganzen Anzahl an Türen zog Gabriel mich in einen kleinen Raum, in dem nichts weiter stand, als zwei kleine Tische, zwei Stühle und eine Whiteboard-Tafel. Er ließ meinen Arm los, drehte sich herum und schloss die Tür hinter uns ab. Den Schlüssel schob er sorgfältig in seine vordere Hosentasche, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich bekam den Eindruck, Gabriel wollte, dass ich wusste, wo sich der Schlüssel befand – ohne eine Chance zu haben, dranzukommen.

»Warum ist das so unglaublich wichtig für dich?«, fragte ich aufgebracht und sah mich in dem Raum um.

Außer den Möbeln gab es eine große Fensterfront, die aber auf die Rückseite des Gebäudes hinausging, sodass uns trotzdem niemand sehen konnte. Gabriel wartete mit seiner Antwort, bis mein Blick wieder den seinen traf.

»Ganz einfach ... Meine letzte Beziehung ist durch absolute Nichtigkeiten, wegen denen wir uns ständig gezofft hatten, in die Brüche gegangen, und aus solchen Fehlern sollte man lernen.«

Einen Moment lang sah ich ihm in die Augen, um zu ergründen, ob er die Wahrheit sagte, aber ich konnte keine Spur von Täuschung oder Lüge entdecken, nur Aufrichtigkeit und ein kurzes Aufblitzen von Schmerz.

Ich dachte kurz darüber nach, meine Meinung zu ändern, kam dann aber zu dem Schluss, dass es dafür keinen Grund gab und hielt an meiner Einstellung fest.

Geduldig erwiderte ich: »Das ist echt lieb von dir, dass du dir solche Sorgen um uns machst, aber völlig unnötig. Unsere Beziehung ist stabil und worüber wir uns streiten, geht dich nun mal nichts an. Würdest du mir jetzt bitte den Schlüssel geben, damit ich gehen kann?«

Das diabolische Blitzen in seinen Augen, gepaart mit diesem schiefen Grinsen, gefiel mir gar nicht. Ich versuchte, meine Nervosität nicht zu zeigen und streckte meine Hand aus, damit Gabriel mir den Schlüssel geben konnte. Langsam stand er von der Tischkante, auf der er gesessen hatte, auf und kam zu mir geschlendert.

Misstrauisch ließ ich meine Hand sinken und ging, ohne mir dessen bewusst zu sein, einige Schritte rückwärts. Gabriel verriet durch keine Regung, dass er es bemerkte, sondern kam langsam, die Augen auf mich geheftet, wie ein Raubtier, immer näher.

»Du lässt mich nicht gehen, oder?«, fragte ich schließlich, als er mich fast erreicht hatte.

»Wenn du mir sagst, was ich wissen möchte, liebe Lucy, steht es dir frei, zu tun und zu lassen, was du möchtest«, erwiderte er.

»Gib mir den Schlüssel!«, verlangte ich etwas lauter.

»Hol ihn dir doch!« Gabriels Grinsen wurde frech.

»Das ist kein Witz, Gabriel! Wenn Joseph hiervon erfährt, schlägt er dir die Nase ein!«, versuchte ich ihn einzuschüchtern – nicht, dass es Anzeichen auf Erfolg gegeben hätte.

Auf Armeslänge entfernt, blieb Gabriel endlich stehen und da mir nichts Besseres einfiel, streckte ich die Hand aus und schob sie mutig in seine Hosentasche. Unvermittelt setzte er sich auf den zweiten Tisch in unserer Nähe und klemmte somit meine Hand ein. Erschrocken versuchte ich, sie zu befreien, aber Gabriels Hand schloss sich wie ein Schraubstock um mein Handgelenk und ich saß fest.

Unsere Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt, grollte er mit dunkler Stimme: »Sag endlich, was los war!«

Trotzig schob ich mein Kinn vor und zog noch heftiger an meiner Hand. Sie rührte sich keinen Millimeter. »Nichts! Jedenfalls nichts von Bedeutung! Diese ganze Sache hier ist lächerlich. Glaub mir!«

»Die Entscheidung, was ich als wichtig empfinde, kann ja wohl nur ich treffen.« Es war eine bloße Feststellung, aber sie machte deutlich, dass ich hier nicht wegkommen würde, ehe Gabriel nicht zufrieden war.

