Krone der Drachen

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Aus der Reihe: Das Making of Riley Paige #5
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Krone der Drachen
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KRONE DER DRACHEN
(DAS ZEITALTER DER MAGIER – BUCH FÜNF)
MORGAN RICE
INS DEUTSCHE ÜBERSETZT VON ANGELA LESSENIG
Morgan Rice

Morgan Rice ist #1 Bestseller-Autor und USA Today-Bestsellerautor der epischen Fantasy-Serie RING DER ZAUBEREI, die siebzehn Bücher umfasst; der Bestseller-Serie WEG DER VAMPIRE, bestehend aus zwölf Büchern; der Bestseller-Serie TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, einem postapokalyptischen Thriller mit drei Büchern; der epischen Fantasy-Serie VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN, bestehend aus sechs Büchern; der epischen Fantasy-Serie FÜR RUHM UND KRONE, bestehend aus acht Büchern; der epischen Fantasy-Serie EIN THRON FÜR SCHWESTERN, bestehend aus acht Büchern; der neuen Science-Fiction-Serie CHRONIK DER INVASION mit vier Büchern; der Fantasy-Serie OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER, bestehend aus vier Büchern; der Fantasy-Serie DER WEG DES STAHLS, bestehend aus vier Büchern; und der neuen Fantasy-Serie DAS ZEITALTER DER MAGIER. Morgans Bücher sind in Audio- und Printausgaben erhältlich, und Übersetzungen sind in über 25 Sprachen erhältlich.

Morgan freut sich, von Ihnen zu hören. Besuchen Sie also www.morganricebooks.com, um sich in die E-Mail-Liste einzutragen, ein kostenloses Buch und kostenlose Werbegeschenke zu erhalten, die kostenlose App herunterzuladen, die neuesten exklusiven Nachrichten zu erhalten und sich auf Facebook und Twitter zu verbinden. Und bleiben Sie in Kontakt!

BÜCHER VON MORGAN RICE
DAS ZEITALTER DER MAGIER

REICH DER DRACHEN (BUCH #1)

THRON DER DRACHEN (BUCH #2)

VON DRACHEN GEBOREN (BUCH #3)

RING DER DRACHEN (BUCH #4)

KRONE DER DRACHEN (BUCH #5)

OLIVER BLUE UND DIE SCHULE FÜR SEHER

DIE ZAUBERFABRIK (BUCH #1)

DIE KUGEL VON KANDRA (BUCH #2)

DIE OBSIDIANE (BUCH #3)

DAS FEUERZEPTER (BUCH #4)

DIE INVASIONSCHRONIKEN

ÜBERMITTLUNG (BUCH #1)

ANKUNFT (BUCH #2)

DER WEG DES STAHLS

EHRE WEM EHRE GEBÜHRT (BUCH #1)

NUR DEN TAPFEREN (BUCH #2)

NUR DEN AUSERWÄHLTEN (BUCH #3)

EIN THRON FÜR SCHWESTERN

EIN THRON FÜR SCHWESTERN (BUCH #1)

EIN GERICHT FÜR DIEBE (BUCH #2)

EIN LIED FÜR WAISEN (BUCH #3)

EIN KLAGELIED FÜR DIE PRINZESSIN (BUCH #4)

EIN JUWEL FÜR KÖNIGE (BUCH #5)

EIN KUSS FÜR KÖNIGINNEN (BUCH #6)

EINE KRONE FÜR MÖRDER (BUCH #7)

EIN HÄNDEDRUCK FÜR THRONERBEN (BUCH #8)

FÜR RUHM UND KRONE

SKLAVIN, KRIEGERIN, KÖNIGIN (BUCH #1)

SCHURKIN, GEFANGENE, PRINZESSIN (BUCH #2)

RITTER, THRONERBE, PRINZ (BUCH #3)

REBELL, SCHACHFIGUR, KÖNIG (BUCH #4)

SOLDAT, BRUDER, ZAUBERER (BUCH #5)

HELD, VERRÄTER, TOCHTER (BUCH #6)

HERRSCHER, RIVALE, VERBANNTE (BUCH #7)

SIEGER, BESIEGTER, SOHN (BUCH #8)

VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN

DER AUFSTAND DER DRACHEN (BUCH #1)

DER AUFSTAND DER TAPFEREN (BUCH #2)

DAS GEWICHT DER EHRE (BUCH #3)

