Ring der Drachen

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Aus der Reihe: Das Making of Riley Paige #4
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Ring der Drachen
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RING DER DRACHEN
(DAS ZEITALTER DER MAGIER – BUCH VIER)
MORGAN RICE
INS DEUTSCHE ÜBERSETZT VON ANGELA LESSENIG
Morgan Rice

Morgan Rice ist #1 Bestseller-Autor und USA Today-Bestsellerautor der epischen Fantasy-Serie RING DER ZAUBEREI, die siebzehn Bücher umfasst; der Bestseller-Serie WEG DER VAMPIRE, bestehend aus zwölf Büchern; der Bestseller-Serie TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, einem postapokalyptischen Thriller mit drei Büchern; der epischen Fantasy-Serie VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN, bestehend aus sechs Büchern; der epischen Fantasy-Serie FÜR RUHM UND KRONE, bestehend aus acht Büchern; der epischen Fantasy-Serie EIN THRON FÜR SCHWESTERN, bestehend aus acht Büchern; der neuen Science-Fiction-Serie CHRONIK DER INVASION mit vier Büchern; der Fantasy-Serie OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER, bestehend aus vier Büchern; der Fantasy-Serie DER WEG DES STAHLS, bestehend aus vier Büchern; und der neuen Fantasy-Serie DAS ZEITALTER DER MAGIER. Morgans Bücher sind in Audio- und Printausgaben erhältlich, und Übersetzungen sind in über 25 Sprachen erhältlich.

Morgan freut sich, von Ihnen zu hören. Besuchen Sie also www.morganricebooks.com, um sich in die E-Mail-Liste einzutragen, ein kostenloses Buch und kostenlose Werbegeschenke zu erhalten, die kostenlose App herunterzuladen, die neuesten exklusiven Nachrichten zu erhalten und sich auf Facebook und Twitter zu verbinden. Und bleiben Sie in Kontakt!

BÜCHER VON MORGAN RICE
DAS ZEITALTER DER MAGIER

REICH DER DRACHEN (BUCH #1)

THRON DER DRACHEN (BUCH #2)

VON DRACHEN GEBOREN (BUCH #3)

RING DER DRACHEN (BUCH #4)

OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER

DIE ZAUBERFABRIK (BUCH #1)

DIE KUGEL VON KANDRA (BUCH #2)

DIE OBSIDIANE (BUCH #3)

DAS FEUERZEPTER (BUCH #4)

DIE INVASIONSCHRONIKEN

ÜBERMITTLUNG (BUCH #1)

ANKUNFT (BUCH #2)

DER WEG DES STAHLS

EHRE WEM EHRE GEBÜHRT (BUCH #1)

NUR DEN TAPFEREN (BUCH #2)

NUR DEN AUSERWÄHLTEN (BUCH #3)

EIN THRON FÜR SCHWESTERN

EIN THRON FÜR SCHWESTERN (BUCH #1)

EIN GERICHT FÜR DIEBE (BUCH #2)

EIN LIED FÜR WAISEN (BUCH #3)

EIN KLAGELIED FÜR DIE PRINZESSIN (BUCH #4)

EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (BUCH #5)

EIN KUSS FÜR KÖNIGINNEN (BUCH #6)

EINE KRONE FÜR MÖRDER (BUCH #7)

EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBEN (BUCH #8)

FÜR RUHM UND KRONE

SKLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (BUCH #1)

SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (BUCH #2)

RITTER, THRONERBE, PRINZ (BUCH #3)

REBELL, SCHACHFIGUR, KÖNIG (BUCH #4)

SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (BUCH #5)

HELD, VERRÄTER, TOCHTER (BUCH #6)

HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (BUCH #7)

SIEGER, BESIEGTER, SOHN (BUCH #8)

VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (BUCH #1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (BUCH #2)

DAS GEWICHT DER EHRE (BUCH #3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (BUCH #4)

EIN REICH DER SCHATTEN (BUCH #5)

DIE NACHT DER VERWEGENEN (BUCH #6)

VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN: EINE KURZGESCHICHTE
DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (BUCH #1)

MARSCH DER KÖNIGE (BUCH #2)

FESTMAHL DER DRACHEN (BUCH #3)

KAMPF DER EHRE (BAND #4)

