Prävention gegen Einsamkeit - für Jung und Alt

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Prävention gegen Einsamkeit - für Jung und Alt
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Antonio Rudolphios

Prävention gegen Einsamkeit - für Jung und Alt

Einsamkeit ist nicht nur ein bedrückendes Gefühl. Einsamkeit kann krank machen.

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Prävention gegen Einsamkeit - für Jung und Alt

Vorwort

Alleinsein aus Not oder bewusst?

Erkennen Sie erst mal, dass Sie einsam sind!

Was ist eigentlich Einsamkeit genau?

Einsam? Na und!

Sie brauchen ständige Bewegung und „Action“

Wie schützen wir uns vor Einsamkeit?

Schlusswort

Impressum neobooks

Prävention gegen Einsamkeit - für Jung und Alt

Reproduktionen, Übersetzungen, Weiterverarbeitung oder ähnliche Handlungen zu kommerziellen Zwecken sowie Wiederverkauf oder sonstige Veröffentlichungen sind ohne die schriftliche Zustimmung des Autors bzw. Lizenzgebers nicht gestattet.

Autor: Antonio Rudolphios (2018)

Diese Publikation wurde nach bestem Wissen recherchiert und erstellt.

Als Leserin und Leser, möchte ich Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keinerlei Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die Ihnen im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses eBooks entstehen, übernommen werden können. Der Leser ist für die aus diesem Ratgeber resultierenden Handlungen selbst verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: 30 Prozent sind chronisch einsam

Alleinsein aus Not oder bewusst?

Erkennen Sie erst mal, dass Sie einsam sind!

Was ist eigentlich Einsamkeit genau?

Einsam? Na und!

Sie brauchen ständige Bewegung und „Action“

Wie schützen wir uns vor Einsamkeit?

Konkrete Anleitungen zur Prävention

Schluss: Die Qualität der Beziehungen ist wichtig

Vorwort

Holland hat als erstes Land ein eigenes Ministerium für (oder besser gegen) Einsamkeit eingeführt. In Deutschland will man dem Beispiel folgen. Denn die immer mehr zunehmende Einsamkeit unter Menschen ist zu einem echten Problem mit erheblichem volkswirtschaftlichem Schaden geworden. Dabei betrifft das Thema Jung wie Alt, denn wir sehen uns mit einer wachsenden Zahl von Single-Haushalten konfrontiert. Das alte Lebensmuster in großen Familien-Verbänden mit mehreren Generationen unter einem Dach existiert kaum noch.

Großstädte und Wohnkomplexe führen zu Anonymisierung und Gleichgültigkeit. Senioren werden gerade dann, wenn sie pflegebedürftig sind, in Altenheime abgeschoben. In Frankreich starben in einem Sommer hunderte Seniorinnen und Senioren, ohne dass jemand davon Notiz genommen hätte, selbst Angehörige nicht.

Nach einer Studie fühlen sich bis zu 30 Prozent der Menschen in Deutschland chronisch einsam. Manche sprechen schon von einer Einsamkeits-Epidemie, die auf uns zurollt.

Selbst wer sich für ein Dasein als Single entschieden hat, will zwar allein sein und unabhängig, für keinen anderen verantwortlich und nicht immer Rücksicht nehmen müssen, aber doch sich nicht einsam fühlen. Man beschreibt den Unterschied so: Alleinsein ist ein Zustand – „Ich bin und lebe allein!“ – Einsamkeit dagegen ist ein (bedrückendes) Gefühl. Ab und zu einsam zu sein, etwa wenn der Partner einen verlassen hat, ist normal. Das gehört zum Leben. Man muss nur lernen, damit umzugehen. Und genau darum geht es hier in diesem Ratgeber. Wie gehe ich mit meinem Alleinsein so um, dass ich mich nicht einsam fühle? Mit den Ratschlägen und Tipps in diesem eBook fällt es Ihnen leichter, nicht zu dem Drittel zu gehören dem es Probleme bereitet, ganz für sich allein zu leben, sondern einfach das Beste daraus zu machen, es anzunehmen und dabei sehr glücklich zu sein.

