Sex Puppen mit Künstlicher Intelligenz Buch 1-5

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Sex Puppen mit Künstlicher Intelligenz Buch 1-5
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Marian Freder

Sex Puppen mit Künstlicher Intelligenz Buch 1-5

Androide Sex-Sklavinnen: Mädchen am Rande des Universums

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Einführung

Ankunft

Folter

Lust

Pflegefamilie

Der Tag danach

Das Mädchen im Himalaya

Indianer

Die Einladung

In der Pflegefamilie Teil 2

Alltag

Ahyoka

Der Fotograf

Klassentreffen

Mensch und Maschine

Erneuter Besuch beim Fotografen

Die Gesetze der Roboter

Der Nachbar

Besuch

Hilflos in der Bar benutzt

Von Bisons zu Androiden

Illiana

Zwickmühle

Tod beim Vögeln

Mardi Gras

Die Evolution frisst ihre Kinder

Maria

Marian Freder

Wie du mich erreichen kannst

Literaturverzeichnis

Impressum neobooks

Einführung

Die Puppe, die Andy in China ersteht, kann weit mehr als nur ausgefallene Sex-Praktiken. Designt als Indianerin, ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz berichtet Ahyoka ihm von der Ausrottung ihrer natürlichen Vorfahren - aber auch dem sexuellen Missbrauch als Indianermädchen in einer amerikanischen Pflegefamilie.

Die Schilderungen erregen den Mann, vermitteln aber auch Einblick in die kranke Welt von Perversen, die Pflegekinder sexuell ausbeuten, statt ihnen Schutz zu gewähren. Seine künstliche Freundin erzählt wie in den Geschichten aus 1,000 und einer Nacht von ihrem erträumten Leben.

Auf einem Treffen mit Gleichgesinnten kommt Andy in Kontakt mit deren Sex Spielzeugen. Allerdings wird die Idylle gestört, als einer der Besitzer tot aufgefunden wird. War es Eifersucht, nur ein falsch programmierter Schaltkreis, oder doch wieder ein Mensch?

Allmählich lernt Andy das geheime Denken der Androiden kennen. Aber auch die Sex-Roboter verstehen zunehmend, wie Menschen gestrickt sind. Über Deep Learning begreifen sie wesentlich schneller als ihre menschlichen Besitzer den Sinn des Lebens. Wessen Lebens?!

Was passiert, wenn Künstliche Intelligenz, ungewöhnliche Sexualvorstellungen und der Traum von der Selbstbestimmung aufeinandertreffen.

Ankunft

Die Squaw wurde in einer Holzkiste geliefert. Wie im Sarg schoss es Andy durch den Kopf. Seit ihm als kleinem Jungen zu Weihnachten eine Eisenbahn versprochen worden war, hatte er keiner Bescherung mehr derart entgegengefiebert. Zwar hatte er sich die Indianerin selbst ausgesucht, dennoch blieb sie ein Geschenk für ihn.

Ihr Cherokee Name bedeutete 'Das Mädchen, das Glück bringt'. Allerdings glaubte er nicht an übersinnliche Kräfte. Für ihn würde die indianische Bezeichnung eher mit Beglückung verbunden sein, oder Double Happiness, wie Chinesen den befriedigenden Höhepunkt einer Hand-Massage nannten.

Als er sie bestellte, durfte er angeben, wie alt seine zukünftige Gespielin sein sollte. Glücklicherweise gab es im Internet keine Altersbeschränkung. Aber er gehörte nicht zu denen, die sich minderjährige Schulmädchen oder einen reifen Mutterersatz auf die Couch setzen wollten.

Um Frachtkosten zu sparen, hätte er auf die komplette Montage verzichten und die Kleine aus Einzelteilen zusammenschrauben können. Doch er befürchtete, Ahyoka würde die Unvollkommenheit bei der Ankunft, ihrer Geburt sozusagen, später nachhängen. Er wollte sie nicht immer in ihre Gliedmaßen zerlegt vor Augen sehen. Andy argwöhnte nicht zu Unrecht, danach Schwierigkeiten zu haben, sie als ebenbürtig zu begreifen. So verband er sie nach dem Auspacken nur mit dem Computer, über die Cloud aktuelle Updates herunterzuladen.

