Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Gabriele Tröger und Michael Bussmann
Orientiert in Westböhmen Die Region im Profil Sightseeing in Westböhmen Kuren und aktiv sein Westböhmen kulinarisch
Unterwegs in Westböhmen Karlsbad und Umgebung Karlovy Vary (Karlsbad) Umgebung von Karlovy Vary Svatošské skaly (Hans-Heiling-Felsen) Loket (Elbogen) Sokolov (Falkenau) Bečov nad Teplou (Petschau) Andělská Hora (Engelsberg) Doupovské hory (Duppauer Gebirge) Valeč (Waltsch) Chyše (Chiesch) Kyselka (Gießhübel) Perštejn (Pürstein) Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger) Kadaň (Kaaden) Ostrov (Schlackenwerth) Jáchymov (St. Joachimsthal) Boží Dar (Gottesgab) Johannes-Stollen und Mauritius-Grube Klínovec (Keilberg) Plešivec (Plessberg) Nové Hamry (Neuhammer) Pernink (Bärringen) Horní Blatná (Bergstadt Platten) Kraslice (Graslitz) Marienbad und Umgebung Mariánské Lázně (Marienbad) Umgebung von Mariánské Lázně Lázně Kynžvart (Bad Königswart) Kladská (Glatzen) Der Stinker Klášter Teplá (Stift Tepl) Klášter Matky Boži v Novém Dvoř (Kloster der Jungfrau Maria von Nový Dvůr) Úterý (Neumarkt) Bezdružice (Weseritz) Konstantinovy Lázně (Konstantinsbad) Chodová Planá (Kuttenplan) Planá (Plan) Tachov (Tachau) Bor (Haid) Přimda (Pfraumberg) Franzensbad und Umgebung Františkovy Lázně (Franzensbad) Umgebung von Františkovy Lázně Hrad Vildštejn (Burg Wildstein) Soos (bei Nový Drahov) Chlum Svaté Maří (Maria Kulm) Hrad Ostroh (Burg Seeberg) Aš (Asch) Podhradí (Neuberg) Cheb (Eger) Südlich von Cheb Doubrava (Taubrath) Hrozňatov (Kinsberg) Pilsen und Umgebung Plzeň (Pilsen) Umgebung von Plzeň Starý Plzenec (Alt-Pilsenetz) Zámek Kozel (Schloss Kozel) Zámek Nebílovy (Schloss Nebillau) Nepomuk Žinkovy (Schinkau) Přeštice (Pschreschtitz) und Umgebung Švihov (Schwiehau) Chudenice (Chudenitz) Horšovský Týn (Bischofteinitz) Chotěšov (Chotieschau) Klášter Kladruby (Kloster Kladrau) Přehrada Hracholusky (Hracholusky-Talsperre) Stříbro (Mies) Air Park Zruč Plasy (Plass) Mariánský Týnec (Maria Teinitz) Manětín (Manetin) Rabštejn nad Střelou (Rabenstein) Klattau und das Vorland des Böhmerwaldes Klatovy (Klattau) Umgebung von Klatovy Hrad Klenová (Burg Klenau) Horažďovice (Horaschdowitz) Hrad Rabí (Burg Rabí) Sušice (Schüttenhofen) Hrad Velhartice (Burg Welhartitz) Kašperské Hory (Bergreichenstein) Hrad Kašperk (Burg Karlsberg) Železná Ruda (Markt Eisenstein) Ziele im Westen der Šumava Zwischen Železná Ruda und Nýrsko Nýrsko (Neuern) Domažlice (Taus) Umgebung von Domažlice Babylon Klenčí pod Čerchovem (Klentsch) Čerchov (Schwarzkoppe) Burg Nový Herštejn und Burg Rýzmberk
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Über dieses Buch Impressum Was haben Sie entdeckt?
