Meine Schwester liebt Gruppensex

Text
0
Kritiken
Leseprobe
Als gelesen kennzeichnen
Wie Sie das Buch nach dem Kauf lesen
Meine Schwester liebt Gruppensex
Schriftart:Kleiner AaGrößer Aa

Amelie Oral

Meine Schwester liebt Gruppensex

Erotik Roman

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

Impressum neobooks

1

„Dieser Typ macht mich noch wahnsinnig!“, murmelte Amalia Périgord schläfrig.

„Welcher Typ?“ Der Zeigefinger von Celine Périgord mit dem knallrot bemalten Nagel zeichnete orientalische Ornamente auf Amalias weichen Busen. Sanft glitt er über die zartbraunen Warzen, die sich schon erhoben hatten.

„Na, der Liebhaber von der da oben!“ Amalia streckte ihre Oberweite dem streichelnden Finger entgegen.

„Wieso? Was hat der Mann dir getan?“ Celine lachte amüsiert in sich hinein.

„Der ist so laut, dass ich am Tage nicht schlafen kann, wenn ich Nachtdienst hatte.“

„Laut – dabei?“ Celines eifriger Finger verhielt über der zitternden, hochaufgereckten Warze. Sie hatte was übrig für Männer, dich sich beim Ficken gehenließen.

„Auch. Aber vor allem braucht er anscheinend Musik dabei. Oft komme ich mir vor, als hätte ich mein Bett in einer Disco aufgestellt.“

„Sag ihm doch mal, dass dich das stört.“ Celine wölbte die Hand über dem weichen Busen ihrer Stiefschwester. Amalia machte eine leichte Bewegung und stieß ihre Brust hart in die Hand.

„Habe ich doch! Stell dir vor, als ich da oben war und um Mäßigung bat, habe ich die beiden anscheinend gerade beim Ficken gestört. Der Bursche öffnete die Wohnungstür und hatte nichts an...“

„Gar nichts?“ Celines Hand schloss sich fest um das warme Fleisch. Amelie rieb sich die erigierten Nippel unter den zärtlichen Berührungen.

„Um genau zu sein – zuerst hatte er noch ein rosafarbiges Handtuch um die Hüften geschlungen. Als er sich aber darüber aufregte, dass ich die Frechheit – wie er es nannte – besaß, mich über seine Lautstärke aufzuregen, fiel ihm auch das noch runter!“

„Und?“, fragte Celine atemlos.

„Was und?“ Amalia tat, als verstünde sie nicht.

„Wie sah er aus?“

„Wenn ich ehrlich bin, gar nicht schlecht. Unser Typ eigentlich. Geschmack hat sie schon, die alte Tabouillot. Titten hat die, sag ich dir, Titten! So etwas habe ich noch nie gesehen!“

„Wieso? Hatte die auch nichts an?“ Celine hockte sich mit weit gespreizten Beinen über ihre liegende Stiefschwester.

„Doch, so ein durchsichtiges Negligé, oder wie man so einen Fummel nennt. Und sie war ganz pikiert, dass ich den Typen sah. Und dazu noch nackt!“

„Wie denn nun? Ich meine, wie sah er denn nun aus?“ Celine wurde nervös. Ihre jüngere Stiefschwester – Amalia war dreizehn Monate jünger – hatte manchmal eine so umständliche Art zu erzählen und um das Wesentliche herumzureden, dass man ganz kribbelig wurde.

Amalia zog ihre Stiefschwester zu sich herunter und nahm sie in den Arm.

„Also...“, ihre Stimme nahm einen Märchenerzählerton an, „er ist groß, hat dunkle Locken, dunkelbraune Samtaugen, breite, muskulöse Schultern und...“

„...und?“ Celine richtete sich auf.

