Welt-Erkundungen

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GOTTFRIED PIXNER

WELT-ERKUNDUNGEN

Aphorismen, Epigramme & andere Bedenklichkeiten

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2016

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

I. APHORISMEN & SPRÜCHE

DIE ZEIT – EIN TELEGRAMM

DIE DINGE – EIN STECKBRIEF

II. EPIGRAMME & EPIGRAMMHAFTES

Der Autor

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Titelbild: Ausschnitt aus dem Bild „Maskenspiel“

von Felix Malecki

(1932) © Gottfried Pixner

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016

www.engelsdorfer-verlag.de

I.

Politik ist die Kunst, Leute hinter ein Licht zu führen, das ihnen erst im Nachhinein aufgeht!

Promi-Status: Scheinschwangerschaft in Sachen Bedeutsamkeit.

Utopien sind die Rettungsinsel verwegener Innovationsvorschläge.

Jede neue Sprache schenkt uns zugleich

… eine Exilmöglichkeit mehr!

Zukunftsmusik? – Ja, aber bloß keine Marschmusik!

Z. gilt als Spitzengeiger. Selbst sein Kolophonium hält sich für etwas Besseres!

Kritiker: Bisswütige, die liebend gern gleich auch das Bein heben!

Es gibt da die Nachdenkenden und die Hekatomben der danach Denkenden.

Verliebtheit: Das Leben schlägt ein Pfauenrad.

Mit der mitmenschlichen Zuwendung verhält es sich wie in der Kernteilchen-Forschung: Immer kleiner geben sich die dabei georteten Partikel – demnächst erfolgt der Griff ins Leere!

Nachrichtensprecher: Eigengeist-Imitatoren.

Für den Blick des Facharztes stellt sich der Mensch als ein isoliertes Ziel-Organ mit Halterung dar.

„Werden Sie die Fakten seriös beleuchten – oder sind auch Sie bereits ein politischer Korrekt-Nässer?“

Nicht der Krieg, der Frieden braucht seine Helden!

Die opportune Problemabhandlungs-Literatur geht zulasten von Fantasie und Lebenslust-Aufrüstung.

Spitzensport ist – Arbeitsverweigerungs-Alibi!

Entrüsten Sie sich nicht: helfen Sie lieber!

Mode geht mit der Zeit – und (wie tröstlich!) mit der Zeit geht sie.

Die Ewigkeit: ein Ziffernblatt ohne Zeiger.

Stumpfe Menschen sind schwer zu begeistern, aber leicht zu fanatisieren!

Wir sind ja nur promovierte Affen – der Rhesusfaktor legt davon Zeugnis ab!

Das nackte Ministerliebchen geriet auch glatt zum Staats-Akt!

Nachbarinnen als Zwitterwesen:

Giraffenhals und Adleraugen!

Die abgehoben-geschwätzigen „Weltverbesserer“ halten ihre „Ideale“ derart hoch, dass diese umgehend im Wolkendunst verblassen.

Der Mann ist ein Rohling aus dem Gusshaus des Schöpfers; die Frau, das auf Gefälligkeit hin überarbeitete Werkstück.

Vorwahlzeit: All die schnüffelnden Hunde kommen bei der Plakatschwemme mit ihren Meinungs-Äußerungen kaum mehr nach.

Der Preisliterat: statt der zu erwartenden Einfälle – mainstreamkonforme Kniefälle!

Neugier: ein Reflex, angesiedelt zwischen Vertrauen und Misstrauen.

Letztlich bleibt unser Freiheitgefühl stets ein kurzlebig-illusionäres Beute-Gut.

Rituale helfen über die Hilflosigkeit wahren Begreifens hinweg.

Doch, der Schweigende ist aktiv – denn er ist unterwegs mit eigenen Gedanken!

Die Vorurteile und Obsessionen einer Generation werden – nach bewährtem Rezept – durch die der nachfolgenden Augenblicks-„Besserwisser“ ersetzt.

Diebe sind zugleich Meister im Davonstehlen.

Leichte Bewölkung: selbst der Himmel hisst die bayrische Flagge.

Eine taube Nuss, wer nie seine anarchischen Anwandlungen hätte!

