Cameron's Rettung

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Aus der Reihe: Red Lodge Bären #4
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Cameron's Rettung
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Cameron’s Rettung

Cameron’s Rettung

Copyright © 2020 by Kayla Gabriel

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln ohne ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis der Autorin elektronisch, digital oder analog reproduziert oder übertragen werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, Fotokopieren, Aufzeichnen, Scannen oder Verwendung diverser Datenspeicher- und Abrufsysteme.

Veröffentlicht von Kayla Gabriel als KSA Publishing Consultants, Inc.

Gabriel, Kayla

Cameron’s Rettung

Coverdesign: Kayla Gabriel

Foto/Bildnachweis: Deposit Photos: peterwey

Anmerkung des Verlegers: Dieses Buch ist ausschließlich für erwachsene Leser bestimmt. Sexuelle Aktivitäten, wie das Hintern versohlen, die in diesem Buch vorkommen, sind reine Fantasien, die für Erwachsene gedacht sind und die weder von der Autorin noch vom Herausgeber befürwortet oder ermutigt werden.

Inhalt

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

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kostenloseparanormaleromantik.com

1

Alex Hansard hatte sich noch nie so fehl am Platz gefühlt, als sie in der steifen Rechtsanwaltskanzlei von Herrn Magnus Turner, Esquire, Rechtsanwalt und Mitglied des Berseker Alpharats saß. Und genau dieser Mann sah sie jetzt mit einem eindeutig missbilligenden Blick an, während er durch den Stapel der ordentlich gebündelten Dokumente blätterte, die sie ihm gegeben hatte. Sie zeigten die Position an, die sie darstellte und die Petition, von der sie hoffte, dass er sie unterschreiben würde.

Alex brauchte Herrn Turner, um der erste Alpha Berserker zu sein, der an ihrem Anliegen interessiert war und der ihr half, ihre Kampagne für Gleichberechtigung aufs nächste Level zu bringen; Vorstellung und Petition beim Alpha Rat, der Regierungsbehörde aller Berserker in den Vereinigten Staaten.

Obwohl sie sich der Angelegenheit entsprechend richtig angezogen hatte, indem sie ihren kurvigen Körper mit einem maßgeschneiderten schwarzen Bleistiftrock und einem weiblichen, cremefarbenen seidenen Frackhemd bedeckt hatte, gepaart mit schnittigen schwarzen Stöckelschuhen. Alex fühlte sich dennoch nicht angemessen gekleidet, als sie auf ihre elegant gekleidete Gesellschaft starrte.

Ihre Hand fuhr hoch und berührte die sorgfältig hochgesteckten Locken und vergewisserte sich, dass nicht eine einzige rothaarige Locke aus der Reihe tanzte. Sie erschrak, als sie erkannte, dass sie sich tatsächlich nervös verhielt, und zog ihre Hand wieder zurück auf ihren Schoss. Sie schürzte ihre Lippen und starrte den Mann hinter dem großen Eichentisch an.

„Das erste Problem bei Ihrem Fall, Fräulein Hansard, ist einfach, dass Berserker nicht mit demselben Gesetz wie Menschen regiert werden. Sie nutzen das menschliche Gesetz und Logik in Ihren Argumenten und das passt nicht zum Alpharat“, keuchte Herr Turner und warf Alex einen langen Blick über die Spitze seiner dicken Brillengläser hinweg zu. Sein Haar war fast silbern und wurde schon weiß, sein Körperbau war schon ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, aber seine stechenden, grauen Augen knisterten vor Intelligenz.

Alex zappelte auf ihrem starren Lederstuhl herum und ließ ihren Blick in Herrn Turners dunkel gehaltenem Büro herumwandern. Als regierendes Mitglied des Alpharats und als lebenslanger Anwalt, war Turner ein hervorragender Experte im Berserker Gesetz. Er war auch ein Freund von Gregor England, der Berserker, der Alex heute hier hergebracht hatte, um ihren Fall zu präsentieren.

