Slow down your life

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Slow down your life
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnd.d-nb.de abrufbar.

If you want to live life free

take your time go slowly

do few things but do them well

heartfelt work goes purely.

If you want your dreams come true

take your time go slowly

Small beginning, greater end

simple work is holy.

Day by day – stone by stone

build your secret slowly

day by day – you’ll grow true

you’ll know heaven’s glory.

Das Lied des Franz von Assisi

Inhalt

Persönliche Einführung und Dank

Vorwort: Slow down your life 2011

Slow down your life

Die Slowing-down-Philosophie

Slow down your life – ein Übungsbuch

1 Fünf Schlüssel zu Slowing down

Der erste Schlüssel: Gegenwärtigkeit

Der zweite Schlüssel: Unbeständigkeit

Der dritte Schlüssel: Kein Anfang/kein Ende

Der vierte Schlüssel: Entwicklung

Der fünfte Schlüssel: Rhythmik

2 Slow down your body

Unser schneller Körper

Fünf Schlüssel zu unserem Körper

Unser Atem

Unsere Schritte

Unsere Hände

Unsere Ernährung

Unser Schlaf

3 Slow down your mind

Unser schneller Geist

Fünf Schlüssel zu unserem Geist

Unser Denken

Unsere Gefühle

Unser Wissen

Unsere Werte

Unsere geistige Nahrung

4 Slow down your activities

Unsere schnellen Taten

Fünf Schlüssel zu unseren Aktivitäten

Unsere Motivation

Unser Tempo

Unsere Handlungsqualität

Unsere Gewohnheitsenergien

Unsere Muße

5 Slow down your environment

Unser schnelles Umfeld

Fünf Schlüssel zu unserem Umfeld

Unsere Arbeit

Unsere private Sphäre

Unsere Wurzeln

Unsere Beziehungen

Unsere Geschenke

Kein Ende

Über Kai Romhardt

Persönliche Einführung und Dank

Vorwort: Slow down your life 2011

Slow down your life

Die Slowing-down-Philosophie

Slow down your life – ein Übungsbuch

Vorwort: Slow down your life 2011

Vor acht Jahren erschien die erste Auflage von Slow down your life im Econ Verlag. Seither hat sich das individuelle und kollektive Tempo in fast allen Bereichen unserer Gesellschaft weiter verschärft. Psychosomatische Kliniken erleben einen traurigen Boom. Burn-Out und Depressionserkrankungen sind quer durch alle Gesellschaftschichten auf dem Vormarsch. Stress, Unzufriedenheit, Gefühle der Leere und Sinnlosigkeit wurzeln im Alltag vieler Menschen. Was sind die tieferen Ursachen dieser Entwicklung? Wir alle wollen glücklich sein und bemühen uns nach Kräften. Dennoch scheinen wir wesentliches zu verpassen. Wir können nicht wertschätzen, was wir bereits haben, und suchen das Glück in der Zukunft. Wir hetzen durchs Leben. Schon sprechen die ersten Beobachter vom kollektiven Burn-Out. Was können wir tun?

•Stoppen und Innehalten.

•Wieder zum Atem zurückkehren.

•Das Grübeln über Zukunft und Vergangenheit beenden.

Und uns der Gegenwart zuwenden, dem einzigen Ort, an dem unser Leben real stattfindet. Wie groß das Bedürfnis nach Innehalten, Achtsamkeit und einem vertieften Leben ist, erlebe ich täglich in meiner Arbeit als Managementtrainer, Lehrbeauftragter, Meditationslehrer und Begleiter von Menschen im Wandel. Und es ist für mich immer wieder ein Wunder zu sehen, wie einfache Achtsamkeitsübungen gestresste Unternehmer, Studenten, Ärzte, Sozialarbeiter und andere Menschen verwandeln können. Im frischen Kontakt mit uns selbst, werden einfache, aber häufig weitreichende Erkenntnisse geboren werden. »Ich lebe ja nur in der Zukunft!« »Ich bin satt und das nach der Hälfte meiner normalen Essportion« »Wie angespannt mein Körper ist, selbst beim SMS tippen!« »Wie schön es ist, entspannt zu gehen.« …

Slow Down wirkt! Das ist meine Erfahrung aus über hundert Seminaren, Einzelcoachings und Vorträgen zum Thema. Wenn wir ein oder zwei Tage unter Anleitung oder Unterstützung durch eine Gruppe alle unsere Tätigkeiten in Achtsamkeit verrichten – vom Essen, über das Gehen bis hin zum Gang auf die Toilette –, können wir einen Zugang zu einem bewussteren, entspannteren, klareren und mitfühlenderen Leben gewinnen. Das ist ein Wunder, eine Medizin für uns und unsere rastlose Gesellschaft und die tiefste Motivation und Freude meiner Arbeit.

