Mein Buch über Pferde

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Mein Buch über Pferde
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

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© 2022 Carina Dieskamp

Dieses Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

1. Auflage 2022

ISBN: 9798761913943


https://published4you.de

Inhaltsverzeichnis

1  Hallo, ich bin Lord!

2  Alles rund ums Pferd Die Vorfahren der Pferde Der Körperbau des Pferdes Die Gangarten eines Pferdes

3  Pferderassen Ponyrassen Pferderassen von A-Z

4  Die Pferdehaltung Die Weidehaltung Der Offenstall Die Pferdeboxen Die Außenboxen Der Aktivstall

5  Wie gehe ich mit einem Pferd um? Die richtige Pferdepflege Wie werden Pferde gewaschen? Satteln & Auftrensen

6  Reiten auf dem Reitplatz und im Gelände Der richtige Sitz Die erste Reitstunde an der Longe Reiten ohne Longe Das erste Mal ausreiten Unfälle und Erste Hilfe

7  Ungehorsam und Probleme Wie gehe ich damit um, wenn ein Pferd scheut? Was kann ich tun, wenn das Pferd nicht aus seiner Box heraus möchte? Was kann ich tun, wenn ich das Pferd nicht von der Koppel bekomme? Was kannst du tun, wenn dein Pferd beim Putzen und Aufsteigen nicht ruhig stehen bleibt?

8  Das eigene Pferd Was muss ich beim Kauf eines Pferdes beachten? Füttern und Gesundheit Welche Verantwortung habe ich mit einem eigenen Pferd?

9  Ausrüstung und Ausstattung

10  Reitprüfungen Der Basispass Reitabzeichen 10-6

11  Dein erstes Turnier

12  Richtiges Loben und Danken

13  Das große Pferdequiz

14  Verabschiedung

15  FAQ

16  Auflösung Pferdequiz

17  Weitere Bücher

18  Quellenangaben

19  Weiterführende Literatur

Hallo, ich bin Lord!

Hallo liebe Pferdefreunde,

willkommen bei meinem tierischen Ratgeber über Pferde und Reiten. Mein Name ist Lord und ich bin ein waschechtes Shetlandpony. Auf den nachfolgenden Seiten möchte ich dir erstens zeigen, wo und wie ich lebe, und dir zweitens alle meine zwei- und vierbeinigen Freunde auf dem Lindenhof vorstellen. Denn hier lebe und verbringe ich meine Zeit, seit ich als Fohlen zur Welt kam.


Meine Besitzerinnen Lena und Vivian kommen täglich vorbei, um mich zu pflegen und mit mir zu kuscheln. Lena reitet sogar auf mir.

Vivian spannt mich hin und wieder vor die Miniatur-Kutsche, wie sie diese liebevoll nennt, und fährt mit mir spazieren. Das macht uns beiden großen Spaß. Vivian ist Lenas Mutter und passt immer ein wenig auf, dass Lena auch alles richtig lernt und umsetzt. Denn bei uns Pferden, egal ob groß oder klein, gibt es sehr vieles, auf das man achten muss, damit wir uns wohlfühlen und der Umgang mit uns Spaß macht.

In diesem Ratgeber erfährst du alles rund um die richtige Pflege, über unterschiedliche Pferderassen, Reiten im Gelände und vieles mehr.

Außerdem findest du nach jedem Kapitel einen Expertentipp. Wenn du dir etwas aufschreiben möchtest, ist immer genügend Platz für eigene Notizen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen, Lernen und Umsetzen, und freue mich auf unsere gemeinsame Zeit!

