Ein pralles Leben

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Ein pralles Leben
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Marianne Winkelmayer



Ein pralles Leben



Erotische Begegnungen





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Inhaltsverzeichnis





Titel







Ein pralles Leben







Impressum neobooks







Ein pralles Leben




N

icht ahnend, wie dieses Telefongespräch ihr Leben – und das einiger anderer – höchst pikant durcheinanderwirbeln würde, hob Anna den Hörer ab.



„Guten Morgen. Sie sind mit der Rezeption des Hotels Bellevue verbunden. Mein Name ist Anna Meierhofer. Was kann ich für sie tun?“



„Ralf Winter hier. Haben sie für das Kongresswochenende vom 13. bis 15. September noch ein Zimmer frei?“



„Herr Winter, ich sehe gleich mal nach. Ja, eines hätten wir noch. Die Junior-Suite. Aber wie ich sehe, sind sie ja schon Stammgast in unserem Haus, ich kann sie ihnen daher zum Vorzugspreis anbieten.“



„Ach das ist aber nett. Ja, das nehme ich gerne an. Erhalte ich die Bestätigung per E-Mail wie üblich?“



„Ja, wie üblich – und schönen Tag noch Herr Dr. Winter“, antwortete Anna und legte auf.



Glück gehabt, dachte Ralf und lehnte sich zufrieden zurück. Wäre ja zu dumm gewesen, ein Hotel außerhalb von Garmisch- Partenkirchen nehmen zu müssen. Das pendeln mit dem Auto zum Kongresszentrum hätte ihn ja nicht gestört. Eher die Unbequemlichkeit am Abend, wenn er sich mit den Kollegen auf ein Glas Wein treffen wollte und dafür nochmals ins Auto hätte steigen müssen. Vom Hotel Bellevue aus war das kein Problem. Er lag in der Altstadt, ganz nahe an der Fußgängerzone. Dort, wo das Leben bei schönem Wetter im Frühherbst noch so richtig pulsierte. Auch das Nachtleben.



Die Zimmerreservierung konnte er also abhaken. Jetzt musste er nur noch ein wenig an dem Vortrag feilen, den er zu halten hatte. Aber das war für ihn nicht schwierig. Das war ja seine Leidenschaft, die Beschäftigung mit den ethischen Aspekten der Fleischproduktion, genauer gesagt mit dem Tierleid, das bei der Fleischproduktion entstand. Und das Referieren darüber. Da konnte er richtig emotional werden, obwohl bei wissenschaftlichen Kongressen eher Sachlichkeit gefragt war. Aber ein bisschen Leidenschaft schadet bei der Arbeit grundsätzlich nie. Manche Zuhörer konnten dann ganz schön betroffen reagieren, wenn er Klartext sprach und die Finger bildlich gesprochen tief in die Wunden ihrer abscheulichen Produktionsmethoden legte. Und das tat er. Das tat er gerne. Natürlich wusste er, dass er dabei dennoch nicht übers Ziel hinaus schießen durfte, denn sonst würde er als Referent nicht mehr eingeladen werden. Provokation ja, aber immer mit Maß und Ziel, immer mit einem versöhnlichen Ausblick.



Aber noch waren ja zwei Wochen Zeit bis zur Abreise, rief er sich ins Gedächtnis, als er die Power Point Präsentation auf seinem Laptop öffnete und sich wieder an die Arbeit machte.




. . . . . .




„Schade Maria, aber wenn Du wirklich keine Zeit hast, dann muss ich halt alleine fahren. Dem Chef ist es zu wichtig, dass wir die neue Gesetzesnovelle mit Nachdruck vertreten. Der hätte kein Verständnis dafür, wenn wir nicht zum Kongress nach Garmisch fahren würden. Ich habe ja insgeheim gehofft, dass du das alleine übernehmen könntest, denn diese Tagung kommt mir jetzt zeitlich ziemlich ungelegen. Als ich unseren Vortrag angemeldet habe, konnte ich ja nicht wissen, dass mich Michael einladen würde, ihn nach Frankreich zu begleiten“



„Zu einem Dirty Weekend, liebe Eva?“, ätze Maria süffisant.



„Sei still. Du immer mit deinen schmutzigen Gedanken! Aber das wäre wirklich wichtig für mich. Gerade jetzt, wo unsere Beziehung ein wenig kriselt,“, ärgerte sich Eva.



