Die Schule der Mädchen

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Die Schule der Mädchen
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Anonym, Horst Tran

Die Schule der Mädchen

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Inhaltsverzeichnis

Titel

ERSTES GESPRÄCH

ZWEITES GESPRÄCH

Impressum neobooks

ERSTES GESPRÄCH

SUSANNE. – Hallo, Fanchon.

FANCHON. – Ha! Guten Morgen, meine Cousine, und willkommen. Mein Gott, wie froh ich bin, Euch hier zu sehen! Was führt Euch zu dieser Stunde hierher, wo meine Mutter nicht da ist?

SUSANNE. – Ich möchte dich nur sehen, meine Freundin, und ein wenig mit dir plaudern, denn ich habe mich gelangweilt, weißt du, und es ist zu lange her, dass wir uns gesehen haben.

FANCHON. – Das tut mir wirklich leid. Warum nehmt Ihr nicht Platz? Wie Ihr seht, ist niemand hier außer mir und unserem Dienstmädchen.

SUSANNE. – Du Arme, was machst du? Du arbeitest ja. FANCHON. – In der Tat.

SUSANNE. – Und du scheinst nichts anderes zu tun, denn du verlässt kaum das Haus, und die Frauen können dich hier besuchen, wann immer sie wollen, weil es für Männer wie ein Nonnenkloster ist, und selbst Nonnen kommen nicht hierher, als gäbe es sie gar nicht.

FANCHON. – So ist es, Cousine. Aber was sollen mich nach Eurer Meinung Männer kümmern, wenn es doch keine gibt, die an mich denken? Außerdem sagt meine Mutter, ich tauge noch nicht zum Heiraten.

SUSANNE. – Nicht zum Heiraten taugen! Ein sechzehnjähriges Mädchen, so groß und üppig wie du! Das sollte doch einer Mutter genügen, um an das Vergnügen ihrer Tochter genauso zu denken wie an ihr eigenes. Wo bleiben Liebe und Barmherzigkeit der Väter und Mütter gegenüber ihren Kindern? Das ist aber nicht das, worüber ich mit dir sprechen wollte, denn sag mir, denkst du nicht, dass man im schlimmsten Fall die Gesellschaft eines Mannes auch haben kann, ohne mit ihm

verheiratet zu sein?

FANCHON. – Aber nein, da sagt Ihr mir nichts Neues, und wisst Ihr denn nicht, dass oft genug welche hierherkommen?

SUSANNE. – Wer denn? Ich sehe keinen.

FANCHON. – Wer? Nun, da sind zunächst meine beiden Onkel, mein Patenonkel, Monsieur de Beaumont, mein Cousin de la Mothe, und so viele andere.

SUSANNE. – Na toll, davon habe ich schon gehört. Sie sind Verwandte, ich meinte aber Fremde.

FANCHON. – Nun, Fremde... Da gibt es zwei aus der Obstplantage und aus der Mühle, Monsieur de Lorme und der junge Monsieur Robinet, den ich als ersten nennen müsste, denn er kommt oft genug her und sagt mir, dass er mich liebt, und viele andere Sachen, die ich nicht verstehe. Aber was nützt mir das? Ich habe mit diesen Männern nicht mehr Spaß als mit meiner Mutter und meiner Tante, die mich manchmal zum Lachen bringen, und es wäre mir lieber, sie kämen gar nicht, als dieses Theater zu sehen, das sie veranstalten. Denn wenn ich mit ihnen spreche, machen sie immer so ein Getue und haben einen Blick, als wollten sie mich essen, und sagen am Ende kein Wort, das meiner würdig wäre; und wenn sie gehen, sind sie genauso unzufrieden wie zuvor; ich aber muss mich damit zufriedengeben und bin all dem so überdrüssig.

SUSANNE. – Aber sagen sie dir nicht manchmal, dass du schön bist, oder wollen sie dich nicht küssen oder an irgendeiner Stelle berühren?

FANCHON. – Ach, das allerdings, Cousine; aber Gott, wer hat das Euch gesagt? Ich denke, Ihr habt das erraten oder hinter ihnen gestanden, als sie mit mir sprachen, denn glaubt mir, das meiste, das sie mir sagen, ist, dass ich schön bin, oder sie wollen ihre Hände auf meine Brüste legen; sie sagen, sie zu berühren mache ihnen Freude; was mich angeht, habe ich daran aber keine Freude.

