Neugierige Schülerinnen!

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Neugierige Schülerinnen!
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Caroline Milf

Neugierige Schülerinnen!

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Reichenbach im Allgäu

Sommer 2014

Am Straßenrand stand ein roter VW Golf und hatte hinten rechts einen Platten. Ein Mann von etwa fünfunddreißig Jahren kniete am Boden und montierte das Ersatzrad. Zum Glück war genug Druck im Reservereifen.

Ein weißes Hemd lag auf dem Sitz.

Als die ersten beiden Schrauben wieder festsaßen, richtete sich der Mann einen Augenblick auf und blickte hinüber zu dem hübschen Städtchen, das wenige Kilometer entfernt vor ihm lag.

Die Kirchturmspitze glänzte im Schein der Nachmittagssonne, die auf seinen Schultern brannte.

Er atmete tief ein und wieder aus.

Das war noch einmal gutgegangen.

Ausgerechnet so kurz vor dem Ziel musste ihm das noch passieren. Ein Knall, Schlingern des Wagens, Bremsenquietschen, sonst nichts. Der brave Golf stand nach wenigen Metern.

Seine braungebrannten Hände zogen die letzten Schrauben fest und gaben dem Reserverad einen lustigen Schwung. Nachdem er sich die braunen Haare aus dem gutgeschnittenen Gesicht gewischt hatte, nahm er den Wagenheber ab und verstaute ihn im Kofferraum.

Mit wenigen Schritten lief er zu dem kleinen Bach, der ihn schon einige Zeit begleitet hatte, und wusch sich. Das kalte Wasser lief prickelnd über den Oberkörper. Dann rieb er sich das Gesicht trocken und zog sein weißes Hemd wieder an. Er wollte einen guten Eindruck machen, wenn er seine neue Heimat zum ersten Mal betrat:

Die kleine Stadt dort am Fuß der Allgäuer Alpen.

Reichenbach lag unterhalb des Nebelhorns und nur wenige Kilometer von Oberstdorf entfernt.

Weit genug von München weg!

Dies sollte ihm einen Neuanfang ermöglichen.

Keine Großstadt mit einer Schlangengrube voller erziehungsresistenter Schüler.

Nein, hier könnte er wirklich neu anfangen!

Die kleine Ortschaft Reichenbach wirkte so einladend. Es war Liebe auf den ersten Blick. Verwinkelte Gassen bogen von der Hauptstraße ab. Freundliche Häuser mit breiten Dächern und schön geschnitzten Balkonen, auf denen leuchtend rote Geranien blühten, standen einladend an der Straße. Ein reich verzierter Brunnen schmückte die Mitte des Rathausplatzes. Die Inschrift in golden glänzenden Buchstaben am Fuße des Brunnenheiligen lud den Fremden ein, sich an dem erfrischenden Wasser zu laben. An einer Brücke war ein verwittertes Holzschild befestigt. Im langsamen Vorbeifahren las er: Für Traktoren gesperrt!

Er ließ seine Augen über den Fluss schweifen, zu den Bergen hinüber, die in bläulichem Dunst hinter den Hügeln aufragten.

Er hielt an und blickte zum Nebelhorn empor.

Gewaltige Gebilde aus Stein, die seine Phantasie beflügelten. Märchen- und Fabelwesen, Hexen und Feen wohnten dort oben über den grünen Almen. Er liebte den Zauber der ungebändigten Natur.

Das Hupen eines Autos schreckte ihn aus seinen Gedanken.

„Wohl verrückt geworden, he?“ rief der Fahrer eines offenen Sportwagens. „Mitten auf der Straße zu pennen. Blöde Großstadtaffen!“

Großstadt?

Stimmt, mein Münchner Kennzeichen, stellte er fest.

Er machte eine entschuldigende Handbewegung, fuhr wieder an und bog in die nächste Straße ein.

Ein Schild wies ihm den Weg: Zur Schule.

Das Schulgebäude passte nicht in das Stadtbild, obwohl der moderne Bau aus Glas und Beton sehr zweckmäßig wirkte. Aber da die Schule ein wenig entfernt vom Ort am Waldrand stand, neben Sportgelände und Fußballstadion, machte sie einen guten Eindruck.

Während er sich der Schule näherte, sah er auf dem Sportplatz junge Männer in bunten Trikots über den Rasen laufen. Rot spielte gegen Gelb.

