Spielzeug der Verbrecher - City of Sin

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Spielzeug der Verbrecher - City of Sin
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Spielzeug der Verbrecher - City of Sin

1  Titel Seite

2  Ein Tanz mit dem Teufel

3  Love and Hate

4  Die Bestrafung

5  Unerwartete Konsequenz

6  In der Hitze der Nacht

7  Inhalt

Abel Turek
Spielzeug der Verbrecher
City of Sin

Er küsste ihren Nacken, biss leicht in die Haut und zog die Seile strammer.

Lena biss die Zähne zusammen. Noch nie war sie jemanden so ausgeliefert.

»Ich finde dich abstoßend«, brüllte sie aus Leibeskräften, doch die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen, entlarvte ihre Lüge.

Novel © 2019 Abel Turek

Cover © yourdreamz

istockphoto.com

Ein Tanz mit dem Teufel

Sie eilte sofort los.

Gerade erst hatte ihr Adoptivvater sie gerade angerufen. Noch war es nicht zu spät … hoffentlich.

»Lena, ich brauche deine Hilfe. Ich muss Schulden bezahlen, solang behalten die mein Auto hier. Kannst du mich abholen?«

Sie hatte schon bei Lenchen gewusst, dass er etwas wollte. Nur dann kam er mit einem Kosenamen um die Ecke. Lena hätte ihn am liebsten dort schmoren lassen. Aber ihre ohnehin schon angespannte Adoptivschwester wollte bald heiraten. Morgen sollte ein wichtiges Festessen sein, danach mussten sie zur Schneiderin und wenn der Brautvater nicht dabei wäre, wäre die Braut selbst wahrscheinlich einem Nervenzusammenbruch nahe. Und das konnte Lena nicht zulassen. Sie trieb das Auto immer weiter an, um diese Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich lassen zu können.

Bald sah sie das graue dreistöckige Haus vor sich. Ihr Adoptivvater war ein Spieler, am liebsten verspielte er sein Geld bei Pferderennen. In diesem unscheinbaren Haus fanden illegale Glücksspiele statt und auch wenn sie es gern gemeldet hätte, so war sie sich doch fast sicher, dass zumindest manche Polizeiangehörigen bestochen worden waren. Wie sollte auch eine solche Aktivität sonst verborgen bleiben?

Den Nachbarn würden die Heerscharen an Autos, das Geschrei der Spieler und die Geräusche sonstiger Aktivitäten früher oder später auffallen und dann wäre das ganze Geschäft hin. Sie betrat kurz nach dem Parken das Haus und musste zugeben, so schlecht sah es dort nicht aus.

Die hellen Fließen des Bodens passten sehr gut zu der cremefarbenen Tapete. Sie ging zum nächsten Angestellten den sie ausmachen konnte. Ein großer und breiter Mann wandte den Kopf nach unten, um ihr ins Gesicht zu blicken.

»Ich suche meinen Adoptivvater, angeblich ist er hier«, sagte sie.

»Name?« fragte der Mann.

»Erik Bricks.«

Der Mann nickte und ging. Mit einem winken der Hand bat er sie, ihn zu begleiten. Sie wurde durch das Treppenhaus geführt bis zu einer Bürotür, vor der eine Sekretärin saß. Irgendwie fand Lena das seltsam. Es wirkte einfach zu normal, sie hatte sich immer vorgestellt, dass Verbrecher in dunklen Räumen sitzen oder so was. Eben eine Umgebung die genauso misstrauisch machte wie die Finsterlinge, die dort hausen.

Der Mann klopfte, wartete kurz ab und hielt nach dem Öffnen Lena die Tür auf. Sie schritt hindurch und fand sich in einem seriös wirkenden Büro, in dem, neben dem teuer aussehenden Schreibtisch auch eine kleine Sitzgruppe, bestehend aus zwei Sofas und einem Sessel, stand. Aus eben dieser Gruppe blickte Erik sie nervös an. Die Tür wurde hinter ihr geschlossen, woraufhin sich der Mann, der gegenüber von Erik saß, erhob. Er ging zu ihr, hielt ihr seine Hand entgegen und sagte freundlich »Ich bin Alek«.

