Ev32. Gute Nacht, Editha

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Ev32. Gute Nacht, Editha
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Ev von der Gracht, Jahrgang 1932, in Berlin geboren, seit 52 Jahren in NRW lebend, ist eine Künstlerin mit vielen Facetten.

In den von ihr geschaffenen Skulpturen, Bildern, so wie auch in ihren Gedichten und Kurzgeschichten, sind ihre vielen Begegnungen mit der Natur und den Menschen wiederzufinden.

Dadurch, dass sie sich in die Protagonisten versetzt, schafft sie es, deren Gedanken und Gefühle wiederzugeben.

Ev von der Gracht

Ev32

Gute Nacht, Editha

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2015

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhalt

Cover

Über die Autorin

Titel

Impressum

Editha

Sich mit fremden Federn schmücken

Liebe, Lust und Tod in der Eifel

Das Weihnachtsgeschenk

Das Artefakt

Das Rätsel

Trennungsschmerz

Das Negligé

Autocrash

Das Rezept

Der Massagetermin

Kartenlegen

Die Hochzeitsschuhe

Bridge bei Editha

Brief von Sylvia

Haarausfall

Meine liebe Sylvie

Das Shooting

Unbekannter Anruf

Der Grabstein

Das Baguette

Scrabble

Ondulation

Die Flätstriet

Phralen

Sonntag in der Frühe

Ein Samstag in Köln

Editha

Natürlich entsprechen alle Geschichten nicht der Wahrheit. Doch das Kopfkino fängt an zu sprudeln, wenn eine Aussage, frivole oder dumme Bemerkungen geeignet sind, den Faden weiter zu spinnen.

Wie zum Beispiel dieser Anruf:

Editha, die auch in der vorigen Woche wieder keuchend bei mir telefonisch aufgekreuzt ist, weil sie im Frauennetzwerk mit einer anderen Dame ad nauseum diskutiert hatte, und diese besagte Dame meinte, sie solle bitte nicht hirnen, wenn sie keinen Stress haben will, sondern sollte sich an den jungen Leuten beim Tango Argentino ein Beispiel nehmen oder auch meinetwegen vom Landesjugendvergleichsfliegen oder die nächst höhere Gattung, also differentia spezifica, aber niemals in der VHS suchen, wenn sie eine Auskunft braucht, wie sie den Tankstellenfinder auf ihrem Rechner installieren kann, und so wollte sie von mir wissen, wie sie es anstellen soll, denn sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was der Tango Argentino mit dem Tankstellenfinder zu tun hätte, aber diese Frage habe ich ihr nicht beantwortet, sondern habe den Hörer meines Telefons einfach auf den Tisch gelegt, konnte mir so ihre Litanei anhören und derweil mein Abendbrot machen und essen, ohne, dass sie es bemerkt hätte, denn ich musste ihr ja nicht antworten, und als sie geendet, ihr Unverständnis mir mitgeteilt hatte, habe ich „Gute Nacht Editha“ gesagt und aufgelegt.

Sich mit fremden Federn schmücken

Lügen haben kurze Beine,

eine bleibt meist nicht alleine,

eine zweite kommt hinzu.

Lügner lügen immerzu.

Neulich bekam ich einen Anruf meiner ehemaligen Freundin Editha.

Sie weinte bitterlich und wollte sich bei mir entschuldigen.

Zur Vorgeschichte:

Editha ist eine Frau von 55 Jahren, 1,78 cm groß mit blauschwarz gefärbten Haaren, die sie streng zu einem Knoten am Hinterkopf gedreht trägt. Sie ist dünn wie ein Gerippe, weder vorn noch hinten findet man an ihr etwas zum Anfassen, aber sie findet sich schön.

Editha ist seit einem Jahr Witwe und sucht nun einen Mann mit Geld. Ein eigenes Einkommen hat sie nicht, sie lebt von ihrer Witwenrente.

