Der reiche Onkel

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Der reiche Onkel
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Caroline Milf

Der reiche Onkel

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Alle beteiligten Personen der nachfolgenden Geschichte sind bereits über 18 Jahre.

Die sexuellen Handlungen erfolgten freiwillig und gewollt.

Die Sonne an diesem Sommermorgen versprach einen schwülen Tag. Zwischen den schräg gestellten Jalousien fiel ihr gebündeltes Licht in goldfarbenen Streifen bis in die Mitte der großen Wohnhalle, in der ich nervös auf und ab ging.

Trotz der Klimaanlage klebte mir jetzt schon das leichte Kleid am Leib, und jedes Mal, wenn ich in einen der funkelnden Streifen trat, spürte ich an den nackten Beinen die Hitze sengend wie unter einem Brennglas.

Immer wieder blickte ich sehnsuchtsvoll durch die Ritzen der Rollläden in den Garten, der sich unterhalb der Terrasse zum Seeufer senkte.

Ein Bad! Schwimmen! Sich abkühlen und das alles hier hinter mir lassen!

Zum Teufel mit all dem Gewäsch um Zahlen und unbekannte Größen, mit denen wir vorerst noch nichts anzufangen wussten!

Da drüben, in der entferntesten Ecke saß mein Ehemann Antonio an einem mit Akten bedeckten Tisch und wirkte allmählich komisch, weil er immer wieder addierte, multiplizierte, von neuem summierte, um zum zehnten Mal zum gleichen Ergebnis zu kommen, das er gequält aufseufzend bekanntgab.

Am Kamin lümmelte, die langen Beine übereinandergeschlagen, elegant und schlaksig sein Bruder Miguel in einem der tiefen Ledersessel und sah blasiert vor sich hin.

Ihm gegenüber im anderen Sessel saß seine Frau Elena, von mir nach kurzer Bekanntschaft eingestuft in die Kategorie fader Schneegänse. Hübsch anzusehen im Vorbeiflog. Aber sonst nur zum Abschießen. Weil sie ihr volles platinblondes Haar mit einem kleinen Knoten nach rückwärts gestrafft trug und sich damit unansehnlich machte, selten sprach und ihr schmaler Mund ein Lächeln bestenfalls ahnen ließ. Und weil ihre porzellanblauen Augen blanke Scheiben waren, hinter denen alle Gemütsbewegungen an die Kette gelegt schienen. Wenn es solche überhaupt gab. Was ich sehr bezweifelte.

Kein Wunder, dass mein lieber Schwager Affären hatte. Seit zwei Monaten erst war er als neuer Zweigstellenleiter einer Bank zugezogen, aber man munkelte schon davon. Und auch mir machte er, wenn er sich unbeobachtet fühlte, in unzweideutiger Weise den Hof. Vielleicht, weil er spürte, dass ich den schlanken Dreißiger mit der dunklen Haartolle und dem weichen Mund, der so aufreizend lächeln konnte, attraktiv fand. Attraktiver jedenfalls, als alle die Provinzbanausen hier. Und insgeheim fast anziehender als meinen eigenen Mann!

Vielleicht auch, weil jenes verdammte Fluidum von mir ausging, von dem mir einer mal gesagt hat, es sei wie eine Giftwolke, in der ein Mann hilflos betäubt versinken könne.

Dieses Fluidum, das auch meinen Schwager ahnen ließ, dass ich nicht ganz die mustergültige Gattin war, für die mich sein Bruder hielt... dass ich manchmal heimlich fallen konnte wie ein sündiger Engel...

2

Um ein Haar hätte er mich kürzlich in dem jedes Jahr im Frühling veranstalteten Kostümfest so weit gebracht. Das Fest fand im großen Festsaal statt, und zahlreiche Fremde aus der nahen Großstadt bevölkerten es.

Daher gab es stets ein unübersehbares Gedränge, in dem man herrlich untertauchen konnte, von dem im obersten Stockwerk gelegenen, unbesetzten Logen ganz abgesehen.

Ich trug ein glockiges, zu meinem schulterlangen pechschwarzen Haar fabelhaft passendes Kleid aus mattgelber Seide mit knallroten Pompons und freute mich diebisch, wenn der Glockenrock im Tanz bei temperamentvolleren Schwingungen hochwirbelte und die Stielaugen der am Rand des Parketts sitzenden Männer an meinen langen Beinen hochglitten bis zum nicht zu knappen Spitzenhöschen.

