Island neu

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Table of Contents

  Vorwort

  Frauen

  Erfindungen Steckdosenleisten E-Werkzeuge aller Art Aufblasteile Plastiktüten Lasche Schraubverschlüsse

  Hundewelten

  Willkommen in Vollpfostistan Elektrik-Trick Klempner Bäckerei Auto Fenster Kamin Werbung

  Heimwerkermarkt

  Der IKEA-Trick

  Künstler

  Grüner Tee

  In der Bank

  Der Superdupermarkt

  Asterlavista

  Mars-Mission

  Neue Heimat

  Helfen Sie nicht!!!

  Olympia 2012

  Wir haben's ja

  Der ganz normale Wahnsinn

  Hund

  Schnipsel und Fundstücke Friedhof Browsergames Wir sparen Energie Familie Pferd Im Wartezimmer Ägypten Streß am Urlaubsort Steinigung

  Zeugnisse Mathe Seltsame Abtei

  Telefonanbieter-Kundendaten stibitzt

  Kauf mit Hindernissen

  Die OP

  Fielmann

  E-Markt

  Fastfoo(t)d

  HUNSRÜCK

  London

  Hessen

  Noderney

  Harz Ost

  Harz West

  Immer Spass mit der Telekom

  Herrenbesuch bei C&A

  Ärzte

  In der Werkstatt

  Die 'ichmirs'

  Einkaufen

  DIY

  Hühnersuppe

  Schneinacht

  Urlaub in Finsterdeutschland

  Free-Jazz

  Pfalzurlaub

  In der Kuchenbäckerei...

  Autokauf

  Impressum

Vorwort

Heiter-zynische bis böse Kurzgeschichten aus dem Alltag

ISBN 978-3-8442-8918-3

2014 (c) Andreas Mlynek

Hier käme jetzt eigentlich das Vorwort, mit dessen Hilfe der geneigte Leser Bekanntschaft macht mit Bagage, Freundeskreis und Lebenspartnerin des Autors, sprich 'Danksagungen'. Also Langeweile pur. Daher flugs umgeblättert, lieber Leser ;)

Frauen

Viele Männer träumen wohl davon, einmal eine Frau zu sein. Ein Comedian sagte mal sinngemäß "Ich würde den ganzen Tag an mir rumfummeln!". Ich weiß ja nicht. Es ist ja nicht nur der geerbte Körperbau...

Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mit so einem vollbehaarten, nach Alkohol stinkenden Glatzkopf mit Wampe ins Bett steigen...und der würde mir auch noch einen Braten in die Röhre schieben. Soviel Prostitution kann man von mir nicht verlangen. Überhaupt würde ich wahnsinnig werden, wenn da irgendein beweglicher Fremdkörper in mir hocken würde! So schnell wäre ich noch nie beim Arzt gewesen: "Mach das weg, sofort, das ist ein Alien, das gehört da nicht hin! Vllt. reisst es gerade meine Gedärme auseinander! Oder es krabbelt da drin überall herum und zieht die Aorta vom Herz ab...Ich kann mich ja schließlich nicht selbst treten, also hurtig das Skalpell gezückt und raus mit dem Balg!".

Und dann die Monatsblutung! Gut, launisch bis ekelhaft-unerträglich bin ich eh immer, das wär keine Umstellung, aber ständig mit diesen Einlagen rummachen und stinken wie verfaulte Füße mit altem Fisch, bah. Wahrscheinlich würde ich bei DM alle Deos aufkaufen und darüberhinaus ohne Ende Nüsse futtern. Das ist wie im Fernsehen: wenn die Amis einen Waldbrand bekämpfen wollen, legen sie einen anderen Wald in Schutt und Asche! Ich glaube die Folgen des Nußgenußes wären das kleinere Übel.

Oder Allohol! Ich würd ja schon nach dem ersten Tropfen mit jedem Döspaddel in die Koje springen. Nie mehr Alkohol, das ist wahrlich kein erstrebenswertes Ziel.

