Animalisches im Krankenhaus

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Animalisches im Krankenhaus
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David Poppen

Animalisches im Krankenhaus

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Es war heute eine besonders schwarze Nacht über München.

Auf Station C3 im Städtischen Krankenhaus an der Ungererstraße blickte Schwester Claudia auf die elektrische Wanduhr, die über der Tür hing.

Sie schob sich einen Kaugummi in den Mund, während der Zeiger um eine Minute vorrückte. Direkt daneben hing ein Fernseher an der Wand, der fast durchgehend lief. Die Stimmen beruhigten sie.

Derzeit liefen fast ausschließlich die Olympischen Spiele in London. Sie blickte auf den Bildschirm, denn im Leichtathletikstadion schien etwas zu passieren. Sie hörte die Menschen schreien und jubeln.

„Nur noch wenige Augenblicke und wir wissen, wer der schnellste Mann der Welt ist“, moderierte ein Reporter und kündigte den 100 Meter Lauf der Männer an.

Claudia interessierte sich nicht sonderlich für Sport. Aber dies wollte sie doch sehen, denn die Sportler besaßen in ihren Augen erotische, athletische Körper. Sie liebte muskelbepackte Männer, starrte auf den Bildschirm und lehnte sich zurück.

Das Rennen startete und war bereits nach wenigen Sekunden wieder beendet. Claudia hatte dies gar nicht so schnell mitbekommen. Sie nahm die Fernbedienung und erhöhte die Lautstärke, vielleicht würde der Reporter ihr erklären, was genau geschehen war.

„Sprint-Superstar Usain Bolt hat seinen Titel von 2008 verteidigt. Der Jamaikaner gewann in 9,63 Sekunden. Die zweitbeste jemals gelaufene Zeit bedeutete zugleich einen neuen olympischen Rekord. Als Zweiter kam Yohan Blake in 9,75 Sekunden in das Ziel. Der US-Amerikaner Justin Gatlin lief in 9,79 Sekunden zu Bronze. Damit sind die drei Top-Favoriten auf dem Treppchen gelandet. Bitter lief das Rennen für Tyson Gay, dem am Ende eine hundertstel Sekunde zum dritten Platz fehlte.“

Der Jamaikaner Usain Bolt lief gerade mit seiner Landesflagge durch das Stadion. Claudia beobachtete fasziniert die Begeisterung der Zuschauer, weil gerade ein Mensch einhundert Meter weit gelaufen ist. Sie konnte diesen Wahnsinn nicht verstehen. Aber die Athleten erregten sie sexuell. Sie konnte den Blick kaum von den engen Sporthosen abwenden, unter dessen Stoff sich die Genitalien der Männer abzeichneten.

„Wer hat gewonnen?“

Der plötzliche Klang einer Stimme ließ sie zusammenzucken. Fast wäre sie vom Bürostuhl gefallen. Vor lauter Olympia im Fernsehen schauen, hatte sie nicht gehört, dass jemand auf die Station gekommen war.

Sie blickte hoch und sah einen Mann und eine junge Frau hinter der Empfangstheke stehen.

„Was ist? Wer hat jetzt gewonnen, oder hast du das Rennen verschlafen?“, fragte der junge Mann mit einem spöttischen Ton in seiner Stimme.

Claudia stotterte nur „Bolt“. Mehr brachte sie nicht hervor, denn sie erkannte den jungen Mann sofort wieder.

Nie würde sie diese Augen vergessen. Es war Martin Seidl, der Neffe von Onkel Paul.

Die Vergangenheit kam zurück!

Bis vor zwei Monaten hatte Claudia einen attraktiven Nebenverdienst. Sie bestahl das Krankenhaus und verkaufte die Medikamente an eine ältere nette Dame. Jedoch wurde sie auf frischer Tat von einem Patienten auf ihrer Station ertappt. Dieser verlangte für sein Schweigen sexuelle Gegenleistungen. Nachdem dieser Patient entlassen worden war, hatte Claudia gehofft, dass die Erpressung beendet war.