Wenigstens um das „Belebungselixier“ Sorgen muss sich unsereins keine Sorgen machen.

Die „Experten“ faseln gerne etwas von einer Wissensgesellschaft und zielen dabei nur auf ein berufstaugliches Fachwissen! Ein Wissen darüber hinaus, welthaltiges Wissen, zählt für sie bloß als steriler Überschuss – weist gar parasitären Schädlingscharakter auf! –, da er die Vorherrschaft der kommerziell-technokratischen Hierarchie hinterfragen, ja in Frage stellen könnte!

Was für Diogenes die Tonne, ist dem Juristen sein Paragrafen-Pfuhl.

Das gute Buch: ein Schutzschild gegen die Fließband-Banalitäten der Bildschirme.

Kabarettisten: witzschwitzende Haha-Werker.

Krude Rationalität ist die Notbeleuchtung unfruchtbarer Geister.

Ein harmonisches Paar: Halbheit & Doppeldeutigkeit.

Österreich: Volksfern-Republik Opportunistan!

Sprachlosigkeit ist der beredte Kommentar des eselsgrau duldenden Staatsbürgers

Die Weisheit des Narren ist die Antithese zu den tyrannischen Vorgaben des Lebens.

Eitelkeit: des Schnösels erogene Zone.

Seien Sie vorsichtig; leihen sie abgefeimten Einflüsterern nur ein abgeneigtes Ohr.

Demagoge: einer der Pferde satteln will, aber bloß Kamele findet.

Stehen Sie zu ihren kleinen Fehlern – so fallen die großen nicht auf!

Tierliebe ohne Menschenliebe ist hasenläufige Lebensflucht!

Femen: Emanzen, die sich gerne brüsten!

Eitelkeit: anerkennender Handschlag mit sich selbst.

Was ist ein Amtsorgan? – Eine Sitzfläche, was sonst?!

Diskussionsfazit: wortsprayumnebelte, eingeigelte Rückkehr zum Geist der jeweiligen Startposition.

Unser Heute betreibt Zukunftsausverkauf, verschleudert die Optionen für das Morgen!

Die Lachfalte ist Königin unter den Knittern.

Nur Langweiler spielen gern auf Musterknabe.

Verwandte sind Leute, die gern unverwandt belästigen.

Standesamtsadresse: Einsack-Gasse.

Der Nebelwerfer ist die Waffe bedrängter Volksver-Treter.

Die Sorgen sind die späte Rache der Missstände.

Die Wahrheit gilt nicht wenigen bloß als ein metaphysischer Fachausdruck.

Lobbyisten: politische Strichjungen.

Zicken sind Damen, die unsere Nerven mit ihren Flausen zausen.

R. ist ein arroganter Typ; er bringt Ihnen ein bloß anthropologisches Interesse entgegen.

Das Alter polarisiert: Torheit – oder Weisheit?

Zeigt den Politikern eure Nöte – und sie beginnen zu schielen!

Regeln werden erfunden, um auch den Ausnahmen Gewicht zu verleihen.

Da gibt es die ehernen Männer – und auch die Gefälligkeitsvariante der Ehemänner.

Eine gebückte Haltung verführt zum Tritt in den Hintern.

Ein Historiker, der sich an der Gegenwart versucht, verliert rasch an fundierter Kompetenz.

Erziehung: mühsame Nachbesserungsbemühungen an den elterlichen Erbanlagen.

Metaphern sind die Perlen im Rosenkranz eines Lyrikers.

Diese Maskenbildnerinnen mit ihren ewigen Crèmerseelen!

Der Feuilletonist ist ein Schankwirt des Geistigen.

Vorgesetzte gibt es, die sollten statt Krawatte doch gleich eine Blindenbinde tragen!

Die Sprache der Juristen ist – gewollt kryptische – Wortalchimie.

Analoges: Er raucht, und sie speit Feuer wie ein Vulkan.

Aphorismus: die Spitze am Pfeil der Entrüstung.

Beginn einer Moralpredigt: Bei Nachsicht aller Faxen …

Zu wissen, dass wir genetisch Schimpansen sind, rüstet uns zwar geistig nicht auf, sollte aber zu dünkelfreier Duldsamkeit führen.