DER SCHWUR DES RUHMS (BAND #5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT (BAND #6)

RITUS DER SCHWERTER (BAND #7)

GEWÄHR DER WAFFEN (BAND #8)

HIMMEL DER ZAUBER (BAND #9)

MEER DER SCHILDE (BAND #10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (BAND #11)

LAND DES FEUERS (BAND #12)

DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND #13)

DER EID DER BRÜDER (BAND #14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN (BAND #15)

DAS TOURNIER DER RITTER (BAND #16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (BAND #17)

DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1)

ARENA ZWEI (BAND #2)

DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (BAND #1)

VERGÖTTERT (BAND #2)

VERRATEN (BAND #3)

BESTIMMT (BAND #4)

BEGEHRT (BAND #5)

VERMÄHLT (BAND #6)

GELOBT (BAND #7)

GEFUNDEN (BAND #8)

ERWECKT (BAND #9)

ERSEHNT (BAND #10)

BERUFEN (BAND #11)

BESESSEN (BAND #12)

GEFALLENE VAMPIRE

VOR DEM MORGENGRAUEN (BUCH #1)

Ausgewähltes Kritikerlob für Morgan Rice

"Wenn Sie glaubten, dass es nach dem Ende der Serie RING DER ZAUBEREI keinen Grund mehr zum Leben gäbe, haben Sie sich geirrt. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN hat Morgan Rice eine weitere brillante Serie entwickelt, die uns in eine Fantasy-Welt von Trollen und Drachen, von Tapferkeit, Ehre, Mut, Magie und Schicksal entführt. Morgan hat es wieder geschafft, starke Figuren zu kreieren, mit denen wir auf jeder Seite mitfiebern. Eine Bereicherung für die Bibliothek aller Leser, die eine gut geschriebene Fantasystory lieben.“

– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

"Eine actiongeladene Fantasystory, die Fans von Morgan Rices früheren Romanen und Fans von Werken wie DIE ERAGON-TETRALOGIE von Christopher Paolini begeistern wird. Fans von Fiktion für junge Erwachsene werden diese neueste Arbeit von Rice verschlingen und um mehr bitten.“

– The Wanderer, A Literary Journal (zu Der Aufstand der Drachen)

„Eine temperamentvolle Fantasy-Erzählung, die Elemente von Geheimnis und Intrige in ihre Handlung einbindet. Bei Queste der Helden geht es darum, den Mut zu finden, seiner Bestimmung zu folgen, die zu Wachstum, Reife und Brillanz führt. Wer kraftvolle Fantasy-Abenteuer sucht, wird von den Protagonisten und Aktionen dieser Erzählung mit packenden Begegnungen belohnt. Thors Entwicklung von einem verträumten Kind zu einem jungen Erwachsenen mit unmöglichen Überlebenschancen findet vor diesem mitreißenden Hintergrund statt. Der Beginn einer epischen Serie für junge Erwachsene.“

– Midwest Book Review (D. Donovan, eBook-Rezensent)

“Der Ring der Zauberei hat alle Zutaten für einen umgehenden Erfolg: Komplotte, Gegenkomplotte, Geheimnisse, tapfere Ritter und junge, erblühende Beziehungen voller gebrochener Herzen, Täuschung und Verrat. Es wird Ihnen stundenlange Unterhaltung verschaffen und alle Altersgruppen begeistern. Eine Bereicherung für die Bibliothek aller Fantasy-Leser.“

– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

„In diesem actiongeladenen ersten Buch der epischen Fantasy-Reihe Ring der Zauberei (die derzeit 14 Bücher umfasst) stellt Rice den Lesern den 14-jährigen Thorgrin "Thor" McLeod vor, dessen Traum es ist, sich der Silberlegion anzuschließen, den Elite-Rittern des Königs. Rices Stil ist wasserdicht und die Prämisse faszinierend. “

– Publishers Weekly
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Copyright © 2020 by Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Außer mit Genehmigung unter dem U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Veröffentlichung vervielfältigt, weitergegeben oder in jedweder Form durch jegliche Mittel übertragen oder in einer Datenbank oder einem Speichersystem gespeichert werden, ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors. Dieses eBook ist rein für Ihre persönliche Unterhaltung lizenziert.  Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Leser weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch gerne mit anderen Personen teilen möchten, erwerben Sie bitte eine weitere Kopie für jeden weiteren Leser. Wenn Sie dieses eBook lesen ohne eine eigene Kopie erworben zu haben, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie eine eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dieses Buch beruht auf Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Gegebenheiten sind entweder vom Autor ausgedacht oder fiktional verwendet. Jede Ähnlichkeit zu real existierenden Personen, lebend oder verstorben, ist absolut zufällig. Coverbild Copyright  kevron2001, lizenziert durch Shutterstock.com.

