Unter falscher Flagge

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Clairé Beauvais

Unter falscher Flagge

Clairé Beauvais

Unter falscher Flagge

Erotic – Crime - Fiction

Samantha Prentiss

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar

1. Auflage

Covergestaltung:

© 2020 Susann Smith & Thomas Riedel

Coverfoto:

© 2020 pixabay.com

Dieses Werk enthält sexuell explizite Texte und erotisch eindeutige Darstellungen mit entsprechender Wortwahl. Es ist nicht für Minderjährige geeignet und darf nicht in deren Hände gegeben werden. Alle Figuren sind volljährig, nicht miteinander verwandt und fiktiv. Alle Handlungen sind einvernehmlich. Die in diesem Text beschriebenen Personen und Szenen sind rein fiktiv und geben nicht die Realität wieder. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Orten sind rein zufällig. Das Titelbild wurde legal für den Zweck der Covergestaltung erworben und steht in keinem Zusammenhang mit den Inhalten des Werkes. Die Autorin ist eine ausdrückliche Befürworterin von ›Safer Sex‹, sowie von ausführlichen klärenden Gesprächen im Vorfeld von sexuellen Handlungen, gerade im Zusammenhang mit BDSM. Da die hier beschriebenen Szenen jedoch reine Fiktion darstellen, entfallen solche Beschreibungen (wie z.B. das Verwenden von Verhütungsmitteln) unter Umständen. Das stellt keine Empfehlung für das echte Leben dar. Tipps und Ratschläge für den Aufbau von erfüllenden BDSM-Szenen gibt es anderswo. Das vorliegende Buch ist nur als erotische Fantasie gedacht. Viel Vergnügen!

Impressum

© 2020 Samantha Prentiss

Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop

Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN siehe letzte Seite des Buchblocks

»Man findet Diamanten

nur im Dunkel der Erde

und Wahrheiten nur in den

Tiefen des Denkens.«

Victor Hugo (1802-1885)


Kapitel 1

Das Heulen der Sirenen traf jeden ins Mark und die rotierenden Warnlichter sorgten für Aufmerksamkeit. Je zwei Motorräder und Fahrzeuge der belgischen ›Police Fédérale‹ fuhren dem kleinen Tross voraus. Ihnen folgte ein Panzerwagen, und hinter diesen sicherten zwei weitere Kradfahrer und Streifenwagen die Straße.

Der in einem dunklen Graublau lackierte ›Iveco‹-Panzerwagen, ohne jede Beschriftung, sah aus wie eine Sardinenbüchse auf Rädern. Lediglich die extrem schmale Windschutzscheibe und die kleinen seitlichen Fenster aus kugelsicherem Glas ließen einen ungenauen Blick ins Innere des Führerhauses zu. Am oberen Ende der Scheibenrahmen waren die Enden der Rollläden zu erkennen, die der Fahrer mittels eines einfachen Knopfdrucks in Sekundenbruchteilen herablassen konnte und die infolge ihrer Speziallegierung, jedem herkömmlichen Schweißgerät die kalte Schulter zeigten.

Es schien unmöglich, dieses Ungetüm zu knacken. Zumindest war es bisher noch niemandem gelungen. Aber natürlich stellte dieses gepanzerte Monster auf Rädern eine ständige, unübersehbare Herausforderung für alle Gangster dar, die sich mit ›einschlägigen Aufgaben‹ befassten.

Kaum hatte die kleine Eskorte den Stadtkern von Brüssel verlassen, schalteten die Fahrer der Polizeifahrzeuge die schrillenden Sirenen ab und beschleunigten das Tempo. Die rollende Sardinenbüchse folgte dichtauf, während die begleitenden Motorradfahrer den Zwischenraum etwas größer werden ließen. Sie fuhren aber so nah an der Straßenmitte, dass sie jeden Versuch, sie von dem Panzerwagen abzuschneiden, sofort vereiteln konnten.

Der Weg zum ›Aéroport Bruxelles-National‹ war ausgezeichnet zweisprachig beschildert. Aber weder die begleitende Polizei, noch der Fahrer des gepanzerten ›Ivecos‹ beachtete die Hinweise. Sie alle kannten die Fahrtroute im Schlaf. Es war ihnen zur Routine geworden, denn mehrere dutzend Male hatte jeder von ihnen bereits einen Transport über diese Strecke durchgeführt – und auch diese Fahrt versprach wieder generalstabsmäßig und ohne irgendwelche Komplikationen abzulaufen.

