Rette die Welt

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Igudesman & Joo

Rette die Welt



Alle Rechte vorbehalten



© 2019 edition a, Wien

www.edition-a.at



Coverfoto: Julia Wesely

Covergestaltung: Isabella Starowicz

Satz: Lucas Reisigl, Isabella Starowicz

Projektassistenz: Valentina Bobi



Beteiligte KünstlerInnen: Adrien Brody,

Andrew Melvin, Annamaria Kowalsky, Daniel

Dornig, Felicia Önder-Gulda, Julia Wesely,

Lina Joo, Leo Joo, Magdalena Hoffmann, Maria

Chalela, Maria Kreyn, Nadja Maleh, Sabina

Hasanova, Sean Lennon, Terry Gilliam



ISBN 978-3-99001-356-4



E-Book-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim





www.brocom.de






INHALT





Vorwort von Terry Gilliam







Einleitung von Igudesman & Joo







Kreativität ist für jeden







Spiel mir das Lied vom Leben







Lass Kreativität fließen







Kreative Kommunikation







Spaß mit Routinen







Kreativität atmen lassen







Mit Sorgfalt zum Ziel







Kreative Leidenschaft







Das kreative Herz







Verbessern durch Kreativität







Die Magie der Fehler und die Musik des Zufalls







Kritik, Elektronik und gebrochene Regeln







Lach, und die Welt gehört dir







Du bist ein „Music Traveler”







Wie wir dieses Buch diese Banane geschrieben haben







Appendix aller Künstler in dieser Banane







Dank an …







Nachwort von Kevin Jones






Hyung-ki: Durch Kreativität kann man …





Aleksey: Kann man was?



Hyung-ki: Blätter noch eine Seite weiter.





VORWORT VON TERRY GILLIAM
















EINLEITUNG VON IGUDESMAN & JOO



Hyung-ki: Liebste Leser,



hallo! Das ist, nebenbei gesagt, immer eine nette Art, ein Gespräch oder ein Treffen zu beginnen. Es mag offensichtlich scheinen, aber manchmal vergessen wir die offensichtlichen Dinge im Leben.



Wir kennen einander noch nicht, aber dennoch glauben wir, dass selbst wenn du gleich jetzt aufhörst, dieses Buch zu lesen, wir unsere jeweiligen Leben doch in irgendeiner Weise gegenseitig beeinflussen werden.



Das beginnt schon damit, dass du unser Leben beeinflusst hast, indem du unsere kreativen Bestrebungen beim Schreiben dieses Buches anerkannt hast. Allein die Tatsache, dass du es in Betracht ziehst, dieses Buch zu lesen oder zu kaufen, gibt uns das Gefühl, dass unsere Bemühungen nicht ganz umsonst waren.



Du hältst dieses Buch in deiner Hand. Ja, genau du.



Wir meinen dich.



Du bist derjenige, der dieses Buch in seiner Hand hält.

Digitale Bücher gelten auch: Du bist es, der das hier liest.

Anders formuliert, in diesem Buch geht es um dich.



Es liegt an dir zu entscheiden, was du aus diesem Buch mitnimmst, was du davon hältst oder nicht hältst.



Aleksey: Aber was, wenn das die Hörbuch-Version ist?



Hyung-ki: Naja, dann kann man sich das Halten des Buches ja mit etwas Kreativität vorstellen, oder?



Aleksey: Mit einer Menge Kreativität!



Hyung-ki: Manche Sachen, lieber Leser, werden bei dir keinen Widerhall finden.



Oder erst zu einem späteren Zeitpunkt. Vielleicht aber auch nie. Aber gib ihnen eine Chance. Wir haben viele kleine und manche größere Weisheiten hier niedergeschrieben, zusammen mit einigen Spielen, die dir hoffentlich neue Perspektiven öffnen.



Hyung-ki: Möglicherweise wird irgendetwas in diesem Buch – ein Wort, ein Satz, sogar etwas, mit dem du nicht einverstanden bist – dich auf einen Pfad führen, der zu anderen Pfaden führt, aus denen eine Reise entsteht. Dann wirst du auf deine eigene Weise etwas geschaffen haben, das ein kleines Stück der Welt rettet.



