Der Hund der Baskervilles

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Der Hund der Baskervilles
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Arthur Conan Doyle
Der Hund der Baskervilles

Impressum

Covergestaltung: Steve Lippold

Digitalisierung: Gunter Pirntke

ISBN: 9783955012427

2014 andersseitig

andersseitig Verlag

Dresden

www.andersseitig.de

info@new-ebooks.de

(mehr unter Impressum-Kontakt)

Inhalt

1. Mr. Sherlock Holmes

2. Der Fluch der Baskervilles

3. Das Problem

4. Sir Henry Baskerville

5. Drei zerrissene Fäden

6. Baskerville Hall

7. Die Stapletons von Merripit House

8. Erster Bericht von Dr. Watson

Zweiter Bericht von Dr. Watson

9. Das Licht auf dem Moor

10. Auszug aus Dr. Watsons Tagebuch

11. Der Mann auf dem ›tor‹

12. Tod auf dem Moor

13. Das Netz wird ausgelegt

14. Der Hund der Baskervilles

15. Ein Rückblick

Editorische Notiz

Anmerkungen

1. Mr. Sherlock Holmes

Mr. Sherlock Holmes, der sehr spät am Morgen aufzustehen pflegte (außer bei den gar nicht seltenen Gelegenheiten, da er die ganze Nacht aufblieb), saß am Frühstückstisch. Ich stand auf dem Kaminteppich und nahm den Stock zur Hand, den unser Besuch am Abend vorher zurückgelassen hatte. Es war ein feines, kräftiges Stück Holz mit Knollenknauf, eines jener Dinger, die als »malaiischer Gesetzgeber«1 bekannt sind. Ein beinahe zollbreites Silberband saß knapp unter dem Knauf. »Für James Mortimer M.R.C.S.2 von seinen Freunden im C.C.H.« war darauf eingraviert, dazu das Datum »1884«. Es war genau der Stock, wie ihn ein altmodischer Hausarzt zu tragen pflegt – würdevoll, unverwüstlich und vertrauenerweckend.

»Nun, Watson, was leiten Sie davon ab?«

Holmes saß mit dem Rücken zu mir, und ich hatte ihm keinen Hinweis auf meine Beschäftigung gegeben.

»Woher wußten Sie, was ich tue? Ich glaube, Sie haben Augen im Hinterkopf.«

»Jedenfalls habe ich eine gutpolierte silberne Kaffeekanne vor mir stehen«, erwiderte er, »aber sagen Sie, Watson, was leiten Sie von dem Spazierstock unseres Besuchers ab? Da wir ihn unglücklicherweise verfehlt und keine Ahnung von seinem Anliegen haben, ist dieses zufällige Souvenir von Bedeutung. Lassen Sie mich hören, wie Sie durch eine Untersuchung des Stocks den Mann rekonstruieren.«

»Ich meine«, sagte ich, indem ich die Methode meines Gefährten anwandte, so gut ich konnte, »daß Dr. Mortimer ein erfolgreicher, älterer Arzt ist und außerdem sehr geschätzt wird, da ihm Bekannte dieses Zeichen ihrer Anerkennung gewidmet haben.«

»Gut«, sagte Holmes, »ausgezeichnet!«

»Außerdem spricht, glaube ich, die Wahrscheinlichkeit dafür, daß er ein Landarzt ist, der einen großen Teil seiner Besuche zu Fuß macht.«

»Warum das?«

»Weil dieser Stock, obwohl ursprünglich gewiß sehr schön, so abgenutzt ist, daß ich mir ihn kaum im Besitz eines Stadtarztes vorstellen kann. Die starke eiserne Spitze ist beinahe stumpf; es ist also offensichtlich, daß er damit viel gewandert ist.«

»Sehr überzeugend!« sagte Holmes.

»Und dann ›die Freunde im C.C.H.‹. Ich schätze, es handelt sich um eine ›Hunt‹, die örtliche Jagdgesellschaft, deren Mitgliedern er vielleicht medizinische Hilfe geleistet hat, und die ihm als Gegenleistung eine kleine Ehrengabe überreicht haben.«

»Wirklich, Watson, Sie übertreffen sich!« sagte Holmes; er schob seinen Stuhl zurück und zündete sich eine Zigarette an. »Ich muß Ihnen sagen, daß Sie in allen Berichten, die Sie freundlicherweise über meine kleinen Leistungen erstattet, immer Ihre eigenen Fähigkeiten unterschätzt haben. Mag sein, daß Sie selber keine Leuchte sind, aber Sie wirken erleuchtend. Es gibt Menschen, die, ohne selbst Genie zu besitzen, die bemerkenswerte Gabe haben, es bei anderen zu stimulieren. Ich muß zugeben, lieber Freund, daß ich tief in Ihrer Schuld stehe.«

Noch nie hatte er so viel gesagt, und ich gestehe, daß mich seine Worte besonders freuten, denn ich hatte mich oft über seine Gleichgültigkeit gegen meine Bewunderung für ihn und meine Versuche, seine Methoden bekanntzumachen, geärgert. Auch war ich stolz bei dem Gedanken, daß ich sein System so weit beherrschte, daß ich es nun in einer Weise anwenden konnte, die seinen Beifall fand. Er nahm mir den Stock aus den Händen und betrachtete ihn einige Augenblicke lang mit bloßem Auge. Mit einem Ausdruck von Interesse legte er dann seine Zigarette weg, trug den Stock zum Fenster und untersuchte ihn nochmals, diesmal mit einem Vergrößerungsglas.