Wenn wir innehalten, unsere wahren Bedürfnisse erkennen, Impulsdistanz kreieren, dann werden wir frei. Wir sehen neue Wege und gewinnen die Kraft und Entschlossenheit, uns aus destruktiven Gewohnheiten und Normalitäten zu befreien. Wir werden gnädiger mit uns selbst und anderen. Wenn wir uns auf den Weg der Achtsamkeit begeben, erkennen wir, wie wenig es zum Glück braucht und wie wir unsere Freude und Zufriedenheit täglich nähren können. Diesen Weg gehen wir nicht für uns allein. Glück ist keine individuelle Angelegenheit. Unser Glück und unsere Präsenz strahlen aus. Wir hetzen nicht mehr an unseren Kindern, Partnern und Kollegen vorbei. Kultivieren wir Gelassenheit und Bewusstheit, können wir auch anderen den Weg aus Rastlosigkeit und Unzufriedenheit weisen – unangestrengt und ohne zu missionieren.

Ich danke der edition steinrich und insbesondere Ursula Richard, dass sie diesem kleinen Brevier zur Wiedergeburt verholfen hat und wünsche allen Lesern viel Freude an den Erkenntnissen und Übungen, die dieses Buch anbietet.

Mit den besten Wünschen für jeden Schritt!

Dr. Kai Romhardt, Berlin, im Frühjahr 2011

Dieses Buch ist Ausdruck meines persönlichen Lernprozesses im Umgang mit Zeit, Geschwindigkeit und dem eigenen Lebenstempo. Es beruht nicht auf gesellschaftlichen Analysen und Statistiken oder abstrakten Konzepten, sondern es kommt aus der Mitte meiner persönlichen Erfahrungen.

 

Bis zu meinem dreißigsten Geburtstag fand mein Leben weitgehend auf der Überholspur statt. Ich hatte zügig studiert und promoviert, Bestnoten gesammelt, einen Management-Bestseller geschrieben, eine Firma gegründet und begonnen, bei einer international führenden Unternehmensberatung zu arbeiten. Ich hatte mir einen gediegenen Weinkeller zugelegt und eine schicke Wohnung bezogen. Ich war ziemlich schnell unterwegs.

Doch in meinen stilleren Momenten spürte ich tiefe Unruhe in meinem Körper und in meinem Geist. Meine Erfolge hatten mich nicht wirklich entspannt oder zufrieden gemacht. Ich war nicht im Frieden.

Im Gegenteil, in meinem Leben war ständige Anspannung zu Hause. Freie Zeit nutzte ich, um weitere Projekte zu starten. Ich trank zu viel und lachte zu laut. Ich hatte das Gefühl, in einem Hochgeschwindigkeitszug zu sitzen, der in die falsche Richtung fährt.

Doch ich sah keinen Weg, diese Situation zu verändern. Sie schien so normal zu sein. Meine Freunde, meine Kollegen und auch die Gesellschaft als Ganzes schienen genau diesen Weg zu beschreiten. Schneller, höher, weiter!

Es war mein Körper, der als Erstes begriff, dass auch das Leben als hoch bezahlter Berater mich nicht glücklicher machte, sondern lediglich eine weitere Beschleunigungsstufe war. Zum Glück folgte ich den körperlichen Signalen des extremen Unwohlseins und kündigte meinen Job. Als der Druck der täglichen Arbeit vorbei war, hatte die Krise Raum, sich voll zu entfalten. Ich wurde krank wie nie zuvor. Dies war das erste große »STOPP!« meines Lebens. Ein unfreiwilliges Innehalten. Ein Abbremsen aller Systeme. Über ein halbes Jahr war ich nicht in der Lage, irgendetwas zu tun, was auch nur mit mittlerer Anstrengung verbunden gewesen wäre.

Damals wusste ich nicht, dass diese Krise der Beginn meines Slowing-down-Weges sein sollte. Ich reduzierte meine materiellen Ansprüche und damit meinen finanziellen Druck und gewann so neue Freiräume. Ich studierte humanistische Psychologie, begann zu meditieren, zog mich zu Retreats in ein Kloster zurück, ergründete die psychologische Fachliteratur und machte persönliche Erfahrungen mit verschiedenen Therapieansätzen. Ich stellte meine Ernährung um und lernte, Körper und Geist zu entspannen. Mit der Ordination als Laie in einen buddhistischen Zen-Orden stellte ich mein Leben in einen größeren Zusammenhang und versprach mir selbst, eine Reihe ethischer Grundsätze in meinem Leben zu vertiefen.