In unmittelbarer Nähe des Flughafens heulten die Sirenen erneut auf und fegten die stark befahrene Straße frei. Ohne einen einzigen Halt kamen die Fahrzeuge bis zu einer der rückwärtigen Einfahrten, die direkt aufs Rollfeld führten. Die Wächter am Tor öffneten die Schranke und winkten die Kolonne durch. Auch das war inzwischen zu einer reinen Routine geworden.

Die Betonbahn zum Abstellplatz der Maschinen des ›United Parcel Service‹, dessen Hauptsitz für Europa sich zugleich in Brüssel befand, lag etwas abseits der Hauptgebäude. Es war eine freie Fläche von fast zweihundert Metern im Umkreis, die jeden überraschenden Überfall erschwerte. In gemäßigtem Tempo und nur mit rotierenden Warnlichtern rollten die Fahrzeuge darauf zu. Auch die letzten beiden Motorräder hatten inzwischen aufgeschlossen und sich rechts und links hinter den Panzerwagen geschoben. In einem weit ausholenden Bogen fuhren sie zum wartenden ›Airbus A300-600F‹, dessen Ladeluken noch geöffnet waren und an dem sich im vorderen Bereich noch die Gangway für das Personal befand.

Unmittelbar vor der rollfähigen Treppe stoppte die Eskorte. Je drei Polizeibeamte mit Maschinenpistolen sprangen aus den vier Streifenwagen, während die vier Kradfahrer von der anderen Seite her sicherten, nicht minder bewaffnet.

Jetzt öffnete sich die hintere Tür des gepanzerten Fahrzeugs von innen und zwei Männer kletterten heraus. Sie trugen eine Stahlkassette zwischen sich und schritten zügig auf die Gangway zu. Erst als sie die Treppe hinaufstiegen, konnte man von unten erkennen, dass sie mit Handschellen an das stählerne Behältnis gekettet waren.

Sofort, als die beiden Männer das Innere der Maschine betreten hatten, wurde die Gangway zur Seite geschoben und die Luke geschlossen. Die Turbinen des Airbus dröhnten auf, und keine zwei Minuten später rollte der riesige Düsenvogel schwerfällig zu der für ihn reservierten Startposition. Knappe drei Minuten darauf donnerte die Maschine bereits über die Betonpiste, hob elegant ab und stieg steil in den Himmel empor.

Niemand hatte bemerkt, dass ein Mann mit Fernglas von der Besucherterrasse aus alles beobachtet hatte, wissend, dass gerade Edelsteine im Wert von knapp sechs Millionen Euro an Bord gebracht worden waren und nun in den Wolken am belgischen Himmel verschwanden. Er war an die eins achtzig groß, von schlanker Statur, hatte sich aber schlecht gehalten. Denn obwohl er die Fünfzig noch nicht überschritten hatte, war sein Haar bereits völlig ergraut. Sein Gesicht sah schmächtig, blass und unauffällig auf. Nur in seinen blassgrauen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, gerade so, als lauere in der Tiefe seines unpersönlichen Blicks eine verhaltene Kraft, die man ihm nicht zu getraut hätte.

Mit hastigen Schritten verließ er seinen Platz, kaum dass der Airbus in seiner auffälligen Bemalung am Himmel verschwunden war. Er holte sein Prepaid-Smartphone aus der Jackentasche und wählte eine Nummer heraus, die er schon lange auswendig kannte. Eine Rufnummer, die mit +4020 begann – der Vorwahl von London.

***


Kapitel 2

Das Telefon vibrierte und klingelte mit einer sanften Eindringlichkeit, die Aufmerksamkeit verlangte – wie ein diskretes Flüstern, welches sich in den schmalen Spalt zwischen Schlafen und Wachen schob.

Millicent streckte sich, sie gähnte und suchte in die Wirklichkeit ihrer seidenen Laken zurückzufinden. Da war erst die parfümierte Weichheit ihres Daunenkissens, gefolgt von den verschwommenen Spuren der Sonne, die zwischen den schweren Vorhängen hindurchblinzelten, und dann war sie wach und voll da.