DIE SCHMIEDE DES MUTS (BUCH #4)

EIN REICH DER SCHATTEN (BUCH #5)

DIE NACHT DER VERWEGENEN (BUCH #6)

VON KÖNIGEN UND ZAUBERERN: EINE KURZGESCHICHTE
DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (BUCH #1)

MARSCH DER KÖNIGE (BUCH #2)

FESTMAHL DER DRACHEN (BUCH #3)

KAMPF DER EHRE (BAND #4)

DER SCHWUR DES RUHMS (BAND #5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT (BAND #6)

RITUS DER SCHWERTER (BAND #7)

GEWÄHR DER WAFFEN (BAND #8)

HIMMEL DER ZAUBER (BAND #9)

MEER DER SCHILDE (BAND #10)

REGENTSCHAFT DES STAHLS (BAND #11)

LAND DES FEUERS (BAND #12)

DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND #13)

DER EID DER BRÜDER (BAND #14)

DER TRAUM DER STERBLICHEN (BAND #15)

DAS TOURNIER DER RITTER (BAND #16)

DAS GESCHENK DER SCHLACHT (BAND #17)

DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1)

ARENA ZWEI (BAND #2)

DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (BAND #1)

VERGÖTTERT (BAND #2)

VERRATEN (BAND #3)

BESTIMMT (BAND #4)

BEGEHRT (BAND #5)

VERMÄHLT (BAND #6)

GELOBT (BAND #7)

GEFUNDEN (BAND #8)

ERWECKT (BAND #9)

ERSEHNT (BAND #10)

BERUFEN (BAND #11)

BESESSEN (BAND #12)

GEFALLENE VAMPIRE

VOR DEM MORGENGRAUEN (BUCH #1)

Ausgewähltes Kritikerlob für Morgan Rice

"Wenn Sie glaubten, dass es nach dem Ende der Serie RING DER ZAUBEREI keinen Grund mehr zum Leben gäbe, haben Sie sich geirrt. Mit DER AUFSTAND DER DRACHEN hat Morgan Rice eine weitere brillante Serie entwickelt, die uns in eine Fantasy-Welt von Trollen und Drachen, von Tapferkeit, Ehre, Mut, Magie und Schicksal entführt. Morgan hat es wieder geschafft, starke Figuren zu kreieren, mit denen wir auf jeder Seite mitfiebern. Eine Bereicherung für die Bibliothek aller Leser, die eine gut geschriebene Fantasystory lieben.“

– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

"Eine actiongeladene Fantasystory, die Fans von Morgan Rices früheren Romanen und Fans von Werken wie DIE ERAGON-TETRALOGIE von Christopher Paolini begeistern wird. Fans von Fiktion für junge Erwachsene werden diese neueste Arbeit von Rice verschlingen und um mehr bitten.“

– The Wanderer, A Literary Journal (zu Der Aufstand der Drachen)

„Eine temperamentvolle Fantasy-Erzählung, die Elemente von Geheimnis und Intrige in ihre Handlung einbindet. Bei Queste der Helden geht es darum, den Mut zu finden, seiner Bestimmung zu folgen, die zu Wachstum, Reife und Brillanz führt. Wer kraftvolle Fantasy-Abenteuer sucht, wird von den Protagonisten und Aktionen dieser Erzählung mit packenden Begegnungen belohnt. Thors Entwicklung von einem verträumten Kind zu einem jungen Erwachsenen mit unmöglichen Überlebenschancen findet vor diesem mitreißenden Hintergrund statt. Der Beginn einer epischen Serie für junge Erwachsene.“

– Midwest Book Review (D. Donovan, eBook-Rezensent)

“Der Ring der Zauberei hat alle Zutaten für einen umgehenden Erfolg: Komplotte, Gegenkomplotte, Geheimnisse, tapfere Ritter und junge, erblühende Beziehungen voller gebrochener Herzen, Täuschung und Verrat. Es wird Ihnen stundenlange Unterhaltung verschaffen und alle Altersgruppen begeistern. Eine Bereicherung für die Bibliothek aller Fantasy-Leser.“

– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

„In diesem actiongeladenen ersten Buch der epischen Fantasy-Reihe Ring der Zauberei (die derzeit 14 Bücher umfasst) stellt Rice den Lesern den 14-jährigen Thorgrin "Thor" McLeod vor, dessen Traum es ist, sich der Silberlegion anzuschließen, den Elite-Rittern des Königs. Rices Stil ist wasserdicht und die Prämisse faszinierend. “

