Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade

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Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade
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Jenny Menzel

NEUSEELAND

ABSEITS DER AUSGETRETENEN PFADE

50 einzigartige Highlights auf der Südinsel


IMPRESSUM

Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade

50 einzigartige Highlights auf der Südinsel

Jenny Menzel

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

© 2017 360° medien gbr mettmann | Nachtigallenweg 1 | 40822 Mettmann

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Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung sowie Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Der Inhalt des Werkes wurde sorgfältig recherchiert, ist jedoch teilweise der Subjektivität unterworfen und bleibt ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität.

Redaktion und Lektorat: Andreas Walter

Satz und Layout: Serpil Sevim-Haase

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017

ISBN: 978-3-944921-82-2

Hergestellt in Deutschland

www.360grad-medien.de

Vorwort


Neuseeland ist schon lange kein Geheimtipp mehr – eher im Gegenteil. Ob aus dem relativ nahen Asien oder aus dem fernen Europa, immer mehr Touristen zieht es an dieses abgeschiedene Ende der Welt.

Sie kommen, um die beeindruckenden Naturwunder, die atemberaubenden Panoramen und die ungewöhnliche Tierund Pflanzenwelt mit eigenen Augen zu sehen, die ihnen in den Medien überall zu begegnen scheinen – „Mittelerde“ lässt grüßen.

Die unvermeidliche Folge: Viele der beeindruckenden Attraktionen auf Neuseelands Südinsel muss man sich inzwischen mit Busladungen von Besuchern teilen. Mancherorts drängelt man sich, um den Pflicht-Schnappschuss des berühmten Postkartenmotivs mit nach Hause zu bringen, den alle anderen auch machen.

Ein Grund, Neuseeland in Zukunft enttäuscht zu meiden? Mitnichten. Das kleine, aber dünn besiedelte Land bietet immer noch genug Platz, unberührte Natur und ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten.

Wer Neuseelands Südinsel abseits der ausgetretenen Pfade entdecken will, den (ohnehin etwas dünneren) Hauptstrom der Touristen verlässt und den Reiseführer aus der Hand legt, der findet es noch – das „echte“ Neuseeland. Die Voraussetzung: Man muss sich Zeit nehmen, für Abstecher auf holprigen „gravel roads“, für das Bewandern einsamer Wanderwege oder für das Abfließen der Flut von rauen Stränden.

In diesem handlichen Reiseführer für die Westentasche stelle ich Ihnen 50 Orte, Routen und Regionen auf Neuseelands Südinsel vor, die von den meisten klassischen Reiseführern übersehen werden. Einige bieten aufregende Action, an anderen finden Sie märchenhafte Stille. Manche sind einfach zu finden, andere wiederum müssen Sie suchen (keine Sorge, ich habe GPS-Daten eingefügt).

Nicht jede einzelne der 50 Attraktionen in diesem Buch ist so spektakulär wie die „Must Sees“ der Südinsel. Aber jede einzelne ist mindestens einen Abstecher wert. Neuseeland abseits der ausgetretenen Pfade – auf Englisch „off the beaten track“ – entdecken, das ist bei Ihrem ersten Besuch im Land eine genauso gute Idee wie beim zehnten.

Großformatige Fotos und lebendige Beschreibungen sollen Ihnen Lust zum Entdecken machen. Ihren Weg finden Sie mit den präzisen Wegbeschreibungen, und die vielen praktischen Informationen zu jedem Kapitel helfen Ihnen bei der Reise-Organisation.

Und wer sagt denn, dass Sie bei der 50. Attraktion aufhören sollen? Ich möchte Ihnen Lust machen, ganz von selbst nach den ungewöhnlichen, versteckten oder weniger spektakulären Schätzen auf Neuseelands Südinsel zu suchen. Fahren Sie einfach mal drauflos, halten Sie neugierig an, fragen Sie Einheimische nach ihren Geheimtipps. Und machen Sie Ihre ganz persönlichen Erfahrungen in Neuseeland.

Ich wünsche Ihnen viele spannende Entdeckungen beim Verlassen der ausgetretenen Pfade!