Am Ende liegt es ganz allein an dir, was du mit dieser Information anfängst. Dieses Buch wird dein Leben nicht verändern. Nur du kannst dein Leben verändern. Nur du kannst die Welt retten.



Die Welt kann nicht für dich gerettet werden.



Aleksey: Du bist unser Freund. Wir sind nicht die Autoren. Wir sind deine Freunde. Wir können dich verstehen, weil wir du sind. Du bist einzigartig. Wir sind einzigartig. Aber wir fühlen mit dir. Wir alle teilen den gemeinsamen Schmerz, der in uns ist.



Die gemeinsame Lust.



Den Humor.



Den Wunsch nach mehr.



Aleksey: Und vor allem teilen wir diese unglaubliche Kreativität, die aus uns strömt. Wir versuchen alle ständig herauszufinden, was wir damit machen können. Diese Kreativität hat einen Namen. Man nennt sie Leben.



Denn Leben ist Kreativität.



DAS IST KEIN BUCH.



Hyung-ki: Fangen wir damit an, dem hier einen Namen dafür zu geben, was es nicht ist:



Pinguin,



Raumschiff,



Schlagsahne,



seismisches Messverfahren,

ein Dieb …



(trag deine eigenen Vorschläge ein)








Aleksey: Das ist kein Buch. Das ist eine Banane.








Ja, du liest gerade eine Banane mit deinen eigenen Ohren. Das ist alles, was du wissen musst.



Und aus.



„Was meinst du damit?”, hören wir dich mit deinem Fuß flüstern.








Aleksey: Keine Sorge, es wird alles erklärt werden. Vielleicht.



Naja, du wirst es dir selber erklären.

Aber darauf kommen wir noch zurück.



Hyung-ki: Aleksey, warum erklärst du nicht, wie man diese Banane liest?








Aleksey: Lies diese Banane auf kreative Weise. Eigentlich solltest du diese Banane gar nicht lesen, sondern spielen. Spring von einem Kapitel zum nächsten. Und wieder zurück. Lies Dinge mehrmals. Markier sie. Stell sie in Frage. Und bleib dabei immer aufgeschlossen. Zeichne Bilder. Ja, zeichne ein Bild.

Jetzt sofort!








Hyung-ki: Hier ein Bild, das Andrew Melvin, ein Freund von uns, gezeichnet hat:








WIR HABEN DIESE BANANE AUF KREATIVE ART GESCHRIEBEN.



Aleksey: Zuerst haben wir monatelang Brainstorming gemacht und dabei jede Idee aufgeschrieben, die uns eingefallen ist. Ab einem gewissen Punkt hat jeder von uns seine eigenen Beiträge verfasst und sie dann sofort an den anderen weitergeleitet, der sie nach Belieben bearbeitet und ausgeschmückt hat.



Hyung-ki: Dann haben wir uns gemeinsam hingesetzt und darüber diskutiert, wie wir daraus ein Buch, ich meine eine Banane, formen und sie strukturieren und mit der Form rumspielen können.



Aleksey: Wir haben unsere eingestreuten Dialoge gemeinsam geschrieben.



Hyung-ki: … manchmal aber auch alleine.



Aleksey: … und dabei die Antwort des anderen teilweise nachgeahmt, entweder weil wir genau wussten, was der andere sagen würde …



Hyung-ki: … oder um so zwei Seiten des vorliegenden Themas zu illustrieren.

 



Aleksey: Deshalb ist fast alles in dieser Banane ein Amalgam unserer aneinanderschlagenden Köpfe,…



Hyung-ki: … und während manche Passagen in der ersten Person gehalten sind und eindeutig Aleksey…



Aleksey: … oder Hyung-ki…



Hyung-ki: … zugeordnet werden können, haben wir beide so viel zu den Ideen des anderen beigetragen, dass das Ergebnis eine hybride Chimäre und eine symbiotische, bisoziative Kollaboration geworden ist.








Hyung-ki: Falls du zu den 1,6 Milliarden Menschen gehörst, die Alekseys Handschrift nicht lesen können und vielleicht auch Englisch nicht perfekt beherrschen, findest du auf

Seite 24

 ein Transkript, das seine seismographischen Hieroglyphen entziffert.