SUSANNE. – Und du hast nichts dagegen, dass sie das tun?

FANCHON. – Eigentlich doch, denn meine Mutter hat mir gesagt, es sei nicht richtig, solche Dinge zuzulassen.

SUSANNE. – Ha, wie unschuldig du bist, wenn ich dich so reden höre, und wie unwissend in allem, was du sagst.

FANCHON. – Was meint Ihr damit, Cousine? Und was soll ich wissen, was ich nicht weiß?

SUSANNE. – Alles sollst du wissen, und nichts weißt du. FANCHON. – Dann sagt es mir bitte, damit ich es lerne.

SUSANNE. – So ist das, wenn man nur auf die Mutter hört und nie auf das, was die Männer sagen.

FANCHON. – Und was lehren uns die Männer, von denen es heißt, sie seien so schlecht?

SUSANNE. – Leider weiß ich erst seit kurzem, was sie uns zu meiner Freude lehren. Sie sind nicht so schlecht, wie du denkst, Kind, aber du bist weit davon entfernt, das zu wissen, so wie ein Blinder das Licht nicht sieht, und solange du ihre Gesellschaft und ihre Ratschläge meidest, wirst du immer in dummer Unwissenheit verharren, die dir niemals im Leben Freude bereitet. Denn sag mir, so wie du als Tochter bei deiner Mutter lebst, welches Vergnügen kannst du da schon haben?

FANCHON. – Welches Vergnügen? Ich habe viele, Cousine. Ich esse, wenn ich hungrig bin, trinke, wenn ich durstig bin, schlafe, wenn ich müde bin, ich lache, singe, tanze, springe, und manchmal gehe ich mit meiner Mutter in den Feldern spazieren.

SUSANNE. – Das ist ja alles gut und schön, aber tun das nicht alle?

FANCHON. – Dann gibt es also eine Vergnügung, die nicht jeder hat, Cousine?

SUSANNE. – Es gibt tatsächlich eine, die du nicht hast, und die ist besser als alle anderen zusammengenommen, so wie Wein besser ist als Flusswasser.

FANCHON. – Ich gebe zu, dass ich nicht alles weiß, Cousine,

und auch nicht das Vergnügen kenne, von dem Ihr sprecht, es sei denn, Ihr erklärt es mir.

SUSANNE. – Haben denn die Männer, mit denen du so oft redest, und insbesondere Monsieur Robinet, dir nichts darüber gesagt?

FANCHON. – Nein, Cousine, ich versichere Euch, wenn dieses Vergnügen so angenehm ist, dann hatten sie nicht die Güte, mir davon zu erzählen.

SUSANNE. – Was heißt, so angenehm? Es ist die beste Sache der Welt. Was mich aber mehr als alles andere verwundert, ist, dass Monsieur Robinet dir nichts darüber erzählt hat, denn dir gegenüber hat er mehr Zuneigung gezeigt als die anderen; du musst ihn irgendwie verärgert haben.

FANCHON. – Ach, im Gegenteil, Cousine, wenn er seufzt und sich bei mir beklagt, wofür ich keineswegs die Ursache bin, dann frage ich ihn immer, was ihn bedrückt, und beteuere von Herzen, dass ich wünschte, ich könnte etwas zu seiner Erleichterung tun.

SUSANNE. – Ah, ich beginne nun euer beider Problem zu verstehen. Aber wenn er sagt, dass er dich liebt, sagst du ihm dann nicht, dass du ihn auch liebst?

FANCHON. – Nein, Cousine, wozu soll das gut sein? Würde ich denken, dass er für etwas gut wäre, dann würde ich es ihm sagen, aber da er das nicht ist, kann ich mich nicht dazu zwingen.

SUSANNE. – Da irrst du dich, armes Mädchen, denn hättest du ihm gesagt, dass du ihn liebst, hätte er dir sicherlich das Vergnügen gezeigt, das ich dich lehren will, doch er traut sich das nur, wenn du ihn liebst.

FANCHON. – Das ist aber seltsam, Cousine, dass man viel Vergnügen hat, wenn man einen Mann liebt; denn mir scheint, wenn ich Robinet und hunderttausend andere mit ihm liebe, nicht mehr Vergnügen habe, als wenn ich sie nicht liebe.

SUSANNE. – Das wäre in Ordnung, dummes Mädchen, wenn

wir uns immer nur anschauen würden, aber was denkst du, meine Dame? Wir berühren uns doch manchmal.

