Grundwissen Geschichte Klasse 9 - Von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg

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Grundwissen Geschichte Klasse 9 - Von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg
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Helmut Tornsdorf

Grundwissen Geschichte Klasse 9 - Von der Antike bis zum Ersten Weltkrieg

So sichert man das notwendige Vorwissen und kann gleich mitreden

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Inhaltsverzeichnis

Titel

1 Zu diesem E-Book – Hintergründe und Zielsetzungen

2 Zu den 20 Fragen und den zugehörigen Erläuterungskapiteln

3 Zwanzig Fragen zum Einstieg in die Geschichte ab dem Ersten Weltkrieg

4 Die Antworten auf die Fragen und ergänzende Tipps

5 Ergänzende Informationen zu den 20 Fragen und ihren Hintergründen

Impressum neobooks

1 Zu diesem E-Book – Hintergründe und Zielsetzungen

Das Fach Geschichte hat ein großes Problem – und das sind die Löcher, die im Verlauf des Unterrichts bis zur 10. Klasse entstehen. Das hängt damit zusammen, dass in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel der Geschichtsunterricht in der Klasse 6 beginnt und dann die Entwicklung der Menschheit von den frühesten Anfängen bis zum Mittelalter behandelt.

In der Klasse 7 dann geht es bis zum Ersten Weltkrieg. Was im alten G9-Gymnasium in zwei Jahren behandelt wurde, wird jetzt in die halbe Zeit hineingepresst. Noch schlimmer wird es anschließend – denn dann gibt es in der Klasse 8 überhaupt keine Geschichte mehr – und genau an diesem Punkt stehen wir.

Dann beginnt man mit der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und endet irgendwo im Bereich der Wiedervereinigung. Manchmal bleibt man auch irgendwo in der frühen Bundesrepublik stecken.

Wir haben also zwei große Lückenprobleme: Das eine besteht darin, dass sehr viel Stoff in relativ kurze Zeit gepresst wird, das andere besteht darin, dass zumindest an den meisten Gymnasien des Landes ein ganzes Jahr zwischendurch fehlt.

Weil das Problem besonders groß zu Beginn der Klasse 9 ist (nach dem Lückenjahr), stellen wir in diesem E-Book die wichtigsten Fakten und Einsichten zusammen, die man braucht, um erfolgreich das 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart zu behandeln.

Dabei greifen wir auf einen einfachen Trick zurück, der verhindert, dass sich bei der Wiederholung Frust ausbreitet: Wir fassen nämlich die gesamte Geschichte der Menschheit in einem ersten wagemutigen Zugriff in 20 Fragen zusammen – mit jeweils drei Auswahlantworten, von denen nur eine richtig ist. Damit hat man schon mal einen ersten Einstieg, bei dem jeder entweder sein Wissen oder sein Kombinations- und Schätzvermögen einbringen kann.

Anschließend gibt es die richtigen Antworten mit Erklärungen.

Dazu – und das ist ein zweites Highlight dieses E-Books – kommen noch ergänzende Informationen zu dem Umfeld der verschiedenen Fragen.

Damit hat jeder, der sich mit der Geschichte der Menschheit bis zum Ersten Weltkrieg einführend oder wiederholend beschäftigen möchte, einen leichten Zugang, der dann später leicht ausgebaut werden kann.

Dieses E-Book richtet sich zwar zunächst speziell an die Schüler, die im Verlauf der Sekundarstufe I die Zeit ab dem Ersten Weltkrieg im Unterricht behandeln und dabei gute Voraussetzungen haben wollen. Natürlich wird dieses E-Book auch vielen älteren Schülern nützlich sein, die in der Oberstufe bis hin zum Abitur Sicherheit im Bereich des Grundwissens bis zum Ersten Weltkrieg haben wollen.

Wenn sie dieses Wissen noch vertiefen wollen, sei ihnen das vom gleichen Autor verfasste und bei www.neobooks.com erschienene E-Book

Helmut Tornsdorf, Geschichte für Durchblicker. Mit dem Lehrer auf Augenhöhe - im Unterricht und in Prüfungen, veröffentlicht am 30.08.2013

empfohlen. Dort wird sehr viel ausführlicher auf die Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart eingegangen – immer mit dem Ziel, die Zusammenhänge verständlich darzustellen.