Sie sagte im Vorbeigehen »Ich bin Lena und Leuten wie Ihnen würde ich nicht mal meine Hand geben, wenn ich sie mir vorher abschneiden dürfte«.

Als sie die Gruppe erreicht hatte, fragte sie »Können wir?«.

Er atmete tief ein, stand auf und sah sie traurig an. »Wir werden nicht gehen Lenchen, ich werde gehen. Du musst bleiben bis ich meine Schulden beglichen habe«. Sie starrte ihn nur an. Etwas anderes konnte sie nicht, so geschockt war sie. Erst nach Minuten fand sie ihre Stimme wieder »Ich soll, was?«, fragte sie wütend.

»Keine Sorge, Sie sind nur ein Pfand« mischte der Verbrecher von der Sitzgruppe ein »ich behalte Sie ja nicht für immer hier.

»Sie hat keiner gefragt«, fauchte sie in seine Richtung.

Erik versuchte sie zu beruhigen »Ich weiß wo ich das Geld herbekomme. Mach dir keine Sorgen in spätestens 30 Minuten bin ich wieder da und hole dich hier raus«.

»Weißt du eigentlich was Typen wie der da mit Frauen wie mir anstellen?«, zischte sie, während sie auf Alek zeigte.

»Er wird dir nichts tun, sonst würde er kein Geld sehen, wir haben einen Vertrag«, er holte Luft, doch Lena unterbrach ihn »Oh, ihr habt einen Vertrag, na, ich hab ja noch nie gehört, dass Typen die auf das Gesetz pfeifen einen Vertrag gebrochen hätten«, sagte sie sarkastisch.

»Bitte Lenchen« flehte er. »Ich weiß wo das Geld ist, es geht nur um ein paar Minuten«.

Sie sah ihn wütend an, sagte aber nichts mehr. Demonstrativ ging sie zur nächsten Wand und lehnte sich mit verschränkten Armen an diese.

Ihr Adoptivvater sah zu Alek auf dem Sofa und sagte »Wie wir es besprochen hatten. Wenn der Kleinen etwas geschieht sehen sie keinen Cent«.

Der Mann nickte. Erik warf Lena noch einen Blick zu, dann verließ er eilig den Raum. Sie spürte, dass sie beobachtet wurde.

Nach kurzer Zeit wurde sie angesprochen »Sie können sich auch gern zu mir setzen«, rief Alek. Sie schnaubte und ignorierte ihn. Sein Interesse war dennoch geweckt. Er ging zu ihr, bückte sich so tief, dass sein Gesicht ihrem gegenüber war und grinste breit »so ein hübsches Gesicht sollte nicht so sauertöpfisch gucken«.

Die kindische Tonart, die er gewählt hatte, machte sie nur wütender.

Sie sah ihm direkt in die tiefschwarzen Augen und fauchte »Gleich beiß ich Ihnen die Nase ab«. Natürlich war diese Aussage nicht bedrohlich. Alek war mindestens zwei Meter groß, seine breiten Schultern und die ebenso breite Brust deuteten auf einen muskulösen Körperbau. Gegen die 1.60 Meter kleine, fast völlig untrainierte Lena hätte er in einem Kampf leicht gewonnen, sie wusste das auch.

Und dass er es wusste, bemerkte sie spätestens, als er nah an ihr Gesicht kam und ihr zuflüsterte »Ich würde einer Frau niemals etwas antun. Du kannst dich also zu mir auf das Sofa setzen, vielleicht sage ich dir dann auch, woher dein Vater das Geld nehmen will«, damit entfernte er sich von ihr. »Er ist mein Adoptivvater, nicht mein Vater«, sagte sie empört.

»Was ist der Unterschied?«

»Mein Vater war ein besserer Mann als dieser Spieler es war, ist und jemals sein könnte.« Ihre Kindheit war nach der Adoption auch nicht unbedingt schöner geworden als sie es vorher im osteuropäischen Waisenhaus war. Sie vermisste ihre leibliche Familie, die starb als sie fünf Jahre alt war, bis heute. Ihm war wohl nicht klar gewesen, wie sehr eine solche Frage schmerzen konnte, zumindest ließ er es dabei belassen. Sie sah auf die Uhr, die Zeit schien zu kriechen. Seufzend stieß sie sich von der Wand ab, ging zu dem Sofa, das gegenüber von Alek stand und setzte sich.