Jenny Menzel

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

Marlborough und Tasman

1. Wairau Bar: Schiffswracks und Maori-Geschichte

2. Linkwater: Nachtwanderung mit Überraschung

3. Elaine Bay: Marlborough Sounds, wie sie sein sollten

4. Cleopatra's Pool: Abstecher vom Abel Tasman Coast Track

5. Separation Point: die übersehene Nordseite des Abel Tasman National Park

6. The Grove bei Takaka: Dschungel-Höhlen-Abenteuer

7. Wharariki Beach: die Essenz der Südinsel

8. Pillar Point Lighthouse Track: einmal herum um die Spitze

9. Whanganui Bay Road: am Ende aller Straßen

10. Kahurangi National Park: Tagestrip zum Mount Arthur

Westcoast

11. Oparara Basin: Neuseelands bestgehütetes Geheimnis

12. Charming Creek Walkway: auf den Spuren des schwarzen Goldes

13. Denniston Coalmine: Geschichtsstunde unter Tage

14. Nile River Cave System: Mutprobe und Abenteuer

15. Pororari River Track: Naturerlebnis abseits der Reisebusse

16. Motukiekie Beach: der schönste Strand der Südinsel?!

17. Brunner Industrial Site: Lost Place bei Greymouth

18. Hokitika Gorge: Schnappschussgelegenheit für jedermann

19. Cesspool Gorge im Arahura River: Maori-Mythen und Badespaß

20. Amethyst Hot Springs: heißes Wasser am Wegrand

21. Robert’s Point Track: einzigartige Aussicht auf den Franz Josef Glacier

Eastcoast und Canterbury

22. Backroad-Abenteuer: Molesworth Station

23. Lake Tennyson: die sprichwörtliche Idylle

24. Maori-Felsenzeichnungen: Neuseelands Frühgeschichte

25. Cave Stream: Höhlenabenteuer mit nassen Füßen

26. Devil’s Punchbowl Falls: Highlight am Arthur’s Pass

27. Rund um Christchurch: von Taylor‘s Mistake zum Godley Head/Awaroa

28. Quail Island: Naherholung für Stadt-Insulaner

29. Christchurch: Tor zur Antarktis

Bonus: Kaikoura nach dem Erdbeben

Otago

 

30. Lake Tekapo: Überraschung am Peninsula Walkway

31. Omarama Clay Cliffs: Abenteuerspielplatz mit Gruseleffekt

32. Vanished World Trail: Neuseelands Urgeschichte

33. Oamaru: Zeitreise vorwärts und rückwärts

34. Katiki Point: Pinguine hautnah

35. Naseby: Extremsport Curling

36. St Bathans: Was die Goldgräber übrig ließen

37. Cromwell: Geisterstädte und Goldminen

38. Isthmus Peak Track: schwer verdienter Traumblick über Lake Wanaka

39. Siberia Valley Track: das Beste vom Besten

40. Remarkables Road: die Mutter aller Straßen

41. Moke Lake bei Queenstown: Enjoy the silence

42. Routeburn Track: in der Kürze liegt die Würze

Southland

43. Lost Gypsy Gallery: verrückte Catlins

44. Jack’s Blowhole: viel Lärm um nichts?

45. Curio Bay: 1 Paradies, 2 Seiten

46. Demolition World: Invercargills ungewöhnlichster Ort

47. Te Hikoi Southern Journey: die lange Geschichte von Riverton/Aparima

48. Clifden Limestone Caves: nichts für Weicheier!

49. Milford Road: Homer Tunnel Nature Walk statt Pinkelpause

50. Stewart Island: Kiwi, Matsch und Südpolarlicht

Bildnachweis

Marlborough und Tasman


Ganz untypisch: die Küstenregion des Abel Tasman wirkt wie ein Tropenparadies

1. Wairau Bar: Schiffswracks und Maori-Geschichte

2. Linkwater: Nachtwanderung mit Überraschung

3. Elaine Bay: Marlborough Sounds, wie sie sein sollten

4. Cleopatra's Pool: Abstecher vom Abel Tasman Coast Track

5. Separation Point: die übersehene Nordseite des Abel Tasman National Park

6. The Grove bei Takaka: Dschungel-Höhlen-Abenteuer

7. Wharariki Beach: die Essenz der Südinsel

8. Pillar Point Lighthouse Track: einmal herum um die Spitze

9. Whanganui Bay Road: am Ende aller Straßen

10. Kahurangi National Park: Tagestrip zum Mount Arthur


1. Wairau Bar: Schiffswracks und Maori-Geschichte

Lange Zeit waren das Meer und die wenigen schiffbaren Flüsse die wichtigsten Versorgungswege für Holzfäller, Goldsucher, Minenarbeiter und Siedler. Wo tückische Strömungen für unsichtbare, ständig wechselnde Sandbänke und Untiefen sorgen, findet man noch heute die Überreste stolzer Schoner und Fregatten. Eines der am einfachsten zugänglichen und noch gut erhaltenen Wracks liegt am Strand kurz vor Blenheim; in direkter Nachbarschaft zu einer der wichtigsten Ausgrabungsstätten Neuseelands.