»Interessant, wenn auch elementar«, sagte er, als er zu seiner Lieblingsecke des Kanapees zurückkehrte. »Zweifellos enthält der Stock einen Hinweis oder zwei. Das gibt uns die Grundlage für mehrere Deduktionen.«

»Habe ich etwas übersehen?« fragte ich etwas eingebildet. »Ich hoffe, mir ist nichts entgangen, was von Wichtigkeit wäre?«

»Ich fürchte, mein lieber Watson, die meisten Ihrer Folgerungen waren unrichtig. Als ich sagte, daß Sie mich anregen, meinte ich damit, offen gestanden, daß ich, indem ich Ihre Fehler bemerke, zuweilen dadurch auf die richtige Spur gebracht werde. Nicht daß Sie sich in diesem Falle vollständig geirrt hätten. Der Mann ist bestimmt ein Landarzt. Und er geht viel zu Fuß.«

»Dann hatte ich doch recht.«

»So weit gewiß.«

»Das war aber doch alles.«

»Nein, nein, mein lieber Watson, nicht alles – bei weitem nicht alles. Ich meine zum Beispiel, daß eine Ehrengabe an einen Arzt wohl eher von einem Krankenhaus als von einer Jagdgesellschaft stammt und daß, wenn die Buchstaben C.C. vor diesem Hospital stehen, sich die Worte ›Charing Cross‹ ziemlich selbstverständlich daraus ergeben.«

»Damit könnten Sie recht haben.«

»Es spricht vieles dafür. Und wenn wir das als Arbeitshypothese nehmen, haben wir eine neue Grundlage für die Rekonstruktion dieses unbekannten Besuchers.«

»Nun denn – angenommen, daß die Buchstaben C.C.H. wirklich Charing Cross Hospital bedeuten, welche weiteren Schlüsse können wir daraus ziehen?«

»Drängen sich denn keine auf? Sie kennen meine Methoden. Wenden Sie sie an!«

»Ich kann nur zu dem offensichtlichen Schluß kommen, daß der Mann in der Stadt praktiziert hat, ehe er auf das Land gegangen ist.«

»Ich glaube, wir können sogar einen Schritt weiter gehen. Betrachten Sie die Sache von folgendem Standpunkt aus. Was wäre wohl die wahrscheinlichste Gelegenheit zu einer solchen Widmung? Wann täten sich seine Freunde zusammen, um ihm ein solches Unterpfand ihres guten Willens zu geben? Doch wohl in dem Augenblick, da Dr. Mortimer den Dienst im Krankenhaus aufgibt, um eine eigene Praxis zu gründen. Wir wissen, daß ein Geschenk gemacht worden ist. Wir nehmen an, daß es einen Wechsel von einem Krankenhaus in der Stadt zu einer Praxis auf dem Land gegeben hat. Ist die Voraussetzung, daß dieser Wechsel die Ursache zu diesem Geschenk war, zu weit hergeholt?«

»Es scheint mir sogar sehr wahrscheinlich.«

»Nun müssen Sie in Betracht ziehen, daß er nicht Mitglied des Ärztepersonals dieses Krankenhauses gewesen sein kann, da nur ein Arzt mit einer gutetablierten Londoner Praxis eine solche Stellung einnehmen könnte, und ein solcher Mann würde sich nicht aufs Land zurückziehen. Was also war seine Stellung? Wenn er im Krankenhaus gearbeitet hat, aber nicht Mitglied des Ärztestabs war, kann er nur Assistenzchirurg oder Internist gewesen sein – wenig mehr als ein älterer Student. Und er hat das Krankenhaus vor fünf Jahren verlassen – das Datum ist auf dem Stock eingraviert. So löst sich Ihr Hausarzt gesetzten Alters in Luft auf, und ein junger Mensch unter dreißig taucht auf, liebenswürdig, ohne Ehrgeiz, zerstreut, und Besitzer eines Lieblingshundes, den ich grob als größer denn einen Terrier und kleiner denn eine Bulldogge beschreiben möchte.«

Ich lachte ungläubig, während sich Sherlock Holmes auf dem Kanapee zurücklehnte und kleine Rauchringe zur Zimmerdecke hinauf blies.