Die Kundenbetreuerin des Herstellers hatte Andreas darauf hingewiesen, dass er sogar den Charakter des Mädchens modifizieren, sie von demütig-unterwürfig auf wild-frech upgraden könne. Er hatte sich gewundert, warum mehr Selbstbewusstsein teurer angeboten wurde, als die devote Grundeinstellung, die er gewählt hatte. Auf seine diesbezügliche Frage hatte die elektronische Verkäuferin ihn beschieden:

"Ja und Amen verlangen weit weniger programmatischen Aufwand, als eine selbstbestimmte Denkweise. Es sind nicht allein die Worte, sondern eine insgesamt anspruchsvollere Geisteshaltung und die entsprechenden Handlungsabläufe, die sich im Preis niederschlagen."

Das hatte ihm eingeleuchtet und er verwandte das eingesparte Geld für Zweisprachigkeit. Privat wollte er sich mit dem Indianermädchen in Deutsch unterhalten. Kämen Bekannte zu Besuch, müsste sie ihnen auf Englisch antworten.

Lange hatte er sich mit seinem Freund darüber auseinandergesetzt, eine künstliche Geliebte zu bestellen.

"Du spinnst doch, mit einer Maschine Sex haben zu wollen. Da kannst du auch gleich 'nen Staubsauger ficken - wie die notgeilen Männer, die zu uns in die Behandlung kommen", hatte sich sein Kumpel entrüstet.

Bernie arbeitete als Chirurg in einer Klinik auf Coronado, der San Diego vorgelagerten Halbinsel. Sie galt als Heimstatt von Reichen und zahlreicher Militärs, die sich dort niedergelassen hatten, als die Häuser noch bezahlbar waren.

Der Hafen war vor über hundert Jahren militärisch ausgebaut worden. Hier hatte die U.S.S. Midway ihre letzte Ruhestätte gefunden, ein zum Museumsschiff deklassierter Flugzeugträger. Aber auch die noch im Einsatz befindlichen Schwesternschiffe neueren Datums legten hier regelmäßig an. Verglichen mit deren Anschaffungskosten von sagenhaften 15 Milliarden, hatte er sein Spielzeug für ein Schnäppchen erstanden. Sie war zwar nicht atomar betrieben, verfügte aber über Künstliche Intelligenz, die sie über Maschine Learning und andere A.I. Techniken wesentlich schlauer machte als die stählernen Kolosse.

Das hatte er seinem Freund erwidert, als der ihn mit den Sexualpraktiken von Männern aufgezogen hatte, die mit gehäckseltem Schwanz bei ihm in der Notaufnahme landeten. Der Sog eines Staubsaugerpropellers mochte zunächst erregend sein. Allerdings entfaltete der Rotor eine vernichtende Wirkung, sobald das Glied zu voller Länge ausgefahren in seine Nähe geriet.

"Wie viele Soldaten vergleichen ihr Gewehr mit einer Braut, und wie viele Männer haben ein libidinöses Verhältnis zu ihrem Auto? Ich will ja mit meiner Sex-Puppe keine Menschen ersetzen, sondern neue Erfahrungen sammeln. Deine Tochter hat ja auch einen Hund und eine Barbie."

"Eve ist sechs und du bald sechzig. Soll ich dir zu Weihnachten dann auch ein Puppenhaus basteln?"

"Nein, sie schläft bei mir im Bett. Du bist doch nur neidisch, weil deine Frau es dir nie erlauben würde, eine künstliche Freundin zu haben."

"Trotzdem ist es anormal. Was versprichst du dir denn davon, deinen Schniedelwutz in ein vorgewärmtes Loch zu stecken?"

"Es ist obendrein nass und immer auf Empfang. Aber ernsthaft, anstatt mich nur mit virtueller Realität zufriedenzugeben, teste ich mal, wie weit sich Ahyoka von meiner letzten Freundin unterscheidet. Sieh es einfach als Experiment."

"Ja, aber du bist die Laborratte und deine Fickmaschine der künstliche Anreiz, das Verhalten eines Lebewesens zu testen."

"Ich bin einfach neugierig, ob es einen Unterschied gibt zwischen Sex mit einem lebendigen Menschen und einem künstlichen. Und es ist natürlich auch bequemer. Weder muss ich auf ihre sexuellen Vorlieben Rücksicht nehmen, noch mich das ganze Wochenende um sie kümmern. Sie ist pflegeleicht, hat niedrige Wartungskosten und liebt mich heiß und innig. Zumindest stand es so im Kaufvertrag."

