Der Innere Ruf

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Der Innere Ruf
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Der Innere Ruf

Ein Praxisbuch zum Herausfinden von Berufung, Mission, Seelenaufgabe und kosmischem Plan

Elke Christiane Post


„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.“

(Seneca)

Für alle Menschen, die den Zugang zu ihrer Berufung nicht finden oder ihre Berufung nicht leben können.

Mögen dieses Buch und die Arbeitsmaterialien eine gute praktische und sinnvolle Unterstützung sein, um den Inneren Ruf zu hören. Berufung heilt!

Und für H.

Der praktische Arbeitsteil wird durch weitere kostenlose Zusatzmaterialien wie Arbeitskarten, Bodenanker und Meditationen zum Downloaden ergänzt unter:

www.profilax.info/downloads

Inhalt

Cover

Titel

Vorwort

Einleitung: Wozu ruft mich mein Leben?

Teil 1 – Einführung

Was ist Berufung?

Welche Synonyme gibt es für „Berufung“?

Die Spirituelle und die Persönliche Berufung

Welche Schwierigkeiten tun sich auf, unsere Berufung zu leben?

Unsere Lernaufgaben, die die Berufung beeinflussen

Talente entwickeln – Be-Gabung: Was kann ich der Welt geben?

Berufungsblockaden

Beruf(ung)sentscheidungen

Berufung: direkt oder mit zunehmendem Alter

Was sind der kosmische Plan und das Hohe Selbst?

Die geistigen kosmischen Gesetze

Wo kommen wir her? Wer sind wir?

Was ist Inkarnation?

Was ist Reinkarnation?

Was ist Präinkarnation?

Was ist Karma?

Systemische Aspekte

Teil 2 – Die neun Hauptberufungskategorien

Berufe sind nur Verpackungen

Überschreiten der Schwellen, die mich hindern

In welchem Kontext stehen die Hauptberufungskategorien?

Teil 3 – Klärungsschritte

Wer führt die Klärungsschritte durch?

Themen der Klärungsprozesse

Zum Ablauf

Die Themen

Übersicht: Finde deine Spirituelle und deine Persönliche Berufung – Klärungsprozess in 28 Schritten

Arbeitsblätter zu den 28 Klärungsschritten

Teil 4 – Abschluss: Vertraue in dich selbst und folge deinem Inneren Ruf

Teil 5 – Literatur und Medienliste

Danksagung

Zusatzmaterialien

Vita

Impressum

Vorwort

Schon früh in meinem Leben begegnete ich den Aspekten meiner späteren Zukunft und hatte die richtigen Begleiter und Berater zu genau der richtigen Zeit am richtigen Ort. Es war, als ob ich von Anfang an auf meine Seelenaufgabe vorbereitet wurde.

Meine Mutter war Physiotherapeutin und nahm mich bereits als kleines Kind zu Hausbesuchen mit. So lernte ich „mit der Muttermilch“, wie Menschen geholfen werden kann, denen es nicht gut geht. Und ich erlebte voller Staunen die Hingabe des Dienens. Es faszinierte mich zu beobachten, wie Körper und Seele zusammenhängen und wie Heilung „geschieht“. Das wollte ich unbedingt auch machen.

Alles, was mit menschlichen Abläufen körperlicher und psychischer Natur zu tun hatte, wie Biologie, Soziologie, Erziehungswissenschaften, sog ich in der Schulzeit auf, diese Fächer begeisterten mich und ich hatte leichten Zugang dazu. Mit naturwissenschaftlichen Fächern tat ich mich immer schwer und später wusste ich auch, warum: Das würde mich in der Wahl meiner Beruf-ung nicht weiterbringen. Als die Zeit kam, lag es also nahe, eine therapeutische Ausbildung zu beginnen. Die akademische Laufbahn war mir zu wissenschaftlich und es zog mich ebenso wie meine Mutter in einen praktischen Beruf.

Es sollte aber etwas Ganzheitlicheres sein, als sich „nur“ mit dem Körper zu beschäftigen. So fiel mir der Beruf der Ergotherapeutin „in den Schoß“, eine solide medizinische Ausbildung, praktisch orientiert und vielseitig. Ich genoss die Ausbildungszeit und schloss mit bestem Examen ab, weil es mir Spaß gemacht hatte, alle diese Dinge zu lernen. Mit Elan stürzte ich mich in die spannenden Sphären therapeutischer Arbeit, der Weg schien richtig und die Seele war zufrieden, denn alles „lief wie am Schnürchen“.