„Jetzt ein wenig kriselt? Entschuldige liebe Eva, aber da muss ich lachen. Eure Beziehung kriselt doch immer, zumindest seid ich das mitverfolgen kann. Und ich kann das mitverfolgen, ob ich will oder nicht. Schließlich bin ich nicht taub, obwohl ich immer versuche, mich abzulenken, wenn du im Büro mit ihm telefonierst.“



„Jetzt hör aber auf Maria, du weißt gar nichts! Das einzig Positive an der Sache ist, dass ich zumindest das Hotelzimmer für mich alleine haben, das du für uns beide gebucht hast!“



„Ich habe nichts gebucht, ich dachte, du hättest das längst erledigt!“



„Was? Ich hör wohl nicht richtig? Du hast nicht einmal ein Zimmer gebucht? Na hoffentlich bekomm ich noch eins“, ärgerte sich Eva und griff genervt zum Telefon.



„Hier spricht Eva Winkler vom Gesundheitsministerium. Bin ich mit dem Hotel Bellevue verbunden? Ach, mit dem Chef persönlich! Sehr gut! Hören Sie, ich brauche ein nettes, günstiges Zimmer für das Kongresswochenende vom 13. bis 15. September. Haben Sie da was für mich?“



„Frau Winkler, wir sind ziemlich ausgebucht. Aber soweit ich vorhin gesehen habe, hätten wir noch eine Junior-Suite. Ich kann allerdings jetzt nicht in unser Buchungssystem hinein, da meine Mitarbeiterin gerade damit arbeitet, aber ich notiere mir das mal und trage die Reservierung später ein. Es sollte aber in Ordnung gehen. Wollen sie fix buchen?“



„Kommt darauf an, was es kostet. Unsere Dienststelle segelt auf Sparkurs. Sie können das ja täglich in der Zeitung lesen, wie hoch der Spardruck heutzutage ist.“



„Ja, ja, ich weiß, bei den Fleißigen, die die Arbeit machen, wird gespart. Bei den Chefs, da sitzt der Euro aber durchaus noch locker! Entschuldigung, war nur ein kleiner Scherz von mir! Aber im Ernst, ich gebe ihnen die Suite zum Preis eines Standardzimmers. Ist das ok für sie?“



„Ja, super, das nehme ich gerne an! Bitte notieren sie: Dr. Eva Winkler, Bundesministerium für Gesundheit. Genau so soll´s dann bitte auch auf der Rechnung stehen, damit ich bei der Spesenabrechnung keine Schwierigkeiten habe.“



„Ok, Frau Doktor, gerne. Wird erledigt. Danke für ihre Buchung und schönen Tag noch!“



Na, das ist ja gerade nochmal gut gegangen, dachte Eva und wollte sich wieder an ihre Kollegin wenden. Aber Maria hatte es vorgezogen, in der Zwischenzeit das Zimmer still und heimlich zu verlassen. Denn wenn es jetzt Probleme mit der Buchung gegeben hätte, die eigentlich ihre Aufgabe war, wäre Eva wohl ziemlich ungemütlich geworden. Dem wollte sie sicherheitshalber aus dem Weg gehen.



Leicht gereizt griff Eva zum Telefonhörer. „Maria, hast du wenigsten die Folien für unsere Präsentation vorbereitet?“



„Aber ja, natürlich. Entspanne dich. Die sind weitgehend fertig. Du brauchst ihnen nur noch deinen persönlichen Schliff zu geben und sie auf tagesaktuellen Stand zu bringen. Du wirst in Garmisch brillieren – wie immer! Und außerdem wirst du ohnehin alle mit deiner Erscheinung beeindrucken: hübsch, blond, schulterlanges Haar, super Figur! Wen interessiert da noch, was du sagst“, fügte Maria schmeichelnd hinzu, um ein wenig die Spannung aus dem Gespräch mit ihrer Freundin herauszunehmen. Und es verfehlte nicht seine Wirkung. Auch wenn Eva wusste, dass dieses Lob mehr mit Honig ums Maul schmieren zu tun hatte, als mit echter Bewunderung, tat es ihr dennoch gut. Und das konnte sie jetzt wirklich brauchen. Ihre Beziehung mit Michael hatte in letzter Zeit ziemlich an den Nerven gezerrt. Einerseits war er wirklich nett zu ihr und sie fand ihn ziemlich attraktiv und erotisch, andererseits war er oft rücksichtslos und ganz auf seine Karriere fokussiert. So war sie oft allein. Zu oft für eine junge, sinnliche, lebenslustige Frau.