KAPITEL EINS

Meister Grey stand mit weit ausgebreiteten Armen hoch über Royalsport, während er die Flut, die er gerufen hatte und die nun die Bach- und Flussbetten in der Stadt überschwemmte, unnatürlich hoch hielt. Er spürte, wie die Schwere von allem, was geschah, ihn zu belasten begann. Er hatte gewusst, dass so viel Wasser kommen würde, hatte gewusst, dass es viele Tote geben würde, aber die Realität war schlimmer, viel schlimmer.

Eine Schweißperle tropfte über sein Gesicht, während er über die Stadt blickte. Die Dunkelheit war für ihn dabei kein Hindernis. Er hatte dieses Geheimnis schon vor langer Zeit gelernt. Unten konnte er sehen, wie sich Royalsport ausbreitete und durch das tosende Wasser in seine getrennten Bezirke zerteilt wurde, von denen jeder jetzt eine kleine Insel für sich war. Auf diesen Inseln schwärmten Hunderte, wenn nicht Tausende von Truppen in rot und purpurfarben Uniformen, den Farben der Männer von König Ravin.

 

Zumindest hatte seine Magie sie verstreut über die Inseln in Gruppen aufgeteilt und es bedeutete ebenfalls, dass der größte Teil der Streitkräfte immer noch am Rande der Stadt gefangen war und nur einen Ring um Royalsports Ausgänge legen konnte. Eine andere Gruppe befand sich in dem Bezirk, in dem das Haus der Waffen normalerweise sogar im Dunkeln Rauch und Flammen ausstieß, jetzt jedoch lagen seine Öfen still, und die Männer waren damit beschäftigt, es zu verteidigen. Weitere hatten sich in den anderen Bezirken um die Häuser der Gelehrten, der Kaufleute und der Seufzer ausgebreitet. Voneinander abgeschnitten, könnten sie weniger Schaden anrichten, aber es gab trotzdem noch viel Schaden, den sie dem Königreich zufügen konnten und würden, jetzt, wo es so viele ihrer Leute einfach weggespült hatte.

Meister Grey zuckte bei diesem Gedanken zusammen. Wie viele Leben hatte er heute Nacht genommen, wie viele waren am Flussufer gestürzt und eingebrochen und in den Tiefen ertrunken? So viele es auch waren, waren es einfach nur noch mehr Gesichter für die Abrechnung, die auf den Magier wartete und von der ein Teil von ihm wusste, dass sie eines Tages fällig würde. Schließlich wurden alle Dinge am Ende irgendwie ausgeglichen.

All dies, um sie vor einem Ansturm auf die Burg zu bewahren, bei dem die Betroffenen geschlachtet worden wären, wenn die Soldaten dem Blutrausch freien Lauf ließen. Zumindest war dies Meister Grey gelungen. Unten konnte er die Gruppe von König Ravin sehen, die im Adelsviertel in der Nähe der Burg gefangen war und nicht weiterkommen konnte.

Ein Teil von Meister Grey wünschte sich, er könnte mit seiner Magie einfach das Herz des Mannes für immer anhalten. Es würde so viel Leid ersparen, aber es würde zu viele andere Dinge in Bewegung setzen. Er musste darauf vertrauen, dass die Dinge, die bereits geschahen, ausreichten, dass die Personen, die in diesem Moment bereits ihr Schicksal erfüllten, alles waren, was er sich von ihnen erhoffte. Auf jeden Fall veränderte es den, der solche Dinge mit Magie bewirkte. Er war nicht einer der Verborgenen, die das Gleichgewicht der Dinge außer Kraft setzten und zunehmend verzerrte Versionen ihrer selbst wurden. Er arbeitete mit diesem Gleichgewicht, und das gab ihm die Kraft.

