Sex mit der Hellseherin

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Sex mit der Hellseherin
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Caroline Milf

Sex mit der Hellseherin

Erotik Roman

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Der Privatdetektiv Dennis Oppenheim saß hinter seinem Schreibtisch, im weißen Hemd und schwarzer Jeans. Die Sekretärin Rosa Blume öffnete die Tür, und schritt in das Bürozimmer. Sie trat neben ihren Chef und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Na, Dennis?“, fragte die hübsche Rosa.

„Endlich mal was Nettes am Morgen.“ Seine Augen glitzerten erfreut.

„Wieder fit?“

„Und wie. Brauchst nur hinzulangen.“

Die Sekretärin streckte die Hand aus, er öffnete die Beine. Mit sicherem Griff packte sie sein Glied und quetschte es durch den Stoff. Der Privatdetektiv legte den Kopf in den Nacken und seufzte auf. Fast augenblicklich stand er ihm, dick, fest und hart wie aus Eisen. Die Sekretärin nahm die Eichel zwischen die Finger und rieb sie.

„Macht Spaß, wie?“, hauchte sie in sein Ohr.

Er nickte. „Du machst das gut, Rosa.“ Er fasste der schlanken Frau unter den Rock.

„Ich mag Männer wie dich“, hauchte sie. Dennis zerrte an dem hauchdünnen Slip und wollte an ihre Vagina.

„Die immer für ihren Chef zur Verfügung steht“, ergänzte Rosa.

„Und ob!“, meinte Dennis mit leicht zittriger Stimme.

Er beugte sich vor und nahm die zweite Hand zur Hilfe. Er zog ihr den Slip über die Schenkel. Aber sie hielt die Beine zusammen und ließ ihn nur die Schamhaare berühren. Seine Ohren begannen zu glühen, er griff härter zu, wollte einen Finger in ihre Spalte schieben.

Die erfahrene Rosa massierte unverändert seine pralle Eichel und trieben ihn immer höher.

„Lass mich... ran... an deine nasse Schlucht... oh, bitte... Rosa.“

„Das geht doch nicht“, hauchte sie. „Nicht hier im Büro.“

„Bitte.“

„Ich mach dir´s doch auch so.“

„Dann hol dir meinen Steifen raus.“

„Ich?“

„Na schön, dann mach ich es selbst.“

Er fingerte am Hosenschlitz und zog den Reißverschluss auf. Mit einer wühlenden Handbewegung grub er in die Tiefe und würgte seinen steifen Penis ins Freie. Die Eichel war feucht, die Vorhaut spannte sich prall über dem geschwollenen Fleisch.

„Zufrieden? Kannst ruhig tüchtig rangehen!“, erklärte Dennis. Er biss die Zähne zusammen.

Rosa beugte sich über seinen Schoß herunter und leckte zärtlich an seiner prallen Eichel. Seine Hände klammerten sich unwillkürlich in ihre Schultern und drückten sie tiefer.

„Ja, lutsch mich, Rosa!“, zischte er.

Sie leckte über seine klaffende, kleine Öffnung. Er krallte die rechte Hand in ihren Nacken und drängte sie auf seinen harten Pfahl.

Dennis räkelte sich stöhnend und stand kurz vor seinem Höhepunkt.

Er zog die Eichel zurück, wollte kommen, aber die Frau riss den Mund weg. „Uh. Teufel. Los, Rosa, lutsch weiter! Es war gerade so schön.“

Sie packte seinen Hodensack und spielte mit seinen Eiern. Seine Schwanzspitze zuckte, rötlicher Schleim rann über seine bläulich geschwollene Eichel.

„Nun lutsch ihn doch endlich... bitte... oohh, Rosa!“

Sie drückte die Lippen um seine Eichel und umspielte sie mit der Zunge.

„Du kannst so gut blasen... ahhh.“

Sein Sperma rollte heran und traf mit sattem Strahl ihren Gaumen. Die Sekretärin schluckte es rasch weg und nahm auch seinen zweiten Schub auf. Er bewegte den Rumpf, zuckte vor und zurück. Sein Körper bog sich, er legte die Brust über ihren Kopf, schluchzte, seufzte und streichelte ihren Rücken.