Nachruf: nachgereichter, mit dem Harz der Euphemie balsamierter, Lebenssinn.

Der Playboy: ein Kavalier, der sich liebend gern um Nahliegendes kümmert.

Halten Sie nur dann um die Hand einer Dame an, sofern Sie auch mit dem Restgeschöpf – rundum! – zufrieden sind!

Für den Schöpfer frischer Ideen gilt es, sich rechtzeitig von ungebetenen „Exegeten“ abzusetzen.

Almosenbitte an die elegante Dame: Neige, du Nerzensreiche, dein Antlitz gnädig meiner Not …

Das Skelett ist der Grenzwert jeder Fastenkur.

Wer auf Vernunft pocht – bleibt nicht selten ungehört!

„So, Sie meinen aller guten Dinge sind drei? Warten wir erst einmal die beiden ersten ab!“

Bayern: wo die Maß Maß aller Dinge ist

Die Budget-Rede: Kuckucksei-Begackerung.

Der letzte Freund des Menschen bleibt sein Gewissen.

Veganismus: Eine Kostkorrektur mit – verstecktem – missionarischem Potenzial.

Endlich hat der „eingefärbte“ B. seinen Orden! Was da fehlt, sind die zugehörigen Verdienste.

 

Viele zogen aus, den Menschen zu begreifen. Zerzaust und desillusioniert kehrten sie heim zum Altenteil mildtätiger Illusionen.

Die „Wahrheit“: ein verstecktes Pluralwort.

Lebenskunst ist der Spagat zwischen verordneter Realität und „wohnlicherem“ Wunschdenken.

Der Pessimist ist fixiert auf das Fotonegativ seines Lebensfilmes.

Eine Beziehung: laue Annäherung im wechselseitigen Vorteilsinteresse: Episodische „Liebe“ nur unter dem Zepter eines Ablaufdatums.

Sich Feinde zu schaffen, gilt es zu vermeiden.Aber an Gegnern kommt keiner, ohne den Preis von Charakterverlust und Selbstaufgabe, vorbei.

Romantik heißt gemeinsam verborgene Welten orten.

Der nützliche Idiot: vulgo Staatsbürger!

Der anerkennende Pfiff hinter einer Frauenschönheit – ist wie der Kuss per Chamäleons-Zunge.

Die Verdauung ist das üppige Innenleben des Gourmands.

Die designte Wohnung: beweihräucherte Funktionalität unter Behaglichkeitsverzicht.

Philosophie: ihr Terrain scheint zu Tode gegrübelt.

„Charity-Event“: Hilfsbereitschaft mit Applausbedürfnis.

Die Transzendenz ist das Paradies der Wiedergutmachungs-Hoffenden.

Verstörter Opportunist: Soll er mit den Mitläufern mitlaufen … oder mit deren Gegenläufern gegenlaufen? – Klarheit kann da bloß ein Windsack bringen!

Schräge Logik: Impotenz kann nicht vererblichsein!

Besserwisserei: die Belästigungsvariante des Nichtwissens.

S. ist ein mieser Charakter, denn dessen Gewissen ging längst pissen.

Der Pegasus: kapriziöser Gaul auf Versfüßen.

Hypochonder sind ihrer Krankheit stets einen Schritt voraus.

Wer will denn noch ins Paradies kommen, wo alles ohnehin zum Himmel stinkt!?

Tourismus: Güterverkehr mit geldklimpernder Fracht! Erste Klasse – statt des angedachten Viehwagons!

Titellose: Nacktflitzer durchs Gesellschaftsleben.

Die „kleinen Bosheiten“ sind das Überdruckventil der Intriganten.

Courage? – Sofern davor das ehrende Zivil steht!

M. gibt sich sehr stolz! Eines Tages wird er vielleicht dahinter kommen, worauf er es ist!

Ihre interdisziplinäre „Fachkompetenz“ ist der dreiste Überlebens-Bluff der Führungsriege.

Die wichtigen Dinge des Lebens sind just jene, für welche wir „keine Zeit“ haben.