Der kurze Gedanke an Michael hatte jetzt genügt, um ein wohliges Kribbeln zwischen ihren Schenkeln aufkommen zu lassen. Sie sehnte sich so nach Zärtlichkeit, und so blockte sie dieses Gefühl, das sie oft überkam, aber das sie im hektischen Berufsalltag fast immer unterdrücken musste, diesmal nicht ab, sondern ließ es einfach geschehen. Sie schloss die Augen und öffnete die Schenkel ein wenig, um der immer heißer werdenden Glut etwas Raum zu geben. Sie spürte, wie sich der knapp sitzende Slip über ihren anschwellenden Schamlippen spannte und sie ganz feucht wurde. Langsam glitt ihre Hand nach unten, schob den ohnehin kurzen Rock ein wenig hoch und glitt zwischen ihre Schenkel. Sie hätte stöhnen können vor Wollust und tastete bereits nach ihrer Lustperle, als sie sich plötzlich besann. Nicht hier. Und nicht jetzt. Es könnte jederzeit jemand ihr Büro betreten und sie dabei überraschen, wie sie sich selbst größte Lust bereitete. Aber sie würde das nachholen. Heute Abend. Zu Hause. Ganz in Ruhe. Und ganz gründlich!




. . . . . .




Bis Mittag hatte Ralf an seinem Vortrag für die Tagung herumgefeilt. Jetzt fand er sie nahezu perfekt und war zufrieden damit. In der Mittagspause von der Uni aus in die Innenstadt zu schlendern, was er sonst gerne tat, um irgendwo einen kleinen Imbiss zu nehmen, reizte ihn heute nicht. Zu viele Touristen tummelten sich bei Schönwetter im Spätsommer rund um die Sehenswürdigkeiten im Zentrum Wiens. Zumindest nach seinem Geschmack. So zog er es vor, die ausgestreckten Beine auf die herausgezogene, mittlere Schreibtischlade zu legen und in dieser bequemen Stellung in Ruhe die Zeitung zu lesen. Um dabei wirklich bequem zu sitzen, musste es genau diese mittlere Schreibtischlade auf der linken Seite seines Schreibtisches sein. Nur die passte als Fußablage wirklich gut und nur so hatte er gleichzeitig optimalen Lichteinfall vom Fenster her. Das hatte er sich systematisch erarbeitet, indem er alle anderen Sitzvarianten gründlich ausprobiert hatte. Außerdem musste er dabei immer an den lustigen Kalenderspruch denken, der das, was er jetzt tat, als „Beamter im standby“ bezeichnete. Das hieß früher einfach Büroschlaf, wurde nun aber ironisch als „potentielle Arbeitsbereitschaft im Zustand totaler Entspannung“ definiert.

 



Außerdem war ihm nicht so recht nach Essen zumute, da er doch seiner Freundin Lisa versprochen hatte, sie am Abend zu besuchen. Und Lisa war immer enttäuscht, wenn er nicht mit entsprechendem Appetit aß, was sie liebevoll zubereitet hatte. In letzter Zeit hatten sie sich seltener gesehen und er fragte sich, wie ihre Beziehung wohl weitergehen würde. Es hatte als leidenschaftliche Liebe begonnen, als er noch Biologiestudent war und sein letztes Semester absolvierte. Lisa, sechs Jahre älter als er, arbeitete damals als Assistentin an der Uni. Sie war ihm schon länger aufgefallen, mit ihrer lebensfrohen Art, ihren wunderschönen brünetten Haaren, die sie schulterlang trug, und ihrer drallen Figur. Auch sie hatte ein Auge auf ihn geworfen, den schlanken, großen, eher schüchtern wirkenden jungen Mann mit den blonden Locken. Bei einer zweitägigen Exkursion zum ungarischen Nationalgestüt Babolna war es dann so weit. Lisa freute sich, als sie Ralfs Namen auf der Teilnehmerliste sah, Ralf war sehr angetan, als er Lisa bei der Abfahrt im Reisebus sah. Zufällig war der Platz neben ihr noch frei und Ralf zögerte nicht, zu fragen, ob er sich zu ihr setzen dürfe. So kamen sie einander rasch näher. Sehr nahe sogar. Die Hitze der pannonischen Frühsommernacht, der schwere ungarische Rotwein und die ausgelassene Stimmung einer Pustaparty waren dann die großartigen Zutaten einer unendlich leidenschaftlichen Liebesnacht, wie sie nur die Unbeschwertheit der Jugend bieten kann. Diese Leidenschaft hielt nun schon drei Jahre an und es kam wohl auch tatsächlich Liebe dazu. Aber die Mühen des Alltags und der aufgrund des Altersunterschiedes verschiedene Freundeskreis machten die Beziehung nicht einfacher. Außerdem war sie mittlerweile als Professorin an das Institut Tropenmedizin gewechselt, wodurch sie sich auch am Arbeitsplatz nicht mehr sahen. Insgeheim hatte Ralf zuletzt immer wieder gehofft, Lisa möge einen passenderen Mann finden, obwohl ihm bewusst war, dass er unter dem Ende und der Trennung zunächst fürchterlich leiden würde. Lisa, die Vollblutfrau, zog immer die begehrlichen Blicke der Männerwelt auf sich, wenn sie sich zurecht gemacht hatte und sie gemeinsam ausgingen. Aber Gespräche über die Zukunft wurden zunehmend zum Tabuthema zwischen ihnen.