Aber sie hatte sich geirrt! Der Patient hatte die Beweise an seinen Neffen Martin Seidl weitergereicht.

„Was willst du, Martin?“, antwortete die Nachtschwester schockiert.

„Hat nun Usain Bolt gewonnen?“, erkundigte er sich nochmals in einem lässigen Ton.

Claudia nickte mit dem Kopf.

„Kennst du auch seine Zeit?“ fragte er weiter.

„Ich glaube, es waren weniger als zehn Sekunden“, antwortete die Nachtschwester.

„Blöde Kuh“, sagte Martin leicht säuerlich. „Genauer geht es nicht?“

„Das ist doch jetzt völlig egal“, meinte die junge Frau an seiner Seite, die leicht genervt wirkte.

Claudia drehte ihren Kopf. Das Mädchen konnte höchstens achtzehn Jahre alt sein, wirkte jedoch sehr selbstbewusst. Martin lächelte seine Partnerin zärtlich an.

„Darf ich die Damen bekannt machen“, erklärte Martin. „Das ist Nachtschwester Claudia“, dabei deutete er hinter die Theke. „Und dies ist meine neue Freundin Katrin.“

„Angenehm“, meinte Claudia mit etwas Ironie in der Stimme. „Aber nochmals zurück zu meiner einleitenden Frage. Was wollt ihr um diese Uhrzeit auf meiner Station?“

„Dein Ton gefällt mir nicht, Nachtschwester!“, fauchte Martin als Antwort.

„Mir ist völlig egal, was dir gefällt oder nicht!“, antwortete Claudia trotzig.

„Ich bin eben an einem Arztzimmer vorbeigekommen“, sprach Martin ungerührt weiter. „Dr. Vogelrainer stand am Türschild. Er scheint der Bereitschaftsarzt für heute Nacht zu sein, richtig?“

„Was ist mit ihm?“, fragte Claudia, aber ihre Stimme zeigte erste Unsicherheiten.

„Ich habe den Film, der deinen Diebstahl zeigt, auf meinem iPhone dabei. Es sieht toll aus, wie du Medikamente aus dem Stationsschrank klaust!“, sagte Martin.

Claudia wurde bleich. Holte sie ihre Vergangenheit ein?

„Wie würde wohl dieser Arzt reagieren, wenn ich ihm den Film vorführe?“

„Bitte nicht“, meinte Claudia niedergeschlagen. „Ich würde meinen Arbeitsplatz verlieren.“

„Das glaube ich auch. Bist du nun etwas höflicher?“, wollte Martin wissen.

„Ja“, antwortete Claudia und schlug die Augen nieder. „Entschuldigung.“

„Brave Krankenhaushure!“

Die Nachtschwester drohte körperlich zu zerbrechen.

„Aber deine einleitende Frage möchte ich dir trotzdem beantworten“, sagte Martin in einem ironischen Ton. „Meine Freundin Katrin hat heute Geburtstag.“

Martin lächelte wieder zärtlich das junge Mädchen an, dann blickte er erwartungsvoll zur Nachtschwester. „Nun?“, fragte er.

„Entschuldigung“, antwortete Claudia unterwürfig. „Meinen Glückwunsch.“

„Vielen Dank“, sagte das blonde Mädchen grinsend.

„Katrin hatte einen Geburtstagswunsch ...“, er stoppte den Satz um diese Worte wirken zu lassen.

Claudia blickte ihn fragend an.

„Sie hatte in ihrem jungen Leben noch keinen Dreier, möchte mit mir und einer anderen Frau Sex haben. Außerdem war ihr Wunsch schon immer, mal lesbische Erfahrungen zu machen.“

„Toller Wunsch“, meinte die Nachtschwester ironisch.