FANCHON. – Aber ich habe ihn schon oft berührt und auch viele anderen Jungen, nur Spaß hatte ich nicht dabei.

SUSANNE. – Du hast nur ihre Kleidung berührt, du musst aber etwas anderes berühren.

FANCHON. – Ach, um Himmels Willen, Cousine, lasst mich nicht so zappeln, wenn wenn Ihr mich mögt, sondern sagt mir geradeheraus, was ich tun müsste, um mit ihm glücklich zu sein.

SUSANNE. – Dann merke dir das, ein Junge und ein Mädchen können zusammen das größte Vergnügen auf der Welt haben, und es kostet sie nicht einmal etwas.

FANCHON. – Ha! Cousine, das will ich genauer wissen. Was ist es und wie ist es?

SUSANNE. – Sei geduldig, und ich erzähle dir alles. Hast du jemals einen Mann gesehen, der nackt war?

FANCHON. – Nein, noch nie in meinem Leben; ich habe einige kleine Jungen gesehen.

SUSANNE. – Das ist nichts; sie müssen groß sein, mindestens siebzehn Jahre alt, und das Mädchen muss fünfzehn sein.

FANCHON. – Wenn das so ist, dann habe ich keine gesehen.

SUSANNE. – Hör mal, meine arme Cousine, ich mag dich zu sehr, um dich länger so unwissend zu halten; hast du nicht einen beim Pissen gesehen, und das Ding, mit dem er pisste?

FANCHON. – Ja, in der Tat, Cousine, ich sah einen auf der Straße, der gegen eine Mauer pisste, und er hatte etwas in der Hand, das ich nicht erkennen konnte, und als er mich an der Mauer entlangkommen sah, drehte er sich zu mir und ließ mich so eine Art weiße Wurst von einiger Länge sehen, und ich wunderte mich, dass ich so etwas nicht habe.

SUSANNE. – Umso besser, du Dummerchen, dass du das nicht hast, denn sonst wäre es dir unmöglich, dieses große

Vergnügen zu genießen; ich werde dir noch viele Dinge sagen, über die du noch mehr staunen wirst.

FANCHON. – Dafür danke ich Euch sehr, Cousine, aber lasst mich vorher fragen, ob nur Jungen und Mädchen dieses Vergnügen haben können.

 

SUSANNE. – Keineswegs, das Vergnügen gibt es in jeder Weise, zuerst bei Jungs und Mädchen, dann bei Männern und Frauen, was sich von jenen unterscheidet, und dann bei Ehemännern und Ehefrauen, aber diese werden gemeinhin auch Männer und Frauen genannt.

FANCHON. – Gibt es da keinen Unterschied?

SUSANNE. – Bei Ehepaaren ist es gut, weißt du, aber noch nicht so gut wie bei den anderen, denn bei ihnen ist es gewöhnlicher, es ist ihr tägliches Brot. Es ist die Schwierigkeit und Seltenheit, wodurch das Vergnügen gesteigert wird, weshalb die verheirateten Frauen aus Vorsicht sich mit fremden Herren heimlich treffen, denn der Ehemann hat etwas dagegen und wäre eifersüchtig, wenn er davon wüsste.

FANCHON. – Und warum hat er etwas dagegen?

SUSANNE. – Das ist eine andere Sache, über die wir später reden; der Ehemann wird sich jedenfalls auch anderswo umschauen, wenn ihm seine Frau zuwider ist; nimm zum Beispiel deinen Vater, der sich mit Marguerite vergnügt hat, dem Dienstmädchen, das deine Mutter dann rausgeworfen hat. Deshalb war es in letzter Zeit bei euch im Haus so laut. Nun, glaubst du nicht, dass deine Mutter, die immer noch schön ist und das auch weiß, einige Herren hat, die heimlich zu ihr kommen?

FANCHON. – Das weiß ich nicht, Cousine, aber diese Herren und Damen, wen meint Ihr damit?

SUSANNE. – Die Herren sind gut gebaute Männer, die verheiratet oder im heiratsfähigen Alter sind und danach trachten, den Frauen Freude zu bereiten. Paris ist voll von ihnen. Die Damen sind verheiratete Frauen oder Witwen, die

noch schön sind und zumeist auch vermögend, zu denen die Herren kommen, um ihnen eine schöne Zeit zu verschaffen.