Wenn Lehrer die Idee dieses E-Books im Unterricht einsetzen wollen, können sie eine auf zwei Seiten formatierte Fassung der 20 Fragen als pdf-Datei direkt beim Autor abrufen. Es reicht dazu eine E-Mail an

htornsdorf@gmail.com

Diese Datei stammt direkt aus der Unterrichtspraxis und hat sich sehr als Einstieg bewährt.

Sollte es Fragen oder auch Anregungen zum Ansatz dieses E-Books geben, kann man diese natürlich auch direkt über die genannte E-Mail-Adresse an den Autor richten. Jedes Buch lebt von seinen Lesern und deren Wünschen und Anregungen.

2 Zu den 20 Fragen und den zugehörigen Erläuterungskapiteln

Was den Überblick über die Geschichte angeht, der im vierten Kapitel erfolgt und zu dem die 20 Fragen hinführen, haben wir uns die folgende Einteilung überlegt, die sich dann auch in den Überschriften der Unterkapitel wiederfindet. Wir stellen sie hier schon einmal kurz vor und begründen auch die Aufteilung.

4.1 Als die Menschen sesshaft und kriminell wurden: Die Jungsteinzeit

Erst diese neolithische Revolution ermöglichte so etwas wie Arbeitsteilung und machte dann neue Berufe möglich, die Voraussetzung für jede Höherentwicklung. Die damit verbundene Entstehung von Eigentum hat aber auch die Kehrseite, dass es Unterschiede im Besitz gibt, die immer wieder auf kriminelle oder andere gewalttätige Art und Weise ausgeglichen werden – meistens zum Schaden der Gesellschaft – Robin Hood dürfte als „Rächer der Enterbten“ wohl eine Ausnahme sein.

4.2 Bewässerung und Küstenschutz: Die Zeit der Frühen Hochkulturen und ersten großen Reiche

Nicht von ungefähr hat man die ersten Hochkulturen an Nil, Euphrat und Tigris oder auch am Indus „hydraulische“ Kulturen genannt – so groß war die Bedeutung des Wassers als gemeinschaftsstiftende Klammer (Bewässerung und Hochwasserschutz).

4.3 Götter- und Heldensagen, Olympische Spiele und ein bisschen Demokratie: Die alten Griechen

Es ist unglaublich, dass eine kleine Ecke der Welt, in der große Flüsse kaum eine Rolle spielen, in vielerlei Hinsicht die Keimzelle einer Entwicklung wird, die die Menschheit bis heute prägt: Vom Alphabet über die Philosophie bis hin zur Demokratie, aber auch zu den Olympischen Spielen oder zum Theater.

4.4 Strenge Sitten – starke Legionen und ein ausgeklügeltes Herrschaftssystem: Die Zeit der Römer

Auch hier hört das Erstaunen nicht auf, dass aus einem kleinen Dorf am Tiber ein Weltreich wird, das zumindest das Potenzial hatte, Millionen von Menschen eine Zone des Friedens und der Ordnung zu geben.

4.5 Karl der Große und die Entstehung des Abendlandes

Das Erstaunen geht weiter, dass nach dem Untergang des fast tausend Jahre andauernden Römischen Reiches seine Impulse und Traditionen sich nach Norden verlagern und schließlich bei den Deutschen ankommen.

4.6 Übernahme des Kaisertums durch die Deutschen – „Fürsten allein zu Haus“ und Stress mit dem Papst

In mancherlei Hinsicht beginnt hier die Sonderrolle der Deutschen in Europa, die zwar das höchste weltliche Amt in Europa, den Kaiser stellten, sich zugleich aber mit dem Papst der größten Gegenmacht gegenüber saßen. Vor allem wurden ihre Herrscher mit den Romzügen ständig von der Quelle ihrer Macht entfernt, was auf Dauer ihren Niedergang einleitete. Für viele Jahrhunderte galt dann das Grundgesetz in Europa, dass man am besten klarkommt, wenn die Deutschen schwach und uneinig sind.

