Michael Pearson und das Geheimnis von Cedar Creek Teil II

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Michael Pearson und das Geheimnis von Cedar Creek Teil II
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Michael Feldmann

Michael Pearson und das Geheimnis von Cedar Creek Teil II

Der Kampf beginnt

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Besuch auf dem Friedhof

Zurück nach Meadow Springs

Gegen die Zeit

Die fliegenden Teufel

Ein dunkles Geheimnis

Impressum neobooks

Besuch auf dem Friedhof

Teil II - Der Kampf beginnt

Noch immer steckte Michael der Schock in den Knochen. Er wusste, dass das soeben erlebte eine Warnung war. Etwas wollte nicht, dass man zu tief buddelte, sich um Dinge aus der Vergangenheit kümmerte! Doch gerade das wollte Michael. Er war es Maddy und Josh, ihrer Mutter, aus irgendeinem Grund sogar seiner Familie schuldig! Letzteres konnte er sich nicht genau erklären, aber er hatte das starke Gefühl, dass er, wenn er die Sache in Cedar Creek lösen würde, auch seine Familie retten könnte. Vom Cedar Creek Inn bis zu dem Platz, wo der Bus nachts gehalten hatte, war es nicht all zu weit! Michael musste auf jeden Fall noch den Friedhof aufsuchen, um sich das Grab der beiden Geschwister anzuschauen. Normalerweise hatte er Rachel noch nach dem Friedhof im Rausgehen fragen wollen, aber durch das unheimliche Erlebnis mit dem plötzlichen Luftzug hatte er es vergessen! Cedar Creek war nicht groß. Normalerweise dürfte es keine Schwierigkeit sein, den Friedhof und das Grab der beiden zu finden! Die alte Bank der Mutter war ein guter Anhaltspunkt. Michael schaute auf die Uhr! Wenn er sich sputen würde, könnte er es schaffen. Schließlich wollte er sich erst einmal nur einen Eindruck verschaffen! Ganz in Gedanken vertieft, breitete sich urplötzlich eine nicht unangenehme, aber merklich spürbare Wärme auf seiner Brust aus. Das Medaillon! War es wieder ein Zeichen von Maddy? Was wollte sie ihm mitteilen? Außer der Wärme durch das Herz passierte nichts, aber er hatte auf einmal das unwiderstehliche Bedürfnis, eine Seitenstraße abzubiegen. Seine Füße lenkten ihn automatisch, ohne dass er gegensteuern konnte. Michael hatte in den letzten Stunden so viele nicht erklärbare Dinge erlebt, dass es ihn schon nicht mehr wunderte. Er ließ es geschehen! Auch ohne die Stimme von Maddy in seinem Kopf wusste er, dass sie es war, die ihn steuerte. Es war ein schönes Gefühl, sie, in welcher Form auch immer, an seinem Körper zu spüren. Die Wärme war Maddy, und sie machte sich so bemerkbar, war mit ihm verbunden, auf einem kleinen Foto in einem kleinen Medaillon auf seiner Brust. Die Seitenstraße gabelte sich nach kurzer Zeit, doch seine Beine gingen zielstrebig nach links. Durch hohe Zedern verdeckt, wurde urplötzlich das Dach einer Kirche mit einem Kreuz als Spitze sichtbar. Ein gutes Zeichen! Der Friedhof befand sich sicherlich nicht weit davon entfernt! So war es dann auch. Die Kirche war schlicht aus Holz, nicht groß, doch für den beschaulichen Ort ausreichend. Michael sah schon vom Weg aus kleine Kreuze auf dem Rasen neben dem Gebäude ragen. Eine Bank war dort nicht zu sehen. Ein kleiner Pfad führte neben der Kirche her, der sich bis zu einer brüchigen, vom Zahn der Zeit befallenen Steinmauer hin erstreckte. Das Grundstück war von wuchtigen Zedern umgeben. Wie bedrohliche Riesen bewachten sie den heiligen Ort der Ruhe, schützten ihn vor der Außenwelt. Die Fläche um die Kirche selbst war frei von Bewuchs. Außer den Gräbern mit Grabsteinen und Kreuzen, Kerzen, Vasen mit Blumen, die frisch oder auch