Wie bringe ich die Kuh tanzend vom Eis?

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Wie bringe ich die Kuh tanzend vom Eis?
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In liebevoller Erinnerung an meinen Bruder Arne und meine Freundin Marlies

Astrid Keweloh

WIE BRINGE ICH
DIE KUH TANZEND
VOM EIS?

INNERES GLEICHGEWICHT FINDEN MIT SELBSTHYPNOSE, KLOPFEN UND YOGA-ATEMTECHNIKEN

2020


Reihengestaltung und Satz: Nicola Graf, Freinsheim, www.nicola-graf.com

Umschlaggestaltung: Heinrich Eiermann

Umschlagmotiv: © pixabay

Illustrationen: Jaro Wohlschläger

Erste Auflage, 2020

ISBN 978-3-8497-0359-2 (Printausgabe)

ISBN 978-3-8497-8249-8 (ePUB)

© 2020 Carl-Auer-Systeme Verlag und Verlagsbuchhandlung GmbH, Heidelberg

Alle Rechte vorbehalten

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Zu diesem Buch stehen ergänzende Texte sowie Audiodateien zum Download bereit auf der Website carl-auer.de/wie-bringe-ich-die-kuh-tanzend-vom-eis

Videoanleitungen sowie weitere Audiodateien zu den vorgestellten Methoden finden sich auf der Website der Autorin: ak-hypnose.de

Informationen zu unserem gesamten Programm, unseren Autoren und zum Verlag finden Sie unter: www.carl-auer.de.

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Carl-Auer Verlag GmbH

Vangerowstraße 14 • 69115 Heidelberg

Tel. +49 6221 6438-0 • Fax +49 6221 6438-22

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INHALT

VORWORT

1DER HINTERGRUND

Die Wetterfee als Einleitung

Theoretische Grundlagen

Die klebrige Fliegenfalle oder die negative Verzerrung unseres Gehirns

Die erfahrungsabhängige Neuroplastizität oder die Gestaltung von neuronalen Netzwerken

Die überwindbare Mauer zwischen Problem- und Lösungsnetzwerken

Das Stress-Toleranz-Fenster

Ein Ausflug zu unseren drei Gehirnen

Vier brillante Programme sichern unser Überleben

Das Stress-Toleranz-Fenster und die vier brillanten Überlebensprogramme

Ein kleiner Exkurs zum Thema Trauma

Selbstregulation als Chance zur aktiven Selbstbestimmung

Die Polyvagal-Theorie oder das soziale Nervensystem

2DIE BRÜCKE ZWISCHEN THEORIE UND PRAXIS

Was können wir im Alltag tun, um die Rahmenbedingungen für Lösungswelten und positives Erleben zu schaffen?

Die Grundlagen des harmonischen Gleichgewichts zwischen Körper und Seele

Das Einfachste ist oft das Beste!

Wenn der Stress Sie schon besucht hat …

Der Atem

Die Erdung

Die Gazelle oder die Orientierung

Ein Überblick über die Methoden der Selbsthypnose, der Energetischen Therapie und der Yoga-Atemtechnik

3TRANCE-TECHNIKEN UND SELBSTHYPNOSE

Ein Überblick

Selbsthypnose – kann ich das denn überhaupt?

Wissenschaftliche Untersuchungen zur Hypnose

Willenlos in Hypnose? Wie um Himmels willen funktioniert dann Selbsthypnose?

Wer hypnotisiert bei Selbsthypnose eigentlich wen?

Die Einsatzmöglichkeiten und Kontraindikationen der Selbsthypnose

Ungewollte Selbsthypnose durch Gedanken und Sprache

Fahr langsam, Kutscher, ich hab‘s eilig!