Sie saugte ihn komplett leer, schmeckte, was er ihr gab, schleimig und warm, würgte es in sich hinein und saugte weiter. Wieder und wieder quoll es aus seinem Penis und rann über ihre Zunge. Ihre Hand massierte seinen Hodensack, während er allmählich erschlaffte. Sie ließ seinen Penis im Mund, bis seine Eichel weich wurde.

„So schön, Rosa.“

Er lehnte sich in seinen Ledersessel zurück und erschrak heftig, als sein Handy klingelte. Während er versuchte, sein Gleichgewicht zu halten, hangelte er nach seinem Smartphone.

„Hä ... äh, hallo, hier Oppenheim“, meldete er sich, noch immer die Nachwehen seines Höhepunktes spürend.

„Degenfeld“, sagte eine heisere männliche Stimme. „Hallo, Dennis! Wie geht´s dir?“

„Hallo, Michael“, begrüßte der Privatdetektiv den Anrufer.

„Hast du etwas Zeit?“, fragte der Mann mit einer tiefen Stimme.

„Na klar, Michael. Wie geht´s denn so? Seit ich dir vor zwei Jahren helfen musste, deine zweite Frau loszuwerden, hast du nichts mehr von dir hören lassen. Wie läuft´s denn mit der zweiten Frau?“

Michael Degenfeld ließ ein rasselndes Auflachen vernehmen. „Du musst mir helfen.“

„Was denn? Willst du die zweite Frau auch loswerden?“

„Nein, Die Simone ist schon okay. Aber man hat mich um hunderttausend Euro betrogen!“

„Hunderttausend...“ Dennis Oppenheim, der clevere Münchner Privatdetektiv, hon die rechte Augenbraue empor. „Ja, wenn das so ist, dann würde ich sagen, komm ich mal vorbei.“

„Nein, besser du kommst nicht zu mir“, raunte Michael Degenfeld, Inhaber der Degenfeld Fleischerei Betriebe mit dem Sitz in der Münchner Großmarkthalle. „Können wir uns woanders treffen?“

„Vielleicht im Augustiner Bräu in der Arnulfstraße?“, schlug Dennis vor.

„Nein!“ Michael Degenfeld schnaufte missbilligend. „Im Augustiner bin ich bekannt. Dorthin verkaufe ich doch meine Fleischwaren.“

„Okay, was schlägst du dann vor?“

„Um zehn Uhr im Seehaus am Großhesseloher See im Englischen Garten, klappt das?“

„Na sicher doch, Michael.“

Pünktlich zur vereinbarten Zeit begrüßten sich die beiden Männer.

„Du musst mir unbedingt die hunderttausend Euro wiederbesorgen, Dennis“, begann der fleischige Großmetzger das Gespräch, als er seinen stattlichen Wurstbauch gegenüber von Dennis Oppenheim unter den Ecktisch am Fenster zwängte. Er keuchte und schnaufte, während er auf die blühenden Bäume am Kleinhesseloher See blickte.

„Nun mal hübsch der Reihe nach“, meinte der Privatdetektiv. „Was ist geschehen?“

Der Unternehmer winkte mit seiner fleischigen Pranke erst einmal die junge Bedienung im feschen Dirndl heran.

„Zwei Bier, Fräulein.“

„Ja, sofort“, antwortete das Mädchen.

Der Fleischfabrikant schüttelte kurz den Kopf, stierte der Bedienung auf das wackelnde Gesäß und wandte sich dann wieder dem Privatdetektiv zu.

„Mann!“ Er grinste säuerlich und kratzte sich über den riesigen, fast kahlen Schädel. „Ich traue mich kaum zu erzählen. Es ist sehr peinlich für mich.“

„Na, vor mir brauchst du dich nicht zu genieren, Michael“, meinte Dennis Oppenheim, während er sein Handy im Sakko verstaute. „Die Meinung eines Privatschnüfflers über dich kann dir doch wurscht sein. Außerdem bin ich an die menschlichen Schwächen gewöhnt. In meinem Beruf habe ich schon alles Erdenkliche gehört. Hat dich eine Prostituierte ausgenommen?“

Michael Degenfeld richtete sich empört auf und sog die nach Grillhendl duftende Luft ein.

„Also, Dennis! Was denkst du von mir!“ Er schüttelte den runden Kopf, so dass die Hängebacken wackelten.

„Und was ist es nun diesmal?“, fragte der Privatdetektiv neugierig.