Ich benutzte meine zweite Hand, um an seiner zu ziehen, damit er mich endlich losließ, doch es fühlte sich an, als wäre ich mit Handschellen gefesselt.

Nachdem er meine Erkenntnis, wie wenig ich gegen seine Kraft ausrichten konnte, in meinen Augen gelesen hatte, packte Gabriel ohne Anstrengung meine andere Hand und zog mich vor sich. Dabei stolperte ich über seinen Fuß und landete unsanft auf den Knien zu seinen Füßen.

Grinsend bemerkte er: »So hab ich es gern. Warum nicht gleich so?«

Wütend knirschte ich zwischen den Zähnen hervor: »Ich beiß dich gleich, du aufgeblasener Chauvinist!«

Sein breiter werdendes Lächeln ließ erkennen, dass ihm diese Situation gefiel. Dann legte er den Kopf schief und schaute mich einen Moment nachdenklich an. »Ich meine mich zu erinnern, dass Joseph mal erwähnte, dass du devot veranlagt bist. Dann ist das doch eigentlich der richtige Platz für dich, oder nicht?«, fragte er anzüglich.

 

Nun hielt mich nichts mehr. Feuerrot im Gesicht rappelte ich mich auf, entzog ihm meine Hände, die er lockergelassen hatte, und schleuderte ihm wütend entgegen: »Das geht dich überhaupt nichts an! Und jetzt lass mich sofort hier raus!«

Lächelnd und mit hochgezogenen Augenbrauen stichelte er noch ein wenig weiter: »Uuh, ein wunder Punkt? Das lässt sich leicht herausfinden!«

Eine Vorahnung ließ mich noch einen Meter zurückweichen und ich stieß mit dem Rücken an die Wand. Schnell war Gabriel auf den Beinen und folgte mir, bis er bedrängend dicht vor mir stand. Ich versuchte, seitlich auszuweichen, aber prompt stemmte er seine muskulösen Arme links und rechts von mir gegen die Wand und ich war gefangen.

Mein Puls raste. Ich überschlug meine Chancen gegen Gabriel. Das Ergebnis war niederschmetternd. Mein Atem ging stoßweise, doch ich versuchte, Gabriel meine Gefühle nicht merken zu lassen.

Interessiert beobachtete er meine Reaktion und als ich die Beine einknicken ließ, um unter seinem Arm durchzutauchen, griff er sich meine Handgelenke und drückte sie gegen die Wand. Ich bäumte mich auf und zog an meinen Händen, dabei stieß ich gegen Gabriels breite Brust und zuckte zurück, als ich plötzlich die Erregung in meinem Körper wahrnahm.

Intensiv beobachtete Gabriel die Emotionen in meinen Augen, die mich nacheinander durchfluteten. Als ich seinen Blick wahrnahm, sah ich schnell beiseite, um mich darauf zu konzentrieren, dass es mein Ziel war, so schnell wie möglich diesen Raum zu verlassen.

Natürlich war Gabriel mein Mienenspiel, das von Panik über Erstaunen und Erkenntnis bis hin zu Entsetzen gereicht hatte, nicht entgangen. Ich nahm mich zusammen und sah ihm in die goldbraunen Augen.

»Wenn ich dir sage, worüber wir gestritten haben, lässt du mich dann gehen?«, fragte ich hoffnungsvoll und zog einmal versuchsweise an meinen Händen.

»Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte, dann steht dir frei, zu tun und zu lassen, was du möchtest. Zumindest, soweit es in deinen Möglichkeiten steht.«

»Boah! Wie gemein! Du hast mich reingelegt!« Wütend stand mir der Mund offen und meine Augen wurden riesengroß, als ich erkannte, dass Gabriel mich hinters Licht geführt hatte, um zu erfahren, was er wissen wollte. Verzweifelt begann ich, mich ernsthaft gegen ihn zu wehren. Es war das erste Mal, dass er mehr Kraft aufwenden musste, um mich in Schach zu halten, wenngleich es ihm sichtlich großen Spaß zu bereiten schien.