Ich trank reichlich, ein Glas Champagner hier, ein Glas Rotwein dort. Zwischendurch nahm ich einen Happen vom Büffet. Keine Zeit zum Essen, nur Zeit für Tollerei und Flirten.

Da im Gewühl ein Kuss, manchmal die Sinne aufwühlend mit der Zunge, dort ein dreister Griff. Die Sitten waren gelockert wie im Fasching.

Lass sie greifen, das prickelt im Blut im Sekt!

Aber nur Wildfremde - ich sah mich vor... Einheimischen gegenüber musste man sich prüde zeigen!

Ich spürte fremde Hände an der Brust, unterm Rücken, am Po. Einer, ein mittelalterlicher Knabe, hatte einen steifen Pint. Ich rieb vergnügt über die Beule und ließ ihn lachend stehen. Jedoch mein Blut brauste.

Einmal holte mich irgendein fremder Knilch in kaiserlicher Reitertracht im Gedränge zur Bar. Ehe ich auf den Hocker schlüpfte, nahm ich rückwärts rasch den Rock hoch, damit das Kleid nicht verknautschte. Blitzartig schob mein Rabauke die Hand darunter, sodass ich darauf zu sitzen kam. Unterm Kleid, nur im Höschen! Und das war weit, wie gesagt.

Aufbegehren? Krach schlagen? Unsinn, in dieser schon sehr gelösten Stimmung!

Die warme Hand lag unter meinem fast nackten Po und drückte auf meine heiße Haut!

Ich lugte rasch rechts, links und über die Schulter. Das Volk stand dichtgedrängt ringsum. Niemand konnte etwas sehen.

Außerdem bauschte sich der Rock darüber, und außerdem war ich heiß drauf!

Ich griff nach einem vollen Weinglas und hielt es auf halbem Weg zum Mund in der Schwebe. Schaute dem Kerl ins Gesicht. Gutes, schmales Gesicht, braungebrannt mit Lebemannfalten. Mittelalter. Fast mein Typ.

„Woher kommst du?“, erkundigte ich mich neugierig.

Er nannte einen entfernten Ort. Gut, das war in Butter. Dennoch rügender Blick, gemildert von verschlagenem Lächeln.

„Macht ihr das dort mit allen Ehefrauen so?“

Er lächelte mich selbstbewusst an.

„Dort drüben in der Parterreloge“, ich wies mit dem Kinn hin, „sitzt nämlich mein Mann...“

„Na und?“, raunte er an meinem Ohr. Seine Finger kraulten in meinem Schritt, direkt neben dem Höschen.

 

„Magst du es nicht trotzdem?“, hauchte er lasziv.

Die Fingerspitzen bogen sich aufwärts zwischen die Schenkel. Er rieb massieren den Stoff meines Slips entlang, ertastet gekonnt die Formen meiner Schamlippen. Ich stürzte den Wein hinunter, beugte mich vor und stützte die Ellenbogen auf die Theke, den heißen Atem hinter den zusammengepressten Lippen gebändigt.

Aufregend! Petting, mitten unter den vielen Menschen! Das gefiel mir!

Ich griff geistesabwesend nach einem neuen, vollen Glas. Plötzlich spürte ich, wie sich sein Finger in meine gierige Muschi bohrte. Ich schloss die Augen und atmete abgehackt.

Plötzlich kam von der Musikempore ein Tusch. Eine Tanzansage. Die Menge um uns lichtete sich. Also stelle ich das Glas weg, drückte den Kerl mit einem befreienden Seitenstoß zur Seite.

„Nicht - hör jetzt auf!“

Ich taumelte vom Hocker. Keinen Augenblick zu früh. Der mich auffing, war mein befrackter Schwager! Er grinste mich an, nahm mich an der Hand und führte mich zur Tanzfläche. Okay, ein Tanz mit meinem Schwager war sicher in Ordnung.

Er presste seinen athletischen Körper dicht an mich, flüsterte mir etwas ins Ohr, dass ich wegen der lauten Musik kaum verstand. Er wollte mir etwas zeigen. Warum nicht?

Doch nein – wach auf, Mädchen! Es ist der Bruder deines Mannes! Wir sind doch alle beschwipst! Und morgen?

Seine Hand lag an meinem Busen. Na, lass ihn, wenigstens das bisschen. Als er die Hand in den BH schob und eine meiner nackten Brüste streichelte, wurden die Knospen hart.