Vorsicht bei Zuhörern, die Ihrer Meinung sind!

Osterputz steht an: Kommen Sie gleich auch mit sich ins Reine!

Der graue Alltag ist umtriebig erfüllt von Zwangsnormierten, die’s lieber bunt trieben.

Friedenszeiten: Geschichte kriecht im Schlendergang.

Formulieren Sie klarer: Ihre Rede ist ja der reinst gemischte Satz!

Altes Procedere: Die Vorurteile und Fehler einer Generation werden durch die noch unerkannten der nachfolgenden naserümpfend ausgetauscht.

Alternativen: Den Seins-Hintergrund, den der Romancier in Worte zu fassen versucht – schwebend und lebensoffen –, entseelt der abstrahierende Physiker zum rigiden Formelstenogramm.

Das Alter wendet sich gerne Vergangenem zu. Es war nicht schöner damals, doch der letzte, blicklose Besucher schien noch in irrealer Ferne.

Der Weltgeist spie – und kotzte einmal mehr einen cäsarischen Wiedergänger aus.

Jeder Zweifel ist ein fruchtbarer Umwegs-Weiser.

Sehbehinderte Egomanie ist ein Syndrom des Phänotyps.

Misstrauen Sie Menschenfeinden. Denn Sie selbst sind wohl bald mit deren Zielscheibe! – Ahnen Sie es wirklich nicht?

Gerade stille Wasser setzen gerne Eis an

Drogen: Countdown-Beschleuniger!

Die Moral: ein Beißkorb wider unsere Wolfsnatur.

Werbetexter: Alltagsverschnöselungs-Beauftragter.

Die Fanatiker sind die Pechnasen der Ideologien.

Satirikertrauma: die Welt bessert sich ja wirklich – und er trägt gar Mitschuld daran!

Justitia: Fachfrau im alibihaften Nachjustieren von Gerechtigkeitsdefiziten.

Das Bewusste ist das Bügelfalten-Ich. Im Unbewussten aber ankert unsere Authentizität.

Kinderbücher lehren uns die vergangenen, Politikerreden die aktuellen Märchen.

Krone: eine Kopfzierde, die stets aufgesetzt wirkt.

Flora und Fauna sorgen für die gesunde Epidermis unserer Erde. Erst der homo (in)sapiens zeichnet sich verantwortlich für tückische Metastasen darin.

Der Televisor des Großen Bruders geriet, erniedlichend, zum elektronischen Allgegenwärtigkeits- und Vernetzungs-Schnickschnack.

Herr Klein deutete zu Herrn Groß hinüber: „Nehmen Sie, bitte Platz“! Der aber besetzte großspurig Herrn Kleins Platz gleich mit!

Massenmörder Napoleon sollte ein untaugliches Größenwahn-Vorbild darstellen. Einer, dessen Karriere ins Wasser fiel: Waterloo = Wasserloch!

Gute Bank-Noten wiegen miese Schulnoten auf.

Der Kettenraucher von Morgen:ein In-Ketten-Raucher?

Die „Weisheit des Alters“ entpuppt sich zuweilen als Mangel an Alternativen!

Der Fluch ist das umgepolte Stoßgebet.

Der Garten Eden: mehr als eine poppig verkitschte Entschädigungs-Vorgaukelung?

Beklagenswerte Persönlichkeits-Reifung: erst kunterbunte Lego-, dann graue Ego-Bausteine.

Schreibtischschublade: dumpfer Schlafsack für lebensblasse Manuskripte.

Morgen ist auch noch ein Tag!, drohte der abgehoben-geschwätzige Optimist.

Elendes Kaff! Nicht einmal einen folkloristisch verbrämenden Dorftrottel gibt’s hier!

Küsse sind die Sonnenkringel der Regentage.

Die Künste sind der Versuch, die drückende Schwerkraft der Gegebenheiten zu überwinden.

Große Worte sind gerne nur ein tarnendes Geschenkpapier für knauserige Inhalte.

Eine Prise Planlosigkeit würzte noch jede Existenz.

Beginn der Podiumsdiskussion: Handschlag mit noch eingezogen Krallen!

