Kleiner Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen

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Kleiner Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen
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Impressum

Kleiner Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen

Christian Vöpel

Published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2012 Christian Vöpel

ISBN 978-3-8442-4218-8

„Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“

Marc Aurel

Christian Vöpel

Kleiner Kompass



der wichtigsten


Lebensgrundhaltungen


25 biblische Grundsätze

gegen

die mentalen Fallstricke des Alltags

Über das Buch

Der Alltag ist voller mentaler Fallstricke. Der „kleine Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen“ zeigt Ihnen, wie biblisch fundierte Grundhaltungen Sie davor bewahren können.

Hierfür werden die wesentlichen Einstellungsgrundsätze der Bibel aus ihrem historischen und dogmatischen Kontext herausgelöst und in zeitbezogene Grundhaltungen, Lebenseinstellungen und Ideale übertragen.

Ein Transfer, der zu einem besseren Verständnis der biblischen Grundsätze führen soll – vom starren Dogma zu einer freien Grundhaltung, vom statischen Ziel zu einem dynamischen Weg, vom äußerlich diktierten Willen zu einer innerlich entfalteten Motivation.

Der „kleine Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen“ ist eine praktische Anleitung der biblischen Grundsätze für den heutigen Alltag. Er stellt Ihnen eine Grundlage für das freie Nachdenken über die eigene innere Ausrichtung an Lebensgrundhaltungen bereit. Das Ergebnis kann ein neuer, befreiender Blick auf das Leben und den Alltag sein.

Prolog

Der „kleine Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen“ ist eine Kombination aus Transfer- und Motivationsbuch. Inhaltliche Basis sind Kernaussagen der Bibel in Bezug auf grundlegende Lebenseinstellungen und Lebenssichtweisen.

Es soll zunächst eine Übersicht gegeben werden über die wesentlichen Einstellungsgrundsätze der Bibel. Im zweiten Schritt werden diese Grundsätze dann transferiert in die heutige Lebenswirklichkeit. Sie werden hierfür aus dem historischen und dogmatischen Kontext der Bibel herausgeholt und übertragen in zeitbezogene Grundhaltungen, Lebenseinstellungen und Ideale. Dabei werden die einzelnen Lebensgrundhaltungen kategorisiert und über ihre wesentlichen Aspekte ihr Gesamtbild gezeichnet. Es gilt die folgende Unterscheidung:

- Grundhaltungen: sind Haltungen, die sich auf Personen und konkrete Situationen beziehen

- Lebenseinstellungen: sind Haltungen, die sich auf das Leben im Allgemeinen beziehen

- Ideale: sind Haltungen, die sich auf den Glauben und das ewige Dasein beziehen


Es ist ein Hauptanliegen dieses Buches zu zeigen, dass mit diesem Transfer ein Perspektivenwechsel einhergeht, der zu einem besseren und zeitbezogenen Verständnis der biblischen Grundsätze führen kann. Ein Perspektivenwechsel vom starren Dogma zu einer freien Grundhaltung, vom statischen Ziel zu einem dynamischen Weg, vom äußerlich diktierten Willen zu einer innerlich entfalteten Motivation.

Ein zweites Hauptanliegen ist aufzuzeigen, wie diese biblisch fundierten Grundhaltungen wirken und vor welchen mentalen Fallstricken des täglichen Lebens sie bewahren und schützen können. Unter „mentaler Fallstrick“ sind hier Grundhaltungen zu verstehen, die erst mal gar nicht negativ anmuten. So können sie in bestimmten Situationen sinnvoll und richtig sein. Aber eben nur in bestimmten Situationen und nicht als Grundhaltung. Wird etwa eine situativ richtige Kritikfähigkeit zu einer Grundhaltung des Skeptizismus, so wird der Skeptizismus zu einem mentalen Fallstrick, der nur schwer als solcher erkennbar ist.


Als Quintessenz wird das Ergebnis vertreten, dass man sich die Kardinaltugenden der Bibel, Glaube – Liebe – Hoffnung – Demut – Kraft, nicht einfach so vornehmen, sich selbst auferlegen oder gar in die Realität umsetzen kann.

Vielmehr entstehen sie am Horizont von selbst und sind ein am Ende stehendes Produkt der innerlich entfalteten und in diesem Buch beschriebenen Grundhaltungen, Lebenseinstellungen und Ideale. Es bedarf also der richtigen Lebensgrundhaltungen als Metaebene, um sich den biblischen Tugenden Schritt für Schritt anzunähern und sie als wichtigen Teil des eigenen Lebensweges umzusetzen. Nicht das Dogma führt zu Gott und zum wahren Selbst, sondern die biblisch fundierte Lebensgrundhaltung.