Die Zitrone – eine kleine Imaginationsübung

Die bildhafte Verarbeitung von Sprache

Keine bösen Wörter

Leicht zu erlernende Trance-Techniken und Selbsthypnose

Drei Trance-Induktionen mit dreifacher Funktion

Informationen zur ressourcenvollen Selbsthypnose

Die Aufnahme der Trance-Texte mit der eigenen Stimme

Diese Trancen finden Sie im Internet

Wann übt die Feuerwehr?

Wie nutze ich Ablenkungen in der Trance?

Starten und Bremsen in der Trance

Der Rückweg aus der Trance

Ihr Atem ist ein Meister in Sachen Beruhigung

Erden und verwurzeln Sie sich

Die Selbsthypnose zur Beruhigung und Stabilisierung

Der »innere sichere Ort« in Ihrem inneren Erleben

»Die innere Kraft« als allseits bereite Ressource

Die Selbsthypnose zur Gestaltung des Erlebens

Eigene Ressourcen als eine Quelle des Glücks

Die Regenbogenhände

Trancen mit Unterstützung von spirituellen Energien

Selbsthypnose ohne Vorkenntnisse nutzen

4DIE KLOPFTECHNIK ODER DIE ENERGETISCHE PSYCHOTHERAPIE

Eine kurze Einführung in die Energetische Psychotherapie

Die Wirkhypothesen für das Klopfen

Die Wirksamkeit der Energetischen Psychotherapie

Die Kontraindikationen für die Energetische Psychotherapie

Das Klopfen als Eintrittskarte in die Lösungswelt – die praktische Anwendung

Wasser trinken

Die Skalierung des Problems

Das Hook-up oder der Überkreuzsitz

 

Die Gebetsposition oder Fingerberühr-Übung

Die Positionen der Umkehrungspunkte

Die Klopfsequenzen erweiterte MET und erweiterte EFT

Die erweiterte Mittellinien-Energie-Technik (erweiterte MET)

Die erweiterte Emotional-Freedom-Technik (erweiterte EFT)

Die Integration oder die 9-Gamut-Serie

Das Augenrollen

Eine positive Affirmation verankern

Die Tabletts in der Cafeteria und die neuronalen Netzwerke

Geduldig zurück zum Ursprung oder die Schnitzeljagd auf die Netzwerke

5YOGA

Einleitung

Was bedeutet Yoga wirklich?

Meine Wurzeln im Yoga

Die Pranayama – Atemtechniken aus dem Yoga

Die Praxis der Yoga-Atemübungen

Achtsamkeitsübungen für Ihren Atem im Yoga

Die Nadi Shodana Pranayama oder die Nasen-Wechsel-Atmung

Die Bhastrika Pranayama oder die Blasebalg-Atmung

Die Ujjayi-Atmung oder der Atem des Sieges

Die Mudras oder das Finger-Yoga

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Atemtechniken?

Die Kombination der Atemtechniken

Die Meditation nach den Atemtechniken

Meditation – wahrnehmen, was ist

Meditation – den Körper wahrnehmen

Eine Erweiterung der Meditation – Die 3 goldenen Schritte

Geduld ist die Mutter der Porzellankiste

6ÜBUNGSVERZEICHNIS ZU DEN EINSATZ-MÖGLICHKEITEN ALLER METHODEN

Basisübungen für körperliche und seelische Harmonie

Übungen zur Reorientierung und Stabilisierung

Übungen zur Stabilisierung, Entspannung und Beruhigung

Übungen aus der Einführung

Übungen aus der Selbsthypnose

Übungen aus der Energetischen Psychotherapie

Übungen aus dem Yoga – Atemtechniken und Meditation

Übungen zur Gestaltung und Veränderung des Erlebens

Übungen aus der Selbsthypnose

Übungen aus der Energetischen Therapie

7AUSBLICK

HERZLICHEN DANK – I BELONG TO YOU

ANMERKUNGEN

LITERATUR

ÜBER DIE AUTORIN

Vorwort

Als ich 14 Jahre alt war, machte ich Urlaub in einem kleinen Ort an der Nordsee und entdeckte dort ein Buch über Siegmund Freud. Ich war fasziniert von dieser Lektüre und entschloss mich unmittelbar, dass es Sinn und Zweck meines Lebens sei, Psychotherapeutin zu werden, um Menschen in Not zu helfen. Diese Idee allerdings, die sich zu einer Vision entwickelte, trug mich durch mein damals nicht ganz einfaches Leben.