Es war noch nicht spät, so gegen sieben, als Ralf das letzte Stück der Straße, in der Lisa wohnte, entlangspazierte. Er war etwas früher dran als vereinbart und so genoss er die warmen Strahlen der untergehenden Sonne, die noch üppig zwischen den Alleebäumen hindurchquollen. Lisas Apartment war nicht groß, aber sie hatte es mit viel Geschmack edel und dennoch gemütlich eingerichtet. Außerdem lag es ja hier, im 19. Wiener Gemeindebezirk, in einer noblen, ruhigen Wohngegend.



Gleich um die Ecke des Häuserblocks, in dem Lisas Apartment lag, gab es einen kleinen Feinkostladen, erinnerte sich Ralf. Dahin steuerte er jetzt und beschleunigte seine Schritte. Vielleicht war ja noch offen, denn es wäre sicher nicht schlecht, wenn er noch eine Flasche Champagner besorgen könnte. Üblicherweise hatte die umsichtige Geschäftsfrau immer ein oder zwei Flaschen im Kühlschrank, „für spontane Feste“, wie sie zu sagen pflegte. Ralf hatte Glück. Er konnte noch eine Flasche gut gekühlten Heidesick ergattern. Er klemmte sie unterm Arm und stand wenige Minuten später vor Lisas Tür.



Lisa öffnete ihm. Er hatte noch immer keinen Schlüssel zu ihrem Apartment. Er wollte das auch nicht. Sie strahle ihm gut gelaunt entgegen und er küsste sie auf ihren sinnlichen Mund. Ihr vertrautes, ihm immer wieder faszinierendes Parfüm umschmeichelte seine Nase. Auch wenn er an der Zukunft ihrer Beziehung so seine Zweifel hatte, war er doch immer wieder in einer anderen, in einer total rosaroten Welt, sobald er Lisa umarmte.



„Du hast Champagner mitgebracht“, freute sich Lisa. „Das war wirklich eine gute Idee von Dir“, fügte sie hinzu und ihre Stimme klang verführerisch süß. Er nannte Lisa „Prinzessin“. Weniger aus eigener Intuition, sondern weil sie ihm zu verstehen gab, dass sie das sehr mochte und dass Prinzessen einfach die einzig adäquate Bezeichnung für sie war. Und diesen kleinen Gefallen machte er ihr gerne.



„Wir essen heute Pasta Puttanesca, wenn´s dir recht ist“, sagte Lisa. „Ja, sehr gerne“, antwortete Ralf, denn das war zu einem seiner Lieblingsgerichte geworden. Er hatte das Rezept dafür vor kurzem im Playboy gelesen. Sie hatten es daraufhin gleich gemeinsam nachgekocht. Eigentlich bedeutet die genaue Übersetzung dieser italienischen Speise „Nuttennudeln“. „Pasta Puttanesca“ wird deshalb augenzwinkernd so genannt, weil zur Entstehungsgeschichte erzählt wird, dass die Damen in den süditalienischen Bordells immer dann, wenn das Geschäft gerade nicht so gut läuft und sie hungrig sind, den Kühlschrank nach Essbarem durchstöbern. Meist finden sich da noch Knoblauch, Zwiebeln, Kapern und außerdem einige Tomaten, Oliven sowie scharfe Peperoncini.



Die Oliven, Kapern und Knoblauchzehen werden fein gehackt, Olivenöl erhitzt und dann der gehackte Knoblauch und die in Streifen geschnittene Chilischote unter ständigem Rühren angedünstet. Danach gibt man die Tomaten und das Tomatenmark hinzu. Das ganze lässt man bei mittlerer Hitze ohne Deckel rund 15 Minuten köcheln und rührt dabei immer wieder um. Erst zum Schluss werden die gehackten Kapern beifügt. Dann salzen, pfeffern und auf den

al dente

 gekochten Spaghetti servieren. Ralf machte die Spaghetti selbstverständlich selbst. Das konnte er gut. Darin war er geübt. Er brauchte dazu nur 125 Gramm griffiges Mehl und sechs Eidotter. Das ergab eine mehr als üppige Portion für zwei Personen.