Gregor saß jetzt neben ihr, trug einen makellosen dunklen Anzug und sah sehr flott aus, ihm stand sein Alter besser als Turner. Gregor war erst vierzig im Gegensatz zu Turners 60 Jahren und war immer noch stramm und jung aussehend. Dunkles Haar, gebräunte Haut und ein freundliches Lächeln. Nur seine unverwechselbaren koboldblauen Augen gaben das Geheimnis preis, das er und Alex teilten.

Alex wandte ihren Blick von dem Alpha ab, der während der letzten Monate so einen Tumult in ihrem Leben verursacht hatte und wandte ihre Gedanken wieder dem aktuellen Thema zu.

„Und das zweite Problem?”, fragte Alex und hob ihren Blick, um Herrn Turners zu treffen.

„Das zweite Problem ist das Thema. Berserkers werden von Alphas beherrscht, Alphas sind grundsätzlich männlich. Es gibt nicht viele Alphas, die daran interessiert sind, neue Rechte zugunsten von Frauen und Mischlingen einzuführen“, seufzte Herr Turner.

Alex spürte, wie ihr Gesicht rot wurde, als neue Wut in ihr aufstieg. Als Mitglied beider Kategorien, als Frau und halber Werbär verübelte sie Turners Worte, sogar als sie ihre Wahrheit erkannte.

„Es gibt mehr Frauen, als Männer auf der Welt, Herr Turner“, sagte Alex und hielt ihren Ton ausgeglichen. „Sogar in der Werbär Gemeinde, sind Frauen leicht in der Überzahl. Was Mischlinge angeht, da sind es viel mehr von uns als Sie vielleicht erkannt haben.“

Alex räusperte sich und drückte sich in ihren Sitz, stolz drückte sie ihr Rückgrat durch.

Obwohl sie erst vor ein paar Jahren von ihrem Werbär Erbe erfahren hatte und sie ihre Beziehung zu Gregor England erst vor ein paar Monaten entdeckt hatte, fühlte sie sich stark für die Anliegen der Berserker. Der Alphacode war veraltet und überholt, nicht vereinbar mit der menschlichen Lehre in Nordamerika.

Turner warf ihr einen weiteren unergründlichen, suchenden Blick zu. Das Gewicht dieser langsamen Betrachtung ließ Alex nervös werden und sie fühlte sich wie eine reinrassige Preisträgerin, die vor dem Verkauf untersucht wurde. Der Blick war genau der, den Alex an den Werbär Gesetzen hasste; sie war kein Objekt, etwas das einem Ehemann oder einem Vater oder einem Alpha gehörte. Sie hatte ein Leben und einen Job und eine Existenz. Sie war mehr wert, als die Summe der Teile oder der Form ihres Körpers, mehr als nur ihre Fähigkeit, Nachwuchs in der Beserker Linie zu erzeugen.

„Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen, Miss Hansard?“, fragte Herr Turner und sein Ton war ruhig.

Alex verschränkte ihre Hände auf ihrem Schoss, um keine verärgerte Geste zu machen.

„Sicherlich, warum nicht?”, seufzte sie und presste ihre Lippen zusammen.

„Können Sie sich verwandeln?“, fragte er.

Alex Lippen teilten sich vor Überraschung. Das war nicht die Frage, die sie in diesem Moment erwartet hatte.

„Ja“, sagte sie mit einem Seufzen. „Obwohl ich mir nicht sicher bin, warum das wichtig ist.“

„Haben Sie sich schon in frühem Alter verwandelt, so wie die meisten unserer Art?“

Alex runzelte die Stirn und hielt ihre Wut im Zaum.

„Nicht ehe ich vierzehn war“, sagte sie schließlich.

„Glauben Sie, Ihre Kinder werden sich verwandeln können? Glauben Sie, sie werden vollblütig sein? Was, wenn Sie einen weiteren Mischling als Partner nehmen? Was wird dann passieren?”, fragte Herr Turner und stellte seine Fragen kurz und knapp.

Alex stand verärgert auf und registrierte kaum die Tatsache, dass Gregor ihr nicht folgte.

„Ich glaube, wir sind hier fertig. Sie müssen nicht unverschämt werden, nur weil Sie mit meiner Idee nicht einverstanden sind“, sagte sie und warf ihm ihren gebieterischen Blick zu.

