Erzogen zur Zuchtstute

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Erzogen zur Zuchtstute
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Billy Goudin

Erzogen zur Zuchtstute

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Inhalt

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Impressum neobooks

Inhalt

Obwohl sie hier irgendwie fehl am Platz ist, amüsiert sie sich auf dieser Party der hohen Gesellschaft prächtig. Dieser Mann, der hier das Sagen zu haben scheint, interessiert sich besonders für sie. Wenn sie etwas von ihm möchte, muss sie aber seinen Vorlieben entgegenkommen. Die manchmal sehr streng und dominant sind.

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Sollte sie noch ein Glas Sekt trinken oder es lieber lassen? Ach, das vertrug sie schon noch. Auf dieser Seite der Terrasse ging wieder dieser Herr in einem luftigen Anzug und mit mehreren Gläsern vorbei. Wer hier tätig war, musste auch die Leute bei Laune halten und nicht einfach nur Getränke servieren. Hatte er nicht gerade schon wieder in ihre Richtung gesehen? Vielleicht sollte sie ihn ansprechen, wenn er bei diesem Tisch in der dunklen Ecke damit stehenblieb. Ach, lieber nicht, dann bekam er noch Ärger.

Agnes richtete ihren Blick wieder auf ihre Bekannte, die sich nach längerer Zeit wieder gemeldet und sie auf diese Party geschleppt hatte. Kannte sie nun den Hausherren persönlich oder auch nur über Umwege? Wie es aussah, redete sie immer noch mit diesem anderen Mann, der seinen Anzug bereits ein wenig gelockert hatte. Doch das Sommerkleid von Agnes war wahrscheinlich noch etwas bequemer. Auch nun, kurz nach dem Sonnenuntergang, fühlte es sich damit noch nicht zu kühl an.

War sie wirklich schon fast drei Stunden hier? Im Garten konnte sich beinahe jemand verlaufen, und von der Villa hatte sie bis jetzt nur den Eingangsbereich und die Toilette gesehen. Der Stil ging womöglich bis in die spätbarocke Zeit zurück, und das Gebäude war seither wohl unzählige Male verkauft und renoviert worden. Viele Leute hier sahen so aus, als seinen sie etwas. In Wirklichkeit lief alles auf Kredit, den dann niemand zurückzahlte – klar. Einige Male hatte sie lieber doch nicht nachgefragt, als sie hier jemand zu erkennen geglaubt hatte. Aber wem gehörte das alles nun wirklich? Am Ende der Bank, klar. Was es wohl allein schon kostete, diesen Garten zu pflegen? Sie hatte noch gar nicht nachgesehen, ob sich im hinteren Teil womöglich ein Golfplatz befand.

Zusammen mit dieser Freundin war sie an diesem Nachmittag durch das kunstvolle Tor geschritten, das sich mit einem leisen Summen sanft nach innen geöffnet hatte. Der Metallzaun sah aus, als ob er uralt wäre, jedoch alle paar Jahre neu gestrichen wurde. Wohnte hier tatsächlich jemand, oder war es ein Firmensitz? Beim Eingang waren außer einer Hausnummer keine Hinweise gewesen. Die Fassade der Villa war strahlend hell und womöglich erst in diesem Jahr sorgfältig renoviert worden.

Sie hätte sich nicht erwartet, als Frau mit 23 Jahren auf dieser Party längere Zeit allein zu bleiben. Nach mehreren Monaten wäre es nicht so übel gewesen, einen vernünftigen Typen kennenzulernen. Ob sich die Herren alle untereinander über ihre Aktiengeschäfte unterhielten? Der Kellner kam wieder vorbei – und sie griff doch noch zu einem weiteren Glas. Vielleicht war es echter Champagner. Sie spazierte ein Stück auf und ab – und bemerkte diesen Mann wieder. Diesmal stand er allein dort. Sein Anzug war irgendwie … gepflegter. Er konnte kaum über 30 sein. Diese Bekannte hatte ihr bei der Ankunft einige Leute vorgestellt, doch für ihn hatte es wohl nicht mehr gereicht. Oder war er erst später aufgetaucht?

Lächelte er ihr zu? Für einen Moment schmolz sie dahin, als er nach einem angedeuteten und dennoch süßen Lächeln den Blick in Richtung Boden wandte. Doch Agnes konnte ihn nicht aus den Augen lassen, und auch sein Blick, nun ernster, traf sie wieder. Sie ging zu ihm hinüber.

„Ein wirklich schöner Abend, nicht?“, meinte er, nahm noch einen Schluck, und stellte sein Glas auf einen der Stehtische.