„...und er hatte einen Riesenschwanz! Der stand noch wie eine Eins, obwohl der doch schon völlig vom Thema ab war. Ob das immer so bei dem ist? Sein Pfahl – breit, lang, dick – stand so hoch, dass ich sogar noch seinen Hodensack sehen konnte. Ich sage dir, der Beutel passte zu den Titten von der alten Tabouillot. Ich konnte nicht anders, ich musste mir immerzu überlegen, wie sein Pimmel wohl zwischen den Brüsten aussieht, ob er sie wohl nach der Tittengröße ausgesucht hat. Wenn das so ist, ehrlich, dann haben wir beide keine Chance bei dem. Dabei fand ich immer, wir wären ganz gut bestückt.“

„Nur kein Neid, sind wir doch auch!“ Wie zur Demonstration setzte sich Celine wieder auf, nahm ihre vollen Brüste in die Hände und streichelte sie zärtlich. „Aber sag mal, ist das wirklich so ein Traummann, oder erzählst du Märchen?“

„Nee, ehrlich, äußerlich ein hinreißender Typ, genau unser Beuteschema!“ Die Stiefschwestern hatten schon immer den gleichen Geschmack gehabt, auch bei Männern. Das hatte aber nie zu Streitereien geführt. Im Zweifelsfall hatten sie immer beide denselben Mann ausprobiert, oft auch ohne Wissen des jeweiligen Mannes. Sie sahen sich so ähnlich, dass eine Täuschung spielend leicht möglich war, obwohl sie unterschiedliche Mütter hatten. Ihr gemeinsamer Vater hatte sich kurz nach Celines Geburt von der Mutter getrennt und kurz darauf eine andere Frau – die Mutter von Amalia – geheiratet. Da sich beide Ehefrauen sehr ähnlich sahen, konnte man Amalia und Celine für Zwillingsschwestern halten. Sie ähnelten sich beinahe wie ein Ei dem anderen.

„Aber ein schreckliches Ekel anscheinend!“, fuhr Amalia fort. „Wie der mich angeblafft hat! Der alten Tabouillot war das richtig peinlich. Sie sagte immer: Fabrice, bitte, sei doch lieb! Fabrice! Ich hätte fast geschrien vor Lachen. Aber irgendwie passt das zu ihm. Der hat eine Figur wie dieser Ringer...“

Celines Augen leuchteten. So ein toller Mann in dieser Mietskaserne, in der Amalia wohnte, und sie hatte nichts davon gewusst. Direkt hier drüber! Dass er ein Ekel sein sollte, schreckte sie weniger als die zaghaftere Amalia. Celine hatte noch jeden Mann gekriegt, den sie haben wollte. Es war nur eine Frage von Zeit und Gelegenheit. Beides konnte man willkürlich schaffen.

„Vielleicht... vielleicht treiben sie es jetzt gerade?“

Amalia schüttelte den Kopf. „Dann wäre ja Musik an. Außerdem war mir, als hätte ich vorhin seinen festen Schritt auf der Treppe gehört. Der wird weggegangen sein.“

Celine hockte sich wieder in ihrer Lieblingsstellung breitbeinig über ihre attraktive Stiefschwester. Sie beugte sich hinunter. Ihre festen, vollen Brüste trafen auf die Halbkugeln von Amalia. Die vier glänzendbraunen Brustwarzen stachen aufeinander.

Celines feuchter Mund berührte sanft die Lippen Amalias. Ihre Zunge glitt über Amalias Zähne, stieß vor in den Mund ihrer Stiefschwester. Sie küsste sie, als sei es das erste Mal.

Ihre Hüften bewegten sich. Ihr Schoß senkte sich tief über den Amalias. Die Schamlippen der beiden Mädchen waren glatt rasiert. Ihr volles Fleisch vereinigte sich unmittelbar, presste sich aufeinander, drückte sich ineinander; die Kitzler trieben aufeinander zu.

Celines Hände waren überall. Sie schoben sich über Amalias Busen, streichelten ihren Nacken, drängten sich in Amalias Spalte.

Amalia bäumte sich auf.

„Ja, ja!“, keuchte sie in Celines Mund.

Celine schob zwei, drei Finger tief in Amalias heiße Öffnung. Ihr Daumen blieb auf Amalias Klitoris. Mit traumwandlerischer Sicherheit fand sie den richtigen Punkt.

Amalia dehnte sich, spreizte die Schenkel, zitterte dem Höhepunkt entgegen.

„Wichs mich! Ja! Ja! Wichs mich! Oh, mach schon, ja, komm!“ Sie krallte die Finger in Celines Hinterbacken. In der Vertrautheit mit ihrer Stiefschwester ließ sie sich völlig gehen.

„Jetzt! Jetzt! Jaaaa... oooohhh...!“, schrie Amalia.

„ma puce!“, murmelte Celine zärtlich. Sie liebte Amalias lustverzerrtes Gesicht. Sie konnte nie genug davon bekommen von der Gier, die sich darin abzeichnete, in solchen Momenten.