Wie eine Ermahnung an die Grenzen dieser Kraft, begannen Meister Greys Hände nun zu zittern, doch er behielt den Zauber bei, und sein Geist hielt alle wichtigen Verbindungsglieder fest, die erforderlich waren, um Wasser dahin zu schicken, wo es unter normalen Umständen nicht sein sollte. Jede Sekunde, die er festhielt, war eine mehr, in der sich die Bewohner des Schlosses besser vorbereiten konnten und die Ereignisse auf den ihnen gegebenen Wegen voranschreiten konnten. Meister Grey dachte an Devin, der geschickt worden war, um die Fragmente des unvollendeten Schwertes zu sammeln. An Erin, die unten in den Gassen kämpfte; an die Personen, die noch darauf warteten, ihren Teil zu erfüllen.

Im Moment war sein Teil einfach: Er musste an dem Zauber festhalten. Sekunde für Sekunde wurde es jedoch schwieriger. Früher oder später würde er scheitern und dann … dann würde der Sturm der Gewalt folgen.

*

König Ravin starrte auf den Turm, der sich neben der Burg erhob. Der Magier stand dort oben und für einen Moment war sich Ravin sicher, dass der Mann in seine Richtung schaute. Das war gut; lass den Feind ruhig jenen sehen, der ihn und alle anderen holen würde.

Um ihn herum lagen die Gebäude des Adelsviertels still in der Dunkelheit, die Bewohner waren zu verängstigt, um auf die Straße zu kommen. Sie hatten guten Grund, Angst zu haben: Um Ravin herum lagen die Leichen derer, die ihm im Weg gestanden hatten. Vorher hatten die feindlichen Soldaten versucht, ihren Vormarsch in den Bezirk zu blockieren, aber jetzt standen nur noch seine eigenen Männer dort. Die Straßen hier gehörten ihnen, die Männer warteten schweigend auf seine Befehle.

„Was fordert Ihr von uns, mein König?“, fragte einer seiner Offiziere. „Schreiten wir voran zum Schloss?“

Ravin dachte darüber nach; er war sich sicher, dass sich zumindest einige seiner Männer ins Wasser des Burggrabens werfen würden, wenn er den Befehl gäbe, und wenn er dort seine vollen Kräfte gehabt hätte, hätte er es vielleicht in Betracht gezogen und die Lücke mit dem bloßen Gewicht der zahlenmäßigen Übermacht geschlossen. Er hatte jedoch nur diese wenigen und im Moment bestand keine Notwendigkeit.

Ravin war kein Magier, aber er hatte etwas über Magie und ihre Grenzen gelernt, genauso wie er etwas über alle anderen Waffen gelernt hatte, zu denen ein König Zugang haben könnte. Meister Grey war zweifellos mächtig, aber er war immer noch ein Mensch, hatte immer noch Grenzen.

„Der Zauber wird irgendwann fallen“, sagte Ravin mit ruhiger Stimme und zeigte seinen Truppen, dass dieser Rückschlag kein Problem war. „Arbeitet daran, die Bezirke wieder zu verbinden. Werft Seile zwischen den Häusern, damit Männer darüber klettern und Nachrichten bringen können. Kontaktiert die Männer, die wir in jedem Bezirk haben.“

„Ja, mein König“, sagte der Mann, nickte einigen der Männer dort zu und schickte sie weg, um die Befehle zu erfüllen.

Ravin überlegte, was der Magier wohl zu tun versuchte. Für einen anderen Mann mochte es offensichtlich gewesen sein: Einzelne Truppen abschneiden und sie dann von den Verteidigern auseinandernehmen lassen. Für Ravin ergab das jedoch keinen Sinn. Es waren noch nicht genug Truppen in der Stadt, um so eine Strategie anzuwenden. Stattdessen wäre  die Invasion dadurch nur langsamer.

Was dann noch? Vielleicht hoffte der Mann, dass Ravin in Panik geraten und sich zurückziehen würde, oder er hoffte, dass die Verteidiger sich ausreichend vorbereiten könnten, um die Burg zu halten, wenn er nur lange genug durchhielt. Vielleicht war auch sein einziger Gedanke, die Burg zu beschützen. Nicht jeder dachte so tief über Strategie nach wie Ravin, vielleicht nicht einmal Magier.