Auf meinem Weg hatte ich die Gelegenheit, unter der Anleitung des Meditationslehrers und Friedensaktivisten Thich Nhat Hanh vieles über die buddhistische Achtsamkeitspraxis zu lernen. Von den letzten fünf Jahren verbrachte ich zwei in seinem Meditationszentrum Plumvillage in Frankreich. Im Wechsel zwischen Klosterleben und Großstadtrealität lernte ich, anders mit Zeit und Geschwindigkeit umzugehen und durfte erfahren, wie sich mein Leben vertiefte.

Vieles in diesem Buch ist von dieser Kunst des achtsamen Lebens im gegenwärtigen Moment inspiriert. Wir müssen keine Buddhisten sein oder werden, um Slowing down zu üben oder zu berühren. Die Erfahrungen und Anregungen in diesem Buch sind nicht an religiöse Weltanschauungen gebunden. Sie entspringen der ruhigen Beobachtung des Lebens und der Zeit.

Dieses Buch sollte eigentlich in der Ruhe und Abgeschiedenheit eines kleinen Häuschens entstehen, das idyllisch am Waldrand vor sich hin träumt. So weit meine Wunschvorstellung. Doch das Leben hatte anderes im Sinn. So entstand das Buch inmitten einer sehr herausfordernden Zeit: am Rand von Berlin, und zwar einige Monate vor und einige Monate nach der Geburt unseres Sohnes Jonathan. Mitten im Leben, in einem Wirbel aus beruflicher Neuausrichtung, Dreimonatskoliken des Kleinen und Umzugsaktivitäten. Hätte ich nicht Slowing down praktiziert, dieses Buch hätte nicht entstehen können.

Die Entstehungsgeschichte ist damit zugleich Ausdruck der Botschaft dieses Buches: sich auch unter schwierigen Rahmenbedingungen nicht fortreißen zu lassen, sondern so gut es eben geht die Ruhe zu bewahren und zum gegenwärtigen Moment zurückzukehren; sich nicht an Pläne oder Wunschvorstellungen zu klammern, sondern die Realität zu akzeptieren und das Beste aus den Rahmenbedingungen zu machen. Jeder Tag hat seine »Wickelpausen« und seine stillen Momente. Diese können wir kultivieren. Von den ruhigen Momenten ausgehend, können wir schrittweise Ruhe, Entspannung und Frieden in andere Bereiche unseres Lebens bringen. Rückfälle in alte Gewohnheiten sind dabei normal und wir sollten sie nicht zu schwer nehmen. Wir sind Menschen und keine Maschinen. Doch wenn wir Slowing down kennen und lieben lernen, dann werden wir innerhalb und außerhalb von uns auch die Unterstützung finden, die uns schrittweise in ruhigere Gewässer bringt.

Auf meinem Weg bin ich von lieben Menschen unterstützt worden. Ohne meine Frau Bettina wäre dieses Buch nicht vorstellbar. Durch ihr liebevolles Zuhören konnte es sich erst entfalten. Ihre Kommentare, Erfahrungen und unser täglicher Versuch, in Bewusstheit zusammenzuleben, durchdringen den Text. Unser Sohn Jonathan hat mich immer wieder daran erinnert, dass das Leben ein Wunder ist und jetzt gelebt sein will. Rolf Ritter, Jens Schadendorf und Birgit Günther haben den Reifungsprozess des Manuskripts liebevoll begleitet und durch ihre Anmerkungen gefördert. Michael Franz und Wendelin Küpers halfen auf der Zielgerade. Herzlichen Dank dafür! Ohne die Plumvillage Sangha und meinen Lehrer Thich Nhat Hanh wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, Slow down your life zu schreiben. Durch sie war es mir vergönnt, die Schönheit, Würde und Lebendigkeit von Slowing down zu erfahren.

Slow down your Life

Das allgemeine Tempo hat angezogen. Hektik, Druck und Zeitnot gehören für immer mehr Menschen zum Alltag. Vom Unternehmer über die Sekretärin zum Außendienstmitarbeiter. Von der allein erziehenden Mutter über den Politiker zum Taxifahrer. Immer mehr Menschen sind sehr schnell unterwegs. Und das hat Konsequenzen. Stress, innere Unruhe und Verspannungen sind zu Massenphänomenen geworden. Burnout oder Tinnitus mit Mitte dreißig sind keine Einzelfälle mehr. Jeder kennt Menschen, die es aus der Kurve getragen hat.