Die SS Waverley war einst ein stolzes Dampfschiff im Dienst der Patea Steam Shipping Company, gebaut 1883 in Auckland und seitdem unermüdlich im Einsatz auf Frachtfahrten zwischen Wellington, Nelson und der Westcoast. Legendär war der Schiffskoch Charlie Hart, der fast 30 Jahre lang an Bord kochte und als dünnster Angestellter aller Zeiten galt.

Bis 1916 diente die SS Waverley als Versorgungsschiff für die Minenarbeiter an der abgeschiedenen Westküste der Südinsel und transportierte von dort Kohle nach Wellington. Dann ging sie in den Besitz einer Bauernkooperative über und transportierte von nun an tiefgefrorenes Fleisch von Patea in Süd-Taranaki nach Wellington.


Das Wrack der SS Waverley lädt zum Beklettern ein

Nachdem sie mindestens fünfmal im flachen Wasser vor der Mündung des Patea River gestrandet war, hatte 1928 ihre letzte Stunde geschlagen: Die SS Waverley wurde abgetakelt, in die Mündung des Wairau River geschleppt und versenkt. An der Wairau Bar, einer acht Kilometer breiten Kies-Sandbank, die den Flusslauf von der Cloudy Bay trennt, sollte ihr Wrack als Wellenbrecher dienen. Die Strömung erwies sich aber als zu stark und zog das Schiff in die Lagune hinein, wo es nun seit 80 Jahren nahezu auf dem Trockenen liegt.

Besser gelang das Unternehmen mit den Überresten der SS Kennedy: Dieses Wrack blieb pflichtschuldig an der Sandbank in Wairau liegen und liegt dort noch heute gut sichtbar.

Die neuseeländische Armee nutzte das Wrack der SS Waverley hin und wieder für Schießübungen, inzwischen dient es nur noch als ungewöhnliche Touristenattraktion.

In direkter Nachbarschaft, an der Nordseite der Lagune, fanden Archäologen übrigens noch wesentlich ältere Hinterlassenschaften: Moa-Eier und -Knochen, tausende Artefakte und mehr als 60 Skelette von Maori, die dem Iwi Rangitane zugeordnet werden, deuten darauf hin, dass Te Pokohiwi o Kupe (die Schulter von Kupe, einem sagenhaften Maori-Entdecker) der älteste besiedelte Ort Neuseelands sein könnte.


Der Weg durch die Salzmarschen der Wairau Bar

Der Weg zum Wrack der SS Waverley ist komplett eben. Auf etwa sieben Kilometern führt er vom Ende der Hardings Road durch die Salzmarschen der Lagune, bis man die rostbraunen Überreste des Dampfschiffes vor dem blauen Himmel und den Wither Hills aufragen sieht. Für den Rundweg braucht man nicht länger als 1,5 Stunden, obwohl der DOC eine Gehzeit von insgesamt drei Stunden angibt.

Info

Lage: Die Wairau Lagoon liegt 7,5 Kilometer südostlich von Blenheim. GPS des Wracks: -41.532068, 174.040022

Anfahrt: Etwa 5 Kilometer südlich von Blenheim vom SH 7 abbiegen auf Hardings Road, die Wairau Lagoon ist von hier ausgeschildert. Nach 3 Kilometern endet die Straße an einem Besucherparkplatz. Der Rundweg durch die Lagune ist komplett eben und verläuft zum Teil auf erhöhten Holzplanken.

Öffnungszeiten: immer, am besten bei Ebbe

Eintritt: nichts

Das Wrack sitzt bei Ebbe fast auf dem Trockenen, lädt also zum Beklettern ein. Das geschieht natürlich auf eigene Gefahr und sollte Kindern nicht erlaubt werden!

Die archäologische Ausgrabungsstätte, an der die jahrtausendealten Maori-Skelette inzwischen wieder begraben wurden, ist offiziell tapu, abgezäunt und nicht öffentlich zugänglich.

