Im Paarungsfieber

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Im Paarungsfieber
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Im Paarungsfieber
Interstellare Bräute® Programm: Band 10
Grace Goodwin


Inhalt

Willkommensgeschenk!

Interstellare Bräute® Programm

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Epilog

Willkommensgeschenk!

Interstellare Bräute® Programm

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Über Die Autorin

Im Paarungsfieber Copyright © 2019 durch Grace Goodwin

Interstellar Brides® ist ein eingetragenes Markenzeichen

von KSA Publishing Consultants Inc.

Alle Rechte vorbehalten. Dieses Buch darf ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Autors weder ganz noch teilweise in jedweder Form und durch jedwede Mittel elektronisch, digital oder mechanisch reproduziert oder übermittelt werden, einschließlich durch Fotokopie, Aufzeichnung, Scannen oder über jegliche Form von Datenspeicherungs- und -abrufsystem.

Coverdesign: Copyright 2020 durch Grace Goodwin, Autor

Bildnachweis: Deposit Photos: ralwel, _italo_

Anmerkung des Verlags:

Dieses Buch ist für volljährige Leser geschrieben. Das Buch kann eindeutige sexuelle Inhalte enthalten. In diesem Buch vorkommende sexuelle Aktivitäten sind reine Fantasien, geschrieben für erwachsene Leser, und die Aktivitäten oder Risiken, an denen die fiktiven Figuren im Rahmen der Geschichte teilnehmen, werden vom Autor und vom Verlag weder unterstützt noch ermutigt.

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1


Megan Simmons, Krankenstation, Schlachtschiff Karter, Sektor 437

Ich wurde geküsst. Und getragen. Buchstäblich von den Füßen gefegt und ein heißer, sehr unnachgiebiger Mund küsste den meinen. Wir bewegten uns, aber ich wusste nicht wohin. Es war mir egal. Ich wollte nur geküsst werden.

Heiß. Inbrünstig. Lüstern. Die Reaktion meines Körpers ließ nicht auf sich warten. Meine Muschi wurde feucht und meine Nippel stellten sich auf, als aus den Tiefen seiner Brust ein Knurren ertönte. Ich spürte das Dröhnen genauso deutlich, wie ich den sinnlichen Ton hörte.

Auf einmal wurde ich gegen eine Wand gedrückt und spürte, wie jeder harte Zentimeter seines Leibes in mich presste. Er war groß. So groß, ich konnte die dicke Silhouette seines Schwanzes an meinem Bauch spüren.

“Mir,” sprach er, seine Stimme war ein barsches Krächzen. Seine Lippen hoben sich gerade weit genug, damit er dieses eine Wort hervorhauchen konnte, aber ich spürte es bis in die Zehenspitzen.

Ja. Ich hatte absolut nichts dagegen. Ich hatte keinen Schimmer, wer dieser Typ war oder warum er mich küsste, aber das war mir egal. Ich wollte ihn mit einer Verzweiflung, die ich nie zuvor erlebt hatte.

Durch unsere Kleidung konnte ich seine Hitze spüren. Es war, als hätte er Fieber, sein Körper brannte für mich mit einer Begierde, die ihn komplett vereinnahmt hatte, ihn in etwas Düsteres, Primitives verwandelt hatte.

“Ja, ich gehöre dir,” flüsterte ich.

Seine Hände glitten an meinem Körper herunter, an meinem nackten Körper herunter. Stopp. Ich war nackt. Er war angezogen. Ich sollte ihn stoppen, aber warum? Es fühlte sich so verdammt gut an.

Ich brauchte keine Anziehsachen. Aber er musste seine loswerden.

Als er zurücktrat, konnte ich erkennen, dass er die Uniform eines Koalitionskämpfers trug und sie stand ihm hervorragend. Sein Gesicht allerdings konnte ich nicht sehen. Warum? Warum konnte ich nicht erkennen, wer mich so notgeil machte?

Seine Hände wanderten an seine Hose, er öffnete sie und zog seinen Schwanz heraus. Meine Güte, was für ein Monster von einem Schwanz! Er war lang und dick mit einer prallen Eichel und ich leckte mir vor lauter Vorfreude die Lippen.

Was zum Teufel war nur mit mir los? Ich lechzte nicht nach den Schwänzen fremder Männer.

Bis jetzt.