„Nicht! Miguel, nein!“

Eine Welle glühender Wildheit durchlief mich, und ich musste stehenbleiben mitten im Tanz. Die vorhin aufgestaute Explosion entlud sich. An Miguels Brust krampfgeschüttelt wurde ich nass. Er grinste, hielt mich fest und küsste mich aufs Ohr, spielte mit der Zunge im Gehörgang, dass es mich wie Feuer durchlohte!

Leise und frech flüsterte er: „Ungesund, den feuchten Slip anzubehalten - komm auf die Galerie und zieh ihn aus! Ich helfe dir dabei...“

Ich stieß ihn von mir. „Schuft!“

Er winkte mir leutselig nach. „Bis zum nächsten Mal, schöne Schwägerin!“

Auf halbem Wege durch das Gewühl fing mich mein Reiterknilch ab. Er ließ seine Tänzerin für mich stehen und presste mich an sich. Wir trippelten auf der Stelle, was auch gar nicht anders möglich war in der hüpfenden, schiebenden Masse. Unsere Körper pressten sich eng aneinander, wir spürten uns. Meine Sinne rasten, meine Muschi produzierte erneut Feuchtigkeit.

„Wollen wir?“, fragte er und drückte sein Untergestell mit dem harten Schwanz an meinen Bauch. Sein Bein schob er geschickt zwischen meinen Schenkeln und rieb über meinen Slip... Sprengstoff!

„Was denn?“, erwiderte ich schwach, obwohl ich es wusste.

„Reiten!“

Ich schnaubte. „So was - bist du immer so direkt?“

Ich spürte jetzt seinen steifen Pint, der sich fordernd gegen meinen Unterleib presste. Mein Blut rauschte vom Alkohol, in dem sich die Hemmungen auflösten. Ich wollte von einem Mann verwöhnt werden, brauchte dringend einen harten Schwanz in der Fotze, so wie jedes Mal auf diesem Frühlingsfest.

„Immer!“, erklärte mein Reiter. „Wenn ich weiß, dass ich die Richtige gefunden habe!“

Ich lachte gequält auf. Klare Fronten! Er hatte ja Recht. Der oder ein anderer - nur nicht mein Schwager. Besser rasch abreagieren.

„Mir ist heiß!“, erklärte ich. „Komm aus dem Gedränge!“

Ich schob ihn zum Seiteneingang, von dem eine Treppe empor führte in die oberen Etagen. Wie stiegen schweigend hinauf. Dort herrschte Stille und es war wirklich kühler da oben.

Aber nicht in mir! Mein Blut pochte heiß in meinen Adern, meine Schamlippen klebten an meinem Slip.

Schon auf dem zweiten Treppenabsatz riss er mich in seine Arme, und ich warf ihm, schon halb von Sinnen, die Arme um den Hals. Er drückte seine Lippen auf meine, dann öffneten wir gierig unsere Münder, unsere Zungen spielten gierig miteinander. Seine Hand öffnete die Druckknöpfe meines Oberteils, schob als nächstes den Büstenhalter empor. Mit seinen Finger spielte er an meinen erigierten Nippel, presste und rieb sie zwischen Daumen und Zeigefinger.

Sein Kopf senkte sich, die feuchte Zunge strich meinen Hals entlang, erreichte meine Brüste, dann saugte er eine meiner steifen Warzen über seine Zähnen in den Mund und begann zu saugen... ich stöhnte selig. Als seine suchende Hand unter meinen Rock wanderte, stellte ich meine Beine auseinander. Er schob meinen Slip zur Seite und fummelte in meinem kurzrasierten Schamhaarstreifen.

Ich nestelte am Reißverschluss seiner Hose, zog diesen nach unten und holte den prallen Pfahl heraus.

„Aah, was für ein Dreschflegel!“, keuchte ich entzückt und war von der Größe und Härte beeindruckt.

Ich presste die Hand um den mächtig langen, dicken Knüppel und schob die Vorhaut über die Eichel hin und her.

Sein Mittelfinger hatte mittlerweile das Loch meiner Vagina gefunden und presste sich in die warme Tiefe. Mit dem Daumen rieb er meine Klitoris. Ich seufzte wohlig, lehnte mich mit den Schultern zurück an die Wand und spreizte meine Beine noch weiter.

„Besser als dein Mann?“, fragte er.