»Darf ich jetzt wissen woher er das Geld nimmt?«, fragte sie genervt.

Der Mann nickte »Er will an das Geld für die Hochzeit seiner Tochter.« Geschockt riss sie die Augen auf. Dass er kein guter Vater war, wusste sie. Und das er sie schlecht behandelt hat, war ihr genauso klar. Aber er konnte doch nicht ernsthaft seine eigene Tochter bestehlen?

»Ich muss ihn aufhalten«, rief sie entsetzt und sprang auf.

»Das geht nicht«, sagte Alek ruhig, »Setz dich wieder, ich will dir etwas vorschlagen«.

Sie ging entschieden zur Tür, riss sie auf und stand vor einem Mann. Er starrte sie nur Stumm an und bewegte sich kein Stück. Wütend ging sie ein wenig zurück und knallte die Tür zu. Alek sah sie unbeirrt an und klopfte leicht neben sich. Sie stampfte bei jedem Schritt zum Sofa, ließ sich auf dieses fallen und sah ihn feindselig an.

»Das er deine Schwester bestiehlt, war nicht meine Idee«, holte er aus, »aber ich denke, dass ich eine Lösung habe mit der du, dein Adoptivvater und ich gut leben können. Und es kostet dich nicht mehr als diese eine Nacht.«

»Ich werde nicht für dich anschaffen gehen, damit das klar ist«, antwortete Lena. Eine böse Ahnung schlich sich in ihr hoch.

»Ich will nicht dass du für mich arbeitest«, stellte er klar »ich will dass du diese Nacht mit mir verbringst.«

»Spinnst du?«, fragte sie empört »Sehe ich aus wie eine Hure? Das kannst du vergessen, da nehme ich lieber einen Kredit auf und zahle dich aus!«

Er seufzte gespielt. »Ich glaube nicht das dir eine Bank 30 000€ leiht. Und so schlimm ist es mit mir auch nicht«, lächelte er.

Sie rang um Luft. 30 000€. So viel hatte Erik verspielt? Ohne Skrupel?

Wie konnte er es so weit kommen lassen? Lena betrachtete Alek. Er war mindestens 42, also fast 20 Jahre älter als sie, hatte schwarze Haare, die langsam aber sicher grau wurden. Seine Lippen waren schmal, aber schön geschwungen und ein wenig heller als der Rest seiner kupferbraunen Haut.

 

»Du zahlst mir also praktisch so viel Geld damit ich für dich die Beine breit mache? So hässlich bist du doch gar nicht, was soll das?«, fragte sie misstrauisch.

»Ich denke, meine Beweggründe sind egal«, er zwinkerte, »Aber danke für das Kompliment«.

Sie haderte mit sich selbst. Die Schulden wären weg, dass Geld für die Hochzeit gerettet. Und dafür müsste sie nur eine Nacht mit einem attraktiven Mann verbringen.

»Bis wann müsste ich das über mich ergehen lassen?«, fragte sie langsam.

Er strich ihre langen roten Haare von ihrer Schulter und antwortete »Nur bis sechs Uhr.«

Sie war angewidert von ihm, diesem Angebot und wäre am liebsten weggelaufen. Aber welche Möglichkeit hatte sie? Mit der Bank hatte er Recht. Sie hatte zwar keine Hoffnung, dass er sie gehen lassen würde, aber ein Versuch war es wert.

»Kann ich mal an mein Auto gehen? Ich brauche etwas von dort«, sagte sie so unbekümmert wie möglich.

Er lachte leise »Nein, du darfst nicht zu deinem Wagen. Ich weiß nicht was du vorhast, aber du könntest etwas sehr unkluges tun und dann müsste ich dir wehtun. Wenn du mir auf der Nase herumtanzt, versuchen das am Ende noch andere«.

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