Er musste grinsen und hielt kurz an. Noch vor wenigen Tagen lief das DfB-Pokalfinale in Berlin zwischen Bayern und Dortmund, dass die Roten mit 2:0 nach Verlängerung gewonnen hatten.

Jetzt sah er wieder Rot gegen Gelb. In der Allgäuer Stadt Reichenbach.

Was für ein Kontrast!

Aber plötzlich fühlte er sich frei und glücklich.

München war weit weg!

„Tor, Tooor!“ schrien die zehn Zuschauer, als ein Blondschopf in Rot nach raschem Spurt den Ball in Tor schoss.

Der Lärm eines Schwimmbades tönte herüber. Die spielenden, planschenden Kinder übertönten mit ihrem Geschrei noch die Rufe der Fußballfans.

Badefreuden und Schulalltag, dachte der Mann und fühlte sich glücklich.

Er wendete und fuhr in die Stadt zurück. Durch einen Torbogen, dann links und die nächste Straße rechts, so hatte es ihm Frau Obermayr beschrieben. Drei Minuten mit dem Auto, stellte er fest, also etwa zwölf Minuten zu Fuß.

Er fand einen Parkplatz genau vor Nummer einundzwanzig. Es war ein freundliches Haus mit weiß getünchten Mauern, grünen Fensterläden und einem schönen Balkon im ersten Stock. Auch hier blühten rote Geranien in den Kästen.

Er stieg aus und schloss sein Auto ab. Dann ging er langsam auf das Gartentor zu. „Obermayr“, stand auf dem Klingelschild, „einmal läuten“.

Das Schild darunter war nicht beschriftet. Er klingelte und ging zur Haustür. Ein hübscher kleiner Garten mit Jasmin und Fliedersträuchern lag vor dem Haus; auf den Stufen zur Eingangstür standen zwei Schalen mit blühenden Fuchsien. In den Beeten neben dem Gartenweg blühte roter und weißer Phlox.

Aus dem geöffneten Fenster neben der Haustür hörte er das Klappern von Geschirr.

„Moment“, rief eine Frauenstimme, „ich komme gleich.“

Dann hörte man das Schlagen einer Tür und tippelnde Schritte.

Eine ältere Dame öffnete. Mit ihr kam ein Schwall von Küchenduft aus der Tür. Frisch gebacken, dachte Henri, wie zu Hause.

„Ja, bitte?“, fragte sie freundlich.

„Ich bin Henri von Bartenstein“, stellte sich der Mann vor.

„Oh, Herr von Bartenstein“, rief die Hausfrau. „Gerade haben wir von Ihnen gesprochen.“

„Tatsächlich?“

„Aber ja. Ich habe meiner Schwester am Telefon erzählt, dass der neue Lehrer bei mir wohnen wird. Wie in alten Zeiten, habe ich gesagt. Sie müssen nämlich wissen, dass mein Mann auch Lehrer war. Aber nun kommen Sie doch erst einmal herein. Ich bin Resi Obermayr.“

Damit trat sie von der Tür zurück und bot ihm die Hand. Henri betrat das Haus.

Da er hier wohnen sollte, sah er sich mit einem raschen Blick genau um. Es gefiel ihm hier sofort: ein breiter Flur, glänzend gebohnerte Holzdielen mit einem rötlichen Teppich belegt, mehrere Türen und auf einer alten Kommode ein großer Asternstrauß. Henris Blicke verweilten einen Augenblick auf der Treppe, die sich in behäbiger Rundung nach oben in den ersten Stock erhob. Dann folgte er der einladenden Handbewegung von Frau Obermayr. Auf dem Tisch war für zwei Personen Kaffeegeschirr aufgedeckt. Ein frischer, duftender Napfkuchen stand in der Mitte.

„Mögen Sie Kuchen?“, fragte Frau Obermayr.

„Meine heimliche Leidenschaft.“

„Ach“, rief sie freudig, „meine auch. Aber setzen Sie sich doch. Ich hole schnell den Kaffee. Dann können wir ein wenig plaudern. Oder möchten Sie erst Ihr Zimmer sehen?“

„Das kann noch warten. Aber wenn ich mir vielleicht zuerst die Hände waschen dürfte? Ich hatte nämlich eine Reifenpanne.“

„Na, so ein Pech. Kommen Sie, ich zeige ihnen das Badezimmer.“

Einige Minuten später saßen sie sich bei Kaffee und Kuchen gegenüber. Henri genoss die gemütliche Atmosphäre.