4.7 Martin Luther teilt Europa in zwei Hälften: Von der Reformation bis zum 30jährigen Krieg

Das Ende des Mittelalters, die Zerstörung der christlichen Einheit, geht mitten durch Deutschland und schwächt dieses Land für lange Zeit. Zugleich wachsen Teilstaaten heran, die zu neuen Machtzentren werden.

4.8 Zwischen Bartholomäusnacht und Sonnenkönig: Die Franzosen erfinden den modernen Staat

Der Absolutismus wird heute vorwiegend negativ gesehen – und das ist er sicher auch gegenüber jeder gut funktionierenden Demokratie. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass er die blutigen Religionskriege beendete und einen mächtigen Staat schuf – der dann aber an der eigenen Ein-Mann-Herrschaftskonzeption scheiterte. Mit dazu trug die Aufklärung bei, die besonders im Bereich der politischen Konzeptionen Bahnbrechendes gerade in Frankreich leistete.

4.9 Freiheit gegen Gleichheit: In der Französischen Revolution wird die Bandbreite der Politik ausgetestet

Die besondere Bedeutung Frankreichs setzt sich nach dem Ende des Absolutismus fort. Die Spuren von Montesquieu und Rousseaus bestimmen das Denken der Revolutionäre in verschiedene Richtungen, die bis heute bedeutsam sind.

4.10 Nach der Revolution ist vor der Revolution – Der Versuch der Restauration ab 1815

Die Zeit nach Napoleon kommt in unserem Geschichtsbewusstsein nicht gut weg – zu sehr ist sie mit Unterdrückung und Rückzug der Bürger in ihre privates Heim und die Gartenlaube verbunden. Immerhin haben die Regelungen des angeblich nur tanzenden Wiener Kongresses die Völker Europas fast 100 Jahre lang vor einem erneuten großen Fast-Welt-Krieg wie zur Zeit Napoleons bewahrt.

4.11 Bemühen der Völker um Einheit und Freiheit: Folgenreiches Scheitern

 

Es zeigt sich, dass Deutschland in der Revolution von 1848 keinen Weg zur nationalen Einheit findet – und auch die Bemühungen um einen neuen Verfassungsstaat scheitern. Am Ende wird unter Bismarck wie in den Preußischen Reformen wieder der Weg von oben nach unten beschritten. Erreicht wird ein nationaler Einheitsstaat, aber die demokratischen Ansätze sind schwach – vor allem das Bewusstsein der Menschen ist so fasziniert von den Kriegen, die zur Einheit führten, dass sie 1914 zum größten Teil begeistert wieder in den Kampf zogen – allerdings mit ganz anderen Ergebnissen.

4.12 Ein bisschen Zugeständnis reicht auf Dauer nicht: Der preußische Verfassungskonflikt

Die Revolution voni 1848 gilt gewöhnlich als gescheitert – das war sie aber nicht. Dem preußischen König steckte der Schreck so in den Gliedern, dass er von sich aus seinem Land eine Verfassung gab, die ihn bald in Schwierigkeiten brachte.

4.13 Königlich-preußische Revolution nach außen und nach innen: Das Bismarck-Reich

Hier können wir nur auf das verweisen, was bei Punkt 4.11 schon erwähnt worden ist.

4.14 Bismarcks Peitsche gegenüber der Arbeiterbewegung: Das Sozialistengesetz

Bismarck war ein Konservativer, ein Monarchist – und er hatte wie sein König Angst vor der Revolution und war nicht zu Kompromissen mit der politischen Arbeiterbewegung bereit. Dennoch bekämpfte er sie nicht mit totaler Härte – immerhin konnte die SPD weiter an Reichstagswahlen teilnehmen und 1912 sogar stärkste Partei werden. Der russische Zar fürchtete übrigens den relativ liberalen Umgang der Deutschen mit den potenziellen „Umstürzlern“.