Aktivitäten: Das Wrack und die Lagune können auch per Kajak entdeckt werden; Kontakt über Driftwood Eco Tours, den einzigen Anbieter mit Zugangsgenehmigung für das Naturschutzgebiet. Kontakt: Tel.: +64 - 3 577 7651, E-Mail: info@driftwoodecotours.co.nz

Ein weiteres gut erhaltenes Schiffswrack findet man an der Nordseite des Kenepuru Sound; das riesige Wrack der Amokura liegt am St. Omer Beach, wo man auf der Höhe der geschlossenen, aber ausgeschilderten St. Omer Lodge bei Ebbe zur St. Omer Cove hinüberwaten kann.

2. Linkwater: Nachtwanderung mit Überraschung

Irgendwo mitten im Nirgendwo liegt die Smiths Family Farm, ein sehr netter Campingplatz inmitten von grünen Weiden und sanften Hügeln. Nicht direkt am Meer, ohne spektakulären Ausblick, heiße Quelle oder hohen Gipfel – wie also schafft es dieser familienfreundliche Campingplatz in die Liste der 50 sehenswertesten Orte auf Neuseelands Südinsel?

Wer nicht fragt, der erfährt es womöglich gar nicht. Von selbst erzählen es die freundlichen Wirte, Chris und Barbara Faulls, nur Familien mit Kindern, die bei ihnen einchecken. Nach den obligatorischen Begrüßungs-Muffins (selbstgebacken natürlich) wird mit geheimnisvoller Miene eine Schatzkarte überreicht, auf der die Kleinen (und Großen) einen mit Kreuzen markierten Pfad verfolgen können. Der führt über Weideland und durch dichten Wald zu einem … Geheimnis.


Über die Schatzkarte freuen sich nicht nur Kinder


Direkt hinter der Farm, die zum Campingplatz gehört, beginnt der Weg

Sobald die Abenddämmerung hereinbricht, heißt es losmarschieren – am besten ausgerüstet mit festem Schuhwerk und Taschenlampen. Stirnlampen sind die beste Wahl, denn man braucht seine Hände auf dem letzten Stück des Weges zum Schatz.

Quer über drei Schafweiden und die dazugehörigen Zäune geht es, immer leicht bergauf, bis man (nun schon im Dämmerlicht) den Waldrand erreicht. Über eine kleine Brücke betritt man das Dickicht, in dem es nun wirklich schon recht finster ist – gruselig!

Mit eingeschalteten Lampen tapst man immer weiter bergauf, einem kleinen Pfad folgend. Der wird steiler und steiler, rechts vom Weg hört man es plätschern und glucksen – und die Erwachsenen ahnen nun schon, wo der Weg hinführt. Der verdient bald schon nicht mehr die Bezeichnung, es geht querfeldein über große runde Steine, immer weiter hinauf, bis er erreicht ist: der Wasserfall.

Nett sieht das sicher aus – bei Tageslicht. Denkt man, und ist irritiert. Dafür sollte man nun im Dunklen durch den bush kraxeln? Aber dann tut sich der echte Schatz vor den mutigen Entdeckern auf. Erst, wenn die Stirnlampen abgeschaltet sind und alle mal ganz still lauschen, entfaltet sich ein wahres Wunder: Leise, leise leuchten ringsumher milchweiß und hellblau glimmende Sterne auf. Links und rechts, oben und unten – ein Sternenhimmel mitten im Wald.


An den Hängen des Mount Oliver liegt das Geheimnis


Neuseeländische glow-worms sind bekanntlich keine Glühwürmchen

Die Eltern können nun referieren über die nur in Neuseeland lebenden glow-worms (Arachnocampa luminosa), die gar keine Würmer sind, sondern Trauermücken, die den größten Teil ihres Lebens im Larvenstadium verbringen und klebrige Fangfäden aus Seide spinnen, um Beute zu machen, die vom magischen Leuchten ihres Abdomens angelockt wird; sie können erzählen, wie die Urbarmachung der Natur den Lebensraum der glow-worms immer weiter zerstört und dass die Tierchen heute fast nur noch in Höhlen zu finden sind.

 

Sie können aber auch gar nichts sagen und einfach gemeinsam mit ihren Kindern staunen über die Schönheit und Vielfalt der neuseeländischen Natur. Und wenn sie zurückkommen von ihrer Nachtwanderung und anderen Familien vom Schatz im Wald hinter Linkwater erzählen, dann sollen sie ihnen nicht die Überraschung verderben – wie ich es gerade getan habe.