Ralf machte sich also an die Arbeit und verrührte sechs Eidotter mit vier Esslöffeln Mehl. Dann knetete er die Masse bis sie zu einem geschmeidigen, dottergelben Teig wurde. Das Verhältnis Eidotter zu Mehl war dann gerade richtig, wenn der Teig so trocken war, dass er nicht mehr an den Fingern klebte. Ralf formte den perfekt gekneteten Teig zu einer Kugel, hüllte ihn in Alufolie ein, denn der musste jetzt mindestens eine halbe Stunde rasten.



„Zeit zum Champagnisieren, meine Prinzessin“, rief er nun Lisa zu, die in der Zwischenzeit die Sauce zubereitet hatte. „Endlich“, antwortete sie und holte den Champagner aus dem Kühlschrank, wo er zwischengelagert war. Am Weg zum Ledersofa nahm sie noch zwei Gläser aus der Vitrine und übergab Ralf die Flasche, während sie ihm einen herausfordernden Kuss auf die Lippen drückte. Ralf öffnete den Champagner, indem er den Korken mit lautem Knall zur Decke fliegen ließ. Das tat er immer so, auch wenn Lisa das ärgerte. Aus ihrer Sicht war das unfein. Champagner hätte man stilgerecht lautlos zu öffnen. Ralf aber meinte, das gehöre sich vielleicht für Kellner und sonstiges Servierpersonal, nicht aber für einen Genussmenschen, einen Hedonisten wie ihm. Spätestens beim ersten Schluck war dieser schon beinahe rituellen Charakter annehmende Zank schon wieder beendet, denn da war man sich einig: Dieses feinprickelnde Getränk war einfach köstlich wie die Sünde!



Ralf griff nach der Flasche, um die Gläser wieder zu füllen, als der Korken, den er lose auf die Champagnerflasche gelegt hatte, herunterfiel und unter den Couchtisch rollte. Lisa, stets auf Ordnung bedacht, stand reflexartig auf, um sich nach dem Korken zu bücken. Da er aber gar nicht so weit weg lag, als sie zunächst vermutet hatte, machte sie in gebückter Stellung eine halben Schritt wieder zurück. Dabei kam ihr süßer Hintern unmittelbar vor Ralfs Gesicht. Der Rock war hochgerutscht und die Konturen ihrer prallen Muschi zeichneten sich durch das hauchdünne Seidenhöschen deutlich ab. Gleichzeitig umschmeichelte ihr Duft, den er so liebte, betörend seine Nase. Sie erkannte in der Sekunde die höchst erotische Situation, die sich zufällig ergeben hatte, verharrte aber verführerisch. Und Ralf konnte einfach nicht anders, als sie zärtlich zu berühren und zwischen den Schenkeln zu streicheln. Sie ließ es geschehen. Sanft schob er den schmalen Steg des Höschens zur Seite und spürte die feuchte, heiße Glut ihrer Pussy. Langsam glitt sein Finger zu ihrer Lustperle vor und begann sie zu liebkosen. Sie verharrte noch immer beinahe regungslos, doch er hörte deutlich, wie ihre Atmung immer tiefer wurde. Lisa konnte nach einigen Augenblicken nicht anders, als lustvoll zu stöhnen. Kaum richte sie sich ein wenig auf, schubste er sie sanft mit einer Hand in Richtung Esstisch nach vor. Gleichzeitig griff er mit der anderen nach der Decke, die neben ihm auf dem Sofa lag, warf diese geschickt auf den Tisch und legte seine Prinzessin vorneüber darauf. Damit bot sich ihr geiler, runder Hintern großartig dar. Rasch hatte er seine Hose fallengelassen. Zärtlich beugte er sich über sie, griff nach vorne an ihre üppigen Brüste und sein praller Stab glitt ganz automatisch in sie hinein, so wie ein Finger in einen flauschig weichen, perfekt passenden Handschuh gleitet. Rasch verstärkte er seinen Druck und seine Bewegungen. Lisa stöhnte vor Wollust. Er musste sich beherrschen, um nicht sofort zu kommen und verlangsamte das Tempo. Das wiederum machte Lisa noch heißer. Nun spielte er mit ihr, in dem er nur ganz oberflächlich und in Zeitlupe in ihrer samtenen Muschi hin- und herglitt. Lisas Lust steigerte sich ins Uferlose. Dann ging er wieder forscher ran. Schließlich fickte er sie hemmungslos, unaufhaltsam dem Höhepunkt entgegenfliegend. Lisa bebte vor Lust, drückte ihm ihren Hintern so fest als möglich entgegen und stöhnte lauf auf. Dann kamen sie gleichzeitig in einem grandiosen Feuerwerk aus Gier, Lust und Wonne. Eine gefühlte Ewigkeit lang schwebten sie in dem unbeschreiblichen Glücksgefühl eines himmlischen Orgasmus.