 

"Vielleicht hättest du es erst mal mit einer Ziege versuchen sollen. Für das Geld, das du den Chinesen überweist, könntest du beim lokalen Bauern eine ganze Herde bekommen. Stell dir nur mal vor, jeden Abend eine andere Schöne, die dich erwartungsvoll anblökt."

"Ja, aber nicht mit künstlicher Intelligenz. Ahyoka soll mir ja auch Geschichten erzählen und ich will mich mit ihr auseinandersetzen."

"Ich denke, da machst du dir was vor. Statt zum Psychiater zu gehen, investierst du das Geld in eine Sex Puppe, deine verquere Sexualität auszuleben."

"Sei nicht so laut, wir erregen bereits das Interesse der anderen Gäste. Solange ich nicht darunter leide, brauch' ich auch keinen Therapeuten. Das wird dir jeder Psychologe bestätigen."

Sie saßen auf der Terrasse eines Fischrestaurants und verfolgten, wie die Sonne langsam im Meer unterging. Tatsächlich standen die Tische so eng beieinander, dass immer wieder Sprachfetzen der Unterhaltung anderer Gäste herüberklangen. Andy war sich nicht sicher, ob das Pärchen vom Nebentisch ihretwegen die Telefone zur Seite gelegt hatte, oder weil sie gerade ihren Salat serviert bekamen. Jedenfalls wollte er seine künftige Geliebte nicht hier inmitten von Urlaubern, Einheimischen und Kellnern lautstark erörtert wissen.

"Das meinte der Triebtäter auch, als ihn der Richter fragte, ob er unter seinen Taten litte. Vielleicht bist du ja sexsüchtig. Die Betroffenen sind ständig auf der Suche nach sexueller Befriedigung, erleben aber meist keinen Höhepunkt und können keine innere Bindung zu einem Partner aufbauen. Die zehn Jahre, die du in Thailand verbracht hast, sind dir wahrscheinlich aufs Gehirn geschlagen, beziehungsweise auf die Eier."

"Sieh's einfach mal so. Ich kann mir die Erfahrung mit der Indianerin leisten, finde es spannend, neue Sex Praktiken auszuprobieren und von künstlicher Intelligenz zu lernen. Warte nur, bis du mich schwanzwedelnd anflehst, dir Ahyoka mal für ein paar Nächte auszuleihen."

"Das ist eine gute Idee. Ich wollte schon immer mal rausfinden, worauf du abfährst."

Glücklicherweise brachte der Kellner jetzt ihren Schwertfisch. Während sie sich mit Sauvignon Blanc zuprosteten und auch die Sonne gerade unterging, war die Auseinandersetzung auf ein andermal vertagt worden.

Bernie lebte mit einer Thailänderin zusammen. Andreas hatte seinen Freund in der Micro Brewery eines Schweizers in Tijuana kennengelernt, der dort ein von Amerikanern häufig frequentiertes Pub betrieb. Das Bier war wesentlich billiger als in San Diego, wo man bis zu 8 Dollar für die Halbe zahlte, und es gab leckere Würste. Andy, der damals gerade nach Kalifornien gezogen war, hatte die burschikose Art des Mannes gefallen, der ihn an der Theke sofort als Deutschen geoutet und zu seinem Tisch komplimentiert hatte. Sie waren Freunde geworden, als sie sich über ihre Erlebnisse in Thailand austauschten. Während Andreas dort in einer Leiterplatten Fabrik arbeitete, war Bernhard als Mitarbeiter des Peace Corps tätig. Was sie verband, war allerdings weniger Berufserfahrung in einem fremden Land, als vielmehr das ausschweifende Nachtleben in Bangkok, das sie beide fasziniert hatte. Während Andy jahrelange Beziehungen mit zwei Freundinnen eingegangen war, hatte Bernie das Land im Stand der Ehe verlassen. Als sie sich in der Kneipe in Mexiko begegnet waren, dauerte es nicht lange, bis sie wehmütig an die Zeit im Land des Lächelns zurückdachten. Vermutlich war sein Freund Neuem wesentlich weniger aufgeschlossen als er. Er kaufte ja auch seine elektronischen Geräte immer erst, nachdem sie bereits jahrelang getestet waren. Er selber dagegen hatte ungeduldig in der Schlange vor dem Apple Store ausgeharrt, als damals das erste iPhone auf den Markt gebracht wurde.