Aleksey: Schon in Ordnung, wir müssen die handschriftliche Version wirklich nicht im Buch haben, wenn du sie zu unordentlich findest.



HyUn6-kii: Aber schreiben wir dieses Buch nicht, um die Einzigartigkeit jedes Menschen zu feiern und zu fördern?



Schließlich ist jede Handschrift einzigartig.



AkXXL%$5y: Ja, aber wir wollen die Menschen auch motivieren, besser zu werden, und nicht unbedingt zeigen, dass wir immer noch die Handschrift eines Sechsjährigen haben.



hYuckee: Ah ja, da ist was dran.



LXSwissAir: Sollen wir es trotzdem mit reinnehmen?



HKongPhooey: Ja, es lässt das Buch gewichtiger erscheinen.



disLeXia: Naja, in diesem Fall sollten wir das Transkript dieses Gesprächs auch drin lassen.



YoungKey: Das klingt wirklich sehr redundant.



ALX1552: Genau.



Redakteur: Meine Herren, das wird gerade etwas dumm und verwirrend, und die Layouter haben Schwierigkeiten mit euren Namen. Lasst uns ab jetzt ein Kürzel für jeden von euch verwenden, Aleksey ist LX, und Hyung-ki ist HK.



LX: Warum bin ich LX? Ich meine, wo ist denn da die Logik? Mein Name beginnt nicht mit einem L und es ist überhaupt kein X darin enthalten!



HK: Und was ist mit meinem Namen? Die Leute werden alle glauben, dass das Land Hong Kong gemeint ist.



LX: Naja, technisch gesehen ist Hong Kong kein Land. Es ist eine spezielle administrative Region der Volksrepublik China.



Redakteur: Leute, eure Gedanken strömen über wie Flüsse.

Darf ich um ein bisschen Fokus bitten, eure Leser warten auf euch.






Like A River



(Wie ein Fluss)



(abgedruckt für die 1,6 Milliarden Menschen, die Alekseys Handschrift nicht lesen können und Englisch nicht so gut verstehen)



Unser Geist fließt wie ein Fluss

Jeder Gedanke der Ast eines Baumes

Jeder Moment eine Wolke am Himmel

Die vorüberzieht und dann verschwindet

Unser Körper ist wie eine Skulptur

Jedes Bein eine Wurzel in der Erde

Jeder Finger ein Pfeil in die Luft

Der seine Energie Richtung Sonne schießt und dann verdunstet

Wir sind die Erde.

Wir sind die Sonne.

Wir sind das Universum.



WER GLAUBEN WIR EIGENTLICH, WER WIR SIND?



HK: Aleksey hat ein ganzes episches Kapitel namens „Wer glauben wir eigentlich, wer wir sind” als eine Art „Ursprungsgeschichte” geschrieben.



LX: Aber der Herr Redakteur war der Meinung, dass es für die Druckversion dieser Banane zu lang ist.



HK: Dennoch ist es ein wichtiges Kapitel, das den Bogen unserer Reise von unserer ersten Begegnung bis zu diesem Buch beschreibt, und zeigt, wie viel Kreativität es brauchte, um bis hierher zu kommen.



LX: Und das nicht nur von uns, sondern auch von einigen unserer großartigen Mentoren, wie Kevin Jones, Simon Parkin, Malcolm Singer, Peter Norris, Boris Kuschnir, Nina Svetlanova, Yehudi Menuhin, Gidon Kremer und vielen Anderen.



HK: Diejenigen von euch, die herausfinden wollen, wer wir glauben, wer wir sind, können die komplette Version des Kapitels online auf unserer Homepage lesen:

www.igudesmanandjoo.com/savetheworld



















DU MUSST NICHT GUT DARIN SEIN, UM KREATIV ZU SEIN



„Versuch nicht, der Beste zu sein – sei der Erste.”



– Jack Ma (Gründer von Ali-Baba)



„Wenn nur die besten Vögel sängen, bliebe der Wald still.”



– Henry van Dyke Jr.



Man kann jemand anderen nicht dazu zwingen, kreativ zu sein.



Das Einzige, was wir tun können, ist, den kreativen Geist selbst zu leben, ein positives Beispiel zu sein und, besonders wichtig, Menschen zu ermutigen, nicht in absoluten Kategorien zu denken.