– Publishers Weekly

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Copyright © 2020 by Morgan Rice. Alle Rechte vorbehalten. Außer mit Genehmigung unter dem U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Veröffentlichung vervielfältigt, weitergegeben oder in jedweder Form durch jegliche Mittel übertragen oder in einer Datenbank oder einem Speichersystem gespeichert werden, ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors. Dieses eBook ist rein für Ihre persönliche Unterhaltung lizenziert.  Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Leser weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch gerne mit anderen Personen teilen möchten, erwerben Sie bitte eine weitere Kopie für jeden weiteren Leser. Wenn Sie dieses eBook lesen ohne eine eigene Kopie erworben zu haben, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie eine eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren. Dieses Buch beruht auf Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Gegebenheiten sind entweder vom Autor ausgedacht oder fiktional verwendet. Jede Ähnlichkeit zu real existierenden Personen, lebend oder verstorben, ist absolut zufällig. Coverbild Copyright  Zeferli, lizenziert durch Shutterstock.com.

KAPITEL EINS

Vars tauchte auf den Straßen von Royalsport wieder auf und nach, was ihm wie eine Ewigkeit unter der Erde schien, sog er an der Oberfläche gierig die Luft ein. Er hatte bis zur Dunkelheit gewartet, um sicher zu sein, dass ihn niemand sehen würde, und das Warten hatte wie ein enormes Gewicht auf seiner Brust gelegen. Die Angst hatte ihn fast erstickt.

Er sah sich instinktiv um, war sich sicher, dass ihn jemand sehen und erkennen würde, wer er war. Wer sonst hatte denn noch solche edlen Gesichtszüge, auch wenn sie jetzt mit dem Schmutz des Tunnels verdunkelt waren? Ja, sein Körperbau war durchschnittlich, sein Haar ein mattes Braun, das jeder Bauer haben könnte, und ja, er trug das Rot und Purpur der Männer Ravins, aber trotzdem war er sich sicher, dass das Königliche in ihm, eine gewisse Klasse, durchscheinen würde.

 

Vars wollte nicht darauf warten, dass das geschah, und machte sich auf den Weg in die Stadt. Um ihn herum war die Stadt weniger still, als er es bei einer besetzten Stadt erwartet hätte. Die Feuer der Schmieden des Hauses der Waffen glühten schwach in der Ferne, wo sie vermutlich mehr Waffen für Ravins Streitkräfte herstellten, während das Haus der Seufzer wie mitten in einem Fest in einer Vielzahl von Farben beleuchtet wurde. Vermutlich brauchten Ravins Männer jetzt Unterhaltung. Sogar in den Türmen des Hauses der Gelehrten zeigten vereinzelte Lichtquellen, dass Aktivität herrschte. Vielleicht ließ der neue Imperator sie nach neuen Kriegsmethoden forschen.

Imperator? Der Gedanke daran brachte Vars dazu, auf das Kopfsteinpflaster der Straße zu spucken. Er war König des Nordreichs, nicht Ravin. Oder er war es gewesen, bis Ravin sich über ihn lustig gemacht hatte. Die Flucht war die einzige Option für ihn gewesen.

Vars ging in die Stadt hinunter, vorsichtig lief er an jeder Gestalt vorbei, die ihm entgegenkam. Seine Ängste spielten ihm hundert Möglichkeiten vor, wie er sterben könnte, seine Kehle in einer Gasse aufgeschlitzt oder von einer Soldatenklinge erstochen. Er musste sich zwingen, nicht zu schleichen, sondern an der Pracht der Häuser des Adelsviertels vorbeizuschreiten.

Er war auf dem Weg zum Stadtrand oder zumindest hoffte er, dass er das war. In Wahrheit war sich Vars nicht sicher, ob er sich im Dunkeln durch die ganze Stadt bewegen konnte. Aber nein, natürlich konnte er das. Er war viele Male mitten in der Nacht im Haus der Seufzer gewesen und hatte sich nie verlaufen. Nun, zumindest nicht oft. Er war Herrscher über all das gewesen. Natürlich würde er den Weg finden.

