Leichte Panzerspähwagen - 4-Rad Sd.Kfz. 221, 222, 223, 260 und 261

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Leichte Panzerspähwagen - 4-Rad Sd.Kfz. 221, 222, 223, 260 und 261
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Leichte Panzerspähwagen

4-Rad Sd.Kfz. 221, 222,

223, 260 und 261

Radpanzer der

Deutschen Wehrmacht

IMPRESSUM

Jürgen Prommersberger

Händelstr 17

93128 Regenstauf

jprommersberger@hotmail.com

Begriffsdefinition & Aufgaben

Ein Spähpanzer, Aufklärungspanzer, Aufklärungsfahrzeug oder auch Panzerspähwagen ist ein leichter Panzer zur Gefechtsfeldaufklärung.

An einen Spähpanzer werden fahrzeugtechnisch besondere Anforderungen gestellt. Gegenüber schweren Panzerfahrzeugen, die typentsprechend direkt im Gefecht stehen, müssen Spähpanzer Eigenschaften wie hohe Beweglichkeit, Geräuscharmut und weitreichende Fernmeldemittel aufweisen. Auch die Tarnung ist ein wesentlicher Bestandteil der Fahrzeugklassifizierung. Diese Eigenschaften können zum Teil nur auf Kosten von Panzerung oder starker Bewaffnung erreicht werden. Bereits seit dem Zweiten Weltkrieg sind Spähpanzer aufgrund der Geräuscharmut häufig Radfahrzeuge.

Spähpanzer haben vorrangig den Auftrag, den Feind aufzuklären und meiden nach Möglichkeit den Kampf. Abweichend davon führen schwere Aufklärungstrupps mit Kampfpanzern Aufklärung auch durch Kampf durch. Spähpanzer sind nicht geeignet für verdeckte Einsätze, da sie als Militärfahrzeug jederzeit erkennbar sind.

Panzerspähwagen Sd.Kfz. 221


Sd.Kfz. 221 beim Einmarsch in Wien

Von Bundesarchiv, Bild 183-1987-0922-503 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5346320

Das Sonderkraftfahrzeug (Sd.Kfz.) 221 war ein leichtes und leicht gepanzertes, deutsches Aufklärungsfahrzeug, entwickelt vor dem Zweiten Weltkrieg und während dem ganzen Krieg auch im Einsatz.

Bei geheimen Manövern deutscher Verbände in der Sowjetunion erkannte das Truppenamt der Reichswehr, dass der seit 1932 gebaute Spähwagen Kfz. 13 einige Schwächen aufwies. Deshalb wurde 1935 beim Eisenwerk Weserhütte in Bad Oeynhausen mit der Entwicklung neuer Fahrzeuge auf Basis des Einheitsfahrgestell für schwere Pkw („Einheitsfahrgestell I“ Typ Horch 801) aus dem Werk Horch (Zwickau) begonnen. Der neu geschaffene vierrädrige „leichte Panzerspähwagen 35 (MG)“ wurde bei den Aufklärungsverbänden der im März 1935 geschaffenen Wehrmacht eingegliedert.


Herbstübung 1936: Panzerspähwagen (Sd.Kfz. 13 - links) und gepanzerter Funkwagen (Sd.Kfz. 231)

Von Bundesarchiv, Bild 146-2005-0138 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5419868

Die leichten 4-Rad-Spähwagen der Wehrmacht wurden in fünf Serien gefertigt. Wobei die Fertigung des Sd.Kfz. 221 mit Abschluss der dritten Serie im August 1940 eingestellt wurde. Das ursprüngliche Konzept, bei dem bis zu drei Sd.Kfz. 221 begleitet von einem Funkwagen (Sd.Kfz. 223) und einem Kanonenwagen (Sd.Kfz. 222) zum Schutz einen Aufklärungszug bildeten, wurde angesichts der geringen Feuerkraft und der leichten Panzerung dieser Fahrzeuge nicht lange beibehalten. Es ist zu bedenken, dass das Konzept in Zeiten entwickelt wurde, zu dem der Großteil der Aufklärungsverbände der Wehrmacht noch von berittenen Truppen gestellt wurde. Die schmalen mit einem Fahrer und einem Führer, der auch als Schütze des MG agierte, besetzten Fahrzeuge, die anfänglich sogar ohne jegliche eigene Funkausstattung operierten, hatten in Polen und Frankreich gezeigt, dass ihr Aufbau im Vergleich zu den Sd.Kfz. 222 (2 cm) und den Sd.Kfz. 223 (Fu) im Kampfeinsatz nicht genügend Potential für eine Weiterentwicklung oder Aufrüstung boten.


ein außer Gefecht gesetzter Leichter Panzerspähwagen Sd. Kfz. 221, Bredevad – 9. April 1940

Die Verluste dieser Fahrzeuge der ersten Kriegsjahre waren zum größten Teil auf die schwache Panzerung zurückzuführen, da bereits jede Panzerbüchse und erst recht die bereits verbreiteten Panzerabwehrkanonen 25 mm (Frankreich), 37 mm (Polen) und 47 mm (Frankreich) das Fahrzeug zerstören konnten. Teils wurden die Fahrzeuge in der Folge als leicht gepanzertes Verbindungsfahrzeug zwischen Gefechtsständen eingesetzt.

Nachdem sich das Erfordernis nach mehr Feuerkraft gezeigt hatte, wurde die Aufgabe des Sd.Kfz. 221 von den Panzerspähwagen Sd.Kfz. 222 übernommen. Es gibt kein bekanntes vollständiges Fahrzeug mehr in einer Sammlung oder einem Museum. Seit längerem bemüht sich die Weald Foundation in Großbritannien darum aus verschiedenen vorhandenen Teilen ein Fahrzeug wiederaufzubauen.

Technik

Das „Einheitsfahrgestell I“ (Typ Horch 801) mit Allradantrieb und Einzelradaufhängung basierte auf dem Fahrgestell des schweren Einheits-PKW, wobei der aus dem Horch 830 stammende wassergekühlte Achtzylinder-V-Motor samt Kühler im Heck angeordnet war. Während der ersten bis dritten Serie wurde die Fahrgestelle speziell für die jeweiligen Panzeraufbauten der leichten Panzerspähwagen (Pz.Sp.Wg.) gefertigt. Für die Montage des MG-Drehsockels waren bei Fertigung die Bohrungen im Fahrzeugrahmen zur Befestigung bereits vorgenommen. Dieses Fahrwerk ermöglichte die Umschaltung der Lenkung von ausschließlicher Vorderradlenkung auf alle Räder, mit einem dann engen Wendekreis. Die Panzeraufbauten wurden bei verschiedenen Herstellern gefertigt und hatten Stärken von 5,5 bis 8 mm, welche in entsprechenden Winkeln als beschussfest gegen die (deutsche) 7,92 mm SmK-Munition (Spitzgeschoss mit [Stahl]Kern/panzerbrechend) galten.

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