Mit lautem Wiehern,

dein Lord

Alles rund ums Pferd

Ich habe bereits erwähnt, dass ich von den Shetlandinseln komme. Vor langer Zeit, genauer gesagt während der Industriellen Revolution, wurden meine Vorfahren von dort nach Amerika exportiert, um als Grubenpony in Minen zu arbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass das ganz schön anstrengend für meine Ahnen war. Dadurch wurden wir entdeckt. Es sprach sich herum, dass wir hervorragende Kinderponys sind und uns vor der Kutsche spitzenmäßig machen. Aber eines frage ich mich oft: Wo kommen Pferde überhaupt her und wer waren unsere ursprünglichen Vorfahren? Kommen wir alle von den Shetlandinseln, oder gibt es hierzu eine andere Geschichte? Um dies zu erfahren, habe ich meinen Freund Tornado gefragt. Er ist ein großer, schwarzer Warmblüter und hat schon ein paar Jährchen auf seinem Pferderücken. Von ihm weiß ich jetzt alles über die Geschichte der Pferde.

Die Vorfahren der Pferde

Wenn du den ältesten bekannten Vorfahren des Pferdes betrachtest, den Eohippus, wirst du feststellen, dass er dem heutigen Reitpferd nicht besonders ähnlich sieht. Der Eohippus lebte vor ungefähr 50 Millionen Jahren und war gerade mal so groß wie ein Fuchs. Statt Hufe besaß er vorne vier Zehen, hinten waren es derer nur drei. Der Eohippus war scheu, ernährte sich von Laub und Kräutern und versteckte sich im Unterholz vor Feinden. Im Laufe der Evolution und des Klimawandels veränderten sich die Wälder, die dem Urpferd als Schutz dienten. Sie vertrockneten und entwickelten sich zu mit Gras dicht bewachsenen Steppenlandschaften. Der einstige Eohippus musste sich anpassen: Die Steppengräser waren dick und hart, woraufhin sich das Gebiss und der Körperbau des Urpferdes veränderten. Es war von großer Bedeutung, schnell flüchten zu können, um zu überleben. Die Zehen bildeten sich daher zurück und formten sich zu einer festen Hornschicht, die das Laufen auf dem harten Steppenuntergrund vereinfachte. Das einstmals fuchsgroße Tier wuchs und entwickelte sich über Zwischenstufen, wie beispielsweise den Mesohippus, Merychippus und Pliohippus, zu unserem heutigen Pferd, Esel und Zebra.


Der Körperbau des Pferdes

Jetzt wissen wir schon mal, wie sich das Urpferd zum heutigen Pferd entwickelt hat. Sicher willst du auch erfahren, wie das heutige Pferd im Detail aussieht und wie sein Körper gebaut ist. Das ist nämlich sehr wichtig, um zu verstehen, wie der Pferdekörper funktioniert und auf was man bei der Pflege, der Bewegung und dem Reiten achten muss.

 


Expertenwissen:

Wusstest du, dass das Knie bei einem Pferd gar nicht dort ist, wo es zumeist vermutet wird? Es befindet sich nämlich zwischen Ober- und Unterschenkel. Findest du es auf dem Bild?

Die Gangarten eines Pferdes

Bestimmt hast du schon mal die Gangarten deines Lieblingsvierbeiners beobachtet. Entweder wir stehen gemütlich beim Grasen auf der Weide oder wir bewegen uns in unterschiedlichem Tempo fort. Wenn wir entspannt laufen und es nicht eilig haben, gehen wir Schritt, wenn wir das Tempo erhöhen, traben wir meistens. Besonders schnell ist unsere Gangart Galopp.

Schritt: Der Schritt ist eine ruhige Viertakt-Gangart und besitzt keine Schwebephase. Das heißt, dass das Pferd immer mindestens zwei, höchstens aber drei Hufe gleichzeitig auf dem Boden hat. Die Bewegungen gehen ineinander über.


Trab: Der Trab ist eine schnelle Zweitakt-Gangart, bei der ebenfalls diagonal beide Beine nach vorne geschwungen werden. Zwischen den Bodenberührungen gibt es eine kurze Schwebephase. Das kannst du besonders gut beobachten, wenn du deinem Pferd auf der Koppel beim Traben zusiehst.