Er fühlte sich vom ersten Augenblick an wohl. Fast eine Stunde lang hörte er ihr zu, aß Kuchen, trank Kaffee und nickte.

Sehr bald kannte er ihre ganze Lebensgeschichte. Als Kind eines Bauern hatte Resi Obermayr das Licht der Welt erblickt, vor siebenundsechzig Jahren. Sie sieht eigentlich viel jünger aus, dachte Henri, sie hat so lebendige Augen und ein so fröhliches Lächeln. Mit achtzehn heiratete sie einen jungen Lehrer und zog mit ihm in die nahe Kleinstadt. Sie schenkte ihm eine Tochter und war eine gute Ehefrau. Später ging die Tochter nach Amerika und heiratete dort einen Farmer. Ihr Mann war vor einigen Jahren gestorben. Seit dieser Zeit lebte sie allein, aber sie schien sich mit dem Leben gut auszukennen, war rüstig und trotz allem guter Dinge.

Vor zwei Monaten hatte der Schuldirektor bei Resi Obermayr angefragt, ob sie nicht ein Zimmer an einen Lehrer aus München vermieten wolle.

 

Und ob sie wollte!

Wo sie doch so viel Platz hatte. Und so viel Zeit. Außerdem konnte sie viele gute Ratschläge geben.

„Ich schwatze doch zu viel“, sagte sie lächelnd, nachdem sie geendet hatte.

„Aber nein, ich höre Ihnen gern zu. Übrigens, Ihr Kuchen schmeckt ganz ausgezeichnet. Auch Ihr Kaffee ist so, wie ich ihn gern mag.“

„Sie sind sehr liebenswürdig, junger Mann“, bemerkte sie geschmeichelt.

„Nun möchte ich Ihnen aber auch etwas über mich erzählen“, sagte Henri. Im Gegensatz zu Resi Obermayr brauchte er nur wenige Minuten, um seinen Lebenslauf zu schildern. Alter vierunddreißig. Abgeschlossenes Studium an der Universität. Unverheiratet, keine Kinder.

„Ich habe fast zehn Jahre in München als Lehrer gearbeitet.“

„Warum haben Sie die Stadt verlassen? München ist doch sehr schön.“

„Ja, sicher eine der schönsten Städte in Deutschland“, antwortete Henri nachdenklich und nickte mit dem Kopf.

„Warum haben Sie sich dann hierher versetzen lassen, ins einsame Allgäu?“

„Ich brauchte Abstand.“

„Warum?“

„Wegen der Schlangengrube.“

Die ältere Dame blickte Henri leicht verwundert an. „Ich verstehe nicht.“

„So nennen wir die Schülerinnen im Alter von 18-20 Jahren, deren einziges Ziel es ist, erotische Reize an die Lehrer auszusenden um dadurch Erfolge zu erzielen.“

„Ich verstehe“, sagte Resi Obermayr nachdenklich. „Haben Sie schlechte Erfahrungen mit Schülern gemacht.“

„Ja, aber nicht nur ich, sondern auch Kollegen von mir. Die Schlangengrube an meiner damaligen Schule war sehr ausgeprägt.“

„Wollen Sie mir davon erzählen?“

Henri sah die alte Frau tiefgründig an, nickte dann mit dem Kopf. „Ja, das würde ich gerne, aber nicht jetzt. Vielleicht etwas später.“

Sie blickte ihm ernst in die Augen. Nach einer kurzen Pause stand sie auf. „Möchten Sie jetzt Ihr Zimmer sehen?“

Henri ging mit ihr in den ersten Stock. Seine Hand strich dabei über das dunkel glänzende Eichenholz des Geländers, als er die Stufen hinaufging. Ein dicker Velourteppich schluckte jedes Geräusch der Schritte. Oben blieb er auf dem kleinen, blitzsauberen Vorplatz stehen. Resi Obermayr öffnete die Tür neben der Treppe und bat ihn einzutreten.

Henri blieb überrascht auf der Schwelle stehen.

Der Raum übertraf alle seine Erwartungen. Er war sehr geräumig; zwei Fenster gaben angenehmes Licht. Die Abendsonne sandte die letzten goldenen Strahlen herein. Auf dem hellen Riemenfußboden lag ein dicker, bunter Teppich. Am linken Fenster stand ein großer Schreibtisch aus Eichenholz, dessen Platte mit grünem Filz bezogen war. Deckenhohe Wandregale boten viel Platz für Bücher. Gleich neben der Tür stand eine behagliche, braunbezogene Sitzgruppe, daneben eine Blumenbank mit bunten Herbstblumen in einer Tonschale. Über dem Sofa hing an der weißen Wand eine Reproduktion von Manet, eine bunte Wiesenlandschaft mit weiblichen Figuren im Hintergrund.