Die fesche Bedienung im bayerischen Dirndl stellte zwei Bier auf den Tisch, lächelte die Männer kurz an, bevor sie wieder den Tisch verließ.

„Klasse Vorbau, das Mädchen“, meinte der Fleischer, hob sein Bier und trank einen kräftigen Schluck. „Ach, das tut gut. Wie können Männer nur ohne Bier leben?“

„Hat das was mit dem verschwundenen Geld zu tun? Hast du in Bieraktien investiert? Oder hältst du mich für einen Hellseher und lässt mich raten?“, meinte der Privatdetektiv.

„Hm. Du bist nahe dran“, erwiderte der Fleischer.

„Aha.“ Der Detektiv grinste wissend. „Du bist einem Wahrsager auf den Leim gekrochen. Der gewiefte, ausgekochte Unternehmer ...“

„Du hast gut reden, Dennis“, sagte der dicke Großfleischer mit seiner rasselnden Stimme. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass du ebenfalls von dem verdammten Paar beschissen worden wärst.“

„Ein Hellseherpaar? Doch nicht die, die ständig in den Münchner Zeitungen werben? Die Adonays? Die transsilvanischen Propheten?“

 

„Genau die!“ Michael Degenfeld blickte sich nervös im Gasthaus um. „Ich sage dir, Dennis, das sind Hochstapler!“ Der Wurstfabrikant fasste sich an die Brusttasche, zog eine Ausgabe vom Münchner Merkur heraus und faltete sie auseinander.

„Hier!“, sagte er und klopfte mit der fleischigen Pranke auf eine viertelseitige Anzeige. „Hier ist schon wieder eine Annonce geschaltet.“ Er reichte sie dem Privatdetektiv.

„Na, jedenfalls scheint dich das feine Pärchen weit teurer gekommen zu sein, als eine Prostituierte. Für das Geld hättest eine ganze römische Orgie feiern können.“

„Hör auf, mich zu verarschen“, meinte Degenfeld düster.

Dennis Oppenheim sah sich die Anzeige näher an. Sie zeigte einen geheimnisvoll strahlenden Stern, unter dem eine Frauengestalt in wallendem Gewand mit segnend ausgebreiteten Armen stand. Und hinter ihr stand im Halbdunkel eine zweite, männliche Gestalt im weißen, weitärmeligen Gewand. Der Detektiv las das Inserat:

„Noch nie war der Schicksalsblick in Ihre Zukunft sicherer!“ verkündete die Schlagzeile. „Tausende in aller Welt sind überzeugt und begeistert. Das berühmte rumänische Seher-Ehepaar aus Transsilvanien beantwortet exakt und sicher alle Ihre persönlichen Schicksalsfragen und hilft Ihnen, Ihr Leben zu meistern. Selina Adonay, die mystische Seherin, schaut auch in Ihre Zukunft, vermittelt Ihnen Geisthilfe und Lebenssicherheit. Dr. Florin Adonay überprüft zur Erreichung höchster Sicherheit in der Gesamtvoraussage der Prophezeiungen Ihr persönliches Horoskop. Keine unklaren Andeutungen, sondern präzise Beschreibung aller Ereignisse in Beruf, Geschäft, Finanzen, Spiel, Gesundheit, Liebe, Ehe und Sexualität. Schon tausende begeisterte Dankschreiben, darunter eine Vielzahl von Prominenten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Vereinbaren Sie einen persönlichen Termin. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.“

„Raffiniert, raffiniert!“ Dennis Oppenheim schüttelte den dunkelbraunen Lockenkopf. „Das saubere Pärchen versteht es, sogar clevere und gebildete Menschen wie dich aufs Kreuz zu legen.“

„Kann man wohl sagen“, bestätigte der Großfleischer und nickte schwer.

„Du solltest den Anzeigentexter für deine Wurstreklame abwerben“, meinte der Privatdetektiv grinsend.

„Wer den Schaden hat …“, erwiderte der Fleischer.

„Aber nun erzähl mal, was passiert ist“, bat der Ermittler.

Endlich war bei Michael Degenfeld der Damm, der bei ihm sonst kaum zu bemerkenden Hemmungen, gebrochen. Er nahm einen tiefen Schluck Bier bevor er zu reden begann:

„Also, es war so. Vor drei Monaten hatte ich einen moralischen Tiefpunkt.“

„Den hast du doch regelmäßig“, sagte Dennis. „Da muss es ja diesmal ganz schlimm gewesen sein.“

„Lass meine Moral in Ruhe, ja?“ Der Fleischer spielte die beleidigte Leberwurst.