. . . . . .




Eva verließ gemeinsam ihrer Kollegin Maria gegen fünf Uhr nachmittags das Büro. Zuvor hatte es im Ministerium noch eine Besprechung gegeben. Es ging wieder einmal um Tierschutzrecht, nämlich inwieweit die Vorgaben der EU in nationales Recht umzusetzen wären. Derartige Besprechungen waren immer sehr mühsam, da die Diskussion zwischen der Landwirtschaftslobby und den Tierschutzexperten recht heftig werden konnte. So auch diesmal. Und wie so oft behielten die Vertreter der Landwirtschaft die Oberhand. Eva war nicht wohl dabei, aber hier war ihre eigene Meinung nicht gefragt, sondern sie hatte bloß daran mitzuarbeiten, diese Änderung möglichst rasch umzusetzen und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Für sie war dieses Thema aber insofern von Bedeutung, als sie bei der Tagung in Garmisch-Partenkirchen darüber zu referieren hatte.



Nun schlenderten die beiden unter den mächtigen Alleebäumen den Stubenring entlang, bogen in die Wollzeile ein, überquerten den Stephansplatz, immer höchst angeregt miteinander plaudernd. So übersahen sie beinahe die schöne Umgebung und die vielen Menschen, die in der Wiener Innenstadt um diese Zeit unterwegs waren. Ihr Ziel war der Gastgarten ihres Lieblingsrestaurants am Franziskanerplatz, der bei Schönwetter im Spätsommer immer eine besonders heimelige Atmosphäre ausstrahlte. Nicht umsonst hatte die weltbekannte Opernsängerin Anna Netrebko genau hier ein Penthaus.



Glücklicherweise fanden sie einen freien Tisch, denn eigentlich hätten sie reservieren müssen, so beliebt war das Lokal mittlerweile – und schon lange kein Geheimtipp mehr. Sie entschieden sich für Büffelmozarella auf Rucolasalat als Vorspeise und dann für die berühmten pfeffrigen Krautfleckerl, die der frühere Filmregisseur Franz Antel mit seinen legendären Künstlerpartys berühmt gemacht hatte. Dazu tranken sie fruchtig frischen, leichten Gelben Muskateller. Zu plaudern gab es zwischen den beiden Freundinnen immer sehr viel: über die gemeinsame Studienzeit, die noch nicht sehr lange zurücklag, über den Arbeitsplatz, über dies und jenes und natürlich über Männer.



Es war spät geworden und Eva nahm die U4 in Richtung Hütteldorf. Ihrer Eltern hatten ihr zum Studienabschluss ein kleines, aber feines Apartment im noblen 13. Bezirk geschenkt. Eine Großzügigkeit, die sie sehr zu schätzen wusste und die ihr Leben grundlegend verändert hatte, war sie doch direkt vom Hotel Mama hier her gezogen. Bei der Station „Hietzing – Zoo“ stieg sie aus und war kurz danach in ihrer Wohnung. Jetzt wollte jetzt nur noch so rasch als möglich unter die Dusche und dann ins Bett. Morgen um halb sieben würde der Wecker wieder gnadenlos läuten. Nachdem sie unter die Decke geschlüpft war, schaltete sie ihr Hady ab. Sie wollte heute nicht mehr erreichbar sein. Für niemandem. Auch nicht für Michael. Der war ja angeblich ohnehin sehr beschäftigt.

 



Sie kramte noch in der Nachtkästchenlade nach dem Wecker, den sie stellen wollte, um dann ruhiger schlafen zu können und nicht am Morgen immer wieder auf die Uhr blicken zu müssen. Da kollerte ihr der goldene Zauberstab, ihr Vibrator entgegen. Er hatte ihr schon unglaubliche Lust beschert und sie mochte dieses Ding sehr. Es war längst zum Lieblingsspielzeug geworden. Oder vielleicht sogar schon so etwas wie ein guter Freund. Bei diesem Gedanken musste sie über sich selbst lachen. Auch früher schon, als sie fast täglich mit Michael schlief, liebte sie es, es sich zwischendurch selbst zu besorgen. Da konnte sie den richtigen Zeitpunkt, die Intensität, das Hinauszögern der Lust, ja einfach alles, was ihr tiefe Befriedigung verschaffte, selbst bestimmen. Fast zärtlich berührte sie den Stab, legte ihn aber wieder in die Lade zurück. Nicht jetzt, dachte sie. Vielleicht morgen Früh, wenn ich rechtzeitig munter werde. Jetzt will ich einfach nur schlafen.