„Ja“, entgegnete Agnes, „die haben doch gesagt, es könnte vielleicht regnen.“

Wenn sie es sich recht überlegte, sah er einfach … umwerfend aus! Trotzdem war alles, das ihr einfiel, das Wetter? Ob er womöglich der Besitzer war? Angemessen schien es ihr jedoch nicht, danach zu fragen. Hallo, äh, sind Sie eigentlich der Besitzer von der Villa und dem ganzen Schlosspark hier?

„Vielleicht eine etwas blöde Frage“, erhob er seine Stimme leicht, „aber hätten Sie vielleicht in nächster Zeit Interesse an einer Immobilie? Oder interessieren sich allgemein für …“

„Ist glaube ich nicht meine Preisklasse“, antwortete Agnes nach einigen Sekunden. Sie verdiente als Bankangestellte nicht so übel, aber eine größere Anschaffung war nicht drin. War das seine Masche, um sie anzuquatschen und ihr womöglich noch etwas anzudrehen?

„Nein“, entgegnete er und setzte wieder dieses Lächeln auf, „nur Spaß. Aber wir können trotzdem gern einen Rundgang machen. Nur so. Ich habe auch schon an einen Museumsbetrieb gedacht. Da stehen manchmal neugierige Leute am Zaun.“

„Na gut“, erwiderte sie, während er kurz lachte, und zuckte auch nicht viel länger mit den Schultern.

Der Mann setzte sich langsam in Bewegung und verließ die große Terrasse. Sie folgte ihm mit einigem Abstand, um dann direkt neben ihm zu gehen.

„Wer kann sich so etwas leisten, bitte?“, fragte sie nach einem neuerlichen Blick entlang der beleuchteten Fassade.

„Ich kann es mir leisten – habe sogar mehrere davon.“

Ob das zu den üblichen Party-Scherzen in diesen Kreisen gehörte? Einen halbwegs anständigen Anzug konnte sich bald einmal jemand leisten, aber mehrere solcher Wohnsitze? Klar. Sie sagte lieber nichts darauf, lächelte, und folgte ihm weiter. Immerhin, die Männer machten, was sie wollte und nicht, was die wollten. Es war eben nicht schlecht, ein wenig besser als andere Frauen in ihrem Alter auszusehen. Sie musste nicht jeden nehmen, der sich aufdrängte. Doch auf ihn wollte sie sich nur einmal so einlassen. Sogar wenn er ihr etwas vorspielte, schien er bereits viel mehr als sie erreicht zu haben.

Wenige Meter vor ihr lag die Eingangstür – und er öffnete sie und trat ein. Niemand war hier, außer vielleicht, um einmal die Toilette aufzusuchen. Das Gemisch aus halblauter Musik und Gesprächen drang kaum noch herein. Der Mann hielt einen Flügel der dunklen, schwerfällig aussehenden Tür mit einem Fuß auf und streckte ihr eine Hand entgegen. Sie hätte nicht auf die Sache einsteigen sollen. Andererseits fehlte bei ihr jedes seltsame Gefühl in der Magengegend. Und überhaupt, in dieser Gegend …

„Ach ja … ich bin … Ernesto!“, stellte er sich mit festem Händedruck vor.

„Nicht vielleicht Ernst?“

„Sie haben mich durchschaut!“

Agnes lachte kurz und erwiderte die Begrüßung. Sie schüttelte ihm noch einige Sekunden lang die Hand. Er schien sie nicht sofort loslassen zu wollen. Für einen Mann erschien ihr seine Haut ziemlich weich und gepflegt. Überhaupt war er kaum größer als sie mit ihren 1 Meter 70. Trotzdem stemmte er sich locker gegen die alte, schwere Tür und bat sie in den hell erleuchteten Raum. Sah so ähnlich aus wie im Rathaus, mit hohen, glatten Säulen und einem roten Teppich. Da stand auch ein schwarz glänzendes Klavier – hatte da vorhin nicht jemand darauf gespielt? Die Beleuchtung war überall mit funkelnden Kristallen besetzt, und allein der Bereich direkt bei der Tür musste so groß wie ihre gesamte Wohnung sein.

Seine lange, schwarze Hose passte genau zum Rest seiner Kleidung. Einen Teil legte er ab, und in einem Moment dachte sie, er würde sich auch sein strahlend weißes Hemd aus der Hose ziehen. Eben sein Stil, und ihr gefielen Männer, die ihren Bart nicht übertrieben groß und womöglich millimetergenau getrimmt trugen. Doch sahen so Multimillionäre aus? Klar, nach seinem Auftreten musste er mindestens an die 50 Millionen besitzen, wenn er mehrere solcher Villen sein Eigen nannte. Ob er in Wahrheit nur ein Angestellter einer Immobilienfirma war, wenn er schon so redete? Dann konnte sie auch sagen, sie „machte etwas mit Aktien“, falls er fragte.

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