Ich drückte gegen seine Hände, versuchte ihn zu kratzen. Als mein Blick nach unten fiel, trat Gabriel schnell dicht an mich heran, damit ich ihn nicht zwischen die Beine treten konnte.

Er lachte über meinen Versuch, mich zu befreien und ließ eine meiner Hände los. »Eine kleine Wildkatze bist du jedenfalls, Lucy«, sagte er grinsend und griff an mein Kinn.

Mit meiner freien Hand versuchte ich, ihn von mir zu schieben, da mir, so dicht an ihn gedrängt, ganz schön heiß wurde. Natürlich nutzte das nicht viel. Als ob er meine Bemühungen gar nicht bemerken würde, hob Gabriel mein Kinn an und senkte dann ganz langsam, ohne seinen Blick von meinem zu lösen, seine Lippen auf meine.

Meine Augen verrieten meine Panik und mein Mund stand vor Schreck leicht offen, was er schamlos ausnutzte, um seine Zunge sinnlich zwischen meine Lippen zu schieben. Er ließ sie sanft hin und her gleiten, ohne sich dem Risiko auszusetzen, sie zwischen meine Zähne vordringen zu lassen.

Ich versuchte, meinen Kopf abzuwenden, hatte aber gegen seinen Griff und seinen Körper an meinem keine Chance.

Mit einem gequälten Stöhnen schloss ich die Augen, als ich der Zärtlichkeit seines Kusses nicht mehr widerstehen konnte. Er drückte meinen Kopf an die Wand hinter mir und neckte mich, indem er sich immer wieder zurückzog und von neuem angriff.

Seine Zunge streichelte meine Lippen und ich drängte meinen Schoß gegen seine Hüften, während meine Hand, anstatt Gabriel von mir zu schieben, damit begann, ihn noch näher an mich heranzuziehen.

Als Gabriel sich schließlich ein Stück von mir zurückzog, blickte ich ihn erschrocken an, als mir klar wurde, dass ich mich benahm, als hätte ich den Verstand verloren.

»Ich wüsste zu gern, ob du so erregt bist, wie ich vermute«, flüsterte Gabriel rau und grinste dann sein unverschämtes Lächeln, als ich über und über rot wurde.

»Bist du wahnsinnig? Joseph bringt dich um!«, rief ich und begann, mich mehr als zuvor zu wehren.

Schließlich ließ Gabriel mich frei, aber nur, um mir mit schief gelegtem Kopf, und Händen in den Hosentaschen, zuzusehen, wie ich verzweifelt versuchte, einen anderen Fluchtweg aus dem kleinen Raum zu finden, als die Tür.

Ich lief zu den Fenstern, aber sie ließen sich nicht öffnen und wider alle Vernunft versuchte ich, die Tür ohne Schlüssel aufzumachen. Zähneknirschend wandte ich mich zu Gabriel um und ging bis auf ein paar Schritte auf ihn zu.

»Was muss ich tun, damit du mich hier heraus lässt?«, fragte ich scharf.

»Ah, jetzt kommen wir in Verhandlung«, lächelte er lässig und schlenderte wieder zu einem der beiden Tische, um sich zu setzen.

Seine Gelassenheit stand in krassem Gegensatz zu meiner schäumenden Wut, gepaart mit meinem Schamgefühl darüber, was eben passiert war. Und obwohl Gabriel mich praktisch verführt hatte, den Kuss zu genießen, ungeachtet dessen, dass ich vergeben war, schien er sich überhaupt nicht dafür zu schämen.

Dieser Umstand stachelte meine Wut zusätzlich an und ich versuchte wieder mit Gewalt, Gabriel den Zimmerschlüssel abzunehmen. Er wehrte mich mit Leichtigkeit ab, ließ zu, dass ich ein weiteres Mal versuchte, ihm den Schlüssel aus der Tasche zu holen, ehe er mich mit einer plötzlichen Drehung unerwartet auf einen Tisch warf.

Für einen Moment blieb mir die Luft weg und ich starrte ihn erschrocken an. Seine Hände lagen auf meinen Oberarmen und er beugte sich über mich.

»Und, wie fühlt es sich an, unterlegen zu sein?«, fragte er sanft.