Voller Spannung machte er sich daran, die Verpackung Ahyokas zu lösen. Man hatte ihm versprochen, dass seine zukünftige Gespielin betriebsbereit ankäme. Trotzdem zuckte er zusammen, als die Puppe, kaum aus dem Styropor geschält, die Augen aufschlug und ihn liebevoll begrüßte:

"Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, und hoffe, dass wir eine wunderschöne Zeit miteinander verleben."

Vielleicht hätte er doch die verlängerte Garantie ankreuzen sollen, schoss es ihm durch den Kopf. Wer wusste schon zu Beginn, wie lange er sie benutzen wollte. Als er letztens einen Saugroboter kaufte, hatte er sich ohne nachzudenken für mehrjährige Gewährleistung entschieden. Aber, da er bislang keinerlei Erfahrung mit elektronischen Partnerinnen hatte, würde er erst mal abwarten, wie sich seine Ansprüche entwickelten, beziehungsweise, wie die Indianerin ihnen gerecht würde. Er hatte die Katze quasi im Sack gekauft. Es auch vermieden, die vorgeschlagene Tour nach China zu buchen, die im Angebot erhältlichen Damen einer genaueren Prüfung zu unterziehen. Irgendwie war ihm seine Entscheidung, mit einer Puppe zusammenzuleben, doch noch peinlich. Und er dachte voller Abscheu an die Heiratsvermittler, die Russinnen zur Probe anboten.

"Wie heißt du? Oder hätten Sie es lieber, wenn ich dich sieze?"

Er schmunzelte über ihre Grammatik, antwortete aber schnell: "Andreas, du kannst mich Andy nennen. Und ja, lass' uns duzen."

Die Beraterin hatte ihm beim Verkauf erklärt, dass er die Anrede jederzeit ändern könne. Von 'Mein Gebieter' mit der Option, die Augen niederzuschlagen, bis zum familiären Papi, Bruderherz, Onkelchen, Großvater, oder dem eher traditionellen Schatzi gab es keine Grenzen. Der Kunde konnte sogar eigene Kreationen verwenden, musste die jedoch zeitgerecht dem Unternehmen mitteilen. Er wusste nicht, wie chinesische Programmierer auf Honigpröpfchen und Zuckerschneckchen gekommen waren. Wahrscheinlich hatten sie sich im Internet schlau gemacht, jedenfalls schien ihr Repertoire nahezu unerschöpflich. Von Lurchi zu Lutscher bis zur historischen Ansprache Commandante, Mein Führer, Großer Steuermann, Heiliger Vater ... war alles möglich.

Natürlich könnte er sie auch Bumsebiene, Dummdumm, Zauberhase oder Schmuddelmaus nennen. Die Zeiten, wo man Siri, Cortana, Alexa ... sagen musste, um erhört zu werden, waren glücklicherweise dahin.

Vorsichtig befühlte er ihre Oberfläche. Schlösse er die Augen, würde er keinen Unterschied zu richtiger Haut feststellen. Er streichelte ihr Gesicht, spürte den Wangenknochen, beziehungsweise was die Techniker dort implantiert hatten.

"Danke Andy, das fühlt sich herrlich an. Möchtest du mich ins Bett bringen? Oder soll ich mich erst umziehen?"

Andreas war sich unklar, wie er antworten sollte. In der Verpackung befanden sich mehrere Kleider in ihrer Größe. Er hatte sich für Outfits entschieden, die jedem Straßenmädchen als Arbeitskleidung gefallen hätten. Dezente Klamotten erhielt er überall. Die durchsichtigen Oberteile und Miniröcke, die er ausgewählt hatte, führten nur Spezialboutiquen.

Ahyoka rappelte sich auf, ihn zu umarmen. Schuldbewusst erinnerte er sich, sie wohl erst mal aufzuladen, um sie voll einsatzfähig zu machen. Er bewunderte ihre geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie ihm folgte. Wüsste er es nicht besser, hätte er die Gestalt für aus Fleisch und Blut gehalten.

Er zeigte ihr das Zimmer, in dem sie sich einrichten und den Kleiderpacken einräumen sollte. Nachdem er die Ladestation neben ihrer Liege installiert hatte, überließ er sie sich selbst.