“Mir.” Da war er wieder, dieser einsilbige, geistreiche Dialog, aber mein Körper reagierte darauf, als hätte er mir eben einhundert erotische, verdorbene Dinge zugeflüstert, die er mit mir anstellen würde. Er griff nach meinen Handgelenken, hob meine Hände an seine Lippen und küsste das Metall, das, wie mir jetzt auffiel, meine Handgelenke umschloss.

Atlanische Paarungshandschellen.

Heilige Scheiße.

Fasziniert beobachtete ich, wie er das filigran ins Metall eingemeißelte Muster mit seiner Zunge nachzeichnete. Das Metall funkelte im Licht und wie gebannt betrachtete ich das Schmuckstück. Die Kombination aus Gold- und Silbertönen ergab reizvolle, breite Bänder. Atlanische Paarungshandschellen hatte ich schon mal gesehen und ich wusste, dass ich an seinen Handgelenken ein passendes Paar erblicken würde. Sie waren um einiges schwerer, als ich mir vorgestellt hatte. Sie waren bedeutungsvoll. Und genauso führte er sich auch auf. Überaus besitzergreifend umschlang er mich, als ob ich wahrhaftig ihm gehörte. Er küsste meine Handflächen und ich spürte ein wahnsinniges Gefühl der Macht durch mich hindurchströmen, als diese Bestie von einem Mann meine Haut anbetete und mich mit einer federleichten Berührung küsste, als wäre ich aus zerbrechlichem Chinaporzellan.

Als Frau hätte ich mich über diesen unverschämten Übergriff aufregen müssen. Ich war eine kampferprobte Soldatin und konnte für mich selbst sorgen. Aber dieser … sanfte Riese war dabei, mich in die Knie zu zwingen.

Mein Körper vibrierte wie eine Gitarrensaite und ich schloss die Augen, als er meine Hände hochhob. Irgendwie wusste ich, was als Nächstes folgen würde; ich wusste, dass an der Wand über meinem Kopf ein Haken befestigt war und dass, wenn ich ihn gewähren ließ, er mich festbinden und ich in der Falle sitzen würde.

Anstatt aber kreischend und tretend meine Freilassung zu erkämpfen, hob ich die Arme an und drückte voller Eifer die Brust durch, um seine raue Zunge auf meinen Nippeln zu spüren. Dieser Körper gehörte ihm. Solange er diesen perfekten Schwanz in mich stecken würde, konnte er mich haben.

Mit den Händen über den Kopf gefesselt stand ich da und er trat zurück, um seine Hose auszuziehen. Nackt und glorreich war er, riesengroß, und seine Augen funkelten mich an mit einer seltsamen, animalischen Lust. Mit seiner riesigen Pranke packte er seinen Schaft und begann damit, sich der Länge nach rauf und runter zu streichen, bis ein glänzender Tropfen Flüssigkeit aus dem Schlitz an der Spitze sickerte. Die passenden Handschellen an seinen Handgelenken waren nicht zu übersehen, als sie unter den Ärmeln seiner Uniformjacke hervorlugten. “Mir. Partnerin.”

 

Ich sah zu, wie er sich wichste. “Dieser Schwanz ist für mich, Bestie. Gib ihn mir.”

Hoppla! Wieso redete ich plötzlich wie eine unverschämte Hure? Anscheinend hatte ich keinerlei Kontrolle über meinen Körper, oder meine spitze Zunge, aber das Ungeheuer vor mir schien sich nicht daran zu stören. Er schmunzelte, dann ging er auf die Knie. Bevor ich auch nur zwinkern konnte, hob er meine Schenkel auf seine Schultern und seine Zunge war in mir drin.

“Ja!” Ich klemmte meine Sprunggelenke hinter seinem Kopf zusammen und hielt ihn fest. Als seine mächtige Gestalt erbebte, musste ich stöhnen. Sein Mund war heiß, so heiß. Aber ich wollte mehr. Ich musste ihn in mir spüren, wie er mich dehnte, mich ausfüllte.

Er gehörte mir. Er musste mir gehören.

Die Bestie bearbeitete mich mit der Zunge, bis ich nicht mehr klar denken konnte, meine Muschi war dermaßen feucht und geschwollen, dass es weh tat und mein Puls hämmerte durch mich hindurch wie ein Schweißbrenner. Er war groß und stark und definitiv dominant, aber ich hatte hier das Sagen. Nur ich konnte seine Bestie bezwingen. Er würde für immer mir gehören. Für immer. Und er brauchte mich, damit ich seine Bestie zähmte. Mein Körper, meine Einwilligung war für ihn überlebenswichtig.