Sie rollte sich zur Seite, kam auf dem Mann zu liegen, der noch schlafend neben ihr lag. Sie spürte die Wärme seines Körpers, die obgleich er völlig entspannt war, kräftig und dennoch geschmeidig waren. Seufzend tastete sie nach dem Smartphone und angelte es vom Nachttisch. Sie fühlte, wie der Mann unter ihr sich im Halbschlaf bewegte und nach ihren nackten Hüften griff, versuchte seine Hände abzustreifen, schaffte es aber nicht. Sie wischte über das Display und meldete sich, wobei sie ihren Oberkörper etwas zurückbog, um mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen. Aber der Mund des Mannes folgte ihr und bedeckte die Spitzen ihrer vollen Brüste mit sanften Küssen. Sie spürte, wie sich ihre Nippel aufrichteten und hart wurden, und auch die Welle der Erregung, die heiß durch ihren Körper lief.

Millicent vernahm die aus Brüssel kommende Stimme des Anrufers und presste ihr Smartphone fester ans Ohr, um den mit einem starken französischen Akzent Englisch sprechenden Mann besser verstehen zu können.

»Mademoiselle Morton? Spreche ich mit Mademoiselle Millicent Morton in London?«

»Ja!«, schrie sie, im unbewussten Bedürfnis, die geschätzten vierhundert Kilometer zwischen ihnen durch erhöhte Lautstärke zu verkürzen. Dabei fühlte sie die Fingerspitzen des Mannes unter ihr, die gerade die Konturen ihres Busens nachzeichneten. Die neckenden Berührungen lenkten sie ab, wenngleich sie sie auf angenehme Weise erschauern ließen. Erst hatte sie mit dem Gedanken gespielt ihn daran zu hindern, es dann aber unterlassen, obwohl es ihr Mühe bereitete sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Sie seufzte wohlig.

 

»Bist du allein?«, kam es irritiert durch die Leitung.

»Aber Adrien, Darling, wo denkst du hin?!«, reagierte sie anklagend, indessen sie auf Chester hinunterschaute, dessen Mund sich zu einem dünnen, ironischen Lächeln verzog – die pikante Note des Gesprächs in vollen Zügen genießend. »Natürlich bin ich allein. Ich bin doch keine Hure, die sich jeden Dahergelaufenen ins Bett holt!«

In diesem Augenblick schnippte Chester liebevoll mit einem Finger in die kleine Grube ihres Bauchnabels. »Stimmt ... Du nimmst nicht jeden, sondern triffst eine Auswahl«, hauchte er ihr zu.

Millicent presste die Lippen zusammen, um sich nicht zu verraten.

»Es läuft alles ganz nach Plan«, tönte es aus dem kleinen Lautsprecher. »Die Sendung hat sich soeben auf ihre Reise nach London gemacht. Nach den neuesten Informationen soll ihr Wert sogar noch um einiges größer sein als ursprünglich angenommen ... Hallo?! ... Bist du noch dran?! ... Hörst du mich?!«

»Ja, klar und deutlich! Sprich weiter!« Ihre Augen verengten sich und ihre Lippen öffneten sich vibrierend. Gerade strich ihr Chesters Hand ganz sanft über den Rücken, fuhr ihre Wirbelsäule entlang und über ihre hinteren Rundungen. Sie spürte seine Fingernägel, die kaum ihre Haut berührten, aber ihre Haut kitzelten – sanft und sehr zart. Gleich darauf wanderten sie auf die Wölbung ihrer Oberschenkel und glitten auf deren Innenseiten. Sie schnurrte wie ein Kätzchen.

»Die Klunker haben einen Wert von fast sechs Millionen Euro. Also doppelt so viel, wie wir ursprünglich vermutet hatten«, ließ Adrien sie wissen. Dann hielt er eine Sekunde inne und fragte: »Bist du nervös, ma chère?«

»Wer wäre das nicht«, erwiderte sie, ein Keuchen unterdrückend. »Aber ich denke einfach an die Zeit, die vor uns liegt, wenn wir erst einmal das Geld haben und wir für immer zusammen sind. Das erdet mich sofort und lässt mich die Nervosität vergessen.« Sie fühlte, wie Chesters Finger immer vorwitziger wurden und wusste, dass es höchste Zeit war, das Gespräch zu beenden, wollte sie sich nicht verraten. »Wann sehen wir uns, Darling?« Sie fing Chesters grinsenden Blick auf und streckte ihm keck die Zunge heraus.

Er versuchte sie mit seinen Zähnen zu erwischen, aber Millicent war schneller und biss ihm scherzhaft in die Unterlippe – worauf er sie mit den Zeigefingern in der Taille kitzelte.