Unser Verhältnis zur »Zeit« steckt in der Krise. Wir kämpfen in vielem gegen fundamentale Zeitgesetze, statt sie auf natürliche Weise in unser Leben zu integrieren. Wie oft geschieht es Ihnen,

•dass Sie nach Ihrem Glück in einer fernen Zukunft suchen, statt heute und hier die Freude am Leben zu berühren?

•dass Sie eine Vielzahl intensiver Eindrücke aufnehmen, die Sie in dieser Fülle gar nicht verarbeiten können?

•dass Sie Schwierigkeiten haben, einfach nur entspannt auf einem Stuhl zu sitzen, ohne etwas zu tun?

•dass Sie sich ruhelos fühlen und die Geduld mit »langsamen Menschen« verlieren?

All dies sind Symptome von Speed up, einer Beschleunigung, die uns von tieferen Ebenen unseres Seins abtrennt. Wo führt uns diese Entwicklung hin? Sind wir auf dem schnellen Weg zum großen Glück? Ein hoch beschleunigtes Leben kann seinen tieferen Sinn verfehlen. Innere Leere und Demotivation lauern oftmals dicht unter der Oberfläche eines beschäftigten Lebens. Nicht immer haben wir dieses hohe Lebenstempo selbst und bewusst gewählt. Häufig geben uns Branchentempo, Jobanforderungen, Wettbewerbsdruck oder die Karrierelogik den Takt vor. Doch viel Speed up ist hausgemacht. Wir nutzen bestehende Freiräume nicht und verplanen auch noch unser Privatleben. Unsere Unruhe hat ihre Ursache auf tieferen Ebenen unserer Existenz. Doch wir schauen selten genau genug hin. Wenn wir uns nicht tief entspannen können, leiden darunter unser Körper und unser Geist. Speed up ist in allen Lebensbereichen zu finden. Da helfen auch Zeitmanagement-Seminare nur bedingt.

Slow down your life bietet sich als persönlicher Begleiter an und zeigt konkrete Alternativen zur vorherrschenden Speed-up-Kultur auf.

Die Slowing-down-Philosophie

Slowing down. Das meint abbremsen, zur Ruhe kommen und sich entspannen. Slowing down ist die Kunst des Anhaltens und Innehaltens. Statt unseren inneren und äußeren Antriebskräften unmittelbar zu folgen, legen wir einen bewussten Stopp ein und können so freier entscheiden. Slowing down berührt und verändert unsere Einstellung zu Zeit und Geschwindigkeit auf einer tiefen Ebene. Wenn wir beharrlich üben, wandelt sich unser Leben auf natürliche Weise hin zu mehr Gelassenheit, Frieden und unaufgeregter Freude.

In Plumvillage lautet das Übungsmotto während des ganzen Tages: »You have arrived, you are home – Du bist angekommen, du bist zu Hause.« Slowing down ist der Schlüssel, um dieses Zuhause, diesen inneren Ort des Friedens zu betreten und sich dort immer selbstverständlicher aufzuhalten.

Slowing down ist ein Weg, um wach durchs Leben zu gehen, mit entspannter Tatkraft, mehr Lebensfreude und konzentrierter Auffassungsgabe. Unser Bewusstsein weitet sich. Fixe Ideen und Vorurteile lösen sich langsam auf, wir sehen klarer. Mit Slowing down kultivieren wir schrittweise Werte wie Geduld, Achtsamkeit, Ruhe und Frieden in unserem Leben. Wir stärken unsere Wurzeln und werden standfester.

Slowing down hilft uns, das jeweils angemessene Tempo einer Situation zu bestimmen. Wir werden unabhängiger von unserem Umfeld, unseren Gewohnheiten und der vorherrschenden Zeitkultur. Es hilft, den eigenen Rhythmus zu finden und mit unserem Umfeld in Harmonie zu leben. Unserer Arbeit kommt Slowing down in vielfältiger Weise zugute:

•Wir sind konzentrierter und machen weniger Fehler.

•Wir sehen klarer und vermeiden Aktionismus.

•Wir verstehen unser Umfeld besser und knüpfen tiefere Beziehungen.

•Wir gehen achtsam mit unserem Körper um und sparen Energie.

•Wir kommen mit weniger Ressourcen aus.