»Was den zweiten Teil betrifft, habe ich keine Möglichkeit, ihn zu überprüfen«, sagte ich. »Aber wenigstens ist es nicht schwer, Genaueres über das Alter und die berufliche Karriere dieses Mannes herauszufinden.«

Ich nahm das Ärzteverzeichnis von meinem kleinen Regal mit medizinischen Werken und schlug den Namen nach. Es gab mehrere Mortimers, aber nur einer kam als unser Besucher in Frage. Ich las die Stelle aus dem Buche laut vor.

 

Mortimer, James, M.R.C.S., 1882, Grimpen, Dartmoor, Devon. Assistenzchirurg 1882–1884 am Charing Cross Hospital. Gewinner des Jackson-Preises für Vergleichende Pathologie für eine Abhandlung, betitelt ›Ist Krankheit ein Atavismus?‹ Korrespondierendes Mitglied der Schwedischen Gesellschaft für Pathologie. Autor von ›Einige sonderbare Fälle von Atavismus‹ (Lancet 1882), ›Machen wir Fortschritte?‹ (Journal of Psychologe, März 1883), Gemeindearzt für Grimpen, Thorsley und Highbarrow.

»Keine Erwähnung einer örtlichen Jagdgesellschaft, Watson«, sagte Holmes mit einem spitzbübischen Lächeln. »Aber er ist Landarzt, wie Sie so scharfsinnig bemerkt haben. Ich glaube, daß meine Annahmen einigermaßen berechtigt waren. Bei den Eigenschaften habe ich, wenn ich mich recht erinnere, gesagt: liebenswürdig, ohne Ehrgeiz und zerstreut. Meiner Erfahrung nach ist es nur ein liebenswürdiger Mensch, der beschenkt wird, nur ein ehrgeizloser, der seine Karriere in London gegen das Land eintauscht, und nur ein zerstreuter, der seinen Stock und nicht seine Visitenkarte zurückläßt, wenn er eine Stunde in Ihrem Domizil gewartet hat.«

»Und der Hund?«

»Ist daran gewöhnt, diesen Stock seinem Herrn nachzutragen. Da es ein schwerer Stock ist, hält ihn der Hund fest in der Mitte, und die Spuren seiner Zähne sind sehr gut sichtbar. Der Kiefer des Hundes, wie man aus dem Abstand zwischen diesen Zahnspuren schließen kann, ist meiner Meinung nach zu breit für einen Terrier und nicht breit genug für eine Bulldogge. Es könnte sein – ja, bei Jupiter! Es ist ein kraushaariger Spaniel!«

Er war aufgestanden und im Zimmer auf und ab gegangen, während er sprach. Nun stand er in der Fensternische. Aus seiner Stimme klang solche Überzeugung, daß ich überrascht aufsah.

»Lieber Freund, wie können Sie dessen so sicher sein?«

»Aus dem sehr einfachen Grund, daß ich den Hund soeben vor unserer Haustüre sehe, und sein Besitzer läutet gerade. Gehen Sie bitte nicht weg, Watson, er ist ein Kollege von Ihnen, und Ihre Gegenwart kann hilfreich für mich sein. Es ist immer ein dramatischer, schicksalhafter Moment, Watson, wenn Sie auf der Treppe einen Schritt hören, der in Ihr Leben einzutreten im Begriff ist, und Sie wissen nicht, ob es zum Guten oder zum Bösen sein wird. Was kann Dr. James Mortimer, der Mann der Wissenschaft, von Sherlock Holmes, dem Sachverständigen für Verbrechen, wollen? Herein!«

Das Auftreten unseres Besuchers war eine Überraschung für mich, da ich einen typischen Landarzt erwartet hatte. Er war sehr groß, sehr schlank, mit einer langen Nase, die wie ein Schnabel zwischen den nahe beieinanderliegenden scharfen grauen Augen hervorragte, die hell hinter einer goldgefaßten Brille funkelten. Er war seinem Beruf entsprechend, aber ziemlich unordentlich gekleidet, denn sein Gehrock war schmutzig und seine Hose abgetragen. Trotz der Jugend war sein langer Rücken schon gebeugt, und er ging mit vorgestrecktem Kopf, was den Eindruck neugierigen Wohlwollens hervorrief. Als er eintrat, fiel sein Blick auf den Stock in Holmes' Hand; er stürzte sich mit einem freudigen Ausruf darauf.

»Da bin ich aber froh«, sagte er. »Ich war nicht sicher, ob ich ihn hier oder bei der Schiffahrtsgesellschaft gelassen hatte. Ich möchte um nichts in der Welt diesen Stock verlieren.«

»Ein Geschenk, wie ich sehe«, sagte Holmes.