„Verzeihung Fräulein Hansard“, erwiderte Turner und hob seine Hände. „Ich stelle Ihnen nur die Fragen, die jeder Alpha im Rat Sie fragen würde. Ich bringe das zur Sprache, weil Ihr persönliches Erbe das dritte Problem bei Ihrem Anliegen ist.“

 

„Meine Gene gehen niemanden etwas an“, keifte Alex.

„Wenn Sie wieder Platz nehmen würden”, sagte Turner und zeigte auf den Stuhl, von dem sie aufgestanden war.

Alex schaute Gregor an, der ausdruckslos zuckte. Sie knurrte, als sie erneut ihren Platz einnahm, Ungeduld brodelte in ihrer Brust.

„Alphas geht es nur um Macht und Erbe, Alexandra. Indem Sie die Rechte der Frauen und Mischlinge erhöhen, riskieren Sie die Macht der Alphas und das Erbe. Dabei haben Sie selbst gar keine Abstammungslinie. Um ehrlich zu sein, eine uneheliche Mischlingsfrau… Es gibt zu viele Faktoren, die gegen Sie sprechen.“

„Und was schlagen Sie vor? Soll ich mich wie ein Mann anziehen? Soll ich lügen, dass ich keine menschliche Mutter habe? Ich kann die beiden Dinge nicht ändern und ich will sie auch nicht ändern.“

„Ich schlage vor, dass Sie sich überlegen rechtmäßig zu werden“, sagte Turner und verschränkte seine Arme und lehnte sich in seinen Sitz.

Alex fühlte den Schweiß auf ihrer Stirn ausbrechen und es brauchte ihre ganze Willenskraft, sich nicht mit einem argwöhnischen Blick zu Gregor umzudrehen. Hatte Gregor ihre Beziehung Turner gegenüber ohne ihre Erlaubnis erwähnt? Sie war sehr offen gewesen mit ihren Wünschen, nicht beansprucht zu werden.

„Ich glaube, ich verstehe Sie nicht“, sagte Alex und hielt ihre Worte wohlüberlegt.

„Suchen Sie sich einen Partner, Fräulein Hansard. Nicht irgendeinen Partner, einen Erben. Jemand, der schon bald ein Alpha sein wird. Ein Partner mit der Macht, Ihren Anspruch zu stärken, gibt Ihnen einen Vorteil, wenn er einen Sitz im Alpha-Rat einnimmt.“

„Das ist doch albern“, schnaubte Alex. „Ich werde nicht heiraten, nur weil Sie glauben, dass das dabei hilft, einen Haufen älterer Männer zu überzeugen.“

Turners Blick wurde hart und er stand auf. Noch ehe er sprechen konnte, stand Gregor auf und ging dazwischen.

„Magnus, ich danke dir”, sagte Gregor und bot Turner seine Hand. Eine schlaue Art, Alex daran zu erinnern, dass sie nur wegen Gregors gutem Willen hier war und dass sie versprochen hatte, die reine Höflichkeit während dieses Gesprächs zu sein.

„Ja, Herr Turner, danke Ihnen. Ich entschuldige mich für meine Unhöflichkeit. Ich bin nur … sehr leidenschaftlich mit meinem Anliegen“, sagte Alex und brachte die erzwungene Entschuldigung hervor, ehe sie es völlig vermasselte.

Turner entspannte sich ein wenig und akzeptierte ihren Händedruck.

„Ich gebe Ihnen den besten Rat, den ich habe, tut mir leid“, sagte er. „Ich persönlich glaube, Sie haben recht damit, wenn Sie einige Berserker Gesetze modernisieren wollen.“

Er klopfte auf ein großes Buch auf seinem Tisch, ein Schinken eingeschlagen in uraltem braunem Leder, seine persönliche Kopie des Alpha Codes.

„Okay. Na ja, ich werde über Ihren Rat nachdenken“, erwiderte Alex und setzte ein sorgfältiges Lächeln auf.

Jemand klopfte an der Tür und eine kleine, blonde Sekretärin steckte ihren Kopf hinein.