„Ja! Ja!“ Amalia kam. Sie keuchte ihre Lust heraus.

Blitzschnell warf sich Celine herum. Ihre weit offen klaffenden Schamlippen entfalteten sich vor dem Mund Amalias.

„Lutsch mich“, stöhnte sie. Sie spürte Amalias letzten Schrei wie einen heißen Windhauch in ihrer nassen Möse.

„Ja“, wimmerte Amalia, „ja, ja!“

Sie zerrte Celines üppigen Schamlippen weit auseinander und tunkte ihre Zunge in die nasse Flut. Sie fühlte, wie Celine es bei ihr selbst synchron nachvollzog; fühlte, wie sie mit weichen Lippen und harter Zunge schleckte. Die schmatzenden Geräusche brachten sie sofort wieder hoch. Sie wusste, dass Celine es liebte, sie nach dem ersten Orgasmus des Tages abzulutschen.

Amalia stieß ihre Finger tief in Celines so eng nebeneinander liegende Öffnungen. Sie wühlte sich tiefer, und ihre Zunge leckte Celines Kitzler.

Die Lust stieg hoch wie mit gischtigen Wellen. Amalia und Celine wurden erfasst von der Brandung der Ekstase...

2

Celine gähnte verstohlen.

 

„Lieb von dir, dass du mich in dieser Herrgottsfrühe zum Bahnhof bringst, Amalia.“

„Ist doch selbstverständlich, außerdem muss ich ja sowieso in die Arbeit.“ Amalia beugte sich zu ihrer Stiefschwester, griff ihr in das seidige Haar im Nacken und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund.

Celines Lebensgeister erwachten unter den drängenden weichen Frauenlippen. Ihre flinke, gierige Zunge sog und stieß. Die Stiefschwestern ertranken in ihrem Kuss. Sie bemerkten nicht das stumme, fassungslose Aufstehen, das ihr Verhalten unter den schlaftrunken wartenden Fahrgästen weckte.

Erst der Zug, der donnernd in den Bahnhof Gare du Nord rauschte, riss sie aus ihrer Versunkenheit. Taumelnd lösten sie sich voneinander.

„Dass du mich ausgerechnet jetzt so aufgeilen musst!“ Celines Stimme zitterte. „Willst du nicht doch mitfahren?“

Amalia schüttelte den Kopf. „Geht nicht, die Patienten warten.“

„Und dein Professor!“

Amalia lachte. „Der auch, ja! Viel Erfolg auf der Vernissage, ma coeur. Rufst du mich an, hörst du? Oder schreib wenigstens eine SMS oder über WhatsApp! Vergiss es nicht.“

„Nein, nein, ma puce!“ Celine war schon im Zug. „vous voir bientôt, au revoir.“

Der Schaffner pfiff gellend auf seiner Trillerpfeife, und der Zug setzte sich samtweich in Bewegung.

Die Stiefschwestern winkten einander noch einmal zu, und Celine ließ sich aufatmend auf ihren Fensterplatz sinken. Ihr gegenüber saß ein Mann mittleren Alters, mit einem überaus interessanten Gesicht, der Celine mit seinen tiefbraunen Augen offen anblickte. In seinen Mundfältchen lag ein leises Lächeln.

Celine war irritiert. Der Mann kam ihr so vertraut vor, dass sie versucht war, Bonjour zu wünschen. Sie war überzeugt, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte. Vielleicht hatte sie sogar schon einmal mit ihm gesprochen. Diese sinnlichen, hart geprägten Lippen kannte sie mit Sicherheit. Sie überlegte und zermarterte sich das Hirn, wo sie diesen Menschen mit den grauen Schläfen schon gesehen hatte. Doch sie kam zu keinem Ergebnis. Es fiel ihr nicht ein.

Sie versuchte sich abzulenken und holte ihr Kindle Lesegerät hervor und begann zu lesen. Der Roman begann sie künstlerisch zu inspirieren. Es kribbelte in ihren Fingern. Eigentlich fand sie es doof, im Zug zu sitzen und zu malen. Es sah so aus, als müsse man aller Welt und besonders den Mitreisenden zeigen, dass man Malerin sei. Doch sie konnte der Versuchung nicht widerstehen. Sie griff nach ihrer Zeichenmappe und nahm einen Blick und Bleistift zur Hand.