Er stand auf, umfasste meine Brüste und spielte an ihnen herum. Ich schwelgte in dem Gefühl seiner rauen Berührungen. Er war nicht zimperlich. Nein, seine Daumen und Zeigefinger zwickten meine steinharten Nippel und entlockten mir ein sinnliches Stöhnen, unter dem ich mich nur so krümmte.

Dann packte er meine Kniekehle und hob mich hoch, damit wir auf gleicher Höhe waren. Ich bekam den Boden unter meinen nackten Füßen nicht länger zu spüren, sondern wurde von seinem aufgeheizten Körper und der kühlen Wand getragen.

“Partner,” knurrte er und fuhr mit der Zunge an meinem Schlüsselbein entlang, um mich zu kosten. Mich zu markieren.

“Du gehörst mir. Ganz und gar mir,” entgegnete ich.

Als seine Eichel durch meine glitschigen Falten rutschte und er wohl meine Bereitschaft testen wollte, winselte ich. “Ja. Tu es.”

“Mir.”

Allerdings. Er sollte mich ausfüllen. Gott, wollte er mich vor Lust verrecken lassen? “Mir. Mir. Mir. Du gehörst mir.”

“Bettel,” sein Knurren glich trotzdem einem Befehl.

Als ich die Augen aufriss, starrte er mich eindringlich an; selbst mitten im Paarungsfieber wollte seine Bestie mich dominieren, mich zur Aufgabe zwingen. Und mich durchficken, sollte das mich nicht noch geiler machen. Ich konnte kaum Luft holen. Mein Herz stand kurz davor in meinem Brustkorb zu explodieren und wie ein Feuerwerk in die Luft zu gehen.

“Bitte,” hauchte ich, als sein Schwanz an meinen begierigen Eingang klopfte.

“Mir, bis zum Tod.”

Das waren heftige Worte. Wie ein Ehegelöbnis, nur sehr viel schwerwiegender. Zwischen Partnern gab es keine Annullierung, keine Scheidung. Es war eine Verbindung auf elementarster Ebene. Mit ihm zu ficken bedeutete weit mehr, als ihn einfach nur zu befriedigen, das wusste ich. Ich war dabei seine Bestie zu besänftigen. Er würde für immer an mich gebunden sein, dieser eifersüchtige, arrogante, beschützerische, dominante Alpha-Mann. Ich hätte dutzende Gründe aufzählen können, um ihm einen Korb zu geben, um mich ihm zu verweigern und jemand anderes zu wählen.

Aber ich wollte ihn. Nur ihn. Ich liebte diesen anspruchsvollen, dominanten Liebhaber. Er sollte mich so feste durchficken, dass ich meinen eigenen Namen vergessen würde. Ich wollte nicht nachdenken, sondern spüren. Ich wollte mir um meinen Verbleib nicht länger den Kopf zerbrechen. Einmal in meinem Leben würde ich die Zügel aus der Hand legen. Ich würde ihm gestatten, sich meiner anzunehmen. Ich würde mich unterwerfen.

Bei der Vorstellung schmolz mein Körper nur so dahin. Ja. Ich wollte, dass er die Kontrolle übernahm und meinen ewig kreisenden Verstand dazu zwang, endlich Ruhe zu geben. Ich wollte endlich etwas fühlen.

“Steck ihn rein. Bitte.” Ich verlagerte meine Hüften, bis er etwa zwei Zentimeter in mich hineinglitt. Selbst dieses kleine Stückchen öffnete mich, dehnte mich auseinander. Klar, ich würde zerbersten, wenn sein gesamter Schwanz in mir drin sein würde. Ich hätte abhauen und mich nicht weiter auf ihn draufschieben sollen.

“Jetzt,” sprach ich, meine Hände waren über den Handschellen zu Fäusten geballt. Wie ein Festschmaus war ich vor ihm ausgebreitet. “Jetzt,” ich wiederholte die Forderung und schrie auf, als er mit einem langen, glatten, festen Stoß in mich hineinglitt.

“Mir,” knurrte er.

Ich warf den Kopf in den Nacken, während er mich auseinander dehnte. Der lustvolle Schmerz befeuerte meinen ersten Orgasmus und er starrte mich an wie ein Raubtier, er beobachtete mich und blickte mir schonungslos in die Augen, als meine Muschi sich wie eine Faust um ihn zusammenzog, pulsierte und zupackte, während mein gesamter Körper erbebte.