Sie wand sich auf ihm wie eine Schlange und versuchte krampfhaft, keinen Laut auszustoßen, der verdächtig wirken konnte.

Adrien stöhnte theatralisch. »So schnell kann ich hier nicht weg. Das würde auffallen. Erst muss Gras über die Sache gewachsen sein.«

»Das dauert mir zu lange, Adrien« Millicent knabberte zärtlich an Chesters Zeigefinger, den er ihr lächelnd entgegenhielt.

»Es geht aber nicht«, entgegnete er. »Nicht sofort jedenfalls. Ich denke, dass ich aber übernächstes Wochenende für zwei bis drei Tage kommen kann. Das wird sicher nicht auffallen«, fügte er tröstend hinzu.

»Ich freue mich auf dich«, versicherte Millicent schnurrend. Sie wusste nur zu gut, wie Adrien dabei jedes Härchen am Körper zu Berge stand und ihm einen Schauer der Erwartung nach dem anderen über das Rückgrat jagte.

»Was machst du gerade, ma chère?«, wollte Adrien wissen.

»Ich liege im Bett und denke an dich«, schnurrte sie weiter, während sie die Augen schloss, weil Chester ihre Brüste mit beiden Händen umfasste und sein Gesicht in den duftenden Spalt drückte, der sich zwischen ihnen auftat – eine betörende Mischung von erlesenem Parfüm und kostbarer Seife.

»Halt' die Ohren steif, ma chère! Wir haben alles bis ins Detail geplant. Es kann gar nichts schiefgehen«, glaubte Adrien sie aufmuntern zu müssen.

»Hoffentlich hast du recht«, erwiderte Millicent leise und beendete das Gespräch mit einem leichten Druck auf das rote Hörersymbol. Sie blieb auch noch eine Weile auf Chesters Magengrube liegen, angelte ihre Brille vom Tischchen und betrachtete ihn mit einem spöttischen Lächeln.

Für sie war Chester Blackstone ein ausgesprochen gutaussehendes Exemplar der männlichen Gattung – groß, schlank, sportlich und mit einem geradezu umwerfenden Charme ausgestattet, bei dem es fast jede Frau mit einer kribbelnden Gänsehaut vom Scheitel bis zum Stiletto überzog. Insbesondere die reiferen Jahrgänge brachten ihm eine enthusiastische Begeisterung entgegen – die mit den edlen Pelzmänteln und Designer-Kroko-Taschen.

Sie selbst hatte vor seiner gleichzeitig dominanten Art allerdings erst kapituliert, als sie seine Nützlichkeit für ihre Pläne in ihm erkannte – ohne zu ahnen, dass auch er davon ausging, dass sie ihm einmal sehr nützlich werden würde. Zugleich konnte sie bei ihm aber auch ihre devote Neigung ausleben, was für sie eine ›Win-Win‹-Situation darstellte.

Sie küssten sich, und es war ein Kuss, der das Versprechen auf reichlich mehr bereits in sich barg.

»Mit einem Kuss verhält es sich wie mit einem guten Whisky, am liebsten hat man ihn doppelt«, grinste Chester.

»Nicht vielleicht nur eine anatomische Verbindung zweier Ringmuskel im Zustand der Kontraktion?«, lachte Millicent und erfüllte ihm seinen Wunsch nach mehr.

»Geh' ins Bad und mach' dich frisch, Kleines«, raunte er ihr zu. »Ich will mit dir spielen. Was zum Anziehen findest du im Wohnzimmer. Verstanden?« Er legte ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen, weshalb sie nur still nickte, sich von ihm herunterschob und lächelnd aus dem Bett sprang, um im Bad zu verschwinden. Sie freute sich darauf wieder einmal in eine andere Welt einzutauchen.