Fünfzehn Jahre später erlebte ich dann einen Stillstand und zunehmende Unzufriedenheit. Ich wurde sehr krank und hatte nun Gelegenheit, am eigenen Leib therapeutische Hilfe zu erfahren. Meine Seele nahm eine große Korrektur in meinem Berufungsweg vor. Ich sollte andere Heilungsmethoden kennenlernen und begann mich auch in den feinstofflichen Bereich einzuarbeiten. So veränderte ich mit meiner Gesundung auch zunehmend meine Arbeitsweise und entwickelte ein ganzheitliches therapeutisches Modell, das profilax®-Modell, nach dem ich bis heute arbeite und lebe und das ich lehre.

Ich kam dadurch wieder in meine berufliche Kraft und konnte das alte Ich und das neue in (m)eins integrieren. So kann ich bis heute von mir sagen, dass ich Beruf und Berufung verbinde und jeden Tag glücklich über meine Arbeit bin.

Ich musste im Laufe der Zeit feststellen, dass es wenigen Menschen so geht. Sie hadern mit dem, was gerade da ist. Viele Menschen erlernen einen Beruf, und erst in der Mitte ihres Lebens, oft erst dann, wenn eine Krise da ist, kommt ein Weckruf aus dem Inneren und sagt: „So geht es nicht mehr weiter.“ Viele Menschen kamen hilfesuchend zu mir und wollten Antworten und Lösungen. Bislang schöpfte ich aus dem Repertoire und bot mal diese, mal jene Übung, Aufstellung usw. an. Eines Tages hatte ich eine Art Offenbarung. Ich wusste auf einmal, wie ich all diese wunderbaren Übungen systematisch, geordnet, übersichtlich zusammenfassen und für jedermann im Do-it-yourself-Verfahren zugänglich machen konnte. Hierbei waren die Hauptkategorien für Berufung der entscheidende Schlüssel (siehe auch Teil 2). Ich testete das Material und die Vorgehensweise in Seminaren und erzielte herausragende Erfolge (die Teilnehmer haben im Internet unter www.profilax.info/der-innere-ruf ihre Erfahrungen dargestellt und zusammengefasst). Innerhalb eines Jahres waren alle Teilnehmer entweder ihrer Berufung ganz nah oder einen großen Schritt weiter. Dieses Ergebnis ermutigte mich, die Inhalte des „Inneren Rufes“ noch mehr Menschen zugänglich zu machen. So entstand dieses Buch. Ich bin sehr dankbar, es zur Verfügung stellen zu können, und freue mich auf weitere Erfahrungen, die damit gemacht werden.

Das Arbeitsmaterial ist gleichermaßen für Laien sowie für Coaches, Therapeuten und Gruppenleiter geeignet.

Einleitung: Wozu ruft mich mein Leben?

Deine Berufungs-Pilgerreise beginnt!

 

„Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, dass man neue Landschaften sucht, sondern dass man neue Augen hat.“

(Marcel Proust)

Die meisten Menschen erlernen einen Beruf, ohne die Berufung, die Mission zu kennen. So müssen wir erst im Tun feststellen, ob der Beruf zu dem passt, was wir uns in diesem Leben vorgenommen haben. Dadurch kommen Zweifel auf, wir fühlen uns verunsichert und kraftlos.

Wenn der Beruf oder die Aufgabe, die uns gerade beschäftigt, nicht passt, werden wir müde, erschöpft und schlecht gelaunt. Sind wir nach unserem Schaffen inspiriert, wach und fröhlich und würden diese Arbeit auch (zumindest zeitweise) ohne Vergütung und am liebsten jeden Tag machen, können wir annehmen, dass wir unsere Berufung gefunden haben.

Eine meiner Schülerinnen, die ihre Wurzeln in Russland hat, sagte letztens: „Ich habe meinen Beruf in die Frage gestellt.“ Ich fand diese Formulierung sehr treffend. Ja, wir stellen das Thema „in die Frage“, in den Fokus.

Die Suche nach Erfüllung beschäftigt uns alle irgendwann im Leben. Zunächst sind wir geprägt durch Erziehung, Sozialisation, das Leben, davon, was vielleicht auch andere von uns erwarten, und nehmen „unsere Rollen“ ein, die nicht mehr viel mit unserem eigentlichen Kern und Wesen zu tun haben. In der Folge werden wir unglücklich und es raubt uns Kraft und Energie. Wie können wir jenseits dieser Grenzen unseren eigenen Herzensweg finden, unsere verborgenen Schätze aufspüren und das innere Feuer für unsere Gaben anzünden?