Make-up: Evolution von der Haus- zur prankenbewehrten Eleganz einer Raubkatze.

Wahre Größe ist Bescheidenheit durch Selbsterkenntnis.

Lächeln ist der säuerliche Kompromisshumorloser Wichtigtuer.

Intuition ist lebenskundiges Einfühlungsvermögen.

Unverbrüchliche Ernsthaftigkeit offenbart mangelnde Souveränität.

Eigensinn ist der Widerstand der Fantasielosen.

Lobbyisten: Fruchtkörper am Myzel der Korruptionsverflechtungen.

Globalisierung heißt: Suizid der Weltvielfalt.

Man kann das Seiende mit eindrucksvollen Formeln dingfest machen – oder sich seiner Natur mit den Stich-Proben der Sentenzen nähern.

Snobismus ist der klägliche Versuch einer Selbst-Nobilitierung.

Geizhälse sind Leute, die allergisch sind gegen fremde Nöte.

Warum Münzen rund sind? – Damit sie leichter ins Nirgendwo fortrollen.

NSA: wohl so etwas wie ihre hochgerüstete Nachbarin.

Plumpe Lügner: Kümmerlinge, die mit ihren Ausreden bruchlanden.

Piercing ist „in“: bei Nase, Zunge, Ohren – und morgen etwa schon beim Gehirn?!

Drohgebärde der Affenmutter: Vorsicht Mensch!

Nymphomanin: eine, die zwischen Männern hin und Herr gerissen ist.

Urlaubsorte sind Oasen, in denen wir uns vom tägliche Kamel-Trott ausrasten dürfen.

Den Teufel gibt es nur metaphorisch.Doch das reicht allemal!

Nur wer sein Leben ohne „Fehl“ führte, hat den Tod wirklich zu fürchten.

Entrüstung: Instant-Ersatz für Hilfsbereitschaft.

Die hysterisch geübte Aufbauschung sportlicher Ereignisse und seichter „Events“ dient als Akzeptanz- und Überlebens-Stütze defizitärerDemokratien.

Militärs: Leute, die von Kriegen nie genug kriegen.

Behalten Sie stets kühlen Kopf – dann behalten Sie ihn auch lang!

Bildhauer P. wurde straffällig: von der Kunst am Bau zur Kunst im Bau!

Wie’s scheint, ist die Geschichte die écriture automatiqueeines übellaunigen Weltgeistes.

Epigonen sind die nachgereichten Lorbeerkranz-Blätter eines Genies.

Barbarisch! sind stets die anderen – nicht selten aber auch das eigene Innenleben.

Solange wir einen wie Napoleon feiern und als„Genie“ verehren – haben wir nichts gelernt!

Leute, die immer nur über ihr eignes Land herziehen, sollten, zurechtrückend, mit der verräterischen Recherche bei sich selbst ansetzen!Vielleicht ist ihr zwanghafter kollektiver Hass ja doch nur eine verdeckte, ins Große projizierte,Eigen-Ich-Abrechnung?

Zeitkrankheit: Krumme Rücken & moralische Osteoporose!

Der tägliche Ärger ist die Grundversorgung des Cholerikers.

Ehret die Dummen, denn sie leben uns eine entlastende Weltvereinfachung vor.

Weisheit ist Weltwissen ohne Besserwisserei.

Fantasie: der Rettungsengel aus der Trivialität.

Pragmatiker reparieren die Bruchlandungen der Visionäre.

Ein Diplomat, der die Wahrheit spricht, erweist sich bereits als fremdsprachig.

Dereinst, in himmlischen Gefilden, sind alle gleich, sind wir allesamt Paradieses Genossen – aber hatten wir Ähnliches nicht schon?!

Der Intrigant: stets trächtig in Sachen Niedertracht.

Die „Wahrheit“ besitzt etwas Abgründiges: Je näher du ihr auf den Pelz rückst, desto heftiger produziert sich ein Schwindelgefühl.

Literarische Übersetzungen sind de verzerrte Nachhall eines Originals.

Übertreibung ist der Blasebalg des Boulevard-Journalismus.