Sie wollte Amalia aus dem Gedächtnis malen, doch die ersten Striche verrieten unverkennbar, dass ein Männergesicht unter ihren flinken Fingern entstand. Es war der Mann, der ihr gegenübersaß.

Celine ärgerte sich. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, und sie hatte den Mann nicht bewusst angesehen. Ihre Finger hatten ihn aus dem Gedächtnis gezeichnet. Bekam sie denn diesen Typ gar nicht aus dem Kopf? Unwillig zeichnete sie weiter, wie im Rausch. Sie wollte es nicht, aber ihre Finger malten selbständig, wie ferngesteuert. Aber einen Mann zeichnen? Schließlich war sie als Portraitmalerin für Frauen bekannt, fast schon berühmt. Männer hatte sie bisher kaum gezeichnet.

Das Portrait war fast fertig. Flüchtig sah sie zu ihrem Gegenüber. Es war verrückt. Jeder Schatten im Gesicht, jedes Fältchen an Mund und Augen saß perfekt. Ohne dass sie ihn beim Zeichnen angesehen hatte.

Der Zug hielt am Bahnhof von Lyon. An der Zwischenstation auf dem Weg nach Cannes stiegen die beiden Frauen und das junge Mädchen aus, die bisher im Abteil saßen.

Der Zug fuhr weiter, und die Landschaft wurde hüglig. Sie kamen in den Süden. Und sie war mit dem Mann allein im Abteil.

Celine ließ das Portrait auf die Knie sinken und blickte verträumt aus dem Fenster. Der Mann sah sie nachdenklich an.

„Darf ich?“, fragte er, und ohne ihre Einwilligung abzuwarten, nahm er die Zeichnung von ihrem Schob und betrachtete sie.

Celine war leicht erzürnt und erstaunt über seine Frechheit. Sie wollte nicht, dass er sah, dass sie ihn gezeichnet hatte.

Er nickte, als habe er für irgendetwas eine Bestätigung gefunden.

„Jetzt weiß ich endlich wieder!“, verkündete er.

Celine sah den Mann verblüfft an. „Was wissen Sie?“

„Woher ich Sie kenne.“

Celine hing an seinen Lippen. Also kannte er sie auch. Also war sie ihm vertraut wie er ihr. Warum hatte er das nicht gleich gesagt! Sie hätte sich eine Menge Gehirnarbeit sparen können.

„Und woher?“, fragte sie atemlos.

„Orléans“, antwortete der Mann. „Die Vernissage in der Les Turbulences...“

„Jaaaa... natürlich“, fiel sie ihm ins Wort. „Endlich! Jetzt weiß ich es wieder! Sie sind Professor Louis Le Plessis-Richelieu von der ENSBA Paris!“

(Anmerkung des Autors: ENSBA = École nationale supérieure des beaux-arts de Paris; Deutsch: Staatliche Hochschule der Schönen Künste Paris)

„Richtig! Und Sie sind diese junge Malerin mit dem Namen... ähm... ähm...“ Ihm fiel der Name nicht ein. Celine hatte ein diebisches Vergnügen daran, ihm nicht zu helfen. „Ähm...“, er lächelte ein überaus intimes Lächeln, und Celine wurde die Knie so weich wie damals, als sie den Professor das erste Mal sah.

„Ja! Jetzt weiß ich Ihren Namen wieder: Celine Périgord!“

„Stimmt!“

„Verzeihen Sie, ich habe ein furchtbar schlechtes Namensgedächtnis. Manchmal muss ich wirklich bei meinen besten Freunden überlegen, wie sie mit Nachnamen heißen.“

Celine lächelte. „Schon verziehen.“

„Eigentlich ist es unverzeihlich. Man sollte nicht den Namen einer so interessanten Frau vergessen, die dazu noch eine ausgezeichnete Malerin ist.“

Celine verneigte sich ironisch. „Merci, Monsieur.“

„Es war kein Kompliment, sondern eine Feststellung“, stellte er richtig. „Aber seien Sie ehrlich: Sie konnten sich auch nicht mehr an mich erinnern!“