Mein Ziel habe ich erreicht, auch wenn ich mich nicht der Psychoanalyse zuwandte, sondern stattdessen andere vielfältige Ausbildungen im psychotherapeutischen und energetischen Bereich machte. Die damalige Entscheidung war für mein Leben genau richtig. Die Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten bereitet mir sehr viel Freude und ist für mich eine unglaublich sinnvolle und erfüllende Tätigkeit. Mir erscheint der Gedanke, dass das Wort Beruf mit dem Ausdruck Berufung unmittelbar zusammenhängt, sehr stimmig.

Meine Aufgabe in der Begleitung von Menschen sehe ich unter anderem darin, auch in großer Not und Hoffnungslosigkeit, eben auch im bodenlosen Morast, »die Fahne hochzuhalten« im Sinne von »Wir finden einen Weg!«. Ich begleite und unterstütze sie, Schritte in Richtung Zuversicht zu neu gewonnenen Gestaltungsmöglichkeiten zu finden und zu gehen, um sich wieder im eigenen Leben selbstwirksam zu fühlen und es auch zu sein. So lassen sich Wege im Morast entdecken, ebnen und begehbar machen. Man kann Trittsteine legen sowie die Richtung und das Ziel in den Blick nehmen und gestalten.

Diese Ziele sind so wichtig, weil es Visionen sind, die uns durch den größten Sumpf tragen und uns zudem die Kraft geben, immer weiterzugehen – raus aus dem Nebel, der sich irgendwann lichtet in Richtung Helligkeit, Licht und Freude.

Es geht sowohl darum, das Leid des Einzelnen wertzuschätzen und zu achten, als auch darum, wie ein Wegweiser Unterstützung bei dem Bestreben nach Glück und Zufriedenheit anzubieten. Menschen kommen mit den unterschiedlichsten Sorgen, Symptomen, Herausforderungen und Entwicklungswünschen in meine Praxis. Die darunterliegenden Grundthemen sind allerdings in der Regel ähnlich. Es geht um Selbstwirksamkeit, eigene Gestaltungsmöglichkeiten, Unterstützung und Zugehörigkeit, Sicherheit, Zufriedenheit, Zuversicht und um das Erreichen der eigenen persönlichen Ziele – auch in Richtung psychischer Gesundheit. Sicher kommt noch die eine oder andere Facette abhängig von der Art der psychischen Symptomatik hinzu – so, wie sich auch Moore in der Konsistenz und der Auswahl der dort wachsenden Pflanzen voneinander unterscheiden. Beim Einsatz der in diesem Buch beschriebenen Methoden ist es aus meiner Sicht jedoch nicht so entscheidend, um welche Art von Morast es sich dabei handelt. Wichtig ist es, die Methoden zu nutzen, anzuwenden und die hinausführenden Schritte im eigenen Tempo zu gehen.

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne zum Thema »Diagnosen« überleiten. Klienten, die zu mir in die Praxis kommen, haben häufig das Bild, dass eine psychische Diagnose, die einmal gestellt worden ist, für immer gilt. Als sei es ein Brandzeichen wie bei einem Pferd, dass jetzt für immer sichtbar ist, oder als habe man einen Finger verloren, der einfach nicht mehr nachwächst.