„Du meinst deine Geldeinnahmen, nicht deine Moral. Aber vielleicht ist Geld und Moral bei dir dasselbe“, erwiderte der Detektiv.

„Also, quatsch keinen Blödsinn. Pass auf: Mein Geschäft ging zurück, wegen dieser Scheiß Corona Pandemie. Ich bekam keine Leiharbeiter mehr aus Ostdeutschland, musste Kurzarbeit anmelden und meine Umsatzzahlen gingen stark zurück. Außerdem hatte ich eine heimliche Affäre mit einer zwanzigjährigen Studentin. Aber das Miststück hat mich verlassen, und die Simone, meine liebe Gemahlin, hat mich sexuell verhungern lassen. Ich hatte einen seelischen Tiefpunkt, und da sah ich in der Zeitung die Annonce.“

Der dicke Unternehmer unterbrach kurz seine Erzählung, winkte der hübschen Bedienung und bestellte zwei frische Bier.

„Erzähl weiter“, meinte Dennis.

„Okay, also, ich habe bei denen angerufen und einen persönlichen Termin vereinbart. Die besitzen eine riesige Villa in Grünwald.“

„Was ist bei dem Termin geschehen?“

„Ja, also die beiden Adonays haben mich empfangen, ganz in schwarz gekleidet. Und dann hat Selina Adonay meine rechte Hand genommen und ihre linke Hand auf meinen Kopf gelegt“, fuhr der Fleischer unbeirrt fort, „und dann hat sie erst die Falten auf meiner Handfläche durchforscht, und dann hat sie mir tief in die Augen gesehen. Die schaut dir mitten ins Hirn. Das macht dich nervös.“

„Und nun erzähl doch mal schneller, was haben die dir denn geweissagt? Ich bin schon neugierig.“

„Ja, also beim ersten Mal hat Selina mir gesagt, in der nächsten Mond-Dekade würde ich wieder Auftrieb verspüren. Die ist vielleicht ausgekocht. Die gibt eine kurze Prognose ab, damit man bald wiederkommt. Und jeder Termin kostet hundert Euro. Wenn man ein Langzeit Prognose haben möchte, zahlt man fünfhundert Euro.“

„Das klingt doch noch normal.“

„Aber es ging weiter. Die prophezeite mir, dass ich einen hübschen Käfer kennenlerne und eine heiße Affäre beginne.“

„Und?“

„Hm. Also, ich fahre mit meinem Mercedes durch Schwabing, da läuft mir doch glatt ein junges Mädchen seitlich gegen den Kotflügel und fällt erschrocken auf ihrem süßen Hintern. Ich springe natürlich sofort aus dem Auto, um ihr zu helfen. Oh, und was für eine Hübsche. Die langen blonden Haare und der perfekte Körper erinnerten mich an einen Engel.“ Er wischte sich mit seiner Pranke über den dicklippigen Mund. „Was soll ich dir sagen. Ich habe mich bei ihr entschuldigt und sie gleich zum Essen eingeladen. Na, und dann sind wir durch Bars und Nachtclubs gezogen. Was für ein tolles Mädchen …“ Versonnen starrte der Unternehmer hinaus in den Englischen Garten. „Nicole Baumer heißt sie. Und eifersüchtig war sie!“

„Und eine solches Klasseweib hat dich verführt?“, fragte der Privatdetektiv erstaunt. Er zog ein Notizbuch heraus und notierte sich den Namen des Mädchens.

„Bereits um ein Uhr nachts.“ Michael Degenfeld lächelte verzückt. „In der Leopoldstraße!“

„Was denn? Mitten auf der Straße?“

„Nein. Bei ihr zu Hause natürlich, im Bett, Leopoldstrass 415.“

„Und dann haben dich die Adonays mit dem Seitensprung erpresst, richtig?“, erkundigte sich der Ermittler.