Oder immer wieder zur Mammagrafie, wo ein Doc mit kalten Händen und Sabber in den Mundwinkel meine Dinger auf die Fotoplatte wuchtet, nicht ohne diese vorher ausgiebig 'abzutasten'. "Oh, entschuldigen Sie, das ist mir jetzt aber peinlich", sagt er dann, wenn seine Sabber meine Brüste getroffen hat und rubbelt dann ausgiebig die Stelle wieder trocken. Und ja, hurra, es trifft doch über kurz oder lang jede Frau, da muss man sich gar nichts vormachen, besonders, weil man als Ex-Mann eh den ganzen Tag lang an dem Gebaumel herumfummeln würde, was selbigen vllt. nicht so zuträglich ist, wie man gemeinhin glaubt. Und dann bin ich 50 und die schneiden mir eine weg! Nur noch 2/3 Frau! Das lohnt sich absolut nicht, Freunde! Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass es gar kein Krebs war, sondern die Ärzte abgeschnittene Brüste sammeln! Die einen stopfen sie aus und hängen sie als Trophäe in ihr Arbeitszimmer, andere füllen sie mit Silikon, um sie zu neuem Leben zu erwecken und ... liebe Gedanken! Bis hier her und nicht weiter!

Oder die KFZ-Kosten. In der Werkstatt bescheissen sie dich, weil du keine Ahnung hast und in der Werkstatt bist du überhaupt erst, weil du mal wieder Anstossauto gespielt hast. Im Gasthaus kommt niemand, um dir eine Karte zu bringen, weil man vermutet, dass dein Freund ja noch kommen wird. Du verbringst dein Leben in der Pudellogy, weil durch die Highheels deine Füße verkrüppeln und du sowieso unter Horn- und Orangenhaut leidest.

 

Es ist dir nicht gestattet, wehleidig zu sein. Wenn eine Frau operiert werden soll, dann lehnt sie die Narkose schlicht ab. Spritzen dürfen gerne größer sein und häufiger gegeben werden, bei Magen- und Darmspiegelung wird gerne zugeschaut, als wäre man ein Klempner bei der Kanalreinigung. Oder erst die Zalandokosten! Bei Festnetz und Handys gibt es gottlob schon Flatrates. Und ich muss ständig irgendwas für die Wohnzimmervitrinen sammeln, kann an keinem Porzellanladen vorbeigehen, räume ständig die Wohnung um und kaufe lauter unnötige 'Accessoires'. Macht mein PC Ärger, brauche ich Hilfe von Dritten und überhaupt kann ich nix reparieren. Ich kann nicht mal schwer heben! Bierkisten in den ersten Stock bringen geht gar nicht, das kann nur der glatzköpfige Wabbelbauch, den ich mir u.a. zu diesem Zweck halten müsste, obwohl ich ja eh nix Alkoholisches vertrage und dann schlägt mich das Monster auch noch, weil ich eine lose Klappe habe und ununterbrochen dummes Zeug schwätze und ihm vorhalte, dass er bitteschön sich wesentlich mehr um den Mittelpunkt des Universums zu kümmern hat.

Am Ende steht das Frauenhaus.

Wenn ich so darüber nachdenke, will ich so bleiben, wie ich bin. Ich darf!

Erfindungen

Seit einigen Jahren gibt es sengensreiche Erfindungen, die unseren Alltag vereinfachen und so manches mal auch aufheitern. Mein Dank gilt daher an dieser Stelle allen Ladendieben und Zerstörern, Deppeneltern und Entwicklerpfosten. Hier ein paar Beispiele, die sicher jeder in seinem Haushalt wiederfindet:

Steckdosenleisten

Ist es nicht praktisch, wenn man sein Blag, das sowieso sich selbst überlassen ist, weil es der Gesetzgeber so fordert, einfach gefahrlos durch das Haus wackeln lassen darf? Früher waren Steckdosen für Kinder höchst interessant...solange, bis die Eltern diese Steckdosen mit einem herausnehmbaren Schutz versehen haben.

Doch dann kamen die selbsternannten Ritter des Sandkorns und sie bauten Steckdosenleisten mit fest installierten Kindersicherungen. Darauf wurde niemand großartig aufmerksam gemacht und wie man nun einen Stecker dort hineinbekommt, das steht auch nirgendwo. Jedenfalls verweigert jeder zweiter Stecker seine Konnektivität und da hilft auch keine Gewalt, die o.g. Eltern eh fremd ist. Das ist für das Kind doppelt sicher, denn nun hängt da kein Kabel, das es durchbeissen könnte, außer vllt. der Zuleitung, aber die ist ja eh etwas stärker ummantelt.