Meine innere Haltung und auch Erfahrung ist eine andere: Zeigt jemand eine psychische Symptomatik gleich welcher Art, ist diese aus meiner Sicht erst mal so etwas wie eine rote Ampel in der Seele dieses Menschen. Sie drückt meist aus, dass etwas in seinem Leben in den äußeren Umständen oder in den inneren Verarbeitungsmechanismen nicht hilfreich ist bzw. war und zudem dieser Person und ihrer psychischen oder auch körperlichen Gesundheit womöglich sogar schadet. Nun findet das innere System eine Anpassungsreaktion und eine Lösung für dieses brachliegende innere oder äußere Thema in Form einer Symptomatik.

Mit einem Beispiel1 möchte ich das illustrieren:

Frau S. kam wegen einer Angstsymptomatik in meine Praxis. Sie konnte aus diesem Grunde das Haus kaum mehr alleine verlassen, ihr 30 Jahre älterer Mann musste sie immer begleiten. Mit einigen kurzen Interventionen besserte sich die Lage, und die Klientin konnte alleine zu mir kommen und einfachere Dinge außer Haus erledigen. Nach diesen Erfolgen begann sie jedoch, sich unwohl zu fühlen, und äußerte, dass ihr die wiedererlangte Unabhängigkeit regelrecht Angst mache.

In Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass sie befürchtete, ihren viel älteren Mann, mit dem sie schon sehr lange verheiratet und seit längerer Zeit nicht mehr glücklich war, zu verlassen, wenn sie ohne Ängste sei und damit frei wäre und gehen könne. Ihre Moral und ihr Gewissen verboten ihr allerdings, den Mann, der eben schon 81 Jahre alt war, im Alter im Stich zu lassen und ihn seinem Schicksal zu überlassen. Diese Erkenntnis war ihr vor der Therapie nicht bewusst. Nun war ihr klar geworden, dass die Angst eine wichtige Funktion in ihrem Leben hatte und sie sie als Lösung nutzte. Dadurch verlor die Angst ihren Schrecken.

Sie entschied sich, den letzten Teil ihrer Angst in ihrem Leben als Lösung zu behalten, und wir arbeiteten noch daran, dass sie sich trotz ihrer getroffenen Entscheidungen innerhalb der Beziehung besser fühlte und mit den Herausforderungen im Umgang mit ihrem Mann gut umgehen konnte.

Die Gestaltung einer Lösung in Form einer psychischen Symptomatik bzw. einer roten Ampel sind letztendlich eine große Leistung unserer Seele, die normal ist und die wir nicht pathologisieren sollten. Es handelt sich dabei oft um völlig übliche und angepasste Reaktionen auf teils komplett ver-rückte Umstände.

Psychische Diagnosen können daher nur vorübergehende Beschreibungen einer Problemlösung unseres Systems darstellen, die in der Regel vergänglich sind und die sich oft bei erfolgreicher Lösung und Umgestaltung aus unserem Leben verabschieden dürfen.

Ohne Frage benötigt es beispielsweise bei schwerwiegenden Erfahrungen, die traumatisch verarbeitet worden sind, aufgrund einer womöglich entstandenen erhöhten Verletzlichkeit eine verstärkte andauernde Selbstfürsorge – unter anderem im Sinne der in diesem Buch vorgestellten Methoden und natürlich einer längeren professionellen Begleitung.

Außerdem gibt es sicherlich Diagnosen wie z. B. bei chronischen oder auch psychiatrischen Erkrankungen, wo die Ampel immer wieder auf Rot schaltet oder dort gar für längere Zeiträume bleibt. Auch wenn ich sehe, dass es solche sehr belastenden Einschränkungen gibt, halte ich es dennoch für wichtig, mit den oben genannten Aspekten den Spielraum zu erweitern und Begrenzungen im eigenen Leben zu überwinden. Das kann unter anderem bedeuten, an den Rand der eigenen Komfortzone zu gehen, um die Weiterentwicklung als eine wichtige Option im Leben zu belassen und zu nutzen sowie die gewünschten und machbaren Wege zu beschreiten.