Wütend knurrte ich und bäumte mich unter seinem Griff auf, als ich plötzlich so etwas wie Erregung in seinem Blick sah. Mir war es überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass ihn die Situation eventuell auch anheizen könnte ...

»Ich bin nicht unterlegen, ich habe mich bislang nur nicht richtig gewehrt, weil ich dir nicht wehtun wollte«, erwiderte ich trotzig.

Ich war mir sehr wohl bewusst, ihn zu reizen, hoffte aber, dass Gabriel sich genug unter Kontrolle hatte, um nicht gänzlich über mich herzufallen und etwas Dummes zu tun.

Mit ernstem Gesichtsausdruck nickte er und sagte: »Klar, weiß ich doch.« Aber ich konnte den Schalk in seinen Augen sehen.

Ich versuchte, ihn zu treten, wäre dabei aber beinahe vom Tisch gefallen, sodass er mich grinsend rettete und dann fragte:

»Hast du vor irgendetwas Angst?«

Ich überlegte nur kurz und fragte dann zurück: »Hältst du mich wirklich für so dumm, dir ein solch wirkungsvolles Werkzeug gegen mich in die Hand zu geben wie Angst?«

Gabriel lachte nur zur Antwort und sagte: »Ein paar geläufige Ängste können wir hier ja problemlos austesten, dann werden wir schon sehen.«

Mit diesen Worten zog er mich vom Tisch hoch und ging zur Tür, um sie aufzuschließen. Schnell war ich hinter ihm, um das Zimmer zu verlassen, aber meine Hoffnung, dass ich ihm nun einfach entwischen konnte, wurde sogleich zunichte gemacht. Mit einer Hand umschloss er mein rechtes Handgelenk und führte mich aus dem Raum.

»Ist dir schon mal die Idee gekommen, dass Joseph mich vielleicht längst suchen könnte?«, fragte ich bissig.

»Warum sollte er? Vorhin habe ich ihn in ein Gespräch vertieft gesehen und ich bin bei dir, also kann dir ja nichts passieren, richtig?«, gab er zurück.

Er schlug den Weg ein, der von den anderen Gästen wegführte und stieg kurz darauf eine Schmale Treppe mit mir hoch. Ich versuchte, mich vergeblich aus seinem festen Griff zu befreien. Ich fügte mich also in mein Schicksal und lief neben ihm Stufe für Stufe hinauf.

Einige Minuten später traten wir durch eine Tür auf eine ausladende Dachterrasse hinaus. Gierig sog ich die frische Luft der Nacht ein und sah mich schwer atmend um. Einige Sitzgelegenheiten standen herum und ein paar große Kübel mit Pflanzen sowie ein Sonnenschirm. Lampions und Lichterketten beleuchteten romantisch die Terrasse. Trotzdem schien sich hier außer uns niemand aufzuhalten.

Mit Schwung zog Gabriel mich um sich herum, sodass ich laufen musste, um nicht zu fallen und schob mich rückwärts in Richtung der Brüstung.

»Na dann wollen wir mal sehen, vielleicht hast du ja Höhenangst«, sagte er mehr zu sich selbst, als zu mir.

Er drehte mich mit dem Rücken zu sich und ich stieß gegen die Balustrade, die die Dachterrasse umgrenzte. Man konnte weit sehen und ich richtete den Blick auf die Lichter in der Ferne, aber mein Herz schlug deutlich schneller.

»Hast du Angst? Du hast auf einmal ganz warme, feuchte Hände.«

»Nein, ich habe keine Höhenangst. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.«

»Aber irgendetwas ist doch, wenn du hier stehen musst!«

»Tja, aber das ist noch so eine Sache, die ich dir nicht sagen werde. Es werden immer mehr ...« Diesmal grinste ich.

Verärgert drehte mich Gabriel wieder um, sodass ich direkt in seinem Arm stand. »So, und wie war das? Eigentlich könntest du dich auch viel besser wehren, du wolltest mir nur nicht wehtun? Wollen wir doch mal sehen ...«

Er ließ mich los und trat ein paar Schritte zurück. Misstrauisch wartete ich ab, was er vorhatte, anstatt gleich loszulaufen.