»Ja, Sir.«

»Vom Charing Cross Hospital?«

»Von einem oder zwei Freunden dort anläßlich meiner Hochzeit.«

»O weh, o weh, das ist aber schlecht«, sagte Holmes und schüttelte den Kopf.

Dr. Mortimer blinzelte in milder Verwunderung hinter seinen Brillengläsern hervor.

»Warum sollte das schlecht sein?«

»Nur weil Sie unsere netten Deduktionen zunichte gemacht haben. Ihre Hochzeit, sagen Sie?«

»Ja, Sir. Ich habe geheiratet und deshalb das Krankenhaus und damit auch jede Aussicht auf eine Konsultationspraxis verlassen. Ich mußte eben meinen eigenen Hausstand gründen.«

»So, so, wir haben uns also doch nicht vollkommen geirrt«, lächelte Holmes. »Und nun, Dr. James Mortimer ...«

»Mister, Sir, Mister – ein schlichtes Mitglied des Royal College of Surgeons. M.R.C.S.«

»Und anscheinend ein Mann von exaktem Wissen.«

»Ein Amateurwissenschaftler, Mr. Holmes, ein Mann, der Muscheln am Strand des weiten, unbekannten Ozeans aufhebt. Ich nehme doch an, daß ich mit Mr. Sherlock Holmes spreche und nicht mit ...?«

»Nein – dies hier ist mein Freund Dr. Watson.«

»Nett, Sie kennenzulernen, Sir. Ich habe Ihren Namen im Zusammenhang mit dem Ihres Freundes gehört. Sie interessieren mich sehr, Mr. Holmes. Ich hätte kaum eine so ausgesprochene Langschädelformation und so stark entwickelte Jochbogen bei Ihnen erwartet. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mit dem Finger Ihre Scheitelnaht entlangfahre? Ein Abguß Ihres Schädels, Sir, wäre, solange nicht das Original zur Verfügung steht, die Zierde jedes anthropologischen Museums. Plumpe Schmeichelei ist nicht meine Absicht, aber ich gestehe, daß ich auf Ihren Schädel Lust bekomme.«

Mit einer Handbewegung lud Sherlock Holmes unseren seltsamen Besucher zum Sitzen ein.

»Sie sind offenbar in Ihrer Sparte ein ebensolcher Enthusiast wie ich in meiner«, sagte er. »Ich sehe an Ihrem Zeigefinger, daß Sie Ihre Zigaretten selbst drehen. Lassen Sie sich nicht davon abhalten, eine anzuzünden.«

Der Mann zog Papier und Tabak hervor und drehte mit überraschender Fingerfertigkeit eine Zigarette. Seine langen, behenden Finger waren beweglich und rastlos wie die Fühler eines Insekts.

Holmes schwieg, aber seine schnellen, forschenden Blicke zeigten mir sein Interesse an unserem sonderbaren Besucher.

»Ich nehme an, Sir«, begann er endlich, »daß Sie mir nicht die Ehre erweisen, mich gestern abend und heute früh erneut aufzusuchen, nur um meinen Schädel zu betrachten?«

»Nein, Sir, nein – obwohl ich mich auch freue, daß ich es bei dieser Gelegenheit tun konnte. Ich bin zu Ihnen gekommen, Mr. Holmes, weil ich mir bewußt bin, kein Mann der Praxis zu sein, und weil ich plötzlich vor einem sehr ernsten und außergewöhnlichen Problem stehe. Da ich davon überzeugt bin, daß Sie der zweitbeste Experte Europas sind ...«

»So? Darf ich fragen, wer die Ehre hat, der beste zu sein?« erkundigte sich Holmes ziemlich gereizt.

»Einen Mann mit pedantisch genauem wissenschaftlichem Geist wird wohl die Arbeit von Monsieur Bertillon3 immer sehr beeindrucken.«

»Sollten Sie dann nicht besser ihn befragen?«

»Ich habe von pedantisch genauem wissenschaftlichem Geist gesprochen, Sir. Aber als praktisch denkender Mann der Tatsachen stehen Sie nach allgemeiner Ansicht unerreicht da. Ich hoffe, Sir, daß ich Sie nicht, ohne es zu wollen ...«

»Nur ein wenig«, sagte Holmes. »Ich glaube, Dr. Mortimer, es wäre gut, wenn Sie mir nun ohne weitere Umschweife erklärten, welcher Art das Problem ist, zu dessen Lösung Sie meine Hilfe wünschen.«

2. Der Fluch der Baskervilles

»Ich habe ein Manuskript in meiner Tasche«, sagte Dr. James Mortimer.

»Das habe ich gesehen, als Sie ins Zimmer kamen«, bemerkte Holmes.