Übersichtskarten und Pläne Zeichenerklärung
Index
Alles im Kasten
Becherovka – die 13. Quelle
Moser – geblasen und geschliffen
Leben zwischen Plattenbau und Datscha
Das Erzgebirge lebt wieder auf
Die Marienbad-Legende
Goethe und eine Liebesquelle, die nicht sprudeln wollte
Verschwundene Ortschaften
Božena Němcová – die Fünfhundert-Kronen-Frau
Die Zwölf Stämme: schlagende Verbindung mit Hippietouch
Vom Egerland zur Euregio Egrensis
Zug der Freiheit
Wie aus Albrecht von Waldstein „Wallenstein“ wurde
Ruhet in Frieden
Aus der Fabrik an den Marktstand – Vietnamesen in Tschechien
Was der Big Mac mit Pilsen zu tun hat
Die Nepomuk-Legende
Was Horšovský Týn mit dem Mond zu tun hat
Dientzenhofer & Co – die großen Meister des Barock
Heiße Ware – Rotköpfe aus Sušice
Der Böhmerwald – ein bedrohtes Paradies
Hundsköpfe mit Dudelsack – das chodische Volk
Der Bekannteste aller Tschechen – der brave Soldat Švejk
Václav Havel – vom Dichter zum Präsidenten und zurück
Entfernungen
Von Hrabal zu Topol – Tipps für die Reiselektüre
Sieben Fälle, sieben Fallen: hohe Hürden beim Tschechischlernen
Kartenverzeichnis
Karlovy Vary (Karlsbad)
Karlovy Vary/Umgebung
Loket (Elbogen)
Kadaň (Kaaden)
Mariánske Láznĕ (Marienbad)
Mariánske Láznĕ/Umgebung
Františkovy Láznĕ (Franzensbad)
Františkovy Láznĕ/Umgebung
Cheb (Eger)
Plzeň (Pilsen)
Plzeň/Umgebung
Klatovy (Klattau)
Klattau und das Vorland des Böhmerwaldes
Domažlice (Taus)
Zeichenerklärung
Westböhmen Übersicht
Unterwegs mit Gabriele Tröger und Michael Bussmann
Gabriele Tröger (geb. 1972 in Arzberg/Fichtelgebirge) und Michael Bussmann (geb. 1967 in Esslingen) lebten acht Jahre lang in Prag und erkundeten von dort auf zig Reisen das ganze Land. Heute haben sie ihre Basis in Berlin, sind aber noch immer fast jedes Jahr in Tschechien unterwegs. Wenn sie zwischen all ihren Recherchen Zeit übrig haben, bloggen sie auf www.hierdadort.de.
Rund 30 Jahre ist es her, da brach der Sozialismus zusammen. Der Eiserne Vorhang wurde durchlässig und die Tschechoslowakei zum exotischen Reiseziel - zumindest für alle, die aus dem Westen kamen. Vieles war spannend, manches gewöhnungsbedürftig und einiges nicht immer ganz lecker. Auch auf dem westböhmischen Land. Wir ließen uns zähen Lendenbraten von Kellnern, so charmant wie der Eiserne Vorhang, vor den Latz knallen. Wir zerflossen in Hotelzimmern mit nicht zu drosselnden Heizungen, fürchteten uns vor Matronen mit Haaren auf den Zähnen, die damals noch die Touristeninformationen besetzten, ärgerten uns über falsche Rechnungen und richtige Polizisten, die uns zu schröpfen versuchten. Der erfreuliche Wandel zur sympathischen Urlaubsregion hat sich in der Region zwischen Erzgebirge und Böhmerwald längstens vollzogen. Aus Buckelpisten wurden aalglatte Sträßchen, aus verwaisten, grauen Marktplätzen fröhlich-bunte Treffpunkte. Die Angestellten der Touristinformationen versorgen uns heute mit mehr Material, als wir überhaupt verarbeiten können. In Bio-Landgasthöfen essen wir feinste Filetsteaks von glücklichen Rindern, die Kellner haben zu lächeln gelernt. Ein Jammer nur, dass die urig-rustikalen Bierpinten zunehmend verschwinden. Vor 30 Jahren war eben doch nicht alles schlechter ...!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein romantisches Hotel gefunden, eine urige Pivnice oder einen schönen Wanderweg? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Gabriele Tröger + Michael Bussmann, Stichwort „Westböhmen“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen michael.bussmann@michael-mueller-verlag.de
Orientiert in Westböhmen
Die Region im Profil
Westböhmen und das Bäderdreieck sind ...