„Halt dein Maul, du blöde Kuh!“, donnerte Martin sie an, da ihm ihr Ton missfiel.

Claudia verstummte sofort und blickte unterwürfig auf den Boden.

Martin drehte den Kopf zu seiner Freundin. „Gefällt dir die Nachtschwester? Willst du sie haben?“

„Sie soll mal aufstehen“, antwortete Katrin. „Ich möchte ihre Figur sehen.“

„Hast du das gehört?“, rief Martin. „Steh auf und erfülle ihren Wunsch. Sie hat heute Geburtstag!“

Die Nachtschwester erhob sich und drehte sich langsam um die eigene Achse.

„Oh ja, die ist süß. Sie scheint einen geilen Körper zu haben“, meinte Katrin grinsend.

„Gut, dann ist es ausgemacht“, erklärte Martin und blickte mit strengen Augen die Krankenschwester an. „Du bist das Geburtstagsgeschenk!“

Claudia blickte ihn fassungslos an. „Wie bitte?“, fragte sie stotternd.

 

„Hast du ein leeres Krankenzimmer. Wir brauchen ein Bett!“

„Das geht nicht, bitte, nein!“, flehte die Nachtschwester.

Martin hielt sein iPhone hoch und deutete auf das Büro des Bereitschaftsarztes.

„Zimmer 4118 ist leer“, die Stimme von Claudia war nur ein leises flüstern.

„Na dann los!“

Martin drehte sich um, nahm die Hand seiner Freundin und spazierte suchend den Gang entlang.

Vor Zimmer 4118 blieb er stehen und erwartete die Ankunft der Nachtschwester.

Claudia schloss die Tür auf und trat gefolgt den beiden Teenagern in das leere Krankenzimmer. Martin holte sich einen Stuhl, setzte sich in eine Ecke. Heimlich und unbemerkt von beiden Frauen schaltete er die Videofunktion an seinem iPhone an.

„Du machst nun alles, was Katrin möchte. Das ist meine letzte Warnung, sonst bekommt der Arzt den Film zu sehen. Verstanden?“

Die Stimme von Martin war sehr dominant und ließ keinen Widerspruch zu.

Claudia nickte unterwürfig mit dem Kopf. Dann sah sie sich das junge Mädchen genauer an. Sie trug ein grünes dünnes Sommerkleid, hatte eine schlanke und sportliche Figur. Ihre blonden Haare trug sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die blauen Augen funkelten frech, die vollen Lippen entblößten strahlend weiße Zähne.

Ein sehr hübsches Mädchen, dachte Claudia. Was will sie nur mit einem Arsch wie Martin?

Katrin umrundete die Krankenschwester. Ihr Gesicht näherte sich von hinten dem Hals, mit der Nase streichelte sie den Nacken entlang.

„Wie gut du riechst“, flüsterte das junge, blonde Mädchen. „Ich werde dich jetzt ausziehen.“

„Muss wohl sein“, meinte Claudia genervt.

Katrin lachte amüsiert und öffnete die Schwesterntracht. Sie steifte den weißen Stoff ab und schien sichtlich Spaß an ihrer erotischen Tätigkeit zu haben. Dann trat sie wieder hinter Claudia und umfasste von hinten ihren Busen, der noch unter dem weißen T-Shirt verborgen lag.

„Tolle Brüste“, sagte das Mädchen grinsend zu ihrem Freund.

„Sagte ich doch! Die Nachtschwester ist voll geil. Wir werden viel Spaß haben!“, antwortete Martin.

Katrin umfasste das Shirt und zerrte es über den Kopf von Claudia. Ihre Position hinter der Krankenschwester ausnutzend, öffnete sie auch gleich den Verschluss des BHs.

Dann trat sie wieder vor die andere Frau und betrachtete den entblößten Oberkörper. Katrin ging vor der halbnackten Frau in die Knie, bis sie sich mit ihrem Gesicht nahe vor dem weißen Slip befand.