•Wir haften nicht an unseren Ideen und Entscheidungen und werden so flexibler.

•Wir schärfen unseren Blick für das Wesentliche einer Situation.

Durch Slowing down geraten die kleinen Dinge und Ereignisse wieder auf unseren Radar. Der Ansatz eines Lächelns, ein Blatt, das langsam zur Erde gleitet oder die Wolkenformationen am Himmel. Unsere Sensoren verfeinern sich. Wir öffnen uns neu. Das zeigt sich unmittelbar in unserem Alltag, im frischen Erleben und vielen kleinen Freuden.

Slowing down wirkt. Ich habe hunderte von Menschen erlebt, die durch die Praxis von Slowing down zu neuer Gelassenheit gefunden haben und sich tiefer mit ihrem Leben verbunden haben.

Wenn wir aufhören zu rasen, beginnt ein neues Leben. Ein Leben, das wir unter dem Diktat der Geschwindigkeit nicht sehen können. Ein Leben, das unsere Tiefe berührt und aus der Stille wächst. Dieses Buch ist eine Einladung an Sie, Slowing down zu schmecken und durch vielfältige Übungen in Ihrem Leben zu kultivieren. Ich wünsche Ihnen viel Freude und einen wachen Entdeckergeist auf dieser Reise.

Slow down your life – ein Übungsbuch

Im Folgenden werde ich Ihnen konkrete Slowing-down-Ansätze vorstellen. In Kapitel 1 lernen wir fünf Schlüssel zu Slowing down kennen – Konzepte, die unsere Zeiterfahrung im Alltag radikal verändern können. In den Kapiteln 2 bis 5 erforschen wir den Zustand unseres Körpers, unseres Geistes, unserer Aktivitäten und unseres Umfelds. Jedes dieser Kapitel besteht aus fünf Abschnitten, die Ihnen konkrete Ankerpunkte für Slowing down wie beispielsweise »Unser Atem« anbieten:

1Fünf Schlüssel

•Der erste Schlüssel: Gegenwärtigkeit

•Der zweite Schlüssel: Unbeständigkeit

•Der dritte Schlüssel: Kein Anfang/kein Ende

•Der vierte Schlüssel: Entwicklung

•Der fünfte Schlüssel: Rhythmik

2Unser Körper

•Unser Atem

•Unsere Schritte

•Unsere Hände

•Unsere Ernährung

•Unser Schlaf

3Unser Geist

•Unser Denken

•Unsere Gefühle

•Unser Wissen

•Unsere Werte

•Unsere geistige Nahrung

4Unsere Aktivitäten

•Unsere Motivation

•Unser Tempo

•Unsere Handlungsqualität

 

•Unsere Gewohnheitsenergien

•Unsere Muße

5Unser Umfeld

•Unsere Arbeit

•Unsere private Sphäre

•Unsere Wurzeln

•Unsere Beziehungen

•Unsere Geschenke

Am Ende jedes Abschnitts finden Sie so genannte Haltepunkte. Diese werden durch ein kleines angekündigt. Haltepunkte dienen der tieferen Verankerung von Slowing down im Alltag.

Ein Beispiel aus dem Abschnitt »Unsere Hände«:

… bevor sie ein Geschenk überreichen.

Dies soll Sie daran erinnern, vor der Übergabe eines Geschenks auf den Zustand Ihrer Hände zu achten. Sich zu erinnern und anzuhalten ist essenziell, um antreibende Gewohnheiten zu erkennen und zu verändern. Wählen Sie bitte die für Sie passenden Haltepunkte aus und erfinden Sie zusätzliche.

Slowing down lebt von Ihrer persönlichen Erfahrung. Lesen ist gut – Üben ist besser. Intellektuelle Einsicht ohne entsprechende Umsetzung kann uns lähmen. Daher finden Sie am Ende jedes Abschnitts mehrere Übungsangebote, aus denen Sie intuitiv auswählen können.

Lesen Sie dieses Buch bitte in kleinen Portionen und in entspannter Atmosphäre. Wenn es Ihnen gelingt, im Leseprozess Slowing down zu kultivieren, hat der Veränderungsprozess bereits begonnen. Achten Sie auf Ihre inneren Impulse während des Lesens. Treibt Sie etwas an? Sind Sie ganz beim Text? Versuchen Sie Querlesen, hastiges Umblättern und Ablenkung zu vermeiden. Slow down your life kann zu Ihrem persönlichen »Stopp!«-Signal werden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich immer wieder ans Anhalten erinnern und Freude an der Übung finden.