„Ihr zwei Uhr Termin ist da, Herr Turner“, sagte die Frau.

„Ah. Ein Landstreit”, sagte Turner zu Alex und Gregor. „Ihr müsst mich entschuldigen“.

„Vielen Dank für deine Zeit“, sagte Gregor. Alex machte ihn nach und war bereits gelangweilt von dem Austausch. Nach einer weiteren Runde Händeschütteln, waren sie frei und traten aus der protzigen Lobby im Erdgeschoss von Turners Bürogebäude.

„Ein Büro in der Druckerzeile“, meckerte Alex. „Das ist altes Chicago-Geld für dich. Turner hat offenbar mehr Geld als Verstand.“

„Alex, alle Chicago Alphas sind so. Turner ist tatsächlich der fortschrittlichste des Haufens, deswegen habe ich dich hierhergebracht, um mit ihm zu sprechen. Sie sind alle konservativer alter Geldadel. Du würdest wissen was das heißt, wenn du jemals zustimmst unseren Vater zu treffen“, seufzte Gregor.

Alex versteifte sich. Sie wirbelte herum, um ihren Bruder anzustarren, Wut stieg aus dem dunklen Platz in ihrem Herzen auf, wo sie ihre Gefühle über ihre geheimen Eltern verschlossen hatte.

„Ich will nicht wieder irgendein missratenes Kind sein, Gregor. Unser Vater weiß von mir. Meine leibliche Mutter hat ihm alles erzählt, sogar die Tatsache, dass sie nicht für ein Kind bereit gewesen war und geplant hatte, es zur Adoption frei zu geben. Er hat mich sieben Jahre in die Obhut des Jugendamts gegeben. Wenn meine Adoptiveltern nicht gewesen wären, wer weiß wo ich dann heute wäre?

„Alex … es tut mir leid, dass dir das passiert ist. Wenn es hilft, ich weiß, dass er ein Auge auf dich behalten hat, um sicherzugehen, dass man sich um dich kümmert.“

Gregor konnte sie nicht richtig dabei ansehen, als er diese Worte aussprach. Ein hässliches Lachen entwich Alex Lippen und sie schüttelte ihren Kopf.

„Ich glaube nicht, dass jemand auf mich aufgepasst hat, als Fräulein Legens sich um mich gekümmert hat. Sie hat mich immer mit einem Holzlöffel geschlagen, wenn ich ungeeignete Grammatik benutzt habe. Und die Sharpes erst…“ Alex schauderte. „Gut, dass ich von meinen Eltern adoptiert wurde, weil die Sharpes waren wirklich schlimme Leute. Gott, warum reden wir da überhaupt drüber!“

Alex schluckte und schob ihren Ärger herunter, bis sie wieder atmen konnte.

„Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, Alex. Ich wünschte, ich hätte das gewusst. Und unser Vater … Er spricht nicht viel darüber, aber ich weiß, dass er sich schuldig fühlt.“

Alex schaute Gregor an, sie schaute ihn wirklich an. Sie hatte ihr Aussehen von ihrer leiblichen Mutter, denn Alex und Gregor sahen sich überhaupt nicht ähnlich. Sie war blass, rothaarig und kurvig. Er hatte olivfarbende Haut, war dunkelhaarig und so athletisch gebaut wie jeder Berserker Mann. Ihre einzige Gemeinsamkeit war ihre Augenfarbe, ein glitzerndes marineblau, dass von Strömungen im tiefsten Teil des Ozeans erzählte.

„Lass uns das nicht machen”, sagte Alex.

„Ich wünschte, ich könnte dich als Teil meiner Linie beanspruchen“, seufzte Gregor. „Unser Alter ist fast richtig … wir könnten Vaters Zustimmung ganz umgehen.“

Alex schnaubte.

„Nur wenn du irgendein Mädchen mit dreizehn oder vierzehn geschwängert hast“, sagte sie und rollte mit den Augen.

„Außerdem. Wir gehen kaum als Halbgeschwister durch, erst recht nicht als Vater und Tochter. Niemand würde das glauben.“

Gregor nickte und zuckte die Achseln.