„Zieh dein Höschen herunter, ich will alles aus der Nähe betrachten“, befahl sie der Krankenschwester.

Claudia umfasste den Bund ihres Slips und zog ihn langsam herunter, bis er über ihre Beine auf den Boden rutschte.

Katrin starrte aus kürzester Entfernung zwischen die Schenkel der Krankenschwester. Sie bewunderte das dunkelbraune, ungewöhnlich seidige Schamhaar, betrachtete dann ausführlich die zarte Spalte mit den rosigen Schamlippen und dem dunkler gefärbten, reizvoll ausgeprägten Kitzler.

„Du bist schön, Nachtschwester“, flüsterte sie, während sie geschmeidig näher kam. Sie konnte ihren Blick nicht losreißen. Dann legte sie den Zeigefinger auf die weichen Schamlippen, stieß zu und begann zu spielen.

Claudia schloss ihre Augen und ließ alles Kommende über sich ergehen. Sie war in ihrem Naturell eine devote Frau und genoss die Rolle der Erniedrigung. Es machte ihr sogar Freude, das blonde Mädchen mit der Zunge zu befriedigen. Die beiden Frauen verwöhnten sich fast eine Stunde gegenseitig. Auch Martin hatte sich an dem Spiel der Körper beteiligt. Er penetrierte abwechselnd die Nachtschwester und seine Freundin, wechselte von vaginal zu anal um zum Schluss oral seinen Höhepunkt zu erleben.

„Klasse Orgasmus“, sagte Martin, als er sein Sperma in den Mund der Nachtschwester gepumpt hatte.

„Was machen wir jetzt mit ihr?“, wollte Katrin wissen.

„Sie soll verschwinden und dafür sorgen, dass wir beide noch etwas ungestört deinen Geburtstag feiern können!“

„Ja! Das ist geil!“

„Jetzt raus mit dir, du Miststück“, fauchte Martin die Nachtschwester an. „Du sorgst dafür, dass wir ungestört bleiben.“

Claudia blickte ihn erschöpft und verwirrt an.

„Hast du nicht kapiert? Verschwinde jetzt! Wir wollen alleine bleiben.“

Er zog die Nachtschwester aus dem Bett, warf ihr die Kleidung zu, öffnete die Tür und schob Claudia auf den Gang der Station.

Ein Mann in einem weißen Arztkittel stand im Schatten und beobachtete die nackte Frau. Er grinste boshaft, als er die Nachtschwester mit wackelnden Gesäßbacken zu den Umkleideräumen laufen sah.

Darüber werden wir noch reden müssen, dachte der Beobachter!

2

Zwei Stunden hatten Martin und Katrin die Station verlassen.

„Bis bald!“, verabschiedeten sich die Teenager.

Claudia war nun müde. Sie war körperlich völlig ausgelaugt und gähnte, während der Zeiger um eine Minute vorrückte.

Jetzt war es genau vierundzwanzig Uhr.

Geisterstunde!

Die Nachtschwester war zu nüchtern und sachlich, um an Geisterspuk und all diese Dinge zu glauben. Sie erhob sich und verließ das Schwesternzimmer. Es war Zeit, den Tropf von Paul Stumpf zu wechseln.

Gleichzeitig war noch jemand zu Paul Stumpf unterwegs!

Eine grausame Bestie, die eine schreckliche Tat vorhatte!

Zielstrebig ging die unheimliche Höllenkreatur den einsamen und dunklen Flur entlang.

Er betrachtete die Türen nicht, an denen er vorbeikam. Als er jene erreichte, die in das Zimmer von Paul Stumpf führte, verharrte er einen Augenblick.

Seine Hände zuckten, die Finger spreizten sich und ein leises Knistern war zu hören. Kleine gezackte Blitze sprangen von einem Finger auf den anderen über. Die Hände des Mannes, der nicht von dieser Welt war, strahlten auf eine mysteriöse Weise.