Galopp: Der Galopp ist eine schnelle Dreitakt-Gangart. Das Pferd setzt hintereinander mit einem Vorderbein, einem diagonalen Beinpaar und einem Hinterbein auf. Durch die weiche Gangart und aufgrund der Schwebephase kannst du im Galopp besonders gut im Sattel sitzen.


Nun kennst du die drei Grundgangarten eines Pferdes und hast eine Vorstellung davon, wie das Ganze unter dem Sattel aussehen soll.


Expertenwissen:

Wusstest du, dass es noch eine weitere Gangart gibt, die sich Tölt nennt? Tölt hat keine Schwebephase und ist besonders angenehm zu sitzen. Islandpferde beherrschen sie besonders gut.

Notizen:

Pferderassen

Ponyrassen

Dass ich ein Pony bin, weißt du ja bereits. Aber was definiert denn eigentlich ein Pony? Welche Rassen gibt es und ab wann ist ein Pony kein Pony mehr, sondern ein Kleinpferd? Um all diese Fragen zu beantworten, habe ich mich in unserem Reitstall umgesehen und meine Freunde befragt, zu welchen Pferderassen sie gehören und was sie besonders gut können.

Das Shetlandpony: Ich bin Conny, Lords Mama, und lebe ebenfalls auf dem Lindenhof. Der kleine Lord wurde sogar hier geboren. Wir Shetlandponys sind nicht besonders groß und messen meistens zwischen 87 und 107 Zentimeter. Wir sind hervorragend für den Umgang mit Kindern geeignet und können uns auch vor einer Kutsche sehen lassen. Da wir bekanntermaßen etwas störrisch sind und unseren eigenen Kopf haben, ist es ausgesprochen wichtig, dass du uns gut erziehst und liebevoll mit uns umgehst. Wenn das der Fall ist, sind wir ein Partner fürs Leben.


Das Falabella-Pony: Ich bin Lille, die Allerkleinste im ganzen Lindenstall. Meine Rasse ist die kleinste Pferderasse, die es auf der Welt gibt. Das macht aber gar nichts, denn ich bin der Liebling der Kinder, und wenn ich ausbüxe, kann ich sogar hin und wieder frei auf dem Stallgelände herumlaufen. Ich bin 70 Zentimeter groß und reiten dürfen auf mir nur ganz kleine Kinder, denn mehr kann ich nicht tragen. Deshalb werde ich selten geritten, darf aber als Maskottchen immer mit auf Turniere fahren und meinen großen Freunden beim Gewinnen zusehen.


Das Welsh-A-Pony: Mein Name ist Alba und ich bin ein Welsh-A-Pony. Von mir gibt es unterschiedliche Versionen, denn Welsh-Ponys gibt es als Welsh-A, -B und als Welsh-Cob. Ich bin 120 Zentimeter groß und die meisten meiner Kollegen werden auch nicht größer. Ich bin ein hervorragendes Kinderpony, mache aber auch vor der Kutsche eine gute Figur. Mein Besitzer geht mit mir sogar auf Kutschturniere. Dann gibt es noch die Welsh-B-Ponys. Diese sind ein bisschen größer und haben ein Stockmaß von ungefähr 135 Zentimeter. Am größten von uns ist das Welsh-Cob. Das kann bis zu 145 Zentimeter groß werden.


Das Deutsche Reitpony: Ich bin Jumper und ich mache meinem Namen alle Ehre, denn ich sehe aus wie ein großes Warmblut. Die Voraussetzungen für den Spring- und Dressursport sind bei mir natürlich vorhanden. Das Einzige, das mich vom Warmblut unterscheidet, ist, dass ich kleiner und zierlicher bin. Meine Größe liegt ungefähr zwischen 138 und 148 Zentimetern.