Er kam zu einem der Bäche zwischen den Inseln der Stadt. Das Wasser stand niedrig, also eilte Vars hinüber, denn er wollte es nicht riskieren, über eine der Brücken zu laufen. Er betrat den nächsten Bezirk, lief auf leisen Sohlen und wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Er sah die Augen einiger Leute in der Dunkelheit flackern und wollte sich instinktiv weiter in die Schatten zurückziehen.

Nein, erkannte Vars dann, das war nicht der richtige Weg, nicht in dieser Uniform. Stattdessen ging er mit großen Schritten weiter, denn so würde ein Mann Ravins durch die Straßen laufen. Jetzt waren es die Gestalten im Schatten, die sich zurückzogen und sich von ihm fernhielten, und das gefiel Vars. Er war es gewohnt, dass Leute ihn mit Respekt ansahen, und das … das war Respekt.

So stolzierte er durch die Straßen der Stadt auf die Stadtmauern zu und genoss die Art und Weise, wie die Leute in der Nacht ihn beobachteten – als ob er sie aus einer Laune heraus töten könnte. Kurz erinnerte er sich daran, wie es gewesen war, ein Prinz, ein König zu sein.

Vielleicht könnte er es wieder sein. Vielleicht konnte Vars, sobald er die Stadt verlassen hatte, zu den Adligen gehen, sich zum wahren König erklären, sie einen Aufstand ausführen lassen und zurückerobern, was ihm gehörte. Alles, was er dafür tun musste, war, zu enthüllen, wer er war, und die Leute würden zu ihm strömen.

Er würde es jedoch nicht wie Aethe tun. Sie war dumm gewesen, hatte den Putsch anführen und in einem Schlag zu Ende bringen wollen. Es hatte sie und ihre Anhänger das Leben gekostet. Es war besser, die Dinge aus sicherer Entfernung in Bewegung zu setzen.

Vor sich sah Vars eine Arbeitsgruppe, die im Licht flackernder Fackeln arbeitete und von zwei Wachen beaufsichtigt wurde. Vars konnte keinen Weg daran vorbei erkennen und die Angst flammte kurz in ihm auf, doch er fasste schnell wieder Zuversicht. Er schritt vorbei und wagte sogar, zu grüßen, denn er war sich sicher, dass ein Wachkollege dies tun würde. Sie erwiderten Vars' Gruß.

„Allein draußen, Bruder?“, rief ihm einer von ihnen zu. „Patrouillen laufen normalerweise paarweise.“

„Ich habe eine Nachricht vom Imperator selbst“, sagte Vars. Das schien sicherer als jede andere Lüge. Die Menschen machten den Königen Platz, schneller noch als den Uniformen.

„Dann solltet Ihr Euch beeilen, sie auszuliefern“, begann der andere, „Bevor … Moment, ist das Blut?“

Er sah im Licht der Fackel auf Vars' Hemd hinunter und Vars erkannte, dass das Rot der Uniform zwar Blutflecken verbarg, wenn man aus der Entfernung schaute, die dunkleren Flecken unter dem flackernden Licht jedoch hervorgehoben wurden und nun genau zu sehen war, wo er den Mann erstochen hatte, dem er die Uniform gestohlen hatte.

„Ich hatte neulich eine unangenehme Begegnung mit einigen Rebellen“, sagte Vars und versuchte, sich herauszulügen. „Wurde verwundet, aber es ist nichts Schlimmes.“

„Mit einer Wunde an dieser Stelle würdet Ihr am nächsten Tag nicht mehr laufen“, sagte der Mann.

Der andere Wachmann starrte Vars jetzt an, sein Gesichtsausdruck zunehmend verwirrter.

„Ich kenne Euch“, sagte er.

„Wahrscheinlich aus der Kaserne“, sagte Vars und breitete die Hände aus. Er wollte sich zurückziehen.

„Nein, ich kenne Euch.“

„Nein, tut Ihr nicht“, beharrte Vars. Er trat einen weiteren Schritt zurück und wollte so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die Wachen bringen.

„Ich habe Euch gesehen, als ich in der Burg Wache gehalten habe. Ihr seid die Witzfigur, die der Imperator vor allen aus Euch gemacht hat. Ihr seid König Vars!“

Er sagte es mit einem Lachen, aber trotzdem näherte er sich Vars.