vertrocknet waren, war nur sattes Grün zu erkennen. Ein unbeschreibliches Grün, dachte Michael, so frisch, so gesund, so belebt! Es passte absolut nicht zu der üblichen Vegetation hier in Cedar Creek, ein Ort mitten in der Wüste! Die Sonne schien mit ihrer vollen Kraft auf die freie Fläche. Wenn es immer so war, dürfte das Gras nicht so aussehen. Egal, wie es zu erklären war. Michael gefiel dieser Ort. Er war so beruhigend. Am liebsten hätte er sich ins satte Grün gelegt, aber dazu hatte er keine Zeit. Er musste das Grab der Geschwister finden. Die Wärme des Medaillons hatte nicht nachgelassen. Maddy war noch bei ihm. Der Friedhof war überschaubar. Ein kleines Stück von ihm entfernt, nahe der brüchigen Mauer, sah er dann auch das, wonach er gesucht hatte. Eine Bank, die einzige Bank weit und breit. Es konnte nur die Bank von Frau Fernandez sein, und daneben das Grab von Maddy und Josh! Seine Schritte wurden ein wenig hastiger. Michael war aufgeregt, als wenn er gleich Maddy wieder sehen und in die Arme nehmen würde. So gerne er das auch getan hätte, er wusste, dass er vielleicht nur einen Grabstein mit ihrem Namen drauf finden würde. Als er am Grab ankam, konnte er seine Tränen nicht mehr halten. Er nahm sich das Herzmedaillon vom Hals, spürte noch immer die angenehme menschliche Wärme, die von ihm ausging, und öffnete es! Auch wenn das Foto nur schwarz/weiß war! Maddy schaute ihn mit ihren mandelfarbigen, herzigen Augen an! 4 ever Your's - Don't 4get me! Michael ging in die Knie! Er konnte seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten. Seine Tränen liefen unkontrolliert die Wangen runter, tränkten die Erde des Grabs der beiden Geschwister! Warum, warum…?? Er konnte seine Stimme nur schwer unter Kontrolle halten. Mit einem Mal kam alles aus ihm raus! Der Schmerz, ein Mädchen zu lieben, mit der er nie, egal, was auch passieren sollte, zusammen sein könnte, der Schmerz, vielleicht seine Familie in der Form zu verlieren, wie er sie von früher her kannte. Keiner konnte ihn hier hören, zumindest keine sichtbare Person. Gerade, als er das Herz wieder zuklappen wollte, tropfte eine Träne direkt hinein. Michael schaute irritiert auf den Tropfen. Dieser wurde vom Foto regelrecht aufgesogen, verschwand innerhalb von Bruchteilen! Das Foto jedoch wurde nicht nass. Es schien, als wenn das Papier die Flüssigkeit gierig aufgesogen hätte. Gebannt schaute er auf das Foto! Änderte sich etwas? Es war nichts zu erkennen. Urplötzlich jedoch änderte sich sein Gefühlszustand, ohne dass er es sich erklären konnte. Er fühlte sich mit einem Mal geborgen, spürte einen warmen Druck um seine Brust! Es gab keinen Zweifel! Jemand umarmte ihn. Er sah sogar die Abdrücke an seinem Körper! Es war Maddy! Da war er sich ganz sicher! Michael wünschte sich, dass dieses Gefühl nicht vorbei gehen würde, doch nach kurzer Zeit ließ der Druck wieder nach! Maddy war verschwunden. Noch immer kniete er auf dem Grab! Es war schon merkwürdig! Das Mädchen, was er liebte, oder die kläglichen Überreste von ihr, lagen nur einige Erdmassen unter ihm. Ein Kloß machte sich in seinem Hals breit, doch er schluckte ihn schnell runter! Wichtig war es jetzt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Michael konnte sich glücklich schätzen, dass er Maddy kennenlernt durfte, auch wenn er sich diesen Kontakt lieber in einer menschlichen Hülle gewünscht hatte. Die Zeit war knapp geworden! Er hatte nur noch gut 15 Minuten bis zur Abfahrt. Unerwartet wurde die Stille um ihn herum durch einen stumpfen Schrei unterbrochen, der ihm durch Mark und Bein ging! Er