Der Haflinger: Ich bin Max, der Haflinger am Lindenstall. Zu mir gehören noch fünf weitere Haflinger. Wir leben in Offenstallhaltung und dürfen jederzeit raus. Das liegt daran, dass wir so robust und widerstandsfähig sind. Das hat unsere Rasse an sich. Für uns ist das natürlich das Tollste auf der Welt. Meine Besitzerin Anna reitet mich mit einem großen Westernsattel, und das meistens im freien Gelände. Mein Kumpel Fritz, der auch ein Haflinger ist, springt sogar mit Anna und hat schon viele Turniere gewonnen. Wir sind sehr vielseitig.


Das Connemara-Pony: Ich bin Graziella und zähle zu den Connemara-Ponys. Ich bin sozusagen das irische Reitpony, denn ich komme aus Irland. Zusammen mit den Haflingern stehen wir im Offenstall. Auch wir sind sehr robust und können gut mit kaltem und nassem Wetter umgehen. Da ich bereits eine etwas ältere Pferdedame bin, darf ich meine Rente auf dem Lindenhof verbringen. Als ich noch ein junges Connemara-Mädchen war, bin ich mit meiner Besitzerin im Kader gesprungen. Denn Springen können wir besonders gut. Im Allgemeinen sind wir sehr leistungsstark und der ideale Partner für anspruchsvolle junge Reiter.


Das Island-Pony: Hallo, liebe Pferdefreunde, ich heiße Svona, so werden die Ponys in Island sehr oft gerufen, und das heißt so viel wie „so”. Es ist allerdings mein vollständiger Name. Ich darf auch im großen Offenstall auf dem Lindenhof wohnen. Wir verstehen uns alle sehr gut, und am liebsten verbringe ich die Zeit unter freiem Himmel. Mit meiner Besitzerin mache ich gerne Wanderritte. Dabei verbringen wir ein paar Tage Urlaub miteinander im Freien, reiten verschiedene Pferdehöfe an und übernachten dort. Bei diesen langen Ausritten töltet meine Besitzerin Isabell gerne mit mir, weil sie in dieser Gangart vornehmlich gut sitzen kann. Außerdem fällt es mir leicht, weite Strecken in gemäßigtem Tempo zurückzulegen.


Es gibt noch viele weitere Ponyrassen. Aber da sich meine großen vierbeinigen Pferdefreunde auch noch vorstellen möchten, machen wir weiter mit den Vollblütern, Warmblütern und Kaltblütern.

Notizen:

Der Vollblutaraber: Wir sind Snowball und Gretchen und gehören zu den arabischen Vollblütern. Gretchen ist erst wenige Wochen jung, aber es steckt bereits sehr viel Temperament in ihr. Das zeichnet uns Araber aus. Wir können sehr lange Strecken zurücklegen, denn früher waren wir die Pferde der Beduinen, auf der Arabischen Halbinsel. Bevor Gretchen auf die Welt kam, ist meine Besitzerin Alina sehr viele Westernreitturniere mit mir geritten und wir haben viel dafür geübt. Alina sagt, wir sind ein unschlagbares Team und ich ein Gewinnerpferd. Es ist aber auch großartig, eine Pferdemama zu sein, und bevor ich wieder westernreite, grase ich mit Gretchen gemütlich auf der Weide.


Der Hannoveraner: Mein Name ist Luke und ich gehöre zu den Warmblütern. Auf dem Lindenhof gehört mir eine große Box, in der ich stehe, wenn es draußen dunkel ist oder es zu stark regnet. Meine Besitzerin Janina besucht mich fast täglich, außer donnerstags, weil da kommt meine Reitbeteiligung Maria. Ich bin ein Springpferd, wir Hannoveraner sind in dieser Disziplin besonders erfolgreich, da wir oft eine ausgeprägte Hinterhand besitzen und somit viel Sprungkraft umsetzen können. Mein Stockmaß misst 1,65 Meter und ich liebe es, mich zu bewegen.

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