„Was würde der hier draußen tun?“, fragte Vars. „Wollt Ihr damit sagen, dass ich ihm ähnlich sehe … ernsthaft?“

„Ihr seht ihm nicht nur ähnlich“, sagte der Wachmann. Er sah zu seinem Landsmann hinüber. „Er ist es, ich würde schwören, dass er es ist.“

„König Vars aus der Burg?“, fragte der andere. Es schien einen Moment zu dauern, bis die Erkenntnis durchsickerte. „Schnappt ihn Euch!“

Vars rannte bereits und die Angst trieb ihn in Windeseile von den beiden weg, die ihn ergreifen wollten. Seine Füße schlugen hart auf das Kopfsteinpflaster und trugen ihn die Straße entlang um eine Kurve herum, dann eine andere.

„Haltet an!“, rief eine der Wachen hinter ihm her. War jemand jemals dumm genug, anzuhalten, wenn ein Wachmann das rief? Vielleicht hätte Rodry sich umgedreht, um zu versuchen, sie zu bekämpfen, aber Vars rannte einfach weiter in die Stadt, in Sicherheit.

Theoretisch hätte es einfach sein sollen. Dies war seine Stadt im Herzen seines Königreichs. Jede Straße in Royalsport war seine eigene gewesen, daher hätte es für Vars leicht sein müssen, seine Verfolger im Dunkeln abzuschütteln und Haken zu schlagen, bis sie ihm einfach nicht mehr folgen konnten.

Es gab jedoch ein Problem damit, denn es stellte sich heraus, dass es nicht bedeutete, dass er die Straßen der Stadt kannte, weil er stets die gleichen Wege zu den Adelshäusern sogenannter Freunde oder zum Haus der Seufzer entlang gegangen war. Vars musste raten und versuchte instinktiv, den Weg zum Stadtrand zu finden.

Um ihn herum sahen die Häuser immer ärmer aus. Irgendwann während der Verfolgungsjagd sprintete er kopflos über einen weiteren Bach in einen anderen Bezirk. Das Geschrei hinter ihm verriet ihm, dass die Wachen ihre Verfolgungsjagd nicht aufgaben.

Vars schaute nicht zurück. Dummköpfe schauten zurück und Dummköpfe stolperten oder bogen falsch ab. Es gab nichts, was Vars dazu hätte antreiben können, noch schneller zu rennen, denn die Angst durchströmte ihn bereits mit jedem Schlag seines Herzens. Er stürzte weiter vorwärts und versuchte einen Ausweg zu finden.

Wenn dies das edle Viertel gewesen wäre, hätte er sich vielleicht ausgekannt, aber hier war es unmöglich, und bald geriet Vars in ein Gewirr von Straßen. Schlimmer noch, die Wachen gewannen an Boden und näherten sich ihm. Er bog um eine weitere Ecke.

Es war eine Sackgasse, blockiert von Karren, die darauf warteten, geladen zu werden.

Vars drehte sich um und versuchte, herauszufinden, welchen Weg er gehen sollte. Könnte er auf einen der Karren klettern? Könnte er -

Eine Frau trat aus einer Tür. Blondes, geflochtenes Haar fiel auf ihren Rücken, ihr Gesicht war herzförmig und überraschend schön. Sie war die Art von Frau, die Vars hätte bewundern können, wenn er nicht gerade um sein Leben gerannt wäre. Ihre Hand griff nach Vars und riss ihn fast in die Tür, durch die sie gerade herausgetreten war. „Schnell, hier rein!“

KAPITEL ZWEI

Meredith vom Haus der Seufzer lag auf ihrem Rücken in Ravins Bett, die Haare zerzaust, ein Laken bedeckte ihren Körper. Sie beobachtete ihn, wie er mit dem Rücken zu ihr stand, in die lila Gewänder des Amtes gekleidet, und mit seinem Zweihandschwert übte. Wie so oft in den Tagen seit Königin Aethes Tod schien er sie völlig zu ignorieren, jetzt, wo er seinen Spaß mit ihr gehabt hatte.

Meredith hasste ihn in diesem Moment, aber sie ließ es nicht zu, dass ihr Gesicht ihre Gefühle widerspiegelte, obwohl er ihr den Rücken zukehrte. Sie wusste, was für ein gefährlicher Mann Ravin war und wie prekär ihre Situation hier sein konnte. Wenn er nur einen Blick zurück warf und etwas anderes als die sanfte und gehorsame Kurtisane sah, dann würde er diese Klinge wahrscheinlich durch ihr Herz treiben.