war schrill, wirkte bedrohlich. Das gleiche Gefühl, welches er schon beim Verlassen des Cedar Creek Inn verspürt hatte, machte sich in Michael breit! Er spürte Gefahr und hatte die starke Ahnung, dass die Gefahr ihm drohte, keiner anderen Person! Der Schrei war schnell verklungen, doch hallte in seinen Ohren immer wieder! Ein schmerzliches Gefühl machte sich breit! Automatisch hielt Michael sich die Ohren zu, obwohl er wusste, dass es nichts nutzen würde. Der Schmerz war innen! Zeitgleich schloss er die Augen. Als er sie kurze Augenblicke wieder öffnete, kam der nächste Schrecken. Das Gras um ihn herum, um das Grab der Kinder und die Bank der Mutter war abgestorben. Die gesunden, vor grün sprießenden Grashalme hingen leblos und verwelkt zur Seite! Das satte Grün war zu einem kranken Gelb geworden! Ein Stückchen weiter war alles so geblieben wie es vorher war! Michael wusste, dass er beobachtet wurde! Maddy und Josh waren immer irgendwo in seiner Nähe, aber auch das Böse mit Namen Marcus Kingsley war nicht weit entfernt. Es musste damals irgendetwas passiert sein, was noch nicht ans Licht der Öffentlichkeit geraten war, was er vielleicht mit in sein Grab genommen hatte! Es gab für ihn, Michael, aber kein Zurück! Das wusste er! Er musste die bedrohlichen Zeichen ignorieren oder sich ihnen im Kampf stellen! Maddy und Josh würden ihm zur Seite stehen! Dessen war er sich sicher! Nachdem er sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte, realisierte er erst den Grabstein der beiden Kinder! Ihr Geburtsdatum war dort nicht zu sehen, aber ihr Todestag! Maddy und Josh Fernandez! Zu früh aus dem Leben gerissen - 12.09.1968! Das war alles! Neben der Inschrift waren 2 weiße Tauben eingraviert, die beide eine Rose im Schnabel hielten und emporstiegen! Irgendetwas stimmte an der Inschrift nicht! Das A in Maddy wirkte anders als im Nachnamen! Michael ging näher, strich über die Gravuren! Das Maddy A war eine richtige Einhöhlung im Stein! Michael's Zeigefinger passte kaum hinein! Irgendetwas musste es auf sich haben. Seine Fingerspitze fühlte plötzlich ein Band, einen kleinen Lederbeutel! Wirklich kaum spürbar! Mit dem bloßen Finger konnte er es nicht rausziehen! Hastig schaute er sich um. Er konnte nichts Passendes entdecken, aber dann kam ihm eine Idee! Sein Allzweckmesser am Schlüsselbund hatte einen kleinen Flaschenöffner. Der Widerhaken könnte das Etwas in der Aushöhlung packen! Er wollte es zumindest versuchen. Eine andere Chance sah er nicht! Seinen Schlüsselbund hatte er seitlich in der Reisetasche verstaut! Seine Eltern hatten ihn immer ausgelacht, dass er diesen Boyscout-Anhänger mit allem ihrer Meinung unnützen Krimskrams am Schlüsselring angebracht hatte. Jetzt war er froh, dass es so war! Als er den Flaschenöffner umgeklappt hatte, kamen ihm Zweifel! War er doch zu groß für die Öffnung? Doch es passte genau! Ein wenig Dreck löste sich noch seitlich am Buchstaben, so dass das Loch größer wurde! Der Widerhaken des Öffners bekam das Band zu fassen! Michael zog vorsichtig! Glücklicherweise ließ sich das Etwas sehr leicht heraus ziehen. Zum Vorschein kam ein kleiner Lederbeutel! Michael schaute auf die Uhr! Er hatte keine Zeit mehr! Hastig rieb er den Beutel an seinem T-Shirt sauber und ließ ihn anschließend samt Schlüsselbund wieder in seine Tasche fallen! Der Bus würde nicht auf ihn warten! Eilig rannte er den schmalen Pfad an der Kirche entlang! Obwohl ihn seine Füße auf dem Weg zu Friedhof automatisch geführt hatten, machte ihm der Rückweg keine Probleme!

 
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