FANCHON. – Ihr überrascht mich, Cousine; und die Jungs?

SUSANNE. – Jungs und Mädchen haben am meisten Spaß von allen, denn sie sind frischer und jünger, und die Jugend ist viel geeigneter dafür. Aber über welche soll ich dich belehren?

FANCHON. – Sagt mir etwas über die Jungs, Cousine, das ist vergnüglicher.

SUSANNE. – Über Jungs, also gut. Zuerst solltest du wissen, dass dieses Ding, mit dem die Jungs pissen, Schwanz heißt.

FANCHON. – Ah, ganz im Ernst, Cousine?

SUSANNE. – Hab Geduld; du musst jeden Zweifel ablegen, wenn du willst, dass ich dir Dinge sage, die dir viel Freude bringen werden.

FANCHON. – Gut, ich höre mir alles an, was du willst.

SUSANNE. – Dann sage ich also: Arsch, Möse, Schwanz und Eier.

FANCHON. – Das macht mir nichts.

SUSANNE. – Also, dieses Ding, mit dem die Jungs pissen, heißt Schwanz, und manchmal ist es das Glied, der Stiel, der Stachel und der Liebesspeer, und wenn ein Junge nackt ist, kann man es an seinem Bauch herunterhängen sehen wie eine lange Kuhzitze, wo wir nur ein Loch haben, durch das wir pissen können.

FANCHON. – Oh, wie wunderbar!

SUSANNE. – Und darunter hängen in einem Beutel zwei Bälle, die zwar Eier heißen, öffentlich aber nicht so genannt werden sollten, und die beim Anfassen die Form von zwei großen Oliven aus Spanien haben; das alles ist von krausem Haar wie bei den Mädchen umgeben, und es ist schön, das alles zu sehen.

FANCHON. – Aber warum ist das bei den Männern so und was nützt es ihnen? Es ist sicher nicht nur zum Pissen da, da muss

noch ein anderer Zweck sein.

SUSANNE. – Schau, meine Liebe, es ist das, womit die Männer uns dieses Vergnügen bereiten. Denn wenn ein Junge ein Mädchen mag, macht er das Folgende, wenn er sie irgendwo alleine trifft. Er kniet vor ihr nieder und fragt sie ganz anmutig:

´Magst du mich, Mädchen? Denn ich mag dich auch.´ Und während er das zu ihr sagt, sieht er sie mit schmachtenden Augen an, als wolle er für sie sterben, und wenn das Mädchen

´Ja´ sagt, steht er auf und packt sie und trägt sie zum Bett, wo er sie auf den Rücken legt; dann zieht er sie aus und lässt sie ihre Schenkel weit spreizen, während er seine Hose öffnet, um sich selbst zu entblößen. Hat er das getan, legt er sich auf den Bauch des Mädchens und stopft ihr mit dem größten Vergnügen und der größten Lust der Welt dieses lange Gerät in das Loch, aus dem sie pisst.

FANCHON. – Das verwundert mich sehr, was Ihr mir da erzählt, Cousine. Wie soll er dort mit einem so weichen und schlaffen Ding reinkommen? Er müsste es mit den Fingern reindrücken.

SUSANNE. – Ach, du Närrin! Das Ding ist nicht immer so schlaff. Im Gegenteil, wenn er das Mädchen dazu bringt, es zu sehen, sieht es anders aus als vorher; es ist dick und verlängert, es ist hart und steif wie ein Stock, und wenn es ein Ständer wird, wie ich es nenne, dann zieht sich die Haut an der Spitze in Richtung des Bauches zurück und legt einen Kopf frei, der wie eine große rote Kirsche aussieht und so angenehm zu berühren ist, wie es nur geht.

FANCHON. – Und wenn er einen Ständer bekommt, wie Ihr sagt, stopft er ihn dann in das Loch des Mädchens?

SUSANNE. – Allerdings, weil es anders nicht ginge, aber es ist ein weiteres Vergnügen zu sehen, wie viel Mühe er sich gibt, um ihn hineinzubekommen, denn es geht nicht auf einen Schlag, wie du dir vielleicht vorstellen kannst, sondern Stück für Stück, und der Junge bricht manchmal in Schweiß aus, bevor er ganz drin ist, weil das Loch des Mädchens nicht weit genug ist, und genau das ist wieder ein Spaß, denn das Mädchen

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