Der schuldhafte Lemmings-Narr von heute ist der duckmäusernd-betuliche Schönfärber.

Größenwahn stelzt auf kleiner Gesinnung einher.

Zieh vor dem Spiegel Fratzen – und schon offenbart sich, perchtenhaft, deine dämonische Seite …

Die Tages-Götzen benötigen keine Podeste; sie zuckeln stattdessen für einen VIP-Augenblick auf einem (Ver)Fließband einher und – aus und vorbei!

Der Spießer ist ein wetterwendischer Gesinnungslegionär, der sich nur unter dem Schutzschirm Gleichgesinnter wohlfühlt.

Auch das ist Blindheit: Die weite Welt bereist haben – und doch keine neuen Horizonte erschlossen!

Lieber manche Torheiten – als die Drohung einer glattgebügelten Belanglos-Existenz!

Glück ist der große Joker im zickigen Talon des Zufalles.

Irrtümer und Eigensinnigkeiten bewahren uns vor der Maschinenhaftigkeit, zu der uns die tote Aktivität der Elektronik-Krücken bekehren will.

„Jesus lebt!“ – Haben Sie, bitte, Zeit, mir dasnachvollziehbar zu machen?

Ein Installations-„Künstler“ ist ein Gagmacher, der aufgeregt gackert, aber statt des groß angekündigten Eies nur eine Portion Beliebigkeit legt.

Aphoristik: Prosa unter Weight-Watcher-Kuratel!

Wenn wir dereinst weder Politiker noch Rechtsanwälte brauchen – sind wir dem verheißenen Zeitenende nahe!

Heurigentour: eine Fahrt ins Blaue.

Alle Fehler lassen sich nicht begehen.Dafür ist unser Leben leider zu kurz!

Nicht an Denkern, an Querdenkern fehlt es!

„Exklusive Tierfreunde“, die sich als Menschenfeinde ausweisen, kapitulieren vor der Logik der Biologie – und zugleich vor der eigenen seelischen Konstitution!

Der Gutmensch ist ein anmaßende Tyrann eines selbstdefinierten „Guten“ … und er fordert zudem nichts weniger ein, als die legislative und exekutive Gewalt in der gleichen – seiner! – Hand!

Der Metaphysiker ist der „Hinter-Weltler“ einer grenzgängigen Philosophie.

Voyeurismus ist Seh-Räuberei.

Der Zank-Apfel ist der zäheste seiner Sorte, weil in allen Klimata aufs Prächtigste gedeihend.

Wer sich endlich (!) auf die Hinterbeine stellt, muss zunächst wohl auf allen Vieren herbeigekommen sein.

Der gehässige Kritikus: kunstfertig macht er fremde Kunst fertig.

West-Östliches: Die Diktatur der Mode – die Mode der Diktatur.

Hiob: Schutzpatron des Journalismus.

Der Arzt: Machen Sie sich frei! Der Zensor als Patient: So etwas will ich nicht gehört haben!

Festreden: Etüden in Plattitüden.

Politiker: hochdotierte kreisgängig-eloquente Reformverweigerer.

Kabarettisten: Windmacher, die nach Beifalls-Stürmen gieren.

Ein wahrer Hypochonder stirbt täglich, wenn auch in homöopathischer Verdünnung.

 

Erkenne dich selbst: Die älteste Überforderungs-Forderung.

Stellen Sie bloß einen vollen Trog auf – und schon tummelt sich, freudegrunzend, Schweinegelichter!

Jogger sind Läufer, die sich, von Natur unbewegt, fortbewegen.

Typische Dunkelmann-Drohung: Behelligen Sie mich nicht!

Ein Dauerredner ist jemand, der permanent nichts zu sagen hat!

Die Reue: ein Hochseil, gespannt zwischen zwei Lastern.

Die Wahlversprechen sind doch nur ein kurzlebiges Falschgeld.

Grübler: Vieles versäumt – aber für einen schlechten Ruf schon zu alt geworden!

Zeitsyndrom: Von der Zweisamkeit zur verdoppelten Einsamkeit.

Das „Fortschreiten der Geschichte“ besteht im Wandel des zeittypischen Elends.