4.15 Bismarcks Zuckerbrot für die Arbeiter: Die staatliche Sozialversicherung

Zu Bismarcks Kaiserreich gehört auch diese Seite des Umgangs mit den Arbeitern – eine äußerst moderne Regelung einiger Grundfragen ihrer Existenz – vor allem eine gewisse Absicherung gegen Krankheit und Altersarmut.

4.16 Bismarcks Außenpolitik nach 1871: Aus einem Guss, aber teuflisch kompliziert

Bismarck war sicher ein diplomatisches Genie – aber das Schicksal seines größten Kunstgriffs, des sog. Rückversicherungsvertrags, zeigt, dass Männer eben nicht auf Dauer Geschichte machen können.

4.17 Kaiser Wilhelms II. neuer Kurs ab 1890: Selbstherrlich und waffenklirrend

Wer die Reihe der deutschen Kaiser ab 1871 verfolgt, kann nur darüber klagen, dass der Vater Wilhelms II. nur 99 Tage regierte, bevor er an einer schweren Krankheit starb. Seine liberale und lebenskluge Einstellung, die übrigens sehr englandfreundlich war, hätte vielleicht Deutschlands Isolierung verhindern können, zu der sein viel zu spontaner und redseliger Sohn dann massiv beitrug.

4.18 Die letzte Phase der Herrschaft Europas über die Welt: Der klassische Imperialismus

Dies ist gewissermaßen die letzte Phase des „kontinentalen Wunders“, das dem kleinen westlichen Wurmfortsatz Asiens so eine herausragende Rolle in der Geschichte der Menschheit gab. Immer mehr verschwindet die Erinnerung an eine Zeit, in der einige europäische Staaten und die USA auf ihre Weise Ordnung in der Welt schaffen konnten. Die Traditionen aber dauern an – das geht von so nebensächlichen, aber auffallenden Dingen wie der Kleidung der meisten Menschen der Welt (auch der chinesische Präsident trägt einen Anzug, wie er in Europa entwickelte wurde) bis hin zu zentralen Institutionen und rechtlichen Regelungen in einem Riesenland wie Indien, die letztlich aus der Zeit der britischen Herrschaft stammen.

4.19 Größenwahn – Angst vor Isolation und ein Attentat: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges

Die heutigen Deutschen sind mit dem Wissen aufgewachsen, dass der Erste Weltkrieg die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts war und dass die Politik des Deutschen Reiches eine große Verantwortung dafür trägt, dass es dazu kam. Es mehren sich mit zunehmendem Abstand zur schrecklichen ersten Hälfte des letzten Jahrhunders auch die Stimmen, die allzu einseitige Schuldzuweisungen der Historiker zurücknehmen und neben dem Wunsch Frankreichs nach Revanche für 1871 auch das englische Konkurrenzdenken gegenüber dem „made in Germany“ und die russische Angst vor zu liberalem Umgang mit Sozialisten und Kommunisten als zumindest Mit-Ursachen für den Ersten Weltkrieg sehen.

4.20 Das Ende eines Albtraums und die Vorbereitung eines noch größeren: Das Ende des Ersten Weltkrieges

Heute gibt es wohl niemanden, der nicht anerkennt, dass der Versailler Vertrag ein Siegerdiktat mit katastrophalen Folgen war, allerdings eins, das natürlich auch mit ebenso katastrophalen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf dem Boden Belgiens und Frankreichs zusammenhing. Nicht zu unterschätzen ist auch die Revolution der „Bolschewiki“ in Russland, die dem Bürgertum mit ihren Gewaltexzessen eine fürchterliche Angst einjagten und mit dazu beitrug, dass sich zu viele von ihnen mit dem Faschismus einließen. Man kann nur froh sein, dass wichtige Politiker bei den Siegern und bei den Besiegten nach 1945 andere Konsequenzen zogen und mutig neue Formen der Verständigung und der Kooperation wagten.

Aber damit verlassen wir bereits den Zeitraum, der für dieses E-Book maßgeblich ist. Kommen wir deshalb nun lieber direkt zum spannenden Einstieg in die Themenbereiche mit den 20 Auswahlfragen.

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