Viele Orte Westböhmens waren bis 1945 rein deutschsprachig besiedelt oder die deutschsprachige Bevölkerung stellte die Mehrheit. Daher hatten einst nahezu alle Ortschaften auch einen deutschen Namen. Städte wie Karlsbad, Marienbad und Franzensbad sind noch heute unter ihren deutschen Namen bekannter als unter ihren tschechischen. Im Buch wird neben dem tschechischen Ortsnamen auch der deutsche genannt.
... eine kleine Region in einem kleinen Land
Westböhmen (Západní Čechy) nimmt eine Fläche von etwa 10.875 km2 ein. Damit ist das hier beschriebene Reisegebiet in etwa halb so groß wie Hessen. Es ist dünn besiedelt - teilen sich in Hessen fast 300 Einwohner einen Quadratkilometer, so sind es in Westböhmen gerade mal 80. Die beschauliche Region wird auf drei Seiten von Gebirgen umarmt: Im Norden erstreckt sich das Erzgebirge, daran schließen im Westen die Ausläufer des Fichtelgebirges und der Tschechische Wald (Český les) an. Der Süden hingegen wird von den waldreichen Höhen des Böhmerwaldes abgeschlossen. All diese Mittelgebirge weisen Höhen von über 1000 m auf.
Größte Stadt Westböhmens ist Pilsen (Plzeň) mit über 170.000 Einwohnern, größtes Kurbad Karlsbad (Karlovy Vary) mit knapp 50.000 Einwohnern. In der Kurbadrangliste folgen Marienbad (Mariánské Lázně, knapp 13.000 Einwohner) und Franzensbad (Františkový Lázně, 5500 Einwohner). Diese drei größten Heilbäder der Region stehen für das sog. „Bäderdreieck“. Gekurt wird im Reisegebiet aber auch in Joachimsthal (Jachýmov), Konstantinsbad (Konstantinovy Lázně), Bad Königswart (Lázně Kynžvart) und Klösterle an der Eger (Klášterec nad Ohří).
... voller Geschichte
Bis ins frühe 20. Jh. zählten die westböhmischen Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad zu den beliebtesten Schauplätzen der europäischen Hautevolee. Kaiser und Könige, Dichter und Denker, Reiche und Schöne zog es in die mondänen Bäder - weniger irgendwelcher Leiden wegen als vielmehr, um zu sehen und gesehen zu werden. Doch dann kamen Weltkriege, Vertreibung und Kommunismus. Hinter dem Eisernen Vorhang fiel das Bäderdreieck in den Dornröschenschlaf und geriet fast in Vergessenheit. Heute ist es längst wieder erwacht. Die traditionsreichen Kurbäder erhielten ein Facelifting, wie es sich so mancher Kurgast für sich selber wünscht, und erstrahlen in neuem Glanz.
... ein Dreigestirn
Karlsbad: Die Königin der Bäder ist der berühmteste und eleganteste der drei Kurorte. Und der internationalste, nicht nur zu den Filmfestspielen. Nach Karlovy Vary zieht es auch das ganze Jahr über Russen (mit viel Gold um den Nacken), Asiaten (mit Selfiesticks) und arabische Familien (mit vielen Kindern). Wer Karlsbad als Standort wählt, findet ein breites Spektrum an Luxus- und Komforthotels, auch das gastronomische Angebot kann sich sehen lassen.
Marienbad: Mariánské Lázně ist der für uns schönstgelegene Kurort Westböhmens. Inmitten sanftgrüner Quellenlandschaft versammelt sich eine wahre Pracht an pastellfarbenen Bauten der Belle Époque. Marienbad ist jedoch deutlich kleiner als Karlsbad und präsentiert sich dementsprechend etwas schüchterner. Auch sind die Geldbörsen der Besucher dünner als in Karlsbad. In der hügeligen Landschaft drum herum lässt es sich - wie überall rund um die Kurorte und in Böhmen - schön wandern und Rad fahren. Fazit: Ein Ort zum Entschleunigen und Gesundwerden.