So suchte sie erst in den Zeitungen und später in Zeitschriften, die bei ihrem Arzt auslagen, nach möglichen Partnern. Aber keine ihrer Briefe wurde beantwortet. Daraufhin frug sie mich, welche Möglichkeiten es noch gäbe. Ich meinte nur, sie solle es doch einmal im Internet versuchen. Sie hatte noch den alten PC von ihrem Mann, und zumindest konnte sie Mails beantworten. Sie bat mich um Hilfe und ich erklärte ihr, dass sie dort erst nach Männern suchen könne, nachdem sie sich ein eigenes Profil angelegt habe. Sie zögerte lange, da sie Angst hatte, es könne jemand Ungebetenes sie dort finden. Doch dann stimmte sie meinem Vorschlag zu und so erstellte ich in einem Forum ihr Profil.

Ich las ihr vor, was ich geschrieben hatte:

Frau - - 55 Jahre - - 1,78 cm - - verwitwet - - sehr schlank

Als sie das hörte, war sie entsetzt, diese Angaben wollte sie auf keinen Fall, es mussten andere sein. So gab ich widerstrebend die Daten ein, die sie mir angab:

Frau - - 50 Jahre - - 164 cm - - ledig

Sie bekam daraufhin reichlich Post, konnte aber viele Anfragen von vornherein ausschließen. Nach vier Wochen blieben zwei Herren übrig, mit denen sie Mails austauschte.

Einer von ihnen, ein Herr mit Namen Anton, wollte ihre Telefonnummer, um ihre Stimme zu hören. Diese schrieb sie ihm auch und wartete auf seinen Anruf, der jedoch nie kam. Daraufhin schrieb sie ihm mehrere Mails, die er auch nicht beantwortete. Nach mehreren Wochen schrieb er ihr den Grund für sein Schweigen: Sie hätte ihn angelogen. Er wäre an ihrem Haus vorbei gefahren und hätte mit den Nachbarn gesprochen. Von denen hatte er dann erfahren, dass sie dort nur eine kleine Dachwohnung hat, doch keine Villa mit großem Garten, wie sie ihm geschrieben hätte.

Editha war sehr unglücklich über diesen Ausgang und weinte sich bei mir aus. Sie verstand überhaupt nicht, woher er wusste wo sie wohnt. Ich erklärte ihr, dass ihre Adresse im Telefonbuch steht und man dadurch schnell fündig werden kann. Auch redete ich ihr ins Gewissen, bitte bei dem anderen Herrn bei der Wahrheit zu bleiben.

Sie versprach es mir.

Nun hatte sie schon längere Zeit parallel dazu mit dem anderen Mann Kontakt, der sich Manfred nannte. Sie hatte einen guten Eindruck von ihm und hoffte, in ihm den Mann fürs Leben gefunden zu haben.

Nein, sie hatte ihm gegenüber nichts von ihren Wünschen geäußert. Auch wusste er noch nicht, dass sie eine Ehe hinter sich hatte, also seit einem Jahr Witwe war. Der Mailwechsel, der pro Woche ein- bis zweimal stattfand, machte Editha übermütig, und sie steigerte sich immer mehr in eine eingebildete Liebe zu ihm hinein.

Aber wie das so ist, nach vier Monaten Briefwechsel wollte sie ihn endlich einmal persönlich kennenlernen. Er schrieb ihr, dass die Entfernung wohl zu groß sei, um nur für einen Kaffee 400 km zu fahren. Keiner wusste bisher den wahren Namen, sie kannten sich nur unter ihren Nicknamen. Er war „Manfred“ und sie war „Schneewittchen“.

 

Nach weiteren Mails die Frage, ob es denn wirklich notwendig sei, dass sie sich sehen sollten, er meinte, ihre Brieffreundschaft wäre doch so wunderbar. Doch dann kam eines Tages eine genauere Beschreibung seiner Person. Genau, wie in seinem Profil:

Mann - - verwitwet - - 1,89 cm - - 85 kg - - 59 Jahre - - keine Kinder, und zusätzlich noch die Angaben, dass er Nichtraucher sei, er gern Rotwein trinke, ein klassisches Aussehen habe, usw.