„An Sie schon. Ich wusste gleich, dass ich Sie schon einmal sehr genau angesehen hatte. Ich war ganz verzweifelt, weil mir nicht einfiel, wo. Dabei war es eigentlich eine ganz unvergessliche Zeit... wie lange ist die Ausstellung in Orléans her? Zwei Jahre?“ Ihr feingezeichnetes Gesicht hatte einen angespannten Ausdruck, als sie sich intensiv in die Erinnerung eingrub. „Am Tag zuvor hatte ich in der Galerie du Lion meine erste große Ausstellung... und weil ich am Tag danach noch in Orléans war, ging ich zur Vernissage in der Les Turbulences... und da traf ich Sie...“

„... und wir waren uns einig, dass die meisten Bilder einfach schlecht waren. Alle Leute auf der Vernissage sprachen nur von Ihrem großen Erfolg am Abend zuvor. Ich wurde neugierig auf Sie und Ihre Bilder, die ich noch nicht gesehen hatte, weil ich am Abend vorher noch in Paris war...“ Der Professor richtete sich auf. „Erinnern Sie sich an unser Gespräch?“

Seine direkte Frage erschreckte sie fast. Ihr war, als habe er sie bei etwas Unanständigem ertappt.

Und wie sie sich erinnerte an diesen denkwürdigen Abend. Schon damals war ihr, als könne dieser Professor Gedanken lesen, als wisse er genau, was sie am Abend vorher getrieben hatte... Ihr wurde heiß.

Das Gesicht des Professors war dicht vor dem ihren.

„Ich möchte in Ihren Gedanken spazieren gehen.“ Seine Stimme war wie Samt. „Sagen Sie mir, an was Sie sich erinnern.“

Ihre Augen wurden weit. „Unmöglich!“, flüsterte sie. „Das ist unmöglich!“

„Nichts ist unmöglich.“ Seine Stimme wurde fordernd. „Sie haben jetzt wieder denselben Ausdruck im Gesicht wie damals. Ihre wunderschönen grünen Augen glänzen, und ihr Mund ist weich und nachgiebig. Schon damals hatte ich den Eindruck, dass Sie sich zur Konzentration auf unser Gespräch zwangen – dass Sie eigentlich weit weg waren mit Ihren Gedanken und, wenn es nicht so paradox wäre, auch mit ihrem Körper.“

Celine fühlte sich erkannt und ertappt. Mit zitternden Händen strich sie durch ihr langes glänzendes blauschwarzes Haar, das wild und ungebändigt bis zur Hälfte ihres Rückens herunterfiel. Sie versuchte sich mit einem Scherz aus der Situation zu retten: „Ich dachte, Sie wären Professor für Schöne Künste. Haben Sie auch Psychologie studiert?“

„Ein paar Semester nur. Aber ich brauche kein Psychologiestudium, um zu erkennen, dass Sie etwas ganz anderes im Kopf haben als ein sachliches Gespräch...“

Celine fühlte sich schwindlig. Sie konnte ihm doch nicht das alles erzählen. Unmöglich. Dennoch brannte sie plötzlich darauf, ihm die Geschichte von damals zu beichten. In seinem Gesicht die Reaktion abzulesen. Wieder blickte sie unruhig aus dem Fenster und versuchte sich abzulenken.

„Sie sollen nicht die Landschaft bewundern, sondern erzählen.“ Seine Stimme hatte einen seltsam aufregenden Unterton pädagogischer Strenge.

„Aber...“

„Also, warum hatten Sie damals diesen hingebungsvollen Ausdruck im Gesicht?“

„Hingebungsvoll?“ Sie fühlte sich absolut hilflos.

„Oh ja! Hingebungsvoll!“ Seine Stimme, warm und tief, duldete keinen Widerspruch. „Es sah aus, als ob...“ Er stockte. Seine Augen wurden noch dunkler.

„Als ob...?“

„Als ob Sie jeden Mann anspringen wollten, der nur halbwegs Ihren Wünschen entsprechen könnte. Also, reden Sie. Ich will jetzt endlich wissen, was damals war. Ich habe oft darüber nachgedacht. Ich habe sogar versucht, Sie zu erreichen, konnte aber ihre Handynummer nicht herausfinden.“

„Ich habe eine Geheimnummer... da war einmal ein Stalker... seither...“

„Kamen Sie damals von einem Mann? Sie sahen sexuell erfüllt aus...“

Es gab keine Ausflüchte mehr. Celine fühlte sich wie ausgeliefert, gleichzeitig war es eine süße Versuchung, es einem fast völlig Fremden zu erzählen.