Gott. Mehr davon. Ich brauchte mehr. Er zog heraus und rammte mit einem festen Hüftstoß tief in mich hinein und mein Rücken klatschte gegen die Wand.

“Miss Simmons.” Aus der Ferne vernahm ich eine weibliche Stimme, ignorierte sie aber, als meine Bestie mich mit einem derben Grölen ausfüllte.

Ja, es war so gut. Ich liebte seinen Schwanz. Brauchte ihn. Er zog heraus, dann füllte er mich erneut … ja!

“Miss Simmons!” Wieder diese Stimme. Aufdringlich. Verärgert. Wer auch immer sie war, konnte sie denn nicht sehen, dass ich hier gerade beschäftigt war?

Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf die Wand hinter mir, die riesigen Atlanischen Hände an meinen Hüften und seinen Schwanz zwischen meinen Schenkeln. Das scharfkantige Kneifen der Handschellen nötigte meinen Körper dazu, seine Aufmerksamkeiten zu akzeptieren, meine Lust zu akzeptieren, den Adrenalinstoß zu akzeptieren, als ich mich unter sein Kommando begab. Ich gehörte ihm. Total. Komplett. Ihm.

Sein enormer Schwanz zog heraus. Dann rammte er tief in mich hinein. Gott. Er war dermaßen groß. So hart. Es war an der Schmerzgrenze und ich liebte es.

“Megan?” Wieder diese Frauenstimme, diesmal klang sie genervt. Ich ignorierte sie. Ich wollte sie nicht. Ich wollte ihn. Seinen Schwanz. Seine riesigen Hände. Seine Hitze.

“Megan! Aufwachen, Soldat!”

Oh, die Stimme wurde jetzt böse, aber das war egal. Ich schüttelte den Kopf und biss meine Lippe, während mein Partner mich heftig durchfickte. Ich war kurz davor, noch einmal zu kommen. Gott, gleich war es soweit—

“Machen sie den Neuronenstimulator klar. Sie wacht nicht mehr vom Test auf.”

Test?

Dieses Wort befeuerte mein Erinnerungsvermögen. Die Doktorin. Das Raumschiff. Als mein Verstand diesem Schlitterpfad folgte, verblasste der Rest. Er verblasste. Ich wollte mich an ihm festhalten, das sinnliche Vergnügen festhalten, aber die Sinneseindrücke verschwanden aus meinem Geist wie Sandkörner, die von einer Windhose davongetragen wurden. Ich öffnete die Augen und blinzelte. Keine Spur von einem sexy Alphatypen, der mich gegen die Wand fickte, als wäre ich seine Lieblingsspeise. Es war überhaupt kein Mann in Sicht.

Was so ziemlich mein Leben in letzter Zeit zusammenfasste. Zumindest, was mein Sexleben anbelangte. Ich war auf einem Schlachtschiff und von lauter Männern umgeben, tausenden davon. Aber seit über einem Jahr hatte ich keinen Sex mehr gehabt und mein Körper ließ sich mit dem kleinen Vorgeschmack, der mir eben zuteil geworden war, nicht zufriedenstellen. Ich wollte mehr. Was natürlich ganz toll war, denn ich würde keine Action bekommen. Zumindest nicht in den nächsten Tagen.

“Oh, gut.” Die Frauenstimme gehörte zu Doktor Moor. Ich erkannte ihr dunkelbraunes Haar und ihr freundliches Gesicht, als es über mir schwebte. Sie war eine Atlanin, was bedeutete, dass sie menschlich aussah, so ziemlich jedenfalls, außer dass sie über eins achtzig groß war und ihre Schultern breiter waren als bei den meisten Rugbyspielern. Die Atlanischen Kriegsfürsten waren riesige Typen, also überraschte es mich nicht, dass die Frauen dementsprechend auch groß waren. Sie trug die übliche grüne Ärzteuniform, ihr Haar war zu einem kurzen Bubikopf getrimmt, was ihre großen braunen Augen hervorstehen ließ. Sie sah umwerfend aus. Wichtiger aber war, dass sie so nett war. Weswegen ich zu ihr gekommen war, um den Test für das interstellare Bräute-Programm zu machen. Auf keinen Fall würde ich einen dieser Prillon-Doktoren über mir herumlungern haben wollen, während ich einen intensiven Sextraum durchlebte, der möglicherweise auch noch einer ihrer Art mit einbezog.