Kurze Zeit später wurde sie jedoch wieder munter und fand sich, auf der Seite liegend wieder, eine Hand zwischen ihre Schenkel gepresst. Was war das, was hatte sie da geträumt? Wodurch wurde sie so erregt, dass sie im Schlaf ihre Klitoris massierte. Es fiel ihr nicht ein, war aber im Augenblick auch völlig egal, denn sie streichelte sich behutsam weiter, was sich wunderbar anfühlte. Sie spürte, wie ihre Brustwarzen anschwollen und der Nektar aus ihrer Muschi ihre Hand befeuchtete. Langsam ließ sie ihren Mittelfinger hineingleiten und stöhnte leise vor Lust. Einen Augenblick lang überlegte sie, den Zauberstab hervorzuholen, ließ aber gleich wieder von diesem Gedanken ab. Das hätte nur eine Unterbrechung bedeutet und vielleicht die lustvolle Situation gestört. Das wäre zu schade gewesen. So rollte sie auf den Rücken, strampelte rasch die Decke von sich und spreizte genussvoll die Beine um hemmungslos ihre Klit massieren zu können und zwischendurch immer wieder die Finger heftig in ihrer Muschi hin- und her zu bewegen. So konnte sie ihre schon übermäßig aufgestaute Geilheit voll ausleben. Bald überkam sie ein ihr beinahe die Sinne raubender, schier endlos andauernden Orgasmus. Unkontrollierbare Zuckungen durchliefen den ganzen Körper. Mit geschlossenen Augen gab sie sich voll und ganz diesem tierischen Genuss hin. Tief befriedigt und völlig erschöpft schlief sie nun ein, um erst zu erwachen, als der Wecker sie unsanft aus ihren Träumen riss.




. . . . . .




Ralf warf die Kaffeemaschine an und bereitete sich einen Espresso zum Frühstück zu. Er hatte schon am Vortag den Koffer gepackt, um nicht in der Früh damit aufgehalten zu sein. Schließlich wollte er spätestens gegen ein Uhr Nachmittag in Garmisch sein. Er bevorzugte es, mit dem Auto zu fahren. Das lag wohl auch daran, dass er in einem kleinen Dorf in den Alpen aufgewachsen war, wo ein Auto für die Mobilität unentbehrlich war. So etwas prägt.



Er verließ die Wohnung, die er schon seit der Studentenzeit gemietet hatte. Früher teilte er sie mit einem Kollegen, doch seit auch der sein Studium abgeschlossen hatte, stand sie ihm alleine zur Verfügung. Sie war nichts Besonderes, hatte aber alles, was ein Junggeselle so brauchte. Ralf gefiel die Lage. Rennweg, 3. Bezirk. So zentral, dass die Innenstadt leicht fußläufig zu erreichen war. Das war ihm wichtig. Außerdem wollte er flexibel bleiben. Man konnte ja nicht wissen, was sich beruflich oder privat in Zukunft so ergeben würde.



Das Wetter war immer noch herrlich, ein richtiger Altweibersommer, wie man in Wien zu sagen pflegt. Ralf fand, dass dies die Stimmung der Menschen hob. Es gab mehr fröhliche Gesichter als sonst zu sehen. Allen schien die seit langem anhaltende Schönwetterperiode zu behagen. Ja gut, die Bauern jammerten wegen der Trockenheit, aber taten sie das nicht immer?



Apropos Bauern: die konventionellen Tierhalter unter ihnen würden in seinem Referat nicht so gut wegkommen. Ralf war ein entschiedener Gegner der Intensivtierhaltung, wie sie in den letzten Jahrzehnten immer mehr Platz gegriffen hatte. Er prangerte das bei jeder Gelegenheit an, natürlich gut mit Fakten untermauert. Ja, in Garmisch-Partenkirchen war wieder einmal die Gelegenheit, dazu Klartext zu reden. Die 600 Zuhörer würden das zwar nicht diskussionslos hinnehmen, aber einige würde er wachrütteln können. Und auf genau diese Personen kam es ihm an. Die wären die potentiellen Multiplikatoren seiner Gedanken. Es würde von seinem Geschick, seiner Tagesverfassung und seiner Überzeugungskraft abhängen, wie viele er diesmal mit ins Boot bringen könnte. Er würde jedenfalls versuchen, sein Bestes zu geben.