Info

Lage: Smiths Family Farm liegt am Ortsrand von Linkwater, etwa 30 Minuten von Picton oder 50 Minuten von Blenheim, auf halber Strecke zwischen dem Queen Charlotte Sound und dem Mahakipawa-Arm des Pelorus Sound, am Fuß des 900 Meter hohen Mount Oliver.

Anfahrt: Von Picton etwa 19 Kilometer auf dem Queen Charlotte Drive, bis Havelock (wo die Straße auf den SH 6 trifft) sind es weitere 14 Kilometer.

Aktivitäten: Neben der Nachtwanderung und dem Reinschnuppern in den Betrieb auf der zugehörigen Farm kann man den Campingplatz als Basis für viele weitere Aktivitäten nutzen, von Kajak-Touren (der Startpunkt in Anakiwa ist nur 500 Meter entfernt) über Mountainbiking, Reiten und Wandern bis zu Bootstouren ab Havelock oder Picton.

Kosten: 12 powered sites à 36 NZD/​2 Erwachsene, 5 NZD/​Kinder von 4 bis 15 Jahren, 4 Bungalows (60 NZD/​Erwachsener) und ein Motelzimmer (130 NZD/​Erwachsener), Preisnachlässe bei mehrtägigen Aufenthalten in der Nebensaison

Kontakt: Tel.: +64 - 3 5742 - 806, E-Mail: cbfaulls@xtra.co.nz, Website: www.smithsfarm.co.nz

3. Elaine Bay: Marlborough Sounds, wie sie sein sollten

Wo die meisten Neuseeland-Besucher nur durchfahren und an den entsprechenden Ausgucken des Queen Charlotte Drive pflichtschuldig „Ooh!“ und „Aaah!“ rufen, kann man mit ein wenig mehr Zeit gleich viel mehr an awesomeness finden. Die Marlborough Sounds an sich stehen – bis eben auf die Strecke von Picton nach Nelson – auf kaum einer Touristen-Agenda und bieten viele Gelegenheiten, abseits der ausgetretenen Pfade zu wandeln.

Den Queen Charlotte Drive, die ersten 100 Kilometer auf der Route von Picton nach Westen, muss man natürlich trotzdem nicht weglassen, er bietet durchaus schöne Ausblicke. Aber danach geht es erst richtig los mit den Sounds!

Die Ronga Road, ein unscheinbarer Abzweig vom SH 6 etwa neun Kilometer nach Überquerung der Pelorus Bridge, führt zuerst nach Norden nach Okiwi Bay, bevor sie zur Elaine Bay abzweigt. Auf diesen 17 Kilometern eröffnen sich nicht nur hin und wieder spektakuläre Blicke über die vielen kleinen Inselchen und Buchten des Pelorus Sound, sondern buchstäblich auf jedem Meter der Strecke.


Blick auf die bildhübsche Elaine Bay

Dank des komplett gerodeten Pinienwaldes (Achtung, Holztransporter kommen oft ungebremst um die engen Kurven gebrettert!) verstellt nichts den Blick über den etwa 400 Meter hohen Bergrücken … bis hinüber zum Abel Tasman National Park!

Unten in der Elaine Bay wartet ein bildhübscher DOC-Campingplatz direkt am Wasser, mit einem idyllischen Blick auf das Tennyson Inlet. Vom Campingplatz aus bietet sich eine Reihe von sehr empfehlenswerten Wanderungen an, die weitere atemberaubende Blicke auf die Sounds eröffnen.

Zum Beispiel kann man auf dem sehr gut ausgebauten Archer Track von der Anlegestelle in der Bucht fast um die gesamte Elaine Bay herumlaufen, bis hinab zum Tennyson Inlet, und dabei erneut die gesamte Zeit tolle Ausblicke bewundern – was besonders schön ist, wenn man diese zuvor am Steuer des Campervans nicht so recht genießen konnte. Nach etwa fünf Kilometern erreicht der Archer Track Deep Cove, wo man einen Badestopp einlegen und entweder umkehren oder weitere 4,5 Kilometer bis zur Penzance Bay laufen kann.

In die andere Richtung führt der Piwakawaka Track, der direkt an der Zufahrt zur Bucht startet und nach etwa 45 Minuten zu einer kleinen, geschützten Badebucht führt. Die winzigen Fantails, die man hier im Wald hin- und herflattern sieht, gaben dem Track seinen Namen.