Es bietet sich in solchen Kontexten ebenfalls an, auf die eigene Sprache zu achten, die wiederum Wirklichkeiten schafft. Wenn ich beispielsweise formuliere: »Ich habe eine Depression«, dann ist diese Symptomatik tendenziell etwas Bestehendes. Bilde ich allerdings stattdessen den Satz: »In dieser Phase meines Lebens nutze ich die Depression«, können alleine durch die angeregten Suchprozesse unseres Gehirns ganz neue Haltungen, Wege und Auswege entstehen.

Hier ein Zitat2, das diese Gedanken unterstreicht:

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

 

Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.

Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Es ist im beruflichen Alltag und auch für mich in diesem Buch natürlich einfacher, Diagnosen als Beschreibung einer Symptomatik zu verwenden. Wichtig ist, dass wir uns ihre Veränderbarkeit vor Augen führen und uns damit ihrer Vergänglichkeit bewusst sind. Wie wir es alle über die Straßen des Lebens wissen, schaltet erfahrungsgemäß so gut wie jede Ampel irgendwann von Rot auf Gelb und dann auf Grün!

In diesem Buch möchte ich Ihnen einen Teil meiner Lieblingsmethoden vorstellen und Sie einladen, diese zu nutzen, um das Wartezimmer des »Sich-nicht-Wohlfühlens« oder der »roten Ampeln Ihres Lebens« zu verlassen. Ihr Leben können Sie mehr und mehr selbstbestimmt gestalten und alltägliche Problemtrancen mithilfe von Selbstfürsorge in innere Lösungswelten verwandeln.

Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Buch Sie ein wenig auf Ihrem Weg begleiten kann und Sie sich mit den Ideen zur Entwicklung Ihrer ureigenen grünen Ampeln beschäftigen, wann immer und in welchem Rahmen es Ihnen guttut.

Wie an dem obigen Beispiel deutlich wird, gestaltet auch unsere Wahrnehmung unser Erleben, und somit möchte ich mein Vorwort mit einem Zitat der buddhistischen Nonne und Schriftstellerin Pema Chödrön3 abschließen, das uns nach meiner Erfahrung tragen und helfen kann, Visionen zu entwickeln:

Wenn wir eine große Enttäuschung erleben, so wissen wir nicht,

ob das das Ende der Geschichte ist.

Es kann genauso der Anfang eines großen Abenteuers sein.

1 DER HINTERGRUND
Die Wetterfee als Einleitung

Wir freuen uns über Sonnenschein, warmes Wetter und womöglich auch noch über einen sanften Wind. Stürmen, Regen, Hagel und ähnlichen Widrigkeiten würden wir hingegen gerne ausweichen und sie, wenn möglich, ganz von unserer Wetterkarte streichen.

So geht es auch den meisten von uns in ihrem Inneren. Am liebsten mögen wir Sonnenschein und Wärme, Freude und Glück, aber leider funktioniert das weder in unserer inneren noch in der äußeren Welt. In unserem Leben sind wir immer wieder konfrontiert mit Umschwüngen wie Ärger, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung oder dem Erleben von Stress.

Damit geht häufig ein Tunnelblick einher – wir sind ganz und gar fixiert auf die Krise und in unserer Stimmung gefangen wie in einem Schneesturm. Wir sehen in keine Richtung klar und können nur unsere momentane Position wahrnehmen und eben nicht die potenziellen Lösungen. Dies erzeugt oft Gefühle der Hilflosigkeit, der Unabwendbarkeit oder gar Endlosigkeit.

Nun stellt sich die Frage, wie Sie, liebe Leserin und lieber Leser, Ihrem persönlichen Unwetter des Stresses und der belastenden Emotionen wieder entkommen und zudem klare Sicht gewinnen können – wie Sie es schaffen, sich in Ihre eigene Wetterfee verwandeln zu können.