Alleinsein aus Not oder bewusst?

Warum sind Menschen allein? Viele wollten eigentlich gar nicht nur für sich leben, aber da hatte dann die Zukunftsplanung kräftig dazwischen gefunkt und ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Partner war es leid und hat plötzlich die Fliege gemacht – ja und ein Plan B war nicht vorhanden. Oder die Freundin ist früh gestorben – das war so nicht vorgesehen. Auch ein Berufswechsel kann dazu führen, dass man erst mal alleine dasteht. Katastrophen, Schicksale, Zufälle – alles Mögliche kann Menschen schnell und ohne Plan einsam machen.

Aber immer mehr Leute entscheiden sich heutzutage auch bewusst für das Alleinsein. Es steht für Freiheit, Unabhängigkeit, ein Leben ohne Kompromisse und Rücksichtnahmen, für Selbstverwirklichung, sein eigenes Leben ausleben – manche nennen es auch Egoismus und Rücksichtslosigkeit. Singles seien halt auf dem Egotrip, hört man. Mag sein, aber wer sich bewusst dafür entscheidet, hat einerseits seine guten Gründe, andererseits erfordert das aber auch einen guten Plan.

Für diesen Ratgeber hier können wir uns deshalb einiges an klugen Ratschlägen von den Singles abschauen, die ihr Leben im Griff haben und ihr Alleinsein gut organisiert haben. Denn es gibt durchaus Menschen, die genau wissen, was sie wollen und was eben nicht. Man mag sie auch als Rosinen-Picker des Lebens bezeichnen – was ist schlecht daran? Wer es gegen viele Widerstände geschafft hat, absolut zufrieden und glücklich im Einklang mit sich selbst zu leben, das kann doch nur gut sein für die Gesellschaft insgesamt – ein paar Nörgler weniger also.

Im Grunde genommen sind solche Typen zu beneiden, aber Vorsicht: Die Gratwanderung ist wie ein Ritt auf der Rasierklinge. Man kann auch schnell in die Einsamkeit abrutschen. Passt man nicht auf, ist man flugs übers Nachdenken ins Bemitleiden getapst. Und dann fängt bekanntlich Einsamkeit schon an. Es ist so ähnlich wie bei einem Alkoholiker oder Drogensüchtigen, zwar nicht das Verlangen nach der Pulle oder dem Joint, aber die Leichtigkeit, mit der man (wieder) hinein fällt.

Erkennen Sie erst mal, dass Sie einsam sind!

Viele Menschen verleugnen doch, dass sie längst einsam sind. Sie wollen es sich nicht anmerken lassen und kehren den Kraftprotz raus – „Ich und einsam? Aber ich doch nicht. Macht euch keine Sorgen!“

Da fällt mir gerade die Geschichte über einen Hartz 4-Empfänger ein, die seine Tochter im Internet veröffentlicht hat: „Schlafen, essen, fernsehen, schlafen!“ Sie beschreibt den Tagesablauf ihres Vaters, der sich kaum noch bewegt, immer mehr in sich hineinstopf – Essen als Beschäftigung! – nur noch auf den Fernseher starrt – zwischendurch seine Frau anbrüllt: „Wann gibt´s Essen“ oder: „Bring mir mal ´ne Pulle Bier. Das Essen besteht fast nur noch aus panierten Schnitzeln oder Frikadellen, morgens Brot, abends ins Bett, ohne die Zähne zu putzen. Man könnte auch sagen, Schlafen als Beschäftigung.

Nun ist der Mann ja eigentlich oberflächlich betrachtet gar nicht mal einsam. Er hat eine Frau und eine Tochter. Aber in seinem Dasein als langjähriger Sozialhilfe-Empfänger, weil die Firma dichtgemacht hat, eben doch sehr einsam in seinem ganzen Tagesablauf. Hier erwähnen wir deshalb ein weiteres wichtiges Stichwort in der Einsamkeits-Falle: Langeweile. Sie ist genau der Start in die Einsamkeit. Das bringt uns auf die nächste Frage.