E-Werkzeuge aller Art

Plötzlich und unerwartet veränderten sich auch alle typischen Männerspielzeuge: die Handkreissäge bekam einen zweiten Schalter, die Heckenschere liess sich nicht lumpen und der E-Rasenmäher bekam einen permanent festzuhaltenden Hebel. Ja, es gibt sie, die ungeschickten Tollpatsche, die sich mit der Kreissäge die Beine abschneiden, mit der Heckenschere das halbe Gesicht verlieren und beim Rasenmähen ihre Kinder umnieten. Und weil solche Trolle zur Selbsterkenntnis keinerlei Bezug entwickeln können und das Schulsystem hier keinen Handlungsdebarf sieht, weil unser Staat nur an Universitäten eine Bestenauslese forciert, müssen die anderen 99,9% der Heimwerker darunter leiden. Wer heute eine Hecke schert, der muss schon Schwarzenegger heissen. Zwei Knöppe festhalten ist für mich die gefährlichste Art, eine Kreissäge zu handhaben und der Sägeblattschutz stört so extrem, dass man alles hinbekommt, nur keine gerade Schnittlinie. Größte Freude kommt nun beim Rasenmähen auf: während man mit einer Hand immer irgendwie das Kabel im Zaun halten musste, ist es notwendig, die andere Hand am Rasenmäher zu belassen, sinnvollerweise natürlich nicht mittig, sondern außen, man hat ja nach seinem Schwarzeneggerauftritt gestählte Muskeln.

Aufblasteile

Ob Swimmigpool oder Qietscheentchen, alles, was man im Sommer aufblasen kann, hat eine Sicherung gegen den Verlust des Stöpsels, soll heissen, es gibt ein Ventil. Schon beim Aufblasen ohne entsprechendes Handwerkszeug, also oral, ist das eine große Freude, den beinahe platzenden, puterroten Köpfen der Väter zuzusehen, die verzweifelt versuche, mit Zähnen, Zungen oder was auch immer, beim Aufblasen das Ventil aufzudrücken. Übrigens ist das ganze auch beim Wiederherauslassen der Luft ansehnlich und nicht wenige Verzweifelte wählen am Ende ein Messer, um dem Spuk ein zeitnahes Ende zu setzen.

Plastiktüten

Irgendwann in den 80ern erfand jemand den unzerreissbaren Plastikbeutel. Ja, bis zu diesem Zeitpunkt war der Besuch eines Supermarktes ausgesprochen gefährlich, überall ausgelaufende Tetra-Packs und in der Suppe schwimmen lustig bunte Gummibärchen. Permanent fiel man auf die Nase und die Verluste der Supermarktketten stiegen ins astronomische.

Seitdem es aber die Tüten gibt, die sich nicht mehr öffnen lassen (oder nur manchmal an ganz bestimmten, markierten und völlig blödsinnigen Stellen), ist die Welt wieder in Ordnung. Der Kunde motzt eh nicht, man hat ihm ja auch nix von den neuen Tüten erzählt und die Zahnarztpraxen füllen sich, was auch zur Freude bei den Herstellern von Kronen gereicht. Wer hat schon eine Schere zur Hand, wenn diese Tüte geknackt werden soll? Na ja, und einen Schutz gegen die Selbstverletzung durch Messer haben bisher nur die Chinesen mit ihren stumpfen Messern im Programm. Aber gut, es werden wohl nicht soviele Jahre Lebenszeit sein, die beim Versuch, Tüten zu öffnen, vergeudet werden.

Lasche

Immer noch beliebt, die berühmte Lasche. 'An der Lasche aufziehen' oder 'Zum Öffnen Lasche am Pfeil ziehen'. Ob das der Amazon-Umschlag ist oder der Teebeutelkarton. Und, genau, der Leser weiss schon, worauf ich hinaus will, die Lasche ist da, meistens jedenfalls, und nicht selten kann man sie sogar bis zum Ende aufziehen! Und wenn es mal nicht geht, dann greift man halt zum chinesischen Sicherheitsmesser, welches man gerade nicht zur Hand hat.