»Nehmen wir mal an, ich wäre irgendein schmieriger, geiler Typ, der dich überfallen und vergewaltigen wollte. Was würdest du tun?«

Er trat so schnell hinter mich und legte seinen Arm um meinen Hals, dass ich überhaupt nicht wusste, wie mir geschah. Schnell legte ich meine Hände an seinen Arm und versuchte, mich an meinen Selbstverteidigungskurs zu erinnern.

»Ich will dir aber nicht wehtun!«, protestierte ich und wog meine Möglichkeiten ab.

»Dann gib zu, dass du auf dominante Männer stehst und es dich total angemacht hat, meine Gefangene zu sein.«

Vor Scham, weil er Recht hatte, lief ich schon wieder rot an, sagte aber: »Niemals! Dann musst du eben ein paar blaue Flecken einstecken!«

Ich holte mit dem Arm aus und stieß Gabriel mit dem Ellbogen in die Rippen. Er hatte den Stoß allerdings kommen sehen und konnte ihn abfangen. Trotzdem gab ich nicht auf. Ich erinnerte mich an den nächsten Schritt der Selbstverteidigung, holte mit dem Fuß aus und trat ihm mit Wucht gegen das Schienbein.

Gabriel knurrte und zog mich mit einem Ruck nach hinten, sodass meine Füße kurzzeitig den Kontakt zum Boden verloren.

In diesem Moment hörte ich, wie sich die Tür zur Terrasse öffnete und jemand fragte: »Was ist denn hier los?«

Im ersten Augenblick war ich erleichtert, Josephs Stimme zu hören, bis ich mich besann, wie diese Situation auf ihn wirken musste.

Schnell versicherte ich ihm: »Das ist nicht so, wie es aussieht, ehrlich!«

»Es sieht aus, als hätte Gabriel dich im Würgegriff«, antwortete Joseph nach außen hin total lässig, die Hände in den Hosentaschen.

Sofort lockerte sich der Arm um meinen Hals und ich konnte mich wieder auf meine Füße stellen. Erst dann verschwand Gabriels Arm und er trat einen Schritt auf Joseph zu.

»Deine Süße behauptet, sich problemlos wehren zu können, sollte irgendein Kerl sie dumm anmachen und vergewaltigen wollen. Ich war gerade dabei, ihr zu demonstrieren, dass sie sich irrt.«

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Joseph von einem zum anderen, musterte meine wütende Miene bei Gabriels Worten und zuckte dann mit den Achseln. Mit offenem Mund lauschte ich seinen nächsten Worten.

»Das würde mich auch interessieren. Ich glaube kaum, dass du eine Chance hättest, Lucy, wenn irgendeiner dich wollen würde.«

Verwirrt breitete ich die Arme aus. »Ernsthaft?! Du springst nicht für mich in die Bresche und sagst deinem Freund, er soll seine schmierigen Finger von mir lassen?«, rief ich.

Die beiden grinsten sich an und Joseph zuckte entschuldigend mit den Achseln. Schon war Gabriel wieder hinter mir und demonstrierte erneut einen Angriff. Wütend boxte ich mit den Ellbogen nach ihm, verfehlte ihn aber diesmal mit dem Tritt ans Schienbein.

 

»Bin ja lernfähig, Süße«, murmelte Gabriel an meinem Ohr.

Er schleifte mich ein Stück rückwärts, damit ich meinen sicheren Stand verlor, dann drehte er mich abrupt zu sich um, ehe ich mich wieder aufgerappelt hatte. Ich versuchte, ihn mit den Fäusten zu erwischen, aber er fing mit Leichtigkeit meine Hände ein und drehte mir die Arme auf den Rücken. Er zog mich ruckartig an seinen Körper und mir stockte der Atem. Meine Beine knickten ein und ohne große Mühe ließ Gabriel mich zu Boden rutschen. Als ich nach ihm trat und mich wehrte, drückte er meine Fäuste über meinem Kopf in den Kies, während er sich rittlings auf meine Beine setzte.