Er musste erst mal einen klaren Kopf bekommen. Über sie herfallen könnte er dann immer noch. Während er sich ein Glas Weißwein einschenkte, ging er in Gedanken erneut ihre Gebrauchsanweisung durch. Sie war im Großen und Ganzen pflegeleicht, sollte nur regelmäßig upgedated werden, insbesondere, wenn er Funktionen verändern wollte. Er hatte bewusst eine relativ autonome Freundin gewählt, die sich nicht nur selber warten, sondern auch leichte Aufgaben im Haushalt übernehmen konnte. Man hatte ihn darauf hingewiesen, dass Außenstehende nicht erkennen würden, eine Androide vor sich zu haben. Er solle daher einige Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Am gefährlichsten seien Hunde, die verwirrt ob ihres natürlichen Aussehens und des ungewohnten Geruchs, sie voraussichtlich ins Bein bissen. Zwar gab es Modelle, die sich wehrten, aber er hatte sich für eine günstigere Variante entschieden, die Einbrechern, Tieren oder eifersüchtigen Frauen keinen Widerstand entgegenzusetzen vermochte. Man versicherte ihm, dass er seine Partnerin selbstredend aufrüsten könne bis hin zur befähigten Martial Arts Kämpferin. Schmunzelnd dachte er an das Bemühen der Chinesen, von dem Roboter ständig als seiner Freundin zu sprechen. Selbst der Name der Firma schien so ausgesucht, dass übersetzt er wie Waisenhaus klang.

Zahlreiche Amerikaner nahmen elternlose Jugendliche auf und ließen sich vom Staat dafür bezahlen, Waisenkinder aufzuziehen. Er hatte sich für die elektronische Ausführung entschieden. Der Vorteil war, dass er sie jederzeit abschalten konnte. Auch musste man sich nicht mit Behörden herumärgern, falls er mit dem Mädchen Sachen anstellte, die als nicht gesellschaftsfähig galten.

Vertreter von Indianerorganisationen hatten mit Empörung feststellen müssen, dass gerade Rednecks indianische Roboter bestellten. Einzelne Stammeshäuptlinge versuchten, dies zu unterbinden. Aber es schien einfacher, das Design eines iPhones zu patentieren als die Gesichtszüge der Ureinwohner. Andreas ahnte, warum sich Amis Rothäute ins Haus holten, doch für ihn hatte vor allem der Preis den Ausschlag gegeben. Die asiatischen, speziell die chinesischen Mädels gab es zwar häufig im Sonderangebot. Rechnete man jedoch die Frachtkosten hinzu, war es günstiger, sich für eines der Modelle zu entscheiden, die in den Lagerhallen von Longbeach abrufbereit aufbewahrt wurden. Da weiße Männer Squaws bevorzugten, konnte leicht tausend Dollar sparen, wer keinen so exotischen Geschmack besaß.

Er hätte eigentlich vermutet, dass dem amerikanischen Schönheitsideal eher Süd-Amerikanerinnen entsprachen, die regelmäßig die Miss World oder Universum Wahlen gewonnen hatten. Aber wahrscheinlich befanden sich noch Reste alter Siedlermentalität im Blut der Nachfahren.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts trafen sich zuweilen Männer nach Kirche und Sonntagsbraten, Indianer zu jagen. Von ihren Vätern angewiesen, wussten sie, dass kein allzu großes Risiko einging, wer aus dem Hinterhalt ein paar Wilde abknallte. Rothäute hatten in der Vergangenheit den Vorfahren das Land streitig gemacht. Zwar stellten sie mittlerweile keine ernst zu nehmende Gefahr mehr da, trotzdem gab es noch zu viele. Eigentlich genügte es, war gängige Meinung, sie wie die Bisons in einigen Reservaten zu entsorgen. Man hatte den Ureinwohnern nie verziehen, Land und Lebensgrundlage nur höchst unfreiwillig, den selbst ernannten Herrenmenschen zu übereignen. Wer sich mit Federn schmückte und lieber in Einklang mit der Natur als weißen Eroberern leben wollte, gehörte wie die Bisons, die Rindern das Grass wegfraßen, ausgerottet. Indianer oder afrikanische Ureinwohner waren als billige Arbeitskräfte willkommen, wurden aber nicht als gleichberechtigte Menschen wahrgenommen.

Später hatten dann selbst ernannte Milizen damit begonnen, Nachfahren der Indios umzubringen. Man jagte Mexikaner, die in den Südstaaten, dem so genannten Bible Belt, über die ehemals offene Grenze flüchtend, den amerikanischen Traum verwirklichen wollten. Aber natürlich kannten die Globalisierungsbestrebungen der weißen Rasse keine Grenzen.