Vielleicht haben Sie Lust, einen Ausflug mit mir zu unternehmen, bei dem Sie etwas über Ihre persönlichen Möglichkeiten der Wetterbeeinflussung erfahren können, mit denen Sie Ihr Leben kreativ und selbstbestimmt gestalten und sich den schönen und angenehmen Facetten des Lebens-Wetters zuwenden können, statt Opfer der gegenwärtigen oder auch der vergangenen Umstände zu sein?

Im Rahmen meiner langjährigen beruflichen Praxis haben sich bestimmte Erklärungsmodelle und Methoden aus verschiedenen therapeutischen Bereichen bewährt, um Menschen darin zu unterstützen, wie sie ihren Alltag in Richtung Lösungswelt gestalten können, anstatt in ihren ureigenen Problemtrancen gefangen zu sein. Dieses Wissen ist anwendbar für Erwachsene und Jugendliche. Wenn Sie es für Ihre Kinder einsetzen möchten, können Sie es sprachlich an das entsprechende Alter anpassen.

Erklärungsmodelle sind hilfreich, um Zusammenhänge transparent und verstehbar zu machen; niemals sind sie vollständig oder bilden die absolute Wahrheit ab. Zudem lassen sie sich immer durch andere Modelle ergänzen. Das trifft natürlich auch auf die hier vorgestellten Erklärungsmodelle zu.

Die Landkarte für Ihre Lösungswelt

Die Selbsthilfemethoden aus diesem Buch können Ihnen helfen, den normalerweise in Krisen entstehenden Tunnelblick zu einer neuen und weiterreichenden Perspektive zu öffnen. Außerdem sind sie eine Unterstützung bei so gut wie allen Belastungssituationen und psychischen Symptomen wie beispielsweise Angst und Panik, Stress und Burn-out, Niedergeschlagenheit oder Depression sowie bei traumatischen Erfahrungen. Sie finden auch kleine Anregungen für ein glücklicheres und gesünderes Leben, die unter anderem die Basis bilden, damit alles rundherum wirklich gut werden kann.

Leiden Sie derzeit unter starken Ängsten oder den Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen, können Ihnen die Methoden zur Reorientierung und Stabilisierung helfen, mit denen Sie ganz zuverlässig wieder ins Hier und Jetzt zurückkehren können.

Ich möchte Ihnen auch Techniken vorstellen, mit denen Sie sich gut entspannen, zur Ruhe kommen und stabilisieren sowie Ihr inneres System beruhigen können. Sie sind unter anderem sehr hilfreich, um Körper, Geist und Seele zu harmonisieren sowie den Energiepegel auszugleichen bzw. bei Bedarf auch zu erhöhen. Bei nahezu allen psychischen wie körperlichen Symptomen wirken sie unterstützend.

Ein Teil der dargestellten Methoden eignet sich sehr zur Veränderung des Erlebens, der Wahrnehmung und Interpretation bestimmter Situationen bzw. Empfindungen oder körperlicher Reaktionen. Sie können sie einsetzen, wann immer Sie Ihre Reaktionen für nicht hilfreich halten oder als unstimmig erleben und diese in eine annehmende Haltung umwandeln wollen. Manchmal handelt es sich dabei um Themen aus Ihrer Vergangenheit. Wann immer Sie sich daran erinnern, ärgern Sie sich oder erleben sich als gestresst oder niedergeschlagen. Somit geben Sie der Vergangenheit sehr viel Macht über Ihr Erleben in der Gegenwart und möchten dieses Verhalten womöglich verändern. Vielleicht tauchen auch Bilder von der Zukunft auf, die Ihnen Angst oder Stress bereiten, weil Sie noch keine Vorstellung haben, wie Sie sie gut bewältigen können. Dabei kann es sich z. B. um Motivationsprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten handeln, aber ebenso um Schulblockaden oder Lernverweigerungen bei Kindern und Jugendlichen, denen man auf den ersten Blick ausgeliefert zu sein scheint. Mit der Unterstützung dieser Methoden können Sie die Fähigkeit entwickeln, vergangene Erfahrungen zu heilen sowie Ihr Erleben in die gewünschte Richtung zu verändern. Ebenso können Sie mit sämtlichen körperlichen Symptomen arbeiten, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie sich in eine gewünschte Richtung entwickeln, und um den meist dazugehörigen Stress abzubauen. Sie können die Techniken einsetzen, wenn Sie unter Schmerzen oder körperlichen Erkrankungen leiden, da sie Körper, Geist und Seele entspannen und schon alleine dadurch zu einer Entlastung führen. Hinzu kommt, dass eine positive Entwicklung Ihrer Symptome aus meiner Erfahrung heraus wahrscheinlicher werden wird. Kopfschmerzen oder Migräne, Fibromyalgie oder auch andere Formen von Schmerzzuständen, Tinnitus, Bluthochdruck, Magen-Darm-Erkrankungen oder auch Allergien bzw. andere, auch schwere Erkrankungen wären da zu nennen.