Vergiss Ja oder Nein, nur Schwarz oder Weiß, Positiv oder Negativ.



Wir müssen mehr Wege für Lösungen und Antworten schaffen, mehr lateral, unkonventionell und außerhalb des Rahmens denken.








Als ich aufwuchs, brachte mir mein Vater bei, dass man auf eine Frage immer mit beiden Antworten rechnen sollte.



Das ist ein Stück Weisheit, das ich schon viele Jahre mit mir trage, und es hat mir geholfen, nicht enttäuscht zu sein und positiv zu bleiben, weil ich es mir selten gestattet habe, die Antwort zu erwarten, auf die ich gehofft habe.



Aber im Rückblick denke ich, mein Vater wäre noch klüger gewesen, hätte er mir den Rat gegeben, immer mit jeder nur denkbaren Antwort zu rechnen.



Sobald wir uns selbst von der obligatorischen Ja-oder- Nein-Fessel befreit haben, sind wir in alle Richtungen frei. Es könnte uns sogar an einen Ort verschlagen, der uns falsch oder unmöglich erscheint.



Weder Aleksey noch ich denken, dass Dinge jemals wirklich falsch sind.



Dinge entwickeln sich anders, als wir es geplant oder erwartet haben, aber wir glauben an die Magie der Fehler.



Du kannst jetzt entweder zum Kapitel Die Magie der Fehler und die Musik des Zufalls oder Shit happens, und das ist gut so blättern oder dieses hier weiterlesen. Oder eine Banane essen. Falls du aber denkst, dass dieses Buch eine Banane ist, dann iss dieses Bananen-Buch lieber nicht. Es ist schwer verdaulich. Im Magen zumindest.





Wenn man eine Frage stellt, sollte man immer mit jeder Antwort rechnen.



Kreativität ist lehrbar. Unter dem Einfluss des richtigen Lehrers, des richtigen Mentors, können wir lernen, kreativer zu sein.



„Kreativ worin?”

„Muss ich etwas schaffen, um kreativ zu sein?”

„Ich bin nicht der künstlerische Typ.”

„Ich bin ein ganz normaler Mensch.”

„Ich hatte noch nie Talent dafür, irgendetwas herzustellen.”





• Du musst nichts herstellen, um dich kreativ zu fühlen.



• Du musst nichts erfinden, um kreativ zu sein.



• Du musst kein Genie oder Künstler sein, um etwas zu erschaffen.



• Bei Kreativität geht es um den Prozess.



• Kreativität ist eine Art zu denken. Und ich würde sogar so weit gehen zu sagen:



• Kreativität ist eine Art zu fühlen. Man kann also ein „kreatives Herz” haben.



Kreativität manifestiert sich nicht in irgendeinem Objekt, Ereignis oder Resultat.



Du kannst ganz ohne Resultate kreativ sein, ohne am Ende etwas in der Hand zu haben.



Kreativität muss man nicht beweisen.



Du kannst einfach so als Selbstzweck kreativ sein, nur zu deiner eigenen Freude. Und dafür musst du kein Picasso, keine Martha Graham, kein Oscar Wilde und auch kein Elon Musk sein.



Du kannst auf jede Weise kreativ sein, die dir gefällt, auf jede Weise, die du dir vorstellen kannst.



Du kannst bei allem und jedem kreativ sein: Beim führen eines Unternehmens, beim Aufräumen deines Zimmers, beim Essen eines Hotdogs, beim Joggen gehen, beim Lehren, beim Kochen, beim Studium der Quantenmechanik.



Kreativität ist auf kein Tätigkeitsfeld beschränkt, und dem kreativen Geist ist egal, wen er befällt. Er unterscheidet dabei nicht.










ORIGINELL UND WERTVOLL FÜR DICH



Die einzige Regel für Kreativität ist, dass du auf eine originelle Weise denken und etwas schaffen solltest, das Wert hat.



Diesen Wert kannst nur du alleine definieren.



Und diese Denkweise muss zumindest für dich originell sein.



Deine Idee muss nicht die größte seit der Erfindung der Bratkartoffel sein, und sie könnte sogar darin bestehen, Kartoffeln auf eine spezielle Art zu braten, solange diese Idee wirklich von dir stammt.