*

Millicent stellte die Dusche an und ließ das noch kalte Wasser etwas vorlaufen, bis es sich erwärmt hatte. Lauwarm empfing sie den ersten Strahl auf ihrem Körper. Sie genoss das Gefühl auf ihrer Haut und den Geruch der teuren Duschlotion, seifte sich sorgfältig ein und als ihre Finger zwischen ihren Beinen angekommen waren, stellte sie fest, dass an dieser Stelle dringend eine Rasur von Nöten war. Sie holte sich das Rasurwerkzeug und cremte ihre Scham gründlich mit Schaum ein. Dann ging sie behutsam mit der Klinge über die empfindliche Haut. Dabei öffnete sie auch leicht ihre Schamlippen mit zwei Fingern, um auch dort die wenigen Haarstoppel zu entfernen, die sich wieder zeigten. Sie fühlte langsam von ihrem Schamhügel mit vier Fingern hinab und war mit dem Ergebnis ihrer Rasur zufrieden. Gleichzeitig machte sich ein leichtes Kribbeln zwischen ihren schlanken Beinen bemerkbar, doch Millicent erlaubte sich nicht, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, wo Chester im Schlafzimmer auf sie wartete.

Stattdessen trocknete sie sich schnell ab, legte ihr Lieblingsparfum auf und huschte ins Wohnzimmer. Schließlich hatte Chester die Kleiderfrage für sie bereits geklärt. Sie lächelte, als sie sah, was er für sie herausgelegt hatte. Wunschgemäß legte sie den ledernen Strumpfgürtel an und rollte sich die schwarzen Nahtnylons über die Beine, um sie gleich darauf anzustrapsen. Dann nahm sie den schwarzen Ledermini zur Hand, zog ihn sich über die Taille und schloss den Reißverschluss. Abschließend folgte ein farblich passendes Ledermieder, das ihre festen Brüste gut zur Geltung brachte und High Heels mit Absätzen, auf denen sie mittlerweile einigermaßen gut laufen konnte, wenngleich es noch ein wenig Übung erforderte. Sie hatte geschmunzelt, als er mit ihr Shoppen gewesen war und ihr ein Paar mit fast fünf Zoll ausgesucht hatte. Ein schwarzes Lederhalsband mit einem ›O‹-Ring vervollständigte ihre Aufmachung. Es war ein Outfit, mit dem sie keineswegs einfach mal so zum Bäcker gelaufen wäre, um frische Brötchen zu holen. Aber das wollte sie ja auch nicht, denn er hatte etwas Besonderes mit ihr vor. Es war das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung, absoluter Kontrolle und hemmungslosem Fallenlassen – eines, das Adrien nicht einmal ansatzweise verstanden hatte und ihr in seiner Gegenwart unheimlich fehlte. Und wann immer es möglich war, spielte sie mit ihm nur zu gern dieses Spiel.

Sie lief in den Flur, betrachtete sich eingehend im Ganzkörperspiegel und lächelte zufrieden. Dann wandte sie sich ab, schritt mit klackernden Absätzen auf die geschlossene Schlafzimmertür zu und klopfte an.

*

»Komm' rein!«, rief Chester mit seiner warmen Stimme.

Millicent öffnete, trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich. Sie schaute zu Boden, spürte aber seine graublauen Augen auf sich ruhen, die jedes Detail von ihr in sich aufsaugten.

»Alles okay, Kleines?«, fragte er fast schon bestimmend.

»Ja«, antwortete sie schlicht, und fügte im gleichen Atemzug hinzu: »Ja, Sir!« Sie wusste, dass das besondere Spiel mit ihrer Zustimmung begonnen hatte. Sie kniete sich vor seinen Füssen nieder, begrüßte ihn mit je einem Kuss auf seine nackten Füße und empfand dabei nicht den geringsten Widerwillen. Dann stand sie wieder auf und schaute ihm in seine jetzt ernst dreinblickenden Augen.

Ohne ein weiteres Wort nahm er eine Lederleine vom Bett, befestigte sie an ihrem Halsband und zog sie gleich darauf ein wenig grob hinter sich her und zurück in das große Wohnzimmer.

Recht hilflos stolperte Millicent auf ihren hohen Absätzen hinter ihm her.

»Jetzt erst einmal Manschetten für Hand- und Fußgelenke«, lächelte er, gespielt böse, während er sie ihr anlegte und mit gröberen Ketten untereinander verband, die ihren Handlungsspielraum einschränkten. »Und nun los! Stell' dich so hin, wie es sich für eine anständige Sklavin gehört!«

Millicent öffnete ein wenig ihre Beine, legte die Handinnenflächen auf Ihren Po und sah ihm dabei zu, wie er ein langes weißes Seil zur Hand nahm, das auf der Couch lag.

»Komm' präsentier' mir deine Titten!«, knurrte er sie an.

Millicent tat wie ihr befohlen und hielt ihm ihre strammen Brüste entgegen.