Natürlich können Sie die Methoden in diesem Buch auch parallel zu Ihrer Psychotherapie oder psychiatrischen Behandlung durchführen. In dem Fall besprechen Sie bitte dieses Vorgehen unbedingt mit Ihrer Psychotherapeutin4 oder Ihrem Psychiater, womöglich kann er oder sie Ihnen hilfreiche Unterstützung oder Informationen geben. Wichtig ist hierbei, dass die Lektüre des Buches und die Anwendung der Methoden auf keinen Fall eine professionelle Behandlung bzw. eine fundierte Psychotherapie ersetzt, sondern sie vielmehr ergänzt oder auch ggf. vorbereitet.

Für die folgenden Methoden finden Sie klare und einfache Anleitungen, die Sie sofort umsetzen können:

Selbsthypnose und Trancen

•schnell und leicht erlernbar, sodass Sie sich entspannen und Veränderungsprozesse kreativ gestalten können

Klopftechniken aus der Energetischen Psychotherapie

•sehr hilfreich, um das Energiepotenzial zu erhöhen, oder aber, um sich zu entspannen, zu regenerieren und im Hier und Jetzt anzukommen

•Eigene Themen können aktiv bearbeitet und in Richtung Heilung verändert werden.

Atemtechniken aus dem Yoga

•leicht und im Alltag für jedermann anwendbar

•Harmonie für Körper und Seele, tiefgreifende Entspannung und Regeneration

•Zudem gibt es im Anschluss Mudras und Meditationstechniken als kleinen Bonus und ergänzenden Abschluss zu den Atemtechniken.

Am Ende des Buches finden Sie ein Übungsverzeichnis, sodass Sie sich schnell entsprechend Ihrer Wünsche und Bedürfnisse orientieren können. Zusätzlich finden Sie auf der Website zum Buch (siehe S. 4) Erfahrungsberichte zu den hier vorgestellten Methoden, damit Sie sich ein Bild von deren Wirksamkeit und Vielseitigkeit machen können.

Das vorliegende Buch ist wie ein Kochbuch gestaltet: übersichtlich und klar strukturiert mit guten und einfachen Rezepten und auf Wunsch mit interessantem Hintergrundwissen.

Ihnen bieten sich mindestens fünf Optionen, sich dieser Lektüre zuzuwenden:

1.Sie lesen nur die Methoden zur Gestaltung Ihrer Lösungswelt und wenden diese dann motiviert in Ihrem Alltag an, weil Sie die theoretischen Modelle schon kennen oder sich nicht so sehr dafür interessieren.

2.Sie lesen die Methoden und wenden diese dann gewinnbringend an und werfen zusätzlich einen Blick auf die Zeichnungen, die schon sehr viel erklären.

3.Sie lesen einfach quer.

4.Sie lesen von Beginn an, bekommen eine Idee von der Wirksamkeit der Methoden und wenden diese dann noch motivierter an.

5.Sie wenden die Methoden an, wundern sich über deren Wirksamkeit und lesen dann aus Neugierde den Einleitungsteil.