Schraubverschlüsse

Meine Tochter, damals drei Jahre alt, fragte mich, als sie eine leere Flasche sah, die zuvor irgendein kindgiftiges Zeugs enthielt, ob man den Verschluß beim Aufdrehen runterdrücken muss. Bass erstaunt starrte ich meine Tochter an, die mit ihrem Finger auf die Zeichnung am Deckel zeigte. Okay, meine Kinder gehören nicht zu den unerzogenen, dämlichen Frühdrogeristen und würden diese Flaschen niemals öffnen, aber schon erstaunlich: die Industrie verkauft uns einen Safe und hängt den Schlüssel vorn dran. Den Spackenkindern wird allerdings nichts anderes übrigbleiben, als eben diese Flaschen aufzubeissen oder das chinesische Sicherheitsmesser aus der Schublade zu wählen, wenn schon nix an der Steckdosenleiste hängt.

Hundewelten

Unser neuer Hund ist eine einzige Last. Um 23 Uhr in die stockdunkle Nacht, weil's Tierchen es befiehlt und das Mistding macht dann doch nicht! Danach sorgt sie für helle Freude und Begeisterung bei unserer Mieterin...um 4 Uhr morgens. Also irgendwann ist Schluss. Man kann nicht mehr weg, das Haus stinkt, das Parkett ist zerkratzt, in den Flur wurde gepinkelt, der Tapete geht es nicht mehr so gut... Draußen fahren Mähdrescher, Freiheit oder Kriegszustand? Mit einer sehr langen Leinen könnte man doch...was kostet im Zweifelsfall so ein Mähdrescher oder geht das als Wildunfall durch? Auf jeden Fall die Leine rechtzeitig loslassen!!!

Also die Töhle funzt nicht, vllt. kann man die neu hochfahren oder beim Züchter ein Update durchführen lassen? Oder gänzlich zu einem anderen Anbieter wechseln? Oder wie bei BASE: Hund nur dann, wenn man ihn braucht.

Und dann dieses Bouquet im gesamten Haus! Diese Töhlen lehnen offenbar jede Form der Körperpflege strickt ab. Wenn ein Mensch nach Schweiß stinkt, was offenbar in einem kausalen Zusammenhang mit seiner Einkommensstufe oder seinem Bildungsstand steht, fallen reihenweise die Menschen um und beklagen sich über dessen Odeur. Ein Hund jedoch darf sich so richtig auspesten und irgendwann gewöhnt man sich wohl an das Aroma von faulen Füßen, faulen Eiern, verstopfter Toilette und Schweiß. ICH HOFFE ES JEDENFALLS!

Oder das ganze Tuningzubehör, pimp my walk, yeah: Quietscheentchen, Halsbänder in allen Farben, sogar mit Widerhaken und gegen Flöhe, Knochen, Pfeifen, und Leinen!!! Kurze Leinen, lange Leinen, Leinen, die leuchten, Leinen, die blinken, Leinen für große Hunde und Leinen für Fußhupen, Leinen für Links- und für Rechtshändler, Leinen für Kinder, Leinen für Rollstuhlfahrer, Leinen für Kopflose Hunde, also diese Ganzkörpersättel - es fehlt nur noch die Leine für den Nasenring. Warum halten die Leute das Vieh nicht am Schwanz fest, das wäre kostenlos, aber vielleicht stört man sich genau daran. Oder Leckerlies, flauschige Sitzecke für 100 Euro€, Couch für 500 Euro€, eigene Hütte - so 1000 Euro€ sind da gar nix, aber über Benzinpreise herziehen!

Ganz neu: Gürteltaschen! Das braucht man heute, denn Herr- oder Frauchen muss ja irgendwie das ganze Zubehör beim Gassigehen mitschleppen! Apropos Gassigehen: es ist ein Irrglauben, dass das schlank macht! Die meisten Dogwalker hier (und das sind nicht wenige!), sind übergewichtig. Ich meine, wenn man das schon sehen kann, dann ist es definitiv 'übergewichtig'. Und ich glaube nicht, dass die ihre Hundies erst seit kurzem haben. Fressen die evtl. das gleiche wie die Viecher?