Vielleicht hätte seine Strategie funktioniert, wäre Ravin nicht so sorgfältig vorbereitet oder wäre er ein weniger geduldiger Kommandant gewesen. Vielleicht hätte es auch funktioniert, wenn Ravin nicht rechtzeitig aus dem Bachbett herausgekommen wäre. Wenn man um eine Krone kämpfte, war es ein effektiver Weg, den Mann zu töten, der sie tragen wollte.

Dies war auch etwas, das Ravin ihm nicht vergeben würde. Der Magier würde für diesen Versuch, ihn zu töten, sterben. Aber jetzt noch nicht.

„Ausbreiten“, sagte er den anderen. „Einer von Euch findet einen hohen Platz und signalisiert den anderen mit Eurer Fackel. Sagt dem Rest der Männer, dass sie dasselbe tun sollen. Ich möchte, dass sie die Stadt halten, sie einnehmen. Brecht jeden Widerstand, und jeder, der sich auf der Straße zeigt, ist Freiwild, aber zerstört nicht mehr als nötig.“

„Wo werdet Ihr sein, Majestät?“, fragte der Offizier.

„Folgt mir.“

Ravin wählte eine beliebige Adligen-Residenz aus, eine mit elegantem Mauerwerk um die Tür und Pflanzen in den Fenstern, die wie Tränen für die Toten in der Stadt herabfielen. Er trat an die Tür und schlug mit der Faust dagegen. Verständlicherweise antwortete ihm nur die Stille.

Ravin hob einen Fuß, trat mit dem klobigen Stiefel gegen die Tür und zerschmetterte die Riegel, die sie hielten, mit einem einzigen Tritt. Er betrat einen Flur, in dem Gemälde hingen, eines nach dem anderen zeigten sie Personen, wahrscheinlich die Ahnen, die die Abstammung des Besitzers und sein Recht auf alles, was sie besaßen, bekräftigen sollte. Während Ravin sie betrachtete, trat ein Mann aus dem Dämmerlicht des Hauses heraus und eilte mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Ravin schlug es beiseite und hackte dann sein eigenes Schwert durch die Brust des Mannes, sodass er zu Ravins Füßen fiel.

„Wenn Ihr damit nicht angefangen hättet, hättet Ihr weitergelebt“, sagte er.

Er ging durch das Haus zu der Stelle, an der sich eine Küche befand, und folgte dem einzigen Lichtschein, den er innerhalb des Hauses sehen konnte. Er stieß dort die Tür auf und fand eine Frau und ihre Töchter, wie er vermutete, die hinten in der Küche zusammengekauert waren, zusammen mit einer Anzahl Diener. Sie drängten sich am Feuer zusammen und versuchten, einen großen Holztisch, der auf die Seite gekippt war, als eine Art Barrikade zu benutzen. Ein paar männliche Bedienstete hatten Messer in der Hand und traten vor, als könnten sie kämpfen.

Ravin hob sein Schwert, die Klinge noch feucht vom Blut des Mannes, der sich ihm gestellt hatte.

„Glauben Sie wirklich, Sie können mich besiegen?“, forderte er die Diener heraus. „Ich bin Ravin, König der drei Königreiche, Ihr rechtmäßiger Herrscher. Knien Sie nieder oder Sie werden sterben.“

Er legte die volle Befehlsgewalt in seine Stimme und sah, wie die Männer erblassten, als sie die Ungeheuerlichkeit verstanden, mit der sie konfrontiert waren. Das Messer des einen rasselte zu Boden, das andere war nicht so schnell. Ravin verlor die Geduld, er steckte sein Schwert in die Brust dieses Mannes und ignorierte die Schreie der Frauen um ihn herum. Ravin trat ihn zurück und schob den Tisch wieder auf die Füße. Er nahm einen Stuhl, stellte ihn vor den Tisch und legte sein immer noch blutiges Schwert darauf.

Er sah sich nach denen seiner Männer um, die ihm gefolgt waren. „Ich werde hier bleiben. Geht Euren Pflichten nach.“

Sie machten sich auf den Weg, nur ein paar blieben als seine Leibwächter zurück. Ravin saß da und betrachtete die, die noch lebten. Alle waren jetzt auf den Knien und sahen ihn mit offensichtlichem Entsetzen an.