„Nicht doch“, wehte Degenfeld ab. „Gar nichts geschah, bis ich wieder zu einem weiteren Termin ging. Etwa zehn Tage später. Da die Voraussage eingetroffen war, wollte ich mehr über meine Zukunft wissen.“

„Aha, und?“

„Beim zweiten Mal hat sie mir prophezeit, ich soll mich vor Unfällen aufpassen. Außerdem würde ich Glück im Spiel haben. Und fünf Tage später geschah es. Ich fahre mit dem Mercedes rückwärts aus einer Parklücke und genau in einem Kleinwagen. Beide Autos hatten einen kleinen Blechschaden, nichts Schlimmes, aber es war ein Unfall. Tut mir leid, junger Mann, sagte ich zu dem anderen Fahrer. Und dann kommt so eine blöde Ziege herangerauscht und behauptet, ich wäre schuld. Was soll ich dir sagen, ehe ich vor Gericht marschiere, habe ich nachgegeben. Ich bin ja vollkaskoversichert, und das arme Schwein mit dem Blechschaden hat mir leidgetan. Außerdem war der Typ ziemlich erkältet, hat gerotzt wie ein Schwein. Er tat mir einfach leid. Und bei mir war kaum etwas kaputt. Meine Versicherung hat den Schaden komplett übernommen.“

„Und wie hieß dein Unfallgegner?“, erkundigte sich der Privatdetektiv.

„Das war vielleicht ein nervöses Hemd. Sven Kalkstein hieß der.“

Er nannte dem Privatdetektiv die Adresse des Unfallgegners.

„Und die Zeugin?“, fragte Dennis.

„Keine Ahnung. War eine tolle Puppe im schwarzen Kostüm und mit High-Heels. An das Gesicht kann ich mich nicht mehr erinnern, ich habe dem Weib die ganze Zeit nur auf ihren riesigen Busen gestarrt.“

„Und was war mit dem Glück im Spiel?“, erkundigte sich der Detektiv.

„Ich bekam Post. Ein Angebot von der Bayerischen Klassenlotterie. Klang irgendwie gut, daher habe ich hundert Euro riskiert.“

„Und? Hast etwas gewonnen?“

„Ja, aber erst später. Erst in der nächsten Mond-Dekade. Na ja, bis angeblich die Ziehung vorbei war und so.“

Der Fleischer griff in die Tasche und zog den Brief der Klassenlotterie aus der Tasche. Es war äußerst seriös gestaltet. Der Privatdetektiv studierte alles und nahm den Brief an sich.

„Ja, und beim dritten Mal – da hat der Termin bereits zweihundert Euro gekostet – hat sie mir prophezeit, mir drohe Erkältungsgefahr und ich habe Pech in der Liebe, aber die Pechsträhne würde durch das Glück im Spiel ausgeglichen. Na ja, und dann kam da Lotteriegewinn – zweitausend Euro. Und ab diesem Zeitpunkt waren alle Bedenken gegenüber der Hellseherin verschwunden.“

„Wie ging es dann weiter?“, meinte der Detektiv grinsend.

„Dann kam meine Pechsträhne. Erst bekam ich eine heftige Erkältung.“

„Da steckt wohl dieser verschnupfte Sven Kalkstein dahinter. Dein Unfallgegner war doch stark erkältet, hast du erzählt.“

Michael Degenfeld zog die buschigen Augenbrauen zusammen und meinte: „Jetzt, wo du es sagst, kommt mir das alles verdächtig vor.“

„War er bei dir zu Hause?“, hakte der Ermittler nach.

„Nö! Nach dem Unfall haben wir nur miteinander telefoniert“, antwortete der Fleischer.

„Und in deinem Auto?“

„Nein. Ich habe meine Limousine damals in die Werkstatt gebracht. Die sollten den Wagen überprüfen und den Kratzer von der Stoßstange entfernen.“

„Welche Werkstatt? Vielleicht war er da und hat sich an deinem Mercedes zu schaffen gemacht.“

Der Unternehmer schrieb auf einen Zettel die Anschrift der Werkstatt.

„Ich glaube aber nicht, dass die einen Fremden an meine Limousine ranlassen.“

„Abwarten. Du überschätzt das Image eines Großfleischers. Und wann kam das Pech in der Liebe?“, wollte Dennis wissen.