Nie im Leben. Never. Doktor Moor passte mir hervorragend. Genau wie der Traum.

Ich blickte mich um und erkannte die dunkelgrünen Streifen wieder, welche die Wand verzierten, die Untersuchungsstühle, die so aussahen wie die beim Zahnarzt aus meiner Kinderzeit. Da lag ich und kam mir ganz klein vor. Diese Geräte waren konzipiert worden, um riesigen Alien-Kriegern Platz zu bieten, die Atlanen und Prillonen waren mit ihren fast zwei Meter zehn die größten. Und im Bestienmodus? Die Atlanen schafften es dann bis auf zwei Meter fünfzig oder zwei Meter siebzig, genau wie Der unglaubliche Hulk, nur ohne grüne Hautfarbe. Sie waren riesengroße, brutale, effiziente Killer, und verdammt sexy. Für mich zumindest. Nichts machte mich glücklicher, als staunend dabei zuzusehen, wie ein Bataillon Atlanischer Kriegsfürsten ins Schlachtfeld ausschwärmte und die feindlichen Hive-Soldaten buchstäblich mit bloßen Händen in Stücke riss.

Ich hatte also ein leicht gewalttätiges Temperament. Mit dieser Seite hatte ich schon vor langem Frieden geschlossen, nämlich als ich zur Armee ging. Friedensmärsche und Blumengirlanden waren nun mal nicht jedermanns Sache. Zumindest nicht in meiner Familie. Aber ich war mehr als gewillt, für die Pazifisten zu kämpfen und zu sterben. Man musste mir nur eine Knarre oder eine Ionenpistole in die Hand drücken und mich auf die Bösewichte loslassen. Terroristen auf der Erde. Hive-Drohnen im Weltall. Für mich waren sie alles das gleiche. Böse blieb böse. Im Kampf gegen sie fühlte ich mich stark. Ich fühlte mich als Teil meiner Familie. Mein Vater und meine beiden Brüder waren beim Militär. Deswegen ging auch ich zum Militär, obwohl ich ein Mädchen war. Eine halb schwarze, halb irische Tussi aus Boston.

Mit meinem Gewehr konnte ich ziemlich gut umgehen.

Außerdem war ich die Einzige, die von der Erde zur Koalitionsflotte gewechselt war. Meiner Mutter war das aber ziemlich egal gewesen. Fast zwei Jahre lang hatte ich gegen die Hive gekämpft—meine Dienstzeit war fast vorbei—und dabei echt verrückten Scheiß erlebt. Ich war kein schwaches Mädchen. Ich war eine starke Frau, die sich nicht nur mit den Hive anlegte, sondern sie köderte, ihnen Fallen stellte. Sie tötete. Ihre Anführer tötete. Die sich hinter die feindlichen Linien schlich und die Integrationseinheiten von den wehrhaften Hive-Soldaten und Aufklärungseinheiten weglockte. Seit Monaten hatten wir es auf die Integrationseinheiten abgesehen, also jene Drohnen, die für die Folter und Assimilierung ins Hive-Kollektiv ihrer Gefangenen verantwortlich waren. Jetzt aber hatte ich einen größeren Fisch an der Angel. Einen streng geheimen Fisch.

Wir machten Jagd auf ihre zentralen Kommunikationseinheiten, die Nexus-Einheiten. Vor ein paar Tagen hätten wir fast eine geschnappt. Aber uns fehlten wichtige Informationen. Sie wurden von einem Dutzend erstklassiger Hive-Soldaten bewacht; große, robuste Bastarde, die schwer kleinzukriegen waren. Beim letzten Einsatz wäre ich beinahe draufgegangen und die Hive-Einheit hatte die restlichen Krieger meiner Truppe erledigt, bevor ich irgendetwas dagegen ausrichten konnte. Wir waren an eine der kleineren Nexus-Kreaturen herangekommen, hatten sie getötet. Aber die Daten in dem Ding waren geröstet worden. Es war wertlos. Drei tote Koalitionskrieger … und das alles umsonst.