Franzensbad: Františkovy Lázně, das Musterbeispiel eines Heilbads im klassischen Sinn, ist heute eine echte Unschuld vom Lande und kommt ein wenig spießig daher. Das Publikum Franzensbads ist zudem schon etwas betagter, die Freizeitgestaltung beschränkt sich oft auf Tanztee.
... auch ein bisschen urban
Pilsen ist Studenten- und Bierstadt und gleichzeitig das Wohnzimmer der westböhmischen Kunst- und Kulturszene. Die kleine Metropole, die sich zu ihrem großen Auftritt als Europäische Kulturhauptstadt 2015 ordentlich frisch machte, hat diesbezüglich ganz schön was zu bieten. Ein prima Standort für alle, die gerne gut essen und abends auch mal in einer rumpeligen Szenekneipe oder einer Edelbar versacken wollen. In Pilsen ist - im Gegensatz zu den Kurorten - nicht alles auf hübsch und beschaulich getrimmt, und das tut auch gut.
... ein wenig märchenhaft
Durch die westböhmische Pampa zu ziehen, fühlt sich in Teilen so an wie eine Märchenstunde auf den Knien der Oma. Die Landschaft präsentiert sich vielerorts als ein Hänsel-und-Gretel-Setting - in das man sich auch direkt einmieten kann: in einer Blockhütte im Böhmerwald beispielsweise oder in einer familiären Pension auf der Hochebene des Erzgebirges. Und auch an schmucken Kleinstädten mit viel Natur drum herum mangelt es nicht.
Schlösser, Museen, Lost Places
Sightseeing in Westböhmen
Die Kurbäder gleichen Freilichtmuseen. Drum herum, in den rauschenden Wäldern und auf dem bäuerlichen Lande gibt es aber noch eine ganze Menge mehr zu sehen. Sie werden überrascht sein!
Nicht vergessen: Das Gros aller Museen hat montags geschlossen!
Aschenbrödel und Schlossgeister
Kein Wunder, dass die Tschechoslowakei für ihre Märchen- und Kinderfilme mit Zwergen, Burgfräuleins, Rittern und Gespenstern so berühmt war - wo sonst findet man dafür so viele Kulissen? Kaum ein Hügel ohne Burgruine, kaum eine Stadt ohne Schloss und kaum ein altes Gemäuer, über das es keine gruselige Legende zu erzählen gäbe. Schlösser- und Burgenfreaks könnten ganze Jahre in Westböhmen verbringen, wären viele Anlagen nicht verfallen, in Privatbesitz oder zweckentfremdet. Auf jeden Fall einen Ausflug wert sind die Wasserburg Švihov (hier wurde Drei Nüsse für Aschenbrödel gedreht), die Burg Rabí (Ritterfest im Sommer), das Empireschloss Kynžvart (mit einem Kuriositätenkabinett), das Renaissanceschloss von Horšovský Týn ( feudal, feudal!) sowie das Kloster Kladruby (eine der beeindruckendsten Klosteranlagen Böhmens).
Orte wie aus dem Bilderbuch
Westböhmen besitzt ein paar überaus malerische Ortschaften abseits der großen Bäder. Die bizarr-schöne Lage des Städtchens Loket über der Eger zieht viele Ausflügler an. Das im Wald versteckte Rabštejn nad Střelou besitzt nur 20 ständige Einwohner und bezeichnet sich daher selbst gerne als kleinste Stadt Mitteleuropas. Im schmucken Bečov nad Teplou lohnt das Barockschloss samt Reliquienschrein des Hl. Maurus einen Besuch. In der ehemaligen Reichsstadt Cheb, in Domažlice , Kašperské Horý , Klatovy oder Kadaň begeistern Marktplätze mit perfekt restaurierten Bürgerhäusern. Um die traumhaften Altstadtkerne gruppieren sich zwar zuweilen uniforme Betongürtel - aber was ist schon ohne Makel.