Kurtisane? Meredith hielt den Drang zurück, bitter zu lachen. Ravin hatte sie wie die niedrigste Hure behandelt; er hatte es mit Absicht getan, selbst jetzt, wo er jede Frau des Königreichs nach Lust und Laune haben konnte. Sie hatte die blauen Flecken, um es zu beweisen, dass es alles Teil seines Spiels war, die Herrin des Hauses der Seufzer verstehen zu lassen, wo ihr Platz in seinem Königreich war.

Das Schlimmste war, dass sie ihn vielleicht sogar gemocht hätte, wenn er unter anderen Umständen zu ihr gekommen wäre. Ravin war attraktiv, mit dunklem Bart und muskulös, sein Kopf rasiert, seine Augen strahlend vor Intelligenz. Er war ein starker, intelligenter und überzeugender Mann. Meredith konnte sehen, wie ein Mann wie er ein Reich hatte erobern können. Aber er war auch grausam. Meredith hatte das am eigenen Leib gespürt, hörte es aber auch in den Berichten bei den Gelegenheiten, wenn sie es zurück ins Haus schaffte, von Menschen, die verhungerten, von Menschen, die auf der Straße wegen Ungehorsams getötet wurden.

Ravin wurde still, legte die Spitze seines Schwertes auf den Boden und schaute nicht einmal in Merediths Richtung. Dennoch waren die Worte eindeutig für sie bestimmt, als er sprach.

„Sagt mir“, sagte er. „Wenn Ihr könntet, würdet Ihr mich töten?“

„Selbstverständlich nicht, mein Imperator“, sagte Meredith in ihrem geschmeidigsten Ton. „Ich lebe, um Euch zu dienen, wie wir alle.“

Er drehte sich um und jetzt, da diese Augen wieder auf sie gerichtet waren, verspürte Meredith einen kurzen Nervenkitzel.

„Natürlich wird eine wie Ihr das sagen, von dem sie glaubt, dass ich es hören will.“

„Ja, mein Imperator“, sagte Meredith und senkte ihren Blick. „Aber trotzdem würde ich Euch nicht töten.“

Nicht, dass sie nicht darüber nachgedacht hätte. In der Privatsphäre ihrer Gemächer im Haus hatte eines ihrer Mädchen sogar angeboten, es zu tun, und Meredith war gezwungen gewesen, zu erklären, warum dies eine Katastrophe sein würde, und nicht nur für die, die die Tat ausführte.

Es wäre einfach genug. Meredith könnte ihm im Schlaf die Kehle durchschneiden oder ein Gift in sein Getränk schütten, aber was dann? Es gab niemanden, der sich erheben konnte, um den Thron zu besteigen, und so würde es mehr Krieg geben, wobei Ravins Armeen entschlossen wären, Rache zu üben, selbst wenn verschiedene Fraktionen um die Kontrolle kämpfen würden. Zumindest für den Moment war der Imperator das, was zwischen ihnen und dem noch schlimmeren Chaos stand.

Sie wagte es, aufzuschauen, und sah Ravins Augen immer noch auf sie gerichtet, hart und intelligent, als könnten sie jeden Gedanken erraten.

„Wie ich sagte“, sagte sie, „Mein Haus ist da, um Euch zu dienen.“

Er lächelte breit und legte sein Schwert beiseite. „Ich glaube Euch. Wenn ich nicht wäre, wärt Ihr schon tot.“

Meredith vermutete, dass dies genauso viel mit all den Geheimnissen zu tun hatte, die sie kannte, wie mit dem, was Ravin über ihre Loyalität dachte. Es war ein heikler Balanceakt: Er musste wissen, dass sie gehorchen würde, solange es die beste Option für das Königreich zu sein schien, aber dass sie auch daran arbeiten würde, den Menschen so viel wie möglich zu helfen. Er hatte es offensichtlich gemacht, dass er sie demütigen und ihr den Platz zeigen wollte, den sie in dieser neuen Rangfolge innehatte, aber gleichzeitig war sie zu wertvoll, um sie zu töten.

 

Es war schwierig und gefährlich und bedeutete, dass alles, was Meredith tat, unauffällig geschehen musste. Sie hatte Ideen, die nichts mit einem Messer im Dunkeln zu tun hatten, Ideen, die ausreichen könnten, um Dinge zu ändern und sogar Leute wie den Imperator zu Fall zu bringen, aber es wäre eine heikle Arbeit und gefährlich.