Wichtige Quellen und Grundannahmen für den „kleinen Kompass“ sind neben der Bibel das literarische Werk „Kreutzersonate“ von Leo Tolstoi mit der Betrachtung des Evangeliums als Kompass für das eigene Denken, Fühlen und Handeln, die asiatische Philosophie des „Do“ mit der Betrachtung des Lebens als ewigen Weg der Vervollkommnung sowie Aristoteles Philosophie der Tugendmitte mit der Betrachtung des richtigen Maßhaltens für jede Tugend.

Durch die Verknüpfung der biblischen Grundsätze mit diesen drei philosophischen Sichtweisen soll der eigentliche Kern der biblischen Aussagen für das heutige, alltägliche Leben frei gelegt und so transparent gemacht werden.

Hierzu ist mehr oder weniger ein Akt des Aufbrechens der biblischen Grundsätze notwendig - ein Aufbrechen ihrer dogmatischen Hülle (mit Hilfe des Lebenskompasses von Tolstoi und der Tugendmitte von Aristoteles) sowie ein Aufbrechen ihrer statischen Hülle (mit Hilfe des „Do“ der asiatischen Geistlichen), um zum eigentlichen Kern durchstoßen zu können.


Der „kleine Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen“ erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Objektivität. Er ist lediglich der Versuch einer praktischen Anleitung der biblischen Grundsätze für den heutigen Alltag und soll vor allem eine Grundlage für das freie Nachdenken über die eigenen Grundhaltungen, Lebenseinstellungen und Ideale bereitstellen. Das Ergebnis könnte ein neuer, befreiender Blick auf mein Leben und Alltag sein.

A. 25 biblische Grundsätze

Freut euch im Herrn allezeit. Noch einmal will ich es sagen: freut euch! (Philipper, 4,4)

- Freude


Widersteht dem Bösen nicht. Sondern überwindet das Böse mit Gutem! (Römer, 12,21)

- Würde


Sammelt euch nicht Schätze auf Erden. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel. Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein! (Matthäus, 6,19)

- Identität


Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater auch eure Verfehlungen nicht vergeben! (Markus 11,26)

- Barmherzigkeit


Wasserfluten kamen und die Winde bliesen und fielen über das Haus her. Aber es stürzte nicht ein, denn es war auf Felsen gegründet! (Matthäus, 7,25)

- Unbeugsamkeit

Liebt eure Feinde. Betet für die, die euch fluchen. Tut wohl denen, die euch hassen. Segnet die, die euch verfolgen! (Matthäus, 5,44)

- Großmut


Die ihn aber lieben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! (Richter, 5,31)

- Schönheit


Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit! (2. Timotheus, 1,7)

- Entfaltung


Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit! (2. Korinther, 4,17)

- Gelassenheit


Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung. Diese Drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen! (1. Korinther, 13,13)

- Sehnsucht


Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! (Matthäus, 5,8)

- Lauterkeit


Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! (Matthäus, 7,1)

- Toleranz


Lasst euch nicht irreführen. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten! (Galater, 6,7)

- Vertrauen


Was ihr getan habt an einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr auch mir getan! (Matthäus, 25,45)

- Verantwortlichkeit


Gott lässt seine Sonne aufgehen über Gerechte und Ungerechte! (Matthäus, 5,45)

- Freigebigkeit


In der Liebe seid einander herzlich zugetan, ein jeder schätze den anderen an Ehre höher ein als sich selbst! (Römer, 12,10)

- Achtung


Einer trage des Anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen! (Galater, 6,2)

- Verbundenheit


Alles aber, was nicht aus Überzeugung geschieht, ist Sünde! (Römer, 14,23)

- Wahrhaftigkeit


Seid nicht saumselig im Eifer, seid glühenden Geistes, dient dem Herrn! (Römer, 12,11)

- Leidenschaft


Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus! (Philipper, 4,13)

- Furchtlosigkeit


Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn! (Römer, 8,38)

- Treue


Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jesaja, 43,1)

- Unverzichtbarkeit


Wer überwindet soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln! (Offenbarung, 3,5)

 

- Seligkeit


Denn alle Kreatur Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, das mit Danksagung empfangen wird! (1. Timotheus, 4,4)

- Dankbarkeit


Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen! (Matthäus, 18,3)

- Entdeckungsdrang

B. Die resultierenden Lebensgrundhaltungen

Was ist eigentlich eine Lebensgrundhaltung?