»Ein braves Mädchen«, lobte er zufrieden und begann ihre Brüste mit dem Seil kunstvoll zu umwickeln, dessen Enden er an ihrem Halsband festmachte.

Ihre Brüste standen nun stramm von ihrem Körper ab. Sie spürte, wie hart ihre Nippel inzwischen geworden waren und die Lust von ihrem Körper Besitz ergriff.

Wie aus dem Nichts zauberte Chester zwei silberne Nippelklemmen hervor, deren Mäulchen er mit einer schnellen Bewegung an ihren Brustwarzen zuschnappen ließ.

Millicent schrie kurz auf.

»Noch einen Ton von dir und du wirst die Konsequenzen tragen!«, herrschte er sie an, wissend, wie sehr die Klemmen zwickten und sie sich zu beherrschen versuchte. Ohne Vorwarnung fuhr er ihr jetzt mit zwei Fingern durch die Spalte und spürte ihre aufkommende Nässe – ein deutliches Zeichen dafür, dass sie seine bisherige Behandlung stark erregte. Keck legte er ihr seine, von ihrem Saft benetzten Finger zwischen die Lippen und schob sie ihr in den Mund. »Los! Leck' sie sauber!«

Wie von ihm gefordert saugte sie an seinen Fingern, derweil er mit seiner freien Hand ein Kettchen an den Nippelklemmen befestigte und ein kleines silbernes Gewicht an deren Mitte hängte. Unwillkürlich wimmerte sie, denn der auf ihre empfindlichen Nippel ausgeübte Zug nahm kaum auszuhaltende Ausmaße an. »Auf die Knie und Hände mit dir, du kleine geile Sklavensau!«, hörte sie ihn befehlen und kam seinem Kommando nach. Keine zwei Sekunden später war sie auf allen vieren vor ihm und spürte im gleichen Augenblick, wie er ihr mit seiner großen Hand kräftig auf den Hinten schlug – einmal, zweimal, dreimal. Hintereinander und jedes Mal auf die exakt gleiche Stelle, was sie unmittelbar zum Wimmern brachte. Aber gleichzeitig merkte sie, wie die Lust immer mehr in ihr aufstieg. Dann entwich ihr aber gegen seine ausdrückliche Anweisung doch ein kaum vernehmbarer Fluch.

»Was hab' ich da gerade gehört?!« Chester hatte es gehört, fasste ihr fest in die Haare und zog ihren Kopf so weit nach oben, dass sie ihn anschauen musste. »Du bist meine kleine, dreckige Sklavin, und ich will nichts von dir hören! Ist das klar?! Los, wiederhole meine Worte, damit ich weiß, dass du mich auch wirklich verstanden hast: Was bist du?!«

Millicent schluckte und bekam die Worte nicht sofort über ihre Lippen.

»Was bist du?! Los! Sag' es mir!«, drängte Chester eindringlich.

So sehr sie das Spiel auch liebte, an dieser Stelle hatte er sie an ihrem Schwachpunkt erwischt. Widerspenstig drehte sie ihre Kopf weg.

»Ich fass' es nicht!«, echauffierte er sich. »Meine kleine süße Sklavin probt den Aufstand? Aber glaube mir, es gibt Mittel und Wege das zu ändern!« Mit einem Ruck zog der die Nippelklemmen herunter.

 

Millicent spürte, wie das Blut wieder in ihre Warzen schoss und schrie auf, aber auch, wie er ihren Kopf unmittelbar mit einer Hand auf den Boden drückte und bekam noch mit, wie er zur Peitsche auf dem Tisch neben sich griff, deren geflochtenen Lederriemen bereits gleich darauf unsanft ihren Po trafen. »Ich bin deine kleine dreckige Sklavin«, flüsterte sie nach seinem vierten Hieb.

Chester lächelte. Er hatte sein Ziel erreicht. Langsam zog er sie an ihren Haaren nach oben, blickte ihr in die Augen und küsste sie sanft. Im gleichen Moment ließ er seine Hand über ihren Bauch und ihre Scham zu ihrem Kitzler wandern und zwirbelte ihn mit zwei Fingern.

Aufgrund des zarten, harten Schmerzes stöhnte sie auf. Millicent wusste, dass ihn das nicht stören und abhalten würde – dass er weitermachen und sie feuchter werden würde. Und sofort war die Pein vergessen und eine wohlbekannte Begierde nahm von ihrem Körper Besitz.

