Ehe ich die Wohnung betrat, schaute ich mir das Türschloß an. Es war unbeschädigt.
»Wo ist der Tote?« fragte ich.
Die Frau in der Kittelschürze holte mit zitternder Hand einen Schlüssel aus ihrer Tasche. Sie öffnete die Tür und ließ mich eintreten.
»Gehen Sie nur voran, bitte – ich kann das nicht noch einmal sehen«, murmelte sie.
Ich durchquerte die kleine dunkle Diele und betrat das Wohnzimmer. In ihm brannte nur eine Stehlampe. Ihr warmer Lichtschein reichte gerade aus, um eine kleine, mit buntem englischem Leinen bezogene Sitzgarnitur zu erhellen. Das Fernsehgerät in der Ecke lief ohne Ton, über den Bildschirm flimmerte eine Nachrichtensendung. Es war ein mittelgroßes, recht bürgerliches Wohnzimmer, sauber, adrett, ohne Pfiff und Glanz.
Ich schaute mich um. »Wo ist er?«
Die Frau schob sich hinter mir über die Türschwelle. Sie hob sich auf die Zehenspitzen und blickte über meine Schulter.
»O Gott«, würgte sie hervor, fassungslos. »Er ist verschwunden!«
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