„Einer von Euch, bringt mir Wein“, sagte er. „Der Rest von Euch akzeptiert eine einfache Tatsache: Alles, was Ihr für Euer Eigentum gehalten habt, gehört jetzt mir – Eure Münze, Euer Eigentum, Ihr selbst. Diese Stadt, dieses ganze Königreich gehört mir. “

Oder das würde es, sobald der Zauber des Magiers fiel.

KAPITEL ZWEI

Der große Saal des Schlosses war voller Aktivitäten, seine Teppichquadrate waren überfüllt mit Menschen, die mit jeder möglichen Aufgabe betraut hin und her eilten, und die hohen Steinmauern hallten mit Gesprächsfetzen, während sie versuchten, herauszufinden, was als Nächstes zu tun war.

Insofern erinnerte es Lenore an das geschäftige Treiben in den Wochen vor ihrer Hochzeit, als das ganze Schloss voller Vorbereitungen auf die Festlichkeiten war, aber jetzt war nichts Leichtes oder Freudiges an den Dingen. Stattdessen waren einige der Banner an den Wänden heruntergezogen worden und Adlige stritten derzeit darüber, ob sie zerschnitten werden sollten, um provisorische Bandagen herzustellen, während der Thron leer stand, ohne ein Zeichen von Vars, um ihn zu füllen, und dem Mann, der dort hätte sitzen sollen, tot.

Allein der Gedanke daran erfüllte Lenore mit Trauer, aber sie durfte ihre Gefühle nicht zeigen und sie musste das ruhige Zentrum sein, um das sich andere drehen konnten. Sie brauchten jemanden, der die Kontrolle übernahm, ruhig war und bereit, das Denken zu übernehmen, wenn sie nur handeln wollten; Sie brauchten eine Prinzessin, und das bedeutete, dass Lenore die Rolle spielte, auf die sie sich ihr ganzes Leben vorbereitet hatte.

„Nein“, sagte sie, „Verbarrikadiert nicht nur die Außentür der großen Halle. Ich möchte, dass die Teile festgenagelt werden.“

„Aber wo sollen wir Nägel finden?“, fragte ein Adliger. Lenore war nicht erfreut darüber, dass er sie nach Anweisungen fragte, da er sie nur ein oder zwei Tage zuvor noch als hübsches, nutzloses Schmuckstück angesehen hatte.

„Ich weiß es nicht. Durchsucht die Lagerräume des Schlosses, wenn es sein muss“, sagte Lenore. „Geht.“

Der Mann ging ohne weitere Fragen. Viele von ihnen handelten, ohne ihre Anweisungen infrage zu stellen. Lenore vermutete, dass vieles damit zu tun hatte, wer sie war: die Schwester des neuen Königs und die Frau von Herzog Viris' Sohn. Möglicherweise hatte ein Teil davon auch damit zu tun, dass die Leute einfach wollten, dass ihnen jemand sagte, was sie jetzt tun sollten, da sie mitten in einer Krise steckten.

Lenore wünschte sich, es gäbe jemanden, der es ihr sagen könnte.

Sie hatte im Moment so viel Angst wie nie zuvor in ihrem Leben. In ihrer Stadt war eine Armee, die sich aus Leuten zusammensetzte, die sie entführt hatten. Die Ritter des Sporns waren verschwunden, ebenso die meisten Soldaten. Wie sollten sie sich gegen all das behaupten? Wenn die Burg fiel, was dann? Würden alle darin außer Kontrolle geraten?

 

Das war nicht einmal das Schlimmste, was Lenore sich vorstellen konnte, angesichts der schrecklichen Dinge, die einigen ihrer Dienstmädchen während der Entführung widerfahren waren. Sie war nur in einer Schlacht gewesen, und das war schon schrecklich genug gewesen, aber wie würde es sein, wenn eine ganze Horde außer Kontrolle geratener Soldaten in die Burg einfiel?

Dann war da noch König Ravin, der Mann, der befohlen hatte, sie zu entführen, der Mann, der für den Tod ihres Bruders und ihres Vaters verantwortlich war. Lenore hatte die Geschichten über seine Grausamkeit gehört, eine schlimmer als die andere. Allein beim Gedanken an ihn lief ihr ein Angstschauer den Rücken hinunter.