»Es ist eine alte Handschrift.«

»Beginn des 18. Jahrhunderts – wenn es keine Fälschung ist.«

»Woher wissen Sie das?«

»Während Sie sprachen, haben Sie mir ein oder zwei Zoll davon gezeigt. Es müßte schon ein unfähiger Experte sein, wer nicht imstande wäre, das Alter eines Dokuments auf zehn Jahre genau zu bestimmen. Vielleicht haben Sie meine kleine Monographie zu diesem Thema gelesen. Ich schätze es auf ungefähr 1730.«

»Die genaue Jahreszahl ist 1742.« Dr. Mortimer zog das Papier aus seiner Brusttasche hervor. »Dieses Familiendokument wurde mir von Sir Charles Baskerville anvertraut, dessen plötzlicher und tragischer Tod vor etwa drei Monaten in ganz Devonshire so viel Aufregung verursacht hat. Ich darf wohl sagen, daß ich ebenso sein persönlicher Freund wie sein ärztlicher Berater war. Er war ein willensstarker Mann, Sir, scharfsinnig, praktisch und ebenso phantasielos wie ich selbst. Trotzdem hat er dieses Dokument sehr ernst genommen, und er war auf genau solch ein Ende vorbereitet, wie es ihm dann tatsächlich beschieden war.«

Holmes streckte die Hand nach dem Manuskript aus, nahm es und strich es auf seinem Knie glatt.

»Beachten Sie, Watson, daß abwechselnd das kurze und das lange s benutzt werden. Das ist eine von verschiedenen Indikationen, die es mir ermöglicht haben, die Jahreszahl zu bestimmen.«

Ich blickte über seine Schulter hinweg auf das vergilbte Papier und die verblaßte Schrift. Oben stand Baskerville Hall geschrieben und darunter in großen, ungelenken Ziffern: »1742«.

»Es scheint eine Art Bericht zu sein?«

»Ja, es ist die Aufzeichnung einer bestimmten Legende, die die Familie Baskerville betrifft.«

»Aber ich denke, es ist ein moderneres und praktischeres Problem, dessentwegen Sie mich konsultieren wollen?«

»Sehr modern. Ein sehr praktisches, dringendes Problem, das binnen vierundzwanzig Stunden gelöst werden muß. Aber das Manuskript ist kurz und mit dieser Angelegenheit eng verbunden. Mit Ihrer Erlaubnis will ich es Ihnen vorlesen.«

Holmes lehnte sich zurück, legte seine Fingerspitzen aneinander und schloß mit einem Ausdruck der Resignation die Augen. Dr. Mortimer hielt die Handschrift ins Licht und las mit hoher, brüchiger Stimme die folgende sonderbare alte Erzählung vor:

»Über den Ursprung des Hundes der Baskervilles gibt es viele Schilderungen; da ich jedoch in gerader Linie von Hugo Baskerville abstamme, und da ich die Geschichte von meinem Vater erfahren, der wiederum sie von seinem Vater übernommen, habe ich sie so niedergeschrieben, in dem festen Glauben, daß alles so geschah, wie hier dargelegt. Und möchte ich, daß Ihr, meine Söhne, daran glauben sollet, daß dieselbe Gerechtigkeit, welche Sünden bestraft, sie ebenso gnädiglich vergeben mag, und daß kein Bann so schwer ist, daß nicht Gebet und Reue ihn aufhöben. Lernet also aus dieser Geschichte, nicht die Früchte der Vergangenheit zu fürchten, sondern in der Zukunft Umsicht walten zu lassen, daß nicht diese verderbten Leidenschaften, ob welcher unsere Familie so bitterlich gelitten, abermals zu unserem Unheil losbrechen.

Wisset also, daß in der Zeit der Großen Rebellion4 (deren Geschichte, aufgezeichnet vom gelehrten Lord Clarendon, ich ernstlichst Eurer Aufmerksamkeit anempfehle) dieses Herrengut von Baskerville einem Hugo desselben Namens gehörte, welcher ein besonders wilder, lästerlicher und gottloser Mensch war. Dies wahrlich hätten seine Nachbarn verzeihen mögen, sintemalen in diesen Landen Heilige nimmer gediehen, doch waren ihm Wollust und Grausamkeit eigen, die seinen Namen im ganzen Westen zu einem Sprichwort machten. Nun begab es sich, daß besagter Hugo die Tochter eines Freisassen, welcher nahe den Liegenschaften der Baskervilles Land besaß, liebte (wenn man denn solch düstre Leidenschaft mit solch lichtem Worte nennen kann). Aber die junge Maid, die bescheiden und guten Rufes war, mied ihn, da sie seinen üblen Namen fürchtete. So trug es sich zu, daß an einem St.-Michaels-Tag dieser Hugo mit fünf oder sechs seiner nichtigen und verruchten Gefährten sich an den Bauernhof heranschlich und die Maid entführte, wohl wissend um die Abwesenheit ihres Vaters und ihrer Brüder. Nachdem sie die Maid ins Herrenhaus gebracht, sperrten sie sie in ein hochgelegenes Gemach und ließen sich, wie es ihre allnächtliche Gewohnheit war, zu einem langen, üppigen Gelage nieder. Die arme Maid oben in ihrem Gemach mag außer sich geraten sein über dem Singen und Brüllen und den schrecklichen Flüchen, die zu ihr empordrangen, denn man sagt, daß die Worte, die Hugo Baskerville, des Weines voll, ausstieß, der Art waren, daß sie jenen, der sie sprach, zerschmettern müßten. Endlich tat sie in ihrer großen Angst, wovor der tapferste und tatkräftigste Mann zurückgeschreckt wäre: Mit Hilfe der Efeuranken, welche die Südmauern bedeckten und noch bedecken, klomm sie von der Traufe hinab und machte sich auf den Heimweg über das Moor, und es waren neun Meilen zwischen dem Herrenhaus und ihres Vaters Hof.