Triumphierend beugte er sich über mich und ich fragte zickig: »Und nun? Wie würdest du mich jetzt vergewaltigen wollen? Du hast ja nicht mal deine Hände frei, du Schlauberger!« Und schnell schob ich nach: »Eine kleine Demonstration reicht allerdings völlig aus!«

»Schade eigentlich«, sagte Gabriel grinsend und warf Joseph vorsichtshalber einen kurzen Blick zu. »Es ist aber ganz einfach, denn du vergisst eins: Wenn dich ein schmieriger, ekliger Fremder und nicht ich, bis hierher niedergekämpft hätte, dann hättest du Angst, glaub mir. Und dann würdest du dir wahrscheinlich einiges mehr gefallen lassen, als von mir«, erklärte er mit einem Augenzwinkern.

Ich dachte einen Augenblick über seine Worte nach und nutzte dann den Moment, als er sich aufrichtete und meine Hände losließ. Ich bäumte mich auf und versuchte, ihn von mir abzuwerfen, doch so leicht war Gabriel leider nicht loszuwerden.

Plötzlich beugte sich Joseph über mich, hielt meine Hände fest und fing meine Lippen zu einem zärtlichen Kuss ein.

Ich war so perplex, dass ich völlig still hielt und den Kuss dann innig erwiderte, während ich den Rücken durchbog und völlig vergaß, dass Gabriel auch noch da war.

Auf einmal nahm ich wahr, dass dieser mit beiden Händen über meinen Bauch nach oben streichelte und schließlich meine Brüste umfasste. Ich wollte meinen Mund befreien, um zu protestieren, aber Josephs Kuss war unerbittlich. Ich wand mich und versuchte, meine Hände freizubekommen, aber die zwei Männer ließen nicht zu, dass ich entkommen konnte.

Gabriel rutschte ein wenig tiefer und schob dann langsam den Saum meines Kleides nach oben. Joseph gab endlich meinen Mund frei. Ich keuchte, als ich Gabriels Hände auf meinen Hüften unter dem Kleid spürte und brauchte einen Moment, um meine Stimme wiederzufinden.

Rau brachte ich hervor: »Hört auf! Was soll denn das?!« Ungläubig verfolgte ich den stummen Blickwechsel zwischen Joseph und seinem Freund. Dann schob Joseph sein Knie über meinen Arm, sodass er die Hand frei hatte und begann, die Knopfleiste über meiner Brust aufzuknöpfen. Entsetzt drückte ich meinen Rücken durch, bog und wand mich, während mein Atem schnell und heftig keuchte.

Ich konnte nicht glauben, was hier passierte und hatte Schwierigkeiten, zu erkennen, wohin es führen würde. Die kühle Nachtluft streichelte meine blanken Schenkel, als Gabriel mein Kleid bis zum Bauch hochgeschoben hatte. Mit großen, schockierten Augen verfolgte ich, wie er sich herabbeugte und meinen Bauch küsste.

Mein Puls raste und ich versuchte vergeblich, beiseitezurutschen. Joseph hatte schließlich die letzten Knöpfe geschafft, die Körbchen meines BHs nach unten geschoben und damit meine Brüste entblößt. Sofort zogen sich meine Nippel hart zusammen und ich schloss gequält die Augen, während mein Gesicht heiß brannte. Joseph beugte sich über mich und nahm eine meiner Brustwarzen in den Mund. Erst zart, dann fester, strich er mit der Zunge darüber und reizte sie, bis ich stöhnte. Dann widmete er sich der anderen Brust und begann dort die zärtliche Tortur von vorn, bis beide Nippel steil in die Luft ragten und feucht glänzten.

Gabriels Stimme drang rau an mein Ohr. »Öffne deine Augen, süße Lucy!«

Vorsichtig linste ich unter den Lidern hervor, als sich ein verräterisches Stöhnen aus meiner Kehle schlich.

Beide Männer lächelten und Joseph schloss beide Hände um meine Brüste. Mit der frei gewordenen Hand versuchte ich halbherzig, Gabriels forschende Hände von meinem Körper zu schieben, aber er tat, als bemerke er es überhaupt nicht. Seine Hände glitten über meine Hüften nach unten, die Schenkel entlang, und an der Innenseite wieder nach oben. Kurz vor meinem Schoß stoppte er und ließ seine Hände wieder zu meinem Bauch gleiten. Ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, tasteten sich seine Finger am Bund meines Höschens entlang, ehe er es schließlich genüsslich nach unten zog.