Andy hatte davon gelesen, dass in Kanada auch heute noch Indianermädchen getötet werden, die sich ihrem Schicksal widersetzten, als Kinderprostituierte Männern zu Gefallen zu sein. Da viele von ihnen zu den Ärmsten der Armen zählten, von zu Hause wegliefen, dem trostlosen Leben im Trailer Park zu entkommen, gerieten sie zur leichten Beute für Zuhälter - auch in den Vereinigten Staaten. Jahrzehntelang waren in einigen Gegenden Minnesotas indianische Mädchen weit überproportional unter denen vertreten, die ihren Körper verkaufen müssen.

Behörden in Kanada gehen davon aus, dass über 500 Indianerinnen während der letzten Jahre verschwunden sind. Und in Mexiko gibt es Ortschaften, wo Hunderte von jungen Frauen Vergewaltigern zum Opfer fallen, um dann Wochen später tot und entstellt in der Wüste aufgefunden zu werden.

Man praktizierte gegenüber Ureinwohnern und besonders deren weiblichen Angehörigen ein Verhalten, das nicht immer als in beiderseitigem Einvernehmen bezeichnet werden konnte. Aber hatte dieses Vorgehen nicht eine lange, wenn auch berüchtigte Tradition?

 

Wie viel zivilisierter war es da doch, chinesischem Erfindergeist zu vertrauen und sich eine Gespielin zu besorgen, die weder Ansprüche stellen, noch sich wehren konnte.

Eigentlich sollte man erwarten, dass der Antrieb für die mechanischen Gestalten aus Silikon Valley hätte kommen müssen. War nicht in den Siebzigerjahren ein schwunghafter Handel mit Kindern und Jugendlichen in Kalifornien organisiert worden, der von Päderasten bis hin nach Europa genutzt wurde. Kinderpornos und Snuff-Filme waren dann die letzten Ausläufer eines Geschäftsmodells gewesen, das heute in virtueller Realität eine neue Heimat gefunden hatte.

Wie Mädchen ihre Puppen in die Ecke schleudern oder ihnen die Haare ausreißen konnten, so waren Androide Ersatzbefriedigung einer Klientel geworden, die unter dem Pflaster nach dem Strand suchte.

Allerdings bezweifelte Andy, dass künstliche Frauen dem Ansinnen gewaltbereiter Männer Einhalt geböten, nicht auch lebendige Wesen als Sex-Sklavinnen zu unterjochen. Selbst die gottesfürchtigen ISIS Märtyrer ließen es sich nicht nehmen, außer den 72 in Aussicht gestellten virtuellen Jungfrauen, erst einmal jesidische Christenkinder zu vergewaltigen. Das Himmelreich war vielversprechend, aber ebenso paradiesisch konnte es sein, Menschen im Hier und Heute zu versklaven.

Er würde einmal mit Ahyoka darüber sprechen, wie sie die Entwicklung männlichen Eroberungsgeistes einschätzte. Sie war als sehr eloquent angepriesen worden. Die Chinesen hatten zudem als kostenlose Dreingabe das Tausend-und-eine-Nacht Modul implantiert, das zum Geschichtenerzählen jederzeit abgerufen werden konnte. Auf einem Fragebogen durfte er ankreuzen, ob er lieber sadomasochistische Erzählungen hören wollte oder Science-Fiction, wo sich mehrarmige Kraken an gottesfürchtigen Nonnen vergingen. Er hatte sich damals darüber gewundert, welch abartige Sexualpraktiken im Angebot fernöstlicher Programmierer gelistet waren. Er würde sich mal mit Bernie darüber austauschen, ob da wirklich nichts dabei war, das Interesse seines Freundes zu erwecken.

Beseligt machte sich Andy auf, seine neue Partnerin aus ihrer Abstellkammer, dem Kinderzimmer im oberen Stockwerk zu holen. Er wollte ihr den Weihnachtsbaum zeigen und war gespannt ob ihrer Reaktion. Zwar hätte er auf das Anklopfen verzichten können, aber er wollte einen gewissen Stil beibehalten. Schließlich erwartete er ja auch von ihr, ihn höflich und zuvorkommend zu behandeln. Als er sie da auf ihrer Bettstatt glücklich vereint mit der Ladestation liegen sah, war er sich unschlüssig, was sie zu Heiligabend anziehen sollte. Er bedeutete ihr, das Reisekleid abzulegen und ihm nackt ins Wohnzimmer zu folgen.