„Eine nette Idee. Nein, ich glaube, das würde nicht funktionieren. Das lässt uns noch zwei Möglichkeiten übrig. Wir könnten zu Vater gehen und ihn um Erlaubnis fragen oder ..."

„Oder ich heirate einen Alpha ", beendete Alex den Satz für ihn.

„Verpartnern nicht heiraten. Du beleidigst vielleicht jemanden damit. Die beiden Konzepte sind nicht im Geringsten ähnlich."

Alex winkte bei seinen Worten ab, und versuchte sich zu konzentrieren.

„Was würde es bedeuten, wenn ich seinen Segen bekomme?"

„Du wärst Teil des Clans und bekämest Zugang zu unserem Hinterland. Du könntest ohne Angst in deiner Bärenform laufen. Du hättest sofort eine Gemeinde. Wenn man bedenkt, wer dein Vater ist, würdest du mit Freundschaftsangeboten übersät werden. Mehr als Freundschaft, darauf wette ich."

Etwas in Gregors Blick sagte, dass er selbst ziemlich viele Angebote bekommen hatte. Und diese abgelehnt hatte, wenn Alex den Unmut in seinen Augen richtig las.

„Und andererseits ..." fragte sie.

Gregor atmete scharf aus.

„Du wärst unseren Gesetzen unterworfen. Du würdest aufgefordert werden, einen Partner zu finden und Erben zu produzieren. Schon bald.“

„Also wenn ich die Aufmerksamkeit des Alpharats haben will, dann muss ich praktisch all die Dinge tun, gegen die ich versuche anzukämpfen“, fasste sie zusammen.

Gregor zuckte mit den Schultern.

„Wenn du es so sehen willst“, war seine einzige Antwort.

„Zwingen sie dich, einen Partner zu finden?“, fragte Alex neugierig.

„Darauf kannst du deinen Hintern verwetten“, antwortete er und sein Blick wurde grimmig. Alex hielt inne und war sich nicht sicher, wie sie ihre nächste Frage formulieren sollte.

„Gregor, ich will ja nicht neugierig sein, aber bist du nicht ...“

„Schwul?“, sagte er. „Ja. Stell dir vor, die Gesetze sind auch für mich nicht günstig.“

„Gott“, seufzte Alex. „Was wirst du tun?“

„Ich werde eine Dame mit denselben Veranlagungen finden. Oder das Gegenteil, sollte ich vielleicht sagen. Jemand, der mein Geheimnis bewahrt, solange ich ihrs bewahre.“

Gregor runzelte die Stirn und forderte sie heraus, das Gespräch weiterzuführen. Alex presste ihre Lippen aufeinander, aber ließ das Thema dann fallen. Wenn Gregor nicht selbst kämpfen wollte, dann war das seine eigene Entscheidung.

„Ich will unseren Vater nicht mit hineinziehen, außer die Dinge geraten außer Kontrolle“, erklärte Alex und wechselte das Thema. „Also ... angenommen ich gehe den anderen Weg, wie treffe ich die Berserkers?“

Gregor warf ihr ein plötzlich tückisches Grinsen zu.

„Ich denke, es ist Zeit, dass du deine Cousinen triffst. Sie werden wissen, wo man echte Kerle trifft. Ich hoffe nur, du verträgst einiges.“

Mit großen Augen stieg Alex mit ihrem Bruder ins Auto und hörte ihm zu, während er ihr all die schmutzigen Details erzählte.

2

„Bist du sicher, dass du nicht mit uns mitkommen willst?", fragte Alex Gregor und legte einen Arm um seine Schultern, als ihre Gruppe den Drawing Room verließ, den Ort den Gregor dazu auserwählt hatte, damit Alex ihre Cousinen traf. Die Cousinen hatten sich als große, modellartige Frauen in den Zwanzigern herausgestellt und sie waren wirklich etwas, was Alex so noch nicht erlebt hatte.