Er öffnete die Tür.

Stille herrschte auch im Krankenzimmer. Vier Betten standen darin, doch derzeit waren nur zwei belegt. Paul Stumpf schlief ruhig. Über ihm hing eine Flasche, in der sich eine glasklare Flüssigkeit befand.

Helles Mondlicht schien zum Fenster herein und zeichnete ein silbernes Rechteck auf den Boden.

Die Wahl des Höllendiebs hätte nicht auf jeden Patienten fallen können. Er hatte speziell Paul Stumpf heraus gesucht, der mit seinen fünfunddreißig Jahren bereits Geschäftsstellenleiter einer Versicherung war. Paul war nach einem Autounfall in die Klinik gebracht worden, befand sich aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung.

Lebensgefahr hatte für ihn nicht bestanden. Bis jetzt!

Paul Stumpf muss sterben! Das hatte der Höllenmann beschlossen. Niemand konnte den Patienten jetzt noch retten. Er war bereits so gut wie tot!

Ein grausames Grinsen verzerrte die Züge des Unheimlichen. Er näherte sich dem Schlafenden, stand reglos neben ihm und betrachtete ihn mit einer erschreckenden Gier im Blick.

Langsam hob er seine strahlenden Hände. Damit würde er stehlen, was er brauchte. Die Magie, die ihm zur Verfügung stand, würde das Diebesgut konservieren.

Er beugte sich vor.

Plötzlich waren auf dem Flur Schritte zu hören!

Der Mann mit den strahlenden Händen stieß einen leisen Fluch aus. Es wäre nicht nötig gewesen, dass er sich versteckte, aber er wollte jedes Aufsehen vermeiden.

Eine zornige Glut glomm in seinen Pupillen kurz auf und erlosch gleich wieder. Er blickte sich hastig um und versteckte sich dann hinter einer spanischen Wand, die einen Teil des Raumes abtrennte.

Durch die Scharnierspalten konnte er sehen, wer den Raum betrat. Es war eine Krankenschwester. Sie hielt eine Infusionsflasche in der Hand.

Die Krankenschwester ließ die Tür offen. Neonlicht flutete in das Krankenzimmer. Paul Stumpf wurde unruhig und schlug die Augen auf, als Schwester Claudia die Infusionsflasche wechselte.

„Tut mir leid, dass ich Sie geweckt habe“, flüsterte die Nachtschwester.

„Das macht nichts“, antwortete der Patient verschlafen.

„Wie fühlen Sie sich?“

„Gut, vielen Dank.“

„Das ist die letzte Flasche“, sagte die Krankenschwester. „Von morgen an brauchen Sie nicht mehr am Tropf zu hängen.“

Paul Stumpf lächelte. „Schade, ich hatte mich schon daran gewöhnt.“

„Schlafen Sie weiter“, forderte die Nachtschwester, warf einen Blick auf den Patienten im Nachbarbett und verließ das Krankenzimmer mit der leeren Infusionsflasche.

Während sie in das Schwesternzimmer zurückkehrte, schloss Paul Stumpf die Augen und schlief kurz darauf wieder ein.

Langsam klappte die spanische Wand zur Seite. Die Hände des Diebes begannen wieder zu strahlen. Lautlos näherte er sich seinem Opfer.

Er hob die Arme, hielt die vorgestreckten Hände über den Schlafenden. Das Strahlen nahm zu, wurde intensiver, richtete sich aber nur nach unten.

Zwischen den Händen des Diebes und der Brust des Patienten entstand eine Lichtsäule. In der Mitte dieses knisternden Leuchtens war plötzlich das Gebiss eines Wolfes zu sehen.