Er konnte sich nicht mehr erinnern, tatsächlich den schmalen Streif blauschwarzer Schamhaare mitbestellt zu haben. Unbehaart hatte er auf dem Formular angekreuzt. Sei es drum, es gab sicher eine Möglichkeit diese kleine Unvollkommenheit nachzubessern. Dafür waren ihre Brüste so täuschend ausgebildet, dass er mit den Fingern kontrollieren musste, ob sie auch wirklich echt waren. Groß und schwer standen sie von ihrem Oberkörper ab. Magisch zogen sie ihn an. Noch nie hatte er einen so wohl geformten Busen in Händen gehalten. Als er sie in die Brustwarzen kniff, stöhnte das Indianermädchen kaum hörbar auf. Und als hätte es eines weiteren Beweises bedurft, fühlte er Nässe, als er ihr zwischen die Beine griff. Freundlich tätschelte er den Po und bedeutete ihr, sich zu ihm an den Esstisch zu setzen. Er ließ sie die Oberschenkel leicht geöffnet halten, derweil er die Truthahnbrust aus der Küche auftrug. In Zukunft wäre sie für das Abendessen verantwortlich, aber heute sei sie zu Gast und solle sich ganz wie zu Hause fühlen.

Erstaunlicherweise hatte sie überhaupt nicht auf seinen mit alten Glass Ornamenten kunstvoll geschmückten Christbaum reagiert. Wahrscheinlich erschien er ihr nur als weiteres Ausstattungsmerkmal ihres neuen Zuhauses. Sie konnte ja keine Gefühle damit verbinden oder sich an frühere Weihnachten erinnern. Genauso gut hätte er ihr auch einen Gummibaum hinstellen können. Aber dann würde sie auch keine Geschenke erwarten. - Alles hatte auch seine positive Seite.

Einer der größten Vorteile der künstlichen Gespielin schien, dass neben dem Anschaffungspreis, in Leasingraten abzahlbar, es keine laufenden Kosten gab. Für das Geld, das er in den Diamantring für eine ehemalige Verlobte investiert hatte, erstand man bereits eine der billigeren Androiden. Allerdings galten die als nur bedingt lernfähig. Zwar wären sie im Bett in der Lage, unaufgefordert auch ausgefallenen Ansprüchen Genüge zu leisten, aber an allem, das darüber hinausging, haperte es.

Was ihn an Ahyoka faszinierte, war ihre Fähigkeit, sich sinnvoll zu unterhalten. Seit Studententagen vermisste er, tiefschürfende philosophische Debatten zu führen, oder auch nur mit Freunden herumzublödeln. Er war gespannt, wie die Chinesen diese Hürde nahmen. Schließlich galten sie als nicht gerade dafür prädestiniert, sarkastische Einwände oder westliche Ironie zu verstehen. Er hoffte inständig, dass man ein paar Engländer in den Sprachlabors damit betraut hatte, ihr abendländischen Humor beizubringen.

"Ahyoka, erzähl mir doch mal einen Witz."

"Kommen zwei Schlangen an einem Teller Spagetti vorbei: Noch so klein und schon Gruppensex."

"Kennst du auch Unanständige?"

"Das Kind schreit aus dem Wohnzimmer: Mami, Mami unsre Wau Waus ficken ... - Na dann schau doch nicht hin, wenn es dich stört. Die Kleine: Aber es tut richtig weh!"

"Hast du es denn schon mal mit einem Hund getrieben?"

Entsetzt schaute ihn Ahyoka an: "Aber ich bin doch ganz neu und unbenutzt. Sonst könntest du mich ja umtauschen."

"Du meinst, du bist noch Jungfrau?", zog er sie auf.

"Schade, nein das gehört nicht zu meinem Lieferumfang, da musst du dich mit dem Kundendienst in Verbindung setzen."

Andy erinnerte sich, dass er auf die Option 'Ewige Jungfrau' verzichtet hatte. In der Beschreibung war darauf hingewiesen worden, dass Komplikationen auftauchen könnten. Die Hersteller des Jungfernhäutchens hatten vor kurzem erst eine Rückrufaktion gestartet. Er wollte kein Risiko eingehen. Horrorgeschichten von Kunden, die minderjährige Modelle bestellt hatten, waren damals durch die Presse gegangen. Zahlreiche Blogger posteten, dass die Technologie nicht ausgereift sei und die Jungfernschaft wohl noch in den Kinderschuhen stecke.