Alex war immer ruhig und gefühlstief gewesen, auch schon in der Schule. Sie konnte mit ihren engsten Freunden feiern gehen, aber sie war noch nie ein Partygirl gewesen. Diese Beschreibung traf aber ziemlich genau auf jede ihrer Cousinen zu. Jede war laut, aufgeregt und noch hipper, als Alex sich je erträumen konnte. Stephanie, Miranda, Bette, Jenna und Sammie waren alle top gestylt und Gott, sie waren bereit für eine Nacht voller S-P-A-S-S.

Fünf Minuten nach dem Treffen, sobald die Umarmungen und die freudigen Ausrufe vorbei waren, war Alex bereits übersättigt mit Klatsch und den Gesprächen von süßen Männern. Gregor hatte ihnen einen Tisch in seinem Lieblingsrestaurant besorgt und war schnell dabei gewesen, Alex zwischen sich selbst und Bette zu platzieren, der Stillsten in der Menge. Wenn man das so sagen konnte, denn Bette war ziemlich schnell dabei gewesen, Alex jegliche Infos über jeden attraktiven Mann zu erzählen, der ins Restaurant kam.

„Lass mal sehen ...“, fing Bette an. „Menschlich, menschlich. Oh und der da drüben, der heiße Spanier, auch menschlich, aber eine Kanone im Bett.“

„Ich – okay“, sagte Alex und nahm einen Schluck von dem Martini, den Gregor ihr in die Hand gedrückt hatte.

Und das war nur der Anfang der Veranstaltung. Das Essen hatte sich drei Stunden lang hingezogen und es hatte weitaus mehr Drinks als Essen gegeben. Alex war keine große Trinkerin, also hatte sie sich ein wenig zurückgehalten, aber sie war dennoch ein wenig beschwipst, als sie in die Hitze des Sommers in Chicago hinaustraten.

„Es ist bereits halb elf. Es tut mir leid, aber ich habe morgen früh einen Termin", erklärte Gregor und warf Alex einen entschuldigenden Blick zu.

„Blödsinn“, sagte Stephanie und machte Alex Haltung nach und legte einen Arm um Gregor. „Er will nur nach seinem Freund sehen. Wie heißt der noch, Ralphio oder so?“

„Und damit lasse ich euch alleine meine Damen ... was immer ihr auch tut. Passt auf euch auf“, sagte Gregor und wand sich aus ihrer Umarmung. „Miranda, Bette ich hoffe ihr passt auf, dass Alex nicht in einem Barstreit oder so stirbt."

Alex starrte ihn an, aber Gregor winkte nur und ging davon und ließ sie mit den Cousinen alleine.

„Auf geht‘s zum Trinken!“, rief Jenna. Die Cousinen jubelten und griffen Alex an der Taille und umarmten sie, während sie sie in Richtung ihres Ziels zogen.

„Oh mein Gott, du wirst den Bronze Throne lieben. Es ist die beste Bar überhaupt. Die Getränke sind toll und die Musik dröhnt, die Männer sind megaheiß ... und fast jeder ist ein Verwandler. Bleib einfach bei uns und pass auf, dass du nicht mit einem Löwen oder einem Wolf oder so knutschst", erklärte Bette.

 

Zwanzig Minuten und zwei Tequila Shots später musste Alex Bettes Einschätzung zustimmen. Die Bar war wunderbar, wenn auch ein wenig schwach beleuchtet mit lauter tanzbarer Musik und die Männer ... Na ja, es gab reichlich und sie sahen gut aus.

„Die nächste Runde geht auf mich!", sagte Alex und wurde von der Aufregung angesteckt. Die Cousinen quietschten vor Freude und brachten sie in Richtung Bar, ein glänzender Bau aus Bronze, der sich vor einer beeindruckenden Wand aus Likörflaschen erhob.

Alex ging zur Bar und hielt kurz an, um ihr knielanges creme-schwarzes Spitzenkleid anzupassen. Das Kleid lag eng an und schmeichelte ihren kurvigen Hüften und drückte ihre E-Körbchen Brüste auf eine mundwässrige Art hoch. Alex war nicht so modellhaft dünn wie ihre Cousinen, aber sie kannte ihre Vorzüge. Sie hatte ihre Sanduhrfigur zu ihrem Vorteil angezogen und hatte ihre fuchsienfarbigen Stöckelschuhe an ihren Lippenstift angepasst und alles mit einer Diamantenkette und Ohrringen verschönert. Ein Geschenk von ihren Eltern zum Abschluss des Colleges, dieses Set war etwas, was sie regelmäßig trug, um ein wenig femininen Hauch ihrer Garderobe hinzuzufügen.