Meine Freundin Editha war nun hin- und hergerissen. Sollte sie darauf bestehen ihn zu sehen? In ihrer Fantasie hatte sie sich ja schon ein Bild von ihm gemacht. Sie hatte sogar schon überlegt, ob sie nach Norddeutschland umziehen sollte, um ihm nahe zu sein, weil er dort wohnte. Doch dann hatte sie es wieder verworfen, weil er ja schrieb, dass er viel im Ausland unterwegs sei und sie nicht genau wusste, wo er überhaupt wohnt. Dann, nach weiteren Briefen bestand sie nun darauf, wenn schon keine reale Begegnung möglich sei, er ihr wenigstens ein Bild schicken solle. Nun also die Frage nach dem Bild. Manfred war erst sehr skeptisch, wollte nicht mit der Sprache heraus. Schrieb etwas wie: ‚Kein Bild vorhanden, die alten Fotos auf der Festplatte gelöscht‘, und er müsste erst zum Fotografen.

Sie war durch ihre Erfahrung mit Anton sehr unsicher geworden und frug mich, ob sie ihm dafür ihre Adresse geben könne. Dazu konnte ich ihr weder zu, noch abraten, schließlich kannte ich die Feinheiten ihres Kontakts nicht, und meinte nur, das müsse sie selber entscheiden.

Eines Tages bekam sie also sein Foto, und Editha war sehr erfreut. Alles stimmte, was er ihr von seinem Äußeren und sich geschrieben hatte, sogar die Angabe der Entfernung zu ihrem Wohnort.

Nach weiteren Wochen bekamen die Mails zwischen ihnen wohl die Wendung zu Liebesbotschaften. Nun wollte er sie persönlich kennenlernen. Auch von ihr hatte er bisher nur ein Foto gesehen, das sie ihm seinerzeit geschickt hatte.

So wurde ein Termin für ein Treffen vereinbart, und ich sollte als Anstandsdame mitgehen. Außerdem brauchte sie mich als Fahrerin, denn sie hatte weder Auto noch Führerschein.

Viel Lust dazu hatte ich nicht, aber Editha bestand darauf, sie könne doch nicht allein in ein Café gehen. Da ich jetzt auch neugierig geworden war, wie denn nun dieser Manfred ist, holte ich sie zu Hause ab. Sie war sehr aufgeregt, konnte kaum still sitzen und redete in einem fort. Im Café angekommen suchten wir uns einen kleinen Tisch am Fenster aus und ich bestellte uns Kaffee. Doch Editha wollte einen Tee, denn sicherlich würde Jan, wie Manfred wirklich hieß - Tee trinken wollen. Dann würde er gleich sehen, dass sie auch gerne Tee trinke.

Nachdem uns der Kaffee und der Tee gebracht wurden, trat ein gut aussehender charismatischer Mann an unseren Tisch und begrüßte zuerst mich mit der Bemerkung:

„Sie sehen genau so toll aus wie auf Ihrem Foto. Ich kann gar nicht glauben, dass Sie schon 50 Jahre alt sein sollen.“

Ich war sprachlos. Was sollte ich sagen, ich sah von ihm zu Editha, die wie versteinert da saß, und bat ihn, an unserem Tisch Platz zu nehmen. Da sprang Editha plötzlich auf und lief weinend aus dem Café.

Jan und ich aber hatten noch einen sehr netten Abend, an dem ich ihm gestand, dass ich sogar schon 70 Jahre alt sei. Er zeigte mir das Bild, das Editha ihm geschickt hatte und ich sah, dass es ein Foto von mir war.

Die Entschuldigung von Editha habe ich angenommen, ich werde sie trotzdem nicht mehr wiedersehen. Dafür treffe ich mich jetzt regelmäßig mit Jan, der inzwischen aber nicht mehr 400 km entfernt wohnt.

Liebe, Lust und Tod in der Eifel

Die Luft riecht nach Frühling. Endlich ist der Schnee geschmolzen und die ersten Schneeglöckchen recken ihre Köpfe aus der Erde der Sonne entgegen.

