SCHWERE PANZERSPÄHWAGEN 8-Rad Sd.Kfz. 231, 232, 233, 234 und 263

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SCHWERE PANZERSPÄHWAGEN 8-Rad Sd.Kfz. 231, 232, 233, 234 und 263
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Schwere Panzerspähwagen

8-Rad Sd.Kfz. 231, 232,

233, 234 und 263

Radpanzer der

Deutschen Wehrmacht

IMPRESSUM

Jürgen Prommersberger

Händelstr 17

93128 Regenstauf

jprommersberger@hotmail.com

Einsatz von Radpanzern

Radpanzer sind gepanzerte Militärfahrzeuge, die meist auf einem konventionellen Fahrwerk mit zwei bis vier Achsen aufgebaut sind. Unterschieden werden diese in Radschützenpanzer, Radtransportpanzer, Radkampfpanzer und abgewandelt aus den Fahrgestellen Spähpanzer, Gefechtsstandpanzer, Sanitätspanzer u. a. Die meist nur gegen leichten Beschuss gesicherten Fahrzeuge werden vorwiegend von Dieselmotoren angetrieben. Die Besatzung besteht in der Regel aus einem Fahrer und abhängig von der Bewaffnung aus einem Richtschützen. Kommandant ist der Gruppenführer, der aber mit der Gruppe absitzt, formal übernimmt diese Aufgabe dann der Richtschütze.

Eigenschaften

Im Vergleich zu den Laufwerken von Kettenfahrzeugen erzeugen die Reifen von Radpanzern eine größere Flächenlast. Daher können die Fahrzeuge, um eine vergleichbare Geländetauglichkeit zu erreichen, nur ein deutlich geringeres Gefechtsgewicht haben. Zur Steigerung der Geländefähigkeit werden oft Reifendruckregelanlagen eingesetzt. Der im Vergleich zu Kettenlaufwerken geringere Reibungswiderstand reduziert den Kraftstoffverbrauch bei wesentlich höherer Geschwindigkeit und ermöglicht insbesondere auf befestigten Straßen eine größere taktische Reichweite bei höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten. Radpanzer weisen einen wesentlich günstigeren Instandsetzungsaufwand und geringere Kosten auf. Radpanzer sind im Vergleich zu Kettenpanzern auch wegen der fehlenden Laufwerke und den kleineren Motoren deutlich leiser und können wesentlich später akustisch wahrgenommen werden. Da sie den Untergrund weniger belasten, hinterlassen sie weniger charakteristische, teils in der Luftaufklärung auffallende Spuren. Dies macht sie zu geeigneten Fahrzeugen auch in der asymmetrischen Gefechtsführung und in Gelände mit weichem Untergrund.

Sd.Kfz 232 (6-Rad) mit Funkantenne

Von Spike78 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0,

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3096968

Vorläufer in der Reichswehr

Aufgrund der Einschränkungen der Versailler Verträge befasste sich die Reichswehr bereits nach dem Ende des 1. Weltkriegs mit der zunehmenden Mobilisierung und Motorisierung des Heeres. Die Erkenntnis, dass die Geschwindigkeit der Truppenteile eine entsprechende Ausrüstung erforderte, war frühzeitig vorhanden. Doch litt die Reichswehr unter finanziellen Einschränkungen und die Industrie verfügte während der Weimarer Republik nur über begrenzte Kapazitäten für eine Serienfertigung größerer, gepanzerter Fahrzeuge. Trotzdem wurden in jener Zeit mit den Sd.Kfz. 3 (Gepanzerter Kraftwagen / 1927), dem achträdrigen ARW (Achtradwagen) / 1928 und dem ZRW (Zehnradwagen) / 1928 erste grundlegende Erfahrungen gesammelt. Die Erkenntnisse dieser Versuche und der Truppenerprobung mit dem Sd.Kfz. 3 ermöglichten eine genauere Spezifikation der zu entwickelnden, neuen Fahrzeuge. Die „schweren“ Panzerspähwagen waren in erster Linie für die Aufklärungseinheiten der neuen Panzertruppe gedacht.

Im Jahre 1918, dem letzten Jahr des Ersten Weltkriegs, wurde die Fertigung von Panzerwagen vernachlässigt. Angesichts der später im Deutschen Reich überall aufflammenden bewaffneten Unruhen sahen die Ordnungskräfte einen erhöhten Bedarf für solche Fahrzeuge. Das Reichsheer übergab für diesen Zweck rund 50 Straßen-Panzerwagen an die Polizeiorganisationen. Den deutschen Ordnungskräften waren nach den Friedensvertragsentwürfen 150 Stück zugestanden worden. Der ratifizierte Friedensvertrag von Versailles vom 28. Juni 1919 verbot dem Deutschen Reich den Besitz und die Entwicklung von Panzerkampfwagen (mit Ketten) und von gepanzerten Radfahrzeugen für das Reichsheer. Mit Zustimmung der interalliierten Militär-Kontrollkommission konnten den Einheiten der Schutz- und Ordnungspolizeien der deutschen Bundesstaaten immerhin leicht gepanzerte Fahrzeuge übergeben werden. Nach den Vertragsbestimmungen durfte das Reichsheer 105 unbewaffnete, gepanzerte Mannschaftstransportwagen besitzen.


Ehrhardt/21, Doppelturm, flacher "Seitenerker"

Die meisten Fahrzeuge wurden Anfang 1939 verschrottet, da es zu diesem Zeitpunkt modernere und bessere Fahrzeuge gab. Auch waren von 125 Sonderwagen der Polizei, die 1935 noch im Bestand waren, bereits 1938 nur noch 40 einsatzbereit. Ein einzelnes Fahrzeug überstand die Zeit bis 1945. Das Reichsministerium des Inneren koordinierte für alle Länder des Deutschen Reiches die Fertigung der Schupo-Sonderwagen. Für die Polizei wurden 31 (nach anderen Quellen 33) Exemplare des DZVR als Schupo - Sonderwagen 21 bei den Daimler-Werke in Berlin-Marienfelde produziert. Die Polizei Daimler/21 hatten, anders als die Fahrzeuge des Reichsheers, Drehtürme mit Maschinengewehren. Im Jahr 1928 verfügte die Polizei über 110 Schupo - Sonderwagen. Ein erhaltenes Exemplar ist im Panzermuseum Munster ausgestellt.

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