Beiß!“ zischte der Höllenmann. „Beiß zu!“

Im Morgengrauen erwachte Markus Bauer, der Bettnachbar von Paul Stumpf. Man hatte ihm den Blinddarm entfernt, der Tag seiner Entlassung stand kurz bevor. Markus Bauer arbeitete als Obsteinkäufer in der Großmarkthalle. Dieser Beruf brachte es mit sich, dass er ohne Wecker im Morgengrauen erwachte. Dass man in den Krankenhäusern die Patienten bereits um sechs Uhr weckte, machte ihm nichts aus. Für viele war das eine unmenschliche Zeit, für Markus Bauer aber nicht. Er räkelte sich und drehte den Kopf auf die Seite.

Plötzlich krampfte sich sein Herz zusammen!

Mit seinem Bettnachbarn konnte irgendetwas nicht stimmen. Der Mann lag quer über der Matratze, ein Arm hing über die Bettkante herunter. Die Nadel der Infusion war aus seiner Vene gerissen, sein Gesicht war zu einer Maske des Entsetzens erstarrt.

Markus Bauer drückte den Knopf, um Hilfe zu holen.

Im Schwesternzimmer schreckte Schwester Claudia hoch. Sie war vor wenigen Minuten etwas eingenickt, war jetzt aber sofort wieder hellwach und sprang auf.

Ein Lämpchen verriet ihr, in welches Zimmer sie eilen musste. Sie hastete aus dem Schwesternzimmer und machte Augenblicke später im Zimmer von Paul Stumpf und Markus Bauer das Licht an.

Markus Bauer saß bleich im Bett.

„Schwester, schauen Sie, Paul liegt da wie tot!“, stammelte er.

Schwester Claudia warf nur einen kurzen Blick auf Paul Stumpf, dann kehrte sie um und holte den Arzt, der Bereitschaft hatte.

Dr. Claus Vogelrainer kam sofort. Er untersuchte den Patienten, hörte ihn mit dem Stethoskop ab und sagte schließlich: „Da ist nichts mehr zu machen. Der Mann ist tot.“

Schwester Claudia blickte den Arzt ungläubig an. „Um Mitternacht fühlte er sich noch gut. Er hat es mir selbst gesagt, als ich die Infusionsflasche wechselte.“

„Die Obduktion wird ergeben, woran er gestorben ist“, sagte Dr. Vogelrainer und veranlasste, dass der Tote fortgebracht wurde.

Für Markus Bauer war das ein schlimmer Schock. Er hatte sich gut mit seinem Bettnachbarn verstanden. Sie hatten ausgemacht, sich mal zu treffen, wenn sie das Krankenhaus verlassen hatten.

Sein Schock wäre noch viel größer gewesen, wenn er geahnt hätte, dass auch er auf der Totenliste des unheimlichen Diebes mit den strahlenden Händen stand.

3

Lara Bender, die Freundin von Markus Bauer, kam kurz nach dem Frühstück zu Besuch. Sie war erst achtzehn, hatte langes rotes Haar und ein hübsches Gesicht.

Gleich zu Beginn hatte sie gefragt: „Wo ist Paul? Hat man ihn verlegt? Sie können ihn doch noch nicht entlassen haben.“

„Stell dir vor“, antwortete Markus, „er lebt nicht mehr!“

Lara schaute ihn mit ihren großen Augen verblüfft an. „Das gibt´s doch nicht. Er war doch über den Berg.“

„Alle stehen vor einem Rätsel. Die Obduktion wird Aufschluss über seine Todesursache geben.“

„Kann dem Personal ein Fehler unterlaufen sein?“

„Bestimmt nicht. Die geben sich hier alle sehr viel Mühe mit uns.“

Markus Bauer erzählte seiner Freundin, wie sich das Ganze im Morgengrauen abgespielt hatte. Lara strich ihm liebevoll über sein schwarz gelocktes Haar.