Es war ein anheimelnder Raum.

„Das ist doch sicher das Arbeitszimmer Ihres Mannes gewesen“, fragte Henri.

Resi Obermayr nickte. „Es steht schon so lange leer. Da habe ich mir gedacht... Gefällt es Ihnen?“

„Und ob es mir gefällt!“

„Na, sehen Sie! Gleich nebenan ist Ihr Schlafzimmer. Auf der anderen Seite des Flurs liegen Bad und Toilette.“

„Es sieht alles wunderbar aus“, bedankte sich Henri.

„Also, ich lasse Sie jetzt allein. Sie wollen sicher Ihre Sachen aus dem Wagen holen und einräumen. Der Haustürschlüssel liegt auf dem Schreibtisch. Ich habe auch ein Klingelschild für Sie anfertigen lassen. Wäre es Ihnen Recht, wenn ich unter ihrem Namen „Dreimal läuten“ schreibe? Dann wissen wir gleich, wer von uns beiden gemeint ist.“

Henri nickte zustimmend. Ihm gefiel es hier sehr gut. Als Frau Obermayr zur Treppe ging, fragte er: „Kann ich mein Auto vor dem Haus stehen lassen?“

„Ach ja, natürlich. Sie können aber auch hinter das Haus fahren. Dort ist ein leeren Holzschuppen.“

Henri bedankte sich. Resi Obermayr ging nach unten. Sie freute sich, dass ihm offensichtlich alles gut gefiel. Dieser nette junge Mann war ihr als Mitbewohner sehr willkommen.

Henri holte seine Koffer und richtete sich häuslich ein. Dann nahm er ein Duschbad und zog sich im Schlafzimmer frisch an. Er hatte zwar zwei Anzüge in den Schrank gehängt, aber er nahm sich eine Jeans und ein hellblaues Hemd. In dieser Kleidung fühlte er sich am wohlsten. Bisher war er auch in Jeans zum Unterricht gegangen, dies war in München so üblich.

Er sah sich in seinem Schlafzimmer um. Auch hier lag ein bunter Teppich auf dem hellen Holzfußboden. Ein breites Bett nahm die eine Wand ein, gegenüber stand eine zierliche Kommode aus Kirschholz mit einem hübschen Spiegelaufsatz. Ein dazu passendes Nachtkästchen stand neben dem Bett mit einer Lampe, deren Schirm aus hellgelbem Leinen bestand, passend zu den Vorhängen am Fenster.

Henri warf einen Blick hinaus. Es wurde Abend. Die Sonne war untergegangen, aber er hatte gerade jetzt noch Lust auf einen kleinen Spaziergang. Er lief die Treppe hinunter und ging mit elastischen Schritten durch den Hausflur und über den Steinplattenweg zur Straße. Er wollte noch einmal den Rathausplatz und die umliegenden engen Straßen sehen.

Als er nach einer Stunde zurückkam, telefonierte er mit seinem Handy kurz mit dem Schuldirektor. Beide vereinbarten für den nächsten Tag ein Treffen in der Schule, ein erstes Kennenlernen.

Resi Obermayr kam aus der Küche. „Ich habe eine Kleinigkeit gekocht, nichts Besonderes, aber ich würde mich freuen, wenn Sie mir Gesellschaft leisten.“

Henri hörte, wie sein Magen knurrte. „Ja, danke, sehr freundlich von Ihnen.“

Nach dem Abendessen saßen sie im Wohnzimmer vor einer Flasche Rotwein und unterhielten sich angeregt. Die Stimmung und Atmosphäre wurde von Glas zu Glas lockerer.

„Sie wollten mir erzählen, was in München geschehen ist“, sagte sie, nachdem sie die zweite Flasche Wein geöffnet hatte.