„Nicht direkt“, flüsterte sie. „Ich...“

„Sprechen Sie lauter!“, sagte sein Mund dicht an ihren Lippen. „Der Zug macht so einen Lärm. Ich will es ganz genau hören.“

„Es war in der Nacht vorher...“ Ihre Stimme hob sich kaum merklich.

„Nach Ihrer Ausstellung in der Galerie du Lion?“

Sie nickte. „Ein Redakteur von der Zeitschrift >Magazine d'art< brachte mich ins Hôtel Marguerite und... Nun ja, ich dachte, es ist nicht falsch sich mit der Presse gut zu stellen. Und er schien mir ganz interessant zu sein. Er brachte mich genau bis vor den Hoteleingang und ließ mich brav stehen. Es tat sich nichts, ich vermute mal, sein Beuteschema sind Männer.“

„Die meisten Redakteure vom >Magazine d'art< sind homosexuell. Das gehört dort zum Stil.“

„Ja, kann sein. Aber ich fühlte mich so aufgeputscht von meiner ersten großen Ausstellung. Ich wollte noch nicht schlafen gehen, nicht allein im Hotelzimmer sein. Ich wollte noch etwas erleben, daher wagte ich etwas, was ich schon immer hatte tun wollen...“

„Nämlich...?“

„Ich ging durch die Altstadt von Orléans. Dann fand ich, was ich suchte: Ein Pornokino! Ich bezahlte und trat ein. Ich war die einzige Frau, und die Männer musterten mich, als sei ich zum allgemeinen Verkehr freigegeben. Der Film war mäßig. Nichts Besonderes. Die Hauptdarstellerin hatte besonders üppige Brüste und erinnerte mich an eine Bekannte aus Paris. Der Star des Films war unglaublich bestückt. So, wie man sich den Pornostar vorstellt: Er hatte den Größten, den Längsten, den Dicksten...“

Der Professor lächelte maliziös, als ob er sagen wollte: Warte mal, bis du meinen siehst! Aber er sagte nichts.

„Der Zuschauer neben mir irritierte mich. Er starrte mich ständig an. Ich fühlte das mehr, als ich es in der Dunkelheit sah.“

„Fühlten Sie sich erregt von der Handlung des Films oder von dem Mann neben Ihnen?“, fragte der Professor mit Psychoanalytiker-Stimme.

Celine errötete. „Ähm...“

„Keine Ausflüchte bitte!”

„Ich war erregt von den dicken Brüsten der Schauspielerin, da sie mich an meine Bekannte erinnerte. Ich dachte daran, als ich mit ihr die ersten lesbischen Erfahrungen machte. Und mir war, als fühle der Typ neben mir meine Erregung.“

Der Professor nickte beifällig. Solches Fühlen war ihm nicht unbekannt.

„Sind Sie ausschließlich auf Frauen fixiert?“ Der vibrierende Unterton seiner Stimme stand in völligem Gegensatz zum sachlichen Inhalt seiner Frage.

Celine schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin hetero. Aber gelegentlich mit dem Körper einer Frau zu spielen, macht mir Freude.“

„Ich verstehe. War das am Pariser Bahnhof auch eine Bekannte von Ihnen? Sie sah Ihnen ähnlich.“

 

„Sie haben uns gesehen? Das war meine Stiefschwester Amalia“, erklärte Celine.

„Jeder der Wartenden am Bahnsteig hat euch beide gesehen. Keiner konnte die Blicke abwenden. Treiben Sie es auch mit Ihrer Schwester?“

„Stiefschwester, bitte. Wir haben den gleichen Vater, jedoch verschiedene Mütter. Aber zu Ihrer Frage: Ja, wir treiben es miteinander, schon seit vielen Jahren.“

Er lächelte zurück, und sein Lächeln war voller Einverständnis. „Also, zurück zum Kino. Der fremde Mann im Kino erregte Sie zusätzlich zu den Erinnerungen in Ihrem Kopf, richtig?“

„Das kann ich nicht genau sagen. Vielleicht – vielleicht war es auch die Atmosphäre in diesem Kino – so spannungsgeladen und so seltsam dumpf. Als der Film aus war, war der Mann neben mir plötzlich verschwunden. Ich war leicht enttäuscht, das gebe ich zu. Ich hätte eigentlich nichts dagegen gehabt, wenn er... wenn er auch mich gewartet und mich angesprochen hätte. Ich war so... so...“ Sie stockte. Noch scheute sie sich, es deutlich und direkt auszusprechen.