„Gleich am Tag darauf. Kommt doch die süße blonde Studentin in meinen Betrieb gerauscht und macht mir eine Szene. Vor meinen Mitarbeitern! Die verpasst mir eine Ohrfeige und schreit rum, ob ich mich nicht schämen würde. Sie hätte mich am Abend vorher mit meiner Gattin gesehen. Da habe ich ihr gesagt, dass ich verheiratet bin. Aber ich kam kaum zu Wort. Eine passende Lüge wäre mir in diesem Moment auch nicht eingefallen. Sie hat noch etwas geschrien und ist dann abgedampft. Ich habe sie nie wiedergesehen. Und über ihr Handy ist sie nicht mehr erreichbar.“

„War wohl eine Prepaid-Nummer“, meinte der Detektiv. „Bist du wieder zu der Hellseherin gegangen?“

„Klar. Inzwischen war ich ja schon süchtig nach ihren Zukunftsprognosen. Ich wollte doch wissen, was mir weiter blüht. Das war dann das vierte Moi. Das hat mittlerweile schon zweihundertfünfzig Euro gekostet, aber weiter sollte das Honorar angeblich nicht mehr steigen. Ja, da hat sie mir dann erzählt, ich hätte bald einen Streit mit einem wildfremden Menschen, aber ich sollte mir den ganzen Ärger nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Ich würde bald schon durch ein sehr ertragreiches Geldgeschäft entschädigt werden. Zwei Tage später drängelte sich doch so ein frecher Hanswurst mit seinem Auto an der Tankstelle vor. Ich dachte, mich laust der Affe, und wir haben uns angeschrien, bis der Tankwart uns verwiesen hat.“

„Das muss schlimm für dich gewesen sein“, meinte Dennis grinsend. „Und wie sah das erfolgreiche Geldgeschäft aus?“

„Da kam ein Brief, sehr seriös aufgemacht, von einer spanischen Immobilienfirma. Hier ist er.“

Er holte auch dieses Schriftstück hervor, breitete es vor dem Privatdetektiv aus und bestellte sich bei der vollbusigen Bedienung ein weiteres Bier.

„Raffiniert gemacht“, musste Dennis zugeben. „Diese Firma Fadesco Inmobiliaria bietet zukünftigen ausländischen Käufern von staatlich gefördertem Bau-Erwartungsland in touristischen Zentren Grundstücksanteile mit staatlich garantierter Jahresrendite von 8 Prozent an. Na, wenn das nicht nach was klingt!“

„Du sagst es! Ich habe nur die 8 Prozent gesehen, und das mit staatlicher Bürgschaft! Derzeit buchen die Banken für mein Guthaben einen Minuszins. Da war meine Entscheidung schnell klar. Ich bin sogar runtergeflogen nach Spanien, nach Alicante ans Mittelmeer, und habe mir das Grundstücksgelände zusammen mit diesem Miguel, der für das Projekt verantwortlich ist, angesehen. Da standen bloß ein paar Vermessungspfähle, aber es war ein herrliches Stück Boden mit einer grandiosen Aussicht. Ja, ja, und dann bin ich mit hunderttausend Euro eingestiegen. Ich habe das Geld sofort auf das spanische Konto überwiesen.“

„Na, dann war ja alles bestens“, meinte Dennis Oppenheim schadenfroh. „Bis auf die Tatsache, dass das von dir besichtigte Grundstück gar nicht dieser Firma gehörte und diese ihr Büro unmittelbar nach Eingang deiner Zahlung aufgab und dieser Miguel spurlos verschwand. Und du warst um eine Zukunftshoffnung ärmer, richtig?“

 

Michael Degenfeld riss den Mund auf.

„Woher weißt du denn das?“, staunte er.

Der Privatdetektiv winkte ab. „Kennt man doch schon, solche Betrügertricks. Ich bin schon länger in der Branche tätig. Also, war´s so?“

„Ja“, bestätigte der Großfleischer. „Und da lässt du mich so lange erzählen und weißt schon alles?“

„Ich musste er genau hören“, erklärte Dennis. „Haben die Adonays dir das schlimme Ende nicht vorausgesagt?“

„Aba ja, und das ist ja die höchste Gemeinheit. Als ich das fünfte Mal da war und noch einmal zweihundertfünfzig Euro geblecht hob, haben sie mich vor finanziellen Rückschlägen gewarnt. Dieses elende Hellseherpack!“

„Wieso Pack? Da haben die doch wieder nur richtig prophezeit“, meinte Dennis. „Und bist du nach deinem finanziellen Rückschlag nicht wieder hin?“

„Na, aber selbstredend. Hin gerauscht bin ich, wollte den scheinheiligen Gangstern die feine Bude auseinandernehmen. Aba die waren ganz freundlich. Es täte ihnen ja furchtbar leid, dass sich die Prophezeiung bewahrheitet hätte, aber gegen die Macht der Gestirne kommt keiner an. Da habe ich mich vielleicht aufgeplustert und denen die Meinung gegeigt. Aba die verdammten Hochstapler haben sich überhaupt nicht aus der Fassung bringen lassen!“

Der Fleischer wurde immer lauter, dass die anderen Gäste neugierig herüberschauten. Er sprang auf und stieß immer noch voll Wut seine rechte Faust in die Luft.