 

„Hoffentlich kommst du bald raus. Ich möchte dich wieder sehen können, wann ich will und nicht Besuchszeiten vorgeschrieben bekommen.“

„Am Wochenende entlassen sie so gut wie nie. Also werden sie mich entweder am Freitag oder am Montag nach Hause schicken.“

„Freitag wäre mir lieber“, sagte Lara und schob ihre Hand unter die Bettdecke auf seinen Oberschenkel.

Er schmunzelte, als er spürte, wie ihre Finger sein Geschlecht suchten.

„Mir auch. Aber mit Sex werden wir noch etwas warten müssen“, antwortete Markus.

„Sprich mit dem Chefarzt“, feixte Lara. „Sag ihm, du hast eine junge Freundin, die dringend gevögelt gehört.“

„Genau das werde ich ihm sagen. Damit kriege ich ihn weich.“

Lara griff zwischen seine Schenkel und tastete nach seinem Penis.

Sie langte in die Öffnung der Krankenhauskleidung und holte das stehende Glied hervor. Markus hob die Bettdecke an und zog sie zur Seite.

Lara näherte sich mit ihrem Gesicht seinem Unterleib. In dieser Position konnte sie sich bequem mit ihren Lippen seinem Schwanz nähern.

Markus griff in ihre Haare und hielt mit festem Griff ihren Kopf. Lara mochte es, etwas dominant behandelt zu werden. Es erregte sie, wenn er ihr Befehle gab.

„Mach brav den Mund auf, damit ich dir meinen Schwanz hineinschieben kann!“

Sein Befehl erzeugte Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln. Sie freute sich bereits auf das Wochenende. Lara öffnete ihre Lippen und stülpte sie über seinen Penis.

Endlich blasen, dachte das junge Mädchen, wie ich das vermisst habe. Sie begann an der harten und heißen Eichel ihres Freundes zu saugen.

„Ja! Das ist gut. Du bist wirklich klasse, Schätzchen!“, stöhnte Markus.

Die Lippen des Mädchens schlossen sich komplett um seinen harten Schaft. Sie wusste genau, wie sie es anstellen musste, um ihren Freund zu erregen. Markus schob ihr seinen steifen Penis immer tiefer in den Rachen. Fast musste Lara würgen, so tief stieß er ihn hinein. Er merkte, dass sie ein Problem mit seinem großen Schwanz bekam und zog ihn wieder etwas zurück.

Sie ließ ihre Zungenspitze immer wieder um die Eichel von Markus kreisen. Dann spürte sie sein Zucken. Gerade noch rechtzeitig konnte sie ihren Mund wegziehen.

So ging seine Ladung zum größten Teil daneben. Nur ein paar Tropfen spritzen ihr ins Gesicht und liefen über ihre Wangen hinab auf das Bett.

„Jaaaaa, das tat gut!“, stöhnte Markus auf, als er sein Sperma hinaus spritzte.

Lara eilte in das Badezimmer und säuberte ihr Gesicht. Sie nahm ein nasses Handtuch mit und reinigte das Bett. Die Besuchszeit verging wieder einmal viel zu schnell. Bedauernd nahm Lara Abschied von ihrem Freund. Markus stand auf und begleitete seine Freundin noch einige Schritte.

Es war ein Abschied für immer!

Doch das wussten beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht!

Markus Bauer begleitete seine hübsche Freundin bis zur Stationstür. Weiter durfte er nicht gehen. Er schlich neben Lara einher, seine Hand lag auf der Stelle, an der er operiert worden war.

Seine Haltung war leicht gekrümmt. Es würde schon noch eine Weile dauern, bis er wieder Bäume ausreißen konnte. Er küsste Lara.

„Ich liebe dich“, flüsterte er zärtlich.

„Ich dich auch“, antwortete sie liebevoll. „Ich komme morgen wieder. Bleib mir treu und vernasch keine Krankenschwester.“

Als er in sein Zimmer zurückkehrte, stutzte er, denn das Bett von Paul Stumpf war wieder belegt. Markus warf einen Blick auf die Tafel, die über dem Bett des Neuen hing.