„Sagen Sie es!“ Die Stimme des Professors war dominant und fordernd.

„Ich war so heiß, so... so schrecklich geil. Ich sehnte mich nach einem Mann, nach sexueller Befriedigung.“

Der Professor nickte. „Erzählen Sie weiter.“

„Dem Kino war eine kleine Bar angeschlossen. Die Männer saßen dort wie Hühner – beziehungsweise wie Hähne – auf der Stange. Sie starrten mich mit hungrigen Augen an und warteten nur darauf, dass ich einen auswählte. Aber das konnte ich seltsamerweise nicht. Das war mir zu offen, zu schnell, zu hastig. Ich war so locker nach der Atmosphäre in der Galerie – ich wollte es ein bisschen kunstvoller, nicht so primitiv. Ich ging zu Fuß ins Hotel. An der Bar war ich genau richtig. Die Männer waren dort in derselben Stimmung wie ich. Der Barmann, die Gäste – ein älterer Schauspieler, Manager und Journalisten – und ich tauschten schlüpfrige Worte und Gesten aus. Es war aufregender als alles, was ich seit langem erlebt hatte. Ich überlegte nur noch, wer es diese Nacht sein würde, der Barmann oder der Schauspieler.“

„Wie alt waren die beiden Männer?“

„Beide Ende Dreißig“, antwortete sie.

„Gefallen Ihnen ältere Männer?“

Celine lächelte. „Ich weiß schon seit langem ältere Herren zu schätzen. Mit den ganz jungen konnte ich noch nie viel anfangen – Potenz hin, Schwanz her.“

Sie sah erschrocken hoch. Dem Professor direkt in die Augen. Das obszöne Wort, das sie im Gespräch mit Vertrauten unbekümmert benutzte, schien ihr hier nicht ganz am Platze. Selbst wenn sie dem Professor diese intime Geschichte erzählte – sie kannte ihn ja kaum. Wie würde er reagieren? Sie sah das Aufglimmen in seinen Augen, doch sie konnte es nicht deuten.

„Und mit wem gingen Sie dann ins Bett?“

Sie atmete tief durch, der Professor schätzte eine klare Sprache. Nun nahm sie kein Blatt mehr vor den Mund.

„Mit keinem von beiden. Als ich schon so geil war, dass ich kaum noch auf dem Barhocker sitzen konnte, kam ein Mann herein, der mir sofort so seltsam quälend bekannt vorkam wie Sie heute. Er sei Schauspieler, sagte er, und zu Verhandlungen in Orléans. Wir brauchten auch gar nicht mehr viel reden. Er strahlte eine solchen – ja, fast dämonische Anziehungskraft auf mich aus, dass die Sache bald klar war. Alle in der Bar wussten, dass ich es bald mit ihm treiben würde. Mit keinem von Ihnen, aber mit diesem Fremden. Ich ging mit ihm die Treppe hinauf. Er half mir, weil mir die Knie so weich waren, dass sie mir ständig einknickten. Er streichelte mir die Beine, schob eine Hand über meine Gesäßbacken, hielt mich fest, drückte mich an sich – ich dachte, er wolle es mit mir schon auf der Treppe machen – und schob mich nach oben. Die Männer an der Bar sahen uns zu. Vielleicht hat mich auch die Tatsache erregt, dass die Männer genau wussten, was gleich oben passieren würde.“

Celine unterbrach ihre Erzählung, lehnte sich zurück und atmete tief durch. Sie befeuchtete ihre Lippen, indem sie zärtlich mit der Zunge darüberstrich. Obwohl diese Geste so alt wie die Menschheit war, konnte er sich der Assoziation nicht erwehren: Er sah in seiner Fantasie diese Lippen, dieses Gesicht vor sich, dicht unter ihm; er sah, wie sich diese Lippen um seinen harten Penis schlossen...

Ihre Blicke trafen sich, und die Glut sprang über. Celine sah ihm seine Vorstellung an. Sie hatte sie nicht beabsichtigt; aber nun war es so, als impfe der Professor ihr seine Fantasie ein: Sie sah sich, hockend zwischen seinen Knien, auf dem schmutzigen Boden des Zugabteils; sie sah sich, ihren Mund öffnend und seinen harten Stab einsaugend.