Eine Weile später verließ Hugo seine Gäste, um der Gefangenen Essen und Trinken – und vielleicht Schlimmeres – zu bringen, da fand er den Käfig leer und den Vogel ausgeflogen. Da wollte es scheinen, als sei ein Teufel in ihn gefahren; denn er raste die Treppe hinunter, stürzte in die Halle, sprang auf den großen Tisch, wobei Teller und Krüge zu Boden fielen, und schrie laut vor allen Versammelten, daß er heute nacht noch Leib und Seele dem Bösen verschreiben wolle, wenn es ihm nur gelänge, das junge Weib zu haschen. Und während die Saufkumpane angesichts der Wut des Mannes bestürzt dort stunden, rief einer von ihnen, verworfener oder vielleicht noch betrunkener als die anderen, daß man die Meute auf sie hetze. Hugo eilte darauf in den Hof und befahl den Reitknechten, seine Mähre zu satteln und das Pack aus dem Zwinger zu lassen. Dann warf er den Hunden ein Taschentuch der Maid vor, setzte sie auf die Spur an, und los brauste die wilde Jagd im Mondlicht über das Moor. Eine Weile standen die Kumpane offenen Mundes, unfähig zu begreifen, was dort in solcher Hast geschehen war. Alsbald ging jedoch ihren benebelten Sinnen die Art der Tat auf, die sich nun dort auf dem Moor vollziehen würde. Alles geriet in Aufruhr. Manche riefen nach ihren Pistolen, manche nach ihren Pferden und manche nach mehr Wein. Schließlich kehrte jedoch ein wenig Vernunft in ihre wirren Hirne ein und alle, dreizehn an der Zahl, sprangen auf ihre Pferde und nahmen die Verfolgung auf. Der Mond schien hell über ihnen und sie galoppierten wild dahin, in die Richtung, die auch die Maid eingeschlagen haben mußte, wollte sie ihr Heim erreichen.

 

Sie mochten eine oder zwei Meilen zurückgelegt haben, als sie auf einen der Nachthirten im Moor trafen und ihn anriefen, um zu erfahren, ob er die wilde Jagd gesehen habe. Und der Mann, so erzählt die Sage, war vor Furcht so von Sinnen, daß er kaum sprechen konnte. Endlich aber sagte er, er habe wohl die unglückselige Maid gesehen, mit den Hunden hart auf ihrer Spur. ›Aber ich habe mehr als das gesehen‹, sagte er, ›denn Hugo Baskerville ritt auf seiner schwarzen Stute an mir vorüber, und hinter ihm lief lautlos ein Höllenhund, und Gott sei davor, daß solch einer je auf meinen Fersen sei.‹

Da fluchten die berauschten Edelleute des Hirten und ritten weiter. Alsbald jedoch lief es ihnen kalt über den Rücken, denn über das Moor erscholl ein Galopp und die schwarze Stute, benetzt von weißem Schaum, jagte mit schleifendem Zügel und leerem Sattel an ihnen vorbei. Da drängten die Kumpane sich eng aneinander, denn große Furcht war über sie gekommen, aber trotzdem ritten sie weiter über das Moor hin, obzwar jeder einzelne, wäre er allein gewesen, sehr gern sein Pferd gewendet hätte. Langsam ritten sie so weiter und trafen schließlich auf die Hunde. Diese, die doch wegen ihrer Tapferkeit und Rasse bekannt waren, winselten dichtgedrängt am Rande einer tiefen Senke oder goyal, wie wir es nennen, im Moor. Einige schlichen sich davon, und andere starrten mit gesträubten Haaren das enge Tal vor ihnen hinab.