Als sie an die Bar trat, fiel ihr ein netter blonder Barkeeper auf, der an ihr hoch und runter schaute und dann direkt herüber kam.

„Was kann ich dir bringen?", fragte er und warf ihr ein verwegenes Lächeln zu.

Alex Lippen zuckten. Er sah gut aus, okay aber viel zu menschlich. Sie war hier um Single Berserker zu treffen und nicht, um sich selbst irgendeinem gut aussehenden Typen an den Hals zu werfen, den sie vielleicht sowieso nie wieder sehen würde. Eigentlich schade ...

„Kamikaze Shots", sagte Alex und lehnte sich herüber und hob ihre Stimme, damit man sie über die Musik verstand. „Sechs bitte. Nein, zwölf. Haben Sie ein Tablett?“

Der Barkeeper lachte und nickte und ging, um die Bestellung auszuführen.

„Ihr habt da eine nette Party laufen."

Die feinen Härchen an Alex Nacken stellten sich auf, als sie sich von der Bar zurückzog, sie war sich ziemlich bewusst, dass ihre lehnende Haltung ihren Po auf eine verführerische Art hervorstehen ließ. Sie drehte ihren Kopf, um über ihre rechte Schulter zu schauen und da war er.

Der schönste Mann, den sie je gesehen hatte. Sie drehte sich zu ihm um und konnte die Bewegung nicht kontrollieren, selbst als sie ihn von oben nach unten anschaute. Er war mindestens 1,98 m groß und muskulös ohne dabei zu übertreiben. Dunkles Haar, modisch geschnitten, oben länger und kurz an der Seite, atemberaubende wasserblaue Augen, leicht gebräunte Haut.

Er trug ein hellblaues Knopfhemd, die Ärmel hatte er bis zu den Ellenbogen hochgerollt und die dunkle Jeans, die ihm so gut passte, musste maßgeschneidert sein. Alex kannte sich mit Kleidung aus und dieser Mann trug sie perfekt. Er hatte ebenso einige faszinierend aussehende Tattoos, schwarze Linien liefen über seine nackten Vorderarme. Etwas an diesen Tattoos ließ Alex schaudern und sich über die Lippen lecken.

„Hm ...“, sagte sie und ihr Selbstbewusstsein schwankte für einen Moment, als sie ihn anstarrte, ihr Magen rumorte. „Ja, ich bin mit ein paar Mädels hier.“

Sie zeigte vage über ihre Schulter und wollte nicht auf den Tisch der schönen Frauen zeigen, die zweifellos den Mann ihrer Träume mit großem Interesse ansahen. Wer würde das nicht, wenn er so göttlich war? Er war so schön, dass Alex plötzlich einen Realitätscheck hatte und sich fragte, ob sie viel betrunkener war, als sie erkannt hatte. Sie neigte dazu, schreckliche Schutzbrillen zu tragen, wenn sie Männer an Bars betrachtete. „Schön. Vielleicht kann ich dir die Runde ausgeben?“, fragte er.

„Oh ... Hm, das ist schon in Ordnung. Ich meine, danke für das Angebot. Vielleicht kannst du mir später alleine einen Drink ausgeben.“

Alex konnte nicht glauben, dass die Wörter aus ihrem Mund kamen, aber die Augen des Mannes erhellten sich vor Belustigung. Es schien ihm zu gefallen, also wich sie nicht von der Stelle.

„Das wäre schön. Vielleicht finde ich dich auf der Tanzfläche“, antwortete er. Er warf ihr einen letzten Blick zu, dann drehte er sich um und verschwand wieder in der Menge. Alex konnte nicht anders und begaffte ihn, während er ging, sein Po bewegte sich perfekt in seinen Jeans ...