Ich lachte heiser. „Ja, du Neugieriger. Besser, größer und härter!“

„Also dann komm - probiere ihn aus!“

Er nahm die Hand weg und umarmte meine Taille. Gierig presste er seinen Bauch gegen meinen Körper. Der große Ständer in meiner Hand wanderte zwischen meine Schenkel... ich rieb seine pralle Eichel über die feuchten Lippen meiner Fotze.

„Los... jetzt, ich will ficken“, hauchte er in mein Ohr. Dann hob ich mich auf die Fußballen und drückten den Ständer an meine Pforte. Ich ließ mich zurücksinken und fauchte wie eine Katze, als er in mich hinein flutschte bis zum Heft.

Wir fassten uns an den Hüften, und unsere Bäuche flappten in raschen Bewegungen gegeneinander.

Ich wurde von einem wildfremden Mann gefickt... oh Gott, mir kam es sofort, während der Riesenschwengel mir bis zum Magen stieß und ich auf ihm unter jauchzenden Lustlauten einen Bauchtanz vollführte und schon halb von Sinnen krächzte.

„Das ist... das ist... Waahnsinn! Ein Hengst bist du - ein richtiger Hengst!“

Er lachte rau auf, spießte mich ganz tief auf sich und hielt mich in dieser Stellung fest.

„Und du eine prächtige Stute!“

Sein Kopf senkte sich zum entblößten Busen, und er saugte eine der Warzen in den Mund. Ich wand mich stöhnend in ekstatischen Schlangenbewegungen an der Wand. Von unten drang der Lärm des Festes. In mir brausten die Alkoholteufel und jagten mir die enthemmten Triebe ins Blut, die Lust zu steigern, noch weiter zu steigern!

„Hast du das schon mal gesehen?“, röchelte ich und bewegte kreisend den Unterleib. „Hengst und Stute? Die machen’s anders!“

Er hob den Kopf, sah das anzügliche Grinsen auf meinen bebenden Lippen, und ihm ging ein Licht auf.

„Du magst das - von hinten?“

„Du nicht?“

„Oh doch“ Er sah sich um. „Komm nach oben - in eine der Logen“

Als er sich mir entzog, schnaubte ich wütend wie ein Tier, das man seiner Beute beraubt. Ich kicherte aber sofort wieder vergnügt, während er mich umfasste und treppauf zog in den Gang mit den Logentüren. Er öffnete eine Tür, stieß mich hinein und verriegelte hinter uns.

Ich stürzte gleich zur Balustrade, blickte nach unten, sah über das bunte Gewoge der tanzenden Menschenmasse hinweg.

„Da drüben!“, sagte ich. „In der Parterreloge!“

Er trat neben mich, und ich zeigte mit dem Finger hin.

„Das ist mein Ehemann!“

„Aha!“

Er legte seine Hand an meine Gesäßbacken, zog den Rock empor und zerrte den Slip herunter. Ich hielt lustgeschüttelt still. Hier oben herrschte Halbdunkel, von unten aufschauend konnte uns niemand entdecken, geblendet vom Licht der Kristalllüster.

Mein Höschen rutschte meine Beine herunter, ich strampelte es ab. Begierig bückte ich mich tiefer, die Unterarme auf die Balustrade gestützt. Den nackten Po reckte ich empor, die Beine spreizte ich auseinander. Seine Finger streichelten meinen Rücken abwärts, die Schenkel bis zu den Rändern der halterlosen Strümpfe. Jetzt innen wieder hinauf, ins feuchte Quellbett! Aah!

Ich begann keuchend zu tänzeln, und blickte über die Schulter zurück. Der Mann, gebeugt, betrachtete mit wilden Augen meine Bescherung, während er mich befingerte. Das peitschte mich noch mehr auf! Ich blickte wieder hinunter, in den Saal.

Antonio, mein Ehemann, schien heraufzuschauen. Obwohl ich wusste, dass er mich nicht sehen konnte, durchfunkte mich dieses Aug in Aug mit einem irrsinnigen Reiz!

„Mach schon - komm!“, zischte ich, und hob den Unterkörper noch etwas an. Ich schrie unbeherrscht auf, als der harte Schwanz tief in meine nasse Möse eindrang, und in mir zu pumpen begann - rein, raus, rein, raus... wimmernde Lust, heulende Seligkeit unter Stößen, die mich ruckweise über die Balustrade drängten... rascher, rascher jeder Stoß bumste gegen meinen Hintern mit erregendem Klatschen... dabei Antonio da unten - Antonio! Hier wird deine Frau gevögelt - schauuu! Hah - so ein Schweif, viel dicker als deiner - gleich kommt es ihm - gleich, gleich, gleich - und ich rinne schon aus!