Was ist das eigentlich, so ein „Innerer Ruf“, und wie können wir wissen, ob es überhaupt unser Ruf ist?

Inmitten des Alltagswahnsinns – hören wir da überhaupt die Stimme aus unserem Inneren? Viele Menschen beschreiben, dass der Innere Ruf hauptsächlich dann deutlich wird, wenn wir aus der Reizüberflutung heraustreten, zum Beispiel in die Natur. Oder unsere Komfortzone überschreiten, wie es beispielsweise bei einer Reise in ferne Länder passiert. Die Stille ist ein wichtiger Schlüssel, denn wie sollen wir hören, was aus dem Inneren gehört werden will, wenn es außen laut ist und wir abgelenkt sind? Viele Menschen berichten von so etwas, wenn sie eine Pilgerreise gemacht haben. Auch ich lade dich ein, „mit dir selbst zu gehen“, die Dinge wirken zu lassen im Hier und Jetzt, den Verstand ruhen zu lassen, Zweifel beiseite zu legen.

Schaue dir dazu die Märchen an, die Weisheiten des praktischen Lebens, die immer schon erzählt wurden. Ein Held verspürt die Notwendigkeit, den „normalen“, den gewohnten Alltag zu verlassen, freiwillig oder auch unfreiwillig. Er muss Abschied nehmen von Vertrautem. Wie eine unbestimmte Sehnsucht begibt er sich auf Reisen. Vielleicht schubst ihn das Schicksal unsanft in eine Richtung. Mit seinem Bündel, seinen Gaben, geht er, um sich von allem zu befreien, was er nicht mehr benötigt: Ängste, Programme, Muster. Doch zunächst werden diese angeschaut, sortiert und dann verabschiedet. Es stellen sich auch Drachen in seinen Weg: unsere inneren Kritiker. Aber der Weg hilft unserem Helden, Schritt für Schritt wahrzunehmen, was ist, bewusst zu werden, was war, und loszulassen, was ihn hindert, an sein Herzensziel zu gelangen. Ihm stellen sich Rätsel und Aufgaben, und für die Lösung bieten sich Helfer an, die unerwartete Unterstützung. Mit der neu gewonnenen Eigenmacht, mit innerer Ganzheit und Klarheit gelingt es unserem Helden, die verwunschene Prinzessin zu erlösen. Das alte Ich stirbt, und alle Persönlichkeitsanteile verschmelzen miteinander, die Hochzeit.

Genauso verfährst du bei der Suche nach deiner Berufung. Es geht also nicht nur um das Erreichen des Ziels, sondern um dein Wachstum und deine Ent-wicklung: Das bedeutet, dass du alles, was du hast, auswickeln sollst und mit dieser, deiner dir eigenen GABE der Welt geben kannst, was nur du zur Verfügung hast.

Sei dein Held für deine Berufung!

Was benötigst du dafür?

1 Finde Ruheoasen in deinem Alltag.

2 Habe Mut, dein Gewohntes zu verlassen.

3 Sei im Hier und Jetzt. Lass es außen still sein und höre nur innen.

4 Finde deine Helfer (einen hast du ja schon gefunden!).

5 Gehe Schritt für Schritt.

6 Vertraue.

Der keimende Same der Berufung muss natürlich noch gehegt und gepflegt werden, bis es, dein Geschenk an die Welt, herangewachsen ist und auf eigenen Beinen stehen kann. Wer einmal den Ruf gehört und „Ja“ zu ihm gesagt hat, für den geht die Reise erst los: wie in Spiralen immer tiefer und näher zu sich selbst. Dieser Weg fühlt sich existenziell an. Du fühlst dann: Das bin ich wirklich.

Nun wirst du denken, das hört sich ja gut an, aber wie komme ich da hin?

Dieser Weg zur Berufung kann holprig sein und turbulent zugehen, kann herausfordern, nervig, anstrengend sein, vielleicht kein Zuckerschlecken. Wieso, wenn es doch Berufung ist? Weil wir diesen Ruf – diese innere Veränderung – ja erst mal wahrnehmen und als Nächstes an-nehmen dürfen.

Und dann muss noch der Prozess in die Handlung kommen – ohne Handlung keine Aufgabe. Schließlich: dem ver-trauen, was sich zeigt. Ja, denn womöglich traust du „dem Braten“ nicht, vielleicht weil du gefangen bist von Glaubenssätzen über den „Mythos Berufung“.