„Jetzt“, sagte Ravin, „denke ich, ist es Zeit für Euch, mir noch einmal zu zeigen, warum Euer Haus so viel Anerkennung bekommt.“

Als er sich dem Bett näherte, zwang Meredith ihr schönstes Lächeln auf ihre Lippen. „Selbstverständlich, mein Imperator. Ich existiere, um Euch zu dienen.“

Zumindest tat sie das, bis sie einen Weg finden konnte, ihn zu töten, ohne dass das Königreich um sie herum einstürzte.

*

Als er schließlich mit ihr fertig war, starrte Ravin amüsiert auf Merediths schlafende Gestalt hinunter. Er musste zugeben, dass sie reizvoll war, aber natürlich waren viele Frauen reizvoll. Sogar in diesem Moment würden seine Männer einige der besten Pflanzen für ihn pflücken, um ihn zu unterhalten, wenn er nicht mit der Herrin des Hauses der Seufzer zusammen war.

Was diese Sache interessant machte, war, dass beide wussten, was sie war und was ihr Haus wirklich bedeutete. Sie war eine Frau, die aus Gerüchten etwas Scharfes, Gefährliches machen konnte. Leute, die so gut ausgebildet waren wie jeder Stille Mann, erledigten für sie die Aufträge. Diese Frau in der Hand zu haben, bedeutete einen großen Teil der Spannung für Ravin.

Vielleicht würde er mit der Zeit mehr tun, als sie in regelmäßigen Abständen zu holen, um sie in sein Bett zu befehlen. Vorher wollte er jedoch sicherstellen, dass an ihrem Verständnis ihrer Position kein Zweifel bestand und dass sie mit Haut und Haaren ihm gehörte und niemand anderem.

Nicht, dass es jetzt noch irgendjemanden gab. Das hatte alles an dem Tag ein Ende genommen, an dem Königin Aethe hingerichtet worden war. Die Möchtegernrebellen unter den Adligen waren ausgedünnt worden und abgesehen davon hatten sie jetzt so oder so keinen Anführer mehr. Oh, der Feigling Vars war zwar geflohen, aber wer würde so einem Mann folgen? Die Töchter der Königin wurden ebenfalls vermisst, aber das bedeutete einfach, dass seine Stillen Männer ihre Arbeit mit der üblichen Perfektion erledigt hatten.

So würde Lady Meredith schließlich erkennen, dass Ravin die einzige Hoffnung war, die dieses Königreich auf Stärke und Einheit hatte. Vielleicht hatte sie es schon getan, denn sie war alles andere als dumm. Dann würde ihm die beste Spionin der drei Königreiche zur Verfügung stehen, um alles zu erfahren, was er über seine Feinde und seine Untertanen wissen wollte. Wo er bis jetzt durch offenkundige Angst regiert hatte, konnte er das Haus nutzen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, weil er im Voraus wusste, welche Schritte die Leute machen könnten.

Das war allerdings für später. Im Moment langweilte sich Ravin mit ihr.

„Wacht auf und geht“, befahl er ihr und schüttelte sie wach. „Jetzt.“

Sie drückte ihr Kleid an sich, als sie aus dem Raum floh, zurück zu dem Ort, von dem sie gekommen war. Als sie ging, trat einer von Ravins Stillen Männern ein und wartete nicht einmal auf Erlaubnis, bevor er nach vorne kam und sich verbeugte. Der Mann war bis auf eine Narbe unter seinem linken Auge absolut unscheinbar. Er trug einfache Höflingskleidung in Rot und seine Gesichtszüge waren langweilig und nicht erinnernswert. Ravin stand auf und warf seine Robe um seine Schultern.

„Es sollte einen guten Grund für diese Unterbrechung geben“, sagte er.

„Den gibt es, Imperator Ravin“, sagte der Mann.