Wie meist, wenn Ralf die Westautobahn Richtung Salzburg fuhr, hielt er auch diesmal an der Raststätte Mondsee an. Der Ausblick, der sich von der Terrasse auf den idyllisch gelegenen See und die imposante Drachenwand bot, war einfach zu großartig, um daran vorbei zu fahren. Für einen Kaffee musste hier immer Zeit sein. Aber für Ralf hatte dieser Ort auch eine andere, eine ganz besondere Bedeutung. Die Erinnerung an ein Erlebnis, dass er sein Leben lang nie vergessen würde. Er war sechzehn, als er mit seinen Eltern hier auf Sommerurlaub war. Ein Alter, in dem man eigentlich nicht mehr so gern mit den Eltern unterwegs ist, sondern lieber seine eigenen Wege gehen würde. Und so vergingen auch damals die ersten Tage eher langweilig. Doch dann lernte er im Strandbad ein Mädchen aus dem Ort kennen. Sie war gleichaltrig und ganz anders als die doofen Mädchen seiner Klasse oder diejenigen, die im bis dahin über den Weg gelaufen waren. Das lag wohl auch daran, dass sie sich ernsthaft für ihn zu interessieren schien. Sicher war er ein fescher Bursche, doch das hatte das weibliche Geschlecht seiner Meinung nach bislang noch nicht so richtig zu würdigen gewusst. Diesmal aber schien alles anders zu laufen. Margot, so hieß sie, war sehr hübsch, hatte wunderschöne lange schwarze Haare und eine etwas dunklere Haut, wie sie sonst nur Südländer haben. Ralf war das erste Mal so richtig verliebt. Und diese Liebe wurde erwidert. So vergingen die nächsten Tage wie im Paradies. Sie trafen einander nicht nur täglich im Bad, sondern durften auch am Abend mit einander ausgehen. Dabei wurde natürlich in den Augenblicken, in denen sie sich unbeobachtet fühlten, herumgeknutscht was das Zeug hielt. Ralf hatte damals natürlich noch keine Ahnung von Sigmund Freuds Theorie der maßlosen Überschätzung des Sexualobjektes, und so war Margot für ihn das großartigste und begehrenswerteste weibliche Wesen des gesamten Universums.



Nach einigen Tagen hatte Margot die Idee, nicht in das Strandbad, sondern in eine kleine, besonders schöne Bucht, wo ihrer Aussage nach nicht so viele Leute wären, zum Baden zu gehen. Ralf war sofort dabei, ahnte aber in seiner Naivität noch nicht, was ihn da erwarten würde. Margot war eben schon etwas reifer. Tatsächlich waren sie dort alleine, wenngleich sich die Stelle wegen des flachen Wassers kaum zum Baden eignete. Aber der Platz war gut abgeschirmt und die Wiese dort frisch gemäht. Sie breiteten die mitgebrachten Badetücher aus und legten sich in die Sonne. Bald begannen sie spielerisch herumzubalgen. Wie zufällig kam Margot auf ihm zu liegen. Im Bruchteil einer Sekunde hatte Ralf eine derartige Erektion, dass ihm die Badehose zu klein wurde. Er wurde kurz verlegen, was sich aber sofort änderte, als er bemerkte, dass Margot seine Erektion gefiel. Sehr sogar. So sehr, dass sie sofort mit sanft kreisenden Bewegungen ihres Beckens seinen Schwanz massierte, während sie wie eine Reiterin auf ihm saß. Sie beugte ihren Oberkörper zu ihm vor und sie begannen sich leidenschaftlich zu küssen. Ralf Griff nach dem Verschluss ihres Bikinioberteils, so wie er es in Liebesfilmen schon öfters gesehen hatte. Er erschrak beinahe, als es ihm wie durch ein Wunder gelang, mit einem Griff den Verschluss zu lösen. Besser hätte das auch der erfahrenste italienische Gigolo nicht geschafft. Margot schien das zu beindrucken, denn sie hatte ja die Initiative ergriffen, da Ralf einfach zu unerfahren und zu schüchtern war. Aber damit hatte er sichtlich gepunktet. Er küsste die Nippel ihrer wunderschönen, runden, festen Brüste. Alles an ihr schmeckte himmlisch. Die braune Haut war so samten und zart. Er vergaß Zeit und Raum. Margot griff nun nach dem neckischen Röckchen, das sie immer kess über dem Bikini trug, und steifte es wieder über – um nicht ganz nackt zu sein für den Fall, dass doch unerwartet jemand kommen würde. Dann öffnete sie die seitlichen Schleifchen ihres Bikinihöschens. Mit einem Ruck zog nun Ralf beherzt das ohnehin winzige Stückchen Stoff zwischen ihren Schenkeln nach hinten durch un

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