Festgefahrene Gedanken haben sich zu Glaubenssätzen komprimiert. Diese Glaubenssätze drücken also eine innere Überzeugung aus, die, möglicherweise unbewusst, von anderen Personen übernommen wurden. Meist sind sie hinderlich und sehr „klebrig“. Was könnten das in Bezug auf deine Berufung für Glaubenssätze sein?

Hier einige Beispiele zu festgefahrenen Glaubenssätzen. Was denkst du davon bewusst oder unbewusst über deine Berufung?

1 Nicht jeder Mensch kennt seine Berufung, und ich gehöre dazu.

2 Ich weiß nicht, was meine Berufung ist; ich schaffe es nicht, sie herauszufinden.

3 Ich muss erst noch mehr Zeit, mehr Geld, mehr Wissen haben, um meine Berufung zu leben.

4 Ich suche schon so lange nach meiner Berufung und der Weg ist mir versperrt.

5 Meine Berufung wird nicht gebraucht.

6 Von meiner Berufung kann ich nicht leben.

7 Um meine Berufung zu finden, muss ich ein bestimmtes Alter erreicht und gewisse Erfahrungen gemacht haben.

Genau diese Überzeugungen stehen uns im Weg. Fange an, diese Sätze umzuformulieren (siehe auch Teil 3, 4. Klärungsschritt). Triff endlich eine Entscheidung, die von deinen Gedanken, deinen Gefühlen und deinem Willen getragen wird, und höre auf zu jammern, dich in eine Negativschleife des Mitleids zu katapultieren. Frage dich: „Und was will ich wirklich?“ Handle mit allen Schritten, beherzt und kontinuierlich. Dabei hilft dir dieses Material.

Wie erkenne ich meine Berufung?

 Ich stehe jeden Morgen gerne auf (vor allem montags!).

 Ich freue mich auf den Tag. Ich freue mich auf meine Arbeit.

 Mit meiner Arbeit drücke ich einen Teil von mir aus bzw. etwas, was mir wichtig ist, etwas, was ich selbst erlebt und was ich unverwechselbar zu geben habe.

 Ich würde diese Tätigkeit auch zeitweise ohne eine finanzielle Anerkennung ausüben.

 Ich fühle mich erfüllt und voller Leidenschaft und bin authentisch.

 Ich bringe etwas Unverwechselbares in die Welt.

Das vorliegende Buch und die dazugehörigen Arbeitsmaterialien sollen dir in beruflichen Krisensituationen Klarheit vermitteln und dich darin unterstützen, durch die unterschiedlichen Klärungsschritte mehr Sicherheit darin zu erlangen, was die nächsten Schritte in die richtige Richtung sein können.

Das Buch ist so angelegt, dass dich Teil 1 in die Thematik einführt und einige Grundlagen für das praktische Aus-ein-ander-setzen schafft.

Teil 2 ist das Herzstück des Buches. Es behandelt die Hauptkriterien deiner beiden Berufungsarten und zeigt dir, wie du dich ausrichtest, um deine Berufung zu finden und zu leben.

Teil 3 beinhaltet den Klärungsprozess in Form von 28 praktisch angeleiteten Schritten, die individuell durchgeführt werden können. Welche Schritte es sind, wie viele du wählst und in welcher Reihenfolge du sie durchführst, entscheidest du selbst. Manche Klärungsschritte sind Prozesse, die allein, also in Form eines Selbstcoachings, durchgeführt werden können, teilweise auch in auditiver Form.

Für andere suchst du dir zur Unterstützung einen Freund oder einen professionellen Begleiter, und wieder andere Klärungsschritte eignen sich gut, um sie in einer Gruppe zu erarbeiten.

Hinweise dazu findest du in den jeweiligen Überschriften. Dort erfährst du auch, wie viel Zeit du für den jeweiligen Klärungsschritt in etwa benötigen wirst und ob es Zusatzmaterialien gibt, die zum Download bereitstehen.

Teil 1 – Einführung

Was ist nun dieser „Innere Ruf“?

Ein klügeres Selbst, ein treuer Freund, der in dir wohnt, eine innere Führung, eine geistige Instanz, vielleicht sogar ein Engel, ein Bauchgefühl, der Ruf unseres Herzens? Wer oder was ruft denn da eigentlich? In jedem Fall ist ein Wissen, das aus deinem Inneren kommt und ins Außen möchte, ja fast wie eine Geburt. Das Neue ist erst zart und klein, wächst in dir heran und wird, wenn die Zeit gekommen ist, ins Außen geboren.