»Leg' dich auf den Boden und zeig' mir deine heiße, feuchte Fotze!«, befahl Chester ihr und beendete sein Spiel an ihrem Kitzler.

Millicent legte sich auf den Rücken, winkelte ihre Beine an und öffnete ihre Schenkel so weit sie konnte. Obwohl sie Chester bereits gut kannte und es nicht das erste Mal war, dass sie auf diese Weise spielten, war es ihr immer noch peinlich, sich ihm so offen zu zeigen – gleichzeitig erregte es sie aber weiter. Sie sah, wie er einen Vibrator in Form eines männlichen Gliedes vom Tisch nahm, um ihn ihr in die Hand zu drücken. Das ›Sex-Toy‹ verfügte über ein langes Kabel und einen Regler, den er behielt.

»Mach' es dir damit. Ich will zuschauen ... Und gib' dir Mühe! Verstanden?!«

»Ja, Sir!«, murmelte sie. Millicent schaute auf den Regler in Chesters linker Hand. Sie wusste, dass er das Tempo bestimmen und sie erst zum Orgasmus kommen lassen würde, wenn es ihm gefiel. Sie war ein wenig enttäuscht, denn sie hatte gehofft, dass er sie mit seiner bereits stark ausgeprägten Erektion nehmen würde. Sie tat, was er von ihr verlangte und ließ den Vibrator auf ihrer Klitoris kreisen – mal mit festem Druck, dann wieder ganz sanft. Sie fühlte ihre Nässe und wagte es, das Spielzeug behutsam in ihr Paradies einzuführen und zog es ebenso vorsichtig wieder zurück.

Chester lächelte zufrieden und erhöhte die Geschwindigkeit der Vibration um einige Grade, derweil er sich an ihrem lustvollen Gesichtsausdruck ergötzte und ihr leises Stöhnen an seine Ohren drang.

Als er den Vibrator noch höher regelte, wurde Millicent mit ihren Bewegungen schneller und fickte sich jetzt völlig ungehemmt mit dem ›Sex-Toy‹. Sie keuchte, stöhnte und schnappte nach Luft. Sie gab sich ganz dem Gefühl ihrer Erregung hin, achtete aber gleichzeitig darauf nicht zu kommen. Millicent bemerkte, wie er die Vibration zurücksteuerte und ärgerte sich darüber, weil sie insgeheim darauf gehofft hatte, dass er ihr die ersehnte Erlösung schenken würde.

»Dreh' dich um!«, kommandierte er, unterstützt von einer kreisenden Bewegung der freien Hand. »Den Arsch schön nach oben!«

Millicent tat was er wollte und spürte plötzlich etwas Kühles an ihrem Anus. Sie erschrak und zuckte ein wenig zusammen. Er hatte schon öfter diesbezügliche Bemerkungen gemacht, und sie ahnte, dass er sie heute in die Tat umsetzen würde. Doch das war ihr in diesem Moment egal. Alles wonach sie sich sehnte war Erlösung. Sie fühlte, wie er ihr sanft das Poloch mit einem Gleitgel massierte und etwas seinen Weg in ihr Hintertürchen suchte. Aus den Augenwinkeln hatte sie wahrgenommen, dass es ein kleiner silberner Anal-Plug war. Sie empfand einen kurzen Schmerz, der sich aushielten ließ – hinzukam, dass er ihr den Vibrator abnahm und ihn ihr wieder einführte und sie leicht damit fickte. Millicent kam es vor als würde sie anfangen zu fliegen.

Chester zog den Plug wieder aus ihrem Hintern. »Es wird Zeit, dass ich dir auch dein letztes Loch entjungfere. Findest du nicht auch?«, flüsterte er ihr ins Ohr.

Millicent bekam es ein wenig mit der Angst zu tun, aber sie war durch sein Gerede zuvor bereits neugierig geworden und wollte jetzt unbedingt wissen, wie sich ›Das‹ anfühlte. Sie spürte wie sich nun etwas Größeres in ihren Anus bohrte und dort verblieb. Ein nie da gewesenes Gefühl der Geilheit kroch zwischen ihren Schenkeln hoch, als er begann sie mit diesem größeren Gegenstand zu ficken. Unwillkürlich schrie sie auf, aber nicht vor Schmerz, während der künstliche Phallus auf kleiner Stufe in ihrer heißen Mitte immer noch vibrierte. Sie schnappte nach Luft. Sie ahnte, dass sie ihre Gefühle nicht mehr lange würde kontrollieren können.