Das Thermometer an meinem Fenster zeigt 15 Grad im Schatten. Es ist noch früh am Tag und so beschließe ich, einen Spaziergang an der Rur zu machen. Gesagt – getan, heute muss es bunt sein, ich kann diese dunklen Klamotten nicht mehr sehen und entscheide mich für das gelbe Kostüm. Nur jetzt, welche Schuhe? Ich nehme meine roten Heels und die rote Handtasche. Mütze oder Hut? Nichts da – keines von beiden – der Kopf braucht frische Luft.

Rasch noch die Tasche geschnappt, abschließen und raus zum Auto.

In dem Moment, in dem ich losfahre, klingelt mein Handy.

Auf dem Display sehe ich eine Nummer die mir bekannt vorkommt, die ich aber nicht eruieren kann. Sofort, als ich abhebe, meldet sich eine Männerstimme.

„Hallo Lis, hier ist Andreas, was machst Du heute bei diesem herrlichen Wetter?“

Oh, was soll ich sagen – soll ich fragen welcher Andreas? Ich kenne vier Andreas – meine Güte. Ich antworte erst einmal:

„Ich weiß noch nicht, warum fragst Du? Hast Du etwas vor?“

„Ach, ich habe solange nichts von dir gehört“

---

Aha, er hat lange nichts von mir gehört - -

Ich grüble noch immer, wer er ist und was er von mir will.

„Was machst Du jetzt so?“

Seine Antwort kam prompt:

„Ich sitze noch am Schreibtisch.“

Jetzt weiß ich, dass er ein Bürohengst ist. Entschlossen eine Antwort zu bekommen, frage ich weiter, traue mich aber nicht, direkt zu sein:

„Wann hatten wir eigentlich den letzten Kontakt, muss ja schon sehr lange her sein?“

„Warte mal, äh, ich glaube, es war 2008.“

Meine Güte, das soll ich heute noch wissen?

Das ist ja schon eine Ewigkeit her – 2008 einen Andreas?

Offensichtlich habe ich aber wohl einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Scheibenkleister – wer ist das denn?

„Hast Du eine neue Nummer?“

„Nöö, immer noch dieselbe von damals.“

Dieselbe Nummer von damals – aber kein Name ist zu sehen – Was soll ich bloß machen, auf keinen Fall nach weiteren Einzelheiten fragen –.

„Du, ich muss jetzt auflegen – hier wird der Verkehr sehr kritisch, nett mit dir geplaudert zu haben, Tschüß“ „Tschüß.“

So fahre ich also weiter Richtung Heimbach, komme durch winzige Straßendörfer, sehe links und rechts Felder und muss in Hergarten aufpassen, dass ich nicht die Abzweigung nach Heimbach verpasse.

Es ist ein größeres Dorf, wie aus dem Bilderbuch. Ein Haus neben dem anderen, schmale Bürgersteige, kein Mensch auf den Straßen zu sehen, an einer Straßenseite ein Auto. Auf dem Straßenschild: 6 km bis Heimbach. Da höre ich:

„Brücke an Captain, es kommt eine Nachricht herein.“

Aha, eine SMS, na, die kann ich während der Fahrt sowieso nicht lesen.

Inzwischen bin ich in Heimbach angekommen, fahre durch den Ort und dann über die Rur. Direkt an der Rur ist ein schöner Parkplatz, fast leer. So nehme ich mein Handy, den Fotoapparat und steige aus. Wie schön es hier ist. Dieser Ort wirkt auf mich wie verzaubert – was wohl an meiner eigenen Stimmung liegt.

Ich sehe, wie die Rur langsam dahin fließt, und als ich die Straße weiter entlang gehe, kann ich in einen Lehrpfad einbiegen, und das Schloss gegenüber auf dem Berg gut sehen. Mein Weg führt mich bergan und ich finde eine Bank. Hier kann ich mich endlich ausruhen, denn ich habe die falschen Schuhe an. Mit Heels auf einem sandigen Weg, wobei ich auch noch auf die Wurzeln und die neben dem Weg stehenden Sträucher achten muss. Dabei habe ich im Auto ein Paar Turnschuhe. Naja, so etwas kann mir nur mir passieren weil ich mit meinen Gedanken spazieren gegangen bin.