Was ist Berufung?

Berufung ist das, was uns Spaß und Freude macht, und zwar täglich; das, was uns leicht von der Hand geht und uns mehr Kraft gibt, als es uns nimmt. Wir fühlen uns er-füllt, wir sind in der Fülle (auch finanziell). Berufung kann mit dem Ausdruck „Bestimmung“ gleichgesetzt werden. Ich lebe meine Bestimmung, wenn es stimmt, was ich mache.

Wir können unsere Berufung

 in unserem Beruf leben, dann sind Beruf und Berufung identisch

 in unserer Freizeit leben, zum Beispiel in Form eines Hobbys, dann leben wir von unserem Beruf und leben die Berufung „nebenbei“ aus.

Nicht jeder kann von seiner Berufung leben. Wichtig ist aber, sie zu kennen, gerade wenn wir sie nicht die meiste Zeit des Lebens ausüben. Die Menschen, die ihre Berufung nicht kennen und nicht leben, sind unglücklich, denn sie leben in einer reinen Arbeitswelt, die wenig Freude macht und anstrengend ist. Das Kennen und Ausleben der Berufung ist für unser Wohlbefinden existenziell wichtig. Eventuell haben wir dann einen Beruf „zum Leben“ und eine Berufung für das „Seelenleben“.

Berufung kann sich also sowohl im Arbeitsleben als auch im privaten Bereich zeigen.

1. Definition „Beruf“ (aus Wikipedia):

Unter „Beruf“ ist das Ausüben einer Tätigkeit gemeint, die hauptsächlich den Lebensunterhalt gewährleistet.

2. Definition „Berufung“ (aus Wikipedia):

Unter „Berufung“ im religiös-spirituellen Kontext wird das Vernehmen/Verspüren einer inneren Stimme verstanden, die eine Person zu einer bestimmten Lebensaufgabe drängt. So spricht man von einer Berufung zur Liebe und zum Leben in Fülle, die im Herzen jedes einzelnen Menschen tief verankert ist.

In der Historie wurden Berufungen meist religiös verstanden. In diesem Sinne finden sich in den religiösen Schriften nahezu aller Religionen sogenannte Berufungsgeschichten. Erzählt werden darin meist die Geschichten von Religionsstiftern, Propheten, Magiern oder Priestern.

Berufung, historisch gesehen, hieß in der Regel:

 Man war zu etwas von Gott berufen, manchmal sogar vor der Geburt (z. B. Dalai Lama).

 Man war zur Askese aufgefordert.

 Die Berufung konnte nicht abgelehnt werden, war also von „außen“ auferlegt.

Heutzutage wird dieser Begriff weiter gefasst und ist nicht mehr an den religiösen Hintergrund gebunden. Jeder Mensch darf und kann seine Berufung leben, wenn er es sich selbst erlaubt.

Welche Synonyme gibt es für „Berufung“?

 Seelenmission

 

 Seelenruf

 Ernennung

 Aufforderung

 Seelenauftrag

 Befähigung

 Bestimmung

 Visionssuche

 Lebenserfüllung

 Berufsziel

 Lebensperspektive

 Wie nennst du es?

Übung

Welches dieser Worte drückt dein Thema, deine Suche am besten aus?

Nimm dir eine Person deiner Wahl und erzähle ihr darüber. Die Person hört aufmerksam zu und meldet dir zurück, was sie gehört hat. Oder du machst diese Übung mit dir allein. Schreibe dir Notizen dazu auf, mache dazu ein Brainstorming oder erstelle eine Mind-Map. Hierbei kannst du gleich ein Berufungstagebuch anlegen (siehe Teil 3, 1. Klärungsschritt).

Die Spirituelle und die Persönliche Berufung

Es gibt zwei Arten von Berufung. Jeder Mensch hat eine Spirituelle (auch kosmische, universelle) und eine Persönliche Berufung.

Die Spirituelle Berufung zieht sich durch alle Leben, die wir gelebt haben und noch leben werden, und ist unsere große Freude und Lebenskraft. Die Persönliche Berufung ist als eine unserer großen Lernaufgaben zu sehen. Sie ist nur für dieses Leben bestimmt.

Beide Berufungen können in der gleichen Hauptberufungskategorie (siehe Teil 2) zu finden sein, oftmals sind es aber zwei verschiedene Kategorien.