Ich habe mich immer gefragt, warum der Mensch so lange gebraucht hat, um den vierrädrigen Koffer zu erfinden? Während die Wright-Brüder die Schwerkraft bezwangen und zum Himmel aufstiegen, waren Koffer immer noch schwere Kisten mit Griffen und ohne Räder.



Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie ich als Teenager darunter gelitten habe, schwere Koffer schleppen zu müssen, und wie ich dabei für Räder gebetet habe.



Wo hatte sich die kreative Person mit den originellen Ideen versteckt, die den Einfall haben würde, Räder hinzuzufügen? Wenn ich damals nur meinen kreativen Hut aufgehabt hätte, dann wäre ich heute vielleicht der König der Koffer.



Eine Menge an kreativen Ideen entsteht aus Unbequemlichkeit.



Manchmal muss man nur zwei unoriginelle Ideen kombinieren, um eine originelle Idee zu erschaffen. Mein neunjähriger Sohn hat das sehr gut mit seiner Apfel-Teekanne bewiesen.



Du musst nicht gut in irgendetwas sein, um dich kreativ zu fühlen oder es zu sein.



Wenn meine vierjährige Tochter eine gute Stunde damit verbringt, ein Haus zu zeichnen, schafft sie damit etwas Neues.



Für sie ist das eine originelle Idee.



Haben wir schon gezeichnete Häuser von Kindern gesehen? Unzählige Male.



Sieht das Bild aus wie Velázquez’ „Las Meninas”?



Nein.



Bringt dieses hingekritzelte Haus irgendwem etwas? Vielleicht nicht, aber es hat enormen Wert für meine Tochter.



Ich weiß, dass es so ist, wenn ich das Lächeln auf ihrem Gesicht sehe, während sie ihr jüngstes Werk betrachtet und es stolz präsentiert.








LX: Ich persönlich finde es sehr kreativ.



HK: Danke, werde ich ihr weitersagen.



LX: Wer braucht schon Velázquez!





Joo kontra Shakespeare



Erlaube mir, ein Gedicht mit dir zu teilen, das ich geschrieben habe, als ich ungefähr 15 Jahre alt war.





Das Sonnenfrühstück



Der Himmel, eine Cornflakes-Packung, mit

Der in die Ecke gedruckten Sonne;

Langgezogene gepunktete Linien sind darübergenäht,

Verklingen während Düsenflieger-Scheren vorbeischneiden,

Der Himmel kippt um, und ein Flockenregen fällt








Ist es Shakespeare?



Nein.



Hat es Wert für mich?



Ja.



Es hat mir enormes Vergnügen bereitet, es zu schreiben, und es erfüllt mich noch heute mit einem gewissen Stolz, dass ich dabei einen Weg gefunden habe, mit Worten kreativ zu sein, was sonst nicht eine meiner Stärken ist.



LX: Ich finde, da verkaufst du dich unter Wert, Hyung-ki.



HK: In welcher Hinsicht?



LX: Du sagst, es ist nicht Shakespeare.



HK: Ist es ja auch nicht.



LX: Ja, aber es bist du. Und es ist Joo. Das ist eine Währung für sich. Eine eigene Marke. Es klingt ein bisschen, als ob du dich dafür entschuldigst, nicht Shakespeare zu sein. Und dass das Gedicht nur für dich gut ist. Ich finde es ziemlich genial und bin der Meinung, dass du mehr Gedichte über Cornflakes schreiben solltest.

 








HK: Danke, AIeksey. Du hast Recht, ich kann aktiver stolz auf mich sein, nehme ich an.



LX: Entschuldige dich nicht dafür, dass du nicht jemand anderer bist. Meistens würde ich persönlich lieber Joo als Shakespeare lesen. Ich hätte gerne, dass du mehr Gedichte schreibst und ein „Cerealistischer Poet” wirst. Das fänden alle sicher „amüslisant”.





Jeder hat enormes Potential für Kreativität. Wir brauchen nur einen kreativen Blitzschlag.














WIR SIND DIE GÖTTER DES INNEREN „CALMA”



Wir Menschen – wir sind eigentlic