Ich konnte das nicht auf sich beruhen lassen, deswegen würde ich dorthin zurückgehen. Morgen. Der innere Geheimdienst, also die Elitekräfte der Koalition, die den Geheimdiensteinsatz in diesem Krieg koordinierten, hatten mir ein Team aus fünf top-ausgebildeten Killern zugewiesen, um sie morgen in diese Schlucht zu führen. Diesmal würde ich nicht versagen. Meine letzte Mission würde kein Reinfall werden. Sollte ich jetzt einen Rückzieher machen, dann würde mir für immer die missbilligende Stimme meiner Mutter in den Ohren liegen. “Warum kannst du nicht stark sein, wie deine Brüder?” und “Hör mit dem Geheule auf, kleines Miststück. Du klingst wie ein Mädchen.” Und mein persönlicher Favorit: “Bei Jesus, Maria und Josef, du wärst besser nie in diese Familie hineingeboren.”

 

Die Doktorin geisterte um mich herum, während ich mit Erinnerungen überschwemmt wurde. Nicht mit Erinnerungen an wüste Hände und Verlangen, sondern an Schläge ins Gesicht, wenn meine Mutter betrunken war und Worte, die so tiefe Wunden schnitten, dass ich nicht mehr glaubte, dass mein Herz je zu bluten aufhören würde.

Mein Vater war ein hochgewachsener, starker Afroamerikaner, er war knallhart und fürsorglich. Zu Hause liebte er uns alle und ich vergötterte ihn mit einer Inbrunst, die noch immer mein Rückgrat zu einer Stahlkolonne werden ließ. Meine Mutter war damals besser, glücklich. Aber er starb, als ich neun war und sie hatte sich nie davon erholt. Sie begann, Whisky wie Wasser herunterzuspülen und je mehr sie trank, desto gemeiner wurde sie. Mein Vater war tot. Schon seit langer Zeit. Meine Brüder waren ein Paar taffe Arschlöcher, sie waren immer noch auf der Erde, dienten immer noch ihrem Land. Ich hatte keine Ahnung, wo sie sich aufhielten. Afghanistan? Syrien? Afrika? Wer weiß, vielleicht waren sie gerade dabei, in der Antarktis Eiswürfel auszuscheißen. Etwa zweimal im Jahr bekam ich eine Nachricht von meinem jüngsten Bruder, in der er mich wissen ließ, dass sie alle noch am Leben waren. Selbst Shirley. Shirley Simmons. “Mutter” kam mir nicht so einfach über die Lippen und das wusste er.

Ich war von roher Stärke umgeben. Knallharten Männern. Dicken Panzerungen. Mächtigen Waffen. Ich trainierte, um meinen Geist und meinen Körper zu stählen. Ich war fast eins achtzig groß. Ich war es nicht gewohnt, mich klein oder verletzlich zu fühlen, aber als ich in diesem verfluchten Stuhl saß, kam ich mir vor wie ein kleines Püppchen. Ich war einen Kopf größer als die durchschnittliche Erdenfrau, aber hier? Hier kam ich mir vor wie ein Knirps, der am Erwachsenentisch saß und mit den Füßen baumelte, weil sie den Boden nicht erreichten.

Zum Glück aber wussten die Befehlshaber der Koalitionsflotte, wie sie sich meine Größe und List zunutze machen konnten. Und die morgige Mission meines Teams war der Beweis dafür. Manchmal war es besser, es dem Skorpion statt dem Löwen gleichzutun. Klein aber tödlich. Das war mein Motto. Zum Teufel, das war so ziemlich das Motto aller Menschen hier draußen in den Tiefen des Weltalls. Wir waren zwar nicht so groß wie manch andere Alienrassen, aber wenn es sein musste waren wir verdammt gemein. Es war eine Frage des Stolzes. Für mich war es meine persönliche Mission.

“Megan, hören sie mich?” Die Doktorin beugte sich über mich und leuchtete mir mit einer dieser blöden Lampen in die Augen und ich verzog das Gesicht. Viel zu hell.

“Ja, leider.” Ich wollte den großen Mann, seinen enormen Schwanz. Ich wollte mich hübsch und feminin und begehrenswert fühlen. Stattdessen aber stand mir eine weitere Mission bevor, ein weiterer Einsatz in schwerer Panzermontur und Helm, von Kopf bis Fuß mit Dreck bedeckt, um Dinge zu töten. Einmal mehr.

Reiß dich zusammen!