Staatsfeinde Nr. 1: die raff- und machtgierigen, selbstinthronisierten Dilettanten.

Kennen Sie auch so einen Zeitgenossen? … Statt Worte nur Automat-Phrasen, anstelle von Antworten bloß einstudiertes Floskelwerk – keckvorbei an Frage und Thema!

Moralisten: sind Leute, die unsere archaische Schimpansen-Seele aufpolieren wollen.

Kreisprozess? – Gott schuf den Menschen, der Mensch schuf Gott, …

Was wäre die Welt ohne Frauen? – Ein kulturferner Kasernenhof!

Theismus/​Atheismus: austauschbares Füllselmaterial für die Schwachstellen im Erklärungsmodell des Seienden.

Der Konservative fischt nach zukunftsweisenden Rezepten aus abgelebter Vergangenheit.

Mitläufer: Kretins, die selbst in dunklen Gewässern noch einen Schwimmgürtel ergattern.

Historikerin: eine Was-War-Sagerin!

Die guten alten Zeiten – wohl die Nachgeburt einer Amnesie!

UNO: Friedenskatalysator ohne TÜV-Wirkungsnachweis.

Die Selbstgefälligkeit ist das Aufplustern verunsicherter Eitelkeit.

Leihen sie bösen Zungen nur taube Ohren!

Manche zeitgenössischen Künstler nennen sich gerne die „Modernen“. – Ein anmaßender (die dadurch Verunsicherten), kurz übertöpelnder Aufrüstungsversuch!

T. sucht eifrig fremde Fehler, um die eigenen ins Out zu drängen..

Ein erfolgreicher Arzt pflegt seine Hypochonder.

Arriviert ist, wer hochkarätige Neider besitzt.

Moralisten: bigotte Verhaltens-Wegweiser.

Wir lieben an Europa am meisten wohl das, was es hätte werden können.

Ein ewiges Leben? – Wollen Sie mir am Ende gar noch drohen?!

Kommen Sie zu sich – sofern Ihnen das noch lohnend erscheint.

Vollendungsdrang: der Trip zum nie Erreichbaren.

Bonmots: Blendgranaten im Auf und Ab einer Diskussion.

Europa hat den Individualismus erfunden – und globalisiert ihn, seiner überdrüssig, wieder weg!

Skeptikers Fazit: Alles ist richtig – selbst das krasse Gegenteil.

Angeber: große Klappe, der Rest – bloß mürbe Pappe.

Der Tod ist ein Haftbefehl aus dem Jenseits.

Die „Werte“ sind ein bewährtes Streugut gegen nihilistische Glätte und zugleich Trost-Kulisse verunsicherter Sinnhaftigkeits-Sucher.

Das Verschwiegenheitsgebot ist die Sollbruchstelle eines Geheimnisses.

Vorsicht vor Kindermund und Frauenzungen!

Die „Freiheit“: eine mirage, eine Luftspiegelung bloß, eine ätherische Kurzzeit-Illusion.

Ist die Welt gut oder böse, schön oder hässlich? Sie ist beides – und ermahnt jeden von uns, doch auch Seines zur nötigen Gleichgewichtsverschiebung beizutragen.

Das Pathos: wie die hohe Kunst auch – eine verzweifelte Geste zum Ausblenden der Unabänderlichkeit.

Dogmen: Mörtel für bröckelnde Gedankentorsi.

Der Teufel ist die Allegorie der verbohrten, selbstgerechten Dummheit – und er sollte mit wacher Geduld und Raffinesse vom Platz gewiesen werden.

Wahre Bildung ist kein kommerzielles Handelsgut. Man erwirbt sie nicht; sie schält sich aus der wachen Auseinandersetzung mit der Daseinsfülle.

Regenzeit: die Tage hängen am Tropf.

Große Perspektiven haben ferne Flucht-Punkte.

Die stramme 180-gradige Antithese eines Irrtums/einer Verbohrtheit ist nicht selten – ein neuer fataler Irrtum/​eine neue Verbohrtheit!

Das Tier passt sich seiner Umwelt bestmöglich an. Bloß der Dissident Mensch versucht’s umgekehrt.

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