„Wollen Sie das wirklich hören?“

„Natürlich, sehr gerne. Es wird Ihnen guttun, wenn Sie sich alles von der Seele reden. Nur so ist ein Neuanfang möglich und ich bin eine gute Zuhörerin.“

„Es ist so viel geschehen...“

„Beginnen Sie einfach, er wird Ihre Seele reinigen.“

Henri nickte nachdenklich mit dem Kopf. Dann begann er in einem ruhigen Ton zu erzählen:

Die Schlangengrube in der Berufsschule München-Pasing...“

2

Berufsschule München-Pasing

September, 2013

Henri von Bartenstein saß bei Herrn Niederbrunner, dem Direktor der Berufsschule in München Pasing und hörte dessen einleitenden Worte und letzten Verhaltensmaßregeln, ehe er als neuer Lehrer zu seinem ersten Einsatz auf die Klasse C3 losgelassen wurde.

Henris Aufmerksamkeit war durch eigene Gedanken abgelenkt. Endlich war der Tag nach jahrelangem Studium da, den er so herbeigesehnt hatte. Er durfte unterrichten und jungen Menschen Dinge vermitteln, die es ihnen möglich machten, später im Leben zu bestehen. Der Wunsch Lehrer zu werden, war er spät in Henri entstanden. Er hatte jahrelang ein luxuriöses Leben in seinem Elternhaus geführt. Sein Vater ist ein erfolgreicher Architekt in München. Die Mutter hatte von ihren Eltern viel Geld geerbt. So hatte Henri nie den Sinn in Arbeit gesehen. Er genoss sein faules Studentenleben in ausschweifenden Partys.

Dann war seine Mutter gestorben. Durch diesen Einschnitt hatte er begonnen, sein Leben ernsthafter zu gestalten. Er schloss sein Studium an der LMU München ab und begann eine Referendarzeit.

Mittlerweile war er Anfang Dreißig, als er seine erste feste Anstellung als Lehrer erhielt. Er hatte sich für eine Berufsschule entschieden, da hier die Schüler bereits älter und reifer waren.

„Unsere jungen Schüler bedürfen einer energischen Hand, nachdem die Kollegin, die sie bisher unterrichtet hat, ihnen keine Grenzen aufgezeigt hat. Ich bin daher froh, mit Ihnen einen durchsetzungsfähigen jungen Kollegen gefunden zu haben, der dieses Defizit beseitigen wird."

Die Worte des Direktors brachten Henri wieder in die Gegenwart zurück.

Zu gleicher Zeit sammelte sich die Klasse C3 im Klassenraum zur ersten Stunde. Es war neugierige Unruhe in den Schülern, da sie am Tage zuvor erfahren hatten, dass sie in den Fächern Deutsch und Geschichte einen neuen Lehrer bekommen sollten.

„Ich habe gehört, er soll jung sein" piepste Carmen, die mit achtzehn Jahren die Jüngste in der Klasse war.

Melanie, die Klassensprecherin, lachte.

„Du wirst dich schön zurückhalten. Es bleibt dabei, was wir besprochen haben. Wir studieren den Neuen erst einmal, suchen seine Schwachstellen und dann machen wir ihn fertig, wie die Brunner zuvor."

Die Schülerinnen kicherten im Chor.

Im Schlepptau von Herrn Niederbrunner betrat Henri seine neue Wirkungsstätte. Er fühlte sich unter den Blicken der Schüler ungemütlich, zumal ihn in diesem Klassenraum der typische Geruch empfing, der sich bildet, wenn weibliche Körper viel Parfüm trugen. Während der Direktor einige einleitende Worte sprach, spürte Henri zu seiner Verblüffung, dass bei ihm dieser Geruch erregend wirkte. Seine Männlichkeit füllte sich mit Blut und seine Hose bekam eine kleine Beule. Melanie flüsterte Carmen zu: „Du liebe Zeit, schau dir die Hose an. Der wird ja geil. Das verspricht interessant zu werden. Sag es den anderen Mädchen, wir starren alle auf seinen Hosenladen."

Es entstand Unruhe, weil das Kommando in Windeseile auch die Letzte der Schülerinnen erreicht hatte.

Während der Direktor sprach, blickte sich Henri neugierig um. Die Klasse bestand aus zwanzig Schülern, hiervon vier junge Männer und sechszehn Mädchen.

„Meine lieben Schülerinnen und Schüler, ich wünsche viel Erfolg und lasse Sie jetzt mit Ihrem neuen Lehrer allein", beendete der Direktor seine kleine Ansprache und verschwand.

Henri räusperte sich und begann dann mit seinen Begrüßungsworten, die er sich schon seit Tagen zu Recht gelegt hatte. Er sprach davon, dass er sich als Teamleiter verstehe, der ihnen helfen wolle, ein gesetztes Ziel zu erreichen. Daher schlage er vor, sich mit Vornamen und „Sie" anzusprechen.