Das war praktisch mein Familienmotto und ich hatte es verinnerlicht. Diese drei Worte hatten mich durch mörderische Trainingsstunden gebracht, durch Schmerzen, und als ich mehr als einmal in den vergangenen zwei Jahren in feindlichen Gebieten festsaß. Mir war kalt und heiß gewesen, ich war ausgehungert und mit Schweiß, Blut und allen erdenklichen Körperflüssigkeiten besudelt gewesen sowie mit Zeugs, dass ich mir vor meiner Reise ins Weltall nie hätte ausmalen können. Im verfickten Weltall. Als ich innehielt und darüber sinnierte, dass ich gerade in einer Blechbüchse in einer weit, weit entfernten Galaxie herum schwebte, flippte ich immer noch aus. Also beschloss ich nicht darüber nachzudenken.

Die Doktorin knipste den LeuchtStab aus und ich konnte wieder sehen. Als ich zu ihr aufblickte, nickte sie zufrieden. “Gut. Ich wollte ihnen ungern einen Neurostimulator injizieren.”

In der Hand hielt sie einen kleinen, grünen Zylinder, der meiner Erfahrung nach schlimmer piksen konnte, als jede Art Nadel zuhause. Sicher, das Ding hatte überhaupt keine Nadel. Aber das bedeutete, dass der Wirkstoff mit irgendetwas anderem durch die Haut befördert wurde. Keine Ahnung wie es funktionierte. Ich wollte es auch gar nicht wissen. “Nein, Danke. Halten sie das Ding bloß fern von mir.”

Die Doktorin kicherte und überreichte den Zylinder einem Assistenten. Der nahm das Dosiergerät und huschte davon, als wäre er in eine äußerst vertrauliche Unterhaltung hineingeplatzt. Was auch der Fall war. Und dieser Gedanke brachte mich ratzfatz zurück zur Realität. Ich war wieder vollkommen anwesend. Kein Traummann. Kein Traumschwanz. Keine Neckereien, kein Aufgereize oder Scharfgemache. Kein unglaublicher Orgasmus.

Ich befand mich im Testzimmer für Bräute im Sanitätstrakt auf dem Schlachtschiff Karter. Scheiße. Viel lieber würde ich zurück nach Fantasia gehen, mit einem sehr dominanten Mann, der genau wusste, was er mit seinen Händen anstellen musste, und mit seinem Schwanz. Es war schon viel zu lange her, seitdem ich etwas anderes als meine eigenen Finger zwischen den Beinen gespürt hatte.

“Habe ich geschrien?” Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden. “Bitte, sagen sie mir, dass ich nicht geschrien habe.” Ich würde mich mit meiner Ionenpistole erschießen, sollten die Männer auf der Krankenstation mich im Traum vor Lust kreischen gehört haben.

“Sie haben nicht geschrien.” Sie grinste und zwinkerte mir verschwörerisch zu. “Ich bin nie getestet worden, aber alle Bräute, die es gemacht haben, hatten immer eine sehr erregende Erfahrung.”

Sie war ein paar Jahre älter als ich. Sie mochte zwar nicht so wie ich als Braut getestet worden sein, aber mit den goldenen Armbändern an ihren Handgelenken war sie unverkennbar mit einem Atlanen verpartnert, also kannte sie sich aus mit den autoritären Atlanischen Männern. Und mit großen Schwänzen. Und, basierend auf meinem Traum, den Handschellen und dem gigantischen Mann, der mir das Hirn rausvögelte, würde ich genau das bekommen.

Der Gedanke an einen Atlanischen Partner gab mir Gänsehaut und meine Muschi verkrampfte sich, als ich einer Hitzewallung erlag. Dass mein Unterbewusstsein einen dieser riesigen, brutalen Krieger wollte, hätte mich verwundern sollen, tat es aber nicht. In den vergangenen zwei Jahren, in denen ich an der Seite der Koalitionsstreitkräfte gekämpft hatte, waren mir viele Atlanen begegnet und sie alle waren erste Sahne gewesen. Dominant. Herrschsüchtig. Lästig. Sie hatten nichts gegen Frauen, waren weder respektlos noch chauvinistisch. Nein, im Gegenteil. Sie waren einfach extreme Alpha-Männer. Überbehütend. Anspruchsvoll. Gnadenlos.

Ich zitterte, dieses eine Wort ließ meine Haut kribbeln. Gnadenlos. Mit ihren Feinden kannten sie keine Gnade. Und schockiert musste ich feststellen, dass ich im Bett keine Gnade kennen wollte.