Die Gesellschaft hatte angehalten, jählings viel nüchterner, wie Ihr Euch denken könnt, denn bei ihrem Aufbruch. Die meisten wollten auch nicht weiter, aber drei von ihnen, die tapfersten oder vielleicht die berauschtesten, ritten den goyal hinab. Der Graben mündete in eine breite Fläche, auf welcher zwei jener großen Steine standen, die man noch heute dort sehen kann, und die in den Tagen der Vorzeit von vergessenen Menschen dort errichtet worden waren. Der Mond schien hell über der Lichtung, und da, in der Mitte, lag die unglückliche Maid, wie sie vor Erschöpfung und Angst tot zusammengebrochen war. Doch war es nicht der Anblick ihrer Leiche, noch der Anblick der Leiche Hugo Baskervilles, die in ihrer Nähe lag, bei welchem sich die Haare auf den Häuptern der drei gottlosen Raufbolde sträubten, sondern, daß über Hugo, an seinem Halse reißend, ein gräßlich Ding stund, eine große schwarze Bestie von der Gestalt eines Hatzhundes, doch größer denn alle Hatzhunde so sterbliches Auge je erblickt. Und dieweil sie schauten, riß das Ding die Gurgel aus Hugo Baskerville; dann wandte es seine flammenden Augen und triefenden Fänge auf die Männer. Die drei kreischten vor Angst und ritten, alleweil schreiend, über das Moor um ihr Leben. Einer, sagt man, sei in nämlicher Nacht gestorben, und die beiden anderen blieben für den Rest ihrer Erdentage nurmehr gebrochene Männer.

So, meine Söhne, geht die Sage von dem Erscheinen des Hundes, der seither die Familie so schrecklich heimgesucht. Wenn ich sie hier niedergeschrieben habe, ist es, weil das klar Gewußte minderen Schrecken birgt denn das Angedeutete und Rätselhafte. Auch ist nicht zu leugnen, daß viele Mitglieder der Familie unseligen Todes starben: jäh, blutig und mysteriös. Doch mögen wir uns in der unendlichen Güte der Vorsehung geborgen fühlen, welche doch nicht Unschuldige über das in der Heiligen Schrift bedrohte dritte und vierte Geschlecht hinaus züchtigen wird. Dieser Vorsehung, meine Söhne, empfehle ich Euch hiermit und rate Euch noch, in jenen dunklen Stunden, da die Kräfte des Bösen die Oberhand haben, vom Durchqueren des Moores abzusehen.

(Dies von Hugo Baskerville seinen Söhnen Rodger und John mit der Mahnung, ihrer Schwester Elizabeth nichts davon zu sagen.)«

Als Dr. Mortimer die Verlesung dieses einzigartigen Berichts beendet hatte, schob er seine Brille auf die Stirn und starrte zu Sherlock Holmes hinüber. Dieser gähnte und warf den Stummel seiner Zigarette ins Feuer.

»Nun?« sagte er.

»Finden Sie das nicht interessant?«

»Für einen Märchensammler – ja.«

Dr. Mortimer zog eine zusammengefaltete Zeitung aus seiner Tasche.

»Nun, Mr. Holmes, werden wir Ihnen etwas Aktuelleres bieten. Dies ist der Devon County Chronicle vom 14. Juni dieses Jahres. Es ist eine kurze Darstellung der Tatsachen, die anläßlich des wenige Tage zuvor erfolgten Ablebens von Sir Charles Baskerville bekannt wurden.«

Mein Freund beugte sich ein wenig vor, und sein Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck an. Unser Besucher schob seine Brille zurecht und begann:

»Der kürzlich erfolgte plötzliche Tod von Sir Charles Baskerville, dessen Name als voraussichtlicher Kandidat der Liberalen Partei für Mid-Devon anläßlich der nächsten Wahlen im Gespräch war, hat einen Schatten über die Grafschaft geworfen. Obwohl Sir Charles erst seit kurzer Zeit in Baskerville Hall residierte, haben seine Liebenswürdigkeit und außerordentliche Großherzigkeit die Liebe und Wertschätzung all jener gewonnen, die seine Bekanntschaft machten. In dieser Welt der nouveaux riches ist es erquickend, einen Fall zu finden, in dem der Sproß einer alten Familie, die schlechte Zeiten durchgemacht hat, imstande ist, selbst ein Vermögen zu erwerben und es heimzubringen, um den verblaßten Glanz seiner Ahnen wieder aufleben zu lassen. Bekanntlich hat Sir Charles große Summen in südafrikanischen Spekulationen erworben. Weiser als jene, die nicht aufhören wollen, ehe sich das Glück von ihnen wendet, hat er seinen Gewinn zu Geld gemacht und ist damit nach England zurückgekehrt. Erst vor zwei Jahren nahm er seinen Wohnsitz auf Baskerville Hall, doch ist es allgemein bekannt, wie umfassend seine Pläne für Wiederaufbau und Verbesserungen waren, Pläne, die durch seinen plötzlichen Tod unterbrochen sind. Selbst kinderlos, war es sein ausdrücklicher Wunsch, alle umgebenden Lande sollten zu seinen Lebzeiten an seinem Reichtum teilhaben, und sicher gibt es viele, die sein vorzeitiges Ableben aus persönlichen Gründen beklagen. Seine großmütigen Spenden für wohltätige Werke, sowohl in der Grafschaft als auch in seinem nächsten Umkreis, sind oftmals in diesen Spalten erwähnt worden.