„Ich heiße Henri und denke, es wäre am besten, wenn sich jede von ihnen kurz vorstellt, damit ich Sie kennenlerne."

Melanie machte als Klassensprecherin den Anfang, während die Augenpaare der versammelten Frauen unverwandt auf seine Hose starrten. Henri fühlte die Blicke auf sich brennen und fragte sich unruhig, ob seine Kleidung nicht in Ordnung wäre. Verschämt irrte sein Blick nach unten, konnte aber nichts entdecken. Der Gedanke allerdings, es müsse irgendetwas nicht in Ordnung sein, wenn die Blicke der Schülerinnen so offensichtlich auf die kritische männliche Stelle stierten, ließ sein Glied hart werden. Die Beule wuchs.

„Er zeigt Wirkung", flüsterte Carmen begeistert und beschloss, bei ihrer Vorstellung zu seiner Erregung beizutragen. Als sie an der Reihe war, stand sie auf und strich sich mit beiden Händen, als wolle sie ihr Kleid glatt streichen, lasziv über den Körper.

Henris Schwanz machte einen Satz.

Jetzt war seine Erregung überdeutlich zu sehen.

Melanie meldete sich zu Wort, denn der Augenblick, den Lehrer in Verlegenheit zu stürzen, war schneller gekommen, als sie sich in ihren kühnsten Träumen ausgemalt hatte.

„Henri, wir sind es nicht gewohnt, dass ein Lehrer mit lüsternen Gedanken und einer Erektion in der Hose vor uns steht. Als Klassensprecherin muss ich Sie bitten, sich zusammen zu nehmen!"

Blut schoss in Kopf und Schwanz von Henri. Er holte verzweifelt Luft und stammelte: „Ich habe keine lüsternen Gedanken. Mit Ihnen geht Ihre Phantasie durch."

Melanie war gnadenlos und schob mit lauerndem Blick auf seine Beule in der Hose nach: „Wenn bei einem Mann der Penis so obszön steht, hat er lüsterne Gedanken. Wir sind keine Kinder mehr, die an den Klapperstorch glauben."

Jetzt wurde er doch leicht panisch.

In seinem Kopf wirbelten die Gedanken, wie er pädagogisch sinnvoll auf diesen Affront reagieren sollte. Denn, wie man einem solchen Angriff zu begegnen hatte, war nicht Gegenstand seiner Ausbildung gewesen. Henri erfasste ganz tiefe Erleichterung, dass die Pausenklingel ertönte und ihn einer sofortigen Antwort enthob. Hastig raffte er seine Notizblätter zusammen, auf die er einige Gedankenstützen geschrieben hatte und stürzte wortlos aus dem Klassenzimmer, begleitet vom erregten Kichern und Lachen der Schülerinnen.

 

Die Jungs in der Klasse verhielten sich still und völlig desinteressiert. Die Mädchen schienen das Sagen zu haben.

Seine Gedanken drehten sich wie ein Mühlrad. Er hatte sich den Start in sein Lehrerdasein völlig anders vorgestellt. Diese Melanie legte es offensichtlich darauf an, ihn zu provozieren und fand völlige Unterstützung bei den anderen. Nur langsam gewann er seine Fassung wieder und stellte auch erleichtert fest, dass die Härte seiner Erektion nachgelassen hatte. Empört und streng der Geschichte zu begegnen, hielt er für verfehlt, weil er damit sofort den Nimbus des Teamleiters verlieren und in die Rolle eines allgewaltigen Erziehers rutschen würde.

Um seine Linie beizubehalten, beschloss er, die nächste Stunde dazu zu verwenden, offen über dieses Thema mit den jungen Frauen zu sprechen. Zum einen gab er ihnen so zu verstehen, dass er sich jedem Thema stellte, und zum anderen, war dies eine wundervolle Gelegenheit, das Denken seiner Schülerinnen kennen zu lernen.

Die Pause war zu Ende und Henri kam in die Klasse zurück, wo ihn die jungen Frauen erwartungsfroh anblickten, wie er nun reagieren werde. Die vier Schüler saßen ganz hinten im Raum und beschäftigten sich mit Unterrichtsbüchern.

„Melanie, Sie haben wohl große Erfahrung mit Männern, weil Sie genau zu wissen glauben, ein Mann habe lüsterne Gedanken, wenn sich sein Glied versteift?", fragte er kampflustig.