Jetzt... jaaa... mein Po springt hoch, kreist, und die Beine tanzen, während Samen, Unmengen von Samen mich füllen und ich in den Wogen eines wilden Orgasmus ertrinke, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe...

Dann sinken wir erschöpft auf die Stühle nieder. Keuchend fand ich mich wieder zurück in die Wirklichkeit. Meine Erregung ebbte ab, was blieb, war das Bedürfnis nach Säuberung. Der Partner zögerte, blickte unsicher und verstand endlich: geh!

Es folgte ein kühles Küsschen zum Abschied. Ich wusste nicht einmal seinen Namen. Er kannte meinen Namen auch nicht. Wozu auch? Zwei Unbekannte, die heimlich auf dem Fest gefickt hatten. Was weiter?

Er schritt die Treppe herunter, zurück zum Fest. Ich suchte die Toilette. Zehn Minuten später saß ich in der Parterreloge neben meinem Mann und hielt Händchen. Ich war erleichtert, innerlich befreit. Meinem Schwager begegnete ich an diesem Abend nicht mehr. Es war mir auch zu riskant bei ihm, dieses Spiel mit dem Feuer...

Dieses Spiel mit dem Feuer, dem ich trotzdem immer wieder verfiel, sobald ich dem Windbeutel begegnete, verdammt und zugenäht!

So wie jetzt, während ich durch die Wohnhalle stakte und er mich dabei unter gesenkten Lidern mit lüsternen Blicken maß. Natürlich reizte ich ihn auch, allen guten Vorsätzen zu Trotz.

Aber tu einer was gegen die kleinen Teufelchen in der empfindsamen Bauchhöhle!

Gelegenheit macht Diebe, und wenn man sowieso anfällig ist, dann ist es noch schlimmer. Mein Kleid war dünn, und ich hatte darunter bloß einen winzigen Slip an.

Wenn ich in die Sonnenstreifen trat, wurde es durchsichtig. Merkwürdige Männerwelt! Wenn man einen Bikini an hatte, war man doch viel nackter. Aber wenn sie der gleichen Frau unters Kleid schauen konnten, spielten sie verrückt!

Da Elena, meine langweilige Schwägern, uninteressiert in einer Illustrierten blätterte, die sie sich vor die kurzsichtigen Augen hielt und Antonio war viel zu beschäftigt mit seinen Akten, machte es mir Spaß, immer wieder durch die verräterischen Lichtstrahlen zu spazieren. Das Verlangen in dem Mienenspiel meines Schwagers genoss ich wie ein Schaumbad, in dem ich mich wollüstig räkelte... Mehr nicht!

Antonio konnte beruhigt sein. Ich wollte ihn nicht mit seinem eigenen Bruder betrügen. Dazu gab es genug andere Männer, risikolosere Möglichkeiten. Zum Beispiel die flüchtigen Seitensprünge alljährlich auf dem Frühlingsfest. Ich gönnte sie mir, weil sie ebenso rasch vergessen werden konnten wie eine Zufallsbekanntschaft im Internet – ich inserierte regelmäßig auf einer dieser zahlreichen Seitensprung-Plattformen.

Außerdem gab es noch Eisenbahnabteil und niemandem wehtaten. Und dann natürlich Onkel Hugo, der jüngere Bruder meiner Mutter, vierzig Jahre alt, Sportsgesicht mit Oberlippenbärtchen und auch sonst ein attraktiver Hirsch!

Seit meinem fünfzehnten Lebensjahr war ich seine heimliche Geliebte. Auch jetzt noch, als Ehefrau. Doch das ahnte niemand. Es war mein Tabu, mein Geheimnis.

Ich glaube an eine großzügig verzeihende, übermenschlich verständnisvolle höhere Gewalt, von der die irdischen Geschicke gelenkt werden. Und deshalb konnten seit jeher die tausend Teufel in mir ruhig tanzen. Meinen Glauben konnten sie nicht erschüttern. Die allmächtige Güte würde mir auch meinen liebestollen Sündenfall mit Onkel Hugo verzeihen!

 

3

Von diesem Onkel war jetzt die Rede, und das war es, was mich so nervös machte.