Aber das ist noch nicht alles! Nach einer Pause vom anstrengenden Kurvenfahren sollte man auf jeden Fall erneut in den Campervan steigen und weiterfahren – es warten 24 Kilometer geschotterte, kurvige Straße nach French Pass. Nach den ersten zehn Kilometern wird auch der zögerlichste Fahrer den Abstecher nicht mehr bereuen: Die Aussichten von hoch oben nach Westen auf die weite Tasman Bay und nach Osten auf die gesamten nördlichen Marlborough Sounds und auf Maud Island sind ein Traum.

Bonus: Im Gegensatz zu den bildhübschen Buchten, die vom Queen Charlotte Drive aus zu sehen sind oder die man mit der Mailboat Tour von Picton aus besucht, stehen an den Buchten des Tennyson Inlet keine schnieken Lodges und Eigenheime an den Ufern. Nur unberührte, einsame, ursprüngliche Natur.

Info

Lage: Elaine Bay liegt im Pelorus Sound, der zum westlichen Teil der Marlborough Sounds gehört. Entfernung von Picton ca. 100 Kilometer, von Nelson ca. 85 Kilometer. Nach French Pass sind es weitere 24 Kilometer nach Nordosten auf geschotterter Straße.

Anfahrt: In Rai Valley vom SH 6 nach Norden abbiegen auf Ronga Road in Richtung French Pass/​Tennyson Inlet, etwa 20 Kilometer auf Ronga Road, dann scharf rechts weiter auf Hope Drive durch Okiwi Bay, weitere 16 Kilometer auf Croisilles – French Pass Road bis nach Elaine Bay. Die Strecke ist extrem kurvig und schmal, viel Zeit einplanen!

Öffnungszeiten: immer; bei Ebbe zieht sich das Wasser ziemlich weit von den flachen Ufern der Buchten zurück, was dann nicht überall schön aussieht. Wenn möglich, sollte man die Fahrt durch die Sounds und die Wanderung um die Elaine Bay während der einsetzenden Flut starten.

Eintritt: nichts

Achtung: In Elaine Bay gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten, nächster Shop ist in French Pass (35 Minuten von Elaine Bay) und im Okiwi Bay Holiday Park.

Aktivitäten: Der Archers Track, ein breiter Forstweg, führt über 9 Kilometer von Elaine Bay nach Penzance. Von hier fährt ein Wassertaxi nach Havelock, die Tennyson Inlet Road führt von Rai Valley über den Opouri Saddle nach Penzance. Die Strände in den Sounds sind leider fast immer kiesig und eher grau, aber baden kann man natürlich in den geschützten Gewässern sehr gut!

In Elaine Bay und Penzance können auch Kajaks gemietet werden. Von Elaine Bay aus ist dann zum Beispiel ein Kajak-Trip über den geschützten Teil des Tennyson Inlet zur Tawa Bay Campsite möglich, die nur vom Wasser aus erreichbar ist.

Über Neil McLennan (Explore Pelorus) sind geführte Bootstouren und Tauchausflüge möglich; Kontakt: Tel.: +64 - 3 5765251, E-Mail: explorepelorus@xtra.co.nz

Unterkünfte:

 Elaine Bay DOC Campsite: Standard-Kategorie direkt am Wasser, 20 Stellplätze ohne Strom, 8 NZD/​Erwachsene, 4 NZD/​Kinder von 5 bis 17 Jahren

 Elaine Bay Beachfront Holiday Cottage für 4 Personen, voll ausgestattet und winterfest, 75 bis 95 NZD/​2 Personen, Kontakt über www.seakayakingmarlborough.co.nz

 Tawa Bay Campsite: Backcountry-Kategorie, direkt am Wasser, nur per Boot erreichbar, mit Wasseranschluss, 4 Stellplätze ohne Strom, 6 NZD/​Erwachsene, 3 NZD/​Kinder von 5 bis 17 Jahren

 Okiwi Bay Holiday Park an der westlichen Seite der Marlborough Sounds mit Blick auf die Tasman Bay, geschützte Lage direkt am Meer, 12 powered sites, On-Site-Wohnwagen, Bungalow und Lodge, sehr beliebt bei Kiwis während der Ferien!, 40 NZD/​2 Erwachsene, 12,50 NZD/​Kinder von 3 bis 12 Jahren, Renata Road 15, Okiwi Bay, Tel.: +64 - 3 576 5006, E-Mail: info@okiwi.co.nz, Website: www.okiwi.co.nz