Die Umstände des Todes von Sir Charles sind wohl durch die gerichtliche Untersuchung nicht ganz aufgeklärt worden, aber es ist wenigstens genug geschehen, um die aus örtlichem Aberglauben entstandenen Gerüchte verstummen zu lassen. Es gibt keinerlei Grund, ein Verbrechen zu vermuten oder den Tod einer anderen als einer natürlichen Ursache zuzuschreiben. Sir Charles war Witwer und ein Mann, den man in manchen Dingen als ein wenig exzentrisch veranlagt bezeichnen kann. Trotz seines beträchtlichen Wohlstands war er einfach in seinen persönlichen Ansprüchen, und seine häusliche Dienerschaft auf Baskerville Hall bestand nur aus einem Ehepaar namens Barrymore, wobei ihm der Mann als Butler und die Frau als Haushälterin diente. Nach ihren Angaben, die von mehreren Freunden bestätigt wurden, war Sir Charles' Gesundheit seit einiger Zeit geschwächt. Besonders erwähnt wurde ein Herzleiden, das sich in wechselnder Gesichtsfarbe, Atemnot und akuten Anfallen nervöser Depression geäußert hatte. Dr. James Mortimer, Freund und Arzt des Verstorbenen, hat im selben Sinne ausgesagt.

Die Umstände sind einfach. Sir Charles Baskerville pflegte abends vor dem Schlafengehen in der berühmten Eibenallee von Baskerville Hall auf und ab zu spazieren. Beide Barrymores bezeugen, daß dies seine Gewohnheit war. Am 4. Juni hatte Sir Charles die Absicht geäußert, am nächsten Tag nach London aufzubrechen, und Barrymore angewiesen, sein Gepäck vorzubereiten. Am selben Abend begab er sich auf seinen gewohnten Spaziergang, bei dem er eine Zigarre zu rauchen pflegte. Er kehrte nie zurück. Als Barrymore um Mitternacht die Haustür noch offen fand, wurde er unruhig, zündete eine Laterne an und begab sich auf die Suche nach seinem Herrn. Es hatte an diesem Tag geregnet, und Sir Charles' Fußspuren waren in der Allee leicht erkennbar. Auf halbem Weg befindet sich ein Tor, das auf das Moor hinausführt. Es war ersichtlich, daß Sir Charles kurze Zeit dort gestanden hatte. Dann war er weitergegangen, und seine Leiche wurde am Ende der Allee aufgefunden. Eine der unerklärten Tatsachen ist Barrymores Behauptung, die Fußabdrücke seines Herrn hätten sich von dem Augenblick, als er das Tor verlassen hatte, verändert, und er scheine von da an auf Zehenspitzen gegangen zu sein. Ein gewisser Murphy, Zigeuner und Pferdehändler, überquerte um jene Zeit in nächster Nähe das Moor, doch scheint er seinem eigenen Bekenntnis zufolge angetrunken gewesen zu sein. Er sagt, er habe Schreie gehört, die genaue Richtung, aus der sie kamen, jedoch nicht feststellen können. An Sir Charles' Leichnam waren keinerlei Zeichen von Gewalt zu sehen, und obwohl der Befund des Arztes von einer nahezu unglaublichen Verzerrung der Gesichtszüge spricht – die so stark war, daß Dr. Mortimer anfangs nicht glauben wollte, daß sein Freund und Patient vor ihm lag –, scheint es sich um ein Symptom zu handeln, das in einem Falle von Herzlähmung nicht selten ist. Diese Erklärung wurde durch den Obduktionsbefund bestätigt, der ein altes Herzleiden feststellte, und die Leichenschau-Kommission entschied in Übereinstimmung mit dem ärztlichen Zeugnis. Es ist gut, daß dem so ist, denn es ist gewiß von großer Wichtigkeit, daß sich Sir Charles' Erbe in Baskerville Hall niederläßt und die guten Werke fortsetzt, die so jäh unterbrochen wurden. Wenn das nüchterne Urteil des Coroner5 nicht mit den abenteuerlichen Geschichten aufgeräumt hätte, die im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit gemunkelt wurden, wäre es sicher schwer gewesen, einen Bewohner für Baskerville Hall zu finden. Der nächste Verwandte ist dem Vernehmen nach, falls er noch lebt, Mr. Henry Baskerville, der Sohn von Sir Charles Baskervilles jüngerem Bruder. Als man zuletzt von ihm hörte, war der junge Mann in Amerika, und Nachforschungen wurden bereits eingeleitet, um ihn von dem ihm zufallenden Erbe zu verständigen.«