Um diese beiden grundlegenden Berufungsausrichtungen unterscheiden und verstehen zu können, seien hier zwei Beispiele angeführt:

1. Person

Hat z. B. als Spirituelle Berufung „Heilen“, und sie wählt einen der folgenden Berufe aus: Therapeut, Arzt, Psychologe oder Schamane.

Ihre Persönliche Berufung in diesem Leben ist „Erschaffen“: Die Person sucht z. B. danach, neue Modelle in der Partnerschaft zeitgemäß zu kreieren, oder sie ist im privaten Bereich künstlerisch tätig.

An diesem Beispiel wird deutlich, dass sich die Berufungen sehr unterschiedlich ausdrücken können. Wichtig ist, dass sie (beruflich oder privat) gelebt werden.

2. Person

Die Spirituelle Berufung dieser Person ist „Dienen“, und sie wählt z. B. die folgenden Berufe aus: Bauer, Handwerker, Kellner oder Frisör.

Ihre Persönliche Berufung in diesem Leben ist ebenfalls „Dienen“. Diese Person folgt ihrer Persönlichen Berufung, indem sie eine Familie gründet und Kinder großzieht.

Im ersten Beispiel hat die entsprechende Person zwei verschiedene Hauptberufungskriterien (Heilen und Erschaffen) für die beiden Berufungsarten, im zweiten Beispiel gibt es nur ein Hauptberufungskriterium (Dienen), welches sich im Leben unterschiedlich zeigt.

Obwohl sich die Spirituelle Berufung durch alle Leben zieht, kann der Beruf in den verschiedenen Leben immer ein anderer gewesen sein. Der passende Beruf ergibt sich folgendermaßen: Er muss sich in der richtigen Hauptberufungskategorie befinden und den jeweiligen Untereigenschaften am nächsten kommen. Diese Sachverhalte werden in Teil 2 und Teil 3, 23. Klärungsschritt noch näher erklärt.

Wir suchen uns die Ursprungsfamilie und unsere Geschwisterposition so aus, dass wir unsere beiden Berufungsarten optimal vorbereiten und in sie hineinwachsen können. Das heißt aber nicht, dass wir immer optimale Bedingungen vorfinden, sondern dass wir uns auch genau die Schwierigkeiten schaffen (zum Beispiel durch die Erfahrungen, die wir mit unseren Eltern machen), mit deren Hilfe wir auf unsere Berufung stoßen. Deshalb „eignen“ wir uns auch Herausforderungen an, die sich als Konflikte, Störfelder oder Verstrickungen (Annahme einer fremden Energie) zeigen. Während wir diese lösen, sind unsere Schwierigkeiten und Störfelder im Außen und Innen wie ein Navigationsgerät dafür da, unsere Hauptstraße im Leben zu finden und nicht in Nebenstraßen abzudriften.

Optimal wäre es, wenn unsere Eltern uns mit Eintritt in die Schule sagen könnten: „Deine Berufung ist Dann könnten wir auf Spezialschulen gehen, um das zu aktivieren, was schon an Gaben für die Berufung in uns vorhanden ist. Aber noch ist Karma abzubauen, und dafür brauchen wir die Umwege einer Regelschule mit all ihren Schwierigkeiten und Störfeldern – also schließlich die Lernoption.

Ein persönliches Beispiel:

Ich wurde immer müde, wenn ich etwas in der Schule lernen musste, was ich für meine künftige therapeutische Arbeit nicht gebrauchen konnte. Später bei meiner ergotherapeutischen Arbeit „sog“ ich sämtliche Lerninhalte ein und schloss schließlich als Beste meines Kurses ab.

Eine meiner Klientinnen folgte ebenfalls ihrer Berufung. Auch sie hat ihre Persönliche Berufung in der Kategorie „Heilen“ und wählte das Psychologiestudium. Das Studium selbst war nur die „Verpackung“. Es hätte auch Heilpraktikerin oder Psychiaterin sein können. Die Essenz, „die Schokolade“ bei ihrer Berufung, war, Menschen psychischemotional zu begleiten. Während ihres Studiums war sie von ihrem Hohen Selbst geführt. Sie hatte zwar nicht die besten Noten, aber immer, wenn es um das Umsetzen praktischer Inhalte ging, bekam sie einen guten Praktikums- oder Seminarplatz.

In der Arbeit als Psychologin geht es ja hauptsächlich darum, eine gute Therapeutin zu sein und nicht eine gute Statistikerin!

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