Er schob seine Finger zwischen ihre Schenkel und suchte nach der Lustknospe. Ahyoka hatte sich auf ihrem Stuhl zurückgelehnt, die Beine ein Stück weit gespreizt. Ihre halb geschlossenen Augenlider flatterten, als er die Klitoris berührte. Langsam richtete der Kitzler sich auf und der Mann spürte, wie die Hydraulik ihrer Unterleibsmuskulatur sich um seinen Finger verkrampfte.

Allmählich wurde auch er erregt und glitt zwischen ihre Oberschenkel. Er wusste, dass der Liebessaft ihres Jahrgangs Bestnoten in Testberichten erzielt hatte. Eigentlich war dessen Konsistenz ein weiterer Grund gewesen, warum er sich den Chinesen statt einheimischer Produktion anvertraut hatte. Einige der Tester bemängelten, dass US Modelle nach Fast Food schmeckten, einen salzigen, zuweilen sogar bitteren Abgang hätten. Nur die asiatischen Hersteller schafften es, diesen leicht nussigen Geschmack zu perfektionieren. Allerdings sagte man japanischen Kreationen nach, dass dem Ausfluss zuweilen ein sushihaftes, fast fischiges Aroma aneignete. Demgegenüber war es Ingenieuren aus dem Reich der Mitte gelungen, Umami, einen fleischigen Geschmack zu kreieren, der ein vollmundiges Gefühl bescherte und einen dünnen Film über die Zunge legte. Die perfekte Balance zwischen leicht holzigem Nachgeschmack, säuerlichem Gaumenkitzel, dezenten Bitternoten und einem Hauch klebrigen Brausepulvers war chinesischen Chefs vorbehalten. Neben dem persönlichen Mundgefühl war wichtig, Sämigkeit je nach Erregungszustand zu variieren, dabei Gleitfähigkeit sowie Haftungseigenschaften zu gewährleisten. Nicht umsonst galt der Liebessaft seines Waisenhauses als der mit den meisten Sternen ausgezeichnete unter zahlreichen internationalen Anbietern.

Andy hatte lange Zeit in Thailand gelebt, es dort zu einer wahren Kennerschaft dieses Sekrets gebracht, das viele nur als lästig oder gar tranig empfanden. Einmal hatte er thailändische Zwillinge mit der Zunge befriedigt, und dabei sogleich geargwöhnt, bei einer den ranzigen Geschmack einer Entzündung herauszuschmecken. Tatsächlich wurde sein Verdacht eine Woche später bestätigt, als ihn der Arzt auf Gonorrhoe behandeln musste. Seitdem schmeckte er oft bereits im Vorfeld, ob er sich erneut anstecken würde.

Während seiner bald zehn Jahre im Land des Lächelns musste er unzählige Male Geschlechtskrankheiten auskurieren. Schließlich hatte er über mehr Fachwissen verfügt, als Mediziner an der Frankfurter Universitätsklinik. Eine Ärztin hielt ihm dort vor, ungeschützten Geschlechtsverkehr zu praktizieren, und das ausgerechnet im Sündenpfuhl des Bangkoker Nachtlebens. Statt ihn auf gesunden Menschenverstand hinzuweisen, hätte sie besser auf ihn hören sollen. Bei den aufgetretenen Begleiterscheinungen empfahl er, ein Kombinationspräparat zu verschreiben, indes sie sich auf Chlamydien versteifte. Bei der Nachuntersuchung eine Woche später musste sie dann kleinlaut ihre Fehldiagnose eingestehen.

Er unterließ es, darauf hinzuweisen, dass unverpacktes Bumsen in Thailand ohne dramatische Nachwirkungen ihn auf die gleiche Stufe wie eine Handvoll nigerianischer Prostituierte katapultierte. Auch die hatten sich als HIV resistent erwiesen. Anstatt einen Artikel über seine Widerstandsfähigkeit in einer medizinischen Fachzeitschrift zu lancieren, nervte sie lieber mit zwar tugendhaften aber oberflächlichen Erkenntnissen einer Gummi-Ritualen verpflichteten Medizinerin.