Eine Lebensgrundhaltung lässt sich definieren als das innere Zusammenspiel aller Wahrnehmungskräfte des Menschen. Sie ist eine Art affektive Grundgestimmtheit im Menschen, die sich auf all seine geistigen und emotionalen Kräfte erstreckt (vgl. Joseph Ratzinger in „Jesus von Nazareth“).

Sie zielt somit auf die Ganzheit des Menschen und ist eine Art Landkarte von der Welt und vom Dasein, ausgestattet mit einem Koordinaten- und Navigationssystem.

Eine Lebensgrundhaltung entfaltet sich auf allen Ebenen des menschlichen Lebens und zieht in ihrer Gesamtheit sowohl ein bestimmtes Menschenbild als auch ein bestimmtes Lebensgefühl nach sich.

Ein Zitat des römischen Philosophen Marc Aurel lautet: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Man könnte ergänzen:

„Auf die Dauer der Zeit nehmen die Gedanken die Farbe der Lebensgrundhaltungen an.“


Alle folgenden beschriebenen Lebensgrundhaltungen gründen auf einem zentralen biblischen Paradigma und sind im Lichte dieses Paradigmas zu verstehen. Dieses Paradigma findet seinen Ausdruck vor allem in den Seligpreisungen der Bergpredigt.

Es bedeutet, dass das Zentrum des eigenen Lebens nicht das eigene Ich ist, sondern Gott und die eigene Verbundenheit zu Gott. Es bedeutet, dass man zwar zum ewigen Leben bestimmt ist, aber nicht aus sich selbst heraus, sondern aus der Beziehung zu Gott heraus. Solange das Ich das Zentrum des Lebens ist, sucht man immer nur das Eigene, das eigene Lob, den eigenen Erfolg, die eigene Erfüllung, die eigene Gerechtigkeit und sogar die eigene Herrlichkeit. Die kann es aber nicht geben und wird sich auch in Zukunft nicht herstellen lassen! Denn das, was am Menschen von Grund auf gut ist und auf Ewigkeit hin angelegt, ist seine Gottesebenbildlichkeit. Und diese zielt nicht auf das eigene Ich, sondern auf die Verbundenheit zu Gott und zur Wahrheit.

So ist das Ziel meines Lebens nicht die eigene Herrlichkeit, sondern meine Teilhabe an der Herrlichkeit Gottes, der Sinn des Glaubens nicht die eigene Gerechtigkeit, sondern mein Anteil an der Gerechtigkeit Gottes. Dieser Anteil aber ist höchst individuell und kann nur durch meine Person bewirkt werden. Es ist mein Anteil, hervorgerufen durch meine persönliche Verbundenheit zu Gott. Ihn zu gestalten und möglichst wahrhaftig zu machen, ist Aufgabe der Lebensgrundhaltungen und des Lebens überhaupt.

Grundhaltungen:

Haltungen gegenüber mir selbst und anderen Personen

1) Identität – Individualität – Wahrhaftigkeit

Dieser Grundhaltungskomplex nimmt seinen Ausgangspunkt in der Wertschätzung des inneren Selbst. Es geht hier aber nicht um Attribute des eigenen Selbst, nicht darum, was er sich an- und umhängt, um nach außen hin oder vor sich selbst wertvoller, schöner oder größer zu wirken (vgl. Christoph Schlingensief in „So schön wie hier kann‘s im Himmel gar nicht sein!“), sondern um den inneren Kern des eigenen Selbst. Um das, was die eigene Person im Innersten ausmacht. Dieser innere Kern ist originär und individuell. Er ist einmalig und nicht kopierbar. Selbst, wenn man eine Person klonen würde, wäre es eine ganz andere Person. Denn klonen kann man nur Bestandteile und Attribute. Nicht aber den eigentlichen Kern der Person, das, was seine Individualität ausmacht. Denn dieser Kern ist gottgegeben, es ist die Gottesebenbildlichkeit im Menschen, der Atem Gottes, der in diese Person hinein gehaucht wird und sein Wesen erst konstituiert. Und das eigentlich Großartige ist, dass diese Gottesebenbildlichkeit auch noch individuell ist und für jede Person anders. Jedes Mal ist es ein ganz anderer Atemzug Gottes, der zwar immer die gleiche Grundsubstanz in sich trägt, aber dennoch von jedem anderen Atemzug zu unterscheiden ist. Diese individuelle Gottesebenbildlichkeit macht den Menschen originär, das heißt für alle Zeit einmalig und nicht ersetzbar. Zumindest nicht ersetzbar für Gott und für das ewige Dasein. Und das ist es, worum es bei der Grundhaltung der Identität, Individualität und Wahrhaftigkeit im Kern geht.