Diese zuckte entsetzt zusammen, denn einen derartigen Frontalangriff hatte sie nicht erwartet. Sie murmelte: „Ist es nicht so? Männer sind nur auf das Eine aus und wenn wir Frauen sie nicht bremsen, gebärden sie sich wie ein Karnickelbock im Stall."

Henri bemerkte mit innerem Triumph, dass sie auf dem Rückzug war.

„Melanie, Sie übersehen dabei zwei wesentliche Dinge. Erstens ist der Mensch mit Vernunft ausgestattet, die ihn vom Tier unterscheidet. Es liegt also allein an ihm, ob er sich animalisch gebärdet oder weiß, wie man sich kultiviert benimmt. Zweitens kommt ein Karnickelbock nur zum Zuge, wenn die Kaninchen brünstig sind. Und ich nehme doch nicht an, dass sie diese Regung in ihrem Unterleib spüren. Es mag sein, dass eine Frau oder ein Mann beim Anblick des anderen Geschlechts zu Körperreaktionen veranlasst wird, das heißt aber noch lange nicht, dass sie wie Kaninchen kopulieren wollen. Ich werde mich auf jeden Fall an vorgegebene Regeln halten und sehe sie alle als Tabu an, auch wenn das eine oder andere Mal der Augenschein auf meine Hose anderes vermuten lässt. Ich denke, damit haben wir geklärt, dass es durchaus vorkommen kann in der Zeit, in der wir gemeinsam unser Ziel erreichen wollen, dass ich einen erigierten Penis bekommen kann und sie ein feuchtes Höschen haben können. Wir sollten dies gegenseitig ohne weitere Hintergedanken akzeptieren."

Seine Worte hinterließen atemlose Stille im Raum und ermöglichten es, dass er zur Deutschstunde zurückkehren konnte, in der Goethes Faust auf dem Lehrplan stand.

Schon in der folgenden großen Pause rumorte es bei den Frauen wie in einem Bienenkorb. Carmens Reaktion war enttäuscht.

„So ist der nicht zu knacken. Da müssen härtere Geschütze her", meinte sie entschlossen und fügte hinzu, „wenigstens hat er zugegeben, dass er bei unserem Anblick geil wird. Darauf lässt sich und sollten wir aufbauen."

Die Schülerinnen kamen überein, dass sich jede einen Vorschlag bis zum nächsten Tag überlegen sollte, wie die „Festung Henri" geschleift werden könne. In einem war sie sich allerdings einig:

Der Weg dazu werde die Sexualität sein!

In den folgenden Wochen gab sich Henri keine Blöße, so sehr die Frauen auch alle Register zogen. Er stand zwar öfters mit hartem Schwanz vor der Klasse, gab aber mit keiner Miene und keinem Blick kund, ob er auch gierige Gedanken hatte. Die Verzweiflung, nichts zu erreichen, wurde bei den Schülerinnen so groß, dass sie sich fragten, ob ihr Lehrer schwul sei. Sie wussten nicht, dass ihr Lehrer verbissen mit männlichem Begehren kämpfte und immer öfter nachts davon träumte, wie er Carmen Rock und Höschen auszog und in ihrem haarigen Geschlecht mit dem Mund versank. Dieses süße Wesen von einer jungen Frau erregte ihn mit ihren anmutigen Bewegungen und mit ihrem schlanken Körper und den vollen Brüsten unglaublich.

Henri hatte damit angefangen, sich schon morgens vor Beginn des Unterrichts einen herunter zu holen, damit seine Gedanken in den Bahnen einer Schulstunde hielten und sich der Blick nicht in Richtung der nackten Schenkel von Carmen richteten, die diese mit ihren kurzen Röcken in der ersten Bank offenherzig zeigte.

So sehr er auch seine Gefühle versteckte, es blieb den Schülerinnen nicht verborgen, dass Carmen offensichtlich Henris Typ war. Dies ließ sie neue Hoffnung schöpfen und Melanie beschloss sie als letzte Waffe einzusetzen. „Carmen, der steht auf dich. Du musst mehr aus dir rausgehen und vor allem ihm mehr Einblicke bieten. Deine Reize müssen ihn um seinen Verstand bringen", erklärte sie am letzten Schultag vor einer Klassenfahrt.

Carmen strahlte über die Ehre, die man ihr zugedacht hatte und die dadurch verstärkt wurde, dass auch sie im Unterricht mit Feuchtigkeit im Slip davon träumte, wie es sei, Spaß mit Henri zu haben. Sie war nämlich kein Kind von Traurigkeit, wenn es galt, einen Mann zu verführen und seine männliche Gier zu genießen.