Was ist eigentlich Einsamkeit genau?

Wenn ein Mensch keine abwechselnden Kontakte mehr hat, seine sozialen Netzwerke eingebrochen sind oder er sie vernachlässigt hat, sein Tagesablauf stupide und eintönig ist, er keinen Drang mehr verspürt, andere Menschen zu treffen, er sich mit Gott und der Welt verfeindet, unzufrieden ist und im Grunde genommen auch keiner mehr etwas mit ihm zu tun haben will – ja dann ist er sehr einsam. Es startet hier nämlich ein so genanntes metabolisches Syndrom, um es mal mit einem Begriff aus der Medizin zu erklären. Eine Krankheit bedingt die andere – ein todbringender Kreislauf.

Denn der Einsame vernachlässigt sich selbst, seine Hygiene, Bewegung, und Gesundheit. Es folgen Übergewicht, Stoffwechsel-Störungen wie zu viel Fett im Blut oder Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Rückenschmerzen, Gelenk-Probleme, ungesunde einseitige Ernährung und am schlimmsten Depressionen. Wenn ein solcher Mensch dann noch wenigstens zum Arzt geht, wird er mit Medikamenten vollgestopft. Leber und Nieren werden hart auf die Probe gestellt, die Augen durch den Diabetes geschädigt, die Nerven in den Extremitäten wie Füßen und Händen ebenso – im schlimmsten Fall müssen Beine amputiert werden und der Patient erblindet, kann zudem am Ende frühzeitig durch ein multiples Organversagen dahingerafft werden. Solche Typen schränken selbst ihren Aktionsradius immer mehr ein – der Frust steigt, man kommt nicht mehr raus, weil die Füße schmerzen und weil man sowieso nicht mehr weit kommt und nicht mehr weit reisen kann.

 

Wissen Sie, was am Ende mit solchen Typen passiert? Sie wollen sterben und sind des Lebens, das für sie keine Qualität mehr hat, völlig überdrüssig. Sie ertragen die Schmerzen nicht mehr und werden wahnsinnig. Die Depressionen schaffen dauernd schlechte Stimmung. Und dann verfallen sie in Selbstmitleid, jammern: „Meine eigenen Kinder wollen von mir nichts mehr wissen!“ Warum sollten Sie auch? Jetzt zu sagen: „Ach komm´ doch Fritz, wir helfen dir wieder auf die Beine!“ wäre grundverkehrt. Denn der Kerl muss endlich seinen Hintern selber bewegen. Wenn er das nicht in seiner Birne erkennt und er es von sich aus nicht selber will, hilft es ihm gar nicht, in ans Händchen zu nehmen und aus seiner Vereinsamung hinaus zu führen – sozusagen begleitetes Rausholen. Das ist wie in dem berühmten Hollywood-Streifen, in dem eine Mutter ihren drogensüchtigen Sohn, der um ein wenig Geld für den nächsten Schuss an der Tür winselt, abweist und die Polizei ruft. Damit hat sie ihn gerettet – aber wie schwer muss es einer Mutter fallen? So aber hat der Sohn seinen Weg zurück ins Leben gefunden und ist dann clean von Schule zu Schule gereist, hat den Kindern und Jugendlichen eindringlich und empathisch mit Begeisterung und aus eigener Erfahrung von Drogen abgeraten.

Wichtig ist es also, dass Sie erkennen, wann Sie einsam sind. Gehen Sie selbstkritisch mit sich um, reden Sie nichts schön. Wer länger als vier Wochen allein und einsam in der eigenen Bude hockt und nicht mehr rauskommt, sich quälend langweilt und dessen Tagesablauf immer eintöniger wird, sollte aufwachen. Laufen Ihnen die letzten Freunde davon? Ruft Sie kaum noch jemand an? Da klingeln aber gewaltig die Alarmglocken. So ein Zustand manifestiert sich schnell.

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