Chester zog den Plug aus ihrem Hinterteil und setzte seine pralle Männlichkeit an ihrem Anus an.

»Bitte ... Bitte, ich möchte doch lieber noch etwas damit warten«, stammelte sie, nun doch etwas in Panik geratend vor dem was auf sie zukam.

»Sir!«, ermahnte er sie, seine Eichel gegen ihre rosige Rosette pressend. »Sir heißt das!«

»Bitte, Sir!«

»Bitte was?«, erlaubte er sich neckend nachzuhaken, obwohl er genau wusste, worum sie ihn gebeten hatte.

»Bitte, noch etwas damit warten, Sir!«, stieß sie keuchend hervor.

»Muss ich dich erst wieder bestrafen, ehe du mit diesem Gewinsel aufhörst? Hatte ich nicht gesagt, dass ich nichts von dir hören will?!« Im selben Moment drang er sanft, aber mit bestimmendem Druck in sie ein.

Millicent schrie auf. »Oooooh, mein Gooottt ...! Mein Gott ...!« Ihr war bewusst, dass es ihm egal war, ob sie gerade vor Lust oder Schmerz schrie, denn er drang direkt tiefer in sie ein. Sie spürte, wie sich ihr Schließmuskel fest um sein Glied legte, es regelrecht umklammerte, um es an der Stelle und davon abzuhalten ganz in sie hineinzustoßen. Es schmerzte und instinktiv versuchte sie sich zu entspannten, um es für sie erträglicher zu machen.

»Halt dein süßes Mäulchen!«, forderte er sie auf. »Ich will es in vollen Zügen genießen, meine kleine geile Stute anal einzureiten!« Ganz sanft begann er sich in ihr zu rhythmisch bewegen und sich den Bewegungen des Vibrators in seiner Hand anzugleichen.

Millicent wusste nicht wie ihr geschah. Kaum hatte sie sich entspannt, verschwand der Schmerz so schnell wie er gekommen war und eine schier unbeschreibliche Lust machte sich in ihrem Körper breit. Sie stöhnte, keuchte, schrie und japste nach Luft, indessen er sie nun spürbar härter nahm. Sie vernahm seinen schweren, schnellerwerdenden Atem, die ungewohnte Enge genießend. Ganz fest legte sich ihr Schließmuskel um seinen Phallus, gerade so, als ob er ihn nie wieder freigeben wollte. Sie zitterte am ganzen Körper. Wieder schnappte sie nach Luft. Ihre gefesselten Hände krallten sich in den weichen Teppichboden, bis die Knöchel weiß wurden.

Sie vermeinte ihre empfindsame und gequälte Rosette vor Vergnügen schnurren zu hören, derweil er in sie hineinstieß. Wellen des Vergnügens plätscherten durch ihren Körper, entfachten ihre Leidenschaft und entflammten ihren Geist. Unter dem konstanten Rhythmus zwischen ihren Beinen verlor sie schnell die Kontrolle über sich. Ihre Welt brach zusammen und ihre Umwelt verdunstete förmlich zur Bedeutungslosigkeit. Ihr Atem kam jetzt in kurzen Stößen. Sie hielt ihre Augen geschlossen – nichts sollte sie in diesem Augenblick ablenken. Sie fühlte sich wie ein Stoffpuppe, ein Spielzeug, ein wehrloses Ding in Chesters besitzergreifenden Händen. Ihr Körper war nicht mehr der ihre. Er existierte ausschließlich zu seinem Vergnügen. Wieder einmal gab sie sich dem lustvollen Gefühl hin, nichts entscheiden zu dürfen, ihm jegliche Freiheiten abgetreten zu haben und sog die Macht der Unterwerfung in sich auf. In ihr wuchs das vertraute Empfinden heran. Ein Taifun am Horizont, noch entfernt und nur vage, aber doch unvermeidlich und näherkommend. Sie spürte seine schneller werdenden Stöße, die nun auch tiefer kamen. Sie fühlte, wie seine Haut die ihres Pos und ihrer bestrumpften Beine traf. Sie spürte, wie er sie mit beiden Händen fest an ihren Hüften hielt – ihren Körper zurückzog, als er wieder in ihr Hintertürchen eindrang, im verzweifelten Versuch sie noch sehr viel tiefer zu nehmen.