Mein Blick geht über das ganze Tal unter mir und ich nehme meinen Fotoapparat – fotografiere die Umgebung und das Schloss. Es ist ganz ruhig an diesem Vormittag, bisher ist mir kein Mensch begegnet. Ich schaue hinunter, wie klein alles aussieht. Auf der anderen Flussseite sehe ich das kleine Städtchen. Auch ein Pärchen sehe ich. Sie sehen niedlich aus – sie läuft vorneweg – und er läuft ihr hinter her.

Als das Handy klingelt, fällt mir siedendheiß die SMS ein.

Aber es ist Editha, die mich anruft.

„Hallo Lis – was machst Du gerade?“

Habe ich diese Frage nicht selber vorhin gestellt? Ja, ich muss lachen.

„Ich sitze auf einer Bank an der Rur.“

„Ach, warum hast du mich nicht angerufen, ich wäre doch mitgekommen. Ein kleiner Spaziergang würde mir auch gut tun.“

„Editha, das wäre zu weit für dich.“

„Ach was, ich habe heute sowieso noch nichts vor. Wollen wir nachher zusammen zum Mittag essen?“

„Liebe Editha, ich sagte es eben schon, das ist ein bisschen weit von dir. Ich sitze an der Rur ohne H.“

„Na, Du machst ja Sachen, willst Du mich auf den Arm nehmen? Rur ohne H – das gibt es doch gar nicht. So viel deutsch kann ich, dass ich weiß, Ruhr wird immer mit H geschrieben.“

„Editha, die Ruhr, die Du meinst, wird auch so geschrieben, aber ich sitze an der Rur ohne H.“

„Und wo soll die sein?“

„Die ist in der Eifel.“

„Du willst mir doch nicht weiß machen, dass Du jetzt in Belgien bist.“

„Editha, die Eifel ist in Deutschland, Belgien ist das Nachbarland, aber da fließt die Rur auch durch.“

„Gibt es dort auch Pralinen?“

„Keine Ahnung, wahrscheinlich, aber ich sitze hier in der Eifel und fahre nachher zurück nach Kommern. Da habe ich mir seit gestern ein Zimmer für dieses Wochenende gemietet.“

„Meine Güte, so viele Kilometer an einem Tag. Aber wenn Du dir in Pommern ein Zimmer gemietet hast, warum fährst Du dann durch ganz Deutschland nach Belgien?“

„Editha, jetzt hör mir mal zu! - - Ich sagte nicht Pommern mit P wie Paul sondern Kommern mit K wie Karl, und dieser Ort ist in der Eifel, 17 km von hier entfernt. Dort gibt es eine Rodelbahn, einen Wildpark und vieles andere noch.“

„Aha, Du willst jetzt ohne Schnee rodeln? Sag mal, gibt es da auch Männer?“

„Ja, sicherlich, aber jetzt ist gut, lass uns reden wenn ich wieder zu Hause bin, ok?“

Endlich war das Gespräch beendet und ich kann in Ruhe die SMS lesen. Sie kam von dem Typen der vorhin anrief. Was will der denn jetzt noch?

Hi, bin schon wieder auf dem Weg in die Schweiz. Wenn ich zurückkomme, dann will ich deinen geilen Arsch endlich einmal nackich sehen und dich fotografieren.

Oh Gott, jetzt weiß ich wer er ist. Ihm hatte ich damals eine geknallt, als wir uns erstmalig in einem Café trafen, und er mir gegenüber sofort eine ähnliche Bemerkung gemacht hatte. Vielleicht sollte ich Editha mit diesem Typen bekannt machen. Nein, diesen Gedanken schlage ich mir sofort aus dem Kopf – ich will lieber sehen, was mein Pärchen so macht.

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