„Hoheit“, sagte ein Diener. „Wollt Ihr Waffen aus der Waffenkammer hierher bringen?“

Lenore betrachtete ihre potenziellen Truppen. Es gab Diener, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben ein Schwert gehalten hatten. Da war eine Anzahl von Adligen, von denen viele älter waren und von denen die meisten genauso ängstlich aussahen, wie Lenore sich fühlte. Trotzdem war es vielleicht besser, zumindest zu versuchen, zu kämpfen. Schnell zu sterben könnte besser sein als die Alternativen.

„Holen Sie, was Sie können für die Menschen hier“, sagte sie. Sie zeigte auf einen anderen Diener. „Gehen Sie mit ihm.“

„Ja, Hoheit“, sagte der Mann.

Lenore organisierte weiterhin, was sie konnte, um die Burg zu verteidigen, und wandte sich abwechselnd an Diener und Adlige. „Nehmt mit, wen Ihr braucht und geht in die Küche, um alles Öl einzusammeln, das Ihr finden könnt. Bringt es zum Torhaus und beginnt, es zu erhitzen, bereit zum Gießen. Ihr, schließt die Tore und bringt das Fallgitter herunter.“

„Was ist mit denen in der Stadt?“, fragte der Mann.

Lenores Herz brach bei der Frage und bei der Antwort darauf, die sie nicht sagen wollte. „Sie … mit dem hohen Wasser haben sie keine Chance zurückzukommen. Wenn wir sie zurückkehren sehen, können wir … können wir Seile fallen lassen.“

Sie sagte nicht, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass sie zurückkehrten. Sie würde nicht darüber nachdenken, denn Erin und ihr seltsamer Mönch waren immer noch da draußen und kämpften gegen den Feind. Vielleicht waren sie dort draußen sogar sicherer als im Schloss, weil es bedeutete, dass sie die Möglichkeit hatten, sich zu verstecken und zu rennen, wenn die Zeit gekommen war. Nicht dass Erin jemals bereitwillig rennen würde, aber vielleicht würde Odd sie dazu bringen.

Lenore sah sich um und wusste, dass sie und die anderen dort keine Chance hatten, zu rennen. Ihre einzige Hoffnung war es, zu versuchen, das Schloss zu halten, und die Wahrheit war, dass sie zu wenig Leute hatten, um es zu tun. Sie könnte jedem Diener einen Speer geben und darauf bestehen, dass sich jeder Adlige an den Wänden aufstellte, um die entgegenkommende Flut abzuwehren, und es wäre immer noch nicht annähernd genug. Die Aufgaben, die sie den Menschen stellte, gab sie ihnen, weil sie wusste, dass sie sich in einer Zeit wie dieser nützlich fühlen mussten, nicht, weil sie glaubte, dass es tatsächlich irgendetwas nützen würde, wenn König Ravins Armee kam.

Vielleicht hätte es geholfen, wenn sie tatsächlich mehr über Strategie gewusst hätte. Gegenwärtig stammte alles, was sie befohlen hatte, aus halb erinnerten Fragmenten, Erinnerungen daran, wenn Erin darauf bestanden hatte, den Ort vor imaginären Feinden zu verteidigen, als sie noch klein waren, oder wenn Rodry oder ihr Vater Geschichten darüber erzählt hatten, wie sie gegen diesen oder jenen Feind gekämpft hatten. Einiges schien offensichtlich, aber zu viel davon war es nicht.

Sie wünschte sich zum hundertsten Mal, dass jemand anderes hier wäre, um die Dinge zu regeln. Vars sollte jetzt König sein, aber er war nicht hier, um zu befehlen. Rodry und ihr Vater waren beide weg, genau in dem Moment, als sie alle ihre Fähigkeiten im Krieg am dringendsten brauchten. Erin war draußen in der Stadt und tat, was sie konnte, an dem Ort, an dem es am meisten helfen könnte. Selbst als Lenore den Sinn begriffen hatte und verstand, dass es mit so wenigen Truppen besser war, in der Stadt zuzuschlagen und zu rennen, als im Schloss zu warten, wünschte sie sich, ihre Schwester wäre neben ihr.

Sie wünschte sich sogar Finnal herbei, obwohl Lenore nicht wusste, was sie über ihren Ehemann denken sollte. War er der gute Mann, den er manchmal schien, oder der grausame, der er anderen gegenüber zu sein schien? Würde ein Barde diese Geschichte erzählen, so wäre dies der Moment, in dem er hereinkam, um das Kommando über alles zu übernehmen und Lenore zu beweisen, wie sehr er sie liebte. Stattdessen gab es kein Zeichen von ihm. Vielleicht spielte er seine Rolle bei der Verteidigung der Stadt?