Jeder Mensch ist somit einzigartig. Ausgestattet mit einer personalen Würde als Individuum, die in dieser Form nur ihm eigen ist und seine Unverzichtbarkeit als gottgewollter Teil der ewigen Welt ausmacht. In der Bibel heißt es „Gott hat mich bei meinem Namen gerufen und mich erlöst von Anbeginn.“

Mein Selbstbild und meine gesamte Haltung zu mir selbst sollten getragen sein von dieser Auffassung. Nur im Lichte dieser Auffassung finde ich meine wahre Identität und kann ich so etwas wie Liebe zu mir selbst entwickeln. Anderenfalls bin ich gezwungen, mich auf Attribute für das eigene Ich zu konzentrieren, darauf, mir permanent etwas umzuhängen, um mir selbst zu gefallen. Dies kann nur ein Trugschluss sein und ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, da solche Attribute nicht von Dauer sein können, sie haben ihre Zeit und werden schon bald durch neue ersetzt. Man ist ein Getriebener und nie wirklich im Einklang mit sich selbst, da man seine eigentliche Identität nicht erfassen kann. Menschen, die sich primär auf ihre Attribute konzentrieren, fällt es damit auch schwer, individuell zu sein und sich wesentlich von anderen zu unterscheiden. Ohne ein Spüren der eigenen Identität kann man auch keine individuellen Seiten an sich formen und entwickeln. Das ist ein ganz wesentlicher Zusammenhang.

„Mensch, darum werde, was du bist!“ Dieser Satz steht deshalb sowohl für die Entfesselung der Identität im Menschen - im Sinne einer Entfesselung vom Ballast bloßer Attribute - als auch für die Entwicklung seiner ihn ausmachenden Individualität. Der entscheidende Wegweiser zu diesem Vorhaben sind die „Schätze im Himmel“. Sie sind das Wesen und der Ausdruck meiner Gottesebenbildlichkeit und machen letztendlich mein Herz und meine Identität aus. Sie allein sind nicht vergänglich und unzerstörbar. Sie sind ein Felsen der Wahrhaftigkeit im täglichen Leben und die Brücke zum ewigen Leben. Nur durch sie kann ich mit mir selbst eins sein, bin ich mit mir selbst im Reinen und kann – jedenfalls im Kern – unabhängig von der Außenwelt und von der Bewertung anderer leben.

So kommt es im Leben nicht in erster Linie darauf an, Sieger zu sein, sondern darauf, authentisch zu sein, nicht darauf, sich durchzusetzen, sondern darauf, seine Identität auszudrücken, nicht darauf sich zu behaupten, sondern darauf, eigene Spuren zu hinterlassen.


Der Kompass der Identität:

Das Sinnbild: Die Gottesebenbildlichkeit

Die Kernbotschaft: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

Die Tugendmitte zwischen den Polen: Egoismus – Identität – Selbstlosigkeit

Die Aspekte:

1) Der Mensch ist nicht etwa eine Ansammlung von Attributen, sondern hat durch seine Gottesebenbildlichkeit einen individuellen Seins-Kern, der einzigartig und nicht kopierbar ist

2) Der Mensch ist ausgestattet mit einer originären und personalen Würde, die seine Identität ausmacht und ihn in seiner Individualität unverzichtbar macht

3) Durch seine Gottesebenbildlichkeit ist er nicht berufen zum Geschöpf sein, sondern zur Kindschaft Gottes und zur Unabhängigkeit von der Welt

4) Wahrhaftig sein heißt gemäß seiner Identität zu leben und seiner Identität Ausdruck zu verleihen. Wahrhaftig sein kann man nur, wenn man eine Identität besitzt.

5) Identität heißt auch Abgrenzung zur Welt und zu anderen. Es ist wichtiger, mit sich selbst eins zu sein als mit der Welt eins zu sein. „Was hat der Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst nicht hat und Schaden nimmt an seiner Seele.“

6) Die „Schätze im Himmel", die innere Verbindung zu Gott und der eigene Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit, formen das Herz und die Identität. Sie allein sind unvergänglich.

7) Identität und Gottesebenbildlichkeit bedeuten unverzichtbar zu sein für Gott

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