„Okay, zwölf Shots!“, rief der Barkeeper und erschreckte sie, als er ein kleines Plastiktablett mit ihrer Bestellung schwungvoll vor ihr hinstellte.

„Vielen Dank“, sagte Alex. Sie zahlte und wandte sich ihren Weg zurück zu ihren Cousinen.

Zwei Kamikaze und zwei Wodkatonics später ließ Alex sich von ihren Cousinen auf die Tanzfläche ziehen. Sie war schnell umgeben von kreisenden Körpern und pulsierender Musik. Sie bewegte sich hin und her und flirtete und sang laut das Lied mit, sie war schon lange von beschwipst auf völlig betrunken gewechselt. Sie tanzte mit mehreren Männern, nachdem ihre Cousinen davon getanzt waren und ihre eigenen Partner gefunden hatten. Ihr Kopf wackelte, während sie lachte und tanzte.

Und dann passierte es wieder. Die Haare an ihrem Nacken stellten sich auf und sie wusste einfach, dass es derselbe Typ war. Sie drehte sich mit einem Grinsen auf dem Gesicht um. Da war er, Herr Groß, dunkel und mit Schlafzimmerblick. Er hielt einladend eine Hand aus und Alex zögerte nicht und tänzelte direkt in seine Arme. Eine seiner großen Hände landete auf ihrer Hüfte, die andere auf ihrem schmalen Rücken, als er sie näher zu sich zog.

Sie bemerkte wieder diese Tattoos, als er sie an sich drückte, bis sie ganz an seinen Körper gepresst war, alles harte, muskuläre Hitze. Alex legte ihre Arme um seinen Nacken, schnellte mit ihren Hüften, während sie dem einfachen Rhythmus folgte, den er vorgab. Er bewegte sich mit perfekter Leichtigkeit und tanzte nicht umständlich herum.

Alex kicherte, als er sich hinunterbeugte und seine Lippen auf ihre drückte. Ihre Welt schien sich zu drehen, Likör und Blut schossen bei seinem Geschmack durch ihre Venen, das Gefühl seiner Berührung an ihrer Haut.

Sie tanzten und tranken und küssten sich bis spät in die Nacht. Und dann plötzlich waren sie draußen in der kühlen Nachtluft. Da war ein Auto und ein Türsteher ... alles war hell und prächtig und flog an Alex vorbei, als sie dem mysteriösen Mann aus einem Fahrstuhl folgte.

Seine Lippen landeten auf den ihren, seine Berührung befreite ihren Körper aus dem engen Kleid. Er stöhnte, als er das schwere Gewicht ihrer Brüste in seiner Hand wog, ihr Haar befreite, damit es frei auf ihren Rücken fiel und ihre Taille griff. Sein Mund und seine Finger waren überall, ließen sie brennen und ließen sie kommen, noch ehe sie überhaupt ausgezogen war. Als sie ihn ausgezogen und jeden Zentimeter der weichen Muskeln berührt hatte, den ihre suchenden Finger gefunden hatte, stöhnte er und hielt sie fest. Seine Augen waren hungrig. Er drückte sie gegen die Wand, glitt tief in sie hinein und ließ sie vor Lust schreien.

Alex glitt mit ihren Fingernägeln seinen Rücken herunter und biss in seine Schulter, als er ihren Körper in Besitz nahm und ihr ein Seufzen entglitt, während er sie lebendig verbrannte. Als er fertig war, stöhnte er seine Zufriedenheit in ihren Nacken. Alex fühlte sich gebrandmarkt. Erst danach, als sie nebeneinander lagen und immer noch schwer atmeten erkannte Alex erst wie betrunken sie überhaupt war.

Er musste genauso betrunken gewesen sein, denn als sie aufstand und sich anzog, bewegte er sich nicht und gab auch kein Geräusch von sich. Sie warf ihm einen letzten prüfenden Blick zu, ehe sie ging und dachte, dass sie schrecklich betrunken sein musste, weil er genauso gut aussah, wie sie beim ersten Anblick gedacht hatte.

Seufzend über ihre eigene schlechte Entscheidung die sie traf, stolperte Alex in den Fahrstuhl und hielt ein Taxi an.

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