Noch mehr als Finnal wünschte sich Lenore, Devin wäre da. Er war klug und freundlich, und jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, fühlte sie sich … sie fühlte sich sicher. Wenn er dort wäre, gäbe es vielleicht einen Trick, den er von Meister Grey gelernt hatte, irgendeinen Weg, wie er helfen könnte, sie zu schützen. Noch mehr als nach ihrem Ehemann sehnte sich Lenore nach seiner Gegenwart. Vielleicht war es auch gut, dass er nicht da war. Vielleicht war es besser, dass er irgendwo in der Welt war und die seltsame Aufgabe erfüllte, die der Magier ihm gestellt hatte. Vielleicht wäre er dort sicherer. Ganz bestimmt sicherer als Lenore hier war.

Lenore dachte immer noch darüber nach, als ihre Mutter den Raum betrat. Ihr Schritt erregte zuerst ihre Aufmerksamkeit; für so viele Tage zuvor war Königin Aethe wie ein gebeugtes und zerbrochenes Ding herumgelaufen. Jetzt, obwohl sie immer noch schwarze Trauerkleidung trug, trat sie mit dem selbstbewussten Schritt eines Generals in die Mitte des Raumes.

„Wer ist hier verantwortlich?“, forderte sie. Alle Augen schauten Lenore an.

„Ich denke … ich denke, dass ich es bin, Mutter“, sagte Lenore.

Ihre Mutter legte eine Hand auf ihre Schulter. „Dann solltest du das nicht alleine machen müssen. Ihr“, sagte sie und zeigte auf einen Adligen. „Warum steht Ihr untätig herum? Findet etwas Nützliches, auch wenn es nur darum geht, diese Banner zu zerschneiden, um daraus Bandagen zu machen.“

Sie hatte offensichtlich erkannt was Lenore für ihre Leute im Sinn hatte, obwohl sie die ganze Zeit nicht da gewesen war.

„Aber die Banner“, sagte der Mann. „Sie tragen das königliche Wappen.“

„Glaubt Ihr, meinen Mann interessierten mehr die Banner oder die Leute, die sie trugen?“, schnappte Königin Aethe zurück. „Ich bin die Frau eines Königs und die Stiefmutter eines anderen. Wenn ein Mann verblutet, weil wir nicht genug Bandagen hatten, werde ich Euch dafür verantwortlich machen.“

Der Adlige eilte seiner Aufgabe nach. Lenore konnte nur ihre Mutter anstarren.

„Ich habe ewig versucht, sie dazu zu bringen“, sagte sie.

„Ja, nun, sie sind eher daran gewöhnt, dass ich hart bin“, sagte Königin Aethe. Sie sah Lenore in die Augen. „So wie ich mit dir wegen Finnal hart war. Eine Mutter sollte für ihre Tochter da sein und nicht nur dann, wenn sie das tut, was sie von ihr erwartet.“

Nach ihrem letzten Gespräch, als ihre Mutter nicht zugehört und stattdessen Lenore ihren Kummer entgegengeworfen hatte, als ob ihre eigenen Schwierigkeiten angesichts dessen niemals von Bedeutung sein könnten, war dies das Letzte, was Lenore erwartet hatte.

„Danke“, sagte Lenore und umschloss die Hand ihrer Mutter mit ihrer eigenen.

„Du solltest mir nicht dafür danken müssen, dass ich mich wie eine Mutter benehme“, sagte sie. „Du hattest recht, als du mir sagtest, dass es mehr auf der Welt gibt, als nur meinen Kummer.“

„Es tut mir leid“, sagte Lenore. „Ich war hart, als ich es sagte. Ich vermisse Vater auch.“

„Ich weiß“, sagte Königin Aethe. „Aber du hattest recht. Es gibt Dinge, die größer sind, als all das. Sein Königreich, unser Königreich, ist in Gefahr, und ich werde nicht tatenlos zusehen. Ich werde tun, was erforderlich ist, um es zu schützen, und dich. Was auch immer ich dafür tun muss.“