Auch in der Bücherei wird der geneigte Hundefreund fündig: Beschäftigungsideen für den Hund (reichen denen denn die Postboten nicht?), Training, Mode für Hunde - Einfache Projekte zum Nähen und Stricken, Kaufberatung, Dosierungsvorschläge für Arzneimittel, Hunde und Kinder, Hunde und Kinderkriegen (heissen da 'Welpen'), Zucht, Verein... Himmel, wir brauchen mehr Billy-Regale!

Aber weiter: Hundebürsten für Welpen, für große, für kleine, für oben, für unten, gegen Zecken, Trainingsleckerlies, Hautspray, Futternäpfe auf einem Ständer (zum Umwerfen schön), Dog-Activity-Box (ja in welcher Schublade ist denn das Leckerlie? Unsere hat das Ding einfach in Stücke gebissen...ganz schön gewitzt, das Biest!), GPS-Ortungshalsband, Hundesuchleine (auswerfen wie eine Angel, die Leine findet dann die Töhle irgendwie), Ohrenspülung, Hunde-Hochzeitsanzug (kein Scheiß, gibt es wirklich, mit Fotos von Männchen machenden Pudeln), Hundeschutzhosen, Schampoo Sensitive Kurzhaar, Kotbeutel (wer sollte das denn aufbewahren wollen...als Andenken?), Schutzdecke, Transportboxen, Autoschondecke, Hunderampe (in den Wagen springen ziemt sich nicht für jeden Rassehund), Führleine (ab jetzt wird zurückgeschossen!), Mops T-Shirt (für Hund oder Besitzer?), Trimm-Messer fein (ja schau, Herrchen hat was Feines...SCHLITZ!), Reisetrinkwasserflasche, Bierhefe-Tabletten (gib' der Töhle ein Warsteiner, das ist das gleiche und billiger!), Real voice piggy, Ungezieferspray und Fresschen in jeder Menge und Art für jeden Typ von Hund, z.B. Hundefutter Gelenkkraft. Oder Tierkinderwagen, seltener sind Maulkörbe, weil die Viechers tun ja eh nix, ähm, zumindest bis heute hat sie/er das noch nie gemacht, kann ich mir gar nicht erklären, ist doch sonst so brav...

Wie wäre es z.B. mit einem computergesteuerten Freßnapf, der zu vorgewählten Zeiten das Fresschen freigibt? Sofort habe ich das Bild vom über das Weekend verreisten Ehepaar im Kopf, die die Haustür aufschliessen und sich wundern, dass neben dem üblichen Hundewohlgeruch nun auch Fäkal- und Verwesungsgestank dazu kommen. Man hätte an die sich selbst reinigende Hundetoilette denken sollen und daran, dass so ein Futternapf sich verklemmen kann, die Batterien leer sind, der Computer einen Virus hat oder schlicht Herr- oder Frauchen falsch programmiert hat. Der Trost besteht darin, dass ein neuer Hund zumeist kostengünstiger als sein Zubehör ist. Wenn man beim neuen Köter den Namen beibehält, braucht man nicht einmal einen neuen Anhänger gravieren zu lassen!

Es gab Zeiten, da hatte man keine Bedenken, Hunde als Heizmaterial zu verwenden!

Willkommen in Vollpfostistan
Elektrik-Trick

Dass ich Elektriker gefressen habe wie zehn Pfund Schmierseife, hatte ich bereits in einer älteren Glosse versucht, auszumalen. In meinem neuen Hinzugsort war es erforderlich, einen Vertreter dieser Zunft kommen zu lassen, da es mit dem SAT-Empfang Probleme gab. Ich kürze seine wirklich langatmige Vorgehensweise inkl. zweier Anfahrten mal ab und stelle erstaunt fest, dass er es geschafft hat, aus einem 13 bis 29 Euro€ teuren LNB ein 80 Euro€ LNB zu machen. Ich habe aber genau hingesehen, es ist nicht aus Gold oder er hat es geschickt in dezenter Farbe übergetüncht. Klug der Mann! So klaut es mir keiner :-)

 

Klempner

Dann hatten wir Verstopfung und der Klempner wurde angerufen. "Nö", hieß es am Telefon, "dafür haben wir kein Werkzeug. Da fragen Sie am besten mal die Fa. Pipapo!". Noch Minuten später hielt ich gleich einer zur Salz erstarrten Säule den Hörer in der Hand. Das habe ich doch gerade nicht gehört, oder doch? Ein Klempner, der nicht klempnern kann und mich an die Konkurrenz verweist? Immerhin: er ist absolut ehrlich und vermittelt geradezu aggresiv seine Unfähigkeit: 100 Punkte!