Auf Goethes Spuren
Zählt man all seine 17 Kuraufenthalte zusammen, verbrachte Johann Wolfgang von Goethe rund drei Jahre in Westböhmen. Das Ergebnis: 326 Goethe-Gedenktafeln und 18 Goethe-Denkmäler! So wundert es nicht, dass das städtische Museum von Marienbad auch als Goethe-Gedenkstätte dient. In Marienbad verliebte sich der damals schon betagte Dichterfürst 1823 unglücklich in die gerade mal 19-jährige Ulrike von Levetzow. In Karlsbad lädt das „Kleine Versailles“, seinerzeit Goethes Stammlokal, zur Einkehr ein. Oder besteigen Sie den Kammerbühl, einst ein Feuer speiender Vulkan, heute ein harmloses Hügelchen. Goethe erforschte ihn in seiner Funktion als Naturwissenschaftler. Und in Pilsen schließlich kann man sich auf die Suche machen nach der witzigen Gedenktafel mit der Inschrift: „In diesem Haus hat Johann Wolfgang von Goethe nie gewohnt, nie übernachtet. Er blieb nie hier stehen und trank in diesem Haus niemals eine einzige Tasse Kaffee.“
Die besten Museen im Überblick
Kunstgalerie in Karlsbad: Josef Čapek, Emil Filla & Co - hier begegnet man den Big Names der tschechischen Kunstszene des frühen 20. Jh.
Retro Muzeum in Cheb: Hier wird tschechoslowakischer Alltag liebevoll dokumentiert. Nebenan gibt es mit der Galerie der bildenden Kunst ein weiteres sehenswertes Museum.
Brauereimuseum in Pilsen: Das meistbesuchte Museum Pilsens.
Katakomben in Klatovy: Kein Museum im eigentlichen Sinn, sondern eine gruselige Ausstellung von ca. 30 Mumien in der Krypta der Kirche am Marktplatz.
Bergsynagoge in Hartmanice: Die kleine Dorfsynagoge beherbergt eine spannende Ausstellung zum einstigen deutsch-jüdisch-tschechischen Leben.
Lost Places
Kaiserbad in Karlsbad: Das einst prächtigste Kurbad der Stadt steht seit 1990 leer. Während seiner Restaurierung sind Besuche erlaubt.
Kyselka: Im 19. Jh. ein kleiner, feudaler Kurort, heute ein spannender Lost Place, wo noch immer Quellen sprudeln.
Barocke Reitschule und Kirchenruine in Světce: In einem stillen Vorort von Tachov wartet ein Schmankerl auf Freunde der Ruinenliebe.
Schlossruinen in Podhradí: Reste von Ummauerungen und Terrassen, dazu Kellergewölbe, in denen es spuken soll.
Klosterruinen in Pivoň: Im tschechischen Wald gammeln die Relikte eines einst gewaltigen Klosters vor sich hin.
Spa & Spaß
Kuren und aktiv sein
Tschechen sind sportverrückt und außerdem überaus naturverbunden. In Massen bevölkern sie in den warmen Monaten die Wanderwege und im Winter die Loipen und Skilifte der Mittelgebirge.
Sportequipment wie Fahrräder (auch E-Bikes) oder Skier kann vielerorts geliehen werden und muss nicht mitgebracht werden. Verleiher sind in vielen der entsprechenden Ortskapitel aufgeführt.
Schnabeltasse und Moorpackung
Die böhmischen Bäder haben gegen jedes Leiden ein mehr oder weniger fies schmeckendes Quellwässerchen parat. Erfolgreich werden zudem balneotherapeutische Behandlungen, Rehabilitationsprogramme und Schönheitsoperationen durchgeführt. Ein außergewöhnlicher Reichtum an Naturheilquellen, Quellgas, Heilschlamm sowie unterschiedlichsten Mineralwässern und dazu eine jahrhundertealte Kurtradition haben dem Bäderdreieck den Ruf eines Kurparadieses eingetragen.