„Das werde ich beurteilen“, sagte Ravin. „Wie ist Euer Name?“

„Quail, mein Imperator.“ Der Mann verneigte sich erneut. „Es wurden drei Körper gefunden, die mehrere Tage schon tot sind.“

„Leichen …“ Ravin zuckte die Achseln. „Prinzessin Lenore und die anderen? Wenn dies ein Bericht über den Erfolg Eurer Truppe sein soll, ist dies nicht der richtige Weg.“

Der Stille Mann schüttelte den Kopf. „Bedauerlicherweise sind die Leichen … diejenigen, die geschickt wurden, um die Prinzessin auf Euren Befehl zu töten.“

„Was?“ Ravin brüllte. „Und niemand hat es bemerkt? Niemand hat gesehen, dass die Stillen Männer nicht dort waren, wo sie sein sollten?“

„Letztendlich“, sagte Quail, „haben wir die Männer gesucht und gefunden. Aber als die Prinzessinnen an der Hinrichtung teilnahmen, wurde angenommen, dass sie abwarten und danach zuschlagen wollten. Es wurde angenommen, dass sie sich … Zeit nehmen.“

„Selbstverständlich habt Ihr das“, sagte Ravin.

„Vergebt uns, Imperator“, sagte Quail und fiel diesmal auf die Knie. „Wir sprechen selten offen über unsere Aufgaben, auch nicht miteinander.“

Ravin unterdrückte seinen Zorn. Selbstverständlich taten sie das nicht, denn so bevorzugte er die Dinge. Die Stillen Männer operierten in kleinen Gruppen, damit sie nicht zu mächtig wurden oder seine Anweisungen ignorierten. In diesem Fall bedeutete dies jedoch, dass die Prinzessinnen überlebt hatten, und der Ärger darüber brachte ihn dazu, dem Narren vor ihm den Kopf abschneiden zu wollen. Das würde aber nichts nützen. Im Moment war der Stille Mann lebend nützlicher.

„Ihr glaubt, dass ich Euch töten werde, nicht wahr?“, fragte Ravin.

„Die … Möglichkeit wurde angesprochen“, sagte Quail. In seiner Stimme lag ein Zögern, aber keine echte Angst. Den Stillen Männern wurden solche Dinge in ihrer Ausbildung auf eine Weise abgewöhnt, die selbst Ravin als grausam betrachtete.

„Und Ihr wart derjenige, den sie geschickt haben, obwohl es ein anderer hätte sein können“, vermutete Ravin.

Quail nickte nur.

„Dann werdet Ihr derjenige sein, der die Chance auf Wiedergutmachung für den Misserfolg anführt“, sagte Ravin.

Jetzt sah der Stille Mann verwirrt aus. „Mein Imperator?“

„Die Prinzessin muss gefunden werden. Sie muss sterben“, sagte Ravin. Er dachte einen Moment nach. „Beide Prinzessinnen und der Ritter, der an ihrer Seite steht. Sie sind alle zu gefährlich, um leben zu dürfen.“

Der Stille Mann zögerte eine Sekunde.

„Stimmt Ihr nicht zu?“, fragte Ravin.

„Sie sind zwei unbedeutende Mädchen und ein Verrückter“, sagte Quail. „Es gibt einige … unter uns, die nicht verstehen konnten, warum Ihr unsere Leute geschickt habt, um Prinzessin Lenore zu ermorden, wenn Ihr sie hättet beanspruchen oder durch Lord Finnal kontrollieren lassen können.“

Ravin schnappte sich sein Schwert und führte es in einem Schwung, bis es direkt unter dem rechten Auge des Stillen Mannes ruhte.

„Möchtet Ihr eine weitere Narbe, die zu Eurer ersten passt?“, fragte er.

Der Stille Mann blieb ruhig. „Wie Ihr wünscht, Imperator Ravin.“

„Und das wünsche ich auch. Das sollte Euch genügen.“ Ravin erklärte sich seinen Männern gewöhnlich nicht, aber jetzt würde es vielleicht helfen. „Prinzessin Lenore war immer eine potenzielle Bedrohung, während sie hier war. In meinem Jagdschloss wäre sie keine Gefahr gewesen, nur eine Trophäe. Hier im Königreich jedoch hätten sich Menschen um sie versammeln können und sie könnten es immer noch tun, solange sie lebt. Sie muss sterben. Niemand darf wissen, dass sie überlebt hat.“

Der Stille Mann nickte. „Wie Ihr befehlt.“

Er stand auf und drehte sich um, um zu gehen.

„Und, Quail?“, fragte Ravin und hielt ihn kurz auf. „Denkt daran, dass ich jetzt das Haus der Seufzer habe. Wenn meine Stillen Männer wieder versagen, werden vielleicht einige von Euch ersetzt.“