Ich calle also Pipapo. Zumindest versuche ich das. Aber hier in der Gegend lässt man offenbar Telefone gern links liegen. Oder man spart sich teure Bürotussen. Oder beides. Jedenfalls dauerte es mehrere Tage, bis endlich jemand abnahm und noch am gleichen Tag erschien der Superklempner. So eine Type kannte ich bislang nur aus dem Fernsehen: steht da, kratzt sich am Kopf, versteht die Welt nicht mehr, nörgelt hieran und daran herum, erklärt mir, ich hätte hier lauter veraltete Kriegsware und überhaupt, wie soll man das jetzt angehen? Ich war gespannt, wie lange er brauchen würde, um seinen Job zu lernen. Dann versuchte er eine Durchspülung, was auch hervorragend funktionierte, denn die Aa kam nur direkt vom durchgespülten Clo aus der danebenstehenden Dusche. Aber das ist wohl nur was für Frauen, denn die lieben ja auch Schlammbäder und sowas.... So langsam war mir klar, warum dieser noch recht junge Mann so wenig Haare auf dem Haupt trug. Nach endlosen Minuten des vergeblichen Versuchs, irgendetwas Produktives aus dem Vakuum unter den fehlenden Haaren herauszuquetschen, entschied er sich, das Waschbecken zu spülen. Dieses mal passierte gar nichts. Der Mann tat mir allerdings nicht leid, ich hielt mich amüsiert im Hintergrund. Manchmal bekommt man eine persönliche, private Standup-Unterhaltungsshow und zahlt dafür nicht mehr als für ein Stones-Ticket, so sie denn nochmal auftreten sollten.

Das Vakuum befahl dann, die Toilettenschüssel zu demontieren. Unweigerlich sang mein Hirn lautstark den alten Mey-Klassiker 'Ich bin Klempner von Beruf...' und war glücklich. Der Mann bekam die Schrauben nicht los! Wenn all diese Handwerker etwas können, dann Schrauben entfernen und wieder dranmachen. Das braucht im Regelfall nämlich nur rohe Gewalt. Leider lag die Schraube hier etwas versteckt. Als Hohlkopf neues Werkzeug holen ging, weil er hoffte, damit löse sich dann das Problem von allein, packte ich seine Zange, warf mich auf den Rücken und löste problemlos die Schraube. Eine Sache von weniger als einer Minute. Mal sehen, wie die Flachpfeife reagiert. "Oh, jetzt geht es plötzlich! Muss man nur dran wackeln, dann löst sich sowas eben!". Ich wollte schon stürmisch Beifall klatschen, bemerkte aber rechtzeitig, dass der Akt noch nicht vorbei war. Denn nach dem üblichen Unterwassersetzen eines nunmehr überall schwarzen (ehemals beigen) Badezimmers, brach er noch den Siphon vom Waschbecken ab "sag ja, das ist alles uralt hier und muss neu" - ja, ist schon gut, pfrrrt, kicher, musste nicht bezahlen, geht auf's Haus! Endlich ging das WC wieder und er war unglaublich stolz auf seine Zweistundenleistung.

Währenddessen lief eine Etage tiefer eine Toilette über und die Verstopfung hatte nun den Keller erreicht. An dieser Stelle löste mich meine Frau ab, da ich die Kinder von der Schule abholen sollte. Schade!!!

Die Rechnung lautete dann auf annähernd 300 Euro€. Könnte man verweigern. Schiedsstelle und so. Aber von so einer Gaudi hat man ein Leben was, das war wirklich gute Unterhaltung, da zahlt man gerne etwas mehr.

Weitere Bücher von diesem Autor