Da die Kurgastzahlen rückläufig sind - übrigens ein weltweiter Trend -, setzt man in den Kurorten mehr und mehr auch auf Beauty- und Wellnessangebote. Der Rückgang der Kurgastzahlen ist übrigens der medizinischen Entwicklung geschuldet. Gegen so manche Leiden, die in den Heilbädern früher über Wochen behandelt wurden, helfen heute Medikamente oder Reha-Einrichtungen ums Eck. Mehr zum Kuren .
Radfahren und Wandern
Weite Wälder, weite Felder. Zum Radfahren und Wandern laden v. a. der Kaiserwald, das Erzgebirge und der Böhmerwald ein. Insbesondere Letztgenannter hat vielerorts noch nichts von seinen verwunschenen Reizen verloren, die Adalbert Stifter (1805-1868) in seinem literarischen Werk verewigte. Da die Tschechen selbst mit Begeisterung per pedes oder Rad ihre Heimat erkunden, sind die Wege bestens markiert.
Die schönsten Radwege verlaufen rund um die Kurorte, entlang der Flusstäler und durch den Böhmerwald. Der bekannteste Radweg der Region ist der rund 300 km lange Egerradweg (in Tschechien durchgängig mit Nr. 6 markiert), der von der Egerquelle im bayerischen Fichtelgebirge bis nach Litoměřice führt, wo die Eger in die Elbe fließt. In Westböhmen passiert er Cheb, Loket, Karlsbad und Kadaň. Mehr Tipps und Infos zum Radfahren .
Zum Nationalsport wurde Wandern während der kommunistischen Ära (außerhalb des eigenen Landes konnte man ja nicht viel erkunden). Dementsprechend durchziehen das Land perfekt markierte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 40.000 km. Mehr Infos zum Wandern .
Auf, am und im Wasser
Fast überall in Westböhmen findet man Stauseen oder Teiche mit Badestränden - die schönsten sind im Reiseteil aufgeführt.
Die wildromantischen Flussläufe sind ein Paradies für Kanuten. Im Reisegebiet bieten sich dazu insbesondere der Flusslauf der Ohře bei Kyselka an, die Otava bei Rabí und die Berounka nördlich von Pilsen, mehr Infos dazu im Reiseteil.
Möchten Sie Angeln? Fast eine halbe Million Tschechen frönen diesem Hobby. Die Teiche und Flüsse im Tschechischen Wald und im Böhmerwald bieten die besten Möglichkeiten, einen dicken Fisch an Land zu ziehen. Forellen, Karpfen, Hechte, Zander und Welse gehören zu den am meisten gefangenen Arten. Informationen zu Angellizenzen, Schonzeiten etc. erhält man unter www.rybsvaz.cz (z. T. in deutscher Sprache) oder man entnimmt sie den Regionalbroschüren des Tschechischen Anglerverbands (Český rybářský svaz), die zuweilen auch in deutscher Sprache bei den örtlichen Touristeninformationen erhältlich sind.
Auf dem Platz
Rund 15 Golfplätze gibt es im Reisegebiet, die schönsten rund um die Kurorte. Die Greenfees sind erschwinglich. Im Reiseteil des Buches sind Golfplätze in den Kapiteln zu Karlsbad, Franzensbad, Marienbad, Lázně Kynžvart, Teplá und Pilsen erwähnt.
Sie wollen Tennis spielen? Der weiße Sport ist äußerst beliebt. Wie sollte es auch anders sein in einem Land, das Ivan Lendl, Martina Návratilová, Karolína Plíšková oder Tomáš Berdych hervorgebracht hat? Tennis kann man in jedem größeren Ort spielen.
Hoch zu Ross
Ausritte kann man von mehreren Ortschaften im Reisegebiet unternehmen. Adressen finden Sie in den Kapiteln zu Franzensbad, Cheb (→ Übernachten) und Klatovy.
Im Schnee
Alpiner Skisport ist im Erzgebirge und im Böhmerwald möglich, Langlauf zudem rund um das Bäderdreieck. Die Alpinskigebiete sind selbstverständlich nicht so anspruchsvoll wie in der Schweiz oder in Österreich, da die Gipfel auch nur Höhen von 1300 m erreichen, aber dafür sind sie auch nicht so teuer. Weitere Infos im Reiseteil und auf www.holidayinfo.cz.