Hier, dieser hübsche Bungalow mit Garten und Privatstrand am See auf der einen Seite; auf der anderen Seite jenseits der Straße mit Werkstatthallen und Garagen mit zwanzig Sattelschleppern und ebenso viel mächtigen Anhängern - das alles, dieses umfangreiche und bisher sehr einträgliche Fuhrunternehmen, das die Fernlastzüge mit der pompösen Aufschrift: „Antonio Núñez, Spanien-Transporte“ in alle europäischen Länder rollen ließ, hatte der Fachmann Antonio nur schaffen können, weil mein Onkel, der in der nahegelegenen Großstadt ein florierendes Exportgeschäft besaß, das nötige Kapital dazu gegeben hatte.

Und nun schlug mein Mann verärgert auf den Stapel Aufträge und schalt: „Montcada, Montcada, Montcada! Der ganze Fuhrpark nichts als Transporte für die Montcada-Werke - nach Madrid, Porto, Mailand - dabei Leerfahrten zurück - und Preise, Preise! Wenn wir dafür weiterfahren, sind wir in einem Jahr pleite! Und Onkel Hugo liegt inzwischen unten am Strand und aalt sich, als ob nichts wäre, anstatt uns das hier zu erklären!“

Ich blieb stehen, ließ von rückwärts die Sonne zwischen meine Beine hindurch scheinen, genoss Miguels saugenden Blick und sagte: „Onkel Hugo hat Geld genug, um eine Pleite zu vermeiden!“

Miguel löste den Blick von meinen Beinen, tat gelangweilt und gähnte. „Wirklich? Hat er das?“

Mein Mann wandte sich mit einem Ruck seinem Bruder zu.

„Das klingt ja, als hättest du Zweifel! Und wenn ein Bankmensch so etwas sagt... also heraus mit der Sprache: Was weißt du?“

Miguels Jochbogen färbten sich rot. „Ich weiß gar nichts! Und wenn ich etwas wüsste, dürfte ich darüber nicht sprechen. Bankgeheimnis. Das ist doch klar. Ich kann nur sagen, was ich mir dabei denke: Vielleicht hat euer Onkel Hugo mit Montcada, mit dem er seit langem befreundet ist, andere Verbindlichkeiten, die er mit den Transportpreisen ausgleicht. Eine Hand wäscht die andere...“

„Aber das ist doch dann sein Geschäft, nicht meins!“, fuhr Antonio auf.

„Immerhin besitzt er achtzig Prozent aller Anteile deines Unternehmens!“, erinnerte Miguel. „Löse mindestens die Hälfte davon ab, dann kannst du so reden!“

„Das kann ich nicht – noch nicht, solange die neuen Sattelschlepper nicht bezahlt sind!“

„Na also!“ Miguel lehnte sich mit verschlossener Miene zu-rück. Das Thema schien für ihn erledigt.

Ich nahm meine Wanderung vor den Spiegelscheiben von neuem auf. Keinen Blick mehr für Miguel, der wieder glupschte. Die andere Sache gab mir Denkrätsel auf, und ich fühlte mich plötzlich unbehaglich dabei. Antonios Bemerkung von der Pleite hatte mich aufgestört. Bisher hatte ich Onkel Hugo für unermesslich reich gehalten. Nie war mir auch nur ein Gedanke gekommen, das alles hier, dieses Wohlleben in fast luxuriöser Bequemlichkeit ohne Geldsorgen, könnte eines Tages aufhören. Bisher war die allgemeine Ansicht, Onkel Hugos Kapital in Antonios Geschäft sei meine Mitgift gewesen, wenn das auch nirgends schriftlich niedergelegt war.

Mit einigem Recht fühlte ich mich daher zumindest als Mitinhaberin. Wenn Onkel Hugo das nun irgendwelcher dunkler Machenschaften mit Montcada wegen in Gefahr brachte... aber wieso eigentlich? Darüber müsste doch mehr zu erfahren sein, wenn es so war! Vielleicht ließ sich alles ganz harmlos erklären... doch wenn nicht? Klarstellen musste man es jedenfalls! Und wenn einer das konnte, dann Antonios Bruder Miguel!

Meine Augen wanderten wieder zu ihm, der betont gleichgültig vor sich hinsah, jedoch seine Augen nicht beherrschen konnte, sobald ich vor die Sonne trat.

Wenn ich ihn nur zu Informationen bewegen könnte! Mit der Bank, in der er Zweigstellenleiter war, arbeiteten sie doch alle... auch Montcada!