Der Mann hieß Thomas Schiefer und war 28 Jahre alt. So alt war auch Markus. Er nickte dem blonden Mann zu.

„Ich bin ihr Nachbar.“

„Freut mich, ich heiße Thomas Schiefer“, antwortete der Mann. „Aber das haben sie ja bereits auf dem Schild gelesen.“

„Ich heiße Markus Bauer. Wir können uns aber gerne duzen“, sagte Markus.

„Gerne. Ich bin der Thomas.“

„Markus.“

Beide reichten sich die Hände und lächelten sich freundlich an.

„Weshalb bist du hier?“, fragte Markus Bauer seinen neuen Bettnachbarn.

„Blinddarm“, antwortete Thomas.

„Das habe ich gerade hinter mir“, sagte Markus. „Vielleicht nimmt dir meine Erfahrung etwas die Angst. Ist halb so schlimm. Hier sind wir in den besten Händen.“

Thomas Schiefer schmunzelte. „Du wirst hoffentlich nicht dafür bezahlt, dass du für das Krankenhaus Werbung machst. Bisher habe ich um Krankenhäuser immer einen großen Bogen gemacht.“

„Tja, leider klappt das nicht immer. Ich dachte auch, mich würde es nie erwischen. Plötzlich lag ich unter dem Messer von Prof. Dr. Gerhard Weber. Er ist der Chefarzt hier im Krankenhaus. Ein angenehmer Mensch. Mit dem kann man echt gut reden.“

Obwohl Thomas Schiefer freundlich und nett wirkte, begegnete ihm Markus mit einer gewissen Zurückhaltung, die diesem jedoch nicht auffiel.

Er war immer noch in Gedanken bei dem Vorfall mit Paul Stumpf. Markus war ein bisschen schwerfällig, konnte sich auf den neuen Mann, der jetzt in Pauls Bett lag und dessen Platz einnahm, nicht so schnell einlassen.

Er nutzte die folgende Stunde, um seinen neuen Bettnachbarn etwas kennenzulernen. Es stellte sich heraus, dass Thomas Schiefer Kriminalbeamter war.

„Muss ein sehr interessanter Beruf sein“, sagte Markus.

„Du meinst, ich jage ständig Gangster. So wie in den Hollywood Filmen, oder bei der CSI Serie. Aber so ist es in der Praxis nicht. Ich mache den ganzen Tag Hintergrundrecherchen für unseren Hauptkommissar. Das ist Langeweile im höchsten Maße.“

Sie kamen einander allmählich näher. Markus Bauer fasste vor allem deshalb schneller Vertrauen zu Thomas Schiefer, weil dieser Kriminalbeamter war. Auch kannte er das Kommissariat K11 in dem sein neuer Bettnachbar tätig war. Sein Chef war Kriminalhauptkommissar Albrecht Schubert, über den Markus bereits mehrfach in der Zeitung gelesen hatte.

Er sagte sich, einen solchen Job bekämen nur Menschen mit untadeligem Ruf. Das half ihm, seine Reserviertheit mir der Zeit abzulegen.

Irgendwann erzählte er Thomas was mit Paul Stumpf passiert war. Zuerst dachte er, es wäre besser gewesen, das nicht zu erwähnen, weil Thomas Schiefer doch im gleichen Bett lag. Aber dieser steckte es mit erstaunlicher Gleichgültigkeit weg.

„Hast du kein flaues Gefühl im Magen, wo du jetzt weißt, dass in dem Bett heute Nacht ein Mensch gestorben ist?“, fragte Markus.

„Ich kann es nicht ändern, dass die mich in dieses Bett gesteckt haben. Auf jeden Fall habe ich nicht vor, hier das Zeitliche zu segnen.“

Markus lachte amüsiert. „Ich auch nicht.“

Er sollte sich irren!