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Robert Heidecker Polizeipsychologe a.D.

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Robert Heidecker Polizeipsychologe a.D.
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Alegra Cassano

Robert Heidecker Polizeipsychologe a.D.

XXL Leseprobe

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Der große Sprung

Der große Coup

Impressum neobooks

Der große Sprung

Heidecker war sauer. Stinksauer sogar. Immer wenn er eine Verabredung hatte, wurde er weggerufen. Das Essen war zwar schon beendet, aber der Spaß sollte eigentlich jetzt erst anfangen. Er hatte sich gerade seines Jacketts entledigt, als sein Pieper losging. Was für eine Scheiße!

Nur Minuten später hielt Heidecker vor dem Parkhaus. Es war kalt und windig, obwohl es Sommer war und es warm sein sollte. Was war das nur für ein Mist! Die ganze Welt hatte sich gegen ihn verschworen!

Er stieg aus und zog sich das Jackett wieder über. Schließlich trug er nur ein Oberhemd. Ein Polizist näherte sich ihm und er holte tief Luft, um sich zu wappnen und vor allem, um seine Wut nicht an diesem unschuldigen Mann auszulassen. Der Beamte konnte schließlich genauso wenig dafür, wie Heidecker selbst.

„Was gibt’s?“, fragte er und sah sich um. Feuerwehr, Polizei, Notarzt … das volle Programm.

„Ein junger Mann. Ganz oben“, wurde er informiert. Natürlich ganz oben! Wo denn sonst? Heidecker schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu. Aus der zweiten Etage zu springen würde ja auch nicht so viel Sinn machen.

„Wissen wir was über ihn?“, fragte Heidecker, während ihm jemand ein Funkgerät zusteckte. Der Polizist schüttelte den Kopf.

„Hat er Forderungen gestellt?“

Wieder ein Kopfschütteln.

„Und wie lange steht er schon da?“ Heidecker wurde langsam sauer. Musste er dem Mann denn alles aus der Nase ziehen?

„Wir wurden vor einer halben Stunde informiert. Keine Ahnung wie lange er vorher schon da stand“, entgegnete der Polizist.

„Gut“, Heidecker seufzte. „Dann geh ich mal rauf.“

Als er schnaufend oben ankam, sah er einen jungen Mann am Rand des Parkdecks stehen, gefährlich nah an der Kante. Immerhin war der Kerl dick angezogen, was man von ihm selbst nicht behaupten konnte. Vorsichtig näherte er sich dem potentiellen Springer.

„Bleiben Sie stehen!“, wurde er unhöflich angefahren.

Heidecker hob beschwichtigend die Hände und blieb, wo er war. Er war eh nicht scharf darauf die schützende Wand des Treppenaufgangs zu verlassen. Wenigstens zog es hier nicht so.

„Mein Name ist Robert Heidecker. Ich bin Psychologe und arbeite für die Polizei“, spulte er seine übliche Vorstellung ab.

Der junge Mann wippte nervös von den Fußspitzen auf die Fersen und zurück, antwortete aber nicht.