Sie lehnte sich zurück in ihren Sitz und öffnete leicht ihren Mund, als wolle sie flüstern: Gib ihn mir! Gib mir deinen harten Schwanz!

Auch der Professor schwieg. Sie hingen in ihren Gedanken, trieben es miteinander, ohne sich zu berühren.

Als sie für einen Moment die Augen schloss, tief ein- und ausatmete, kniete sich der Professor vor ihr auf den Boden. Er öffnete ihre Schenkel, die sie unbewusst schon ein wenig geöffnet hatte. Er schob seine Hand unter ihren Rock, suchte den Slip. Er fand keinen! Perplex sah er zu ihr hoch.

„Ich trage nie ein Höschen“, kam ihre erstickte Stimme.

Seine Hand griff vor. Seine erfahrenen Finger betasteten ihre glatten Schamlippen. Sie trug wie üblich hier unten keine Haare. Er fühlte ihre inneren Schamlippen. Samtweich glitten sie durch seine Finger. Er spürte die Feuchtigkeit, die Wärme. Mit einem Ruck stieß er ihr zwei Finger tief hinein. Nass quoll es über seine Hand.

Celine schrie auf, schob sich noch tiefer über die Finger. Weit fielen ihre Schenkel auseinander.

„Wie verlief die Nacht im Hotel? Erzähl deine Geschichte weiter...“, hauchte er und penetrierte sie sanft.

„Es war schon fast hell, als er mich verließ. In dem Moment, als er die Tür zuschlug, wusste ich es: Er war der Pornofilmstar, der in dem Film mitgespielt hatte, denn ich erst kurz vorher im Kino gesehen haben. Ich glaubte mittlerweile nicht mehr an Zufälle. Ich hatte den Mann nicht gleich wiedererkannt, da er im Film einen Drei-Tage-Bart getragen hatte. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Und...“

„Und...?“, fragte er. Sein Daumen war sanft und erfahren.

„Und am nächsten Tag sah ich dich, und mir war, als könntest du mir alles an der Nasenspitze ansehen.“

„Ich hätte dich hier unten untersuchen sollen“, murmelte er. „Dann hätte ich alles gewusst.“

Sie fiel zurück und stöhnte laut, als sein Daumen die Bewegung verstärkte. Sie keuchte, stieß sich dem Professor entgegen, wartete auf ihren Höhepunkt.

Da wurde die Abteiltür aufgerissen!

Celine fuhr hoch. Der Professor zog so sanft wie möglich seine Hand zurück und erhob sich.

„Ist hier noch frei?“ Eine alte Dame mit zwei schweren Koffern begehrte Einlass. Es war nicht ersichtlich, ob sie erkannte, was sich abgespielt hatte.

Der Professor hob die schweren Koffer ins Gepäcknetz und setzte sich wieder zu Celine. Mit einem unglaublich zärtlichen Lächeln nickte er ihr zu. In ihrer Erregung hatten sie nicht gemerkt, dass der Zug bald Cannes erreichen würde.

Der Professor legte ihr eine Hand aufs Knie. „Hast du eine Vernissage in Cannes?“

„Ja, die Art-Galerie Cannes präsentiert meine neuesten Werke. Es wurden viele Prominente eingeladen, die sich derzeit an der Côte d'Azur leben oder Urlaub machen. Sie wollen, bevor sie ein Gemälde kaufen, die Künstlerin persönlich kennenlernen. Was machst du in Cannes?“

„Ich habe eine Vorlesung im Collège Les Vallergues“, antwortete er. „Wo bist du während deinem Aufenthalt in Cannes untergebracht?“

„Die Art-Galerie hat ein Zimmer im Le Grand Hotel Cannes gebucht und übernehmen die kompletten Kosten.“

„Nobel, nobel. Das ist ein hochpreisiges und edles Hotel.“

„Ich bin mittlerweile auch eine hochpreisige und edle Künstlerin“, sagte sie lächelnd.

„Wann ist deine Vernissage?“, erkundigte sich der Professor.

„Heute Abend um sieben Uhr.“

„Bis dahin bist du frei?“

„Gegen fünf Uhr wollte mich der Galerist abholen und mich vermögenden Kunden bei einem kleinen Essen vorstellen.“