„Sie Betrüger können mich vor Gericht weiter verarschen. Ich gehe zur Staatsanwaltschaft und zeige sie an!“, rief er, zuckte erschrocken zusammen und fuhr leise fort: „Und noch viel mehr habe ich denen an den Kopf geworfen.“

Der Geschäftsführer, alarmiert von der Bedienung, näherte sich äußerst diskret ihrem Tisch und raunte: „Meine Herren, wenn Sie eine Auseinandersetzung haben, bitte nicht hier. Unsere Gäste legen sehr großen Wert auf Ruhe und höfliche Umgangsformen.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, kreiselte der pikierte Geschäftsführer herum und entschwand wieder. Dann tauchte plötzlich die Bedienung in dem körperbetonten Dirndl auf, wackelte kurz einladend mit ihrer Oberweite und fragte mit unbewegter Miene: „Die Herren wollen zahlen?“

„So was!“, japste Michael Degenfeld entrüstet. „Hast du das gehört?“

Er kramte erbost seine Brieftasche hervor und bezahlte.

„Trinkgeld ist gestrichen“, raunzte er die Bedienung an. „Das spare ich für das nächste Lokal, wo man uns wie Gäste behandelt.“

„Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus, mein Herr“, sagte die süße Bedienung, wackelte kurz provozierend mit ihren Gesäßbacken, lächelte die beiden Männer an und zuckte mit den Schultern.

„Ich glaube, ich steh im Wald und bin ein Pilz“, entgegnete der Fleischer und stand auf. Unter den indignierten Blicken der übrigen Gäste stampfte Michael Degenfeld, mit drei Meter Abstand von dem lächelnden Dennis Oppenheim gefolgt, aus dem Lokal.

„Und?“, fragte der Privatdetektiv, als sie durch den Englischen Garten spazierten. „Warum hast du das Prophetenpärchen nicht angezeigt?“

„Ja, was konnte ich denn machen?“ Der Fleischer hob seine wurstförmigen Arme und ließ sie wieder fallen. „Die haben ja ganz hochnäsig jegliche Verantwortung weit von sich gewiesen. Und denen eine Verbindung zu der spanischen Schwindelfirma zu unterstellen, wäre nur schwer zu beweisen. Ich habe tagelang überlegt, was ich tun sollte. Mir fiel außerdem auf, dass ich von so einem Kerl in einem grünen Auto beobachtet wurde.“

„Polizei?“

„Natürlich nicht!“ Der Fleischer grinste verlegen und fuhr sich mit der fetten Pranke über sein Bulldoggenkinn. „Ich bin ja blamiert. Wenn das meine Simone, meine Mitarbeiter und Geschäftsfreunde mitbekommen, die lachen sich doch die Hucke voll. Außerdem war es Schwarzgeld, von dem das Finanzamt nichts erfahren darf.“

„Okay, dann keine Polizei. Was erwartest du von mir?“, fragte Dennis.

„Ganz einfach, schaff mir meine hunderttausend Euro wieder ran. Ich gebe dir fünf Prozent Provision.“

„Sehr witzig“, meinte der Detektiv trocken. „Zehn Prozent ist heute bei solchen Fällen üblich. Keinen müden Euro weniger, sonst kannst du dir einen anderen suchen, der dir hilft.“

„Dennis!“, meinte der Fleischer bekümmert, „dass du ausgerechnet von einem Freund so viel Geld willst. Zehntausend Euro magst du haben!“

„Dann such dir einen anderen!“

„Also gut. Zehn Prozent. Aber unter einer Bedingung: Wenn du die Scheine nicht ranschaffst, zahlst du deine Spesen selbst.“

„Jetzt weiß ich, wie man vom schlichten Metzger zum Großfleischer wird“, sagte der Privatdetektiv.

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