Carmen verschwand kurz vor Ende der Pause auf der Toilette und entledigte sich kurzer Hand ihres Slips, den sie bei Rückkehr in die Klasse in die Schultasche stopfte.

Für Henri war der Unterricht an diesem Tage besonders quälend, weil er infolge zu späten Aufstehens nicht onaniert hatte. Sein Schwanz feierte fröhliche Urstände in der Hose und seine Augen schweiften immer wieder zu den nackten weißen Schenkeln von Carmen, die ihm mit jedem Blick begehrenswerter wurden.

Die Schülerin flüsterte der neben ihr sitzenden Melanie zu: „Jetzt lasse ich ihn meine Muschi sehen. Ich hoffe, das wirkt."

Sie zog zunächst den Rock bei geschlossenen Beinen nach oben.

Henri, der gerade das Ziel und den Ablauf der Klassenfahrt erklärte, glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Carmens Schenkel waren bis zur Beuge zu sehen und über ihnen zeigte sich der dunkle Ansatz eines Haarpelzes.

Er konnte eindeutig sehen, dass das Geschlecht dieser begehrenswerten jungen Frau durch kein Höschen verdeckt war. Während er seine Erklärungen gab, starrten seine Augen gebannt auf die Stelle und in ihm begann sich der heiße Wunsch zu regen, Carmen möge ihre Schenkel öffnen.

„Du, er hat es bemerkt", flüsterte Carmen fast atemlos ihrer Nachbarin zu.

„Mach weiter! Der verliert gleich die Fassung", kam es leise zurück.

Carmen zog den Rock wieder etwas tiefer und öffnete gleichzeitig lasziv die Schenkel, wobei sie einen feurig verschleierten Blick in Richtung Henri warf.

Nur ganz kurz erhaschten seine Augen das dunkle Schamhaar, das ihre Vagina überwucherte. Der Anblick brannte sich in seine Gedanken ein und es half nichts, dass er sich, als ob er eine Notbremse ziehen wolle, unvermittelt zur Tafel wandte.

Die Vulva der jungen Frau stand in seinen Gedanken, die tobend nach weiteren Blicken auf die weibliche Köstlichkeit verlangten. Als er sich umwandte und wieder zur Klasse schaute, war die Beule in seiner Hose so groß wie nie.

„Wahnsinn, weiter, weiter! Der platzt gleich", drängte Melanie leise fordernd.

Carmen schürzte ihren Rock erneut, öffnete und schloss langsam ihre Schenkel. Henris Stimme stockte, weil er den Faden verlor. Diese Scheide war unglaublich schön und die Bewegungen ließen die Lippen unter den Haaren begehrlich aneinander reiben. Um seine Erregung zu verbergen, begann er hektisch in seinen Unterlagen zu wühlen und bat um Geduld, da er nach etwas suche.

In Henri herrschte wildes Chaos.

„Carmen, gib ihm den Rest. Du schaffst ihn", jubelte Melanie leise.

Diese lächelte und ergänzte ihr Spiel, als Henri glaubte, er habe sich erholt, und daher seine Erläuterungen fortsetzte.

Carmen lächelte ihm verführerisch zu, lutschte, einen Schmollmund ziehend, an ihrem Zeigefinger und entließ ihn hörbar schmatzend aus dem Mund. Dann führte sie ihn unter die Bank zwischen ihre gespreizten Beine und begann ihre Spalte zu reiben, wobei sie gepresste Stöhnlaute von sich gab.

Dieses Luder masturbierte schamlos vor ihm!

Das war entschieden zu viel.

Henri keuchte auf und rannte mit dem Hinweis, er habe Unterlagen vergessen, aus dem Klassenraum.

Der Weg im Laufschritt führte ihn auf die Toilette für Lehrer, wo er in der Kabine mit zitternden Händen blank zog und mit dem Bild von Carmens Vagina vor Augen hemmungslos onanierte.

Nur wenige Sekunden später pumpte er sein Sperma in die Toilettenschüssel. Es war ein wundervoller und befriedigender Orgasmus für ihn.

Währenddessen umstanden die Schülerinnen Carmen und hörten fassungslos und nicht ohne Erregung, was ihren Lehrer aus dem Gleichgewicht gebracht und zu diesem fluchtartigen Verschwinden veranlasst hatte.