Ich wollte den Kopf abwenden, aber Joseph zwang mich, hinzusehen. Ohne den Blick von meinem Gesicht zu lassen, ließ Gabriel seine Hand erst über meine pochenden Schamlippen gleiten, dann, auf dem Rückweg zog er seine Finger durch meine nasse Spalte.

»Gott, hört auf!«, rief ich und bäumte mich auf, konnte ein weiteres Stöhnen nicht verhindern.

Joseph hielt meine Hand fest, damit ich Gabriel bei seiner Erkundung nicht stören konnte, während er abwechselnd meine Nippel zwischen den Fingern zwirbelte.

»Ich wusste es doch: Es macht dich total an, wehrlos zu sein«, kam es von Gabriel.

Ich konnte die Genugtuung in seiner Stimme deutlich hören und versuchte noch einmal halbherzig, ihn abzuwerfen.

Heiser brachte ich heraus: »Gar nicht wahr. Du weißt gar nichts über mich.«

Joseph grinste und Gabriel lachte, ehe er antwortete: »Ich weiß nichts, außer, dass du total nass bist und deine Spalte heiß und erregt ist.«

Die beiden verständigten sich durch einen weiteren Blickwechsel und Joseph beugte sich über mich und verschloss meinen Mund mit einem Kuss. Gleichzeitig spürte ich, wie Gabriels Gewicht von meinen Beinen verschwand und sie auseinandergeschoben wurden. Ich versuchte, sie zusammenzupressen, aber Gabriel saß schon dazwischen und verhinderte es. Dann spürte ich seinen Daumen auf meinem Kitzler und ein Schrei löste meine Lippen von Josephs. Gabriel streichelte mich aufreizend langsam und ließ dann die restlichen Finger tiefer gleiten. Zärtlich erkundete er die Feuchtigkeit am Eingang meiner Lusthöhle.

Mein Atem stockte vor Anspannung und im nächsten Moment drang er mit den Fingern in mich ein. Mit dem Daumen weiterhin auf meiner Lustperle, begann Gabriel in moderatem Rhythmus in mich einzudringen und die Finger wieder herauszuziehen.

Joseph ließ meine Hände frei und ich bohrte sie in den harten, kalten Kies unter mir. Seine Hände widmeten sich nun wieder ausgiebig meinen Brüsten. Zärtlich zwirbelte er meine Nippel und rieb mit den Daumen über die Spitzen. Ich konnte kaum noch klar denken. Die kühle Nachtluft ließ mich erschauern und überzog meinen Körper mit einer Gänsehaut, obwohl mir immer heißer wurde.

Gabriel schob meine Beine noch etwas weiter auseinander und ich zitterte, als die Kälte meine nasse Spalte streifte. Er benutzte nun beide Hände, um meine Schamlippen zu streicheln, den Bereich zwischen meiner Lustgrotte und meinem Po zu reizen und gleichzeitig in mich einzudringen, während er meine Perle rieb. Ich spürte die ersten Orgasmuswellen anrollen und krallte mich mit einem »Nein!« an Josephs Ärmeln fest.

Dieser beugte sich wieder über mein Gesicht und flüsterte »Oh doch!«, ehe er mich voller Leidenschaft küsste.

Der Orgasmus tobte wild in meinem Schoß und ich schob verzweifelt Gabriels Hände von meiner Lustperle weg, um bei Sinnen zu bleiben. Langsam ließen die beiden Männer von mir ab und als ich mich keuchend zur Seite rollte, wickelten sie mich schützend in eine Jacke ein. Während ich wieder zu Atem kam, richteten sie mich vorsichtig auf und ich kam auf Josephs Schoß zum Sitzen. Wärmesuchend kuschelte ich mich an ihn und versuchte, meine Gedanken zu sortieren.

Als das Zittern langsam nachließ, linste ich vorsichtig über Josephs Schulter, um einen Blick auf Gabriel zu werfen. Lässig hatte er die Arme verschränkt und beobachtete uns. Er grinste, als unsere Blicke sich trafen und ich warf ihm einen bösen Blick zu, ehe ich mein Gesicht wieder an Josephs Schulter barg.